AFW aktuell 07_4.fm - Astronomiefreunde Waghäusel

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AFW - aktuell
Heft 28, Ausgabe 4/2007
Ein dunkler Himmel und viele Sternschnuppen
Ausgabedatum 27.9.07
Es mag sich bereits herumgesprochen haben, dass einige aktive Beobachter unseres Vereins
hin und wieder auf den Hohloh im Schwarzwald fahren, um für ein paar Stunden die Suppe
der Rheinebene hinter sich zu lassen. In dem sehr wechselhaften Sommer 2007 war es praktisch nicht möglich, eine Beobachtungsfahrt lange im Voraus zu planen. Dennoch nahm ich
mir vor, die Perseidennacht vom 11. auf den 12. August zu nutzen und die Fahrt auf den 1000
Meter hohen Berg anzutreten. Das wetterbedingte Risiko ist bei einer Fahrtstrecke von 85 km
vergleichsweise gering. Ich informierte einige Wochen vorher bereits unsere Freunde und Mitglieder über unseren Vereins-Newsletter von meiner Absicht. Zu meiner Freude bekundeten
eine ganze Reihe Sternfreunde ihre Absicht, mich zu begleiten. Die Ausicht auf einen dunklen
Himmel zum Sterne gucken und gleichzeitig viele Sternschnuppen beobachten zu können hatte eben ihren Reiz.
Auch dieser Tag gestaltete sich wie der ganze Sommer - ein Mix aus Sonne und Wolken. Ich
rief daher einfach auf’s geratewohl eine beliebige Nummer in Reichental, einem Ort unterhalb
des Kaltenbronn, an und erkundigte mich nach der dortigen Wetterlage. Die Antwort der überraschten Frau gab den letzten Ausschlag - ich würde fahren und teilte dies meinen Mitfahrern
mit.
Fortsetzung auf Seite 7
Besuchen Sie uns auch im Internet unter:
http://www.afw2000.de.vu
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Liebe Sternfreunde,
Mit dem Beginn des 4. Quartals werden die Tage nun wieder spürbar kürzer und die Temperaturen werden frostiger. Grund für viele, sich in die eigenen 4 Wände
zurückzuziehen und sich an Heizkörper oder Kachelofen
zu kuscheln. Aber draußen am Himmel tut sich einiges,
das man nicht versäumen sollte. Die prachtvollen Wintersternbilder versammeln sich nach und nach am Himmel
mit so vielen hellen Sternen der 1. Größe wie sonst das
ganze Jahr nicht. Um den 11. November fallen jedes Jahr
mit den Leoniden so viele Sternschnuppen wie sonst nie.
Wer sagt da, der August wäre der Sternschnuppenmonat?
Das stimmt nicht, nur sind die Menschen im August eher
draußen und sehen die Sternschnuppen. Den Sternschnuppenregen im November bekommt kaum jemand mit.
Ich möchte im Oktober und je nach Wetterlage, Temperaturen und Schneesituation im November noch einmal auf den Hohloh zur Beobachtung fahren. Lesen Sie doch die Titelstory
und lasen Sie sich begeistern und mitreißen. Einen Termin kann ich noch nicht nennen, aber
wenn Sie sich zum Newsletter anmelden, dann werden Sie in jedem Fall informiert.
Das aktuelle Heft ist dieses Mal mehr Astronomie lastig. Ich hoffe, dass Ihnen die Themen
des Heftes gefallen.
Dies sind die Themen dieses Heftes:
Ein dunkler Himmel und viele Sternschnuppen... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1
Dunkle Materie und die ersten Sterne im Kosmos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 3
Das Himmelsgeschehen im 4. Quartal 2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 4
Ein richtig familiäres Sommerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 7
Deep Sky-Fotografie im Eiltempo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 9
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12
Mitgliederfortschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 12
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Ihr
Ausgabedatum 27.9.07
(Wolfgang Stegmüller)
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
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Astronomie aktuell
Dunkle Materie und die ersten Sterne im Kosmos
News-Ticker vom 14.09.07
Rund 85 Prozent der Materie im Universum ist dunkel -- sie verrät sich ausschließlich durch
ihre Schwerkraft. Numerische Simulationen britischer Forscher zeigen jetzt, dass die physikalischen Eigenschaften dieser Dunklen Materie einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung der ersten Sterne im Kosmos haben. Die Beobachtung der ältesten Sterne könnte
den Kosmologen also Rückschlüsse auf die Natur der bislang rätselhaften Dunklen Materie
erlauben. Die Wissenschaftler berichten im Fachblatt "Science" über ihre Simulationen und
die sich daraus ergebenden Folgerungen.
"Wenn die Dunkle Materie warm ist, könnte es in unserer Galaxie noch einige Sterne aus
der allerersten Generation geben", erläutert Tom Theuns von der Durham University.
Theuns und sein Kollege Liang Gao haben mithilfe aufwändiger Computersimulationen untersucht, wie sich im jungen Universum die ersten Materieverdichtungen gebildet und wie
daraus rund 100 Millionen Jahre nach dem Urknall die ersten Sterne entstanden sind.
Die Beobachtung von Galaxien und Galaxienhaufen zeigt zwar, dass die Dunkle Materie der
dominierende Bestandteil des Universums ist. Doch woraus diese mysteriöse Substanz besteht, ist bislang unklar. Viele Forscher favorisieren massereiche Elementarteilchen, wie sie
von den so genannten Supersymmetrie-Theorien vorausgesagt werden. Solche Teilchen
würden sich langsam bewegen und wären in der Terminologie der Physiker deshalb "kalt".
In kalter dunkler Materie bilden sich früh lokale Verdichtungen, in diesen sammelt sich Wasserstoff und Helium an und es kommt zur Entstehung von extrem massereichen Sternen.
Anders ist es, wenn die Dunkle Materie "warm" ist. Dann bewegen sich die Elementarteilchen zu schnell, um die Bildung von solchen relativ kleinen Verdichtungen zu erlauben. Wie
die Simulationen von Theuns und Gao zeigen, entstehen die ersten Sterne deshalb nicht in
isolierten Verdichtungen, sondern entlang von lang gestreckten, filamentartigen Strukturen.
"Diese Filamente wären etwa 9000 Lichtjahre lang und es würde in ihnen geradezu explosionsartig zur Entstehung vieler Sterne kommen", so Gao. Unter diesen Sternen könnte es
auch welche mit geringer Masse geben -- und solche Sterne könnten bis heute überlebt haben und wären damit der Beobachtung zugänglich. Theuns und Gao schlagen deshalb vor,
in der Milchstraße nach solchen Sternen-Fossilien zu suchen.
Ausgabedatum 27.9.07
Quelle: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2007-09/aaft-osm090707.php
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Das Himmelsgeschehen im 4. Quartal 2007
Mondphasen
erstes Viertel
19.09.2007
19.10.2007
17.11.2007
17.12.2007
Vollmond
26.09.2007
26.10.2007
24.11.2007
24.12.2007
letztes Viertel
03.10.2007
01.11.2007
01.12.2007
31.12.2007
Neumond
11.10.2007
10.11.2007
09.12.2007
08.01.2008
Tabelle 1: Mondphasen im 4. Quartal 2007
Planetensichtbarkeiten
Glossar
Bogensekunde:
Der Durchmesser eines Planetenscheibchens, des Mondes oder der Sonne erscheint uns unter einem bestimmten Winkel. Die Größe eines Planetenscheibchens
ist jedoch so gering, dass eine Angabe in Winkelgrad keinen Sinn macht. Man gibt
daher den scheinbaren Mond- oder Sonnendurchmesser in Bogenminuten (’) an.
1 Bogenminute = 1/60 Winkelgrad. Planetenscheibchen sind noch viel kleiner. Ihren
Durchmesser gibt man in Bogenskunden an. 1 Bogensekunde = 1/60 Bogenminute.
Magnitude
Die scheinbare Helligkeit eines Himmelskörpers wird in Magnituden angegeben. Je
kleiner der Wert, desto heller das Objekt. Die Schreibweise der Magnitude ist ein
Zahlenwert mit einem hochgestellten m an der Stelle des Kommas (z. B. 3m2). Die
hellsten Sterne am Himmel haben eine Magnitude um ca. 1m; die schwächsten, gerade noch sichtbaren Sterne, die aus der Ortschaft heraus sichtbar sind, liegen bei
einer Magnitude von rund 4m5. Noch hellere Sterne oder Planeten haben negative
Magnituden (z. B. -3m7). Von einer Magnitude zur nächsten besteht ein Helligkeitsverhältnis von etwa 1: 2,5. Ein 2m Stern ist somit 2,5 mal so hell wie ein 3m Stern.
Merkur
In den ersten Novembertagen wartet Merkur mit einer eher bescheidenen Morgensichtbarkeit auf. Zwischen dem 1. und dem 9. November kann der flinke Planet kurz nach 6 Uhr tief
im Südosten erspäht werden. Seine Position unterhalb des Himmelsäquators macht das
Auffinden nicht gerade einfacher - ein Fernglas kann hier eine gute Hilfe sein. Am 8. November kann der Mond zusätzlich als Aufsuchhilfe herangezogen werden. Merkur steht dann
nicht weit links oberhalb der dünnen Mondsichel. In dieser ersten Novemberwoche ändert
sich der Merkuranblick für Teleskopbeobachter stark von einer dünnen, recht großen Sichel
hin zu einem kleinen Oval, während die Helligkeit von 0m7 deutlich auf -0m5 wächst.
Venus ist den ganzen Rest des Jahres auffälliger Morgenstern. Wenn im Osten die Morgendämmerung einsetzt, steht sie schon hoch und strahlend am Himmel. Ihre Helligkeit sinkt im
Lauf des Quartals von -4m2 auf -3m6, während sich ihre Gestalt ähnlich wie die von Merkur
von der Sichel zum Oval verändert. Am 28. Oktober ist Halbvenus.
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Mars
An Heiligabend gelangt Mars in die diesjährige Oppositionsstellung und wird an diesem
Morgen fast vom Mond bedeckt. In diesem Jahr erreicht der rote Planet wegen seiner recht
exzentrischen Bahn nur einen scheinbaren Durchmesser von knapp 16 Bogensekunden (’’).
Dies ist weit weniger als vor 4 Jahren, wo er einen Durchmesser von fast 25’’ erreichte. Dennoch ist Mars stets ein lohnendes Ziel für die teleskopische Beobachtung. Bei einigermaßen
großer Vergrößerung sind hellere und dunklere Regionen und seine Polkappen zu beobachten. Nimmt man mit einer Webcam am PC eine Filmsequenz auf und zerlegt diese in Einzelbilder, so sind durch Überlagerung unglaublich viele Details herauszuarbeiten. Hoffen wir
auf viele klare und milde Nächte. Falls Sie selbst Mars fotografieren solten, so schicken Sie
mir doch Ihre Fotos zur Veröffentlichung auf unserer Webseite.
Im Laufe des Quartals wächst sein Duchmesser von 10 auf ca. 15’’, während seine Heligkeit
gleichzeitig von 0m auf stattliche -1m4 zunimmt. Das ist ziemlich exakt die Heligkeit von Sirius, dem hellsten Fixstern am irdischen Firmament.
Jupiter
Jupiter hatter in diesem Jahr eine sehr unspektakuläre Sichtbarkeitsphase. Duch seinen
sehr südlichen Stand in der Ekliptik war er auf der irdischen Südhalbkugel hervorragend, bei
uns jedoch eher dürftig zu beobachten. In den ersten Tagen und Wochen des Quartals ist
er zwar immer noch am Abend tief im Südwesten auffindbar, aber der Dunst und das atmosphärische Flimmern so knapp über dem Horizont lohnen eine Beobachtung kaum. Die letzte
Sichtbarkeit dürfte dann Anfang November gegeben sein, ehe er von der Abenddämmerung
verschluckt wird. Kurz vor dem Jahreswechsel erreicht er seine Konjunktion mit der Sonne
und steht dann in einer Linie mit ihr am Taghimmel.
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Saturn
Gegen Ende August erreichte Saturn seine Konjunktion mit der Sonne. Seit dem
schält er sich so ganz allmählich wieder
am frühen Morgenhimmel aus dem Glanz
der Sonne und ist somit bis kurz vor Jahreswechsel ein Objekt der 2. Nachthälfte.
Erst in den letzten Dezembertagen hat
sich sein Aufgang so weit verfrüht, dass
der Ringplanet wieder vor Mitternacht beobachtet werden kann. Die Rotationsachse Saturns steht wie die aller
Planeten nicht exakt senkrecht zu seiner
Umlaufbahn. Dies bewirkt, dass je nach
dem wo er sich entlang seiner Umlaufbahn um die Sonne befindet, man ihn mehr von „oben“
oder mehr von „unten“ sieht - man also eher seine nördliche oder südliche Hemisphäre beKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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obachtet. Das selbe gilt auch für sein Ringsystem. Saturn nähert sich derzeit unaufhaltsam
dem Punkt seiner Umlaufbahn, an dem man ihn direkt von der „Seite“ beobachtet. So mächtig sein Ringsystem im Teleskop auch erscheinen mag und mit einem Durchmesser von
etwa 250.000 km auch ist, so dünn ist es auch. Je nach Quelle liest man von einer Dicke
zwischen nur 400 Metern und 1,5 Kilometern. In dieser Stellung werden wegen der Kantenlage für kurze Zeit die Ringe daher völlig unsichtbar. Noch ist dieser Punkt nicht erreicht,
aber die Öffnung der Ringe hat doch schon sehr abgenommen, so dass sie schon sehr
schlank wirken.
Die fünf Saturn-Aufnahmen der Wide Field Planetary Camera 2 des Hubble Space Teleskops von 1996 bis 2000 zeigen die Ringöffnung des Planeten mit einer Umlaufzeit von 29
Jahren vom Zeitpunkt kurz nach der Kantenlage (links unten) bis kurz vor der maximalen
Öffnung (rechts oben).
Uranus
Uranus stand am 9. September in Opposition. Daher ist er zumindest in den Monaten Oktober und November am Abend in guter Beobachtungsposition. Mit einer Helligkeit von 5m8
ist Uranus mit einem Fernglas leicht zu beobachten. Wenn Sie eine Aufsuchhilfe benötigen,
sprechen Sie mich einfach an. Ich bin Ihnen gerne mit einer Sternkarte behilflich. Es ist mir
vor 3 Jahren gelungen, Uranus mit meiner Webcam am C8 aufzunehmen. Außer seiner
grünlichen Farbe war auf dem Foto allerdings nichts zu erkennen.
Neptun
Neptun ist Uranus etwas voraus und ist ein Objekt für den frühen Abend. Mit einer Helligkeit
von nur 7m8 ist ein Auffinden auch mit dem Fernglas bereits deutlich schwieriger, als dies
bei Uranus der Fall ist. Am 1. Dezember geht Neptun bereits um 22 Uhr unter. Etwa 2 Stunden vorher wird die Beobachtung wegen des horizontnahen Dunstes schwierig.
Datum
23.10.2007
28.10.2007
18.11.2007
16.12.2007
24.12.2007
Ereignis
Mond bei Uranus. Um 2 Uhr MESZ steht der Mond nur 1,7 Grad rechts des
Planeten Uranus. Unbedingt mit Fernglas beobachten!
Venus in größter westlicher Elongation (46°)
Maximum des Sternschnuppenstroms der Leoniden in der Nacht vom 18.
auf den 19. November. Größte Aktivität gegen 3 Uhr.
Mond bei Uranus. Um 18 Uhr MESZ steht der Mond nur 1,4 Grad oberhalb
des Planeten Uranus. Unbedingt mit Fernglas beobachten!
Mond bei Mars. Um 5 Uhr MESZ verfehlt der Mond nur knapp eine Bedekkung des Mars. Abstand nur ca. 2 Bogenminuten!
Tabelle 2: Konstellationen und Ereignisse im 4. Quartal 2007
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Konstellationen und Ereignisse
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Fortsetzung von der Titelseite
Nach ziemlich genau einer Stunde Fahrtzeit erreichten wir den Parkplatz am Gipfel und
blickten völlig enttäuscht in eine undurchdringlich dicke Suppe aus Wolken und Nebel. Die
Stimmung sank schnell auf den Tiefpunkt. Wir waren jedoch nicht allein mit unserer Enttäuschung. Auch einen französischen Sterngucker aus dem Elsaß hatte es nach hier oben
verschlagen. Eine halbe Stunde fachsimpelten wir über seine Fotoausrüstung. In der Zwischenzeit war es dunkel geworden und plötzlich, ohne Vorwarnung war Wega durch ein
kleines Wolkenloch zu sehen und da, ein weiterer Stern und - man kann es kaum glauben 10 Minuten später standen wir unter einem Atem beraubenden Sternenhimmel, der sich
von Horizont zu Horizont erstreckte. Tausende Diamanten auf schwarzem Samt, so präsentierten sich die unzähligen Sterne auf dem wirklich dunklen Himmelszelt, geteilt von der
sich über das gesamte Firmament spannenden Milchstraße. Sie ist hier oben immer klar
und reich strukturiert - nicht so ein Häufchen Elend wie in der Rheinebene. Alle waren
begeistert. Die Instrumente konnten aufgebaut werden. Es folgte eine sehr schöne Beobachtungsnacht mit zahlreichen Deep-Sky-Objekten, die prächtig in den Okularen der Teleskope standen. Dazwischen die ungezählten Ohhhhhhs und Ahhhhhhhhhs derer, die sich
mehr auf das Sternschnuppen Gucken verlegt hatten. Auf die Perseiden ist eben Verlass.
Pünktlich tauchte im Sternbild Schlangenträger der vorhergesagte Iridium-Flare auf und ein
kleines Rätsel gab eine Dreierformation Satelliten auf, die lautlos den Himmel durchquerten. Alle lauschten interessiert der improvisierten Sernführung. Die Müdigkeit setze dieser
herrlichen Beobachtungsnacht gegen 1 Uhr schließlich ein Ende. Nach dem Einpacken der
Teleskope und einem letzten bewundernden Blick in den Himmel, an dem sich schon die
ersten Winterboten wie die Plejaden zeigten, traten wir die Heimfahrt an. Hohloh, wir kommen wieder!
Ein richtig familiäres Sommerfest
Ausgabedatum 27.9.07
Wolfgang Stegmüller
Am Samstag, den 1, September 2007 feierte unser Verein sein diesjähriges Sommerfest.
Bewusst hatte man auf die Einladung von Gästen aus dem öffentlichen Leben verzichtet.
Wer Interesse hatte konnte ohnehin kommen. Vor allem Rudolf hatte dadurch mehr Gelegenheit sich um alle Gäste gleichermaßen zu kümmern. Das wunderschöne Anwesen Hannelore Feuersteins, in dessen Garten unsere Vereinssternwarte thront, lud wie schon in den
Jahren zuvor, zum gemütlichen Verweilen ein. Das Wetter meinete es leider nicht besonders gut mit uns. Bedingt durch die geschlossene Wolkendecke waren Teleskopbeobachtungen nicht möglich. Aber es hätte auch schlimmer kommen können. Es blieb zum Glück
wenigstens trocken. Es bildeten sich Grppen und Grüppchen wo immer eine Sitzgruppe
stand. Unser „Küchenteam“ leistete hervorragende Arbeit und sorgte dafür, dass keine Kehle trocken, kein Magen hungrig bleiben musste. Unsere Frauen hatten wieder fleißig leckeren Kuchen gebacken und an der Kaffeebar duftete es verführerisch.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
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Wenn auch etwas weniger als im letzten Jahr, so fanden dennoch fast 70 Besucher ihren
Weg zu uns. Darunter auch einge, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. So konnte
ich die Gelegenheit nutzen und einige sehr anregende Gespräche führen. Der Nachmittag
verlief so harmonisch und familiär, wie ich es noch nie zuvor bei einem unserer Sommerfeste erlebt habe. Ganz besonders gefreut hat uns auch in diesem Jahr der Besuch unseres
Sternfreundes Pierre Reiss, der wie schon zu den Sommerfesten 2005 und 2006 eigens aus
Paris angereist war. Diese Treue und Verbundenheit beeindruckte auch den Bürgermeister
Heiler Walter aus Waghäusel, der nicht in seiner politischen Funktion, sondern als Mitglied
anwesend war. Wie durch Zufall fand er im Kofferraum seines Autos noch ein Exemplar des
Bildbandes „Waghäusel“, das er gerne unserem französischen Gast zum Geschenk machte. Eine besondere Freude bereitete Pierre die persönliche Widmung, die Herr Heiler vor Ort
in das Buch schrieb.
Trotz des für Beobachtungen ungeeigneten Wetters waren unsere Speisen am Abend ausverkauft und eine Gruppe Nimmermüder fand sich zum angeregten Plausch zusammen. Die
lustige Runde löste sich erst auf, als auch die letzten Sektvorräte vernichtet waren. Es war
wohl nicht nur mein persönlicher Eindruck, denn alle, mit denen ich am Tag danach beim
Saubermachen sprach, teilten meine Meinung. Es war ein außergewöhnlich schönes und
familiäres Fest.
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Unser Dank gilt vor Allem Hannelore und Manfred, die ihr Anwesen immer wieder so wunderbar herausputzen, um es uns für das Somerfest zur Verfügung zu stellen. Ebenso bedanken wir uns bei allen Helfern und Helferinnen, die durch ihren selbstlosen Einsatz das
Fest jedes Jahr überhaupt erst möglich machen. Aber der größte Dank gilt Ihnen, die Sie als
unsere Gäste und die damit verbundene Unterstützung ihre Verbundenheit mit unserem
Verein ausdrücken.
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Deep Sky-Fotografie im Eiltempo
Wolfgang Stegmüller
Seit etwa 3 Jahren befindet sich im Fundus unseres
Vereins eine Watec120N. Es handelt sich dabei um
eine winzig kleine Videokamera, die ursprünglich
aus der Überwachungstechnik kommend mit einer
immensen Lichtempfindlichkeit ausgestattet ist. An
einem externen Kontrollkästchen kann die innere
Verstärkung eingestellt werden und was die Kamera
zu etwas besonderem macht - es können intern 1 bis
256 Einzelbilder aufaddiert werden.
Man muss sich dies wie folgt vorstellen. Eine Standard-Videokamera nimmt 25 Einzelbilder
pro Sekunde auf. Durch die spätere aufeinanderfolgende Wiedergabe dieser Bilder in der
selben Geschwindigkeit kommt der für einen Film oder ein Video typische Bewegungseffekt
zustande. Dadurch ist die Belichtungszeit eines Einzelbildes aber auch auf rund 1/25 Sekunde beschränkt. Dies führt dazu, dass übliche Videokameras unter schlechten Lichtverhältnissen versagen. Die Watec hat nun die Eigenschaft, eine einstellbare Anzahl von
Einzelbildern aufzuaddieren, was sie besonders für Aufnahmen des Sternenhimmels geeignet macht. Das bischen Sternenlicht, welches den CCD-Chip bei jedem einzelnen Bild trifft
wird über viele Bilder zusammengezählt. Dadurch wird im Vergleich zu einer „normalen“ Videokamera eine bis zu 256 mal so hohe Empfindlichkeit erreicht. Die Watec120N ist eine
Schwarzweiß-Kamera. Allein dieser Umstand führt zu einer weiteren Verbesserung der
Lichtausbeute, da vor dem CCD-Chip keine Farbfilter installiert sind, die das Licht zusätzlich
abschwächen würden.
Das Ausgangssignal der Watec120N ist ein Standard-Videosignal. Damit ist sie direkt an einen Fernseher anschließbar. Das gewonnene Bild kann auf dem Bildschirm des Fernsehers
sofort angeschaut werden.
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Dies war auch der Grundgedanke, warum wir die Kamera damals gekauft haben. Bei Sternführungen ist es so möglich, einer großen Anzahl von Besuchern die Himmelsobjekte per
Videoleinwand zu zeigen. Diese Art der Präsentation hat aber auch ihre Nachteile, weshalb
sie eher selten zum Einsatz kam. Die Besucher werden durch das helle Bild eines Fernsehers oder Beamers so geblendet, dass die Dunkeladaptation der Augen gestört wird und der
Himmel in seiner Pracht nicht mehr mit dem freien Auge wahrnehmbar ist. Aber auch ein
weitere Punkt ist nachteilig. Das dargestellte Live-Bild kann nicht abgespeichert und weiterverarbeitet werden, da übliche Computer oder Notebooks nicht über einen Videoeingang
verfügen.
Das Bedürfnis, Deep Sky-Objekte mit geringem Aufwand zu fotografieren leitete mich, als
ich mir kürzlich für mein Notebook einen Videograbber kaufte. Dies ist ein kleines externes
Gerätchen, welches die analogen Videosignale einer Kamera digitalisiert und dem Rechner
zuführt.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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Am Abend des 12. September konnte ich nun endlich unter einem herrlichen Himmel erste
Tests durchführen. Ich baute mein C8 auf der Eremitagewiese auf, schloss die Kamera über
den Videograbber an das Notebook an und steckte sie in den Okularauszug des Teleskops.
Ein erster Test zum sauberen Fokussieren erfolgte am hellen Stern Atair (dem südlichen
Stern im Sommerdreieck). Mit einer Additionsrate von nur 8 Bildern und damit ca. 3 Bilddarstellungen pro Sekunde kann man fast von Echtzeitdarstellung reden. Der Fokus war in dieser Einstellung schnell gefunden und sofort peilte ich den offenen Sternhaufen M11 im
Sternbild Schild am Schwanz des Adlers an. Selbst bei dieser niedrigen Integrationsrate
zeigten sich einige der hellsten Sterne des Haufens schwach in der Voransicht. Ich zentrierte das Objekt in der Bildmitte und stellte den Drehschalter für die Integrationszeit auf 5 Sekunden ein. Einen Moment später erstahlten hunderte von Sterne auf dem Bildschirm
meines Notebooks. Die Aufnahmesoftware verfügt über einen Knopf „Foto“, mit dem ein
Einzelbild auf die Festplatte gespeichert werden kann - genau das was ich jetzt brauchte.
Da das nächste Bild in dieser Einstellung 5 Sekunden auf sich warten lässt hat man also immer genug Zeit zu entscheiden, ob das aktuelle Foto gut und damit speicherwürdig ist.
Schnell waren einige Schüsse im Kasten. Das Jagdfieber hatte mich jetzt gepackt und den
nächste Teleskopschwenk zielte auf M13 den berühmten Kugelsternhaufen im Herkules.
Selbe Prozedur - Schuss, kurz warten - Schuss ... und so fort. Es folgten innerhalb kurzer
Zeit Aufnahmen vom Hantelnebel M13 im Füchschen, dem Ringnebel M57 in der Leier und
dem Zentrum des Andromedanebels M31.
Von jedem der genannten Objekte machte ich einige Aufnahmen, um später in der Lage zu
sein am Rechner durch weiteres Überlagern dieser Einzelbilder eine Rauschreduzierung
durchzuführen.
Die Kamera hatte ich in der Vergangenheit des öfteren schon auf dem Hohloh im Schwarzwald an meinem ETX70, einem kleinen 70 mm Refraktor eingesetzt. Bereits an diesem kleinen Instrument waren Galaxien und Nebel in Reichweite. Es lohnt sich also durchaus, die
Kamera auch in Verbindung mit einem kleinen Instrument zu nutzen. Ich denke dabei vor
Allem an unser Vereinsteleskop, ein 114 mm Newton-Reflektor mit Computersteuerung,
welches allen unseren Mitgliedern nach einer Einweisung zur Verfügung steht. In dieser
Kombination hat somit jeder die Möglichkeit Deep Sky Fotografie zu betreiben.
Die Auswertung meiner Fotos vom 12. September steht noch an. Die Arbeit in der digitalen
„Dunkelkammer“ ist beim Fotografieren mit digitalen Aufnahmegeräten der bei Weitem zeitraubendste Prozess, aber ich freue mich schon darauf Ihnen vielleicht beim nächsten AstroTreff am 12. Oktober die Ergebnisse vorstellen zu können.
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Hier nun schon einmal die unbearbeiteten Rohbilder.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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Wildentenhaufen M11 im Schild
Kugelsternhaufen M13 im Herkules
Hantelnebel M27 im Füchschen
Ringnebel M57 in der Leier
Weitere Aussichten
Die WAT-120N liefert als Schwarzweißkamera im Prinzip genau den Eindruck, wie man ihn
auch bei der visuellen Beobachtung im Okular seines Teleskops hat. Dennoch geht durch
das Fehlen der Farben ein Stück weit der esthetische Eindruck verloren, den man bei der
Betrachtung der wunderschönen, bunten Fotos in Fachzeitschriften oder dem Internet gewinnt. Was aber eigentlich wichtiger ist, ist die Tatsache, dass in den Farben eines Objekts
zahlreiche seiner Eigenschaften kodiert sind. Rote, gelbe, blaue Sterne - hier verrät die Farbe etwas über den Aufbau und das Alter der Sterne. Bei Sternhaufen kann anhand der
Sternfarben sogar noch wesentlich mehr über die Sterneigenschaften ausgesagt werden,
da alle Sterne gleich weit von uns entfernt sind und somit die relativen Helligkeitsunterschiede auch den tatsächlichen Unterschieden entsprechen. Bei Emissionsnebeln lässt sich anhand der unterschiedlichen Farben etwas über die stoffliche Zusammensetzung und den
Anregungsgrad erfahren. Farben sind also wesentlich mehr als nur das esthetische Sahnehäubchen. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten. Durch die Verwendung von Farbfiltern zuKontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
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sammen mit der WAT-120N lassen sich leicht RGB oder sogar LRGB Komposite erzeugen.
Durch Verarbeitung der Rot- Grün- und Blaubilder in einer Bildbearbeitungssoftware wie z.
B. Adobe Photoshop lassen sich so aus der Schwarzweißkamera Farbfotos gewinnen - ein
Verfahren, wie Sternfreunde es seit vielen Jahren erfolgreich anwenden. Auch in diesem
Punkt werde ich künftig versuchen gute Fotos zu schießen und Ihnen diese vorstellen - wir
dürfen gespannt sein.
Termine und Veranstaltungen - unser Angebot auf einen Blick
12.10.2007
17.01.2008
Astro-Treff für das 4. Quartal
Beginn ist um 20 Uhr im Vereinsheim des Hundesportvereins in Wiesental.
Neben der Vorstellung des aktuellen Sternenhimmels auf der Leinwand erwartet Sie ein Multimedia-Vortrag mit einem Thema aus der Astronomie
Erdähnliche Planeten im Weltall?
Vortrag von Herrn Prof. Dr. Fries zum Thema „Neue Planeten außerhalb unseres Sonnensystems“
Beginn ist um 20 Uhr in der Stadtbibliothek, Waghäusel.
Gruppenstunden der Vereinsjugend im 4. Quartal 2007:
26.10.2007
30.11.2007
21.12.2007
Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr)
Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr)
Gruppenstunde im Astronomiezentrum an der Eremitage (Beginn: 19 Uhr)
Sternführung im 4. Quartal
Für unsere Sternführung im 4. Quartal 2007 sind folgende Termine festgesetzt:
Datum
05.10.2007
02.11.2007
07.12.2007
Uhrzeit
Beobachtbare Objekte
Der jahreszeitliche Sternenhimmel mit den Sternbildern
Einbruch der
und den sichtbaren Objekten. Je nach Sichtbarkeit
Dunkelheit
beobachten wir auch den Mond und Planeten.
Tabelle 3: Termine für Sternführungen im 4. Quartal 2007
Mitgliederfortschreibung
Am 15.09.2007 hatte unser Verein 230 Mitglieder.
Kontaktadressen: 1. Vorsitzender: Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel, Tel. und Fax: 07254/3666
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2. Vorsitzender: Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel, Tel.: 07254/60595, E-Mail: [email protected]
Ausgabedatum 27.9.07
Alle Sternführungen finden auf der Wiese am Astronomiezentrum bei der Eremitage in Waghäusel statt. Sie können natürlich nur stattfinden, wenn das Wetter dazu geeignet ist - d. h.
der Himmel muss klar sein. Einzelne Wolken stören nicht. Bitte denken Sie an geeignete
Kleidung, da wir bei der Sternführung längere Zeit draußen sind.
Wenn ein Termin „geklappt“ hat, fallen die weiteren Termine aus.
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