Entwicklung einer Neuausrichtung der

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Fallbeispiel
„Entwicklung einer Neuausrichtung der
Unternehmensstrategie“
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1. Ausgangslage
FIRMA NN ist ein führender Anbieter von …… in Deutschland. Man bewegt sich mit Ihrem
Kernsortiment in einem Marktsegment mit hoher Konzentration der Abnehmer (Handelsstufe) und der Anbieter. Die Stärke des Unternehmens liegt im Einsatz innovativer
Produktionsverfahren und in der Tatsache, dass es Produktionsstätten in einem
osteuropäischen Land (Lohnkostenvorteil) betreibt. Das Unternehmen steht vor einer
Neuausrichtung des Geschäftsmodelles. Man sieht neue Geschäftschancen im Aufbau
neuer Vertriebskanäle sowie im Ausbau des Sortiments und der angebotenen
Dienstleistungen.
2. Zielsetzung
Für die anstehende nächste Phase der Geschäftsentwicklung sollte geklärt werden:
Wie ist die strategische Ausgangslage von FIRMA NN unter Berücksichtigung der
bereits eingetretenen und noch zu erwartenden Marktveränderungen zu
beurteilen? Wo liegen die Chancen, wo die Risiken dieser Märkte? Wie können
diese mit den Stärken/Schwächen des Unternehmens in Einklang gebracht
werden?
Welches sind die strategischen Geschäftsfelder (SGF), auf die sich FIRMA NN
konzentrieren soll?
Welche prinzipiellen Optionen der Entwicklung der strategischen Geschäftsfelder
bieten sich an?
Welche Wertschöpfungsstufen sollen entwickelt werden? Betrachtung der heutigen
Wertschöpfungsstufen und Analyse und Bewertung dieser im Hinblick auf
ausgewählte SGF´s. Wie sind die Optionen bezüglich Ertragssteigerung und
Entwicklung strategischer Erfolgspotentiale zu beurteilen?
Wie lauten die Strategien der einzelnen Geschäftsfelder, ihre quantitativen Zielsetzungen sowie die zugehörigen Umsetzungspläne? Welche Ressourcen werden gebunden?
Wie muss eine Unternehmensorganisation ausschauen, welche die Umsetzung
der Geschäftsfeld-Strategien unterstützt?
Die Erarbeitung dieser Inhalte sollte auch als Chance zur Entwicklung des erweiterten
Führungskreises genutzt werden. Für die Realisierung wird ein Zeithorizont bis ……. ins
Auge gefasst.
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Erläuterungen zum Strategieerarbeitungsprozess
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1. Produkt-, Kunden-, Kapazitäten und Lieferantenanalyse
Welche Produkte stellt FIRMA NN heute her?
Welche Kunden beliefert FIRMA NN heute?
Welche Kapazitäten hat FIRMA NN in den einzelnen Produktionsbereichen?
Welche Lieferanten hat FIRMA NN heute?
Nur so kann eine sinnvolle Einschätzung der Möglichkeiten von FIRMA NN vorgenommen
werden.
2. Unternehmensanalyse
Systematisches Durchdenken des eigenen Unternehmens nach folgenden Einflussbereichen:
Führung (Führungs- und Steuerungssysteme, Akzeptanz der Führungskräfte bei
den Mitarbeitern, Qualifikation der Führungskräfte etc.)
Organisation (Stand der Organisation im Vergleich zu den Erfordernissen des
Marktes, Prozessorganisation, Akzeptanz der Organisation, Schnittstellenprobleme, Organisatorische "Managementprobleme" etc.)
Personal (Know How, Struktur und Altersaufbau, Entlohnungssysteme,
Betriebsklima und Fluktuation, Mitarbeiterzufriedenheit etc.)
Kunden (Kundenstruktur, ABC-Klassifizierung, Anteil neuer Kunden, Akquisitionskonzept, Reklamationen, Veränderung des Kundenverhaltens etc.)
Innovationen (unsere eigene Innovationsleistung bei Produkten und Dienstleistungen, wie viel neue Ideen?, Systematik der Innovation, Umsetzung der Innovation, Marktakzeptanz von Innovationen, etc.)
Produkt-/Dienstleistungsprogramm (Struktur, ABC-Analyse, DB, Substitution,
Sortimentsbereinigung etc.)
Märkte/Regionen/Kanäle (Struktur, ABC-Analyse, neue Märkte etc.)
Beschaffung (Struktur der Lieferanten, ABC-Analyse, neue Lieferanten, Lieferantenbeziehungen etc.)
EDV (Stand der Systeme, Erneuerungsbedarf, Outsourcing, etc.)
Ziel der Unternehmensanalyse ist es die Stärken und die Schwächen des Unternehmens
klar herauszuarbeiten.
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3. Markt- und Wettbewerbsanalyse
Separat ist das Thema des Marktes und der Konkurrenz zu untersuchen. Hier ist in zwei
Schritten vorzugehen:
Identifikation der Konkurrenten nach dem Feldern: heutige Konkurrenten aus der
Branche, zukünftige Konkurrenten aus der Branche, heutige Konkurrenten aus
anderen Branchen, zukünftige Konkurrenten aus anderen Branchen.
Detailanalyse der Konkurrenten nach ihren eigenen Stärken und Schwächen.
Dabei sind auf folgende Analysepunkte besonders zu achten: Strategie und
Struktur.
Ziel dieser Analyse ist die Erarbeitung der Chancen und Risiken.
4. Segmentierung (SGF = strategische Geschäftsfelder)
Beschreibung der einzelnen Geschäftsfelder.
Das gesamte Geschäft des Unternehmens ist nach den Dimensionen Kundengruppen,
Bedürfnissen, Technologien, Produkte/Dienstleistungen, Absatzkanäle, Regionen aufzulisten.
Die SGF-Bildung ist ein "kreativer Prozess", da hier nicht nur das bestehende Geschäft
sondern auch das neue Geschäft kreiert und durchdacht wird. Ziel ist es, die so gebildeten
SGF´s in den folgenden Schritten der Strategieentwicklung systematisch durchzuarbeiten.
5. Definition möglicher Produkte
Was kann/soll FIRMA NN selber produzieren? Aufzeigen der Wertschöpfungskette
Was sind die Produkte von heute und von morgen?
=> Definition eines Produktportfolios
6. Analysen und Optionsentwicklung je SGF
Ausgehend von der strategischen Analyse sind die Optionen für jedes Geschäft zu
entwickeln. Welche Strategie oder Strategiekombination sollte in diesem Geschäft verfolgt
werden:
Marktdurchdringung
Marktentwicklung
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Produktentwicklung
Diversifikation
Kooperationen
Innovationsstrategie
Die so entwickelten strategischen Optionen sind grob nach ihren "finanziellen Wirkungen"
(Erlöse, Kosten) zu untersuchen, um eine mögliche "Vorauswahl" der Strategien zu
ermöglichen (Bewertung!).
7. Strategieformulierung pro SGF (Grundstrategie)
Die Grundstrategie soll in kurzer Form die wesentlichsten "Eckpunkte" für die
Weiterentwicklung des SGF festhalten. Dazu gehören:
Kurzdarstellung der Chancen und Stärken die durch die SGF-Strategie genützt
werden. Auflistung der Risiken bzw. Schwächen, die der Strategie innewohnen.
Grundaussagen zur Marktposition und Marktbearbeitung wie z.B.:
•
•
•
•
Zielgruppen
Produkt-/Sortimentsstruktur (Innovation)
Preis- und Konditionenpolitik
Distributionskanäle
Anforderungen der SGF-Strategie an die funktionalen Bereiche im Unternehmen. Hier werden die Anforderungen an z.B.: Controlling, Marketing, Personalentwicklung, EDV etc. formuliert.
Ressourcenplanung: Festlegung der benötigten Ressourcen (Personal, Investitionen in Geräte/Maschinen sowie Prozesse, aber auch Investitionen in der
Marktbearbeitung), die zur Umsetzung der Strategien benötigt werden.
Maßnahmenplanung: Festlegung der Schlüsselmaßnahmen (z.B. Projekte), die
der Strategieumsetzung dienen (Wer macht was bis wann?)
Planerfolgsrechnung: Gegenüberstellung der Umsatz-/Erlöspositionen aus der
Strategie zu den entsprechenden Kostenpositionen.
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8. Konsolidierung und Prioritätensetzung
Da meist nicht alle Maßnahmen gleichzeitig gestartet werden können, müssen hier
zeitliche Prioritäten gesetzt werden. Die Maßnahmenpläne müssen entsprechend überarbeitet werden.
9. Organisationskonzept
Das Organisationskonzept stellt die Aufbau- und Prozess- (Ablauf) Organisation dar.
Wesentlich ist hier auch die Darstellung des Stellenwertes der Projektorganisation und der
in der Organisation etablierten "Gremien und Sitzungen", da hierüber die unmittelbar
Steuerung des Gesamtgeschäftes erfolgt.
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