AFW- aktuell - Astronomiefreunde 2000 Waghäusel e. V.

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AFW - aktuell
Heft 8, Ausgabe 4/2002
Kosmische "Streifschüsse"
In den letzten Wochen ging wieder vermehrt eine gewisse Panikmache durch die
Presse. Es war wieder einmal mehr von einem neu entdeckten Asteroiden (2002
NT7) die Rede, der mit einer hohen Wahrscheinlichkeit im Jahr 2019 nach einigen
Sonnenumläufen die Erde treffen und mit
seinem Durchmesser von knapp 2 km eine
Katastrophe globalen Ausmaßes hervorrufen könne. Bereits wenige Tage darauf
folgten die Dementis, da eine Überprüfung
der Bahndaten einen Einschlag auf der
Erde sehr unwahrscheinlich (1:250.000)
werden ließ. Dass aber die Bedrohung aus
dem All keineswegs nur der Science Fiction zuzuordnen ist zeigen immerhin 3 Gegebenheiten aus der allerjüngsten
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Vergangenheit.
Am 26.12.2001 wurde der Asteroid 2001 YB5 vom NEAT-Teleskop in Mount Palomar, Kalifornien entdeckt. Der mit 300 Metern Durchmesser ziemlich große Asteroid fliegt auf einer stark
elliptischen Bahn, die die Umlaufbahnen des Mars, der Erde, der Venus und des Merkurs
kreuzt. Am 7.1.2002 um 8:30 Uhr kam er der Erde mit 820.000 km am nächsten. Das ist ungefähr die doppelte Entfernung des Mondes von der Erde. Wegen seiner Bahn, die die Umlaufbahn der Erde kreuzt, gilt YB5 als "potenziell gefährlich". Trotz des "close encounter"
bestand für die Erde keine Gefahr. Und auch wenn der Asteroid in die Erde eingeschlagen hätte, würde er zwar gewaltige Zerstörungen im Umkreis einiger Hundert Kilometer verursachen,
aber nicht alles Leben vernichten. Allerdings hätte man nichts gegen einen Einschlag machen
können, vor allem auch angesichts der knappen Zeit zwischen der Entdeckung und dem "close encounter".
Am 14. Juni 2002 näherte sich dann der Asteroid 2002 MN bis auf nur 120.000 km der Erde,
nur ein Drittel der mittleren Mondentfernung. Entdeckt wurde der Himmelskörper indes erst
3 Tage später zufällig bei der Auswertung von Fotografien. Mit einem Durchmesser von ...
Fortsetzung auf Seite 2
Besuchen Sie uns auch im Internet unter http://www.people.freenet.de/afw2000/home.html
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Lieber Sternfreund, liebe Sternfreundin,
Schon im Altertum waren den Astronomen gewisse Periodizitäten am gestirnten Himmel bekannt und so hat die Vorhersage von astronomischen Ereignissen wie beispielsweise Sonnen- oder Mondfinsternisse bereits eine lange Geschichte. In unserer Zeit wurden diese
Vorhersagen durch den Einsatz moderner Computer weiter präzisiert und so stellt es heute
für den versierten Laien überhaupt keine Schwierigkeit mehr dar, alle möglichen Begebenheiten minutiös vorauszuberechnen. Um so mehr überrascht es uns, dass so viele unvorhersehbare Ereignisse am Himmel stattfinden, wie es in diesem Jahr der Fall ist. Die
Titelstory erzählt von einer ganzen Reihe naher Passagen neu entdeckter Asteroiden vorbei
an unserem Heimatplaneten. Weitere "Stars" waren und sind die Kometen Ikeya-Zang im
Frühjahr und der im Sommer von einem deutschen Amateurastronomen aus Dossenheim
entdeckte Komet Hoenig. Es war die erste Kometenentdeckung von Deutschland aus seit
1946. Dabei ist das Jahr 2002 gar kein herausragendes Jahr. In jedem Jahr finden ähnlich
häufig derartige Ereignisse statt.
In der Reihe "Unser Sonnensystem" behandle ich in dieser Ausgabe die inneren Planeten
von Merkur bis Mars. Sicher kann ein Heftchen wie dieses keine umfassenden Erläuterungen geben, aber es kann Lust auf mehr machen.
Nichts aber geht über das praktische Erleben unter einem dunklen Sternenhimmel und der
Austausch mit Gleichgesinnten. Beachten Sie daher auch die Terminhinweise für unsere
Veranstaltungen.
Achtung: Ab sofort führen wir unsere Sternführungen nicht mehr auf dem Rübenplatz, sondern auf der alten B36 direkt nach der Unterführung durch. Bitte Parken Sie
Ihren Wagen nahe der Wallfahrtskirche, dort wo tagsüber die Autos der Inline-Skater
stehen. Von dort sind es ca. 200 Meter zu Fuß. Halten Sie eine Taschenlampe bereit,
denn der Weg ist zwar befestigt, aber unbeleuchtet.
Viel Spaß beim Lesen.
Fortsetzung von der Titelseite
lediglich etwa 50 m ist er zwar ein kosmisches Leichtgewicht, aber ein Einschlag auf der
Erde hätte durchaus vergleichbare Auswirkungen haben können wie der berühmte Asteroideneinschlag 1908 in der sibirischen Taiga (Tunguska).
Damals war ein Asteroid vergleichbarer Größe in der Luft explodiert und plättete durch seine
Druckwelle 2000 Quadratkilometer Wald. Durch die dünne Besiedlung kamen glücklicherweise Menschen nicht zu Schaden. Der Vorbeiflug am 14. Juni 2002 war die dichteste bekannte Annäherung eines Asteroiden seit Dezember 1994.
Ein weiterer Asteroid (2002 NY40) war am 18. August der Erde so nahe gekommen, dass
er sogar mit einfachen Amateurteleskopen beobachtbar war (Bild der Flugbahn auf der TiKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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telseite). In nur 1,3-facher Mondentfernung zog der etwa 300 Meter große Asteroid an der
Erde vorbei. Unser Mitglied und aktiver Astro-Fotograf Oswald Dörwang hat bei dieser Gelegenheit versucht, den Vorbeiflug im Bild zu erfassen.
Diese wenigen Beispiele zeigen in aller Deutlichkeit, dass der scheinbar so leere und friedliche Weltraum eher einer kosmischen Schießbude gleicht und wie ungemein wichtig es ist,
den erdnahen Weltraum mit Teleskopen lückenlos zu überwachen um eine Gefährdung
rechtzeitig zu erkennen. Von öffentlicher Seite werden hierfür kaum Gelder zur Verfügung
gestellt, so dass nur eine Handvoll kleiner Teleskope für diese Beobachtungsaufgabe eingesetzt wird. Dabei wäre es gerade bei frühzeitiger Erkennung einer Bedrohung möglich
durch technisch machbare Maßnahmen dieser entgegenzuwirken. Je später eine Bedrohung erkannt wird, desto drastischer müssten Eingriffe in die Flugbahn ausfallen um einen
Asteroiden hinreichend stark abzulenken. Maßnahmen, die die derzeit verfügbaren technischen Realitäten bei Weitem übersteigen.
Es soll an dieser Stelle keine Panik verbreitet werden, aber es soll nüchtern festgestellt werden, dass die Frage nicht lautet ob die Erde künftig von einem Asteroiden getroffen werden
wird, sondern nur wann.
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Astronomie heute
Hatte auch die Erde einst einen Ring?
Auch die Erde hatte früher vermutlich einen Ring wie der Saturn. Davon sind die beiden
Geophysiker Peter Fawcett von der University of New Mexico und Mark Boslough von den
Sandia National Laboratories in Albuquerque, Neu-Mexiko, überzeugt. Nach ihrer kürzlich
im Fachblatt "Geophysical Research" veröffentlichten Hypothese ist es in der Erdgeschichte
mehrfach zur Bildung eines Trümmerrings um die Erde gekommen, ausgelöst durch die Kollision der Erde mit Asteroiden. Die Ringe hätten dann jeweils einige 100.000 Jahre existiert
und durch ihren Schattenwurf zu einer Abkühlung des irdischen Klimas geführt.
Das wahrscheinlichste Szenario für die Entstehung eines Rings ist das Eindringen eines
mehrere Kilometer großen Asteroiden in die Erdatmosphäre unter einem sehr flachen Winkel, schreiben Fawcett und Boslough. Wie ein unter flachem Winkel auf eine Wasseroberfläche geschleuderter Stein prallt der Himmelskörper an der Erdatmosphäre ab. Beim
Durchflug durch die Lufthülle verdampft jedoch ein großer Teil des Himmelskörpers und bildet daher anschließend eine Dampfwolke um die Erde, aus der dann ein Ring aus kleinen
Trümmerstücken, so genannten Tektiten, kondensiert.
"Ein solcher Ring um den Erdäquator hätte einen starken Einfluss auf das Klima", erläutern
Fawcett und Boslough, "denn er reflektiert einen signifikanten Anteil der Sonnenstrahlung
zurück ins All." So ließe sich zum Beispiel die lang andauernde Klimaänderung nach einem
Asteroideneinschlag vor 35 Millionen Jahren erklären. Andererseits gab es offenbar nach
dem Einschlag auf der Yukatan-Halbinsel in Mexiko vor 65 Millionen Jahren, in dessen Folge die Dinosaurier ausgestorben sind, keine langfristige Klimaänderung. Demnach, so die
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beiden Forscher, hat sich nach diesem Einschlag kein Ring um die Erde gebildet.
Quelle: http://www.spaceflightnow.com/news/n0209/16earthrings/
Das Himmelsgeschehen im 4. Quartal 2002
Der Sonnenlauf
Der scheinbare Lauf der Sonne durch die Sternbilder des Tierkreises ergibt sich aus den unterschiedlichen Perspektiven, die sich vom Blick von der Erde zur Sonne ergeben. Da die
Erde innerhalb eines Jahres die Sonne umrundet, steht diese von der Erde aus gesehen
stets vor einem anderen Sternenhintergrund. Der Sternenhintergrund kann natürlich nicht
gesehen werden da die Sternbilder, die von der Sonne durchlaufen werden, in Richtung der
Sonne stehen und sich somit am Taghimmel befinden.
Die Sonne steht so zu Beginn des Quartals im Sternbild Jungfrau, um am 31.10. ins Sternbild Waage zu wechseln. Dort verweilt sie bis zum 24.11. Nun läuft sie wenige Tage bis zum
30.11 durch den Skorpion und tritt schließlich, was wenige wissen in das in der breiten Öffentlichkeit relativ unbekannte Sternbild Schlangenträger ein. Am 18.12. findet schließlich
der Wechsel in den Schützen statt, wo sie bis über den Jahreswechsel hinaus verweilen
wird.
Mondphasen
Die Mondphasen des 4. Quartals sind der Tabelle 1 zu entnehmen.
Oktober
November
Dezember
erstes Viertel
13.10.2002
11.11.2002
11.12.2002
Vollmond
21.10.2002
20.11.2002
19.12.2002
letztes Viertel
29.10.2002
27.11.2002
27.12.2002
Neumond
06.10.2002
04.11.2002
04.12.2002
Planetensichtbarkeiten
Merkur
Der flinke Planet erreicht am 12.10.2002 mit 18 ° Winkelabstand zur Sonne eine Morgensichtbarkeit. Diese fällt sogar recht gut aus, da im Herbst die Ekliptik steil vom östlichen Horizont aufsteigt und Planeten, die immer nahe der Ekliptik stehen somit rasch an Höhe
gewinnen und sich so aus dem Horizontdunst lösen können, bevor die Dämmerung zu weit
fortgeschritten ist. Aufzufinden ist der innerste unserer Planeten etwa ab dem 5. Oktober
dicht über dem Osthorizont. Am 10. begegnet der 0 m0 helle Merkur dem Mars. Merkur steht
dann knapp 3Grad unterhalb. Die letzte Sichtbarkeit liegt um den 25. Bei guter Horizontsicht
kann es gegen Ende Dezember zu einer Abendsichtbarkeit kommen. Da die Ekliptik aber
dann recht flach steht, fällt diese recht bescheiden aus.
Venus
Obwohl der Winkelabstand der Venus von der Sonne Anfang Oktober noch beachtliche 36 °
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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Tabelle 1: Mondphasen im 4. Quartal 2002
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beträgt, hat sich der Abendstern bereits von der Himmelsbühne verabschiedet. Dies liegt
am bereits recht flachen Tagbogen der Sonne und der Stellung der Venus weit südlich der
Ekliptik. Die Venus ist somit in diesem Quartal als Abendstern nicht mehr beobachtbar. Ihr
Winkelabstand von der Sonne verringert sich nun rapide und am 1. November erreicht sie
ihre untere Konjunktion. Die Neuvenus steht an diesem Tag 5,5 ° unterhalb der Sonne. Ab
Mitte November ist der Winkelabstand wieder so weit angewachsen, dass sich die Venus in
der Morgendämmerung tief im Osten wieder zeigt. Sie ist dann im Teleskop als sehr schmale Sichel zu sehen. Bis Ende Dezember baut sie ihre Sichtbarkeit als Morgenstern immer
weiter aus. Ihr Aufgang erfolgt am Sylvestermorgen bereits um 4:40 Uhr. Am 7. 12. begegnet die -4 m7 helle Venus dem vergleichsweise leuchtschwachen +1m7 hellen Mars. Ihre gegenseitiger Abstand beträgt nur 1,5 ° beträgt.
Mars
Mars, der gerade seine Konjunktion mit der Sonne hinter sich gebracht hat löst sich nun
ganz allmählich aus deren Strahlen. Am 1. Oktober geht der rote Planet um 5:49 Uhr auf.
Seine Helligkeit beträgt an diesem Tag schwache 1m8 und der Durchmesser seines Scheibchens beträgt lediglich 3,6 Bogensekunden (´´). An den Sichtbarkeitsbedingungen wird sich
denn auch bis zum Jahresende nichts Wesentliches ändern. Sein Aufgang verfrüht sich auf
4:13 Uhr am Sylvestermorgen. Helligkeit und Durchmesser vergrößern sich nur geringfügig.
So ist Mars auch weiterhin kein Beobachtungsobjekt für das Teleskop.
Jupiter
Jupiter geht am Beginn des Quartals kurz nach 2:00 Uhr nachts auf. Die Helligkeit des Riesenplaneten und der scheinbare Durchmesser variiert über das Jahr nur wenig, so dass
eine Beobachtung am Teleskop immer lohnt, sobald sich nach einer Konjunktion der Winkelabstand weit genug vergrößert hat. Vorläufig bleibt Jupiter allerdings ein Objekt der 2.
Nachthälfte. Ab Mitte November verlagert er seine Aufgänge in die Zeit vor Mitternacht und
in den letzten Tagen des Jahres hat er um Mitternacht bereits eine stattliche Höhe über dem
Horizont erreicht, so dass auch Abendbeobachtungen möglich sind. Mit einer Helligkeit von
anfänglich -2m und zum Jahresende -2m5 ist der Gasriese der bei Weitem hellste "Stern" am
Himmel. Wer den Jupiter jedoch abends beobachten möchte, muss sich noch bis ins nächste Quartal gedulden.
Saturn
Saturn geht am 1. 10. um 22:46 Uhr auf und weist eine Helligkeit von -0m5 auf. Er ist als ungewöhnlicher "Fremdkörper" zwischen Stier und Zwillinge zu finden. Bis zu seiner Opposition am 17. Dezember steigt seine Helligkeit geringfügig auf -0m9 an. Seinen Aufgang hat
Saturn dann bereits um 16:26 Uhr. Interessant ist der Durchgang des Saturn durch den
Krebsnebel M1, allerdings erst in der Nacht 3./4. Januar 2003. Noch immer bietet Saturn mit
seinem weit geöffneten Ringsystem einen imposanten Anblick bereits im kleinen Fernrohr.
Uranus
Uranus hat seine Opposition bereits hinter sich, bietet aber zu Quartalsbeginn optimale BeKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595
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obachtungsmöglichkeiten. Einziger Wermutstropfen daran ist, dass sich Uranus, wie auch
Neptun derzeit in einem Bereich der Ekliptik befinden, der relativ flach über dem Südhorizont verläuft. So erreichen beide Planeten bei ihrer Kulmination nur einen Horizontabstand
von 26 ° (Uranus) und 22 ° (Neptun). Uranus ist mit einer Helligkeit von 5 m7 ein Objekt, welches von einem dunklen Beobachtungsstandort sogar noch mit dem bloßen Auge gesehen
werden kann. Er steht im Sternbild Steinbock und geht zu Quartalsbeginn um 3:36 Uhr unter. Die Untergangszeit verfrüht sich stetig und so wird der Planet mehr und mehr zu einem
Objekt der ersten Nachthälfte, ist aber das ganze Quartal hindurch noch beobachtbar. Im
Rahmen unserer Sternführung dieses Quartals werden unsere Gäste einen Blick auf das
nur 3,4 Bogensekunden durchmessende Planetenscheibchen werfen können.
Neptun
Für den äußersten Planeten unseres Sonnensystems, der mit unseren Mitteln noch erreichbar ist gilt sinngemäß das gleiche wie für Uranus, steht er doch ganz in seiner Nähe. Seine
Helligkeit liegt bei 7m8 und ist damit ebenfalls einfach im Fernglas aufzuspüren, wenn man
weiß wo man suchen muss. Mit einem scheinbaren Durchmesser von nur 2,3 Bogensekunden sind natürlich keine Oberflächenstrukturen zu erkennen, man hat sogar Mühe ihn von
einem Stern zu unterscheiden, aber es ist für einen Sternfreund einfach etwas besonderes,
den Planeten am Rande unseres Sonnensystems zu erblicken. Sein Untergang liegt zu
Quartalsanfang um 2:05 Uhr und verfrüht sich so, dass er sich zum Jahresende von der
Himmelsbühne verabschiedet.
Der Fixsternhimmel
Während das Sommerdreieck im Westen untergeht, wird der Blick des Beobachters im
Herbst an der "auf dem Kopf stehenden" Cassiopeia haften bleiben. Dieses Sternbild befindet sich im Zenit und wird je nach Blickrichtung mal als "W", oder als "M" wahrgenommen.
Südöstlicher Nachbar von Cassiopeia ist das Sternbild Perseus. Genau zwischen diesen
beiden Sternbildern findet man den wohl prächtigsten Sternhaufen für Fernglas und Teleskop bei kleiner Vergrößerung: den Doppelsternhaufen h und chi im Perseus. Es handelt
sich um zwei offene Sternhaufen mit je etwa 300 Sternen, die etwa 8000 Lichtjahre weit entfernt sind. Sie sind eingebettet in das Band der Milchstraße.
Gamma Cassiopeiae, der mittlere Stern des "Himmels-W", ist ein unregelmäßiger Veränderlicher, der mal der deutlich hellste, mal nur ein mäßig heller Stern der Cassiopeia ist. Ein
weiterer berühmter Veränderlicher ist Algol, der "Teufelsstern" im Perseus. Er sinkt alle 2,87
Tage in seiner Helligkeit, um nach nur wenigen Stunden wieder im alten Glanz zu erstrahlen.
Er ist ein sogenannter Bedeckungsveränderlicher. Ein Doppelsternsystem, bei dem wir von
der Erde aus genau auf die "Kante" blicken. Die beiden Sterne umkreisen sich in nur 2 Tagen, 20 Stunden und 53 Minuten und bedecken sich dabei gegenseitig. Dies hat den leicht
beobachtbaren Helligkeitswechsel zur Folge.
Den südlichen Anschluss an Cassiopeia bildet das Sternbild Andromeda. Dort findet man
die Andromeda-Galaxie (M31) mit ihren Begleitgalaxien M32 und M110. Man erkennt M31
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mit dem bloßen Auge als verwaschenes Nebelfleckchen, im Feldstecher entfaltet sie jedoch
ihre ganze Pracht. Im Teleskop wird man nur das Zentralgebiet oder unter günstigen Bedingungen die Spiralarme von M31 erkennen können - die Galaxie erscheint uns fünfmal so
groß wie der Vollmond! Eine weitere, allerdings viel lichtschwächere Galaxie ist M33, die
Galaxie im Sternbild Dreieck. Um sie zu sehen, ist ein sehr dunkler Himmel notwendig.
Als markantes Herbststernbild ist Pegasus mit seinem charakteristischen Quadrat, dem
sog. Herbstviereck zu nennen, der nun hoch über dem Südhorizont steht. Die Sterne des
Pegasusquadrates sind aber bei weitem nicht so hell wie die des Sommerdreiecks.
Unmittelbar über dem Südhorizont befindet sich das Sternbild Cetus (Walfisch) mit Mira,
dem Wunderstern. Ihren Namen hat Mira, weil sie ein veränderlicher Stern mit einer Periode
von etwa 332 Tagen ist, der so stark in der Helligkeit schwankt, dass er nur für etwa 150
Tage lang mit dem bloßem Auge sichtbar ist. In der restlichen Zeit kann man ihn nur mit großen Ferngläsern oder mit Teleskopen beobachten. Vor der Erfindung des Fernrohres wurde
das Verschwinden und Wiederauftauchen jedoch als ein Wunder angesehen.
Ausgabedatum 26.9.02
Süd
Die Karte zeigt den Himmelsanblick vom Osten über Süden bis nach Westen wie er sich Mitte November gegen 21Uhr darstellt. Sie gilt auch Mitte Oktober gegen 23 Uhr und im Dezember gegen Einbruch der Dunkelheit.
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Konstellationen und Ereignisse
Datum
13.10.2002
20.11.2002
04.12.2002
07.12.2002
17.12.2002
22.12.2002
Ereignis
Merkur in größter westlicher Elongation
Halbschattenfinsternis des Mondes (3 Uhr)
Totale Sonnenfinsternis (Südafrika und Australien), von Mitteleuropa
unbeobachtbar
Venus in größtem Glanz (-4m7)
Saturn in Opposition zur Sonne
Wintersonnenwende
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 4. Quartal 2002
Das Sonnensystem, Teil 3 - Das innere Planetensystem
Diese scheinbar willkürliche Gruppenbildung verliert jedoch bei näherer Betrachtung ihren
Zufallscharakter, unterscheiden sich diese beiden Gruppen doch ganz und gar im inneren
Aufbau ihrer Mitglieder. Die 4 inneren Planeten, die ich in dieser Folge näher beleuchten
möchte, sind allesamt Gesteinsplaneten. Der Grund hierfür liegt wohl in der Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems begründet. Durch den Strahlungsdruck und die große Hitze der jungen Sonne vor fast 5 Milliarden Jahren wurden die leichten gasförmigen
Bestandteile der planetenbildenden zirkumstellaren Wolke in die kühleren Außenregionen
des jungen Systems gedrängt, so dass zur Bildung von Planeten in Sonnennähe fast ausschließlich schwerere Elemente wie Eisen und Silikate vorhanden waren.
Merkur, der sonnennächste Planet:
Merkur trägt den Namen des römischen Götterboten. Dies ist der richtige Name für ihn, denn
er eilt um die Sonne näher als jeder andere Planet in nur 88 Tagen. Von der Erde aus sieht
man den Merkur allenfalls schwach im Licht der Morgen- oder Abenddämmerung. Die Astronomen gingen früher davon aus, dass der Merkur für die Drehung um seine Achse ebenKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/3666
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Die terrestrischen Planeten
Blickt man auf ein Modell unseres Sonnensystems, so fallen sofort 2 Umstände ins Auge.
1. Die inneren 4 Planeten, von der Sonne ausgehend gezählt, sind klein gegenüber den
nächsten 4 Planeten und
2. diese inneren Planeten bilden eine recht kompakte Gruppe. zwischen ihnen und dem
nächsten Planeten, dem Jupiter klafft eine auffällige Lücke.
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soviel Zeit braucht wie für die Umkreisung der Sonne, der Sonne also immer die gleiche
Seite zuwendet.
1965 zeigten Untersuchungen mit Radar, dass sich
der Planet in Wirklichkeit alle 58,6 Tage einmal um
die eigene Achse dreht. Merkur verfügt über eine
sehr exzentrische Umlaufbahn, das heißt, seine Entfernung von der Sonne schwankt stark. Er nähert
sich der Sonne bis auf 47 Millionen Kilometer. Bei
größter Nähe (Perihel) kann seine Tagestemperatur
450 °C erreichen. Aufgrund der fehlenden Atmosphäre erreichen die Temperaturen auf der Nachtseite jedoch Werte um -180 °C. Der Merkur
zieht sich dann bis in eine Entfernung von 70 Millionen Kilometern zurück (Aphel). In größter
Sonnennähe, wenn sich der Merkur am schnellsten bewegt, ist seine Umlaufgeschwindigkeit höher als seine Drehgeschwindigkeit. Daher würden Astronauten an gewissen Stellen
auf dem Planeten jeden Merkurtag zwei Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge erleben.
1974 und 1975 kam die amerikanische Sonde Mariner 10 dem Planeten
dreimal sehr nahe. Sie fotografierte
die Hälfte der Planetoberfläche und
entdeckte eine extrem dünne Helium/Argonatmosphäre, die der Merkur
aus dem Sonnenwind eingefangen
hat. Der Merkur ähnelt stark dem
Mond. Seine Oberfläche ist von Kratern übersät mit einigen flachen Gebieten, die durch urzeitige Lavafluten
entstanden. Abgesehen von wenigen
neuen Kratern ist die unebene Merkuroberfläche seit "Ewigkeiten" unverändert. Mit seiner mittleren Dichte von
5,6 g/cm3 ähnelt Merkur stark der Erde. Dies weist auf einen großen Eisenkern des Planeten hin. Neueste Untersuchungen weisen darüberhinaus darauf hin, dass
es auf Merkur trotz seiner extremen Temperaturen in polaren Kratern, wo die Sonne niemals
hineinscheint, sogar Wassereis gibt. Einen Mond besitzt Merkur nicht.
Venus, eine geschundene Welt:
Venus ist der zweite Planet unseres Sonnensystems. Mit ihrer dichten, wolkenreichen Atmosphäre wirkt die Venus auf den ersten Blick wie eine etwas kleinere Ausgabe der Erde.
Aber die Venus ist eine heiße Wüstenwelt (mehr als 450°C), umhüllt von dichten Säurewolken.
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Weil die Venus wie auch Merkur ihre Bahn um die Sonne innerhalb der Erdbahn zieht, zeigt
sie im Sonnenumlauf von der Erde aus betrachtet verschiedene Phasen. Sie verändert sich
von einer Sichel zu einer Scheibe, so wie der Mond. Das Sonnenlicht wird von den Wolken
des Planeten reflektiert, doch es enthüllt nichts von dem, was unter den Wolken liegt. Lange
haben Forscher die Venus als Zwilling der Erde bezeichnet.
Die Erde und die Venus sind die größten der inneren Planeten des Sonnensystems, sind ungefähr gleich groß und haben eine dichte, wolkenreiche Atmosphäre. Da die Venus
näher zur Sonne lag, musste es zwangsläufig auf ihr etwas
heißer sein als auf der Erde. Allgemein galt die Venus als
ein heißer, dunstiger, tropischer Planet. Die erste Überraschung wurde in den 50er Jahren bekannt, als Astronomen
erstmals die Temperatur auf der Venus maßen. Die Oberfläche war mehr als 450 °C heiß. Dies war kein tropisches
Paradies, sondern eine Hölle. Hier konnte es kein flüssiges
Wasser geben - selbst Zinn und Blei würden schmelzen.
Kohlendioxid, der Hauptbestandteil der Atmosphäre, hält die Hitze wie in einem Treibhaus
und verhindert, dass die Venus abkühlt. In den 60er Jahren benutzten die Astronomen Radar, um den Wolkenschleier zu durchdringen und zu messen, wie schnell die Venus sich
dreht. Sie fanden heraus, dass sie sehr langsam rotiert und dass sie die Sonne schneller
umkreist (ein Jahr), als sie sich um ihre eigene Achse dreht (ein Tag). Ein Venustag ist deshalb länger als ein Venusjahr.
Im Gegensatz zu allen anderen Planeten
dreht sich die Venus rückläufig. Zwischen
1961 und 1990 besuchten 24 amerikanische
und sowjetische Weltraummissionen die Venus und sammelten viele Informationen. Die
hellen gelben Wolken, die die Venus bedecken, bestehen aus Tropfen von Schwefelsäure. Die Tropfen können als Regen fallen,
doch sie verdunsten, bevor sie die Venusoberfläche erreichen. Auf die Oberfläche
drückt die dichte Atmosphäre mit einer Kraft,
die 90 mal stärker ist als der Luftdruck auf
der Erde. Elf Raumsonden sind auf der Venusoberfläche gelandet und haben von dort
Informationen übermittelt, vier sandten sogar Bilder. Sie stürzten durch Säurewolken
und landeten auf steinigen Ebenen. Bei der glühenden Hitze der Venus und dem drückenden Gewicht ihrer Atmosphäre funktionierten die meisten Sonden kaum zwei Stunden. Wie
können zwei Planeten, die sich in Größe und Entfernung von der Sonne so ähnlich sind, sich
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als so verschieden herausstellen? Die feindliche Umwelt der Venus birgt Geheimnisse, die
uns helfen, die Entwicklung der Erde besser zu verstehen. Die mittlere Dichte der Venus
liegt mit 5,3 g/cm3 fast genau bei dem selben Wert, den auch die Erde aufweist. Darum
schließen Wissenschaftler auch bei Venus auf einen großen Eisenkern. Auch die Venus
wird von keinem Mond begleitet.
Das Doppelplanetensystem Erde-Mond
Eine Welt aus Gestein:
Der Planet Erde ist etwas Besonderes. Von allen kleinen felsigen Planeten, die nahe um die Sonne kreisen, ist die Erde
der größte. Ihre Oberfläche, eine zerklüftete Schicht aus
Felsgestein, die Erdkruste genannt wird, ist zwischen 10 und
32 Kilometern dick. Die Ozeane, die zwei Drittel der Erdoberfläche bedecken, füllen die tiefsten Einwölbungen der Erdkruste auf. Die höher gelegenen Teile der Erdoberfläche
bilden die Kontinente Afrika, Amerika, Asien, Australien, Europa und die öde, eisbedeckte Antarktis. Die Erdkruste ist in
zwölf gegeneinander bewegliche Platten zerbrochen. Unter der Erdkruste, im Erdmantel,
schmilzt durch den Zerfall radioaktiver Isotope das Gestein bei hohen Temperaturen. Durch
konvektive Strömungen des Magmas kommt es zu einer Drift der Krustenplatten, wodurch
die Plattentektonik aufrecht erhalten wird.
Durch das Entstehen neuer Landmassen in
sog. Riftzonen und das Abtauchen von Plattenteilen in die Tiefe in den Subduktionszonen wird die Erdoberfläche ständig
erneuert. Diese Vorgänge sind für uns Menschen in Form von Erdbeben und Vulkanismus
spürbar.
Durch
die
Konvektionsströmungen und den hervorragend elektrisch leitfähigen Eisenkern der
Erde wird wie in einem Dynamo ein recht
starkes Magnetfeld erzeugt, dessen Feldlinien an den magnetischen Polen aus dem
Erdinnern austreten und die Erde umspannen. Der große Eisenkern ist ebenfalls verantwortlich für die mittlere Dichte der Erde
von 5,52 g/cm3.
Eine Welt aus Luft:
Die Gefahren aus dem All sind nicht weit entfernt. Jeden Tag stürzen große und kleine Gesteinsbrocken auf die Erde. Die Sonne bedroht uns mit ultravioletten Strahlen und gefährlichen Partikeln. Eine dünne Gasschicht, die Atmosphäre, beschützt alles irdisches Leben
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vor diesen Gefahren. Sie besteht zu 78% aus Stickstoff, und zu 21% aus Sauerstoff. Wenn
man die Erde auf die Größe eines Apfels verkleinern würde, dann wäre diese Schutzschicht
gerade so dünn wie die Schale des Apfels.
Aus dem All herabstürzende Trümmer verglühen normalerweise in der Atmosphäre. In einer
Höhe von 15 bis 50 Kilometer filtert ein Spurengas, das Ozon, das meiste ultraviolette Licht
der Sonne heraus. Elektrisch geladene Teilchen, vorwiegend Protonen des Sonnenwindes,
werden in noch größerer Höhe bis zu 1000 km aufgehalten. Sie werden durch das Erdmagnetfeld zu den Polen geleitet und verursachen das Polarlicht, da sie in dieser Höhe mit Gasatomen der Atmosphäre zusammenstoßen und diese ionisieren. In der Troposphäre
spielen sich alle Wettervorgänge ab. Diese Schicht ist 8 bis 16 Kilometer dick und enthält
etwa 75 Prozent der Masse der Atmosphäre. Nur ein winziger Anteil des Wassers auf der
Erde kommt als Gas vor. Aber die Eigenschaften des verdunstenden Wassers halten die
Troposphäre mit wechselnden Wolken und Stürmen in Bewegung. Von allen Planeten des
Sonnensystems hat allein die Erde eine Atmosphäre mit Sauerstoff und durch die mittlere
Oberflächentemperatur von 14 °C eine Umwelt, in der Wasser frei auf der Oberfläche fließt.
Der Mond, unser Nachbar im Weltall:
Mit 3.476 Kilometern Durchmesser erreicht diese Welt ohne Luft und Wasser ein Viertel der
Erdgröße. Er umkreist die Erde einmal in 27 Tagen und ist dabei im Mittel 384.000 Kilometer
von ihr entfernt.
Die Anziehungskraft der Erde hat die Drehung des Mondes um die eigene Achse so stark
verlangsamt, dass sie genau seiner Umlaufzeit entspricht. So vollzieht der Mond eine Drehung in genau der Zeit, in der er die Erde umrundet. Er zeigt uns so immer die gleiche Seite;
man spricht von gebundener Rotation. Die heute favorisierte Theorie zur Entstehung des
Mondes geht von einer streifenden Kollision eines etwa marsgroßen Himmelskörpers mit
der Urerde aus. Durch diese planetare Katastrophe wurden große Teile des Erdmantels in
das Erdnahe Weltall geschleudert. Diese Bruchstücke nahmen eine Umlaufbahn um die
Erde ein und bildeten unter dem Einfluss ihrer Schwerkraft den Mond. Der Mond verfügt im
Gegensatz zur Erde weder über Plattentektonik, noch Erosion durch eine Atmosphäre. Dadurch werden Oberflächenspuren nicht verwittert. Die große Anzahl der vorhandenen Krater
ist ein sichtbarer Hinweis auf das große Alter der Mondoberfläche.
Der Mond ist ein toter Himmelskörper. Für das Leben auf der Erde hat der Mond jedoch eine
große Bedeutung. Durch seine Anwesenheit und seinen gravitativen Einfluss auf die Erde
stabilisiert der Mond die Lage der Erdachse im Weltall. Dies führte und führt noch immer dazu, dass die klimatischen Bedingungen auf der Erde über viele Millionen Jahre hinweg stabil
sind und die Entwicklung irdischen Lebens und die Evolution überhaupt erst möglich waren.
Mars, der rote Planet:
Der Planet Mars, der zweitnächste zur Erde, hat die Menschen schon lange fasziniert. Viele
alte Hochkulturen dachten bei seiner rötlichen Farbe an das Blut von Schlachten und gaben
dem Planeten den Namen ihres Kriegsgottes: Mars. Im 19. Jahrhundert ließen verbesserte
Teleskope viele Einzelheiten auf dem Planeten erkennen.
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In Zeiten, zu denen er in Opposition zur Erde stand, das heißt,
wenn der Mars der Erde am nächsten war, meldeten Forscher
verschwommene weiße oder gelbe Flecken und gerade dunkle
Linien. Sie beobachteten, wie die leuchtenden Eiskappen an
den Polen im Marswinter größer wurden und im Sommer abnahmen. Die weißen Flecken waren Wolken, während es sich bei
den hellen gelben Flecken um wirbelnde Sandstürme handelte.
Im Großen und Ganzen ist der Mars der Planet, der der Erde am
meisten ähnelt. Er ist etwa halb so groß wie die Erde und
braucht für eine Drehung um seine Achse 24,6 Stunden. Der
Mars hat gewaltige Vulkane, riesige Schluchten, Dünen und trockene Kanäle, die von fließendem Wasser gegraben wurden.
Aber es gibt auch große Unterschiede zwischen Mars und Erde.
Das nebenstehende Bild zeigt eine Aufnahme des gigantischen
Marstals "Valles marineris".
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Im Sommer
steigt die Temperatur auf dem Mars nur
bis zum Gefrierpunkt. Nach dem Sonnenuntergang entweicht die Hitze schnell
durch die dünne Atmosphäre, die meisten
Gebiete kühlen dann auf etwa -100 °C ab.
Die Atmosphäre hat keine Ozonschicht, so
dass das tödliche ultraviolette Licht der
Sonne die Oberfläche erreicht. Die Atmosphäre ist zudem so dünn, dass jeder Tropfen Wasser sofort verdunsten würde.
Kanäle zeigen, dass einst Wasser auf dem
Mars floss. Wahrscheinlich entstanden
sie, als Vulkane das Eis unter der Oberfläche auftauten. Der Mars ist heute trockener als jede Wüste der Erde.
Durch zahlreiche Raumsonden und einige Marslandungen unbemannter Raumfahrzeuge
ist der Mars heute neben dem Mond der bestuntersuchte Himmelskörper unseres Sonnensystems. Neueste Fotografien mit hoher Auflösung zeigen Fließspuren von Wasser in
jüngster Vergangenheit, so dass nicht ausgeschlossen wird, dass im Permafrost, wenige
Meter unter der Marsoberfläche durchaus einfache Mikroben existieren könnten.
Buchempfehlung
Wenn Sie Ihr Wissen über unser Planetensystem vertiefem möchten, dann empfehle ich
das Buch "Planetenwelten" von David Morrison, erschienen im Spektrum Verlag
ISBN 3-8274-0527-0
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Termine und Veranstaltungen
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12.10.2002
28.10.2002
05.12.2002
16.01.2003
Astrotreff im Vereinsheim des Hundesportvereins Wiesental
Beginn: 20:00 Uhr. Thema: der aktuelle Sternenhimmel und ein vertiefendes
Thema.
Erster Termin für unsere Sternführung (siehe Seite 16)
Bürgerball der Stadt Waghäusel in der Wagbachhalle, Wiesental. Wir werden Eintritts-/Platzkarten in gewünschter Menge besorgen. Bei Interesse bitte bis zum 10.10. bei Rudolf woll melden.
Vortrag "Aus welchem Stoff besteht unsere Welt"
Referent ist Georg Henneges. Beginn 20:00 Uhr, Stadtbibliothek Waghäusel
Vortrag "Das Weltraumteleskop Hubble - wissenschaftliches Wunder unserer Zeit"
Referent ist Prof. Dr. D. C. Fries. Beginn: 20:00 Uhr, Stadtbibliothek Waghäusel
Ungeahnte Schlechtwetterqualitäten
Am 10. August 2002 war es wieder einmal soweit. Unser 2. Sommerfest als Verein fand
statt, aber die Wetteraussichten versprachen nichts gutes. Wollten wir doch unseren Gästen
mit dem neuen Sonnenteleskop der Vereinssternwarte nicht alltägliche Einblicke in das turbulente Geschehen auf unserem Zentralstern, der Sonne bieten. Es kam anders. Dichte Bewölkung ließ die ungefähre Richtung, in der die Sonne zu finden gewesen wäre gerade
einmal so erahnen. So stellten wir uns kurz vor Beginn unseres Festes auf eine deutlich geringere Besucherzahl, verglichen mit unserem letztjährigen Fest, ein. Aber wer sagt, Sternfreunde seien Schönwettermenschen? Die Wirklichkeit strafte uns Lügen. Bis zum Abend
hatten sich 63 Besucher ins Gästebuch der Sternwarte eingetragen, Steaks und Würstchen
waren ausverkauft und die noch hungrigen Gäste sprachen dann um so mehr Kaffee und
Kuchen zu. Wenn auch an Beobachtungen nicht im Mindesten zu denken war, so fand unser
aufgebautes neues Vereinsteleskop aber auch das restliche Instrumentarium der Sternwarte reges Interesse. In vielen Gruppen und Grüppchen pflegte man die Geselligkeit und so
wurde es allen Befürchtungen zum Trotz ein mehr als gelungenens Fest. Der harte Kern belagerte bis spät in die Nacht die Sitzgruppe an der Schiebedachhütte, wo die ausgelassene
Schar am laufenden Band Witze und Anekdoten zum Besten gab und so mit brüllendem Lachen dem Fest einen ausgelassenen Ausklang bescherte. Unser Ehrenmitglied und Eigentümer der Sternwarte August Feuerstein brachte es beim Aufräumen am Morgen danach
auf den Punkt: „astronomisch gesehen war das Fest ein Reinfall, aber vom Geselligen her
einsame Spitze". Wir fanden’s Klasse und freuen uns schon auf unser Fest im nächsten
Jahr.
Die entgangene Sonnenbeobachtung wurde dann aber 1 Woche später Sonntags morgens
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Vereinsmitteilungen
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unter reger Beteiligung vieler interessierter Mitglieder nachgeholt.
Hier einige Eindrücke vom Fest
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Weißt Du wieviel Sternlein stehen?
Am 15.08.2002 fand die AnfängerVeranstaltung "Weißt Du wieviel
Sternlein stehen?" im Rahmen des
Ferienprogramms der Stadt Waghäusel für Kinder zwischen 8 und 15 Jahren statt. In diesem Jahr ware 52
Kinder erschienen, so dass wie
schon im letzten Jahr 2 Parallelveranstaltungen durchgeführt wurden.
Rudolf Woll und Heinz Leier teilten
die interessierte Kinderschar in 2
Gruppen auf und vermittelten mit viel
Sachverstand, aber auch mit dem
notwendigen Einfühlungsvermögen
den Kids die Begeisterung für den gestirnten Himmel. Am Ende der 3-stündigen Abendveranstaltung belohnte ein toller Sternenhimmel die KInder. Konnten doch einige der Objekte,
über die im Verlauf des Abends gesprochen worden war, im Teleskop live in Augenschein
genommen werden.
Der darauffolgende Abend gehörte den "Fortgeschrittenen". Auch für diese Veranstaltung
hatte sich die stattliche Anzahl von 27 Kindern angemeldet. Rudolf Woll entführte sie an diesem Abend in die Faszination Weltall.
Sternführung im 4. Quartal
Sollte, wie schon so oft, keiner der oben angegebenen Termine aus witterungsbedingten
Gründen geeignet sein, so werden wir kurzfristig weitere Termine im Mitteilungsblatt der
Stadt Waghäusel veröffentlichen. Auswärtige Mitglieder haben die Möglichkeit diese Termine unserer Homepage im Internet zu entnehmen (Adresse auf Titelseite unten).
Mitgliederfortschreibung
Am 19. September 2002 gehörten unserem Verein 108 Mitglieder an.
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Für unsere Sternführung im 4. Quartal 2002 sind folgende Termine festgesetzt:
Die Sternführung findet wie üblich nur einDatum
Uhrzeit
mal statt, und zwar am ersten wettermä12. und 13.10. 20:00 Uhr (MESZ)
ßig geeigneten Termin. Wegen
09. und 10.11.
18:30 Uhr (MEZ)
andauernder Störungen unserer Sternfüh13. und 14.12.
19:00 Uhr (MEZ)
rungen durch Autoscheinwerfer, findet die
Sternführung fortan auf der alten B36
Tabelle 3: Termine für Sternführungen
gleich nach der Unterführung statt. Bitte
des 4. Quartals 2002
parken Sie bei der Wallfahrtskirche.
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