As O O OO O Wa g hä . us e l e . V 00 iefreunde nom 20 tro AFW-aktuell Das Magazin der Astronomiefreunde Waghäusel Heft 45, Ausgabe 1/2012 Kein Weltuntergang im Jahr 2012 Ausgabedatum 29.12.11 Wolfgang Stegmüller Lange schon dringen immer wieder Wortfetzen vom bevorstehenden Weltuntergang an mein Ohr. Vom Ende des Maya-Kalenders ist dabei die Rede - aber nicht nur. Auch ein exaktes Datum für den Weltuntergang steht bereits fest. Es ist der 21. Dezember 2012. Nun, es stimmt, dass der Maya-Kalender dann das Ende des 13 Batun-Zyklus erreicht. Aber ist dies ein Grund, anzunehmen, dass damit auch die Welt endet? Die Antwort darauf ist ein klares Nein! Den vorläufigen Höhepunkt der Endzeit-Hysterie erlebte ich Ende November 2011, als uns die E-Mail eines verzweifelten Menschen erreichte. Dieser hatte im Internet verschiedene Informationen zum Thema zusammen getragen. Selbsternannte Experten melden sich da zu Wort. Sie bringen alles Schlimme dieser Welt in einen Zusammenhang mit dem bevorstehenden Weltuntergang. Sie führen reale Naturkatastrophen als unumstößliche Beweise an, indem sie diese als Folge des sich nähernden Planeten Nibiru darstellen. Das Erdbeben in Japan am 11. März 2011 mit seinen schrecklichen Folgen beispielsweise geht demnach auf das Konto dieses Planeten, dessen Magnetfeld schon jetzt die Erde beeinflusst. Fortsetzung auf Seite 8 Internet: http://www.afw2000.de email: [email protected] AFW-aktuell Liebe Sternfreunde, ich hoffe, Sie hatten einen guten Einstieg in das neue Jahr. 2012 wird uns aus astronomischer Sicht, mit Ausnahme des Venustransits am 6. Juni, nicht viel Spektakuläres bieten. Aber auch das weniger spektakuläre, das alltägliche Himmelsgeschehen verdient unsere Beachtung. Der Wechsel der Jahreszeiten mit all seinen Auswirkungen auf die Natur um uns hat seinen Ursprung in der Bewegung der Erde um die Sonne und die Neigung ihrer Drehachse relativ zur Umlaufbahn. Erhebend ist der Blick durch ein Teleskop auf die Gebirgsrücken und weiten, von Kratern überzogenen Ebenen auf dem Mond. Die Beobachtung der sich täglich verändernden Stellungen der Jupitermonde geben ein Gefühl für die Leistungen früherer Wissenschaftler, die aus eben diesen Beobachtungen so wichtige und richtige Schlüsse über den Aufbau des Sonnensystems gewannen. Saturn mit seinem Ringsystem gehört wohl zum Schönsten, was der Blick durch ein Teleskop zu bieten hat. Nicht zuletzt kommt Mars in diesem Jahr wieder zur Opposition. Auch dies lädt zum Beobachten ein. Schließlich erleben wir mit dem Vorbeigang der Venus vor der Sonne am 6. Juni einen Höhepunkt. Wer dies verpasst, hat in seinem Leben keine weitere Gelegenheit dazu. Erst in 105 Jahren wird sich dieses Schauspiel wiederholen. Sie sehen also, auch ohne dramatische Höhepunkte ist im Jahr 2012 einiges geboten. Besuchen Sie unsere Sternführungen! Damit Sie auch kurzfristig angesetzte Aktivitäten nicht verpassen, lassen Sie sich in unsere Mailing-Liste eintragen - einfach eine E-mail an [email protected] schicken. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr (Wolfgang Stegmüller) Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 29.12.11 Dies sind die Themen des vorliegenden Heftes: Kein Weltuntergang im Jahr 2012. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1 Zweite Erde entdeckt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3 Ein Festmahl für das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4 Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 6 Tag der Astronomie und Mitgliederfest an einem Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9 Bau einer Vereinssternwarte geplant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11 Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 11 Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12 As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Astronomie aktuell Zweite Erde entdeckt? Weltraumteleskop Kepler findet potenziell bewohnbaren Planeten Ausgabedatum 29.12.11 AFP, 06.12.2011 Auf der Suche nach Leben auf fernen Planeten hat das Weltraumteleskop „Kepler“ seinen ersten erdähnlichen Himmelskörper außerhalb unseres Sonnensystems bestätigt. Der Planet Kepler 22b umkreise in einer Entfernung von 600 Lichtjahren einen sonnenähnlichen Stern, erklärte die USRaumfahrtbehörde NASA. Der Planet liegt in einer bewohnbaren Zone, die Forscher können aber nicht sagen, ob dort tatsächlich Leben existiert. Kepler 22b wurde erstmals im Jahr 2009 erspäht. Der Himmelskörper gilt nun als bestätigt, weil Astronomen ihn drei Mal dabei beobachteten, wie er vor seinem Stern entlangzog. Der NASA zufolge hat der Planet die richtige Entfernung zu seinem Stern, um theoretisch die Bedingungen für Leben zu erfüllen: Flüssiges Wasser an der Oberfläche sowie eine geeignete Temperatur und Atmosphäre. Die Wissenschaftler der NASA wissen allerdings nicht, ob Kepler 22b gasförmig, flüssig oder aus Gestein ist. Der Planet ist den Angaben zufolge 2,4 Mal so groß wie die Erde und benötigt für eine Umrundung seines Sterns 290 Tage. Kepler 22b ist nicht der erste sogenannte Exoplanet, der in der bewohnbaren Zone eines anderen Sterns aufgespürt wurde. Im Mai hatten französische Astronomen den Planeten Gliese 581d als möglichen Kandidaten bestätigt, Schweizer Forscher wollen im August den 36 Lichtjahre entfernten HD 85512 b in einer bewohnbaren Zone im All lokalisiert haben. Das Weltraumteleskop "Kepler" sucht seit März 2009 mit der größten Kamera, die jemals in den Weltraum gebracht wurde, nach einer zweiten Erde im All. Die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde kann mit ihrer 95-Megapixel-Kamera den leichten Dimmer-Effekt erfassen, der entsteht, wenn ein Planet von der Erde aus gesehen vor seinem Stern vorbeizieht. Fast alle Exoplaneten, die bisher entdeckt wurden, sind viel größer als die Erde und bieten keine Bedingungen, unter denen Leben möglich wäre. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 3 AFW-aktuell Vergleich unseres Sonnensystems mit dem System Kepler 22 (Bild: NASA) Ein Festmahl für das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis Newsticker vom 16. Dezember 2011 Im Rahmen eines 20-jährigen Programms zur Untersuchung der Bewegung von Sternen in der Umgebung des supermassereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxis mit Teleskopen der ESO hat ein Astronomenteam unter der Leitung von Reinhard Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik (MPE) in Garching bei München ein einzigartiges neues Objekt entdeckt, das sich schnell auf das Schwarze Loch zubewegt. In den vergangenen sieben Jahren hat sich die Geschwindigkeit des Objekts nahezu verdoppelt. Derzeit liegt sie bei 8 Millionen Kilometern pro Stunde. Die Umlaufbahn des Objekts um das Schwarze Loch ist sehr langgestreckt. Mitte 2013 wird es den Ereignishorizont des Schwarzen Lochs in einem Abstand von nur 40 Milliarden Kilometern passieren (das entspricht etwa 36 Lichtstunden). An kosmischen Größenskalen gemessen ist das eine extrem enge Begegnung mit einem Schwarzen Loch. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 4 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 29.12.11 Quelle: http://wissen.de.msn.com/zweite-erde-entdeckt-weltraumteleskop-kepler-findet-potenziell-bewohnbaren-planeten-5 As O O OO O Ausgabedatum 29.12.11 Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Das Objekt ist mit rund 280°C viel kühler als die Sterne in der Umgebung und besteht zum überwiegenden Teil aus Wasserstoff und Helium. Es handelt sich um eine staubhaltige ionisierte Gaswolke mit einer Masse, die in etwa der dreifachen Erdmasse entspricht. Die starke Ultraviolettstrahlung der heißen Sterne im dichtbevölkerten Zentrum der Milchstraße bringt die Wolke zum Glühen. Die Wolke ist bereits viel dichter als das heiße Gas, welches das Schwarze Loch umgibt. Sobald die Wolke näher an das gefräßige Ungetüm herankommt, wird sie unter dem herrschenden Druck weiter komprimiert. Gleichzeitig beschleunigt die enorme Anziehungskraft des Schwarzen Lochs, das eine Masse von vier Millionen Sonnenmassen aufweist, die Wolke weiter und dehnt sie entlang ihrer Umlaufbahn. Im Zeitraum von 2008 bis 2011 konnten die Astronomen bereits deutliche Anzeichen für die Zerstörung der Wolke feststellen. Die Ränder der Wolke sind schon dabei, auseinanderzureißen. Man kann davon ausgehen, dass sie sich innerhalb der nächsten Jahre komplett auflösen wird. Die Wolkenmaterie wird sich voraussichtlich stark aufheizen und Röntgenstrahlung abgeben, wenn sie sich im Jahre 2013 dem Schwarzen Loch annähert. Zur Zeit befindet sich in der unmittelbaren Umgebung des Schwarzen Lochs nur sehr wenig Material, so dass die Wolke in den nächsten Jahren zur Hauptmahlzeit des Schwarzen Loches werden wird. Eine mögliche Erklärung für die Herkunft der Gaswolke ist, dass es sich um Materie handelt, die von den jungen, massereichen Sternen in der Umgebung stammt. Diese Sterne verlieren viel Masse in Form von starken Teilchenwinden. Die Wolke könnte sich bei der Kollision der Winde zweier bestimmter Sterne gebildet haben, die ein Doppelsystem bilden und ebenfalls das Schwarze Loch umlaufen. "Die nächsten beiden Jahre werden sehr spannend werden. Wir werden viel darüber lernen, wie sich Materie in der unmittelbaren Umgebung eines Schwarzen Lochs verhält", schließt Reinhard Genzel. Quelle: http://www.eso.org/public/germany/news/eso1151/ Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 5 AFW-aktuell Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2012 Mondphasen erstes Viertel 01.01.2012 31.01.2012 01.03.2012 30.03.2012 Vollmond 09.01.2012 07.02.2012 08.03.2012 06.04.2012 letztes Viertel 16.01.2012 14.02.2012 15.03.2012 13.04.2012 Neumond 23.01.2012 21.02.2012 22.03.2012 21.04.2012 Tabelle 1: Mondphasen im 1. Quartal 2012 Planetensichtbarkeiten im 1. Quartal 2012 Quelle: Hans-Ulrich Keller, Kosmos Himmelsjahr 2012 Glossar Bogensekunde: Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Ihren Durchmesser gibt man in Bogenskunden (’’) an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute = 1/3600 Grad. Magnitude Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m 2). Die hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m ; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus zu sehen sind, liegen bei einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative Magnituden (z. B. -3m 7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2 m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3m Stern. Merkur Nur erfahrene Beobachte haben in den ersten Tagen des Jahres eine Chance, den flinken Planeten tief im Südosten am Morgenhimmel auszumachen. Am 7. Februar kommt er in obere Konjunktion mit der Sonne. In der letzten Februarwoche erscheint der schwierig zu beobachtende Planet am Abendhimmel. Diese Abendsichtbarkeit reicht bis in die ersten Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 6 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 29.12.11 Oppositionssschleife Alle Planeten des Sonnensystems bewegen sich von Norden betrachtet auf beinahe Kreisbahnen gegen den Uhrzeigersinn um die Sonne. Die Planeten, welche außerhalb der Erdbahn die Sonne umrunden, tun dies gemäß des 2. Keplerschen Gesetzes langsamer als die Erde. Dadurch erfolgt immer zur Zeit der Opposition ein Überholvorgang der Erde. Durch diesen Überholvorgang tritt für einen irdischen Beobachter der perspektivische Effekt auf, dass sich der überholte äußere Planet vor dem Sternenhintergrund betrachtet rückwärts zu bewegen scheint, während er sich „normalerweise“ ostwärts bewegt. Dieser Effekt ist umso ausgeprägter, je geringer die Entfernung zwischen Erde und überholtem Planeten ist. So ist die Oppositionsschleife des Mars die größte, wohingegen die des Saturn recht klein ausfällt. As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Märztage hinein. Ab 18:30 Uhr kann er horizontnah im Südwesten aufgesucht werden. Am 4. März zeigt sich das Merkurscheibchen halb beleuchtet. Ausgabedatum 29.12.11 Venus zeigt sich zu Jahresbeginn als strahlend heller Abendstern am Südwesthimmel. Sie ist bereits in der Dämmerung als erstes Nachtgestirn zu sehen. Venus baut ihre Stellung am Abendhimmel im Februar weiter aus. Im März rücken die Planeten Venus und Jupiter immer näher zusammen. Zur Monatsmitte überholt Venus den Riesenplaneten. Am 29. März zeigt sich Venus im Teleskop halb beleuchtet. Mars strebt seiner Opposition zu, die er Anfang März erreicht. Dies macht sich durch die deutlich früheren Aufgänge und die ebenso deutliche Helligkeitszunahme bemerkbar. Am 24. Januar kommt Mars zum Stillstand und setzt zu seiner diesjährigen Oppositionssschleife an. Ende Februar erreicht Mars eine scheinbare Helligkeit von -1m2. Damit ist Mars nach Mond, Venus und Jupiter das vierthellste Gestirn am Nachthimmel. Seine Oppositionsstellung erreicht der rote Planet am 3. März. Sein Planetenscheibchen erscheint uns nun unter einem Winkel von knapp 14 ’’. Die diesjährige Opposition fällt etwas ungünstig aus, da Mars nur kurz vorher durch den sonnenfernsten Punkt seiner Bahn zog. Damit ist der Abstand Erde - Mars zur diesjährigen Opposition mit über 100 Millionen Kilometern besonders groß. Jupiter ist strahlender Glanzpunkt am winterlichen Sternenhimmel. Er wird von der eindeutig schnelleren Venus im Tierkreis verfolgt. Mitte März wird diese ihn überholen. Jupiter rückt im Laufe des Quartals in den Südwestsektor vor und verlagert seine Untergänge im Februar in die Zeit vor Mitternacht. Er ist somit schließlich nur noch ein Objekt für die erste Nachthälfte. Den spektakulären Anblick mit Jupiter, Venus und der Mondsichel am 25. März sollte man sich nicht entgehen lassen. Saturn kann zu Jahresbeginn am Morgenhimmel gesehen werden. Erst im Februar verlagert er seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht. Seine Helligkeit nimmt langsam zu, was ein Hinweis auf seine nahende Opposition ist, die er aber erst Mitte April erreicht. Er kommt am 8. Februar zum Stillstand und setzt zu seiner Oppositionsschleife an. Bereits ab etwas 30-facher Vergrößerung ist sein Ring deutlich schon im kleinen Teleskop zu sehen. Ab Ende dieses Quartals ist Saturn ein Beobachtungsobjekt für die ganze Nacht und damit einer der Stars bei der Abendbeobachtung im Rahmen des Tags der Astronomie am 24. März. Uranus ist noch bis etwa Mitte Februar am Abendhimmel auffindbar. Danach verkürzt sich sein Winkelabstand zur Sonne so stark, dass er unbeobachtbar wird. Seine Konjunktion mit der Sonne erreicht er am 24. März. Neptun hat sich vom Abendhimmel zurückgezogen. Er erreicht seine Konjunktionsstellung mit der Sonne am 19. Februar. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 7 AFW-aktuell Konstellationen und Ereignisse Datum 02.01.2012 04.01.2012 13.01.2012 26.01.2012 10.02.2012 25.02.2012 05.03.2012 13.03.2012 20.03.2012 27.03.2012 Ereignis Mond bei Jupiter um 8 Uhr, Maximum des Meteoritenschauers der Quadrantiden mit bis zu 130 Meteoriten pro Stunde. Venus bei Neptun, Um 19 Uhr Neptun ca. 1° oberhalb von Venus. Venus bei der dünnen Mondsichel. Venus bei Uranus, Um 18:45 Uranus ca. 1° unterhalb von Venus. gegen 19 Uhr, Mond bei Venus und Jupiter Merkur in größter östlicher Elongation zur Sonne (Abendsichtbarkeit) 19:30 Uhr, Venus bei Jupiter, Winkelabstand ca. 3° 6:14 Uhr, Sonne im Frühlingspunkt, Tagundnachtgleiche Venus in größter östlicher Elongation zur Sonne, Winkelabstand 46° Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 1. Quartal 2012 Quelle: www.calsky.de Fortsetzung von der Titelseite Ausgabedatum 29.12.11 Der im Spätjahr 2011 sichtbare Komet Elenin spielt dabei die Rolle des Vorauskommandos. Ein 12 Minuten langer Film im Internet und ein dazugehöriges Textdokument tragen alle „Beweise“ zusammen. Gewürzt mit einem guten Schuss Verschwörungstheorie hat dieser Bericht alle notwendigen Zutaten, um viele Menschen in seinen Bann zu ziehen. Das einzige Mittel, solchen wilden Fehlinformationen entgegen zu treten, ist Information, Bildung und eine gesunde Skepsis. Es ist für mich erschreckend, wie in einer Zeit und in einem Land, in dem alle Menschen permanenten Zugang zu allen Informationen, ja dem gesamten Menschheitswissen haben, Scharlatane ein so leichtes Spiel haben können. Klar, der Zugang zu Wissen ist nicht gleichbedeutend mit Wissen. Es gehört Interesse dazu, sich die gewünschten Informationen zu beschaffen, und das Urteilsvermögen und ein Quäntchen gesunden Menschenverstands, Informationen zu filtern, zu bewerten und daraus seine Schlüsse zu ziehen. Der Umstand, ständig alle Informationen verfügbar zu haben, hat die Welt nicht einfacher gemacht. Im Gegenteil! Nie zuvor waren so viele Menschen auf der Suche nach Orientierung. Gerade dieses Bedürfnis macht Menschen so anfällig für jeden Mist, den irgend jemand behauptet und mit fadenscheinigen Beweisen belegt. Das weltweite Web ist voll davon. Das oben erwähnte Dokument und der dazugehörige Film führen als angeblichen Beweis für das unabwendbare Unheil diese beiden Fotos des Planeten Saturn an. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 8 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] As O O OO O Wa g hä 00 iefreunde nom 20 tro . us e l e . V Links sehen Sie eine Simulation des Anblicks von Saturn mit dem Programm Stellarium, rechts ein Foto des Planeten zum selben Zeitpunkt von Dr. Glen an seinem Teleskop in den USA aufgenommen. Man behauptet, das ungeheuer starke Magnetfeld des Planeten Nibiru, welcher im Anflug auf die Erde sein soll, habe die Rotationsachse des Ringplaneten um 45° gekippt. Jeder, der schon einmal durch ein Teleskop beobachtet hat, weiß, dass eine Rotation des Bildes kinderleicht zu machen ist. Ein einfaches Drehen der Einblickrichtung bewirkt dies. So verhält es sich natürlich auch mit diesen beiden Bildern. Die Orientierung der Kamera am Teleskop war einfach unterschiedlich. Auch sollen die Einflüsse Nibirus extreme Stürme auf Saturn ausgelöst haben. Auf perfide Art und Weise werden hier Fakten und Fiktion geschickt miteinander verwoben. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass auf Saturn mit Windgeschwindigkeiten von über 1000 km/h die stärksten Stürme toben, die im Sonnensystem auf einem Planeten beobachtet wurden. Dies hat aber nichts mit einem fiktiven Planeten zu tun. Die wilden Turbulenzen zeigen nicht mehr und nicht weniger als das normale Wettergeschehen in Saturns Atmosphäre. Lassen Sie sich also nicht bange machen. Es gibt keinen Planeten Nibiru und keine todbringenden, giftigen Kometenschweife. Blicken Sie in den Himmel und freuen Sie sich an seiner Schönheit und lassen Sie sich nicht auf diese Spinnereien ein. Ausgabedatum 29.12.11 Tag der Astronomie und Mitgliederfest an einem Tag Wolfgang Stegmüller Am 24. März 2012 findet der nächste bundesweite Tag der Astronomie statt. Diese Veranstaltung hat seit Anbeginn ihren festen Platz in unserem Jahreskalender. Darum ist es auch in diesem Jahr keine Frage, dass wir uns daran beteiligen. Eines jedoch wird in diesem Jahr anders sein. Wir werden diesen bundesweiten Aktionstag mit unserem jährlichen Sommerfest zu einem Fest der Astronomie verbinden. Der Grund dafür ist die sehr schwache Resonanz auf unser letztjähriges Sommerfest am 30. Juli 2011. Wir wissen nicht, warum so wenige Mitglieder an diesem Tag zu uns kamen. In der darauffolgenden Verwaltungssitzung gab es dann auch eine starke Fraktion, die sich dafür aussprach, das Sommerfest völlig abzuschaffen. Einig war man sich aber darin, dass der Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 9 AFW-aktuell Tagsüber stehen Teleskope für die Beobachtung der Sonne, der Venus und des Planeten Merkur bereit. Am Abend findet auf der Beobachtungswiese am Denkmal zur Badischen Revolution ein Beobachtungsabend der besonderen Art statt. Was als Sternführung beginnt, setzt sich als Messier-Marathon fort. Die Jahreszeit macht es möglich. Im Laufe der Nacht können unter günstigen Voraussetzungen alle 110 Objekte des Messier-Katalogs beobachKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 10 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 29.12.11 Aufwand für Auf- und Abbau, Organisation, Beschaffung der Speisen und Getränke sowie Besetzung der notwendigen Dienste nicht in einem vertretbaren Verhältnis zur Besucherzahl steht. Als Kompromiss verabschiedeten wir schließlich den Beschluss, das Sommerfest und den Tag der Astronomie zusammen zu legen. Damit fällt der organisatorische Aufwand, der bislang immer zweimal im Jahr zu stemmen war, nur einmal an. Wir laden Sie, liebes Mitglied, und die ganze interessierte Bevölkerung ein, am Tag der Astronomie am 24. März 2012 unser Gast zu sein. Es wird an diesem Tag nicht nur der astronomische Wissensdurst, sondern auch der leibliche Durst und Hunger im beheizten Zelt mit allerhand Leckereien gestillt. Beginn ist um 16 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage in Waghäusel. Wir würden uns sehr über Ihren Besuch freuen. Falls Sie mithelfen möchten, so wenden Sie sich entweder an mich oder an Rudolf Woll. Die Telefonnummern und die E-Mail-Adresse finden Sie in der Fußzeile. Wir haben im Internet auch wieder eine Doodle-Umfrage laufen mit einer Helferliste, in die Sie sich eintragen können. Der Link zur Helferliste ist http://www.doodle.com/9kved6ktau2uys4y. Wer sich eintragen möchte, aber keinen Internetzugang hat, kann die Eintragung über Wolfgang Stegmüller vornehmen lassen (07254/60595, Anrufbeantworter). Wir werden an diesem für uns ganz besonderen Astronomietag einen bunten und interessanten Mix aus Astronomie und Geselligkeit anbieten. Für unsere Besucher stehen die Räume im Astronomiezentrum zur Besichtigung offen. Die einzelnen Räume werden dabei ständig von Helfern betreut sein, so dass auf Fragen optimal eingegangen werden kann. Zu einzelnen Themen stehen interaktive Bedienpulte zur Verfügung, an denen kurze Filme oder Simulationen laufen. Für die Kleinsten und für Jung gebliebene stehen liebevoll ausgedachte Geschicklichkeitsspiele mit Bezug zur Sternenwelt zur Verfügung. Um 18 Uhr und um 21:30 Uhr zeigen wir je einen Kurzfilm zu einem interessanten Thema. O O OO O Wa g hä 00 As iefreunde nom 20 tro . us e l e . V tet werden. Wir laden alle interessierten Sternfreunde ein, mit uns gemeinsam auf die Jagd nach diesen besonders schönen Himmelsobjekten zu gehen. Für den Beobachter mit den meisten Sichtungen winkt ein schönes Poster, welches alle 110 Messier-Objekte zeigt. Ausgabedatum 29.12.11 Bau einer Vereinssternwarte geplant Als unser Ehren- und Gründungsmitglied August Feuerstein im Jahre 2005 verstarb, hinterließ er dem Verein sein Spiegelteleskop der Firma Celestron mit stattlichen 14 Zoll Öffnung, auf das er so stolz war. August erwarb dieses Teleskop zu einem Zeitpunkt, zu dem Instrumente in dieser Größe noch äußerst selten und sehr teuer waren. So war das Teleskop für viele Jahre das größte in der ganzen Region. Wir möchten diesem Instrument nun in einer vereinseigenen Sternwarte eine neue Heimat geben, und einer intensiven Nutzung durch unsere aktiven Mitglieder und unserer Jugend zuführen. Dies ist der Grund, warum wir uns in der Verwaltung seit Monaten mit dem Gedanken eines Sternwartenbaus tragen. Nächtliche Ortsbegehungen haben ergeben, dass ein Platz auf dem Gebiet der Waghäuseler Eremitage am „Kirrlacher Tor“ dafür geeignet wäre. Nun gilt es, die Stadtverwaltung davon zu überzeugen, dass die Stadt Waghäusel uns das Grundstück zum Bau überlässt. Der Bau einer Volkssternwarte, betrieben von den Astronomiefreunden Waghäusel, wäre eine große kulturelle Bereicherung unserer Stadt und würde der Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins einen großen Attraktivitätsschub verleihen. Wir laden unsere Mitglieder dazu ein, sich aktiv in dieses Bauprojekt einzubringen, sei es beratend, planerisch oder in der handwerklichen Umsetzung. Eine erste Sitzung der Verwaltung mit dem ausschließlichen Tagesordnungspunkt „Sternwartenbau“ ist am 26. Januar 2012 um 20 Uhr einberufen. Mitglieder mit Interesse, sich an diesem Projekt zu beteiligen, sind hierzu herzlich eingeladen. Diese Verwaltungssitzung markiert den planerischen Start des Projektes, für das in Kürze ein Bauausschuss gegründet werden wird. Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick 05. Januar Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung. (Ausnahmsweise donnerstags) 20. Januar Astro-Treff. Dieser öffentliche Vierteljahrestreff beginnt mit einer Multimedia-Vorführung des aktuellen Sternenhimmels. Danach folgt der HauptvorKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] 11 AFW-aktuell trag zum Thema „Neues vom Mars“. Referent ist Wolfgang Stegmüller. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum an der Eremitage. 03. Februar Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung. 02. März Astro-Zirkel. Unser Stammtisch mit astronomischen Themen. Beginn ist um 20 Uhr im Astronomiezentrum bei der Eremitage. Bei gutem Wetter ist ab 20:45 Uhr eine öffentliche Sternführung. 17. März Gemarkungsputze. Wie all’ die Jahre zuvor beteiligen wir uns auch dieses Mal wieder an der Gemarkungsputze. Helfen auch Sie mit. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der Eremitage. Ab 11:30 Uhr gibt es eine Stärkung für alle fleißigen Helfer in der Wagbachhalle. Anmeldung bei Wolfgang Stegmüller oder Rudolf Woll oder per E-Mail an [email protected] 24. März Astronomietag und Mitgliederfest. Beginn ist um 16 Uhr im Astronomiezentrum. Sie sind herzlich eingeladen, ein paar schöne Stunden bei uns zu verbringen. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Weitere Infos dazu finden Sie auf Seite 9. Besuchen Sie auch unsere Internetseite www.afw2000.de und klicken Sie den Terminkalender an. Dort finden Sie immer aktuell alle Termine des Vereins. Gruppenstunden der Vereinsjugend im 1. Quartal 2012: 27.01.2012 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). 24.02.2012 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). 30.03.2012 Gruppenstunde im Kavaliershaus an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr). Sternführung im 1. Quartal 2012 Für unsere Sternführungen im 1. Quartal 2012 sind folgende Termine festgesetzt: Datum 05.01.2012 03.02.2012 02.03.2012 Uhrzeit Beobachtbare Objekte 20:45 Uhr Sternführung am Winterhimmel mit Schwerpunkt Jupiter und seine Monde, Offene Sternhaufen und der Orionnebel. Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 1. Quartal 2012 Mitgliederfortschreibung Am 25.12.2011 hatte unser Verein 271 Mitglieder. Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666 12 2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, e-mail: [email protected] Ausgabedatum 29.12.11 Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt - natürlich nur, wenn das Wetter dazu geeignet ist, d. h. der Himmel muss klar sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete, warme Kleidung, da wir bei der Sternführung längere Zeit draußen sind.