Themenliste für eine künftige vertragliche Regelung Die von der Ärztekammer für Wien genannten Problemstellungen, die im Rahmen künftiger Gespräche zu behandeln sein werden, ergänzend benennt die Wiener Gebietskrankenkasse im Folgenden jene Themenbereiche, denen aus ihrer Sicht besondere Bedeutung zukommen wird. Versorgungsverbesserung - Fragestellungen Wie kann es gemeinsam gelingen, die für die optimale Versorgung der Patientinnen/Patienten unentbehrliche Kooperation zwischen der Vielzahl von Leistungserbringerinnen/-erbringern zu verbessern? Wie können Bedingungen geschaffen werden, die eine optimale und örtlich konzentrierte fachgruppenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den Anbietern ärztlicher Leistungen ermöglichen? Welche Maßnahmen hat die Ärztekammer für Wien im Auge, um jene von ihr selbst vorgeschlagenen Verbesserungen in den Versorgungsstrukturen zu erreichen, welche den Bedürfnissen der Patientinnen/Patienten entsprechen und dazu geeignet sind, eine umfassende medizinische Betreuung außerhalb des Spitalsbereichs zu bieten? Wie können gemeinsam mit der Ärzteschaft und der Ärztekammer die Qualität und Patienten/Patientinnensicherheit der medikamentösen Versorgung im Hinblick auf Vielverschreibung, Wechselwirkungen und unerwünschte Wirkungen nachhaltig beeinflusst werden? Mögliche Maßnahmen: Forcierung der Zusammenarbeit von Vertrags(fach)ärztinnen und -ärzten untereinander sowie mit anderen Anbieterinnen/Anbietern von Gesundheitsleistungen Etablierung von multicoloren Gruppenpraxen Ausweitung Definition der von Patientenzahlen verbindlich vereinbarten Versorgungsaufträgen für Ordinationszeiten bestimmte einer vertraglich, Krankheitsbilder und Einsatz fliegender Pharmazeutinnen/Pharmazeuten bzw. Pharmakologinnen/ Pharmakologen zur Eindämmung der Polypharmazie: mit dem Ziel einer win-winSituation für alle Beteiligten durch Verbesserung der Qualität der medizinischen Versorgung, Zeitgewinn durch Reduktion des Zweitaufwandes für das Erkennen und Behandeln von Beschwerden, die auf Polypharmazie zurückzuführen sind Effizienten Einsatz der finanziellen Mittel Zielgerichtete Informationskampagnen, um die Ärzteschaft beim Erreichen gemeinsamer Ziele zu unterstützen, nämlich durch die Ärztinnen/Ärzte der Wiener Gebietskrankenkasse, Pharmazeutinnen/Pharmazeuten und externe Expertinnen/Experten Leistungen/Tarife - Fragestellungen Wie kann gemeinsam ein zeitgemäßer Leistungskatalog, der sowohl den Erkenntnisse evidenzbasierter Medizin nach hohen qualitativen Standards Rechnung trägt als auch die Grundsätze ökonomischer Behandlung berücksichtigt, entwickelt werden? Wie können gemeinsam mit der Ärzteschaft die ökonomischen Grundsätze (RÖK, RÖV) gelebt werden, um einerseits den Patientinnen/Patienten die Beibehaltung einer hohen Versorgungsqualität zu garantieren, andererseits aber auch die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems so nachhaltig zu gewährleisten, dass Mittel für medizinische Innovationen zur Verfügung stehen? Welche konkreten Maßnahmen beabsichtigt die Ärztekammer zu setzen, um Ärzte, die die vertraglichen Bestimmungen negieren, zu einer Änderung ihres Verhaltens, zu veranlassen? Mögliche Maßnahmen: Gezielte Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel durch bedarfsorientierte Förderung von einzelnen Fachgruppen und/oder einzelnen fachspezifischen Leistungen Entwicklung neuer Honorierungsmodelle, die eine gezielte Steuerung von Mengenund Aufwandsentwicklung für Gruppen- und Einzelpraxen ermöglichen Umschichtung von Teilen der Honorarvolumina von technischen Fächern zu andern Fachgruppen, mit dem Ziel, die Neugestaltung und/oder Weiterentwicklung von Leistungskatalogen zu ermöglichen Heilmittelvereinbarungen Gemeinsames Vorgehen von Ärztekammer und Wiener Gebietskrankenkasse gegen Ärzte, deren Abrechnungsverhalten dazu geeignet ist, die Wiener Gebietskrankenkasse zu schädigen, um ideelen und/oder materiellen Schaden von der Wiener Gebietskrankenkasse und allen korrekt agierenden Vertragsärzten abzuwenden. Vertragspartnerschaftliche Kommunikation - Fragestellungen Wie kann eine optimale vertragspartnerschaftliche Gesprächsbasis zwischen Wiener Gebietskrankenkasse, Ärztekammer und Vertragsärztinnen/Vertragsärzten geschaffen und der Kommunikationsfluss zwischen den Beteiligten in Hinkunft optimiert werden? Welche Möglichkeiten sieht die Ärztekammer, um die aktuellen gesamtvertraglichen Regelungen so umzugestalten, dass diese besser als bisher den Anforderungen eines modernen partnerschaftlichen Ordinationsbetriebes zu entsprechen vermögen? Mögliche Maßnahmen: Verstärkte Nutzung moderner Technologie (EDV, Datenbanken) mit dem Ziel, eine raschere und verbesserte Kommunikation zu erreichen. Aufbau und Stärkung einer gemeinsamen objektiven und von Pharmainteressen unabhängigen Kommunikationsbasis zu Heilmittelthemen. Neuregelung der Bestimmungen über Vertretungen, Teilungen von Verträgen