As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V AFW-aktuell Heft 39, Ausgabe 3/2010 Rückblick auf den 8. bundesweiten Astronomietag Wolfgang Stegmüller Ausgabedatum 27.6.10 Als hätten wir es bestellt, zeigte sich das Wetter am Samstag, den 24. April 2010, von seiner allerbesten Seite. Zum achten Mal öffneten deutschlandweit astronomische Einrichtungen anlässlich des Tages der Astronomie ihre Pforten. Diesem Aufruf der Vereinigung der Sternfreunde folgten wir bereits von Anfang an, und so war der diesjährige Astronomietag auch fest in unserer Terminplanung verankert. Wir wollten unseren Besuchern natürlich etwas besonderes bieten, und so hatten wir uns ein ansprechendes und gleichzeitig anspruchsvolles Angebot aus allen Bereichen der Astronomie ausgedacht. Von A wie Ausstellungen über B wie Beobachtungen bis V wie Vorträge hatten wir alles zu bieten. In der Presse machten wir auf uns und unser Angebot aufmerksam, und zahlreiche Besucher kamen, um dieses Angebot wahrzunehmen. An die Rektoren der Schulen in den umliegenden Gemeinden und an ausgewählte Personen des öffentlichen Lebens und der Geschäftswelt ergingen persönliche Einladungen. Fortsetzung auf Seite 7 Internet: http://www.afw2000.de email: [email protected] O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Liebe Sternfreunde, Die Fußball WM in Südafrika hält uns in diesen Tagen gefangen. Mit Spannung verfolgen wir besonders die Spiele der deutschen Nationalmannschaft. Doch abseits von WM-Partys, Public Viewing Events und Vuvuzela-Getröte können wir Ruhe und Entspannung unter den Sternen des Sommerhimmels finden, sofern das Wetter dies zulässt. Gerade in den letzten Tagen und Wochen war das Wetter eher weniger dazu geeignet. Manche behaupten ja, das Wetter wäre schlecht, seit Jörg Kachelmann in Mannheim einsitzt, und hoffen auf eine baldige Freilassung. Wie dem auch sei - die Welt dreht sich auch nach der Fußball-WM weiter, gleichgültig, wer den Cup für sich entschieden hat. So gibt es auch im vor uns liegenden Quartal wieder einige herausragende Termine unseres Vereins. Der wichtigste darunter ist sicherlich unser alljährlich stattfindendes Sommerfest, welches wir in diesem Jahr am Samstag, den 7. August, am Astronomiezentrum in Waghäusel feiern werden. Beginn ist um 16 Uhr, und Sie sind herzlich dazu eingeladen. Damit Sie auch kurzfristig angesetzte Aktivitäten nicht verpassen, lassen Sie sich in unsere Mailing-Liste eintragen - einfach eine email an [email protected] schicken. Dies sind die Themen dieses Heftes: Rückblick auf den 8. bundesweiten Astronomietag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1 Sternfabriken im jungen Kosmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3 Jupiters Großer Roter Fleck: Kühler Sturm mit warmem Kern . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4 Das Himmelsgeschehen im 3. Quartal 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 5 Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2009? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9 Das Auge - 3D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11 Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11 Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12 (Wolfgang Stegmüller) Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Astronomie aktuell Sternfabriken im jungen Kosmos Newsticker vom 22. März 2010 Ausgabedatum 27.6.10 Es ist ein Zufallsfund: Bei der Beobachtung eines großen Galaxienhaufens im langwelligen Submillimeter-Bereich ist ein internationales Forscherteam auf ein ungewöhnlich helles Objekt gestoßen. Es entpuppte sich als zehn Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxie, 16-fach vergrößert durch die als Gravitationslinse wirkende Schwerkraft des Galaxienhaufens. Dieser Umstand erlaubt so den bislang besten Blick auf Sternenstehungsregionen im jungen Kosmos. Dort entstehen 100-mal mehr Sterne als in vergleichbaren Regionen in der Milchstraße, berichten die Wissenschaftler in einer Online-Veröffentlichung im Fachblatt „Nature“. „Wir schätzen, dass in SMM J2135-0102 pro Jahr 250 neue Sterne entstehen“, erklärt Carlos de Breuck von der Europäischen Südsternwarte ESO. Da das Licht von dem fernen Sternsystem zehn Milliarden Jahre zu uns braucht, sehen wir es so, wie es vor zehn Milliarden Jahren ausgesehen hat etwa 3,7 Milliarden Jahre nach dem Urknall. Damals war SMM J2135-0102 bereits etwa so groß wie unsere Milchstraße. De Breuck und seine Kollegen haben SMM J2135-0102 mit APEX, dem Atacama Pathfinder Experiment in der chilenischen Atacama-Wüste, aufgespürt. Das zwölf Meter große Submillimeter-Teleskop ist der Prototyp für eine größere Submillimeter-Anlage aus 50 Antennen, die gegenwärtig von der ESO in der Atacama-Wüste errichtet wird. SMM J2135-0102 liegt hinter dichten Staubwolken verborgen und ist deshalb im optischen licht nicht sichtbar - doch die langwellige Submillimeter-Strahlung kann diesen Staub durchdringen. Dank der Vergrößerung des Galaxienhaufens können die Astronomen in SMM J2135-0102 noch Sternenstehungsregionen ausmachen, die wenige hundert Lichtjahre groß sind. Diese Sternenfabriken sind damit von vergleichbarer Größe wie Sternentstehungsregionen in der Milchstraße, aber erheblich produktiver. Die Forscher hoffen, mit der nächsten Generation der Submillimeter-Teleskope viele ähnliche Regionen im frühen Kosmos zu entdecken auch ohne die Hilfe kosmischer Vergrößerungsgläser. Quelle: http://dx.doi.org/10.1038/nature08880 Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 3 O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Jupiters Großer Roter Fleck: Kühler Sturm mit warmem Kern Newsticker vom 17. März 2010 Der Große Rote Fleck auf dem Planeten Jupiter ist ein kühler Wirbelsturm mit einem warmen Kern. Das zeigen kombinierte Beobachtungen mit mehreren Großteleskopen, die ein internationales Forscherteam demnächst im Fachblatt „Icarus“ vorstellt. Im Zentrum des gewaltigen Zyklons steigt warmes Gas auf, während am Rand des Sturms kühles Gas in tiefere Atmosphärenschichten absinkt. „Damit wissen wir erstmalig, dass es einen engen Zusammenhang zwischen den Umweltbedingungen - Temperatur, Windgeschwindigkeit, Druck und Zusammensetzung - und der Farbe des Großen Roten Flecks gibt“, erläutert Leigh Fletcher von der University of Oxford, einer der beteiligten Wissenschaftler. „Zwar wissen wir immer noch nicht, welche chemischen Stoffe für die rote Farbe verantwortlich sind, aber wir wissen nun, dass die Farbe mit Änderungen der Umweltbedingungen im Herzen des Sturms zusammenhängt.“ Die Beobachtungen von Fletcher und seinen Kollegen unter anderem mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile und der Infrared Telescope Facility der Nasa auf Hawaii zeigen nun, dass das stärkste Rot des Flecks mit einem warmen Kern im ansonsten kühlen Sturm korrespondiert. Der zentrale Bereich des Großen Roten Flecks ist drei bis vier Grad wärmer als die Umgebung, deren Temperatur mit minus 160 Grad Celsius niedriger ist als die Durchschnittstemperatur der Jupiteratmosphäre. Diese Temperaturunterschiede treiben, so die Forscher, die Zirkulation des Sturms an - und sie transportieren offenbar chemische Stoffe nach oben, die für die auffällige rote Farbe des Wirbelsturms sorgen. Quelle: http://dx.doi.org/10.1016/j.icarus.2010.01.005 Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 4 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 Der Große Rote Fleck ist der größte und langlebigste Wirbelsturm im Sonnensystem. Mit einer Länge von 24.000 Kilometern und einer Breite von 13.000 Kilometern ist er größer als die Erde. Möglicherweise wurde der Große Rote Fleck bereits im 17. Jahrhundert von dem italienisch-französischen Forscher Giovanni Domenico Cassini beobachtet. Seine Farbe ändert sich im Laufe der Jahre - mal ist er tiefrot, mal nur schwach rötlich, zeitweilig verliert er seine Farbe sogar völlig und ist nur noch als heller Fleck in dem umgebenden Wolkenband sichtbar. Das Himmelsgeschehen im 3. Quartal 2010 Mondphasen erstes Viertel 19.06.2010 18.07.2010 16.08.2010 15.09.2010 Vollmond 26.06.2010 26.07.2010 24.08.2010 23.09.2010 letztes Viertel 04.07.201 03.08.2010 01.09.2010 01.10.2010 Neumond 11.07.2010 10.08.2010 08.09.2010 07.10.2010 Tabelle 1: Mondphasen im 3. Quartal 2010 Planetensichtbarkeiten Glossar Bogensekunde: Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden (’’) an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute = 1/3600 Grad. Magnitude Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus sichtbar sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3m Stern. Ausgabedatum 27.6.10 Oppositionssschleife Alle Planeten des Sonnensystems bewegen sich von Norden betrachtet auf beinahe Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. Die Planeten, welche außerhalb der Erdbahn die Sonne umrunden, tun dies gemäß des 2. Keplerschen Gesetzes langsamer als die Erde. Dadurch erfolgt immer zur Zeit der Opposition ein Überholvorgang der Erde. Durch diesen Überholvorgang tritt für einen irdischen Beobachter der perspektivische Effekt auf, dass sich der überholte äußere Planet vor dem Sternenhintergrund betrachtet rückwärts zu bewegen scheint, während er sich "normalerweise" ostwärts bewegt. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je geringer die Entfernung zwischen Erde und überholtem Planeten ist. So ist die Oppositionsschleife des Mars die größte, wohingegen die des Saturn recht klein ausfällt. Merkur hat seine obere Konjunktion gerade hinter sich und entfernt sich in den ersten Julitagen ostwärts von der Sonne. Für eine Abendsichtbarkeit reicht dies jedoch nicht aus. Sehr viel günstiger ist die Konstellation hingegen in der zweiten Septemberhälfte, wenn Merkur nach erfolgter unterer Konjunktion wieder westlich unseres Zentralgestirns steht. Dann ist seine Stellung am Morgenhimmel durch die steil aufragende Ekliptik begünstigt, und es kommt zu einer guten Morgensichtbarkeit. Ab dem 15. September kann es gelingen, den Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 5 O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V schwierigen Planeten am Morgenhimmel zu erspähen. Von anfänglich 0m6 steigert er seine Helligkeit beträchtlich auf -1m1 am Monatsende. Am 20. September ist Dichotomie, d. h. Merkur zeigt sich genau zur Hälfte beleuchtet. Auffällig ist Merkur vom 19. bis zum 27. September - versuchen Sie Ihr Glück, wenn Sie Frühaufsteher sind! Venus ist strahlender Abendstern, den man gar nicht übersehen kann. Die Helligkeit nimmt im Juli noch einmal leicht auf strahlende -4m3 zu. Die Sichtbarkeitsdauer von Venus verkürzt sich jedoch rasch. Der Durchmesser des Venusscheibchens wird im Teleskop betrachtet deutlich größer. Venus wird im Teleskop immer ovaler. Obwohl Venus erst im August ihre größte östliche Elongation erreicht und ihre Helligkeit noch einmal auf -4m5 zulegt, wird sie immer unauffälliger. Dies liegt daran, dass ihr Tagbogen immer flacher wird und sie nur noch kurz nach der Sonne unter den Horizont sinkt. Gegen Mitte August, gerade wenn Halbvenus ist, verabschiedet sie sich vom diesjährigen Abendhimmel. Tagbeobachter hingegen haben die Chance, Venus am Taghimmel bis etwa Mitte September zu beobachten. Sie können im Teleskop verfolgen, wie die Venussichel immer größer und dünner wird. Am 16. Juli bietet sich gegen 23 Uhr MESZ ein interessanter Anblick, wenn sich Venus, Mars, Saturn und der Mond am Westhorizont versammeln. Venus passiert den Planeten Saturn am 10. und Mars am 23. August. Jupiter verlagert seine Aufgänge nun allmählich in die Abendstunden. Geht er am 1. Juli noch um 0:49 Uhr auf, so verfrüht sich sein Aufgang nun monatlich um rund 2 Stunden. Die Jupiterhelligkeit nimmt langsam zu - seine Opposition ist nicht mehr fern. Jupiter schickt sich an, zum Beobachtungsmittelpunkt dieses Quartals zu werden. Er kann auch gut dazu verwendet werden, den lichtschwachen Uranus aufzufinden. Beide Planeten ziehen ihre Bahnen fast parallel. Der Teleskop-Beobachter wird neben den beiden dunklen Bändern, welche die gemäßigten Breiten des Planeten umspannen, und den 4 Galileischen Monden vielleicht auch den Großen Roten Fleck beobachten können. Dieser verändert von Zeit zu Zeit etwas seine Farbe. Zuletzt war er etwas blass und somit schwer beobachtbar geworden. Am 21. September steht der Riesenplanet in Opposition und damit in bester Beobachtungsposition. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 6 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 Mars bewegt sich rechtläufig rasch ostwärts durch den Tierkreis in die Jungfrau. Am 1. August holt er Saturn ein und überholt ihn. Der Winkelabstand zur Sonne schmilzt dahin, und so zieht Mars sich in der 2. Augusthälfte vom Abendhimmel zurück und wird unsichtbar. Saturn in der Jungfrau verkürzt seine Abendsichtbarkeit deutlich und wird bereits in der ersten Augusthälfte schwierig zu beobachten. Spätestens MItte August endet schließlich seine Abendsichtbarkeit. Uranus steht mit einer Helligkeit von 5m7 im Sternbild Wassermann, ganz in der Nähe von Jupiter. Am 22. September, einen Tag nach der diesjährigen UranusOpposition, wird er von Jupiter überholt. Die beiden Planeten sind dann nur 53’, also weniger als 1 Winkelgrad, voneinander getrennt. Die nebenstehende Grafik zeigt die Stellungen der beiden Planeten zueinander über einen Zeitraum von 2 Wochen. Man sieht deutlich, wie Jupiter sich gegenläufig in seiner Oppositionsschleife bewegt. Mit einem Fernglas bewaffnet sollten Sie Uranus leicht erkennen können. Neptun steht am 20. August in Oppositionsstellung. Mit einer Helligkeit von nur 7m8 ist Neptun auch im Fernglas nicht mehr einfach zu erkennen. Ein Teleskop und die genaue Kenntnis seiner Position im Grenzgebiet der Sternbilder Wassermann und Steinbock sind für eine erfolgreiche Beobachtung notwendig. Konstellationen und Ereignisse Datum 12.07.2010 16.07.2010 12.08.2010 20.08.2010 21.09.2010 21.09.2010 Ereignis Erde in Sonnenferne. Abstand 152,096 Mio. km Mond, Mars, Saturn und Venus am westlichen Horizont (ca. 22:30 Uhr) Maximum des Sternschnuppenstroms der Perseiden Oppositionsstellung Neptun Oppositionsstellung Jupiter Oppositionsstellung Uranus Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 3. Quartal 2010 Ausgabedatum 27.6.10 Fortsetzung von der Titelseite In den Zimmern des Astronomiezentrums, welches sich den Themen "Unser Sonnensystem", "Geburt und Tod der Sterne", sowie der "Welt der Galaxien" widmen, waren interaktive Multimedia-Installationen aufgebaut, an denen die Besucher sich in Bild und Ton weitere Informationen über die gezeigten Themen abholen konnten, beziehungsweise selbst Simulationen durchführen konnten. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 7 O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Sehr gut besucht waren die 4 Vorführungen von je 15 minütigen Dokumentationsfilmen (2 am Nachmittag und 2 am Abend) mit folgenden Themen: • Ist die Sonne etwas besonderes? • Warum betreiben wir Astronomie? • War die Mondlandung echt? • Gibt es Außerirdische? Auch die aufgebauten Teleskope fanden regen Andrang. Bei Tage besahen sich die Besucher die Sonne sowohl im Weißlicht als auch im Licht der Hα-Linie des ionisierten Wasserstoffs. Im Weißlicht waren leider noch immer keine Sonnenflecken zu erspähen - wir sind halt erst kurz nach dem Sonnenfleckenminimum. Im Hα-Licht konnten jedoch einige Protuberanzen am Sonnenrand ausgemacht werden. Den Planeten Venus am Taghimmel durch ein Teleskop zu betrachten war für viele Besucher ein Aha-Erlebnis. Das Wetter hielt auch am Abend, was es tagsüber versprach. Nach Einbruch der Dunkelheit schwenkten wir dann die Teleskope auf die Protagonisten der Nacht. Der Ringplanet Saturn war für viele Besucher neben dem Mond ein besonderer Leckerbissen. Auch der Planet Mars erstaunte mit seiner ausgeprägten rötlichen Färbung manchen Beobachter, wenngleich auf seinem kleinen Scheibchen keine Details mehr erkennbar waren. Zu späterer Stunde wurden dann auch schwierigere Leckerbissen ins Visier genommen. Stellvertretend hierfür seien die Kugelsternhaufen M3, die offenen Sternhaufen M35 und M37 oder die hellen Galaxien M81 und M82 genannt. Erst nach Mitternacht schlossen wir unsere Pforten. Der Astronomietag 2010 war sowohl für unsere zahlreichen Gäste als auch für uns Akteure eine rundherum gelungene Veranstaltung. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 8 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 Einen besonderen Dank möchte ich an die zahlreichen Helfer und Helferinnen aus unseren Reihen richten, die sich in vorbildlicher Weise an den aufgebauten Instrumenten oder in den Vereinsräumen um unsere Gäste bemühten, zu vielen Themen der Astronomie Rede und Antwort standen, sich um deren leibliches Wohl kümmerten. Wie war das Astro-Wetter im Jahr 2009? Rudolf Woll und Wolfgang Stegmüller Hier geben wir eine Rückschau auf das Astro-Wetter des vorangegangenen Jahres. Als Sternfreund hat man doch oft das subjektive Gefühl, dass der Himmel gar nicht so arg oft für eine Sternbeobachtung taugt. Gerade zu den Terminen unserer Sternführungen spielt uns das Wetter immer wieder einen Streich. Sehen Sie hier, wie das letzte Jahr in diesem Punkt abschneidet. Gespeist wird dieser Beitrag durch die Daten, die unser Vorsitzender Rudolf Woll seit Jahren im Rahmen einer privaten Statistik sammelt. Er dokumentiert damit die Witterungsbedingungen unserer Region im Hinblick auf die Tauglichkeit für die Himmelsbeobachtung. Rudolf begutachtet zu "beobachtungsüblichen" Zeiten den Himmel und vergibt dann Noten von 0 bis 3. Die Bedeutung dieser Noten ist in der folgenden Tabelle erläutert. Note 0 1 2 3 Bedeutung völlig bedeckter Himmel. Keine Himmelsbeobachtung möglich stark bewölkter Himmel. Nur einzelne Sterne sichtbar. Eine sinnvolle Beobachtung von Himmelsobjekten jedoch nicht möglich schwache Bewölkung oder Himmel überwiegend klar, jedoch etwas dunstig, so dass Himmelsbeobachtung mit kleinen Einschränkungen möglich ist. völlig klarer, dunstfreier Himmel. Beobachtung uneingeschränkt möglich Tabelle 3: Benotungsschlüssel für das Astro-Wetter Ausgabedatum 27.6.10 Die Statistik für das Jahr 2009 sehen Sie untenstehend. Dargestellt sind die einzelnen Monate, gegliedert nach der jeweiligen Anzahl an Tagen mit den Noten 0, 1, 2 und 3. Nachstehend finden Sie die grafische Aufbereitung dieser Statistik für das Jahr 2009. Dargestellt sind die Tage mit brauchbarem Wetter (Note 2 und Note 3) in den einzelnen Monaten. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 9 O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell . us e l e . V Der beste Monat war demnach mit einem brauchbaren Himmel an stattlichen 23 Tagen der August, gefolgt vom Monat September, der immerhin noch 18 für die Beobachtung brauchbare Nächte hatte. Mit 15, 14 und 13 sternklaren Nächten luden die Monate April, Mai, Januar und März an immerhin fast jedem 2. Tag zum Sternegucken ein. Der schlechteste Monat des Jahres 2009 war mit 8 brauchbaren Nächten der Februar. Das ist aber gar nicht so schlecht. Wir hatten in den zurückliegenden Jahren auch schon Monate mit nur 2 brauchbaren Nächten. Für den insgesamt mäßigen Eindruck, den das Internationale Jahr der Astronomie 2009 auf das Wetter bezogen gemacht hat, sind sicherlich die sehr schwachen Monate Juni und Juli, aber auch die Monate Oktober bis Dezember verantwortlich. Sie ließen nur selten eine Beobachtung des Sternenhimmels zu. Das „Kuchendiagramm“ zeigt die Gesamtzahl der Tage mit den Noten 0, 1, 2 und 3. Betrachtet man nun die Tage mit Note 3 und Note 2, also die guten Tage, so stellt man fest, dass die Quote der brauchbaren Tage bei rund 42 % liegt. Diese Quote liegt in der mehrjährigen Statistik im Mittelfeld. Die Jahre 2003 und 2005 ragen hier mit jeweils rund 46 % brauchbarer Nächte aus den übrigen Jahren heraus. Das in unserer Statistik schlechteste verbuchte Jahr war 2000 mit einer Brauchbarkeitsquote von nur 31 % der Nächte. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 10 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 So war unser Astro-Wetter im Jahr 2009 Ich finde es dennoch beachtlich, dass in immerhin mehr als jeder 3. Nacht eine Himmelsbeobachtung möglich ist. Dass dennoch sehr viel seltener beobachtet wird, liegt also zumeist nicht am Wetter, sondern an persönlichen Umständen wie Terminen, oder dass man schlicht den inneren Schweinehund nicht überwinden kann und es sich lieber zu Hause im Sessel gemütlich macht. Also nix wie raus, es gibt keine Entschuldigung! Das Auge - 3D Über einen abonnierten Newsletter erfuhr ich kurzfristig von der Vorführung des mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg produzierten und mittlerweile mehrfach preisgekrönten 3D-Dokumentarfilms "Das Auge" in 25 Kinos in Deutschland und Österreich am Samstag, den 19. Juni. Kurzfristig informierte ich alle Teilnehmer an unserem Newsletter und bot Mitfahrgelegenheiten an, denn das uns am nächsten gelegene vorführende Kino war das UCI in Kaiserslautern. 3 Mitglieder zeigten Interesse und so fuhren wir zu viert dort hin. Nach einigen kurzen Vorfilmen hieß es "Bitte setzen Sie nun Ihre 3D-Brillen auf" und der Film begann mit der atemberaubenden, räumlichen Darstellung einiger Galaxien und Nebel. Der Film selbst war jedoch eine Dokumentation über das weltgrößte Teleskop, das VLT auf dem Cerro Paranal in Chile, welches aus 4 baugleichen Spiegelteleskopen mit je 8,2 Metern Durchmesser besteht. Gezeigt wurde, wie die Menschen vor Ort arbeiten, wohnen, ihre Freizeit verbringen. Wie alles lebensnotwendige von weit her herangeschafft werden muss, um die Arbeit der Wissenschaftler und Ingenieure überhaupt zu ermöglichen. Auch die Voruntersuchungen für den Standort des neuen Riesenteleskops E-ELT mit 42 Metern Speigeldurchmesser wurden thematisiert. Der Film in 3D war wirklich etwas besonderes und hat den Weg nach Kaiserslautern gelohnt. Falls Sie selbst einmal die Gelegenheit haben sollten, den Film zu sehen, kann ich nur dazu raten. Falls ich Informationen darüber erhalte, wo der Film in der näheren Umgebung läuft, werde ich wieder über unseren Newsletter informieren. Ausgabedatum 27.6.10 Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick 02. Juli Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab ca. 22:30 Uhr parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 11 O O OO O Wa g hä 00 As AFW-aktuell iefreunde nom 20 tro . us e l e . V 16. Juli Astro-Treff. Dieser öffentliche Vierteljahrestreff beginnt mit einer Multimedia-Vorführung des aktuellen Sternhimmels. Danach folgt der Hauptvortrag zu einem interessanten Thema. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage. Astro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 06. August 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab 22 Uhr parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung. Sommerfest. Unser Sommerfest beginnt um 16 Uhr an der Eremitage. Wie 07. August gewohnt werden wir Sie mit leckeren Speisen vom Grill und phantastischen Kuchenspezialitäten verwöhnen. Genießen Sie schöne, unterhaltsame Stunden mit uns. 03. SeptemberAstro-Zirkel - unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab ca. 21 Uhr parallel zum Astro-Zirkel eine öffentliche Sternführung. Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal 2010: 23.07.2010 24.09.2010 29.10.2010 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). Das Thema dieser Gruppenstunde ist für alle Gruppen gemeinsam "Asteroiden". Die Gruppenstunde hält Franz Jautz. Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr) Wegen der Sommerferien findet im August keine Gruppenstunde statt. Sternführung im 3. Quartal 2010 Für unsere Sternführung im 2. Quartal 2010 sind folgende Termine festgesetzt: Datum 02.07.2010 06.08.2010 03.09.2010 Uhrzeit 22:30 22:00 21:00 Beobachtbare Objekte Zahlreiche Objekte des Sommerhimmels (Jupiter, Planetarische Nebel, Kugelsternhaufen, offene Sternhaufen). Je nach Termin auch den Mond. Tabelle 4: Termine für Sternführungen im 3. Quartal 2010 Mitgliederfortschreibung Am 22.06.2010 hatte unser Verein 258 Mitglieder. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 12 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 27.6.10 Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt - natürlich nur, wenn das Wetter dazu geeignet ist, d. h. der Himmel muss klar sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete Kleidung, da wir bei der Sternführung längere Zeit draußen sind.