AFW - aktuell - Astronomiefreunde Waghäusel

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Heft 7, Ausgabe 3/2002
Ausgabedatum 15.6.02
Der Komet Ikeya-Zhang C/2002 C1, ein Rückblick
Der erste Komet des neuen Jahrtausends, wie
man an vielen Stellen lesen konnte, war
Ikeya-Zhang nicht. Eine Liste der Internationalen Astronomischen Union (IAU) mit den
Kometen, die allein innerhalb des letzten Jahres entdeckt bzw. wiedergefunden wurden,
enthält zur Zeit über 130 Schweifsterne! Und
nicht einmal der erste mit bloßem Auge sichtbare Komet des neuen Jahrtausends war er.
Komet C/2000 WM1 (LINEAR), bei uns im Dezember 2001 mit nur 5. Größenklasse zu „sehen”, produzierte Ende Januar 2002 für die Bewohner der Südhalbkugel einen
Helligkeitsausbruch von etwa 3m. Naja, der erste halbwegs helle Komet am Nordhimmel war
Ikeya-Zhang dann aber doch.
Er wurde am 1. Februar 2002 von dem Japaner Kaoru Ikeya und davon unabhängig von dem
Chinesen Daqing Zhang entdeckt (und einen halben Tag später auch noch von dem Brasilianer Paulo M. Raymundo). Wahrscheinlich handelt es sich bei Ikeya-Zhang um denselben Kometen, der im Jahr 1661 am Himmel erschienen war und von Johannes Hevelius in Danzig
beobachtet wurde (er beschrieb ihn in seiner „Cometographia” 1668). Noch nie zuvor wurde
ein Komet nach so langer Zeit wiederentdeckt, den bisherigen Rekord hielt mit 151 Jahren der
von Caroline Herschel 1788 entdeckte und 1939 von Roger Rigollet wiedergefundene 35P/
Herschel-Rigollet. Den sonnenfernsten Punkt seiner Bahn durchlief Ikeya-Zhang etwa um
1830 in einer Entfernung von 102 Astronomischen Einheiten, zweieinhalb mal soweit von der
Sonne entfernt wie der äußerste Planet Pluto. Am 18. März 2002 erreichte Ikeya-Zhang dann
den sonnennächsten Punkt seiner Bahn in 75.9 Millionen km Entfernung zur Sonne.
Um den 30. April hatte er mit 60.4 Millionen
km den geringsten Abstand von der Erde,
zu dieser Zeit stand er fast senkrecht über
unserem Heimatplaneten (bezogen auf die
Erdbahnebene). Inzwischen entfernt sich
der Komet rasch von Sonne und Erde, seine Helligkeit nimmt daher wieder ab.
Kometen sind also keineswegs seltene Erscheinungen. Selten ist jedoch, dass ein
Komet eine Helligkeit erreicht, die ihn zu einem für die Öffentlichkeit interessanten Beobachtungsobjekt werden lässt. Das untere Bild
zeigt die Passage des Kometen vorbei am Anromedanebel (M31) am 6. April 2002.
Besuchen Sie uns auch im Internet unter http://www.people.freenet.de/afw2000/home.html
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Lieber Sternfreund, liebe Sternfreundin,
anfangs des Jahres, als ich mir so meine Gedanken gemacht habe, welche Themen ich Ihnen dieses Jahr näherbringen möchte, stand für mich fest, dass dies nur Standardthemen
sein könnten, da das Jahr 2002 an astronomischen Leckerbissen ein eher ruhiges Jahr zu
werden schien. So entschloss ich mich einen Mehrteiler zum Thema "Unser Sonnensystem"
zu starten. Aber wie die Redewendung sagt: "Unverhofft kommt oft", so gibt es auch in 2002
Überraschungen. Am 1. Februar dieses Jahres entdeckten 2 Amateurastronomen einen Kometen (siehe Bericht auf derTitelseite), der in seinem weiteren Verlauf recht hell zu werden
schien. Und tatsächlich erreichte der Komet eine recht beachtliche Helligkeit. Natürlich
nicht vergleichbar mit dem Jahrhundertkometen Hale-Bopp, aber immerhin bereits im kleinen Fernglas mit ausgeprägtem Schweif erkennbar. Warten wir also ab, ob in diesem Jahr
noch weitere unvorhergesehene Himmelsereignisse stattfinden.
Nichtsdestoweniger sollen aber auch die oben angesprochenen Standardthemen nicht zu
kurz kommen. Gerade in Jahren, in denen nicht so viel los ist, kann unser kleines Heftchen
den Raum bieten, Sie sanft mit den Dauererthemen des uns umgebenden Kosmos vertraut
zu machen. So lesen Sie ab Seite 9 im 2. Teil unserer Reihe "Unser Sonnensystem" vieles,
was Ihnen möglicherweise den Stern des Lebens, unsere Sonne, in einem veränderten
Licht erscheinen lässt.
Bitte beachten Sie auch die Termine auf Seite 12. Am 12 Juli findet der nächste AstroTreff und am 10. August unser Sommerfest an der Vereinsternwarte statt. Bitte gleich
in Ihren Terminkalender eintragen.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen.
(Wolfgang Stegmüller)
Dunkelwolke Staubmasse innerhalb unserer Milchstraße. Liegt eine solche Staubmasse
auf unserer Sichtlinie vor einer Ansammlung von Sternen, so wird das sichbare Licht dieser Sterne von der Staubansammlung verschluckt. Es sind in
dieser Richtung also keine Hintergrundsterne zu sehen und die Staubmasse
wirkt somit wie ein dunkler Fleck vor dem Sternenhintergrund rings um die
Dunkelwolke. Infrarotstrahlung jedoch kann in Grenzen jedoch die Staubwolke durchdringen. So können kühle Objekte, welche ihr Strahlungsmaximum im Bereich der Infrarorstrahlung haben mit Infrarotkameras erfasst
werden. (Vergleiche auch "Röntgenaufnahme")
Gerade Sterne in der Entstehung sind solche kühle Objekte und immer vom
Staub und Gas ihres "Geburtsnestes" umgeben.
Röntgenauf- In der Astronomie werden Objekte nicht nur im Bereich des sichtbaren Lichts
beobachtet. Außerhalb des sichtbaren Wellenlängenspektrums mit Wellennahme
längen zwischen 400 nm und 700 nm (Nanometer = 1 milliardstel Meter) gibt
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Glossar
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Fortsetzung es die Beobachtung im Infrarotbereich (Wellenlängen bis einige zig MikromeRöntgenauf- ter) aber auch im Ultraviolett, Röntgen- und Gammastrahlenbereich (Wellennahme
längen bis hinab zu Bruchteilen eines Angström (1 Å = 0,1 nm). Hierbei
bestimmt nach dem Wien’schen Verschiebungsgesetz die Temperatur eines
Körpers die Wellenlänge seiner maximalen Ausstrahlung. Je heißer ein Körper, desto kürzer die Wellenlänge seiner Strahlung. Körper, welche im Röntgenbereich strahlen sind somit ultraheiße Objekte mit Temperaturen im
Bereich von Millionen von Grad. Kühle Objekte, wie z. B. sich verdichtende
Gasmassen zur Bildung neuer Sterne strahlen überwiegend im Infrarotbereich.
Astronomie heute
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Die fliegende Untertasse - ein Planetensystem in der Entstehungsphase
Ein Forscherteam der Europäischen Südsternwarte hat ein Planetensystem in der Entstehungsphase aufgespürt. Der Zentralstern des
Systems ähnelt nach den Angaben der Wissenschaftler unserer Sonne und könnte sich auch
ähnlich entwickeln, da er sich am Rand einer
Dunkelwolke befindet. Bei vielen jungen Sternen
wird die Entwicklung eines Planetensystems
durch die Strahlung anderer heißer Sterne in der
Umgebung gestört. Die Astronomen, die ihre
Beobachtungen am 3,6 Meter großen "New
Technology Telescope" und am "Very Large
Telescope" der ESO in Chile durchführten, waren eigentlich auf der Suche nach den optischen Gegenstücken von Röntgenquellen in der 500 Lichtjahre entfernten Dunkelwolke
Rho Ophiuchi. Dabei stießen sie auf die "Fliegende Untertasse", eine Gas- und Staubscheibe um einen jungen Stern. Die Scheibe liegt zufällig so, dass wir von der Erde gerade
auf ihre Kante blicken - daher ihr einer fliegenden Untertasse ähnelndes Aussehen. Die
Scheibe enthält etwa die doppelte Masse des Planeten Jupiter und hat etwa den 300fachen Radius der Erdbahn. Der Zentralstern ist ungefähr eine Million Jahre alt - zum Vergleich: Das Alter der Sonne beträgt 4,5 Milliarden Jahre - und ist mit einer Temperatur von
3000 Grad deutlich kühler als die Sonne. Die Astronomen vermuten, dass in der Wolke um
den Stern Planeten entstehen. "Die Fliegende Untertasse liefert uns ein Porträt unseres
eigenen Sonnensystems in seiner Kindheit", erläutert Nicolas Grosso, einer der an dem
Projekt beteiligten Forscher, "mit diesem System hat die Natur uns ein hervorragendes
Labor zur Untersuchung des Rohmaterials zur Planetenbildung in zirkumstellaren Scheiben gegeben!
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Chandra beobachtet gigantische Kollision im All
Der amerikanische Satellit Chandra hat die bislang besten Röntgenaufnahmen einer gigantischen Kollision im
All geliefert. Auf den Bildern ist zu erkennen, wie 250
Millionen Lichtjahre von uns entfernt zwei große Galaxien frontal aufeinanderprallen. Die Astronomen glauben, dass solche Kollisionen zur explosionsartigen
Entstehung vieler neuer Sterne führen, gewaltige
Schockwellen durch den intergalaktischen Raum senden und dass sich in den miteinander verschmelzenden
Galaxien ein supermassives Schwarzes Loch bilden
kann. "Die Chandra-Beobachtungen zeigen uns, dass
wirklich einiges durcheinander gerät, wenn zwei Galaxien mit voller Geschwindigkeit aufeinander prallen", erklärt David Clements vom Imperial College in London, der an den Beobachtungen beteiligt war. "Solche Ereignisse beeinflussen alles mögliche - von der
Entstehung großer Schwarzer Löcher bis zur Verteilung schwerer Elemente im All." Die Astronomen vermuten, dass die meisten Galaxien im Laufe ihrer Entwicklung Kollisionen und
Verschmelzungen erleben. Die genaue Beobachtung eines solchen Ereignisses liefert daher wertvolle Informationen über die Entwicklung des Kosmos. Die von Chandra beobachtete Kollision mit der Bezeichnung Arp 220 gilt unter Experten als Prototyp derartiger
Vorgänge. Die Röntgenbilder zeigen eine helle Zentralregion aus viele Millionen Grad heißem Gas. Das Gas strömt als "Superwind" aus den kollidierenden Galaxien heraus, vermutlich als Folge der Entstehung von Hunderten von Millionen neuer Sterne.
Das Himmelsgeschehen im 3. Quartal 2002
Der scheinbare Lauf der Sonne durch
die Sternbilder des Tierkreises ergibt
sich aus den unterschiedlichen Perspektiven, die sich vom Blick von der
Erde zur Sonne ergeben. Da die Erde
innerhalb eines Jahres die Sonne umrundet, steht diese von der Erde aus
gesehen stets vor einem anderen
Sternenhintergrund. Der Sternenhintergrund kann natürlich nicht gesehen
werden da die Sternbilder, die von der
Sonne durchlaufen werden, in Richtung der Sonne stehen und sich somit
am Taghimmel befinden.
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Der Sonnenlauf
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Die Karte zeigt den Sonnenlauf im 3. Quartal vor dem Sternenhintergrund
Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne für dieses Quartal finden Sie in Tabelle 1.
Datum
01.07.2002
31.07.2002
31.08.2002
30.09.2002
Sonnenaufgang
5:24 Uhr (MESZ)
5:56 Uhr (MESZ)
6:40 Uhr (MESZ)
7:23 Uhr (MESZ)
Sonnenuntergang
21:34 Uhr (MESZ)
21:07 Uhr (MESZ)
20:11 Uhr (MESZ)
19:07 Uhr (MESZ)
Tabelle 1: Auf- und Untergangszeiten der Sonne im 3. Quartal 2002
Mondphasen
Die Mondphasen des 3. Quartals sind der Tabelle 2 zu entnehmen.
Juli
August
September
erstes Viertel
17.07.2002
15.08.2002
Vollmond
24.07.2002
23.08.2002
13.09.2002
21.09.2002
letztes Viertel
02.07.2002
01.08.2002
31.08.2002
29.09.2002
Neumond
10.07.2002
08.08.2002
07.09.2002
Tabelle 2: Mondphasen im 3. Quartal 2002
Aufgrund der Elliptizität seiner Umlaufbahn um die Erde erreicht der Mond an den in
Tabelle 3 angegebenen Tagen seine größte Erdnähe bzw. Erdferne.
Juli
Erdnähe (Perigäum)
14.07.2002 (367847 km)
August
September
10.08.2002 (362927 km)
08.09.2002 (358746 km)
Erdferne (Apogäum)
02.07.2002 (404210 km)
30.07.2002 (404743 km)
26.08.2002 (405695 km)
23.09.2002 (406352 km)
Tabelle 3: Erdnähe und Erdferne des Mondes im 3. Quartal 2002
Planetensichtbarkeiten
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Merkur
Obwohl der innerste Planet unseres Sonnensystems am 1. September in größter östlicher
Elongation mit einem Winkelabstand von der Sonne von 27° steht, kommt es in diesem
Quartal zu keiner Sichtbarkeit. Grund dafür ist, dass sich Merkur sehr weit südlich in der Ekliptik bewegt und somit am 1. September fast zeitgleich mit der Sonne untergeht. In der übrigen Zeit des Quartals steht Merkur ohnehin von der Erde aus gesehen in zu geringem
Winkelabstand zur Sonne, um gesehen werden zu können.
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Venus
Schon in den letzten Wochen war Venus der Blickfang am westlichen Abendhimmel. Obwohl sie in diesem Quartal ihren Winkelabstand zur Sonne noch weiter ausbaut - am 22. August wird er mit
46° sein Maximum erreichen - nimmt sie Sichtbarkeit allmählich ab.
Dies liegt daran, dass Venus immer weiter gen Süden strebt und ihren Tagbogen so mehr und mehr verkleinert. Der Durchmesser der
Planetenscheibe wächst allmählich an und ist am 19. August noch
halb beleuchtet. Man nennt dies Dichotomie. Am 26. September
leuchtet Venus mit einer Helligkeit von 4m6 in größtem Glanz, wegen des nun immer kleiner werdenden Winkelabstandes von der
Sonne und ihrer Bewegung in immer südlicheren Deklinationen verabschiedet sich unser
Nachbarplanet gegen Ende September vom Abendhimmel.
Mars
Unser äußerer Nachbarplanet ist im 3. Quartal nicht beobachtbar. Am 10. August wird er von
der Sonne eingeholt. Erst gegen Ende des Jahres wird er wieder am frühen Morgenhimmel
auftauchen.
Jupiter
Am 20. Juli steht der Riesenplant in Konjunktion mit der Sonne. Er ist unbeobachtbar. In der
2. Augusthälfte taucht er am Morgenhimmel auf. Frühaufsteher könnnen ihn zunächst in der
Morgendämmerung am Osthimmel ausmachen. Seine Aufgänge verfrühen sich bis Ende
September auf 2:11 Uhr (MESZ).
Saturn
Der Ringplanet wird ab Mitte Juli wieder am Morgenhimmel auftauchen. Er ist allerdings nur
etwas für extreme Frühaufsteher. Bis September jedoch verlagert er seinen Aufgang in die
Zeit vor Mitternacht. Er ist Planet der 2. Nachthälfte.
Dieser ferne Gasplanet ist unter extrem guten Bedingungen (die wir im Lichtermeer der
Rheinebene allerdings nie haben) mit einer Helligkeit von 5m7 sogar gerade noch mit bloßem Auge sichtbar. Er erreicht Ende August seine Oppositionsstellung im Steinbock, d. h.
er steht von der Erde aus gesehen der Sonne in gerader Linie gegenüber und weist somit
beste Beobachtungsbedingungen auf. Der Durchmesser seines Planetenscheibchens beträgt jedoch aufgrund der großen Entfernung von der Erde lediglich 3,7 Bogensekunden.
Gutes Seeing und eine hohe Vergrößerung sind somit Voraussetzung, um ihn von einem
Stern zu unterscheiden. Wenn man weiß, wo Uranus steht, so ist er jedoch bereits mit dem
Fernglas eine leichte Beute. Versuchen Sie es einmal. Wir werden bei geeigneten Witterungsbedingungen Uranus und Neptun auf unserem Sommerfest in Visier des C14 unserer
Vereinsternwarte nehmen.
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Uranus
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Neptun
Neptun ist während dieses Quartals fast die ganze Nacht hindurch beobachtbar, jedoch ist
er noch etwas kleiner als Uranus und um einiges weiter erntfernt. Daher ist er noch schwieriger als Planet zu erkennen. Sein Scheibchendurchmesser beträgt gerade einmal 2,3 Bogensekunden. Damit ist er fast nicht mehr von einem punktförmigen Stern unterscheidbar.
Wir werden trotzdem versuchen Ihnen diesen Planeten im Rahmen unserer Sternführungen
oder des Sommerfestes zeigen zu können, denn wer kann schon behaupten Neptun live beobachtet zu haben. Seine Opposition erreicht er am 2. August. Auch er befindet sich im
Sternbild Steinbock.
Pluto
Ihn werden Sie in dieser Rubrik immer vergeblich suchen, denn aufgrund seiner immensen
Entfernung und seines kleinen Durchmessers bleibt seine Helligkeit immer jenseits des
Wahrnehmbaren mit dem uns zur Verfügung stehenden Instrumentarium. Um ihn zu erspähen benötigt man entweder ein sehr großes Instrument, oder an einem unserer Teleskope
eine teure CCD-Kamera, die in der Größenordnung einiger tausend € die finanziellen Möglichkeiten unseres Vereines übersteigt. Er steht derzeit im Sternbild Schlangenträger.
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Der Fixsternhimmel
In den Sommermonaten wird die Beobachtung erschwert durch die Tatsache, dass es erst
sehr spät und während einiger Wochen überhaupt nicht mehr richtig dunkel wird. Ist die Sonne weit genug unter dem Horizont verschwunden, springt unter dunklem Himmel (der jedoch
in unserer lichtverschmutzten Rheinebene nur noch an wenigen abgelegenen Orten zu finden ist) sofort die Milchstraße ins Auge, deren helles Band aus unzähligen Sternen mitten
durch das Sommerdreieck verläuft. Dieses wird gebildet aus den drei hellsten Sternen am
Sommerhimmel: Deneb, dem Hauptstern des Schwans, Wega in der Leier und schließlich
von Atair, welcher als hellster Stern des Adlers die südliche Spitze des Dreiecks bildet.
Die meisten Objekte, die der Sommerhimmel bietet, sind typisch für die Regionen der Milchstraße: so können zahlreiche Gasnebel und Sternhaufen, aber nur wenige Galaxien beobachtet werden. In den Regionen, in denen wir quer in die Milchstraßenscheibe
hineinschauen, wird uns der Blick auf weit entfernte Galaxien durch die Vordergrundsterne
unserer Galaxis und den darin enthaltenen Staub versperrt.
Hoch über unseren Köpfen findet man ganz in der Nähe von Wega den Planetarischen Nebel mit der Katalognummer M57. Im Fernrohr sieht er wie ein kleiner Rauchkringel aus: tatsächlich schauen wir bei diesem Nebel jedoch in eine kugelförmige Struktur, die wir nur
durch einen optischen Effekt als Ring wahrnehmen. Ein weiterer Planetarischer Nebel findet
sich mitten im Sommerdreieck: der Hantelnebel M27. Aufgrund seiner Größe kann er bereits
im Feldstecher ausgemacht werden. Tief im Süden befindet sich in Richtung des Sternbildes Schütze das Zentrum unserer Galaxis. Dieses verbirgt sich jedoch hinter dichten Wolken aus Gas und Staub. Im Milchstraßenzentrum ist die Sternendichte so hoch, dass man
in deren Licht nachts die Zeitung lesen könnte. Im Sternbild Schütze finden sich außerdem
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viele Gasnebel wie der Trifidnebel M20, der Omeganebel M17 und der Lagunennebel M8,
der einen jungen, offenen Sternhaufen beheimatet.
Süd
Die Karte zeigt den Himmelsanblick vom Osten über Süden bis nach Westen wie er sich Mitte August gegen 23 Uhr darstellt. Sie gilt auch im Juli gegen 1 Uhr und im September unmittelbar bei Einbruch der Dunkelheit.
Konstellationen und Ereignisse
Datum
20.07.2002
02.08.2002
20.08.2002
22.08.2002
23.09.2002
26.09.2002
Ereignis
Jupiter in Konjunktion mit der Sonne
Neptun in Opposition mit der Sonne
Uranus in Opposition mit der Sonne
Venus in größter östlicher Elongation (46 Grad)
Sonne im Herbstpunkt, Tagundnachtgleiche
Venus im größten Glanz (-4m6)
Ausgabedatum 15.6.02
Tabelle 4: Konstellationen und Ereignisse im 3. Quartal 2002
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Das Sonnensystem, Teil 2 - Der Stern des Lebens, unsere Sonne
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Die Sonne - der nächste Stern
Die Sonne ist die bei weitem auffälligste Erscheinung in unserem Sonnensystem. Sie ist das größte Objekt
und umfasst nahezu 98 % der Masse
des gesamten Sonnensystems. Einhundertundneun Erdkugeln aneinandergereiht würde es benötigen, um
den Durchmesser der Sonne darzustellen, und in ihrem Inneren würden
über 1,3 Millionen Erden Platz finden.
Die äußere Schicht der Sonne, die
Photosphäre besitzt eine Temperatur
von ca. 6.000 °C. Diese Schicht besitzt eine körnige Erscheinung an der
Oberfläche. Die Granulen, die dieses
körnige Aussehen bewirken, sind aufsteigende heiße Blasen, die die Energie aus der Tiefe der Sonne an die
Oberfläche transportieren. Am Rand der Granulen sinken kältere Teile der Photosphäre
wieder hinab. Diese Granulen weisen typischerweise einen Duchmesser von ca. 1.000 km
auf und haben eine Lebensdauer von wenigen Minuten. Die Photosphäre ist also einem stetigen Wandel unterzogen.
Die Sonne ist kein fester Körper. Sie besitzt eine sog. differenzielle Rotation. Dies bedeutet,
dass Teile der Sonne schneller als andere Teile rotieren. Die Dauer für eine Umdrehung der
Photosphäre am Äquator beträgt ca. 25,3 Tage. In der Nähe der Sonnenpole dauert ein Umlauf jedoch fast 36 Tage. Tief darunter, unter der konvektierenden Zone, scheint sie sich mit
einer Dauer von 27 Tagen einmal um sich selbst zu drehen.
Die Energie der Sonne entsteht tief in ihrem Inneren. Dort sind Temperatur (15.000.000° C)
und Druck (340 Millionen Mal der Druck der Erdatmosphäre auf Meereshöhe) so hoch, dass
ein nuklearer Prozess, Fusion genannt, stattfindet. Die Kernfusion bewirkt, dass jeweils vier
Protonen (oder Wasserstoff-Atomkerne) verschmelzen und ein Alpha-Teilchen (oder auch
ein Helium-Atomkern) entsteht. Diese Alpha-Teilchen sind um 0,7 % leichter als die vier Protonen zusammen. Diese, Massendefekt genannte, Differenz wird in Energie umgewandelt
und durch Konvektion an die Oberfläche getragen, wo sie als Licht und Hitze abstrahlt. Zu
jeder Sekunde werden 700 Millionen Tonnen Wasserstoff in Helium umgewandelt. Durch
diesen Prozess wird das Äquivalent von knapp 5 Millionen Tonnen Materie als pure Energie
freigesetzt; mit der Zeit wird die Sonne dadurch leichter. Der Energietransport geschieht im
Inneren Teil der Sonne durch Strahlung, weiter außen dann durch Konvektion und dauert
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Die Sonne leuchtet seit etwa 4,6 Milliarden Jahren und besitzt noch genug Brennstoff, um
weitere etwa fünf Milliarden Jahre zu "brennen". Sie befindet sich in ihrer Entwicklung derzeit im Stadium eines sogenannten Hauptreihensterns. Das heißt sie durchlebt momentan
eine langanhaltende stabile Phase. Dies ist die Voraussetzung, dass sich auf der Erde überhaupt Leben entwickeln konnte. In den nächsten Milliarden Jahren wird sich durch die Fusionsprozesse im Innern der Sonne der Anteil schwerer Elemente erhöhen. Dadurch werden
sich die physikalischen Bedingungen im Kern der Sonne ändern. Die Sonne wird instabil
und sich allmählich zu einem roten Riesen aufblähen.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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etwa eine Million Jahre vom Kern bis an die Oberfläche.
Die Chromosphäre befindet sich oberhalb der Photosphäre. Die Energie der Sonne durchquert diese Region
auf ihrem Weg vom Inneren der Sonne nach außen. Fackeln und Flares erheben sich in die Chromosphäre.
Fackeln sind helle, leuchtende Wasserstoffwolken, die
sich über den Stellen bilden, wo sich gerade Sonnenflecken formen. Flares sind helle Filamente aus heißem
Gas, das in den Gegenden um Sonnenflecken freigesetzt wird. Sonnenflecken sind Gebiete, an denen starke Magnetfeldlinien die Sonnenoberfläche durchbrechen. Durch diese Magnetfelder wird
der Energiefluss lokal gestört. So ist an diesen Stellen die Temperatur um etwa 1.500 °C geringer, woduch sich ein Sonnenfleck (Umbra) als dunkles Gebiet von der sonst hell strahlenden Sonnenscheibe abheben. Große Sonnenflecken sind häufig von einer sog.
Penumbra umgeben. Die Penumbra weist eine Temperatur von 5.500 °C. auf und erscheint
somit heller als die Umbra, aber dunkler als die ungestörte Photosphäre. In einem etwa 11järigen Zyklus variiert die Sonnenaktivität. In Zeiten hoher Aktivität sind viele Sonnenflecken, Fackeln und Flares zu beobachten. In Jahren geringer Aktivität hingegen erscheint die
Sonnenoberfläche oft wochenlang völlig rein. Der Beginn eines neuen Fleckenzyklus beginnt mit dem Erscheinen von Sonnenflecken in mittleren heliografischen Breiten. Im weiteren Verlauf erscheinen immer mehr Flecken immer näher am Sonnenäquator. Momentan
hat die Sonne gerade ihr Aktivitätsmaximum hinter sich.
Die Korona ist der äußerste Teil der Sonnenatmosphäre. Hier treten die Protuberanzen auf. Protuberanzen sind riesige Wolken aus glühendem Gas, die
aus der oberen Chromosphäre ausbrechen. Die äußeren Regionen der Korona reichen weit in das All hinein und bestehen aus Partikeln, die sich langsam
von der Sonne entfernen. Die Korona kann ohne
technische Hilfsmittel nur während einer totalen Sonnenfinsternis gesehen werden.
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Sie wird damit beginnen, Helium zu schwereren
Elementen zu fusionieren, und dabei soweit anschwellen, bis sie letzten Endes so groß ist, dass
sie sich weit über die Umlaufbahn der Erde hinaus erstreckt und diese verschlingt. Nach einer
weiteren Milliarde Jahren als Roter Riese wird sie
damit beginnen ihre äußeren Schichten ins Weltall hinaus abzustoßen und schließlich wird der im
Inneren erzeugte Strahlungsdruck der eigenen
Schwerkraft nicht mehr gewachsen sein. Die
Sonne wird zu einem Weißen Zwerg zusammenfallen - dem letztendlichen Produkt eines
Sterns mit der Masse unserer Sonne. Es dürfte eine Billion Jahre dauern, bis sie vollständig
abgekühlt ist. Die abgestoßenen Schichten werden sich immer weiter ausdehen, allmählich
abkühlen und immer weiter verdünnen. Über einige zehntausend Jahre lang wird für einen
gedachten Beobachter von einem fernen Planeten aus an der Stelle, wo einst unsere Sonne
strahlte, ein leuchtender planetarischer Nebel, ähnlich dem Ringnebel im Sternbild Leier
oder dem Helix-Nebel (Abbildung) zu beobachten sein.
Die Sonne in Zahlen
Masse:
1,989·1030 kg (332830 mal die Masse der Erde)
Radius:
695.000 km (108,97 mal Radius der Erde)
Durchschnittliche Dichte:
1,410 g/cm3
Fluchtgeschwindigkeit:
618,02 km/s
Oberflächentemperatur:
6.000° C
Alter:
4,6 Milliarden Jahre
Die wesentlichen chemikalischen Bestandteile
Wasserstoff:
92,1 %
Helium:
7,8 %
Sauerstoff:
0,061 %
Kohlenstoff:
0,030 %
Stickstoff:
0,0084 %
Neon:
0,0076 %
Eisen:
0,0037 %
Silizium:
0,0031 %
Magnesium:
0,0024 %
Schwefel:
0,0015 %
Alle anderen:
0,0015 %
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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Termine und Veranstaltungen
Freitag, den 12.07.2002, 20:00 Uhr
Astro-Treff für das 3. Quartal 2002. Es wird in bewährter Manier der Sternenhimmel des laufenden Quartals vorgestellt und ein astronomisches Thema mit aktuellem Bezug behandelt.
Bei guter Witterung werden wir anschließend einige Himmelsobjekte mit dem Teleskop beobachten. Bei ungeeignetem Wetter stellen wir Ihnen die Inhalte unserer Internetseiten vor.
Dies ist vor allem interessant für all diejenigen unter Ihnen, welche keinen Internetzugang
haben. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass wir an diesem Abend einen Beamer zur Verfügung haben.
Samstag, den 13.07.2002, 16:00 Uhr
Sommerfest der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe AVK an unserer Vereinssternwarte
in Oberhausen, da August Feuerstein nicht nur in unserem Verein sondern auch bei der
AVK Ehrenmitglied ist.
Samstag, den 10.08.2002, 16:00 Uhr
Sommerfest unseres Vereins an der Vereinssternwarte in Oberhausen.
Donnerstag, den 15.08.2002, 18:00 Uhr
Weißt Du wieviel Sternlein stehen?
Ein Beitrag unseres Vereins im Rahmen des Ferienprogrammes der Stadt Waghäusel für
Kinder und Jugendliche von 8 bis 15 Jahren in der Bolandenschule Wiesental. Anmeldung
über die Stadtverwaltung.
Freitag, den 16.08.2002, 18:00 Uhr
Weißt Du wieviel Sternlein stehen? 2. Teil für die "Fortgeschrittenen"
Samstag, den 24.08.2002, 16:00 Uhr
Sommerfest der Kraichgausternwarte in Gondelsheim
Freitag, den 27.09. bis Sonntag, den 29.09.
9. Schwäbisches Amateur- und Ferrohrtreffen SAFT 2002 auf dem Rossberg bei Reutlingen-Gönningen.
Klötzler, Heinz Joachim:
Das Astro-Teleskop für Einsteiger
In den letzten Wochen sind einige unserer Mitglieder stolzer Besitzer eines Teleskops geworden und die, die es noch werden wollen
fragen sich, woher bekomme ich ein Teleskop, welches zu mir
passt und mit dem ich auch umgehen kann?
Dieses Buch soll all denen eine kleine Hilfe sein. Es ist eine gute
Vorlage, mit der man sich etwas mit diesem Thema vertraut machen kann. Es erklärt ihnen am Anfang den Feldstecher und geht
dann über zum Teleskop. Auch der Unterschied zwischen den verKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
Ausgabedatum 15.6.02
Bücher zum Thema Astronomie
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schiedenen Teleskoptypen, wie beispielsweise dem Newton, Cassegrain oder dem Refraktor, wird gut erklärt. Dann stellt sich die Frage, welches Teleskop und die dazugehörige
Montierung für die jeweiligen Zwecke am geeignetsten ist und wo man eine solche Ausrüstung am besten kauft. Dieses Buch zeigt auch, wie sie ein Teleskop richtig bedienen und gibt
Tipps, wie man es richtig aufstellt und einnordet. Zum Schluss dieses Buches gibt es noch
einige gute Beobachtungstipps. Ich wünsche Ihnen einen klaren Nachthimmel, wenn Sie
sich auf die Reise zu fernen Welten aufmachen.
Verlag: Franckh-Kosmos Verlags- Gmbh &Co
ISBN: 3-440-07833-7
Preis: EUR 12,90
Vereinsmitteilungen
Ausgabedatum 15.6.02
Exkursion zur Landessternwarte Heidelberg am 6. Mai 2002
Am Montag, den 6. Mai führten wir unsere Exkursion zur Landessternwarte
Heidelberg auf dem Königstuhl durch.
Um 19:00 Uhr begrüßte uns Dr. Holger Mandel an der Pforte des Instituts.
Entlang des Planetenwegs führte unser Weg zunächst zum Besuchergebäude. Dort spannte Dr. Mandel in
seiner kurzweiligen Art einen Bogen
von den Anfängen der Astronomie in
der Kurpfalz über die Gründung der
Landessternwarte bis zu den heutigen
Aufgaben und Aktivitäten dieser Einrichtung. Mit großem Sachverstand
berichtete er über die in der Öffentlichkeit wenig bekannten Projekte wie den Instrumentenbau u. a. für die 8-Meter-Teleskope des VLT auf dem Cerro Paranal in Chile oder das Large
Binocular Telescope in den USA.
Ein weiterer Themenschwerpunkt bildeten einige Satellitenmissionen unter der Federführung
des Instituts, wie z. B. der Kosmologiesatellit
DIVA, der 2005 in das Weltall starten soll.
Schnell wurde allen Teilnehmern deutlich, dass
hier oberhalb des Neckars Wissenschaftler von
Weltformat ihre Arbeit verrichten. Ein anschließender Rundgang über das Gelände führte uns
in einige Beobachtungskuppeln, wo Teleskope
bis zu einer Öffnung von 70 cm installiert sind.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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Dies sind zwar verglichen mit den Großteleskopen der Welt eher kleine Instrumente, aber
an solchen Geräten müssen die hier entwickelten und gebauten Kameras und Spektrografen erst einmal getestet werden, ehe sie ihre Eignung für den Betrieb an den Großobservatorien unter Beweis gestellt haben. Ebenso dienen diese Teleskope dem Training des
jungen Astronomen-Nachwuchses. Dank des lebendigen Vortragsstils Dr. Mandels und seiner zahlreichen eingestreuten Anekdoten verging die Zeit wie im Fluge. Wir danken ihm dafür, dass er sich trotz seines engen Terminkalenders die Zeit für uns genommen hat. Nach
der Rückfahrt nach Wiesental trafen sich trotz vorgerückter Stunde noch einige der Teilnehmer zum Abschluss in der Gaststätte Adria, wo eifrig über das Erlebte und über Gott und die
Welt philosophiert wurde.
Am Sonntag, den 2. Juni 2001 war es soweit. 16 unserer Mitglieder fanden sich ab
9:30 Uhr unter strahlend blauem Himmel
zu einer Beobachtung der Extraklasse an
unserer Vereinssternwarte ein. Das Objekt unserer Begierde war unser Heimatstern, die Sonne. Unser Ehrenmitglied
und Eigentümer der Vereinssternwarte
August Feuerstein aus Oberhausen hatte
zur Erstbeobachtung mit seinem neuen
Sonnenteleskop geladen; dem "first light",
wie der Astronom sagt. Durch den Einsatz extrem schmalbandiger Filter ist es
mit diesem Instrument möglich, Protuberanzen auf der Sonne zu beobachten.
Diese Explosionen, im Verlauf derer immense glühende Gasmassen weit ins All
geschleudert werden, sind normalerweise
nur während einer totalen Sonnenfinsternis zu beobachten. Durch den enorm hohen Preis
solcher Spezialfilter ist uns keine weitere Privatsternwarte im weiteren Umkreis bekannt, die
dergleichen zu bieten hat und August hat davon gleich 2. Wie viele von Ihnen wissen, verfügt die Sternwarte bereits seit mehr als 10 Jahren über einen solchen H=-Filter aus der Produktion der Firma DayStar. Dieser Filter wird am C8 der Sternwarte eingesetzt. Ein Vorteil
des neuen Filters oder besser gesagt des neuen Sonnenteleskopes ist der, dass alle Filterteile fest mit dem Instrument verbunden sind und daher fasche Handhabung ausgeschlossen ist und der 2. fast noch größere Vorteil ist der, dass der Filter im Gegensatz zu dem am
C8 nicht geheizt werden muss. Dies prädestiniert das neue Sonneteleskop geradezu für den
mobilen Einsatz auf freiem Feld, denn es ist somit keine Stromversorgung vonnöten.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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Neues Sonnenteleskop in unserer Vereinssternwarte
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Nun wollten wir es genau wissen. Wie schneidet
das neue NearStar-Sonnenteleskop im direkten
Vergleich mit dem 10 Jahre alten H=-Filter am
C8 ab? Ungeduldig warteten wir auf den Zeitpunkt bis die Sonne so weit herumgewandert
war, dass das im Schatten des Kirschbaums
stehende C8 zum Einsatz kommen konnte. Immer wieder wurden kritische Blicke durch das
Blätterwerk zur Sonne gerichtet. Unserem ersten Vorsitzenden Rudolf Woll ging es nicht
Ausgabedatum 15.6.02
schnell genug. Schon griff er zur Astschere und
half der Sache ein wenig nach. Es folgte eine
große Überraschung. Obwohl die Abbildung
der Sonne und der Protuberanzen bereits im
kleinen NearStar-Sonnenteleskop einen überwältigenden Anblick bot, konnte der "alte" Filter,
wohl aufgrund seiner noch etwas engeren
Bandbreite, dies noch überbieten.
Für mich ist es immer wieder faszinierend,
welch ungeheuerlichen Kräfte auf unserer friedlich scheinenden Sonne zu Gange sind. Betrachtet man die Bilder einiger an diesem
Morgen fotografierten Protuberanzen (siehe
unten), so kann man im Verhältnis zum Sonnendurchmeser, der ja bekanntlich ca.
1.400.000 km beträgt deren Größe abschätzen.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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Die Höhe der Protuberanz auf dem mittleren Bild beträgt somit rund 75000 km. Dies ist mehr
als der 6-fache Durchmesser der gesamten Erde. Als Maßstab habe ich in dieses Bild einen
Kreis eingesetzt, der dem Duchmesser der Erde im selben Maßstab entspricht. Dieses ständige Brodeln auf der Oberfläche unseres Zentralgestirns rückt erst bei einer solchen Beobachtung in unser Bewusstsein. Und da ist es wieder, dieses Gefühl, das wohl jeder von uns
schon einmal hatte, wenn er nachts zum gestirnten Himmel blickt und plötzlich eine Ahnung
von der Größe der Schöpfung und der Kleinheit unseres Planeten erfährt. Hoffen wir also
alle auf gutes Wetter an unserem Sommerfest, dann kann jeder, der an diesem Sonntag
Morgen nicht dabei war, dieses Erlebnis für sich nachholen.
Alle Beobachter waren von dieser nicht alltäglichen Art astronomischen Tuns begeistert.
Unser Dank gilt unserem Freund und Gönner August Feuerstein, der uns in seiner Sternwarte solch einzigartige Beobachtungsmöglichkeiten bietet.
Sternführung im 3. Quartal
Für unsere Sternführung im 3. Quartal 2002 sind folgende Termine festgesetzt:
Die Sternführung findet wie üblich nur einDatum
Uhrzeit
mal statt, und zwar am ersten wettermä27. und 28.07. 22:45 Uhr (MESZ)
ßig geeigneten Termin. Der Himmel muss
17. und 18.08. 21:45 Uhr (MESZ)
dazu überwiegend klar sein. Einzelne Wol14. und 15.09. 20:30 Uhr (MESZ)
ken stören nicht. Treffpunkt ist der Rübenanlieferungsplatz
der ehemaligen
Tabelle 5: Termine für Sternführungen
Zuckerfabrik
links
neben dem Friedhof
des 3. Quartals 2002
Waghäusel (bei der Wallfahrtskirche).
Sollte, wie schon so oft, keiner der oben angegebenen Termine aus witterungsbedingten
Gründen geeignet sein, so werden wir kurzfristig weitere Termine im Mitteilungsblatt der
Stadt Waghäusel veröffentlichen. Auswärtige Mitglieder haben die Möglichkeit diese Termine unserer Homepage im Internet zu entnehmen (Adresse auf Titelseite unten).
Die Resonanz auf unsere Einladung zum letztjährigen "Kennenlernfest" war einfach überwältigend. So haben wir beschlossen auch in diesem Jahr ein solches Fest durchzuführen.
Wir hoffen natürlich auf das gleiche tolle Wetter, das uns im letzten Jahr so tolle Beobachtungsmöglichkeiten geboten hat. Aber auch wir Sternfreunde sind neben den visuellen Genüssen auch dem leiblichen Wohl zugetan. Darum wollen wir auch ausreichend für Ihr
leibliches Wohl sorgen. Um einigermaßen die benötigten Mengen an Getränken und Speisen abschätzen zu können, wäre es toll, wenn Sie uns bis zum 1. August telefonisch über
Ihr Kommen informieren könnten. Vielen Dank dafür im Vorraus. Die Telefonnummern finden Sie auf jeder Seite dieses Heftchens in der Fußzeile. E-mail: [email protected]
Mitgliederfortschreibung
Am 1. Juni 2002 gehörten unserem Verein 108 Mitglieder an.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
Ausgabedatum 15.6.02
Unser Sommerfest am 10. August 2002
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