ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Orgalutran 0,25 mg/0,5 ml Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Orgalutran enthält das synthetische Decapeptid Ganirelix (INN) mit hoher antagonistischer Aktivität zu dem natürlich vorkommenden Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH). Die Aminosäuren in den Positionen 1, 2, 3, 6, 8 und 10 des natürlichen GnRH-Decapeptides wurden substituiert, so dass sich folgende Struktur ergibt: N-Ac-D-Nal(2)1,D-pClPhe2,D-Pal(3)3,D-hArg(Et2)6,L-hArg(Et2)8,D-Ala10]GnRH; das Molekulargewicht beträgt 1570.4. Jede Fertigspritze Orgalutran enthält 0,25 mg des Wirkstoffs Ganirelix in 0,5 ml wässriger Lösung. Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. Die wäßrige Lösung in der Injektionsspritze ist klar und farblos. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Vermeidung eines vorzeitigen LH (Luteinisierendes Hormon)-Anstieges bei Frauen, die sich einer kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COH) im Rahmen einer assistierten Reproduktionstechnik (ART) unterziehen. In klinischen Studien wurde Orgalutran mit rekombinantem humanem follikelstimulierendem Hormon (FSH) verwendet. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Orgalutran sollte nur von einem Spezialisten mit Erfahrung in der Behandlung der Infertilität verordnet werden. Dosierung Orgalutran wird zur Vermeidung eines vorzeitigen LH-Anstieges bei Patientinnen, die sich einer COH unterziehen, verabreicht. Die kontrollierte ovarielle Hyperstimulation mit FSH kann an Tag 2 oder 3 der Menses begonnen werden. Orgalutran (0,25 mg) sollte 1mal täglich subkutan injiziert werden, beginnend am 6. Tag der FSH-Gabe. Der Beginn der Orgalutranbehandlung kann bei nicht erfolgter Follikelreifung hinausgezögert werden, obwohl die klinischen Erfahrungen auf einem Beginn der Orgalutranbehandlung am 6. Tag der FSH-Gabe basieren. Orgalutran sollte nicht mit FSH gemischt werden, beide Zubereitungen sollten jedoch annähernd zur selben Zeit, aber nicht an derselben Injektionsstelle verabreicht werden. Die Einstellung der FSH-Dosis sollte anhand der Anzahl und Größe der reifenden Follikel und nicht anhand der Estradiol-Konzentration im Blut vorgenommen werden (s. Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften). Die tägliche Behandlung mit Orgalutran sollte bis zu dem Tag fortgesetzt werden, an dem ausreichend Follikel entsprechender Größe vorhanden sind. Die endgültige Follikelreifung kann durch Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG) eingeleitet werden. Auf Grund der Halbwertszeit von Ganirelix sollte die Zeitspanne sowohl zwischen zwei OrgalutranInjektionen als auch zwischen der letzten Orgalutran-Injektion und der hCG-Injektion 30 Stunden nicht überschreiten, da es sonst zu einem vorzeitigen LH-Anstieg kommen kann. Deshalb sollte bei morgendlicher Injektion von Orgalutran die Orgalutran-Behandlung während der gesamten 2 Gonadotropin-Behandlungsperiode, einschließlich des Tags der Ovulationsauslösung, fortgeführt werden. Bei der Injektion von Orgalutran am Nachmittag sollte die letzte Orgalutran-Injektion am Nachmittag vor dem Tag der Ovulationsauslösung gegeben werden. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Orgalutran wurde an Patientinnen belegt, die mehrere Behandlungszyklen durchlaufen haben. Die Notwendigkeit einer Lutealphasenunterstützung während der Behandlungszyklen mit Orgalutran wurde nicht untersucht. In klinischen Studien wurde eine Lutealphasenunterstützung entsprechend den Protokollen des Studienzentrums vorgenommen. Patientinnen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion: Erfahrungen mit der Anwendung von Orgalutran an Patientinnen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion liegen nicht vor. Daher können keine speziellen Dosierungsanweisungen gegeben werden (s. Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen) Art der Anwendung Orgalutran sollte subkutan, vorzugsweise in den Oberschenkel, verabreicht werden. Um eine Lipoatrophie zu vermeiden, sollte die Injektionsstelle gewechselt werden. Die subkutane Injektion von Orgalutran kann von der Patientin selbst oder ihrem Partner vorgenommen werden, vorausgesetzt, dass sie entsprechend geschult wurden und Zugang zu fachlicher Beratung haben. 4.3 Gegenanzeigen - - Überempfindlichkeit gegen den arzneilich wirksamen Bestandteil oder einen der sonstigen Bestandteile . Überempfindlichkeit gegenüber Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) oder jedem andere GnRH-Analogon Mittelschwere oder schwere Einschränkungen der Nieren- oder Leberfunktion Schwangerschaft oder Stillzeit 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung - Besondere Vorsicht ist angebracht bei Patientinnen mit Anzeichen und Symptomen einer akuten Allergie. Aufgrund fehlender klinischer Erfahrungen wird die Anwendung von Orgalutran bei Frauen mit schwerwiegenden allergischen Reaktionen nicht empfohlen. Während oder nach der Ovarienstimulation kann ein ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS) auftreten. Ein OHSS muss als intrinsisches Risiko der Gonadotropin-Stimulation betrachtet werden. OHSS sollte symptomatisch, beispielsweise mit Bettruhe, intravenöser Gabe von Elektrolyt- oder Plasmaersatzlösungen und Heparin behandelt werden. Im Anschluss an eine Assistierte Reproduktionstechnik (ART) könnte das Vorkommen von Missbildungen größer sein als nach spontaner Konzeption. Das liegt vermutlich an den elterlichen Besonderheiten (z.B. maternale Altersstruktur, Charakteristika der Spermien) und einem zunehmenden Vorkommen von Mehrlingsschwangerschaften. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Orgalutran wurde nicht bei Frauen mit einem Körpergewicht von weniger als 50 kg oder mehr als 90 kg untersucht (s. auch Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften und Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Interaktionen zwischen Orgalutran und anderen Arzneimitteln wurden nicht untersucht. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit allgemein verwendeten Arzneimitteln einschließlich Histamin freisetzenden Produkten kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. 3 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Es gibt keine klinischen Daten über exponierte Schwangerschaften. Siehe auch Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung. Im Tierversuch führte die Anwendung von Ganirelix in der Implantationsphase zu Wurf-Resorptionen (s. Abschnitt 5.3 Präklinische Daten). Die Relevanz dieser Ergebnisse für den Menschen ist unbekannt. Es ist nicht bekannt, ob Ganirelix in die Muttermilch ausgeschieden wird. Die Anwendung von Orgalutran während der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert (s. Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen). 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. 4.8 Nebenwirkungen Orgalutran kann an der Injektionsstelle eine lokale Hautreaktion (vorwiegend Rötung mit oder ohne Schwellung) hervorrufen. In klinischen Studien lag nach Angabe der Patientinnen eine Stunde nach verabreichter Injektion die Häufigkeit des Auftretens von zumindest einer einmaligen mittelschweren oder schweren lokalen Hautreaktion pro Behandlungszyklus bei Patientinnen, die mit Orgalutran behandelt wurden, bei 12 % und bei Patientinnen, die subkutan mit einem GnRH Agonisten behandelt wurden, bei 25 %. Die lokalen Reaktionen klingen üblicherweise binnen 4 Stunden nach der Anwendung ab. Die unter Orgalutran auftrenden Nebenwirkungen kommen alle gelegentlich vor (<1%). Die Inzidenzen, die aus klinischen Studien berichtet wurden, sind Übelkeit (0,5%), Kopfschmerzen (0,4%) und Unwohlsein (0,3%). Sehr seltene Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen mit verschiedenen Symptomen wie Hautrötung, Anschwellen des Gesichtes und Atemnot wurden bei Patienten berichtet, denen Orgalutran zusammen mit FSH verabreicht wurde. Ein Fall einer Verschlechterung eines Ekzems nach der ersten Orgalutran Dosis wurde berichtet. Andere Nebenwirkungen sind der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation im Rahmen der ART zuzuschreiben, insbesondere Beckenschmerzen, Bauchblähung, OHSS (Siehe auch Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung dieser Fachinformation), ektopische Schwangerschaft und spontane Fehlgeburt. 4.9 Überdosierung Überdosierung beim Menschen kann zu einer Wirkungsverlängerung führen. Im Falle einer Überdosierung sollte die Orgalutranbehandlung (vorübergehend) unterbrochen werden. Es liegen keine Daten über die akute Toxizität von Orgalutran am Menschen vor. Klinische Studien mit subkutaner Verabreichung von Orgalutran in Einzeldosen von bis zu 12 mg haben keine systemischen unerwünschten Wirkungen gezeigt. In Studien zur akuten Toxizität an Ratten und Affen wurden unspezifische toxische Symptome wie z.B. Hypotonie und Bradykardie nur nach i.v.Anwendung von Ganirelix in Dosen über 1 bzw. 3 mg/kg beobachtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften 4 Pharmakotherapeutische Gruppe: Antigonadotropin-Releasing-Hormon, ATC-Code: H01CC01 Orgalutran ist ein GnRH-Antagonist, der die Achse Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden durch kompetitive Bindung an den GnRH-Rezeptoren der Hypophyse beeinflusst. Daraus resultiert eine schnelle, vollständige und reversible Suppression endogener Gonadotropine ohne initiale Stimulation, wie sie von GnRH-Agonisten induziert wird. Nach wiederholter Verabreichung von 0,25 mg Orgalutran an gesunde weibliche Probandinnen betrug die maximale Suppression der Serumkonzentration von LH, FSH und E2 4, 16 und 16 Stunden nach der Verabreichung 74 %, 32 % und 25 %. Die Serumspiegel gingen innerhalb von zwei Tagen nach der letzen Injektion wieder auf die Ausgangswerte vor der Behandlung zurück. Bei Patientinnen, die sich einer kontrollierten ovariellen Stimulation unterzogen, betrug die mittlere Behandlungsdauer 5 Tage. Während der Orgalutranbehandlung lag die durchschnittliche Inzidenz von LH-Anstiegen (>10 IU/l) bei gleichzeitigem Progesteronanstieg (>1 ng/ml) bei 1,2 % verglichen mit 0,8 % während der Behandlung mit einem GnRH Agonisten. Tendenziell trat ein stärkerer Anstieg von LH und Progesteron bei Frauen mit erhöhtem Körpergewicht (>80 kg) auf, hatte aber keine Auswirkungen auf das Therapieergebnis. Aufgrund der geringen Anzahl an Patientinnen, die bisher behandelt wurden, kann ein Effekt jedoch nicht ausgeschlossen werden. Frühe LH-Anstiege, vor Beginn der Orgalutran Verabreichung an Tag 6 der Stimulation, traten vorwiegend bei Patientinnen auf, die gut auf die Therapie ansprachen, beeinflussten jedoch das klinische Ergebnis nicht. Bei diesen Patientinnen wurde die LH-Bildung nach der ersten Orgalutran-Verabreichung rasch supprimiert. In kontrollierten Langzeit-Studien mit einem GnRH-Agonisten als Referenztherapie resultierte die Behandlung mit Orgalutran in einem schnelleren Follikelwachstum in den ersten Tagen der Stimulation. Die endgültige Kohorte von Follikeln war jedoch kleiner und produzierte weniger Estradiol. Dieses unterschiedliche Muster der Follikelreifung erfordert eine FSH-Dosisanpassung basierend auf der Anzahl und Größe der wachsenden Follikel anstelle der Menge des zirkulierenden Estradiol. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Nach einmaliger subkutaner Verabreichung von 0,25 mg steigen die Serumspiegel von Ganirelix rasch an und erreichen ihre maximale Konzentration (Cmax) von 15 ng/ml innerhalb von 1 bis 2 Stunden (tmax). Die Eliminationshalbwertszeit (t½) beträgt ca. 13 Stunden und die Clearance ist ca. 2,4 l/h. Die Ausscheidung findet über die Faeces (ca. 75 %) und den Urin (ca. 22 %) statt. Die Bioverfügbarkeit von Orgalutran nach subkutaner Applikation beträgt ca. 91 %. Die pharmakokinetischen Parameter nach subkutaner Mehrfachdosierung (täglich eine Injektion) sind mit jenen nach einmaliger subkutaner Dosierung vergleichbar. Bei einer wiederholten Dosierung von 0,25 mg/Tag werden durchgehende Steady-state-Spiegel von ca. 0,6 ng/ml innerhalb von 2 bis 3 Tagen erreicht. Die pharmakokinetischen Daten weisen auf eine umgekehrte Beziehung zwischen dem Körpergewicht und der Serumkonzentration von Orgalutran hin. Metabolismus: Die im Plasma zirkulierende Hauptkomponente ist Ganirelix. Ganirelix ist auch die Hauptkomponente, die im Harn gefunden wurde. Die Faeces enthielten nur Metaboliten. Die Metaboliten sind kleine Peptidfragmente, die durch enzymatische Hydrolyse von Ganirelix an bestimmten Stellen des Peptidmoleküls gebildet werden. Das metabolische Profil von Ganirelix beim Menschen ist mit jenem bei Tieren vergleichbar. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten basierend auf Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Verabreichung und Genotoxizität lassen keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen. 5 Reproduktionsstudien mit Ganirelix in subkutan verabreichten Dosen von 0,1 bis 10 µg/kg/Tag an Ratten und 0,1 bis 50 µg/kg/Tag an Kaninchen zeigten eine erhöhte Wurf-Resorption in den Gruppen mit höchster Dosierung. Es wurden keine teratogenen Effekte beobachtet. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Sonstige Bestandteile Essigsäure, Mannitol und Wasser für Injektionszwecke. Der pH-Wert kann mit Natriumhydroxid und Essigsäure eingestellt worden sein. 6.2 Inkompatibilitäten Da keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Orgalutran ist als sterile, gebrauchsfertige, wässrige Lösung in Einmalspritzen erhältlich (silikonisiertes Typ I-Glas), die 0,5 ml enthalten und mit einem Gummikolben verschlossen sind. An jeder Orgalutran Fertigspritze ist eine Nadel befestigt, die durch einen Nadelschutz aus Naturkautschuk verschlossen ist. Lieferbar in Packungen mit 1 bzw. 5 Fertigspritzen. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Prüfen Sie die Injektionsspritze vor dem Gebrauch. Benützen Sie nur Injektionsspritzen aus unbeschädigten Packungen mit klarer, partikelfreier Lösung. Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen. 6 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER N. V. Organon, Kloosterstraat 6, Postbus 20, 5340 BH Oss, Niederlande 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/130/001 1 Fertigspritze EU/1/00/130/002 5 Fertigspritzen 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Datum der Zulassung: 17 Mai 2000 Datum der Verlängerung der Zulassung: 17 Mai 2005 10. STAND DER INFORMATION 7 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH SIND B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 8 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH SIND Name und Anschrift der Hersteller, die für die Chargenfreigabe verantwortlich sind Organon (Ireland) Ltd, P.O. Box 2857, Drynam Road, Swords, Co. Dublin, Irland. N.V. Organon, Kloosterstraat 6 Postbus 20, 5340 BH Oss, Niederlande. Auf der Packungsbeilage des Arzneimittels müssen Name und Anschrift des Herstellers, der für die Freigabe der betreffenden Charge verantwortlich ist, angegeben werden. B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang 1: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Pläne für das Inverkehrbringen des im Rahmen dieser Entscheidung genehmigten Arzneimittels informieren 9 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 10 A. ETIKETTIERUNG 11 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS 1/ 5 Fertigspritzen Orgalutran 0,25 mg/ 0,5 ml 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Orgalutran 0,25 mg/0,5 ml Injektionslösung Ganirelix 2. ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) 1 Fertigspritze enthält 0,25 mg Ganirelix in 0,5 ml wässriger Lösung 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Sonstige Bestandteile: Essigsäure und Mannitol in Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydroxid und/oder Essigsäure zur pH-Einstellung 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Injektionslösung, 1 Fertigspritze mit 0,5 ml Injektionslösung, 5 Fertigspritzen mit je 0,5 ml 5. ART(EN) DER ANWENDUNG Subkutane Anwendung Vor Anwendung Gebrauchsinformation lesen 6. KINDERWARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Nur zum einmaligen Gebrauch 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Nicht einfrieren In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen 12 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS N.V. Organon, Kloosterstraat 6, Postbus 20, 5340 BH Oss, Niederlande 12. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/00/130/001 1 Fertigspritze EU/1/00/130/002 5 Fertigspritzen 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 13 MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN 1/ 5 Fertigspritzen Orgalutran 0,25 mg/ 0,5 ml 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG Orgalutran 0,25 mg/0,5 ml Injektionslösung Ganirelix 2. ART DER ANWENDUNG Subkutane Anwendung 3. VERFALLDATUM Verw. bis 4. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B.: 5. INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN 6. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER N.V. Organon 14 B. PACKUNGSBEILAGE 15 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. Diese Packungsbeilage beinhaltet: 1. Was ist Orgalutran und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Orgalutran beachten? 3. Wie ist Orgalutran anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Orgalutran aufzubewahren? Orgalutran 0,25 mg/0,5 ml Injektionslösung Ganirelix - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Ganirelix. Die sonstigen Bestandteile sind Essigsäure und Mannitol in Wasser für Injektionszwecke. Der pH-Wert kann mit Natriumhydroxid und Essigsäure eingestellt worden sein. Jede Fertigspritze enthält 0,25 mg Ganirelix in 0,5 ml Lösung Pharmazeutischer Unternehmer: N.V. Organon, Kloosterstraat 6, Postbus 20, 5340 BH Oss, Niederlande Hersteller: Organon (Ireland) Ltd, P.O.Box 2857, Drynam Road, Swords, Co. Dublin, Ireland N.V. Organon, Kloosterstraat 6, Postbus 20, 5340 BH Oss, Niederlande 1. WAS IST ORGALUTRAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Orgalutran ist eine sterile, gebrauchsfertige Injektionslösung zur subkutanen Anwendung. OrgalutranPackungen enthalten 1 bzw. 5 Fertigspritzen. Orgalutran enthält Ganirelix, ein synthetisches Analogon des natürlichen Gonadotropin-ReleasingHormons (GnRH). GnRH reguliert die Ausschüttung von Gonadotropinen (Luteinisierendes Hormon (LH) und FSH). Orgalutran verhindert die Wirkung von GnRH; hierdurch wird besonders die Freisetzung von LH gehemmt. Anwendungsgebiet: Orgalutran wird verwendet, um die vorzeitige Luteinisierung während einer kontrollierten ovariellen Hyperstimulation (COH) im Rahmen einer assistierten Reproduktionstechnik (ART) zu verhindern. In klinischen Studien wurde Orgalutran 0,5 mg/ml Injektionslösung mit rekombinantem FSH verwendet. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON ORGALUTRAN BEACHTEN? Orgalutran darf nicht angewendet werden, • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ganirelix oder einem der sonstigen Bestandteile von Orgalutran sind; 16 • • • wenn Sie überempfindlich gegenüber Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) oder einem GnRH-Analogon sind; wenn Sie an einer mittelschweren oder schweren Nieren- oder Lebererkrankung leiden; wenn Sie schwanger sind oder stillen. Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Orgalutran ist erforderlich, wenn Sie Allergiker sind. Sofern Sie zurzeit eine akute Allergie haben, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt mit. Er wird dann in Abhängigkeit der Schwere der Allergie entscheiden, ob zusätzliche Kontrollen während der Behandlung notwendig sind. Während und nach der hormonellen Stimulation kann ein Überstimulationssyndrom der Eierstöcke auftreten; dies hängt mit dem Stimulationsverfahren durch Gonadotropine zusammen; bitte beachten Sie diesbezüglich die Packungsbeilage des Ihnen verordneten Gonadotropin-haltigen Arzneimittels. Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Orgalutran wurde nicht bei Frauen mit einem Körpergewicht von weniger als 50 kg oder mehr als 90 kg untersucht. Schwangerschaft Orgalutran ist für den Einsatz während einer kontrollierten ovariellen Stimulation zur assistierten Reproduktion (ART) bestimmt. Es darf nicht während der Schwangerschaft eingesetzt werden. Stillzeit Orgalutran ist für den Einsatz während einer kontrollierten ovariellen Stimulation zur assistierten Reproduktion (ART) bestimmt. Es darf nicht während der Stillzeit eingesetzt werden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln: Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. 3. WIE IST ORGALUTRAN ANZUWENDEN? Wenden Sie Orgalutran immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Orgalutran wird im Rahmen der assistierten Reproduktionsmedizin (ART) eingesetzt, einschließlich in-vitro fertilisation (IVF). Die ovarielle Stimulation mit Follikel Stimulierendem Hormon (FSH) kann an Tag 2 oder 3 der Periode beginnen. Orgalutran (0,25 mg) sollte 1mal täglich direkt unter die Haut injiziert werden, beginnend am 6. Tag der FSH-Gabe. Unter Berücksichtigung Ihrer Reaktion auf FSH kann der Arzt entscheiden, an einem anderen Tag der FSH-Behandlung zu beginnen. Orgalutran sollte nicht mit FSH gemischt werden, beide Zubereitungen sollten jedoch annähernd zur selben Zeit, jedoch nicht an derselben Stelle verabreicht werden. Die tägliche Behandlung mit Orgalutran sollte bis zu dem Tag fortgesetzt werden, an dem ausreichend Follikel entsprechender Größe vorhanden sind. Die endgültige Follikelreifung kann durch die Gabe von humanem Choriogonadotropin (hCG) eingeleitet werden. Die Zeitspanne zwischen zwei Orgalutran-Injektionen und zwischen der letzten Orgalutran-Injektion und der hCG-Injektion sollte 30 Stunden nicht überschreiten, da es sonst zu einem vorzeitigen LH-Anstieg kommen kann. Deshalb sollte bei morgendlicher Injektion von Orgalutran die Orgalutran-Behandlung während der gesamten Gonadotropin-Behandlungsperiode, einschließlich des Tags der Ovulationsauslösung, fortgeführt 17 werden. Bei der Injektion von Orgalutran am Nachmittag sollte die letzte Orgalutran-Injektion am Nachmittag vor dem Tag der Ovulationsauslösung gegeben werden. Orgalutran liegt in Fertigspritzen vor und sollte langsam direkt unter die Haut injiziert werden, bevorzugt in den Oberschenkel. Kontrollieren Sie die Lösung vor Gebrauch. Verwenden Sie sie nicht, wenn die Lösung Teilchen enthält oder nicht klar ist. Wenn Sie die Injektionen selbst oder durch Ihren Partner verabreichen, folgen Sie den nachstehenden Anweisungen genau. Mischen Sie Orgalutran nicht mit anderen Arzneimitteln. Hinweise zur Handhabung Vorbereitung der Injektionsstelle Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Seife und Wasser. Wischen Sie die Injektionsstelle mit einem Desinfektionsmittel (z. B. Alkohol) ab, um Bakterien von der Hautoberfläche zu entfernen. Der Desinfektionsbereich sollte etwa 5 cm um die vorgesehene Einstichstelle betragen. Lassen Sie das Desinfektionsmittel mindestens 1 Minute lang trocknen, bevor Sie fortfahren. Nadeleinstich Entfernen Sie die Nadelhülle. Nehmen Sie eine große Hautfläche zwischen Daumen und Finger. Die Nadel soll in einem 45°-Winkel zur Hautoberfläche in die eingeklemmte Haut eingestochen werden. Die Injektionsstelle sollte bei jeder Injektion gewechselt werden. Überprüfung der Nadelposition Ziehen Sie den Kolben leicht zurück, um zu überprüfen, ob die Nadel richtig positioniert ist. Wird dabei Blut in die Spritze aufgezogen, so wurde ein Blutgefäß verletzt. In diesem Fall injizieren Sie Orgalutran nicht, sondern ziehen die Spritze heraus und drücken mit einem Desinfektionstupfer auf die Injektionsstelle; die Blutung sollte innerhalb von 1 oder 2 Minuten zum Stillstand kommen. Verwenden Sie diese Spritze nicht mehr und entsorgen Sie diese ordnungsgemäß. Beginnen Sie mit einer neuen Spritze. Injektion der Lösung Sobald die Nadel richtig positioniert ist, drücken Sie den Kolben langsam und gleichmäßig herunter. Dadurch wird die Lösung korrekt injiziert und die Haut nicht verletzt. Entfernen der Spritze Ziehen Sie die Spritze rasch heraus und drücken Sie einen Desinfektionstupfer auf die Injektionsstelle. Benutzen Sie die Fertigspritze nur einmal. Wenn Sie eine größere Menge von Orgalutran angewendet haben, als Sie sollten: Setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung. Wenn Sie die Anwendung von Orgalutran vergessen haben: Wenden Sie keine doppelte Dosis an, um vergessene Einzeldosen nachzuholen. Wenn Sie feststellen, dass Sie eine Dosis vergessen haben, holen Sie dies umgehend nach. Sollte dies mehr als 6 Stunden zurückliegen, so dass die Zeitspanne zwischen zwei Injektionen mehr als 30 Stunden beträgt, dann holen Sie dies so bald wie möglich nach und fragen Sie Ihren Arzt hinsichtlich weiterer 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann Orgalutran Nebenwirkungen haben. Orgalutran kann an der Injektionsstelle eine Hautreaktion hervorrufen (vorwiegend Rötung mit oder ohne Schwellung). Diese lokale Reaktion klingt üblicherweise innerhalb von 4 Stunden ab. Sehr selten wurden umfassendere allergische Reaktionen beobachtet. 18 Nebenwirkungen, die auftreten können sind Kopfschmerzen, Übelkeit und Unwohlsein. Darüber hinaus werden Nebenwirkungen beobachtet, die bekanntermaßen bei der kontrollierten ovariellen Hyperstimulation auftreten, (z. B. Bauchschmerzen, ovarielles Hyperstimulationssyndrom (OHSS), ektopische Schwangerschaft und Fehlgeburt; lesen Sie die Packungsbeilage des FSH-haltigen Arzneimittels, mit dem Sie behandelt werden.) Eine Verschlechterung eines schon bestehenden Ekzems wurde bei einer Patientin nach der ersten Orgalutran Dosis beobachtet. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. 5. WIE IST ORGALUTRAN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton, dem Behältnis und dem Etikett angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Prüfen Sie die Injektionsspritze vor dem Gebrauch. Benützen Sie nur Injektionsspritzen aus unbeschädigten Packungen mit klarer, partikelfreier Lösung. Stand der Information: Bei Schriftwechsel bitte die hinter Ch.-B. (Chargenbezeichnung) angeführte Zahlenreihe angeben! 19