Dr. Martin O. Steinhauser Physikalische Chemie IV (Teil 2) Universität Basel Herbstsemester 2015 Übung 11: Schrödingergleichung und Operatoren Ausgabe: Montag, 23. 11. Rückgabe: Donnerstag, 3.11. Besprechung: Freitag, 4.11. In diesen Übungsblatt beschäftigen wir uns mit der Schrödingergleichung, sowie der Dirac-Darstellung von Operatoren in der Quantenmechanik. 1. Schrödingergleichung a) Von einem System seien die (nicht entarteten) Eigenwerte Ei und deren Eigenfunktionen |ϕi i des Hamilton-Operators Ĥ gegeben. Geben Sie die zeitunabhängige Schrödingergleichung an. Wie sind Ĥ, Ei und |ϕi i durch die Schrödingergleichung verknüpft? b) Das System befinde sich zum Zeitpunkt t = 0 in einem Eigenzustand ϕn (x) des Hamilton-Operators. ∂ Zeigen Sie durch Einsetzen in die zeitabhängige Schrödingergleichung i~ ∂t Ψ = ĤΨ, dass der Zustand des Systems zu allen späteren Zeiten gegeben ist durch Ψ(x, t) = e−iωn t ϕn (x), und bestimmen Sie den Zusammenhang zwischen den Frequenzen ωn und den Energien En der Zustände. Hinweis: Wiederholen Sie die Rechnung aus der Vorlesung, in der die Wellenfunktion durch einen Produktansatz Ψ(x, t) = f (t)ϕn (x) dargestellt wird. 2. Dirac-Darstellung von Operatoren Die Matrixelemente Aij eines linearen, hermiteschen Operators  in der Quantenmechanik sind gegeben durch Aij = hϕi |Â|ϕj i , (1) wobei die Vektoren {|ϕn i} eine beliebige vollständige Orthonormale Basis (VON Basis) im Hilbertraum H bilden. a) Überprüfen Sie durch Rechnung, ob die Spur Sp(Â) = vom verwendeten VON System {|ϕn i} ist. P n hϕn |Â|ϕn i des Operators  unabhängig b) Ist  |Ψi derselbe quantenmechanische Zustand wie c |Ψi, wobei |Ψi ein beliebiger Hilbervektor und c eine beliebige komplexe Zahl ist? Begründen Sie Ihre Antwort! c) Prüfen Sie durch Rechnung, ob der Operator  mit den angegebenen Matrixelementen (Â)ij und der imaginären Einheit i mit i2 = −1 hermitesch ist: ! 3 2+i  = (Â)ij = . (2) 2−i 1 Hinweis: Für einen hermiteschen Operator gilt:  = † . d) Warum benutzt man in der Quantenmechanik hermitesche Operatoren? 3. Eigenwertgleichung Der lineare Operator  befolge die Eigenwertgleichung  |ai = a |ai . Der inverse Operator Â−1 existiere. Zeigen Sie, dass er denselben Eigenzustand besitzt und berechnen Sie den zugehörigen Eigenwert. Hinweis: Multiplizieren Sie die Eigenwertgleichung mit Â−1 von links. 4. Unitäre Operatoren ¯ Eine unitäre Transfomation eines Operators  ist gegeben durch:  = Û ÂÛ † . Für einen unitären Operator Û gilt: Û † = Û −1 ⇔ Û † Û = E, mit E =Einheitsmatrix. a) Zeigen Sie, dass die Eigenwerte eines unitären Operators Û komplexe Zahlen vom Betrag 1 sind. Hinweis: Schreiben Sie die Eigenwertgleichung für einen unitären Operator Û auf und multiplizieren Sie diese Gleichung dann von links mit ha| Û , wobei |ai der Eigenvektor von Û ist. b) Bleibt ein hermitescher Operator  auch nach einer unitären Transformation Û hermitesch? Hinweis: Zeigen Sie durch Ausnutzen der hermiteschen Eigenschaft von Â, dass der transformierte ¯ Operator  = (Û ÂÛ † ) selbst auch wieder hermitesch ist. c) Bleiben zwei vertauschbare Operatoren  und B̂ auch nach unitärer Transformation Û in jedem Fall vertauschbar? Hinweis: Für zwei vertauschbare Operatoren  und B̂ verschwindet der Kommutator: [Â, B̂]− = ÂB̂ − B̂  = 0. 5. Lineare Operatoren Prüfen Sie, ob die folgenden Operatoren  linear oder nichtlinear sind. a) Âf (x) = ln f (x). b) Âf (x) = 1/f (x). Hinweis: In der Vorlesung wurde gezeigt, was Linearität eines Operators bedeutet. Überprüfen Sie diese Bedingung. Viel Erfolg und Freude beim Üben!