Vorlesung # 1 Einführung in die Neurowissenschaften, Zellen des Nervensystems, Strukturprinzipien Alexander Gottschalk, JuProf Universität Frankfurt SS 2010 Neurowissenschaften Makroskopisch - Verhalten - Was macht die Persönlichkeit, Individualität aus ? - Wie funktionieren Denken, Lernen und Erinnern ? - Wie wird Verhalten erzeugt ? - Wie sehen, fühlen, hören wir, etc. ? - Wie funktioniert die Biologie hinter diesen Prozessen, Phänomenen ? - Sind einzelne mentale Vorgänge in bestimmten Hirnregionen beheimatet ? - Wie verbinden sich einzelne Neuronen zu funktionierenden Netzwerken ? - Wie funktioniert die Integration von Information, wie führt sie zu Output ? - Wie Informationsverarbeitung und –weitergabe zwischen zwei Neuronen ? - wie innerhalb eines Neurons ? Zellen - Moleküle weitere Motivation – Krankheiten des Nervensystems oft fatal für Individuum, Familie, Gesellschaft (Kosten); Beispiele: Alzheimer'sche Krankheit: Fortschreitende Degeneration des Gehirns, führt zu Demenz, Tod Zerebrale Lähmung: Motorische Störung, durch Geburtsschäden am Grosshirn ausgelöst Depressionen: Ernste Störung des Gemütszustandes Epilepsie: Periodische Störung elektrischer Hirnaktivität, synchrones "Feuern" vieler Neurone; führt zu epileptischen Anfällen, Bewußtlosigkeit Multiple Sklerose: Fortschreitende Verschlechterung neuronaler Leitfähigkeit, “Schübe” von Schwäche, Koordinationsverlust und Sprachstörungen Parkinson'sche Krankheit: Fortschreitende Degeneration dopaminerger Neuronen, später des Gehirns, führt zu Verlust kontrollierter Bewegungen, “Schüttellähmung” Schizophrenie: Schwere psychische Störung, führt zu Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Verhaltensstörungen Querschnittslähmungen: Verlust von Bewegungssteuerung und Gefühl in Körper(teil) Schlaganfall: Verlust von Hirnfunktionen durch Unterbrechung der Blutzufuhr in bestimmten Hirnregionen; dauerhafte Schäden sensorischer, motorischer oder kognitiver Fähigkeiten Historischer Rückblick prähistorisches Verständnis für vitale Funktion des Hirns, aber Herz galt als Sitz von Seele und Erinnerungen Im Altertum wurde erkannt, daß das Hirn Organ der Sinne ist; Hippokrates (ca. 400 v. Chr.) deklariert es auch zum Sitz von Empfindungen und auch der Intelligenz Renaissance: Hirn als Pumpe, Nerven als hydraulische Bahnen, die Muskeln „aufpumpen“, menschliche Eigenschaften jedoch im substanzlosen Geist verankert 18. Jhdt.: Anatomie des Nervensystems bekannt, Aufteilung zentrales und peripheres Nervensystem Elektrische Natur der Kommunikation Hirn / Körper durch Nerven erkannt (Galvani, Muskeln & Neuronen elektr. reizbar) Nervenfasern, die Information strikt von Hirn zu Peripherie und andere, die in Rückrichtung transportieren Technische Fortschritte in der Mikroskopie begründen zelluläre Theorie: Gewebe besteht aus einzelnen Zellen (Schleiden, Schwann, ca. 1830) Zeichnung, 1865 Wegen spezieller Morphologie der Neuronen erst 50 Jahre später auch für Hirn akzeptiert: Arbeiten von y Cajal zeigten diskrete Zellen, nicht wie Golgi annahm, vernetztes Kontinuum (wie Blutgefäße) Silber-(„Golgi-“)färbung 19. Jhdt.: gleiche anatomische Charakteristika des Hirns bei allen Individuen – bestimmte Funktionen in bestimmten Bereichen des Hirns beheimatet ? Phrenologie: Versuch, persönliche Eigenschaften mit Schädelform, Größe Hirnareale zu korrellieren (Gall) Experimentelle Ablationsmethode (bei Tieren): Zerstörung bestimmter Hirnareale, Effekte auf bestimmte Motorfunktionen Broca, Wernicke: Patienten mit charakteristischen Defekten haben Läsionen in bestimmten Hirnbereichen; Broca-Areal: Sprachartikulation, auch Gestik Wernicke-Areal: Sprachverständnis (KlangÆWort) Rechtshänder: 98 % haben Dominanz der linken Hemisphäre bezüglich Sprache Linkshänder: 15-20 % haben Dominanz der rechten Hemisphäre Schädigungen des Präfrontalen Cortex führen zu Persönlichkeitsveränderung Rekonstruktion des Hirnschadens von Phineas Gage (1848) kein Verlust von motorischen Leistungen, Erinnerungsvermögen oder Konversationsfähigkeit Æ aber: Gage wurde respektlos, "gotteslästerlich", unfreundlich zu Mitarbeitern, unfähig zum Organisieren und Planen seiner Arbeit im PFC scheinen also Fähigkeiten wie Planung zukünftiger Handlungen, sowie Kontrolle von Verhalten und "Benehmen" verankert zu sein; Patienten sind impulsiv, ungeduldig, neigen zu Wutausbrüchen Schädigungen des Präfrontalen Cortex führen zu Persönlichkeitsveränderung Rekonstruktion des Hirnschadens von Phineas Gage (1848) kein Verlust von motorischen Leistungen, Erinnerungsvermögen oder Konversationsfähigkeit Æ aber: Gage wurde respektlos, "gotteslästerlich", unfreundlich zu Mitarbeitern, unfähig zum Organisieren und Planen seiner Arbeit im PFC scheinen also Fähigkeiten wie Planung zukünftiger Handlungen, sowie Kontrolle von Verhalten und "Benehmen" verankert zu sein; Patienten sind impulsiv, ungeduldig, neigen zu Wutausbrüchen Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Rückenmark: Empfängt sensorische Information aus Körper und Extremitäten, leitet diese an Hirnstamm weiter, kontrolliert Bewegungen von Rumpf und Extremitäten Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Hirnstamm: leitet Informationen aus dem Rückenmark ans Großhirn und umgekehrt. Enthält außerdem nuclei, die Information aus Kopfbereich (sensorische Organe) empfangen, sowie motorischen Output zu Gesicht, Hals, Augen kontrollieren. Auch Kontrolle von Wach- und Aufmerksamkeitszustand. Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Medulla oblongata: Kontrolle von Atmung, Herzschlag, Verdauung Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Pons: übermittelt somatosensorische (Bewegungs-) Information aus Großhirnrinde (Cortex) in das Kleinhirn Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Cerebellum (Kleinhirn): verbunden mit Hirnstamm, kontrolliert Kraft und Ausmaß von Bewegungen, Erlernen von motorischen Fähigkeiten Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Mittelhirn: Koordination sensorischer und motorischer Funktionen (z.B. Augenbewegungen), Koordination visueller und auditorischer Reize Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Zwischenhirn: Besteht aus Thalamus (verarbeitet und bewertet Information die vom Zentralnervensystem an die Großhirnrinde weitergeleitet wird) und und Hypothalamus (Kontrolle autonomer und endokriner Funktionen) Das menschliche Gehirn - Gesamtüberblick Großhirnhemisphären: Großhirnrinde (Cortex), aufgeteilt in Frontallobus (Planung zukünftiger Aktionen), Scheitellobus (Tasten, Körperwahrnehmung), Hinterhauptslobus (Sehen) und Schläfenlobus (Hören), sowie (untereinanderliegend) Basalganglien (motorische Funktionen, inhibitorisch), Hippocampus (Bildung von Gedächtnis) und Amygdala (autonome, endokrine Funktionen in Zusammenhang mit emotionalen Zuständen). • Filme whole mouse brain light sheet microscope Funktionsweise des Gehirns - vereinfacht anhand der Bewertung von Gesehenem Funktionsweise des Gehirns - vereinfacht anhand der Bewertung von Gesehenem Funktionsweise des Gehirns - vereinfacht anhand der Bewertung von Gesehenem Ebenen neurowissenschaftlicher Organisation bzw. deren Erforschung Molekulare Neurowissenschaften: Funktionen der einzelnen Moleküle, Proteine Zelluläre Neurowissenschaften: Funktion einzelner Zelle, intrazelluläre Transduktion; Zusammenwirken zweier Zellen, interzelluläre Transduktion System Neurowissenschaften: Netzwerke von Zellen, Hirnsysteme (z.B. visuell, motorisch, auditorisch, etc.) Verhaltenserforschende Neurowissenschaften: Wie erzeugen Hirnsysteme Verhalten Kognitive Neurowissenschaften: Höhere Hirnfunktionen, Selbstbewusstsein, bildliche Vorstellungskraft, Sprache, Gedanken Zellen des Nervensystems - Neuronen: wesentlich für die Funktion des Nervensystems, leiten elektrische und chemische Signale weiter hochvernetzt mit anderen Neuronen ca. 100 x 109 Zellen, ca. 100 x 1012 Synapsen - Gliazellen: viel zahlreicher als Neuronen (10-50 mal mehr), unterstützen die Funktion der Neuronen - als strukturelle "Stützen" - als Isolatoren (Myelinscheiden) - unterstützen Ausbildung „Blut-Hirn-Schranke“ - puffern Ionen, nehmen Neurotransmitter auf - versorgen Neuronen mit Metaboliten - haben “Wegweiser-“ Funktion während der Entwicklung des Nervensystems - auch immunzellen-ähnliche Funktionen Form und Funktion im Nervensystem, Verschaltung Konvergenz Divergenz Prinzipien Neuronaler Morphologie - Zellkern mit Proteinsynthese im Soma - Eingang für Informationen: Dendriten, dendritische Dornen - Ausgang der Information: Axon, präsynaptische Endigung (Terminal) dendritische Dornen präsynaptisches Terminal und Synapse Aufbau und Eigenschaften von Neuronen hochspezialisierte Zellen, optimiert für intra- und interzellulären Informationstransfer z.T. sehr gross, sehr verzweigte Morphologie hohe Transkriptions- und Translationsrate, nötig, um die Morphologie und Funktionen aufrecht zu erhalten hoher Energieumsatz, nötig um elektrische Eigenschaften zu gewährleisten, Ionengradienten über Membran aufrechtzuerhalten (60-80% der Glucose die im Ruhezustand verbraucht wird, geht ins Gehirn) spezialisiertes Cytoskelett, Mikrofilamente (Aktine), Neurofilamente und Mikrotubuli Das Axon gleicher Durchmesser über ganze Länge, auch an Verzweigung (0,1–20 Pm, in Tintenfischen bis 1 mm), wichtig für gleiche elektrische Leitfähigkeit Æ wieso ? Länge von wenigen Mikrometern bis über 1 m Axon wird zuerst ausgebildet, danach Dendriten Plasmamembran ganz anders zusammengesetzt als im Rest der Zelle Myelinisierung zur elektrischen Isolation, Ranvier´sche Schnürringe keine lokale Proteinsynthese, alles muss hineintransportiert werden beginnt am Axonhügel, dort haben Mikrotubuli ihren Ausgangspunkt, Vesikel, die in Axon transportiert werden, Sortierfunktion (z.B. Ausschluss von RER) Initialsegment: Membran ähnlich Ranvier ´schen Schnürringen, viele Na+-, K+-Kanäle, Ursprung der Aktionspotentiale präsynaptisches Terminal am Ende, oft auch „en passant“ Synapsen Der Dendritenbaum Dendriten stark verzweigt, enorme Vergrößerung der Plasmamembran, insbesondere durch dendritische Dornen dendritische Fortsätze werden mit jeder Verzweigung dünner Dendritenbaum bleibt in näherer Umgebung des Soma Æ warum ? dendritisches Zytoplasma kontinuierlich mit somatischem Zytoplasma enthält RER, Polysomen, lokale Proteinsynthese, mRNA Transport dendritische Dornen entstehen spät in Entwicklung der Zelle, hochdynamisch 2 Pm Beispiele für verschiedene Arten von Neuronen Klassifikation nach: Polarität Funktion (sensor, motor, inter) Neurotransmitter Axonlänge Form des Dendritenbaums (z.B. sternförmig, etc.) • Filme light sheet microscope Die neuronale Form wird durch das Cytoskelett bestimmt Mikrotubuli bestehen aus D- und E-Tubulinen, hohle Röhre aus 13 Protofilamenten Länge bis mehrere hundert Pm polarisiert, plus-Ende zeigt in Axonen vom Soma weg Transport von Vesikeln entlang der Mikrotubuli, durch Motorproteine Mikrotubuli-assoziierte Proteine, MAPs - tragen u.A. zu Diversität der Mikrotubuli bei (z.B. Modifikationen) - MAP-2 spezifisch für Dendriten - Tau kommt in Axonen und Dendriten vor, aber in Axonen speziell modifiziert - modifiziertes/phosphoryliertes Tau Bestandteil neurofibrillärer Ablagerungen bei Alzheimer‘scher Krankheit Mikrofilamente bestehen in Neuronen aus E- und J-Aktinen ca. 5 nm Durchmesser, 400-800 nm lang überwiegend in synaptischen Terminals, dendritischen Dornen, entlang Plasmamembran, in Wachstumskegeln Aktin-bindende Proteine: z.B. Myosine als Motorproteine Profilin bindet Aktin Monomere, unterbindet Polymerisation, Komplexbildung reguliert durch second Messenger, wichtig bei Formveränderung von z.B. Wachstumskegeln Andere Proteine bilden Kappenstrukturen, Verankerung, Längenregulierung Wechselwirkung mit anderen Strukturproteinen, Spectrin, Dystrophin, die integrale Membranproteine der Plasmamembran verankern; somit Funktion beim Heranführen und Positionieren dieser Proteine Neurofilamente neuronale Form der intermediären Filamente, 10 nm Durchmesser, bis mehrere 100 µm lang solide, stäbchenförmig, bestehen aus Proteinen des Nerofilament Tripletts: NFH, NFM, NFL (ca. 200, 150, 65 kDa) NFH, NFM in Axonen stark phosphoryliert, Funktion bei Aufrechterhaltung des Axondurchmessers, Ladungshäufung führt zu Abstossung Transport von Organellen entlang von Mikrotubuli a b c d Axonaler Transport wird durch Motorproteine bewirkt aktiver Transport nötig, um in sinnvoller Zeit Komponenten über die grossen Entfernungen in Axone zu bringen (bis zu 1m in 24 h !) ATP-verbrauchende Motorproteine, Transport kann durch AMP-PNP zum Erliegen gebracht werden Kinesine vermitteln anterograden Transport Heterotetramer, 2xlight, 2xheavy chain heavy chain Motorfunktion, light chains binden an Frachtvesikel: synaptische Vesikel, Mitochondrien, Lysosomen Bewegung in Richtung plus-Ende der Mikrotubuli Dyneine vermitteln retrograden Transport sehr grosser Proteinkomplex, 1,6 MDa 2x heavy chain, mehrere leichte Ketten Motor für schnellen retrograden Transport an Mikrotubuli (in Richtung minus-Ende) beteiligt auch an langsamem axonalem Transport (des Zytoskeletts selbst) Myosine Myosin II bildet Filamente, beteiligt an kontraktilen Strukturen wie sie bei der Zellteilung wichtig sind Myosin I könnte Fracht entlang der Mikrofilamente bewegen Myosine könnten wichtig für die hohe Motilität in axonalen Wachstumskegeln sein (Lamellipodia, Filopodia) Schneller axonaler Transport schneller Transport von Membranassoziierten Komponenten, z.B. Vesikel mit Membranproteinen, synaptische Vesikel, Organellen, in Dendriten auch mRNAs; 100-1000 mm pro Tag retrograder Transport halb so schnell, grosse, Clathrin-bedeckte Vesikel, die aus Plasmamembran, Endosomen stammen bringt modifizierte Proteine zurück, Signale aus Peripherie, Wachstumsfaktoren, auch Viren, die Nervensystem befallen (Herpes) Langsamer axonaler Transport bewegt Komponenten von Zytoskelett und Zytoplasma in die Zellperipherie in Dendriten auch mRNA Partikel wichtig für Bildung der Morphologie, Aufrechterhaltung zellulärer Grundfunktionen Æ Proteinabbaurate in Peripherie reguliert, z.B. langsamer als im Soma, dadurch Anreicherung in axonalen Terminals je nach Bedarf: Aufrechterhaltung steady state, oder Wachstum Regulation und Zielrichtung beim axonalen Transport Strukturprinzipien einfacher Nervensysteme nur Effektorzellen (Myocyten) bei Schwämmen Sensorische Neuronen Sensorische und Motorneuronen Weiterleitung gerichtet Nervennetz der Hydra, dezentral, Anhäufung in FortSätzen, Reizweiterleitung weitgehend“ungerichtet” Nervensysteme von Invertebraten zusätzlich: Interneuronen können als „Schalter“ fungieren (Æ wie ?) oder zur Reizleitung in entfernte Regionen Plattwürmer, Anneliden: Zentralisierung (Nervenstränge), Cephalisierung (Ganglien im „Kopf“) Gliazellen Astrozyten Oligodendrozyten, Schwann-Zellen Mikroglia viel zahlreicher als Neuronen (10-50 mal mehr), unterstützen die Funktion der Neuronen - als strukturelle Stützen - als Isolatoren (Myelinscheiden) - puffern Ionen, nehmen Neurotransmitter auf - versorgen Neuronen mit Metaboliten - haben “Wegweiser-“ Funktion während der Entwicklung des Nervensystems Astrozyten machen 20-50% des Hirnvolumens aus zwei Hauptformen: fibroide, protoplasmatische (auch noch Bergmann Glia) bilden Grenze zu Hirnhaut, Ventrikeln, Gefäßen, umgeben Neuronen, isolieren sie von direktem Kontakt zu extrazellulärer Flüssigkeit Blut-Hirn-Schranke durch Induktion von tight junctions bilden Syncytium durch Gap junctions, propagieren Ca2+-Wellen können Neurotransmitter detektieren, und auch freisetzen; Æ keine aktiven Zonen Funktion bislang unbekannt Astrozyten machen 20-50% des Hirnvolumens aus zwei Hauptformen: fibroide, protoplasmatische (auch noch Bergmann Glia) bilden Grenze zu Hirnhaut, Ventrikeln, Gefäßen, umgeben Neuronen, isolieren sie von direktem Kontakt zu extrazellulärer Flüssigkeit Blut-Hirn-Schranke durch Induktion von tight junctions bilden Syncytium durch Gap junctions, propagieren Ca2+-Wellen können Neurotransmitter detektieren, und auch freisetzen; Æ keine aktiven Zonen Funktion bislang unbekannt Astrozyten machen womöglich die Hälfte der Hirnmasse aus und haben viele Funktionen bilden Grenze zu Hirnhaut, Ventrikeln, Gefäßen, umgeben Neuronen, bilden Hülle um Ranvier‘sche Schnürringe, sowie Synapsen, isolieren Neuronen von direktem Kontakt zu anderen Bereichen Astrozyten als „Wegweiser“ während der Entwicklung des ZNS sezernieren Proteine der extrazellulären Matrix (z.B. N-CAMs), Wachstumsfaktoren; wichtig für Differenzierung, Proliferation, Morphologie von Neuronen, anderer Glia Gliazellen und Neuritenwachstum Heiman and Shaham, Cell, 2009 Gliazellen und Neuritenwachstum Heiman and Shaham, Cell, 2009 Astrozyten unterstützen den Metabolismus der Neuronen helfen bei Nährstoffzufuhr Puffern Ionen detoxifizieren nehmen Neurotransmitter auf, z.T. aktive Rolle bei deren Abbau, Recycling Gliazellen isolieren Axone elektrisch Gliazellen bilden Myelinscheiden um die Axone ... ... die von „Ranvier´schen Schnürringen“ unterbrochen sind Myelinbildende Gliazellen Oligodendrozyten im ZNS: Eine Zelle myelinisiert viele Internodien, Neurone platzsparend Schwann Zellen im PNS: Eine Zelle myelinisiert nur ein einzelnes Internodium Zusammensetzung des Myelins hohes Lipid-Protein Verhältnis spezielle Lipide Proteine, die Adhäsion zwischen den einzelnen Myelinschichten vermitteln, z.B. P0: extrazelluläre Ig-Domäne für Homoadhäsion, TM Domäne, stark basische cytoplasmatische Domäne, gleicht negative Lipidkopfgruppen aus – „Membrankompaktor“ In Landvertebraten Po im PNS, im ZNS DM-20 und PLP, analoge Funktionen Mutationen in Myelinproteinen führen zu motorischen Fehlleistungen, ähnlich wie bei Multipler Sklerose, Autoimmunerkrankung, die Myelin angreift Mikroglia sind die Immunzellen des ZNS entsprechen Makrophagen, nicht adaptive Immunantwort Normalerweise können Leukozyten die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden Æ unter bestimmten Bedingungen, z.B. Infektion im Gehirn, werden tight junctions zwischen Endothelzellen gelockert, so daß Lymphozyten einwandern können Mikroglia stammen aus Knochenmark, wandern während Entwicklung ins ZNS; hier wirken sie auch, indem sie Zellen entfernen, die während normaler ZNSEntwicklung Apoptose unterliegen Differenzieren aus bei Infektionen, pathologischen neurodegenerativen Störungen, zu migratorischen, phagozytierenden Zellen