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QFA MedizinAktuell
• Kosmetische LidOperationen
Seite 2
• Augenmigräne
Seite
3
•AMD
(altersbedingte Makuladegeneration)
Seite
• Medikamente zur
Behandlung der
altersbezogenen
feuchten Makuladegeneration
4
Seite
5
Seite
6
• OCT
(optische KohärenzTomographie)
• Glaskörper:
Wenn Mücken fliegen
Seite
7
• Lexikon der
Augenheilkunde
Seite
8
• QFA Mitglieds-Praxen
Übersichtskarte
10
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QFA MedizinAktuell
Kosmetische
Lidoperationen
D
ie Lid- und Augenregion ist ein zentrales
Element des menschlichen Gesichtes
und prägt das äußere Erscheinungsbild. Bei
der Aufnahme eines Blickkontaktes mit einem
anderen Menschen fällt zuerst die Augenregion auf.
D
ie Haut der Lider enthält lockeres Bindegewebe. In der Jugend ist dieses Gewebe
straff und elastisch. Im Laufe des Lebens läßt
die Elastizität der Lidhaut nach und es kommt
zu Einlagerung von Flüssigkeit. Auf diese Weise entstehen im Oberlidbereich „Schlupflider“
und im Unterlidbereich „Tränensäcke“.
S
chlupflider führen zu einem müden und
traurigen Gesichtsausdruck. Sie bewirken
ein deutlich älteres Erscheinungsbild. Sie drücken mit ihrem Gewicht auf die Wimpernreihe des Oberlides und führen dadurch zu Mißempfindungen und in einigen Fällen auch zu
Benetzungsstörungen der Augen. In ausgeprägten Fällen kann die herabhängende Haut
zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes führen. Der Vorfall von Fettgewebe aus der Augenhöhle führt zur Bildung von Tränensäcken.
D
ie oberflächliche Pflege der betroffenen
Hautregionen hat in der Regel keinen Effekt, da die Eindringtiefe gering ist und bei der
Schlupflid- und Tränensackentstehung überwiegend die tiefen Gewebszonen betroffen
sind.
2
einBlick
D
aher bleibt bei Korrekturwunsch nur die
kosmetische Lidstraffung, auch „Blepharoplastik“ genannt. Dabei wird in einem (in
manchen Fällen auch mit dem Laser durchzuführenden Operation) kleineren Eingriff die
überschüssige Lidhaut entfernt. Gegebenenfalls wird das sich aus der Augenhöhle vordrängende Fettgewebe abgetragen. Dieser
Eingriff wird ambulant und in örtlicher Betäubung durchgeführt. Er dauert circa zwanzig
Minuten pro Auge. Der nach der Operation angelegte Verband wird am Morgen des nächsten Tages entfernt.
E
rnste Komplikationen sind extrem selten.
In manchen Fällen kann es jedoch durch
einer Blutung in das lockere Gewebe zu einer
vorübergehenden Lidschwellung und zu einem
„blauen Auge‘‘ kommen. Die Wunde wird für
eine Woche mit einer antibiotischen Augensalbe nachbehandelt. Nach einer Woche werden
die Fäden gezogen. Eine feine Narbe verläuft
in einer kleinen Hautfalte und ist im allgemeinen dadurch unsichtbar.
W
eitere Hautveränderungen im Lidbereich wie Warzen und Cholesterineinlagerungen sowie feine Fältchen lassen sich mit
dem Laser ohne Narbenbildung entfernen.
Augenmigräne
D
ie Erkrankungsform der allgemeinen Migräne ist sehr bekannt, es gibt aber auch
verschiedene Sonderformen einer Migräne zu
der die „Augenmigräne“ gehört. Diese überwiegend chronische Erkrankung stellt ein Leiden dar, welches extrem unangenehm sein
kann und die Lebensqualität der Betroffenen
reduzieren kann.
I
n der medizinischen Fachsprache verbirgt
sich hinter den Synonymen „ophthalmische
Migräne“ oder „Migraine ophtalmique“ die Augenmigräne. Die Augenmigräne kann so stark
sein, dass sich die Patientinnen und Patienten
aus dem alltäglichen Geschehen zurückziehen müssen. Die meist als „bedrohlich“ wahrgenommene Augenmigräne kann ggf. auch
schmerzhaft sein und ist durch verschiedene
Begleiterscheinungen gekennzeichnet.
D
ie Belastung des Patienten durch die Augenmigräne entsteht durch die vorübergehende Einschränkung des Gesichtsfeldes
und des Sehvermögens, in selten Fällen auch
im vorübergehenden Fehlen des Sehvermögens. Die Augenmigräne tritt häufiger bei Erwachsenen auf, es können aber auch Kinder
und Jugendliche betroffen sein.
Z
ur Ursache der Augenmigräne sind noch
nicht alle Vorgänge komplett erforscht
worden, was insbesondere in punkto Vorbeugung und Behandlung noch eine Einschränkung darstellt. Mögliche Ursachen können
Schwankungen des Hormonhaushaltes, unterschiedliche Stress-Faktoren, stark blendendes Licht sowie Alkohol und Nikotin sein. Auch
einige Arzneimittel stehen im Verdacht, die Augenmigräne auslösen zu können (zum Beispiel
die Antibabypille).
D
ie genannten Faktoren beeinflussen das
Nervensystem und zentralisieren sich auf
die Sehrinde im Gehirn. Vorübergehende Veränderungen in der Durchblutung der Sehrinde führen dann zu Sehstörungen und Sehausfällen.
T
ypische Symptome und Anzeichen bei
Augenmigräne
QFA MedizinAktuell
• Kopfschmerzen
• Schwindel
• Augenflimmern
• Gesichtsfeldausfall
• Übelkeit
• Lichtempfindlichkeit
• Lichtblitze
• Sehstörungen
B
ei der klassischen Augenmigräne kommt
es zu Erscheinungen in beiden Augen, welche die Sehfähigkeit beeinträchtigen. In diesen
Fällen treten sogenannte Sehstörungen auf,
die als Flimmerskotome beschrieben werden.
T
ypisch sind bei der Augenmigräne beidseitige Ausfälle des Gesichtsfeldes sowie
sich bewegende Lichtblitze. Diese Symptome
treten entweder in Kombination oder einzeln
auf. Der nachfolgende Verlauf kann bei der Augenmigräne durch Kopfschmerzen, Schmerzen im Gesicht und/oder im Nacken gekennzeichnet sein.
E
ine mögliche Therapie der Augenmigräne wird schon seit langer Zeit angestrebt.
Vom Grundsatz her bezieht sich die Behandlung der Augenmigräne bei starker Beeinträchtigung der Patienten auf die Einnahme
von Medikamenten, die der Neurologe verordnen muss. Diese Medikamente unterbrechen
die Weiterleitung der Schmerzen über die Beeinflussung der zuständigen Botenstoffe und
wirken sehr zuverlässig. Auch verschiedene
homöopathische Wirksubstanzen auf natürlicher Basis können gegen die Symptome der
Augenmigräne hilfreich sein. Die beste „Medizin“ gegen eine Augenmigräne sind jedoch die
vorbeugenden Maßnahmen, welche zu deren
Vermeidung beitragen.
A
lle Ursachen, welch im Zusammenhang
mit der Entstehung einer Augenmigräne
stehen, sollten vermieden werden. Ein Verzicht
auf spezielle Nahrungsmittel (falls sie als Auslöser in Frage kommen), Alkohol und Nikotin
ist sinnvoll. Etwas schwieriger wird es mit den
Stressfaktoren, die zwar zu einer Augenmigräne führen können, aber nicht immer ausgeschlossen werden können.
M
ediziner empfehlen deshalb das regelmäßige Durchführen von Entspannungsübungen und das Erlernen von Entspannungstechniken, um einer Augenmigräne erfolgreich
begegnen zu können. Prophylaktisch bedeutsame Arzneistoffe gegen Augenmigräne gibt
es nicht.
einBlick
3
QFA MedizinAktuell
AMD
(„altersbedingte
Makuladegeneration“)
D
ie Makula ist die Stelle des schärfsten
Sehens auf der Netzhaut. Mit zunehmendem Alter kann es zu Durchblutungsstörungen im Bereich der Makula kommen, die die
Sehschärfe (insbesondere die Lesefähigkeit)
beeinträchtigen. Diese Beeinträchtigung kann
unterschiedliche Ausmaße annehmen, z.B.
können geraden Linien als leicht verzogen
wahrgenommen werden, es kann aber auch
zur völligen Leseunfähigkeit kommen.
D
W
ie altersbedingte Makula-Degeneration
kommt in zwei Formen vor: eine trockene
sowie eine feuchte Form.
enn wir als Ihre Augenärzte bei Ihnen
eine „altersbedingte Makuladegeneration“ festgestellt haben werden wir die bei
Ihnen in Frage kommenden Therapiemöglichkeiten ausführlich besprechen. (Diese können
aufgrund der sehr unterschiedlichen Erscheinungsformen der Makuladegeneration ganz
verschieden sein).
F
ür die trockene Makuladegeneration
und für vorbeugende Maßnahmen gibt
z.B.spezielle Vitaminpräparate, die in ihrer Zusammenstellung speziell für die Anforderungen der Makula abgestimmt sind.
D
ie feuchte altersbedingte Makuladegeneration ist meist charakterisiert durch ein
abnormales Gefäßwachstum am Augenhintergrund. Diese neuen Blut-Gefäße können Flüssigkeit verlieren oder eine Netzhauteinblutung
verursachen, welche das zentrale Sehvermögen beeinträchtigen oder zur Sehverschlechterung führen können.
O
hne Behandlung kann dies zu einem
schnellen und schweren Sehverlust führen. Therapie der Wahl bei einer feuchten
Makuladegeneration ist der Einsatz von sogenannten VEGF-Hemmern, die operativ in
das Auge eingegeben werden. Der Wirkmechanismus von diesen Medikamenten beruht
auf einer Blockade des sogenannten vascular
endothelial growth factor (VEGF). Eine Hemmung dieses Wachstumsfaktors verhindert ein
weiteres Wachstum der neuen Gefäße, und
führt zu einer stärkeren „Abdichtung“, was
wiederum einen Rückgang der Flüssigkeit in
der Netzhaut bewirkt. In seltenen Fällen kann
eine Behandlung auch mit dem Laser erfolgen
- dies aber vorwiegend bei anderen Makulaerkrankungen als der altersbedingten Makuladegeneration (die zum Beispiel durch einen
erhöhten Blutzucker (Diabetes mellitus) ausgelöst werden können).
Impressum einBlick Qualitätsverbund Fränkischer Augenärzte informiert | Verantwortliche Herausgeber: Dr. med. Peter Heinz,
Dr. med. Michael Wolter-Roessler, Prof. Dr. med. Michael Küchle | Qualitätsverbund Fränkischer Augenärzte (QFA), Äußere Sulzbacher Str. 100,
90491 Nürnberg | Tel. 01805-301003 (14 ct./min. im dt. Festnetz, ggf. abw. Preise aus dem Mobilnetz) | E-Mail: [email protected]
Für Richtigkeit und Vollständigkeit wird keine Haftung übernommen | Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber
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einBlick
QFA MedizinAktuell
Medikamente
zur Behandlung
der altersbezogenen
feuchten
Makuladegeneration
D
ie Medikamente zur Therapie einer
feuchten Makuladegeneration nennt
man „VEGF-Hemmer“. Diese werden im
Rahmen einer kurzen Operation in das Innere des Auges eingebracht. Bei der feuchten
Makuladegeneration handelt es sich um eine
chronische Erkrankung, die wiederholte Behandlungen erfordert. Nach den aktuellen
Therapieempfehlungen erfolgen bei allen verfügbaren VEGF-Hemmern zunächst 3 operative Medikamenteneingaben im Abstand von
4 Wochen, nach weiteren 4 Wochen wird der
Behandlungserfolg mit bildgebenden Verfahren überprüft. Abhängig vom Ergebnis dieser
Überprüfung sind entweder weitere operative
Medikamenteneingaben oder eine Therapieunterbrechung sinnvoll. Die Häufigkeit und
Länge der Behandlung ist abhängig von Ihrem individuellen Krankheitsverlauf. Durch die
Behandlung kann in ca. 75% ein Fortschreiten der feuchten AMD und damit eine weitere
Sehverschlechterung aufgehalten werden. In
ca. 35-40% ist eine deutliche Sehverbesserung möglich.
Z
ur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration stehen derzeit
3 Medikamente zur Verfügung.
Lucentis® (Ranibizumab):
Seit Februar 2007 ist dieses Medikament für die
Anwendung im Auge zugelassen. Nach den derzeit
vorliegenden Studienergebnissen ist die Wirksamkeit und Sicherheit von Lucentis® vergleichbar mit
Eylea® und Avastin®
Eylea® (Aflibercept):
Seit Dezember 2012 ist in Deutschland mit Eylea®
ein weiterer VEGF-Hemmer mit etwas anderem Wirkungsmechanismus zur Behandlung der AMD zugelassen.
Avastin® (Bevacizumab):
Bevacizumab wurde ursprünglich zur Tumorbehandlung entwickelt (auch hier wachsen neue Blutgefäße)
und ist unter dem Namen Avastin® für die Behandlung verschiedener Tumorerkrankungen zugelassen.
Avastin® wird seit 2005 weltweit zur Behandlung der
feuchten AMD und anderer Netzhauterkrankungen
eingesetzt. In zahlreichen Fallserien und großen vergleichenden klinischen Studien wurde weltweit eine
ähnliche Wirksamkeit der Medikamente Avastin®
und Lucentis® bei der Behandlung der feuchten
AMD wissenschaftlich bestätigt (CATT-Studie, IVANStudie, MANTA-Studie).
B
ei der Verwendung von Avastin® handelt
es sich um einen sog. „off-label use“, d.h.
eine Verwendung des Medikaments in einem
arzneimittelrechtlich nicht zugelassenen Anwendungsgebiet. Dies bedeutet aber nicht,
dass Ärzte das Medikament am Auge nicht
verwenden dürfen. Entscheidend sind das
ärztlich konsentierte Urteil über die Wirksamkeit der Therapie sowie die Entscheidung und
Einwilligung des Patienten.
einBlick
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QFA MedizinAktuell
OCT
(optische KohärenzTomographie)
D
ie moderne Laser-Diagnostik ist bei der
Früherkennung in der Augenheilkunde nicht mehr wegzudenken. Insbesondere Untersuchungen mit dem Heidelberger
Retinotomografen, dem Nerve Fibre Analyzer, dem IOL-Master und dem optischen
Kohärenztomografen, kurz OTC, helfen bei
Kontrolle, Steuerung und Therapie.
D
ie optische Kohärenztomografie (engl.
optical coherence tomography) ist
eine neue Untersuchungsmethode, mit der
hochpräzise Untersuchungen der Netzhaut
durchgeführt werden können. Mit Hilfe von Lasertechnik werden Schnittbilder der Netzhaut
erzeugt, die in Ergänzung zu bisherigen Untersuchungsmethoden eine wesentlich genauere Diagnosestellung und Therapiekontrolle
ermöglichen. Die OCT liefert mit bislang nicht
gekannter Genauigkeit qualitative und quantitative Aussagen über die Struktur, Dicke und
Oberfläche von lebendem Gewebe.
D
ie Einsatzmöglichkeiten der optischen
Kohärenztomografie betreffen Untersuchungen von Netzhaut – insbesondere der
Stelle des schärfsten Sehens, der Makula, des
Sehnervenkopfes und der Nervenfaserschicht.
Beurteilt werden unter anderem Erkrankungen
wie die Makuladegeneration, die diabetische
Netzhauterkrankung, Gefäßverschlüsse und
Grüner Star. Grundsätzlich ist die Untersuchung bei jedem Verdacht auf eine Makulaerkrankung sinnvoll.
E
iner der wichtigsten Einsatzbereiche der
OCT ist die Kontrolle und Steuerung der
Therapie von Netzhauterkrankungen wie der
altersbedingten Makuladegeneration und des
diabetischen Makulaödems. Eine erneute
Aktivität oder Verschlechterung der Erkrankung kann hier wesentlich früher als mit bis-
6
einBlick
herigen Untersuchungsmethoden erkannt
werden. Dadurch kann schneller mit einer entsprechenden Therapie begonnen werden und
eine weitere Verschlechterung der Sehkraft
oder möglicherweise bleibende, irreversible Schäden verhindert werden. Die Deutsche
Ophthalmologische Gesellschaft, die retinologische Gesellschaft und der Berufsverband
der Augenärzte halten in ihrer letzten Stellungnahme zur Steuerung der Therapie bei
feuchter altersbedingter Makuladegeneration
4-wöchentliche Untersuchungen mit der OCT
für erforderlich, um einem zunehmenden Abfall der Sehschärfe rechtzeitig entgegenwirken
zu können.
O
CT ist für Patienten nicht unangenehm.
Sie wird berührungslos durchgeführt. Um
optimale Auswertungen zu erhalten, ist eine
Pupillenerweiterung vor der Untersuchung
sinnvoll.
D
ie optische Kohärenztomografie ist wie
die meisten modernen lasergestützten
Diagnosetechniken nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten.
Eine Untersuchung kann jedoch im Rahmen
einer Privatvereinbarung durchgeführt werden.
Die Kosten hierfür betragen in der Regel etwa
100 Euro. Private Versicherungen erstatten die
Untersuchung normalerweise ohne Probleme.
I
m Rahmen von speziellen Verträgen mit den
Krankenkassen gibt es auch die Möglichkeit die Kosten für eine OCT-Untersuchung
nach erfolgten Makulabehandlungen direkt
zwischen Augenarzt und Krankenkasse abzurechnen.
QFA MedizinAktuell
Glaskörper:
wenn Mücken fliegen
V
iele Menschen erleben beim Lesen, beim
Blick auf helle Flächen, an sehr hellen Tagen, aber auch bei dichtem Nebel immer wieder
einmal, dass sich kleine Würmchen, Mücken
oder Punkte durch ihr Gesichtsfeld bewegen,
die offenbar kein anderer wahrnehmen kann.
B
ei derartigen Erscheinungen handelt es
sich weder um eine Täuschung, noch um
Einbildung, sondern meist um eine harmlose
Glaskörpertrübung. Der Augenarzt bezeichnet
dies als Mouches volantes (fliegende Mücken).
Um zu verstehen, wie diese „fliegenden
Mücken“ entstehen muss man ein wenig näher
auf die Anatomie des Glaskörpers eingehen.
E
r ist eine geleeartige Masse, die den
Augapfel hinter der Linse bis zur Netzhaut ausfüllt. Der Glaskörper bildet fast zwei
Drittel des Augenvolumens. Ein feines Netz
aus Kollagenfasern bildet sein Gerüst. Die
Zwischenräume des Netzes werden von Wasser eingenommen, das an Hyaluronsäure gebunden ist, und daher die Konsistenz eines Gelees hat. Gegenüber der Netzhaut, Linse und
dem Ziliarkörper ist der Glaskörper durch eine
transparente Glaskörpermembran abgegrenzt.
An bestimmten Stellen ist sie fest mit ihrer
äußeren Umgebung verbunden. An der Netzhaut liegt der Glaskörper eher locker, mit nur
feinsten Verbindungen an, im Bereich des Sehnervs ist er jedoch ringförmig fest angeheftet.
M
it zunehmendem Alter verändert sich die
Struktur des Glaskörpers, er schrumpft.
Schreitet dieser Prozess fort, kommt es zu
einer Abhebung des Glaskörpers. Wenn die
regelmäßige Anordnung der Glaskörperfasern
verloren geht, entstehen zudem Trübungen,
die vom Patienten meist als durchsichtige
schlangenförmige Gebilde (Würmchen), Ringe oder Punkte (Mouches volantes) wahr-
genommen werden. Frisch auftretende
Glaskörpertrübungen werden meist besonders deutlich wahrgenommen. Sie schwimmen im Glaskörper umher und folgen der
Veränderung der Blickrichtung. Die Trübungen
werden oft als störend und irritierend empfunden, tatsächlich beeinträchtigen sie die
Sehschärfe jedoch nicht. Mit der Zeit sinken
die Glaskörpertrübungen ab und verschwinden aus dem Blickfeld. Eine Therapie ist bei
sonst komplikationslosem Verlauf nicht notwendig.
E
ine besondere Gefahr ergibt sich jedoch,
wenn sich der Glaskörper akut von der
Netzhaut abhebt. Im Bereich der Papille (Sehnervenkopf), wo der Glaskörper fest an der
Netzhaut angeheftet ist, entstehen bei Augenbewegungen Zugkräfte, die als Blitze wahrgenommen werden können – die Netzhaut kann
einreißen. Dringt Flüssigkeit zwischen Netzhaut und Aderhaut, kann sich die Netzhaut mit
der Gefahr der Erblindung ablösen. Werden
Lichtblitze, dichte Trübungen, Rußregen oder
ein dunkler Schatten – der sich wie ein Vorhang in den Wahrnehmungsbereich des Auges schiebt – wahrgenommen, muss das Auge
umgehend von einem Augenarzt kontrolliert
werden, damit eine entsprechende Therapie
eingeleitet werden kann.
einBlick
7
QFA Lexikon
Fachbegriffe leicht und
verständlich erklärt:
Lexikon der Augenheilkunde
Folge I - A wie . . .
• Altersweitsichtigkeit (griech. Presbyopie)
Fähigkeit des Auges, sich veränderten
Lichtverhältnissen (Hell-Dunkel) anzupassen.
Ab etwa dem 45-sten Lebensjahr lässt die
Fähigkeit, in der Nähe scharf zu sehen, spürbar nach. Die Augenlinse verliert an Elastizität,
wodurch das Scharfstellen vermindert wird.
Eine Lesebrille ist dann erforderlich.
• Aderhaut (lat. Choroidea)
• Amblyopie
• Adaptation
Die mittlere der drei Schichten der Augapfelwand befindet sich zwischen der äußeren »Lederhaut und der inneren » Netzhaut. Die Aderhaut ist reich durchblutet und dient vor allem
der Ernährung der Netzhaut.
• Akkommodation
Die Fähigkeit des Auges, sich ohne Sehhilfe
sowohl auf nahe als auch auf ferne Objekte
scharf einzustellen. Das Nachlassen dieser
Fähigkeit ab etwa dem 45. Lebensjahr wird als
Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) bezeichnet:
Der Betroffene benötigt dann eine Lesebrille.
• Altersbezogene
Makula- Degeneration (AMD)
Schädigung der Netzhaut, die meist im
höheren Lebensalter auftritt. Es handelt sich
um eine Erkrankung der Netzhautmitte (Makula), bei der nach und nach die Sinneszellen
(Rezeptoren: Stäbchen und Zapfen) absterben. Ursachen sind altersbedingte Degenerationsprozesse, Vererbung und chronische
Durchblutungsstörungen. Man unterscheidet
die etwas häufigere trockene Makula-Degeneration, die hinsichtlich der Sehkraft etwas
günstiger ist, und die feuchte Makula-Degeneration, die meist mit dem Verlust der zentralen Lesefähigkeit des betroffenen Auges
einhergeht. Inzwischen gibt es ermutigende
neue Therapieansätze der feuchten MakulaDegeneration, vor allem durch Injektion von
Medikamenten in den Glaskörperraum.
8
einBlick
Ein Auge wird als amblyop (schwachsichtig)
bezeichnet, wenn auch mit maximal möglicher
optischer Korrektur keine volle Sehschärfe
er- reicht wird. Amblyopie entsteht im frühen
Kin- desalter und kann Folge einer Schielstellung oder einer angeborenen Fehlsichtigkeit
(» Weitsichtigkeit, » Stabsichtigkeit) sein.
• Anisometropie
Bedeutet „Ungleichsichtigkeit” durch unterschiedliche Brechkraft beider Augen bzw. unterschiedliche Längen beider Augen.
• Aphakie
Darunter versteht man das Fehlen der Augenlinse: Entweder wurde die Linse operativ entfernt oder sie ist im Rahmen einer Augenverletzung verloren gegangen.
• Asthenopie
Schnelle Ermüdung der Augen. Ursache kann
eventuell eine nicht behandelte Weitsichtigkeit
(» Hyperopie) sein.
• Astigmatismus
(Stabsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) Hierbei ist die Hornhaut des Auges nicht ebenmäßig kugelförmig gewölbt, sondern weist
unterschiedliche Krümmungen in verschiedene Achsen auf. Beim Betrachten von
Gegenständen werden so aus Punkten Striche/Stäbchen, deshalb auch „Stabsichtigkeit”. Hornhautverkrümmungen können mit
Brillen, Kontaktlinsen oder Operationen ausgeglichen werden.
Im nächsten Heft Folge II - B wie . . .
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