Auslöschung Ciro David Plata Barros 11. Juli 2016 1 Abelsche Ungleichung und lineare Exponentialsumme 1.1 Abelsche Ungleichung Sei z1 . . . zn eine Folge komplexer Zahlen mit Partiellsumme Sk = z1 + . . . + zk , 1 ≤ k ≤ n für jede Folge reeller Zahlen mit a1 ≥ . . . ≥ an ≥ 0 gilt |a1 z1 + . . . an zn | ≤ a1 max |Sk | 1≤k≤n (1) Beweis. Abelsche Formel: a1 z1 +a2 z2 +. . . an zn = a1 S1 +a2 (S2 −S1 )+. . .+an (Sn −Sn−1 ) = S1 (a1 −a2 )+S2 (a2 −a3 )+. . .+Sn−1 (an−1 −an )+Sn an 1.2 Anwendugen der Abelsche Ungleichung Problem 1.2.1 Wie kann man zeigen, dass die folgende Formel konvergiert: Q= ∞ X (−1)k √ k k=1 Beweis Nach dem Abelschen Satz gilt: N X 1 (−1)k √ ≤ √ M k k=M ∀ 1≤M ≤N <∞ Problem 1.2.2 Wie kann man zeigen: R= ∞ X cos(kπ/6) log(k + 1) k=1 Beweis N X √ max cos(kπ/6) = 2 + 3 = 3.732... M,N k=M Nach dem Abelschen Satz gilt: N √ X cos(kπ/6) 2+ 3 ≤ log(k + 1) log(M + 1) k=M 1.3 Lineare Exponentialsumme Definition 1.3.1 e(t) = exp(2πit) 1 ∀ 1≤M ≤N <∞ Definition 1.3.2 ktk = min {|t − k| : k ∈ Z} Problem 1.3.1(Lineare Exponentialsumme). Wir wollen zeigen +N MX 1 1 e(kt) ≤ min N, ≤ min N, |sin πt| 2 ktk (2) k=M +1 Beweis M +N X e(N t − 1) e(t) − 1 e(kt) = e((M + 1)t) k=M +1 = e((M + 1)t) e(N t/2) e(t/2) (e(N t/2) − e(−N t/2))/2i (e(t/2) − e(−t/2))/2i Mit Betrag gilt +N MX sin(πN t) 1 ≤ e(kt) = sin(πt) |sin πt| k=M +1 2 Van der Corput Ungleichung Definition 2.1. ρN (h) = N −h X ∀ 1≤h≤N cm+h cm m=1 Satz 2.1.(Van der Corput Ungleichung) Sei c1 , . . . , cn eine Folge komplexer Zahlen, für jede ganze Zahlen 1 ≤ H < N gilt: 2 (N ) H N X X X 4N 2 |cn | + |ρN (h)| (3) cn ≤ H +1 n=1 n=1 h=1 Beweis Wir können unsere Folge ergänzen, so dass ck = 0 für alle k ≤ 0 und alle k > N . Damit gilt: (H + 1) N X cn = n=1 H NX +H X cn−h (4) n=1 h=0 Wir nehmen den Betrag und quadrieren: )2 2 (N +H H +H H N X 2 NX X X X cn−h cn−h ≤ (H + 1)2 cn = n=1 n=1 n=1 h=0 h=0 Hier benutzen wir die Cauchy Ungleichung mit einer Folge, die nur 1 enthält: N H 2 NX +H X X 2 (H + 1)2 cn ≤ (N + H) cn−h n=1 NX +H n=1 = n=1 (5) h=0 2 H NX +H X H H X X cn−h = cn−j cn−k n=1 h=0 (H NX +H X n=1 = (H + 1) 2 |cn−s | + 2Re s=0 N X j=0 H−1 X k=0 H X ) cn−s cn−t s=0 t=s+1 2 |cn | + 2Re (H−1 H N +H X X X n=1 s=0 t=s+1 n=1 2 ) cn−s cn−t ≤ (H + 1) N X 2 |cn | + 2 n=1 = (H + 1) N X H−1 X +H H NX X cn−s cn−t s=0 t=s+1 2 |cn | + 2 n=1 H X h=1 n=1 N X (H + 1 − h) cn cn+h n=1 Wir verbinden diese Abschätzung, (5) und die Eigenschaft, dass |z| = |z|, um daraus zu Folgern, dass: 2 N N −h N H X N +H X 2(N + H) X h X 2 cn ≤ cn+h cn+h |cn | + 1− H + 1 H + 1 H + 1 n=1 n=1 n=1 h=1 Aus dieser Ergebnis folgt die Van der Corput Ungleichung (3). 3 Rademacher-Menchoff Ungleichung 3.1 Orthonormale Folgen Definition 3.1.1. Eine Folge von Funktionen {ϕk : k ∈ S} heißt orthonormal, auf [0, 1] falls für alle j, k ∈ S Z 1 0 wenn j 6= k ϕj (x)ϕk (x)dx = 1 wenn j = k 0 Bemerkung 3.1.1. Falls ci komplex für alle i ∈ S so gilt für alle A ⊆ S: Z 1 0 2 X X 2 ck ϕk (x) dx = |ck | k∈A (6) k∈A Sei Sk (x) = c1 ϕ1 (x) + . . . + ck ϕk (x) , nach Cauchy-Schwarze Ungleichung gilt: Z 1 Z |Sn (x)| dx ≤ 0 1 12 2 2 2 1 = (|c1 | + |c2 | + . . . + |cn | ) 2 |Sn (x)| dx 2 0 3.2 Kombinatorische Frage Satz 3.2.1(Rademacher-Menchoff Ungleichung). Gegeben seien die orthonormalen Funktionen ϕk : [0, 1] → C, 1 ≤ k ≤ n. Sk (x) = c1 ϕ1 (x) + . . . + ck ϕk 1≤k≤n Zu zeigen ist, dass die partielle Summen erfüllen: Z 1 2 max |Sk (x)| dx ≤ log22 (4n) 0 1≤k≤n n X 2 |ck | k=1 Bevor wir das zeigen können, werden wir uns mit einer kombinatorische Frage beschäftigen. Definition 3.2.1. Seien Ik = {1, 2, . . . , k} 1 ≤ k ≤ n Teilmengen. Frage: Können wir jede Ik als eine Vereinigung von wenigen Blocken der größe 2S darstellen? wo 0 ≤ S ≤ blog2 (n)c Definition 3.2.2. Sei B die Menge alle ganzzählige Intervalle der Form: [r2s + 1, (r + 1)2s ] und wo wo 0 ≤ r < ∞, 0 ≤ s < ∞ [r2s + 1, (r + 1)2s ] ⊂ [1, n] 3 (7) Für jede k ganze Zahl und k ∈ [1, n] können wir jetzt eine Sammlung von Mengen C(k) ⊂ B, so dass [ [1, k] = B∈C(k) Aber wir können |C(K)| begrenzen, wobei |C(k)| die Anzahl der Elemente von C(k) bezeichnet. 3.2.1 Algorithmus Um [1, k] darzustellen, nehmen wir das größte Element B von B zuerst, das mit 1 anfängt, und wir entfernen von [1, k] die Elementen aus B. Außer der Fall, wenn k ein Potenz von 2 ist, lässt uns der erste Schritt mit einem nicht leeres Intervall der Form [x, k], wo x = 2S + 1 für eine ganze Zahl S. Als zweite Schritt finden wir der großte Element B im B, die mit x anfängt und wir entfernen aus [x, k] die Elementen von B. Wir wiederholen den Prozess, bis es nur der leere Menge bleibt. Bemerkung 3.2.1. Die Zahl der Schritten ist die Zahl von 1, das k in ihre binarische Darstellung hat. Diese Zahl ist natürlcih maximal dlog2 (k)e + 1, deswegen wissen wir |C(k) ≤ dlog2 (k)e + 1 ≤ dlog2 (n)e + 1 Beispiel 3.2.1. k = 27, I27 = [1, 27], 27 = 1010112 , und mit unserem Algorithmus bekommen wir I27 als die Vereinigung von 4 Intervallen als erwartet: [1, 27] = {1, 2, . . . , 16} ∪ {17, 18, . . . , 24} ∪ {25, 26} ∪ {27} Dann können wir partielle Summe so darstellen: X X a1 + a2 + . . . + ak = aj B∈C(k) j∈B Wir verwenden die Cauchy-Schwarze Ungleichung mit eine Folge von 1. und die äußere Summe und wir bekommen: 2 X X 2 |a1 + a2 + . . . + ak | ≤ |C(k)| a j j∈B B∈C(k) X 2 X 2 max |a1 + . . . + ak | ≤ dlog2 (n) + 1e aj 1≤k≤n B∈B j∈B (8) 3.3 Zurück mit Orthogonale Folgen Im (8) ersetzen wir aj durch cj ϕj (x) und benutzen unsere Notation für Partiallsummen: 2 X X 2 max |Sk (x)| ≤ dlog2 (n) + 1e cj ϕj (x) 1≤k≤n B∈B j∈B Jetzt integrieren wir beide Seiten und erinnern wir uns an (6): Z 1 2 max |Sk (x)| ≤ dlog2 (n) + 1e 0 1≤k XX 2 |cj | B∈B j∈B Für jede j ∈ [1, n] es gibt maximal 1 + dlog2 (n)e Mengen B ∈ B, deswegen erhalten wir: Z 1 2 max |Sk (x)| ≤ dlog2 (n) + 1e(1 + dlog2 (n)e) 0 1≤k n X 2 |cj | j=1 Diese Ungleichung ist eigentlich stärker als die Radamacher-Menchoff Ungleichung (7), weil für n ≥ 1 gilt: dlog2 (n) + 1e(1 + dlog2 (n)e) ≤ (2 + log2 n)2 = log22 (4n) 4