Durch Mikroorganismen ausgelöste Krankheiten Krankheit Leptospirose Erreger Leptospiren Bedingungen/Übertragung schlechte Inkubationszeit hygienische 1 – 2 Wochen Verhältnisse Krankheitsverlauf Letalität 1. Phase: hohes 1 - 25% Fieber, Wadenmuskel- und Therapie Tetracycline Kopf­ schmerzen, Bindehautentzündung 2. Phase: Entfieberung, Organmanifestation mit Befall der Leber und der Niere, seröse Meningitis Syphilis (Luer) Treponema pallidum Geschlechtsverkehr; Haut- 2 - 5 Wochen oder Schleimhautdefekte 1. Stadium: (Depot-) Penicilline oder harte, nicht schmerzhaftes Geschwür an der Unverträglichkeit Tetra­ Eintrittsstelle zumeist in der Genitalregion cycline 2. Stadium: keine Schutzimpfung; es nässende Hautexzeme kommt 3. Stadium: durchlaufener Krankheit Luesknoten (gummiartige Geschwülste), Ab­ zur Immunität (als Injektion); nicht nach bau von Ganglienzellen des Frontalhirns und Degeneration der sensorischen Nervenbahnen in den Hintersträngen des Rückenmarks, Kör­ per zerfällt von innen ⇒ Tod Schwangerschaft: Abbruch Zeckenborreliose Borrelia burgdorferi (Lyme-Krankheit) ~ meist durch Wirbellose mehrere (Zecke als Vektor) bis Tage 1. Stadium: keine Wochen lokale Lymphadenopathie Schutzimpfung möglich nach dem Ze­ 2. Stadium: ckenbiss kurze Arthritis-Anfälle der großen Gelenke 3. Stadium: Autoimmunreaktion (es werden Antikörper gegen die veränderten Gewebe gebildet), schwere Arthritis (nicht therapierbar) Läuserückfallfieber Borrelia recurrentis wenige Tage bis plötzlicher Schüttelfrost und Temperaturan­ zu 2 Wochen unbe­ stieg auf 40 – 41°C, danach schubweise handelte Fäl­ Fieberanfälle, unterbrochen von mehrtägigen le: 5% fieberfreien Intervallen (bedingt durch das pe­ riodische Eindringen der Borrelien aus den befallenen Organen in die Blutbahn), nach mehreren Fieberanfällen spontane Entfiebe­ rung 1 Tetracycline Keuchhusten Bordetella pertussis Erreger sitzt auf den Schnupfen, der in Keuchhusten übergeht, bei Impfung im Säuglings­ Schleimhäuten des At­ langanhaltender Husten, Krampfattacken von Säuglingen alter; Antikörper gegen 20 – 30 Min ⇒ Atemnot; tödliche Krankheit 20% das gebildete Toxin und für Säuglinge; Erreger sitzt auf den Schleim­ nicht gegen den Erreger; häuten, die durch die Krankheit zerstört reiz werden ⇒ nach Krankheitsbeginn ist der Er­ Impfstoff: Teile des Er­ reger weg regers + Toxoid mungstrakts arme Umgebung; → Todimpfstoff Legionärskrankheit Tripper Legionella pneumo­ muss als Aerosol aufge­ philia nommen werden Neisseria gonorrhoeae Übertragung durch schlechtsverkehr Gegenstände (sehr schwere Pneumonie Antibiotika Ge­ eitrige Infektion Behandlungspflicht, und beim Mann: keine Entzündung der Harnröhre, chronische Krank­ Penicillin V oder G (ob­ heit, die latent verläuft wohl bei der Frau: alternativ eitriger Ausfluss, Entzündung der Scheiden­ cline; Ping-Pong-Effekt: schleimhaut, evtl. Ausweitung auf die Ge­ beide bärmutter und den Eileiter (→ Vereiterung → behandelt Vernarbung → Unfruchtbarkeit), bei weiterer sonst ständige gegen­ Ausbreitung ⇒ Bauchhöhlenentzündung; nicht seitige Ansteckung gutes Haftvermögen) Schutzimpfung; gram-negativ), → Partner Tetracy­ müssen werden, da vertikal übertragbar, allerdings kann es zu einer Übertragung während der Geburt kom­ men → Bindehautentzündung (Prophylaxe: 0,1% AgNO3 bei der Geburt in den Bindehaut­ sack des Babys) „Ansteckende Neisseria meningitidis Hirnhautentzündung“ sitzt im Nasen-Rachen- Beginn: Raum 50% Schutzimpfung gibt es, eitriger Schnupfen, Angina oder Pharyngitis, wird bei uns aber nicht danach brechen die Erreger in die Blutbahn ein angewendet; Penicillin V ⇒ Generalisierung ⇒ Ziehen im Nacken, Kopf­ schmerzen, Bewusstseinstrübung, Fieber, Rückenmarksflüssigkeit wird eitrig gelb Typhus Salmonella typhi, Sal­ schlechte hygienische Cyclisierende Infektionskrankheit; Bakterien 15%, wenn Ampicillin, Sulfonamide, monella paratyphi A, B, Verhältnisse, bereits 10-6g persorbieren die Darmschleimhaut, blockieren nicht C Bakterien reichen für eine die Phagolysosomfusion, wandern ins lympha­ Infektion tische Gewebe, nach 10 – 14 Tagen tritt eine 1% Trimethoprim; bei Be­ Schutz­ Todimpfstoff (hält nur ½ Jahr), Leben­ Generalisierung ein, wobei die Lymphknoten, handlung dimpfstoff das Knochenmark und die Leber betroffen einer Zeit im Körper aus, sind; ab der 3. Woche wird das lymphatische hält ca. 5 Jahre) Gewebe in der Darmwand befallen ⇒ Ent­ 2 be­ handelt wird, impfung: (stirbt nach zündung, die geschwürig zerfällt ⇒ Darmper­ foration ⇒ erbsenbreiartiger Stuhl; auch nach erfolgreicher Behandlung bleiben manche Pa­ tienten Dauerausscheider Salmonelle Enteritis Salmonella typhimuri­ unterbrochene Kühlkette um, Salmonella ente­ bei Lebensmitteln Darminfektion ⇒ einfacher Durchfall ritidis Ruhr Shigella mangelnde Hygiene Erreger dringt in die Darmschleimhaut ein (in­ 20% Aminopenicilline, fonamide; xinen fung: Todimpfstoff ( ½ und Enzymen ⇒ offene, blutende Wunden im Darm ⇒ blutiger Durchfall Cholera Vibrio cholerae mangelnde Hygiene, Sul­ vasive Darmschädigung), zerstört sie mit To­ Schutzimp­ Jahr Schutz) Erreger produziert im Darm ein Exotoxin ⇒ 1,5 – 2% Todimpfung (→ der Magen produziert hem Wasser- und Elektrolytverlust (20l/Tag) Pandemie) gebremst werden, Infu­ weniger ⇒ Tod durch Austrocknung sionen steigt die → pH-Wert → kurz nur Elektrolytverschiebung ⇒ Durchfälle mit ho­ HCl (letzte (hält chronischer Hungerzustand an); Toxin muss Bakterien können den Magen leichter passieren) TSS (Toxic shock syn­ Staphylococcus aureus drom) Mangel Ionen an (z. zweiwertigen B. bei verstärkt (potenziert) die Wirkung von endoto­ der 50% bei aus­ Penicillin G xischen Pyrogenen gram-negativer Bakterien bleibender Benutzung von Tampons) ⇒ Fieber, Blutdruckabfall, Frequenzerniedri­ Behandlung gung ⇒ Schock SSSS (Brühhautsyn­ drom; Dermatitisex­ foliativa; Staphylococcus aureus Grunderkrankung (Furunkel intraepidermale Spaltbildung; die obere Haut­ o. ä.) schicht löst sich blasenartig von der unteren ler Rittersche ab ⇒ toxische Epidermolyse Krankheit) 1% bei steri­ Abde­ ckung Beseitigung des To­ xinherds mit Antibiotika; der die betroffenen Stellen offenen heilen ohne Narbenbil­ Hautstellen dung wieder aus; im Laufe des Lebens wird eine Immunität gegen das Toxin gebildet SJS (Steven-Johnson- Fremdstoffüberreaktion z. Antigen-Antikörper-Komplexe lagern sich im 70% Syndrom; Lyell) B. es Gewebe zwischen den teilungsfähigen Zellen müssen bereits Antikörper an; durch Phaygozytose werden die AG-AK- gegen Komplexe zerstört → Haut mit; Schädigung duch Arzneimittel; bestimmte Stoffe vorhanden sein der Haut ist irreversibel, weil die teilungsfä­ higen Zellen betroffen sind ⇒ Narbenbildung Scharlach Streptococcus pyo­ genes 3 eitrige Infektion, z. B. Angina → Gefahr einer keine Immunisierung; Sepsis, da die Gewebe großflächig vereitern; keine Schutzimpfung; kleinfleckiges Exanthem aus roten Flecken Penicillin V Beginn: weiß belegte Zunge Verlauf: scharlachrote Zunge („Himbeerzunge“) beglei­ tet von hohem Fieber (bis 42°C), nach etwa 3 Wochen → Häutung der Handflächen und Fuß­ sohlen (AG-AK-Komplex-Einlagerungen s. o.); Sepsisgefahr an den stark vereiterten Mandeln (außenliegende Lymphe); Bildung von Antikör­ pern gegen pereigenen die C-Substanz, Gewebesubstanzen die kör­ ähnelt ⇒ Autoimmunreaktion Folgekrankheiten: Vereiterung der rheumatisches Kopfschleimhaut, Fieber, Akutes Wundrose, Organschäden, z. B. Herzklappenentzündung Milzbrand Bacillus anthracis bricht nur bei Warmblütern Hautrötungen mit Blasenbildung ⇒ Karbunkel Hautmilz­ aus mit abgestorbenem Gewebe; Toxine können brand: 60 – Maßnahmen seuchenhygienische sich vom Infektionsherd über den ganzen 70%; innerer Körper ausbreiten und sämtliche Organe Milzbrand: schädigen; 100% orale Aufnahme ⇒ Zerstörung des Darms Einatmen ⇒ Lungenmilzbrand Gasbrand Clostridium Wundinfektionen perfringens Erde die (Clostridien natürlich darin mit Exotoxine zerstören Körperzellen; Lecithinase müssen zerstört die Zellmembran; durch die Gärung enthalten der Anaerobier entstehen Gase unter der Haut sein) verschmutzt sind; um ⇒ Blasen; Extremitäten müssen amputiert ein werden anaerobes Milieu zu Antitoxin-Gabe schaffen, muss es sich um eine tiefe, nichtblutende Wunde im nicht belebten oder sauerstoffunterver­ sorgten Gewebe handeln ⇒ Kriegverletzung Darmreizung Clostridium orale perfringens Lebensmittel (~ kann sich in Einnahme über milde Darmreizung und Flüssigkeit eingeschweißten Nahrungs­ mitteln gut Ersatz von Elektrolyten vermehren, wenn Nitrit bei O2-Gegen­ 4 wart zum Nitrat wird und ein oxidiert anaerobes Milieu entsteht) Tetanus Clostridium tetani offene Wunden Produktion von Exotoxinen (Neurotoxinen); 70%, meist medikamentöse Lösung Tetanusspasmin diffundiert die Markscheiden durch Atem­ der Muskelkrämpfe der Nerven aufwärst bis ins ZNS → Blockade lähmung (Ausschaltung aller mo­ der regulierenden und hemmenden Synapsen torischen ⇒ eintretende Muskelkrämpfe können nicht Verabreichung des Te­ wieder gelöst werden ⇒ irreversible Schädi­ tanustoxoids Endplatten); gung der Nervenzellen; zuerst sind Gesicht, Hals und Rumpf betrof­ fen, befällt es die Brustmuskulatur ⇒ keine Atmung mehr möglich ⇒ Tod Nasen-Rachendiph­ Corynebacterium diph­ wunde Stellen auf der Schleimhaut, Lichtemp­ therie theriae findlichkeit, schwarze Flecken auf ohne Be­ den handlung Schutzimpfung: Diph­ therie-Toxoid Schleimhäuten (durch abgestorbene Zellen), sehr hoch weiße Belege durch Fibrin, das aus den Ge­ fäßen heraustritt (die Gefäße sind permeabel geworden), die Atemwege werden verschlossen ⇒ Tod durch ersticken Systemische Diphthe­ Corynebacterium diph­ Erreger wird über die Lymphe und das Blut im sehr hoch Schutzimpfung: rie theriae ganzen therie-Toxoid Köper verteilt ⇒ Organschäden, Diph­ besonders bei solchen Organen, bei denen bereits der Ausfall weniger Zellen zum Ver­ sagen führt (z. B. Niere, Herz, Gehirn); starrer Blick, Hirnschäden: motorische Hirnnerven sind geschädigt Tuberkulose Mycobacterium tuber­ Immunschwäche Erreger behindert die Phagolysosomfusion bei 20%; culosis bination aus Isoniazid, keine Antikörper gebildet werden; Lungentu­ Rifampicin, berkulose und/oder Pyrazinamid) lysiert das Lungengewebe; T H- Zellen aktivieren die Phagozyten durch Aus­ schüttung von Interleukinen, die dann erst in der Lage sind, die M. tuberculosis zu fressen; Zellgrenzen zwischen den Phagozyten verschmelzen zu vielkernigen Makrophagen; weitere Hülle aus Bindegewebszellen und Fibrinoblasten ⇒ Granulom (Tuberkulon) 5 mit Antituberkulotika (Kom­ der Phagozytose und wegen der Hülle können Therapie: 5% Ethambutol Toxoplasmose Toxoplasma gondii Katze (Endwirt) 1. Phase: Sulfonamide Erreger dringt durch das Darmepithel ein und rimethamin; Vorsicht bei vermehrt sich in einer Zelle ⇒ Pseudozyste → Schwangeren: Erreger ist platzt ⇒ Parasiten verteilen sich auf neue plazentagängig → Hirn­ Zellen ⇒ Vermehrung; Phase dauert ca. 3 Wo­ drucksyndrom (die meis­ chen ten 2. Phase: keine Parasiten differenzieren sich zu ♀ und ♂ To­ möglich Kinder und Py­ sterben); Schutzimpfung xoplasmodien; Bildung einer Zygote (Oozyste) → Ausscheidung mit dem Kot ⇒ Aufnahme durch den Zwischenwirt ⇒ 3. Phase: durch die Darmschleimhaut in die Blutbahn → quergestreifte Muskulatur → 2 Möglichkeiten des weiteren Verlaufs: 1.bei vorhandenen Antikörpern kommt es nur zu einer Einkapselung der Sporozysten durch Bindegewebe ⇒ Parasiten zwar einge­ schlossen, bleiben aber infektiös 2. bei Erstkontakt vermehrt sich der Parasit in einer Muskelzelle ⇒ die Zellen platzt → neue Zellen können befallen werden ⇒ Fieber, Glie­ derschmerzen, Schwächegefühl ⇒ wird mit einer Grippe verwechselt, Abwehr der Parasi­ ten und Antikörperbildung Malaria tertiana (Drei­ Plasmodium vivax und Anopheles-Mücke (Endwirt, Erreger befällt die Leberzellen, vermehrt sich 1%, tagefieber) P. ovale trägt den Erreger in den dort ⇒ Zellen zerplatzen → neue Leberzellen wenige Speicheldrüsen) werden angegriffen (Verläuft ohne Symptome throzyten = Inkubationszeit); Erreger gelangt in das pe­ riphere Blut → befällt die Erythrozyten, werden vermehrt sich darin ⇒ starkes schubweises Fieber durch die Phagozytose von zerstörten Erythrozyten und Parasiten (Phase kann meh­ rere Wochen andauern); durch den Verlust an Erythrozyten kommt es zu einer mangelhaften Sauerstoffversorgung der Gewebe (Hypooxie) ⇒ Zellen sterben ab; einsetzende Gärung ⇒ Übersäuerung der Gewebe ⇒ Zerstörung wei­ terer Zellen; Bildung von ♂ und ♀ Plasmodien, 6 befallen da kein Ery­ Impfstoff handen; vor­ Durchführung einer Chemoprophylaxe die bei einem erneuten Mückenstich von der Mücke wieder aufgenommen werden Malaria quartana Plasmodium malariae s. o. s. o. s. o. Malaria tropica Plasmodium falciparum s. o. s. o. unbehandelt Amöben-Ruhr Entamoeba histolytica invasive (Viertagefieber) 70% Enteritis ⇒ blutige Durchfälle, Nitroimidazole schmerzhaft; der intakte Dickdarm wird von Parasiten angegriffen; Zerstörung der Gewebe durch histolytische Enzyme ⇒ Geschwüre Urogenitale; Tricho­ Trichomonas vaginalis moniasis Entzündung der Vaginalschleimhaut → Fisch­ Nitroimidazole geruch, grünlicher Ausfluss; beim Mann keine Pong-Effekt beachten) Krankheitserscheinungen, besitzt aber (Ping- Er­ regerreservoirs Herpes simplex (im HSV-1 und HSV-2 Resistenzschwäche, Mundbereich → Her­ tung, starke pes labialis; im Geni­ wirkung Erkäl­ die Viren persistieren oft lebenslang in den Aciclovir (Hemmung der Sonnenein­ regionalen Ganglienzellen; Bläschenbildung; Viren bei der Übertragung auf Neugeborene → tumsphase) talbereich → Herpes in der Wachs­ Generalisierung ⇒ bösartig verlaufende Sepsis genitalis) Windpocken / Gürtel­ Varizellen-Zoster-Vi­ Varizellen: 2 – 3 2 unterschiedliche Krankheitsbilder; Aciclovir (Hemmung der rose Wochen 1. Varizellen: Viren häufigste Infektion im Kindesalter, außer­ tumsphase) rus (VZV) ordentlich kontagiös; stark juckender bläs­ chenförmiger Hautausschlag; meist milder Verlauf, aber auch schwere Erkrankungen mit Pneumonie und Enzephalitis möglich; Über­ tragung von Mensch zu Mensch, Ansteckung nur bis zum 5. Tag nach Auftreten der Hauterscheinungen; die Viren persistieren häufig in den dorsalen Spinalganglien 2. Zoster: die in den dorsalen Spinalganglien persis­ tierenden Viren können beim Erwachsenen re­ aktiviert werden ⇒ plötzliche große Schmerzen ⇒ Gürtelrose (Bläschen entlang der betroffenen Ganglienbereiche) Zytomegalie Zytomegalievirus (ZMV) typische Zellveränderungen; keine klinischen Erscheinungen, aber Viruspersistenz; kann im Kindesalter zum „Pfeiffer’schen Drüsenfieber“ 7 in der Wachs­ führen; in der Schwangerschaft ist einer Gene­ ralisierung durch Reaktivierung der latenten Viren möglich Epstein-Barr Eppstein-Barr-Virus orale und parenterale An­ Infektion (EBV) steckung durch infiziertes Mononukleose; Pharyngitis mit Lymphknoten­ Bevölkerung der B-Lymphozyten; infektiöse 80 – 90% der Blut entzündung und Fieber, Milzvergrößerung; infiziert 11% der Fälle → Ikterus (Gelbsucht); 3% ma­ serähnliches Exanthem; akute Krankheit ist nach 1 – 2 Wochen beendet, Rekonvalenz kann mehrere Wochen betragen Hepatitis A Picornavirus (HAV) nur bei Mensch und einigen 20 – 30 Tage Krankheit tritt epidemisch auf; verläuft meist niedrig nach Affenarten; Infektion über gutartig und heilt für gewöhnlich völlig aus; Krankheit → lebenslange verunreinigte Virus vermehrt sich in der Leber ⇒ Zerstörung Immunität Lebensmittel bzw. Trinkwasser der befallenen Zellen ⇒ Leberschäden (heilen aber vollständig aus); Prodromalstadium: Fieber, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Appetit­ losigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie An­ omalie des Geruchs- und Geschmackssinns ikterische Phase (Dauer: 2 – 6 Wochen): Dunkelfärbung des Urins, Hellerwerden des Stuhls, Gelbsucht (Dauer: 1 – 2 Wochen), Leber- und Milzvergrößerung Hepatitis B Hepadnavirus (HBV) 50 – 90 Tage es werden verschiedene Antigene entwickelt; Übertragung von Mensch zu Mensch bei Blutentnahmen, Injektionen, Impfungen oder engem Körperkontakt (z. B. Geschlechtsver­ kehr); bei einer chronischen Persistenz Hepatitis mit kann es Zirrhose zur (Wu­ cherung im Bindegewebe von Organen) kom­ men; Weiteres: s. o. Hepatitis C Flavivirus (HCV) Hepatitis D RNA-Virus parenterale Übertragung; verhält sich wie He­ patitis B; Weiteres: s. o Vorhandensein anderer He­ parenterale Übertragung; Weiteres: s. o patitisviren Hepatitis E Calicivirus (HEV) orale Übertragung über den fäkal-oralen Weg; Weiteres: s. o 8 durchgemachter FSME (Frühlings- FSME-Virus Zecken als Überträger ähnlich der Borreliose Prophylaxe Sommer Meningo-En­ aber zephalitis) Therapie Gelbfieber Gelbfiebervirus Erregerreservoir → wild­ hämorrhagisches Fieber; plötzlich hohes lebende Affen, Überträger Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, z. T. → blutsaugende Mücken schwere Blutungen, gastrointestinale möglich, keine Schutzimpfung kausale möglich (hält min. 10 Jahre an) Stö­ rungen, Leberschäden Röteln Rötelvirus Tröpfcheninfektion harmlose Erkrankung; am Anfang meist Ka­ tarrh, leichtes Fieber, anschließend Auftreten der Rötelnexantheme; in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten → Rötelnembry­ opathie ⇒ ein- oder beidseitiger Augenstar, Hörnervschäden, Entwicklungsfehler des Herzens Mumps Rubula-Virus häufigste Kinderkrankheit; Entzündung der Schutzimpfung Ohrspeicheldrüse; (Lebendvakzine), passive Fieber; Virämie (Vor­ möglich handensein von Viren im Blut) ⇒ schmerzhafte Immunprophylaxe Hodenentzündung bei Männern ⇒ Sterilität; besonders bei Pankreatitis (Insuffizienz der Inselzellen) ⇒ Personen (Schwangere) gefährdeten Diabetes I (Jugend-Diabetes); seröse Meningi­ tis oder Meningoenzephalitis; Masern Masernvirus / Morbilli­ 9 – 12 Tage us-Virus infektiös vom achten Tag der Infektion bis Immunität nach Masern­ zum sechsten Tag nach Auftreten der Hauter­ infektion scheinungen; Fieber, katarrhalische Erschei­ Leben nungen der oberen Lufwege, Kopliksche Fle­ schutzimpfung cken an der Wangenschleimhaut; typisches dimpfstoff) besteht lang; (Leben­ Masernexanthem ⇒ Mittelohrentzündung und Bronchopneumonie; selten Masernenzephalitis Tollwut Tollwutvirus / Rabies­ lang; je kürzer, Fieber, Kopfschmerzen, evtl. Erscheinungen 100% virus desto die Erkrankung latur → Krämpfe; Patienten könne kein Wasser trinken (Hydrophobie); „stille Wut“; Viren ge­ langen über die Blut- und Nervenbahnen entlang ins Gehirn → befallen motorische Nerven Marburg und Ebola ohne aktive Schutzimpfung schwerer an der Bissstelle, Übererregbarkeit der Musku­ Therapie Marburg- und Ebolavi­ hämorrhagisches Fieber, Schäden des Pankre­ 25% rus as, der Nieren und der Leber; Blut und Organe der Patienten und Verstorbenen sind hoch­ infektiös 9 ein Masern­ Grippe Influenzavirus A, B und 2 –3 Tage C Fieber, Kopfschmerzen, evtl. Durchfall und Impfstoff Erbrechen; Komplikationen: Pneumonie als des Erregers, muss jedes enthält Sekundärinfektion; Vermehrung der Viren in Jahr den Schleimhäuten des Kopfes und der Atem­ werden, weil die Viren wege neue neu Teile hergestellt Oberflächenan­ tigene produzieren AIDS Lentiviren (HIV) Monate bis Jahre erworbene zelluläre Immunschwäche, bedingt durch den Befall und die Zerstörung der THLymphozyten (äußere Hülle des Virus ist mit der Plasmamembran der TH-Lymphozyten weitgehend identisch) Polio (spinale Poliovirus (3 Typen) wird Kinderlähmung) und Schutzimpfung mit Tot­ vermehrt sich in der Rachen- und Darm­ über den Mund aufgenommen vakzine nach SALK oder schleimhaut; Lebendvakzine Fieber, Übelkeit, Glie­ abgeschwächten Poliovi­ sich in verschiedenen Organen an, kommen ren sie ins Rückenmark ⇒ Lähmung Schnupfen Rhinovirus Reizung der Schleimhaut Flüssigkeitsbildung 10 mit derschmerzen, evtl. Durchfälle; Viren siedeln und vermehrte