AFW-aktuell - Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e. V.

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AFW-aktuell
Das Magazin der Astronomiefreunde Waghäusel
Heft 45, Ausgabe 1/2012
Kein Weltuntergang im Jahr 2012
Ausgabedatum 29.12.11
Wolfgang Stegmüller
Lange schon dringen immer wieder Wortfetzen vom bevorstehenden Weltuntergang an mein
Ohr. Vom Ende des Maya-Kalenders ist dabei die Rede - aber nicht nur. Auch ein exaktes Datum für den Weltuntergang steht bereits fest. Es ist der 21. Dezember 2012.
Nun, es stimmt, dass der Maya-Kalender dann das Ende des 13 Batun-Zyklus erreicht. Aber
ist dies ein Grund, anzunehmen, dass damit auch die Welt endet? Die Antwort darauf ist ein
klares Nein!
Den vorläufigen Höhepunkt der Endzeit-Hysterie erlebte ich Ende November 2011, als uns die
E-Mail eines verzweifelten Menschen erreichte. Dieser hatte im Internet verschiedene Informationen zum Thema zusammen getragen. Selbsternannte Experten melden sich da zu Wort.
Sie bringen alles Schlimme dieser Welt in einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden
Weltuntergang. Sie führen reale Naturkatastrophen als unumstößliche Beweise an, indem sie
diese als Folge des sich nähernden Planeten Nibiru darstellen. Das Erdbeben in Japan am 11.
März 2011 mit seinen schrecklichen Folgen beispielsweise geht demnach auf das Konto dieses Planeten, dessen Magnetfeld schon jetzt die Erde beeinflusst.
Fortsetzung auf Seite 8
Internet: http://www.afw2000.de
email: [email protected]
AFW-aktuell
Liebe Sternfreunde,
ich hoffe, Sie hatten einen guten Einstieg in das neue Jahr.
2012 wird uns aus astronomischer Sicht, mit Ausnahme
des Venustransits am 6. Juni, nicht viel Spektakuläres bieten. Aber auch das weniger spektakuläre, das alltägliche
Himmelsgeschehen verdient unsere Beachtung. Der
Wechsel der Jahreszeiten mit all seinen Auswirkungen auf
die Natur um uns hat seinen Ursprung in der Bewegung
der Erde um die Sonne und die Neigung ihrer Drehachse
relativ zur Umlaufbahn. Erhebend ist der Blick durch ein
Teleskop auf die Gebirgsrücken und weiten, von Kratern
überzogenen Ebenen auf dem Mond. Die Beobachtung
der sich täglich verändernden Stellungen der Jupitermonde geben ein Gefühl für die Leistungen früherer Wissenschaftler, die aus eben diesen Beobachtungen so wichtige und richtige Schlüsse über den
Aufbau des Sonnensystems gewannen. Saturn mit seinem Ringsystem gehört wohl zum
Schönsten, was der Blick durch ein Teleskop zu bieten hat. Nicht zuletzt kommt Mars in diesem Jahr wieder zur Opposition. Auch dies lädt zum Beobachten ein. Schließlich erleben wir
mit dem Vorbeigang der Venus vor der Sonne am 6. Juni einen Höhepunkt. Wer dies verpasst, hat in seinem Leben keine weitere Gelegenheit dazu. Erst in 105 Jahren wird sich dieses Schauspiel wiederholen. Sie sehen also, auch ohne dramatische Höhepunkte ist im
Jahr 2012 einiges geboten. Besuchen Sie unsere Sternführungen!
Damit Sie auch kurzfristig angesetzte Aktivitäten nicht verpassen, lassen Sie sich in unsere
Mailing-Liste eintragen - einfach eine E-mail an [email protected] schicken.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
(Wolfgang Stegmüller)
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
Ausgabedatum 29.12.11
Dies sind die Themen des vorliegenden Heftes:
Kein Weltuntergang im Jahr 2012. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1
Zweite Erde entdeckt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3
Ein Festmahl für das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4
Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 6
Tag der Astronomie und Mitgliederfest an einem Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9
Bau einer Vereinssternwarte geplant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11
Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12
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Astronomie aktuell
Zweite Erde entdeckt?
Weltraumteleskop Kepler findet potenziell bewohnbaren Planeten
Ausgabedatum 29.12.11
AFP, 06.12.2011
Auf der Suche nach Leben auf fernen
Planeten hat das Weltraumteleskop
„Kepler“ seinen ersten erdähnlichen
Himmelskörper außerhalb unseres
Sonnensystems bestätigt. Der Planet
Kepler 22b umkreise in einer Entfernung von 600 Lichtjahren einen sonnenähnlichen Stern, erklärte die USRaumfahrtbehörde NASA. Der Planet
liegt in einer bewohnbaren Zone, die
Forscher können aber nicht sagen, ob
dort tatsächlich Leben existiert.
Kepler 22b wurde erstmals im Jahr
2009 erspäht. Der Himmelskörper gilt nun als bestätigt, weil Astronomen ihn drei Mal dabei
beobachteten, wie er vor seinem Stern entlangzog. Der NASA zufolge hat der Planet die
richtige Entfernung zu seinem Stern, um theoretisch die Bedingungen für Leben zu erfüllen:
Flüssiges Wasser an der Oberfläche sowie eine geeignete Temperatur und Atmosphäre.
Die Wissenschaftler der NASA wissen allerdings nicht, ob Kepler 22b gasförmig, flüssig
oder aus Gestein ist.
Der Planet ist den Angaben zufolge 2,4 Mal so groß wie die Erde und benötigt für eine Umrundung seines Sterns 290 Tage. Kepler 22b ist nicht der erste sogenannte Exoplanet, der
in der bewohnbaren Zone eines anderen Sterns aufgespürt wurde. Im Mai hatten französische Astronomen den Planeten Gliese 581d als möglichen Kandidaten bestätigt, Schweizer
Forscher wollen im August den 36 Lichtjahre entfernten HD 85512 b in einer bewohnbaren
Zone im All lokalisiert haben.
Das Weltraumteleskop "Kepler" sucht seit März 2009 mit der größten Kamera, die jemals in
den Weltraum gebracht wurde, nach einer zweiten Erde im All. Die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde kann mit ihrer 95-Megapixel-Kamera den leichten Dimmer-Effekt erfassen, der entsteht, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen vor
seinem Stern vorbeizieht. Fast alle Exoplaneten, die bisher entdeckt wurden, sind viel größer als die Erde und bieten keine Bedingungen, unter denen Leben möglich wäre.
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AFW-aktuell
Vergleich unseres Sonnensystems mit dem System Kepler 22 (Bild: NASA)
Ein Festmahl für das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis
Newsticker vom 16. Dezember 2011
Im Rahmen eines 20-jährigen Programms zur Untersuchung der Bewegung von Sternen in
der Umgebung des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxis mit Teleskopen der ESO hat ein Astronomenteam unter der Leitung von Reinhard Genzel vom
Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik (MPE) in Garching bei München ein einzigartiges neues Objekt entdeckt, das sich schnell auf das Schwarze Loch zubewegt.
In den vergangenen sieben Jahren hat sich die Geschwindigkeit des Objekts nahezu verdoppelt. Derzeit liegt sie bei 8 Millionen Kilometern pro Stunde. Die Umlaufbahn des Objekts
um das Schwarze Loch ist sehr langgestreckt. Mitte 2013 wird es den Ereignishorizont des
Schwarzen Lochs in einem Abstand von nur 40 Milliarden Kilometern passieren (das entspricht etwa 36 Lichtstunden). An kosmischen Größenskalen gemessen ist das eine extrem
enge Begegnung mit einem Schwarzen Loch.
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Ausgabedatum 29.12.11
Quelle: http://wissen.de.msn.com/zweite-erde-entdeckt-weltraumteleskop-kepler-findet-potenziell-bewohnbaren-planeten-5
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Das Objekt ist mit rund 280°C viel kühler als die Sterne in der Umgebung und besteht zum
überwiegenden Teil aus Wasserstoff und Helium. Es handelt sich um eine staubhaltige ionisierte Gaswolke mit einer Masse, die in etwa der dreifachen Erdmasse entspricht. Die starke Ultraviolettstrahlung der heißen Sterne im dichtbevölkerten Zentrum der Milchstraße
bringt die Wolke zum Glühen.
Die Wolke ist bereits viel dichter als das heiße Gas, welches das Schwarze Loch umgibt. Sobald die Wolke näher an das gefräßige Ungetüm herankommt, wird sie unter dem herrschenden Druck weiter komprimiert. Gleichzeitig beschleunigt die enorme Anziehungskraft
des Schwarzen Lochs, das eine Masse von vier Millionen Sonnenmassen aufweist, die Wolke weiter und dehnt sie entlang ihrer Umlaufbahn.
Im Zeitraum von 2008 bis 2011 konnten die Astronomen bereits deutliche Anzeichen für die
Zerstörung der Wolke feststellen. Die Ränder der Wolke sind schon dabei, auseinanderzureißen. Man kann davon ausgehen, dass sie sich innerhalb der nächsten Jahre komplett
auflösen wird.
Die Wolkenmaterie wird sich voraussichtlich stark aufheizen und Röntgenstrahlung abgeben, wenn sie sich im Jahre 2013 dem Schwarzen Loch annähert. Zur Zeit befindet sich in
der unmittelbaren Umgebung des Schwarzen Lochs nur sehr wenig Material, so dass die
Wolke in den nächsten Jahren zur Hauptmahlzeit des Schwarzen Loches werden wird.
Eine mögliche Erklärung für die Herkunft der Gaswolke ist, dass es sich um Materie handelt,
die von den jungen, massereichen Sternen in der Umgebung stammt. Diese Sterne verlieren viel Masse in Form von starken Teilchenwinden. Die Wolke könnte sich bei der Kollision
der Winde zweier bestimmter Sterne gebildet haben, die ein Doppelsystem bilden und ebenfalls das Schwarze Loch umlaufen.
"Die nächsten beiden Jahre werden sehr spannend werden. Wir werden viel darüber lernen,
wie sich Materie in der unmittelbaren Umgebung eines Schwarzen Lochs verhält", schließt
Reinhard Genzel.
Quelle: http://www.eso.org/public/germany/news/eso1151/
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Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2012
Mondphasen
erstes Viertel
01.01.2012
31.01.2012
01.03.2012
30.03.2012
Vollmond
09.01.2012
07.02.2012
08.03.2012
06.04.2012
letztes Viertel
16.01.2012
14.02.2012
15.03.2012
13.04.2012
Neumond
23.01.2012
21.02.2012
22.03.2012
21.04.2012
Tabelle 1: Mondphasen im 1. Quartal 2012
Planetensichtbarkeiten im 1. Quartal 2012
Quelle: Hans-Ulrich Keller, Kosmos Himmelsjahr 2012
Glossar
Bogensekunde:
Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht.
Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden (’’) an.
1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute = 1/3600 Grad.
Magnitude
Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben.
Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist
ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B.
3m 2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m ; die
schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus zu
sehen sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder
Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m 7). Von einer Magnitude zur
nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2 m Stern ist somit
2,5 mal so hell wie ein 3m Stern.
Merkur Nur erfahrene Beobachte haben in den ersten Tagen des Jahres eine Chance, den
flinken Planeten tief im Südosten am Morgenhimmel auszumachen. Am 7. Februar kommt
er in obere Konjunktion mit der Sonne. In der letzten Februarwoche erscheint der schwierig
zu beobachtende Planet am Abendhimmel. Diese Abendsichtbarkeit reicht bis in die ersten
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Oppositionssschleife Alle Planeten des Sonnensystems bewegen sich von Norden betrachtet auf beinahe Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. Die Planeten, welche außerhalb der Erdbahn die Sonne umrunden, tun dies gemäß des 2.
Keplerschen Gesetzes langsamer als die Erde. Dadurch erfolgt immer zur Zeit
der Opposition ein Überholvorgang der Erde. Durch diesen Überholvorgang tritt
für einen irdischen Beobachter der perspektivische Effekt auf, dass sich der
überholte äußere Planet vor dem Sternenhintergrund betrachtet rückwärts zu
bewegen scheint, während er sich „normalerweise“ ostwärts bewegt. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je geringer die Entfernung zwischen Erde und überholtem Planeten ist. So ist die Oppositionsschleife des Mars die größte,
wohingegen die des Saturn recht klein ausfällt.
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Märztage hinein. Ab 18:30 Uhr kann er horizontnah im Südwesten aufgesucht werden. Am
4. März zeigt sich das Merkurscheibchen halb beleuchtet.
Ausgabedatum 29.12.11
Venus zeigt sich zu Jahresbeginn als strahlend heller Abendstern am Südwesthimmel. Sie
ist bereits in der Dämmerung als erstes Nachtgestirn zu sehen. Venus baut ihre Stellung am
Abendhimmel im Februar weiter aus. Im März rücken die Planeten Venus und Jupiter immer
näher zusammen. Zur Monatsmitte überholt Venus den Riesenplaneten. Am 29. März zeigt
sich Venus im Teleskop halb beleuchtet.
Mars strebt seiner Opposition zu, die er Anfang März erreicht. Dies macht sich durch die
deutlich früheren Aufgänge und die ebenso deutliche Helligkeitszunahme bemerkbar. Am
24. Januar kommt Mars zum Stillstand und setzt zu seiner diesjährigen Oppositionssschleife
an. Ende Februar erreicht Mars eine scheinbare Helligkeit von -1m2. Damit ist Mars nach
Mond, Venus und Jupiter das vierthellste Gestirn am Nachthimmel. Seine Oppositionsstellung erreicht der rote Planet am 3. März. Sein Planetenscheibchen erscheint uns nun unter
einem Winkel von knapp 14 ’’. Die diesjährige Opposition fällt etwas ungünstig aus, da Mars
nur kurz vorher durch den sonnenfernsten Punkt seiner Bahn zog. Damit ist der Abstand
Erde - Mars zur diesjährigen Opposition mit über 100 Millionen Kilometern besonders groß.
Jupiter ist strahlender Glanzpunkt am winterlichen Sternenhimmel. Er wird von der eindeutig schnelleren Venus im Tierkreis verfolgt. Mitte März wird diese ihn überholen. Jupiter rückt
im Laufe des Quartals in den Südwestsektor vor und verlagert seine Untergänge im Februar
in die Zeit vor Mitternacht. Er ist somit schließlich nur noch ein Objekt für die erste Nachthälfte.
Den spektakulären Anblick mit Jupiter, Venus und der Mondsichel am 25. März
sollte man sich nicht entgehen lassen.
Saturn kann zu Jahresbeginn am Morgenhimmel gesehen werden. Erst im Februar verlagert er seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Seine Helligkeit nimmt langsam zu, was
ein Hinweis auf seine nahende Opposition ist, die er aber erst Mitte April erreicht. Er kommt
am 8. Februar zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Bereits ab etwas
30-facher Vergrößerung ist sein Ring deutlich schon im kleinen Teleskop zu sehen. Ab Ende
dieses Quartals ist Saturn ein Beobachtungsobjekt für die ganze Nacht und damit einer der
Stars bei der Abendbeobachtung im Rahmen des Tags der Astronomie am 24. März.
Uranus ist noch bis etwa Mitte Februar am Abendhimmel auffindbar. Danach verkürzt sich
sein Winkelabstand zur Sonne so stark, dass er unbeobachtbar wird. Seine Konjunktion mit
der Sonne erreicht er am 24. März.
Neptun hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen. Er erreicht seine Konjunktionsstellung
mit der Sonne am 19. Februar.
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AFW-aktuell
Konstellationen und Ereignisse
Datum
02.01.2012
04.01.2012
13.01.2012
26.01.2012
10.02.2012
25.02.2012
05.03.2012
13.03.2012
20.03.2012
27.03.2012
Ereignis
Mond bei Jupiter
um 8 Uhr, Maximum des Meteoritenschauers der Quadrantiden mit bis zu
130 Meteoriten pro Stunde.
Venus bei Neptun, Um 19 Uhr Neptun ca. 1° oberhalb von Venus.
Venus bei der dünnen Mondsichel.
Venus bei Uranus, Um 18:45 Uranus ca. 1° unterhalb von Venus.
gegen 19 Uhr, Mond bei Venus und Jupiter
Merkur in größter östlicher Elongation zur Sonne (Abendsichtbarkeit)
19:30 Uhr, Venus bei Jupiter, Winkelabstand ca. 3°
6:14 Uhr, Sonne im Frühlingspunkt, Tagundnachtgleiche
Venus in größter östlicher Elongation zur Sonne, Winkelabstand 46°
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 1. Quartal 2012
Quelle: www.calsky.de
Fortsetzung von der Titelseite
Ausgabedatum 29.12.11
Der im Spätjahr 2011 sichtbare Komet Elenin spielt dabei die Rolle des Vorauskommandos.
Ein 12 Minuten langer Film im Internet und ein dazugehöriges Textdokument tragen alle
„Beweise“ zusammen. Gewürzt mit einem guten Schuss Verschwörungstheorie hat dieser
Bericht alle notwendigen Zutaten, um viele Menschen in seinen Bann zu ziehen. Das einzige Mittel, solchen wilden Fehlinformationen entgegen zu treten, ist Information, Bildung und
eine gesunde Skepsis. Es ist für mich erschreckend, wie in einer Zeit und in einem Land, in
dem alle Menschen permanenten Zugang zu allen Informationen, ja dem gesamten
Menschheitswissen haben, Scharlatane ein so leichtes Spiel haben können. Klar, der Zugang zu Wissen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gehört Interesse dazu, sich die gewünschten Informationen zu beschaffen, und das Urteilsvermögen und ein Quäntchen
gesunden Menschenverstands, Informationen zu filtern, zu bewerten und daraus seine
Schlüsse zu ziehen. Der Umstand, ständig alle Informationen verfügbar zu haben, hat die
Welt nicht einfacher gemacht. Im Gegenteil! Nie zuvor waren so viele Menschen auf der Suche nach Orientierung. Gerade dieses Bedürfnis macht Menschen so anfällig für jeden Mist,
den irgend jemand behauptet und mit fadenscheinigen Beweisen belegt. Das weltweite Web
ist voll davon.
Das oben erwähnte Dokument und der dazugehörige Film führen als angeblichen Beweis
für das unabwendbare Unheil diese beiden Fotos des Planeten Saturn an.
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Links sehen Sie eine Simulation des Anblicks von Saturn mit dem Programm Stellarium,
rechts ein Foto des Planeten zum selben Zeitpunkt von Dr. Glen an seinem Teleskop in den
USA aufgenommen.
Man behauptet, das ungeheuer starke Magnetfeld des Planeten Nibiru, welcher im Anflug
auf die Erde sein soll, habe die Rotationsachse des Ringplaneten um 45° gekippt.
Jeder, der schon einmal durch ein Teleskop beobachtet hat, weiß, dass eine Rotation des
Bildes kinderleicht zu machen ist. Ein einfaches Drehen der Einblickrichtung bewirkt dies.
So verhält es sich natürlich auch mit diesen beiden Bildern. Die Orientierung der Kamera am
Teleskop war einfach unterschiedlich. Auch sollen die Einflüsse Nibirus extreme Stürme auf
Saturn ausgelöst haben. Auf perfide Art und Weise werden hier Fakten und Fiktion geschickt miteinander verwoben. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass auf Saturn mit Windgeschwindigkeiten von über 1000 km/h die stärksten Stürme toben, die im Sonnensystem
auf einem Planeten beobachtet wurden. Dies hat aber nichts mit einem fiktiven Planeten zu
tun. Die wilden Turbulenzen zeigen nicht mehr und nicht weniger als das normale Wettergeschehen in Saturns Atmosphäre.
Lassen Sie sich also nicht bange machen. Es gibt keinen Planeten Nibiru und keine todbringenden, giftigen Kometenschweife. Blicken Sie in den Himmel und freuen Sie sich an seiner
Schönheit und lassen Sie sich nicht auf diese Spinnereien ein.
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Tag der Astronomie und Mitgliederfest an einem Tag
Wolfgang Stegmüller
Am 24. März 2012 findet der nächste bundesweite Tag der Astronomie statt. Diese Veranstaltung hat seit Anbeginn ihren festen Platz in unserem Jahreskalender. Darum ist es auch
in diesem Jahr keine Frage, dass wir uns daran beteiligen. Eines jedoch wird in diesem Jahr
anders sein. Wir werden diesen bundesweiten Aktionstag mit unserem jährlichen Sommerfest zu einem Fest der Astronomie verbinden.
Der Grund dafür ist die sehr schwache Resonanz auf unser letztjähriges Sommerfest am 30.
Juli 2011. Wir wissen nicht, warum so wenige Mitglieder an diesem Tag zu uns kamen. In
der darauffolgenden Verwaltungssitzung gab es dann auch eine starke Fraktion, die sich dafür aussprach, das Sommerfest völlig abzuschaffen. Einig war man sich aber darin, dass der
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AFW-aktuell
Tagsüber stehen Teleskope für die Beobachtung der Sonne, der Venus und des Planeten
Merkur bereit. Am Abend findet auf der Beobachtungswiese am Denkmal zur Badischen Revolution ein Beobachtungsabend der besonderen Art statt. Was als Sternführung beginnt,
setzt sich als Messier-Marathon fort. Die Jahreszeit macht es möglich. Im Laufe der Nacht
können unter günstigen Voraussetzungen alle 110 Objekte des Messier-Katalogs beobachKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
Ausgabedatum 29.12.11
Aufwand für Auf- und Abbau, Organisation, Beschaffung der Speisen und Getränke sowie
Besetzung der notwendigen Dienste nicht in einem vertretbaren Verhältnis zur Besucherzahl steht. Als Kompromiss verabschiedeten wir schließlich den Beschluss, das Sommerfest und den Tag der Astronomie zusammen zu legen. Damit fällt der organisatorische
Aufwand, der bislang immer zweimal im Jahr zu stemmen war, nur einmal an.
Wir laden Sie, liebes Mitglied, und die ganze interessierte Bevölkerung ein, am Tag der Astronomie am 24. März 2012 unser Gast zu sein. Es wird an diesem Tag nicht nur der astronomische Wissensdurst, sondern auch der leibliche Durst und Hunger im beheizten Zelt mit
allerhand Leckereien gestillt.
Beginn ist um 16 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage in Waghäusel. Wir würden
uns sehr über Ihren Besuch freuen.
Falls Sie mithelfen möchten, so wenden Sie sich entweder an mich oder an Rudolf Woll. Die
Telefonnummern und die E-Mail-Adresse finden Sie in der Fußzeile. Wir haben im Internet
auch wieder eine Doodle-Umfrage laufen mit einer Helferliste, in die Sie sich eintragen können. Der Link zur Helferliste ist http://www.doodle.com/9kved6ktau2uys4y. Wer sich eintragen möchte, aber keinen Internetzugang hat, kann die Eintragung über Wolfgang
Stegmüller vornehmen lassen (07254/60595, Anrufbeantworter).
Wir werden an diesem für uns ganz besonderen Astronomietag einen bunten und interessanten Mix aus Astronomie und Geselligkeit anbieten. Für unsere Besucher stehen die Räume im Astronomiezentrum zur Besichtigung offen. Die einzelnen Räume werden dabei
ständig von Helfern betreut sein, so dass auf Fragen optimal eingegangen werden kann. Zu
einzelnen Themen stehen interaktive Bedienpulte zur Verfügung, an denen kurze Filme
oder Simulationen laufen. Für die Kleinsten und für Jung gebliebene stehen liebevoll ausgedachte Geschicklichkeitsspiele mit Bezug zur Sternenwelt zur Verfügung. Um 18 Uhr und
um 21:30 Uhr zeigen wir je einen Kurzfilm zu einem interessanten Thema.
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tet werden. Wir laden alle interessierten Sternfreunde ein, mit uns gemeinsam auf die Jagd
nach diesen besonders schönen Himmelsobjekten zu gehen. Für den Beobachter mit den
meisten Sichtungen winkt ein schönes Poster, welches alle 110 Messier-Objekte zeigt.
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Bau einer Vereinssternwarte geplant
Als unser Ehren- und Gründungsmitglied August Feuerstein im Jahre 2005
verstarb, hinterließ er dem Verein sein
Spiegelteleskop der Firma Celestron
mit stattlichen 14 Zoll Öffnung, auf das
er so stolz war. August erwarb dieses
Teleskop zu einem Zeitpunkt, zu dem
Instrumente in dieser Größe noch äußerst selten und sehr teuer waren. So
war das Teleskop für viele Jahre das
größte in der ganzen Region. Wir
möchten diesem Instrument nun in einer vereinseigenen Sternwarte eine neue Heimat geben, und einer intensiven Nutzung
durch unsere aktiven Mitglieder und unserer Jugend zuführen.
Dies ist der Grund, warum wir uns in der Verwaltung seit Monaten mit dem Gedanken eines
Sternwartenbaus tragen. Nächtliche Ortsbegehungen haben ergeben, dass ein Platz auf
dem Gebiet der Waghäuseler Eremitage am „Kirrlacher Tor“ dafür geeignet wäre. Nun gilt
es, die Stadtverwaltung davon zu überzeugen, dass die Stadt Waghäusel uns das Grundstück zum Bau überlässt. Der Bau einer Volkssternwarte, betrieben von den Astronomiefreunden Waghäusel, wäre eine große kulturelle Bereicherung unserer Stadt und würde der
Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins einen großen Attraktivitätsschub verleihen.
Wir laden unsere Mitglieder dazu ein, sich aktiv in dieses Bauprojekt einzubringen, sei es
beratend, planerisch oder in der handwerklichen Umsetzung. Eine erste Sitzung der Verwaltung mit dem ausschließlichen Tagesordnungspunkt „Sternwartenbau“ ist am 26. Januar
2012 um 20 Uhr einberufen. Mitglieder mit Interesse, sich an diesem Projekt zu beteiligen,
sind hierzu herzlich eingeladen.
Diese Verwaltungssitzung markiert den planerischen Start des Projektes, für das in Kürze
ein Bauausschuss gegründet werden wird.
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick
05. Januar
Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist
um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist
ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung. (Ausnahmsweise donnerstags)
20. Januar
Astro-Treff. Dieser öffentliche Vierteljahrestreff beginnt mit einer Multimedia-Vorführung des aktuellen Sternenhimmels. Danach folgt der HauptvorKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
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trag zum Thema „Neues vom Mars“. Referent ist Wolfgang Stegmüller.
Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage.
03. Februar
Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist
um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist
ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung.
02. März
Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist
um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist
ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung.
17. März
Gemarkungsputze. Wie all’ die Jahre zuvor beteiligen wir uns auch dieses
Mal wieder an der Gemarkungsputze. Helfen auch Sie mit. Treffpunkt ist um
9 Uhr an der Eremitage. Ab 11:30 Uhr gibt es eine Stärkung für alle fleißigen
Helfer in der Wagbachhalle. Anmeldung bei Wolfgang Stegmüller oder Rudolf Woll oder per E-Mail an [email protected]
24. März
Astronomietag und Mitgliederfest. Beginn ist um 16 Uhr im Astronomiezentrum. Sie sind herzlich eingeladen, ein paar schöne Stunden bei uns zu
verbringen. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Weitere Infos dazu
finden Sie auf Seite 9.
Besuchen Sie auch unsere Internetseite www.afw2000.de und klicken Sie den Terminkalender an. Dort finden Sie immer aktuell alle Termine des Vereins.
Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal 2012:
27.01.2012
Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr).
24.02.2012
Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr).
30.03.2012
Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr).
Sternführung im 1. Quartal 2012
Für unsere Sternführungen im 1. Quartal 2012 sind folgende Termine festgesetzt:
Datum
05.01.2012
03.02.2012
02.03.2012
Uhrzeit Beobachtbare Objekte
20:45 Uhr Sternführung am Winterhimmel mit Schwerpunkt Jupiter und
seine Monde, Offene Sternhaufen und der Orionnebel.
Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 1. Quartal 2012
Mitgliederfortschreibung
Am 25.12.2011 hatte unser Verein 271 Mitglieder.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
12
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected]
Ausgabedatum 29.12.11
Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt - natürlich nur, wenn das Wetter dazu geeignet ist, d. h. der Himmel muss klar
sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete, warme Kleidung, da wir
bei der Sternführung längere Zeit draußen sind.
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