2011 - Astronomiefreunde Waghäusel

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AFW-aktuell
Das Magazin der Astronomiefreunde Waghäusel
Heft 42, Ausgabe 2/2011
Modernes Stonehenge im nördlichen Ruhrgebiet
Wolfgang Stegmüller
Ausgabedatum 27.3.11
Als Weihnachtsgeschenk erhaltene Eintrittskarten für einen Musicalbesuch führten meine
Frau und mich im Februar nach Bochum. Nur wenige Kilometer nördlich von Bochum liegen
die Städte Herten und Recklinghausen. Ein Bericht vor rund 2 Jahren in „Sterne und Weltraum“ machte mich auf das Horizontobservatorium und die riesige Horizontalsonnenuhr auf
der Halde Hoheward aufmerksam. So kostete es mich nur wenige Überredungskunst, meine
Frau davon zu überzeugen, dass ein Besuch der Halde Hoheward obligatorisch ist. Wir hatten
nach der Abendvorstellung von Starlight Express ohnehin eine Übernachtung in Bochum eingeplant. Am nächsten Morgen machten wir uns bei strahlend blauem, völlig wolkenlosen Himmel auf den Weg. Schon von Weitem konnte man auf dem vor uns liegenden Hügel die beiden
riesigen Stahlbögen des Horizontobservatoriums sehen. Sie stellen durch ihre erhöhte Position und ihr charakteristisches Erscheinungsbild eine weithin sichtbare Landmarke dar. Dank
Navigationssystem fanden wir schnell den Zugang zur rund 100 Meter hohen Halde an der
Drachenbrücke.
Nachdem wir die sehr eigentümlich, aber interessant gestaltete Drachenbrücke überquert hatten, begann der gemächliche Aufstieg über schön gepflasterte Wege. Über 20 km Wanderwege führen entlang den Flanken und auf dem Plateau der riesigen Abraumhalde. An diesem
wunderschönen Morgen begegneten wir denn auch zahlreichen Spaziergängern, Joggern
und Mountainbikern auf unserem Weg nach oben.
Fortsetzung auf Seite 6
Internet: http://www.afw2000.de
email: [email protected]
AFW-aktuell
Liebe Sternfreunde,
Der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel offenbart viele
Schönheiten. Für mich selbst ist es immer wieder eine
wunderbare Erfahrung von Ruhe und Entspannung nach
einer harten Woche oder einem hektischen Tag im Büro.
Gefühle bahnen sich ihren Weg ins Bewusstsein, und es
lässt sich so wunderbar über Gott und die Welt philosophieren.
Jeder nimmt den Sternenhimmel anders wahr, und jeder
liegt mit seiner Wahrnehmung richtig. Welch unterschiedliche Eindrücke der Sternenhimmel in uns weckt zeigt der
folgende Witz, den mir unser Sternfreund Reinhard Jungkind kürzlich gemailt hat:
Ein Mann und eine Frau gehen Campen, bauen ihr Zelt auf und schlafen ein. Einige Stunden später
weckt der Mann die Frau auf und meint: Schau gerade hinauf in den Himmel und sage mir, was du
siehst! Die Frau sagt: Ich sehe Millionen Sterne. Der Mann fragt: Und was denkst du jetzt? Die Frau
überlegt eine Minute:
Astronomisch gesehen sagt es mir, dass da Millionen von Galaxien und Billionen von potentiellen Planeten sind. Astrologisch sagt es mir, dass der Saturn im Löwen steht. Zeitmäßig gesehen sagt es mir,
dass es ungefähr 3.15 Uhr ist. Theologisch sagt es mir, es ist offensichtlich, dass der Herr allmächtig
ist und wir alle klein und unbedeutend sind. Meteorologisch scheint es so, als hätten wir morgen einen
wunderschönen Tag. Und was sagt es dir?
Der Mann ist für einen Moment still und sagt dann: Praktisch gesehen sagt es mir: "Jemand hat unser
Zelt geklaut."
Damit Sie auch kurzfristig angesetzte Aktivitäten nicht verpassen, lassen Sie sich in unsere
Mailing-Liste eintragen - einfach eine E-mail an [email protected] schicken.
Dies sind die Themen des vorliegenden Heftes:
Modernes Stonehenge im nördlichen Ruhrgebiet. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1
Regen auf Titan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3
Das Himmelsgeschehen im 2. Quartal 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4
Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2010? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11
Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Ausgabedatum 27.3.11
(Wolfgang Stegmüller)
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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Astronomie aktuell
Regen auf Titan
Newsticker, Freitag, der 18. März 2011
Auf dem Saturnmond Titan regnet es flüssiges Methan. Aufnahmen der amerikanischen
Raumsonde Saturn zeigen erstmals, wie sich die Oberfläche in der Äquatorzone des Himmelskörpers durch Niederschläge vorübergehend dunkel verfärbt. Auf der Nordhalbkugel
des Saturnmondes herrscht derzeit Frühling. Die damit einhergehende Änderung der atmosphärischen Zirkulation bringt Methanwolken in die Äquatorregion, berichten die Forscher des Cassini-Teams im Fachblatt „Science“.
„Es ist erstaunlich, vertraute
Phänomene wie Regenschauer und jahreszeitliche Änderungen des Wetters auf einem
fernen, eisigen Mond zu beobachten“, erklärt Elizabeth Turtle vom Cassini Imaging Team.
„Diese Beobachtungen helfen
uns zu verstehen, wie Titan
als System arbeitet - und damit auch ähnliche Prozesse
auf unserem Planeten besser
zu verstehen.“ Titan ist der
einzige Mond im Sonnensyskünstlerische Darstellung, Mark Garlick
tem mit einer dichten Atmosphäre - und der einzige Himmelskörper mit einem ähnlichen Flüssigkeitskreislauf wie auf der
Erde. Allerdings übernimmt auf Titan aufgrund der niedrigen Temperaturen von im Mittel minus 180 Grad Celsius flüssiges Methan die Rolle von Wasser.
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In den Polarregionen des Saturnmondes gibt es eine Vielzahl von Methanseen - und dort
konnten die Forscher in den vergangenen Jahren auch schon Niederschläge beobachten.
Die Äquatorregion dagegen ist trocken und überwiegend von ausgedehnten Dünenfeldern
bedeckt. Allerdings zeigen die Bilder von Cassini und dem 2005 auf Titan niedergegangenen europäischen Lander Huygens auch ausgetrocknete Flussläufe in dieser Zone. Bislang
war unklar, ob diese Flussläufe aus früheren, feuchteren Epochen des Saturnmondes stammen oder auch heute noch jahreszeitlich bedingt flüssiges Methan transportieren.
Die jetzt publizierten Beobachtungen sind ein erstes Indiz für die zweite Möglichkeit. Sie zeigen unter anderem ein 500.000 Quadratkilometer großes Gebiet am Rand eines großen Dünenfeldes, das sich nach dem Durchzug eines großen Wolkengebiets dunkel verfärbt. Auf
der Nordhalbkugel Titans herrscht derzeit Frühling. Die zunehmende Sonnenstrahlung führt
zur vermehrten Wolkenbildung, und die jahreszeitliche Änderung der atmosphärischen ZirKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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kulation führt diese Wolken in die Äquatorzone. Die Forscher rechnen damit, dass sich die
Region heftiger Niederschläge bis zur Sommersonnenwende auf Titan zu höheren Breiten
verlagert.
Quelle: www.sciencemag.org/content/331/6023/1414.abstract
Das Himmelsgeschehen im 2. Quartal 2011
Mondphasen
erstes Viertel
13.03.2011
11.04.2011
10.05.2011
09.06.2011
Vollmond
19.03.2011
18.04.2011
17.05.2011
15.06.2011
letztes Viertel
26.03.2011
25.04.2011
24.05.2011
23.06.2011
Neumond
03.04.2011
03.05.2011
01.06.2011
01.07.2011
Tabelle 1: Mondphasen im 2. Quartal 2011
Planetensichtbarkeiten1e2l
Bogensekunde:
Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht.
Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden (’’) an.
1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute = 1/3600 Grad.
Magnitude
Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben.
Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist
ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B.
3m2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die
schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus zu
sehen sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m 5. Noch hellere Sterne oder
Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m 7). Von einer Magnitude zur
nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2m Stern ist somit
2,5 mal so hell wie ein 3m Stern.
Oppositionssschleife Alle Planeten des Sonnensystems bewegen sich von Norden betrachtet auf beinahe Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. Die Planeten, welche außerhalb der Erdbahn die Sonne umrunden, tun dies gemäß des 2.
Keplerschen Gesetzes langsamer als die Erde. Dadurch erfolgt immer zur Zeit
der Opposition ein Überholvorgang der Erde. Durch diesen Überholvorgang tritt
für einen irdischen Beobachter der perspektivische Effekt auf, dass sich der
überholte äußere Planet vor dem Sternenhintergrund betrachtet rückwärts zu
bewegen scheint, während er sich "normalerweise" ostwärts bewegt. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je geringer die Entfernung zwischen Erde und überholtem Planeten ist. So ist die Oppositionsschleife des Mars die größte,
wohingegen die des Saturn recht klein ausfällt.
Merkur zeigt sich im gesamten 2. Quartal nicht
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Glossar
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Venus beendet ihre Morgensichtbarkeit. Ab Mitte April wird es sehr schwierig, Venus noch
zu erblicken. Mit genauen Kenntnissen ihrer Position kann sie jedoch noch bis etwa Mitte
Juni gefunden werden. Sie entfernt sich stetig von der Erde, wodurch ihr Durchmesser sehr
klein und ihr Erscheinungsbild kreisrund wird.
Mars läuft mit fast derselben Geschwindigkeit durch den Tierkreis wie die Sonne. So wächst
sein Abstand zur Sonne nur langsam, und es kommt auch in diesem Quartal noch nicht zu
einer Morgensichtbarkeit.
Jupiter macht sich etwa ab Mitte Mai am Morgenhimmel bemerkbar - zunächst zögerlich,
dann aber im Laufe des Juni mit immer größerem Abstand zur Sonne immer deutlicher.
Dennoch bleibt er für den Rest des Quartals den Frühaufstehern unter uns vorbehalten. Seine Aufgänge verlagert der Riesenplanet erst im nächsten Quartal in die Zeit vor Mitternacht.
Saturn ist der Planet des 2. Quartals. Er erreicht in der Nacht vom 3. auf den 4. April seine
Oppositionsstellung zur Sonne. Der Ring, der im letzten Jahr so schwach gegen unsere
Sichtlinie geneigt war, dass man ihn in kleinen Instrumenten kaum erkennen konnte, hat
sich nun schon ein gutes Stück weiter geöffnet, so dass die Beobachtung der Teilungen im
Ringsystem wieder einfacher wird. Auch das Aussehen im Teleskop ist nun wieder mehr so,
wie man es von den vielen Fotos her kennt, obwohl der Ring immernoch etwas „schlank“
wirkt.
Zur Oppositionsstellung erreicht der Abstand zwischen Erde und Saturn mit 1,289 Milliarden
Kilometern sein Minimum. Das Licht benötigt für diese Strecke eine Stunde und zwölf Minuten. Saturn befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau und ist das ganze Quartal hindurch
zu beobachten, wenngleich er sich zu Quartalsende allmählich aus der zweiten Nachthälfte
zurückzieht.
Uranus stand im März in Konjunktion zur Sonne. Dies bedeutet, dass er zu Beginn des
Quartals unbeobachtbar, von der Erde aus gesehen, in Sonnennähe steht. Eine Morgensichtbarkeit ist etwa ab Anfang Juni möglich.
Neptun ist zu Beginn des Quartals ebenfalls noch nicht sichtbar. Auch seine Konjunktion mit
der Sonne ist noch nicht lange her. Auch Neptun kann erst ab etwa Mitte Juni am Morgenhimmel aufgefunden werden. Man benötigt jedoch gute Kenntnisse über seine Position, da
er wie auch Uranus nicht mit freiem Auge sichtbar ist.
Wir sind Ihnen gerne behilflich bei der Suche - sprechen Sie uns an.
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Konstellationen und Ereignisse
Datum
04.04.2011
07.04.2011
15.06.2011
21.06.2011
Ereignis
Saturn in Opposition zur Sonne
Kurz nach 21 Uhr MESZ 2 Sternbedeckungen durch den Mond
totale Mondfinsternis. Beobachtbar ab ca. 21:30 MESZ
Sonne im Sommerpunkt, Sommersonnenwende
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 2. Quartal 2011
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Fortsetzung von der Titelseite
Unser erster Anlaufpunkt
war die Horizontalsonnenuhr. Ihre Bezeichnung leitet
sich von der horizontalen
Fläche ab, auf welcher die
Zeitablesung erfolgt. Das
Ziffernblatt stellt dabei eine
grau gepflasterte Fläche
von rund 60 m Durchmesser dar. In diese Fläche
sind strahlenförmig die
Stundenlinien aus basaltfarbenen Pflastersteinen
eingelassen. Diese Stundenlinien treffen sich alle im
sog. Ort der zeitlichen Stille. Sitzt man auf dem dort platzierten Block, so verdeckt die Kugel
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Nach schier endlos erscheinenden Serpentinen erreichten wir
das Plateau, von wo
aus sich uns ein herrlicher Rundblick über
das gesamte nördliche Ruhrgebiet bot.
Rauchende
und
dampfende Industrieanlagen kontrastierten
mit der parkähnlich
angelegten, renaturierten Halde. Am Horizont drehten sich still
einige Windräder. Hinter uns ragte der 8,5 m
hohe Edelstahl-Obelisk der riesigen Horizontalsonnenuhr in den tiefblauen, wolkenlosen Himmel, und dahinter
spannten sich fast bedrohlich anmutend die fast 100 m großen Bögen des Horizontobservatoriums. Das Wetter für unseren Besuch hier hätte besser nicht sein können, einziger
Wermutstropfen war der fast mit sturmstärke wehende, eiskalte Wind, vor dem es auf dem
Plateau der Halde Hoheward keinerlei Schutz gab.
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am oberen Ende des Obelisken genau den Polarstern.
Quer zu den Stundenlinien verlaufen die Datumslinien. Auf diesen Linien wandert der Schatten des als Kugel ausgebildeten Gnomons, des Schattenwerfers zu bestimmten Tagen im
Jahresverlauf. Die am weitesten vom Obelisken entfernte Linie stellt den Schattenpfad am
21. Dezember, am Tag der Wintersonnenwende dar. Der Schatten ist an diesem Tag am
längsten, da der Sonnenstand der niedrigste des Jahres ist. Im Gegensatz dazu ist die Datumslinie für den Tag der Sommersonnenwende dem Obelisken am nächsten. Mittags steht
die Sonne so hoch, dass der Schatten des Obelisken sehr kurz ausfällt. Dazwischen liegen
5 Datumslinien, die den Eintritt der Sonne in die einzelnen Sternzeichen markieren. Jede
dieser Linien gilt an 2 Tagen im Jahr.
Der Schattenwerfer selbst ist als Kugel ausgeführt. Dies ermöglicht eine sehr viel genauere
und einfachere Ablesung, als ein Schattenstab. Befindet sich der Beobachter genau an der
Stelle des Schattens und blickt von dort aus zur Sonne, so kann er gewissermaßen eine
künstliche Sonnenfinsternis erleben, da sich die Schattenwerferkugel zwischen die Sonne
und den Betrachter schiebt, wie dies der Mond bei einer echten Sonnenfinsternis tut.
Ich habe dieses Schauspiel mit meinem Mobiltelefon gefilmt und unter
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http://www.youtube.com/watch?v=LINMhsqyVCU
bei Youtube ins Internet gestellt. Ich lade Sie ein, sich diesen ca. 1 Minute langen Clip anzusehen. Es ist beeindruckend.Unser Weg führte uns nun weiter zur weithin sichtbaren Bogenkonstruktion des Horizontobservatorium. Schon von Weitem fallen die beiden
Stützgerüste am Äquatorialbogen und der Bauzaun um die Installation auf. Beides stellt eine
Sicherungsmaßnahme dar, nachdem im Jahr 2008, kurz nach der Eröffnung des Observatoriums, ein gefährlich großer Riss an einer der Schweißnähte entstanden war. Die Betreiber des Observatoriums und die ausführende Firma streiten seither über Schuld und
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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Haftung - ein Ende ist nicht in Sicht. So bleibt das Sitzstufenforum im Mittelpunkt der Anlage
weiter für das Publikum gesperrt. Das ist schade, da gerade von dort aus das Observatorium
seine Funktion erst so richtig entfaltet.
Die beiden Stahlbögen
aus rund 1 Meter dicken
Rohren haben einen
Durchmesser von jeweils über 90 Meter. Der
senkrecht stehende Meridiankreis ist exakt in
Nord-Süd-Richtung
ausgerichtet und teilt
damit den sichtbaren
Himmel in den Ost- und
den West-Sektor. Steht
man im Plenum, so
überschreitet die Sonne
in ihrem Tageslauf hier genau die Mittagslinie. Der schräg stehende Äquatorialbogen teilt
den Himmel in die Nord- und die Südhemisphäre. Er projiziert den Erdäquator an den Himmel. Von der Position in der Mitte des Plenums verläuft der Gang der Sonne im Winterhalbjahr unterhalb dieses Bogens, im Sommerhalbjahr darüber.
Weitere, auf den Horizont ausgerichtete Peileinrichtungen visieren
die
Aufund
Untergangspunkte der Sonne
zu den Sonnenwenden an. Im
Winkelbereich dazwischen finden die Sonnenauf- und -untergänge an den übrigen Tagen
im Jahr statt. Dieser Winkelbereich ist beispielsweise auch auf der Himmelsscheibe von Nebra in Form der beiden goldenen Randbögen besonders gekennzeichnet.
Von außerhalb des Absperrzauns entfaltet das Observatorium zwar einen imposanten Eindruck und lässt ahnen, wie unsere Vorfahren vor tausenden von Jahren den Himmel erKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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Aber auch den Lauf der Sterne
kann man mit dieser Installation sehr schön beobachten. So
werden bestimmte, ausgesuchte Sterne zu bestimmten
Zeiten in Löchern und Ausbrüchen sichtbar.
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forscht haben. Dennoch bleibt zu hoffen, dass eine baldige Einigung im laufenden
Rechtsstreit erzielt wird und das Observatorium nach seiner Reparatur wieder in vollem Umfang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auch von diesem Observatorium habe ich
einen kleinen Videoclip aufgenommen und unter
http://www.youtube.com/watch?v=4NoCYc9q2v0
bei Youtube ins Web gestellt. Wer nicht die Möglichkeit hat, sich diese Filmchen im Internet
anzusehen, dennoch Interesse daran hat, kann sie bei unserem Astro-Treff am 15. April sehen. Da werde ich ausführlich über die beiden Einrichtungen auf der Halde Hoheward berichten.
Mit diesen Eindrücken machten wir uns wieder auf den Weg zum Fuß der Halde, wo wir an
der Drachenbrücke unser Auto geparkt hatten, und traten die Heimfahrt an.
Wir haben uns in der Verwaltung unseres Vereins schon früher Gedanken dazu gemacht,
einen Besuch der Halde Hoheward als Exkursion für unsere Mitglieder anzubieten. Mein Besuch dort hat mich darin bestärkt, dass es diese Einrichtung wert ist, die 300 km lange Fahrt
auf sich zu nehmen. Wenn das Observatorium wieder voll zugänglich ist, werden wir eine
solche Fahrt sicherlich anbieten.
Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2010?
Rudolf Woll und Wolfgang Stegmüller
Das Jahr 2010 war für mich, vom subjektiven Eindruck her, ein eher schlechtes Jahr für Himmelsbeobachter. Aber war es dies tatsächlich? Lassen wir einfach einmal die nackten Zahlen und Tatsachen sprechen, um zu sehen, wie das Astro-Wetter 2010 in absoluten Zahlen
und im Jahresvergleich abschneidet.
Hierzu haben auch im vergangenen Jahr Rudolf Woll und Heinz Meidel wieder zu beobachtungsüblichen Zeiten in den Himmel geschaut und dem Abend eine Punktzahl vergeben.
Die Punktzahl ist ein Maß für die Tauglichkeit des Himmels für astronomische Beobachtungen. Der Punkteschlüssel ist in der folgenden Tabelle erläutert.
Punkte Bedeutung
0
völlig bedeckter Himmel. Keine Himmelsbeobachtung möglich.
1
stark bewölkter Himmel. Nur einzelne Sterne sichtbar. Eine sinnvolle Beobachtung von Himmelsobjekten jedoch nicht möglich.
2
schwache Bewölkung oder Himmel überwiegend klar, jedoch etwas dunstig,
so dass Himmelsbeobachtung mit kleinen Einschränkungen möglich ist.
3
völlig klarer, dunstfreier Himmel. Beobachtung uneingeschränkt möglich.
Ausgabedatum 27.3.11
Tabelle 3: Punkteschlüssel für das Astro-Wetter
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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AFW-aktuell
Hier die Monatsstatistik für das Jahr 2010, gegliedert nach der jeweiligen Anzahl an Tagen
mit den Noten 0, 1, 2 und 3.
Der beste Monat war demnach mit einem brauchbaren Himmel an 21 Tagen der April, gefolgt von den Monaten Oktober und Juli, der immerhin noch 19 bzw. 18 für die Beobachtung
brauchbaren Nächten. Mit 15 sternklaren Nächten lud der September an jedem 2. Tag zum
Sternegucken ein.
Der schlechteste Monat des Jahres 2009 hatte noch 8 brauchbare Nächte. Davon können
die Schlusslichter des Jahres 2010 nur träumen. Gleich 4 Monate lagen im vergangenen
Jahr unterhalb dieser Marke. Am schlechtesten schnitten wie gewohnt natürlich die Wintermonate ab. Schlusslicht mit nur 3 brauchbaren Nächten war der Dezember. Aber auch der
Mai - normalerweise eher einer der besseren Monate - enttäuschte mit nur 7 brauchbaren
Nächten.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
Ausgabedatum 27.3.11
Nun zur grafischen Aufbereitung dieser Statistik. Dargestellt sind die Tage mit brauchbarem
Wetter (Note 2 und Note 3) für jeden einzelnen Monat.
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Das „Kuchendiagramm“ zeigt die prozentuale Verteilung der Tage mit den Punktzahlen 0,
1, 2 und 3.
So war unser Astro-Wetter im Jahr 2010
Betrachtet man nun die Tage mit 3 und 2 Punkten, also die guten Tage, so stellt man fest,
dass die Quote der brauchbaren Tage bei rund 37 % liegt. Diese Quote liegt in der mehrjährigen Statistik am unteren Rand. Die Jahre 2003 und 2005 ragen hier mit jeweils rund 46 %
brauchbarer Nächte aus den übrigen Jahren heraus. Das in unserer Statistik schlechteste
verbuchte Jahr war 2000 mit einer Brauchbarkeitsquote von nur 31 % der Nächte.
Ich finde es dennoch beachtlich, dass in immerhin mehr als jeder 3. Nacht eine Himmelsbeobachtung möglich ist. Dass dennoch sehr viel seltener beobachtet wird, liegt also
zumeist nicht am Wetter, sondern an persönlichen Umständen wie Terminen, oder dass
man schlicht den inneren Schweinehund nicht überwinden kann und es sich lieber zu
Hause im Sessel gemütlich macht. Also nix wie raus, es gibt keine Entschuldigung!
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick
01. April
09. April
Ausgabedatum 27.3.11
15. April
06. Mai
Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um
20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab ca.
21:00 Uhr parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung.
Tag der Astronomie. Beginn unseres Nachmittagsprogramms ist um 16 Uhr
im Astronomiezentrum mit Beobachtung der nun schon wieder etwas aktiveren Sonne, gutes Wetter vorausgesetzt. Daneben laden unsere Vereinsräume mit interessanten Ausstellungen und interaktiven Installationen ein. Das
Abendprogramm beginnt um 20 Uhr und beinhaltet neben der Sternbeobachtung auch interessante Vorträge.
Astro-Treff. Dieser öffentliche Vierteljahrestreff beginnt mit einer Multimedia-Vorführung des aktuellen Sternhimmels. Danach folgt der Hauptvortrag
zum Thema „Wo befinden wir uns eigentlich?“.
Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage.
Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um
20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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AFW-aktuell
Einbruch der Dunkelheit parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung.
Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um
20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab
Einbruch der Dunkelheit parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung.
Totale Mondfinsternis. Wir beobachten die totale Mondfinsternis ab etwa
21:30 Uhr. Kurz vorher geht der Mond bereits verfinstert auf. Im weiteren
Verlauf werden wir die Totalität erleben, bis um 23:03 der Mond aus dem
Kernschatten der Erde tritt und die rund eine Stunde dauernde partielle Phase beginnt.
Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um
20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab
Einbruch der Dunkelheit parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung.
03. Juni
15. Juni
01. Juli
Besuchen Sie auch unsere Internetseite www.afw2000.de und klicken Sie den Terminkalender an. Dort finden Sie immer aktuell alle Termine des Vereins.
Gruppenstunden der Vereinsjugend im 2. Quartal 2011:
27.05.2011 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr).
Im April und Juni sind ferienbedingt keine Gruppenstunden.
Sternführung im 2. Quartal 2011
Für unsere Sternführungen im 2. Quartal 2011 sind folgende Termine festgesetzt:
Datum
01.04.2011
09.04.2011
06.05.2011
03.06.2011
15.06.2011
Uhrzeit
21:00
Beobachtbare Objekte
Sternführung am Winter- und Frühlingshimmel mit Schwerpunkt Saturn.
Tag- und Nachtbeobachtung ab 16 Uhr Sonne und ab ca. 21
Uhr der Frühlingshimmel mit dem Ringplaneten Saturn.
Einbruch d. Frühlingshimmel mit Saturn
Dunkelheit
Totale Mondfinsternis
Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt - natürlich nur, wenn das Wetter dazu geeignet ist, d. h. der Himmel muss klar
sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete Kleidung, da wir bei der
Sternführung längere Zeit draußen sind.
Mitgliederfortschreibung
Am 19.03.2011 hatte unser Verein 270 Mitglieder.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
Ausgabedatum 27.3.11
Tabelle 4: Termine für Sternführungen im 2. Quartal 2011
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