GRUNDWISSEN BIOLOGIE 9. Jahrgangsstufe Informationsverarbeitung Anatomische Gliederung des Nervensystems Nervensystem ZNS zentrales Nervensystem Gehirn PNS peripheres Nervensystem Rückenmark afferente Nerven (sensorische Nerven) efferente Nerven (motorische Nerven) Reiz Einfluss aus der Umwelt, der von Sinneszellen (meist in Sinnesorganen) erfasst werden kann Sinneszellen Umwandlung des Reizes in elektrische Impulse, die über afferente Nerven zum ZNS weitergeleitet werden Nervenzelle Zelle mit der Fähigkeit zur Leitung elektrischer Signale Reaktion ZNS sendet elektrische Impulse über efferente Nerven an den Effektor (=Erfolgsorgan), dort entsteht die Reaktion Reflex schnelle, stets gleichartige, unbewusste und unwillkürliche Reaktion auf einen Reiz (häufig mit Schutzfunktion), Informationsverarbeitung meist im Rückenmark Synapse Kontaktstelle zwischen zwei Nervenzellen bzw. zwischen Nerven- und Muskelzelle, chemische Informationsübertragung durch Transmitter (=Botenstoffe) Funktionelle Gliederung des Nervensystems Nervensystem Animales (= somatisches) NS Vegetatives (=autonomes) NS Steuerung der Skelettmuskulatur → willentlich steuerbar Steuerung der Eingeweidemuskulatur und der Organe → willentlich nicht steuerbar SYMPATHIKUS Anspannung („Fight or Flight“) PARASYMPATHIKUS Entspannung 1 GRUNDWISSEN BIOLOGIE 9. Jahrgangsstufe Hormone - Botenstoffe zur Vermittlung von Informationen im Körper - Werden überwiegend in Hormondrüsen gebildet und im Blut transportiert - Beispiel: Insulin reguliert die Blutzuckerkonzentration Grundlagen der Genetik Genetik (=Vererbungslehre) erforscht die Speicherung und Weitergabe der Erbinformation Individuum (Lebewesen) Phänotyp äußeres Erscheinungsbild aus einer Vielzahl an Merkmalen Genotyp Gesamtheit aller Gene (Erbanlagen) für die verschiedenen Merkmale Karyogramm Die nach Größe und Form geordneten Chromosomen eines Chromosomensatzes einer Zelle: - Jeweils 2 Chromosomen stimmen in Form und Größe überein: homologe Chromosomen (=Chromosomenpaar) - Ein Chromosomenpaar legt Geschlecht fest (Gonosomen): XX = weiblich; XY = männlich; - Beispiel Mensch: 46 Chromsomen (44 Autosomen, 2 Gonosomen) Chromosomen - anfärbare Körperchen im Zellkern, die während der Zellteilung sichtbar werden - spiralisierter DNA-Faden, der um Eiweißkügelchen gewickelt vorliegt DNA (desoxyribonucleic acid) - Erbsubstanz liegt als Doppelhelix vor - zwei komplementäre Stränge - Bausteine: Zucker, Phosphat, Basen: Adenin – Thymin Cytosin – Guanin Genetischer Code - Abfolge von 3 Basen codiert dabei immer eine Aminosäure (AS) in Eiweißmolekülen - Abschnitt auf der DNA, der genau ein Eiweißmolekül codiert, nennt man GEN - Beispiel Eiweißmolekül: Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) 2 GRUNDWISSEN BIOLOGIE 9. Jahrgangsstufe Herstellung körpereigener Eiweißstoffe Vergleich: Hausbau Plan Plankopie Baumaterial Handwerker Haus Eiweißherstellung DNA mRNA (Abschrift) Aminosäuren Ribosomen Eiweißmolekül (=Proteinmolekül) Ablauf: - Transkription: Erstellung einer Abschrift an einem DNA-Abschnitt im Zellkern, die ins Zellplasma wandert - Translation: Übersetzung der Abschrift in einen Eiweißstoff (= Kette von Aminosäuren) an den Ribosomen Mitotische Zellteilung - Zweck: Wachstum, Regeneration, ungeschlechtliche Fortpflanzung - In der Mitose werden die Chromatiden jedes Chromosoms getrennt - Der Chromosomensatz bleibt doppelt: diploider Chromosomensatz Meiotische Zellteilung - Zweck: Bildung der Geschlechtszellen → Spermienzellen/Eizellen - In der Meiose werden die homologen Chromosomenpaare getrennt - Der Chromsomensatz wird halbiert: haploider Chromeosomensatz 3 GRUNDWISSEN BIOLOGIE 9. Jahrgangsstufe Immunsystem und Abwehr von Krankheitserregern Infektionskrankheiten werden durch bestimmte Krankheitserreger ausgelöst Art: Bakterien Viren Pilze tierische Parasiten Bsp.: Tetanus Windpocken Dermatomykose Malaria Viren - Viren sind keine echten Lebewesen - Viren bestehen nur aus: → Eiweißhülle → Erbinformation - Viren befallen lebende Zellen (= Wirtszellen) um sich zu vermehren Immunsystem - besteht aus Abwehrzellen (weiße Blutzellen) und Antikörpern - eingedrungene Krankheitserreger sollen unschädlich gemacht werden Virus Antigen körperfremder Stoff, der die Bildung von Antikörpern hervorruft Antikörper gegen ein Antigen, vom Immunsystem gebildeter Eiweißstoff Immunisierung → aktive Immunisierung („Impfung“) durch Antigene ausgelöste Bildung von spezifischen Gedächtniszellen im Immunsystem → passive Immunisierung („Heilimpfung“) Behandlung eines Infizierten mit Antikörpern AIDS (acquired immune deficiency syndrome) - meist tödlich verlaufende Schwächung des Immunsystems durch den Befall von bestimmten weißen Blutzellen (T-Helferzellen) mit HI-Viren (HIV) - häufigster Ansteckungsweg: Geschlechtsverkehr - Kondome schützen vor HIV-Infektionen 4