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3.2 Gewebetypen bei Pflanzen
STECKBRIEF
A
GeleitB zelle
Versteifungen
der Zellwände
Parenchymzelle
Sklerenchymzelle
Siebröhre Gefäß
Geleitzelle
95.1 Transportierende
Zellen.
A Gefäße
aus dem
Xylem;
B Siebröhre
aus dem
Phloem
95.2 Leitbündel im
Querschnitt
(LM-Bild)
Das Grundgewebe (Parenchym) macht den
Hauptteil einer jungen Pflanze aus. Im Blatt
bildet es das Assimilationsgewebe, im Stängel das Mark- und Rindengewebe. Die fotosynthetisch aktiven Parenchymzellen von
Blatt und Stängel dienen der Nährstofferzeugung und -speicherung. Die Speicherzellen in Früchten und Samen sind ebenfalls
Parenchymzellen.
Festigungsgewebe
94.2 Stabilisierende
Zellen.
A Kollenchymzellen;
B Sklerenchymzellen
Zellen auf allen biologischen Organisationsebenen
B
Dieses Gewebe erhöht wesentlich die
Biege- und Zugfestigkeit der pflanzlichen
Organe. Die Kollenchymzellen sind lebende
Zellen. Sie haben vergleichsweise dicke unverholzte Zellwände und sind oft zu langen
Fasern gebündelt. Sie sind dehnbar und
geben dem Gewebe elastische Stabilität.
Die Sklerenchymzellen gehören ebenfalls
zu den Stützelementen; sie bilden aber unelastische Fasern. Nach Abschluss der Differenzierungsvorgänge sterben die Zellen
ab. Sie besitzen dicke, verholzte Zellwände,
die der Pflanze als Stützgerüst dienen.
Abschlussgewebe
Das äußere Abschlussgewebe, die Epidermis, besteht meist aus einer einzelnen
Schicht dicht gepackter Zellen, die fest miteinander verbunden sind. Die Epidermis bedeckt alle Teile einer Pflanze. Epidermiszellen sind lebende Zellen mit einer dicken
Zellwand, die eng miteinander verzahnt
sind. Auf die nach außen gewandte Oberfläche sondern die Epidermiszellen eine
Wachsschicht ab, die Cuticula. Sie schützt
die oberirdischen Pflanzenteile vor der Verdunstung von Wasser. Die Cuticula ist damit
eine wichtige Anpassung der Pflanzen an
das Leben auf dem Festland.
Die Spaltöffnungen (Stomata) sind Öffnungen in der Epidermis, die den Gasaustausch
der Pflanze regulieren. Sie werden von spezialisierten Epidermiszellen, den Schließzellen, gebildet, die den Durchmesser der
Poren regulieren. Die Stomata liegen vor
allem an der Unterseite der Blätter.
Die Epidermis leistet außer ihrer Schutzfunktion in einzelnen Organen weitere
spezifische Aufgaben. Die Wurzelhärchen
beispielsweise sind Ausstülpungen der Epidermiszellen in der Nähe der Wurzelspitze.
A
95.3 Epidermis eines
Laubblatts.
A Obere
Epidermis;
B untere
Epidermis
mit Spaltöffnung
STECKBRIEF
STECKBRIEF
Im Leitgewebe findet sich unter anderem
das Phloem, das dem Transport von gelösten Fotosyntheseprodukten von den Blättern zu den übrigen Pflanzenteilen dient.
Es besteht aus aneinander gereihten lebenden Zellen, die durch Perforationen in ihren
Zellwänden miteinander verbunden sind
(Siebröhren). Das Xylem transportiert Wasser und Ionen von der Wurzel in die übrigen Pflanzenteile. Die leitenden Bestandteile (Gefäße) werden von Zellen gebildet,
die nach der Differenzierung abgestorben
sind. Ihre Zellwände sind verholzt und
durch Verdickungen ausgesteift. Da den
Zellen die Endwände fehlen, bilden sich
lange kontinuierliche Röhren. Phloem und
Xylem sind zu Leitbündeln zusammengefasst, in denen auch Parenchym- und
Sklerenchymzellen vorkommen.
Siebplatte
Grundgewebe
94.1 Parenchymzellen
A
94
Leitgewebe
STECKBRIEF
Die mechanische Stabilität aller pflanzlichen
Gewebe ist durch die Zellwände bedingt. Sie
umschließen die Zellen, schützen sie und
legen ihre Form fest. Die Zellwände kann man
mit der extrazellulären Matrix der tierischen
Gewebe vergleichen. Sie werden von den
Pflanzenzellen selbst produziert und in ihre
nächste Umgebung abgesondert. Zellwände
können dick und hart sein oder dünn und
flach. Ihre Zusammensetzung ist je nach der
Funktion der Gewebe sehr unterschiedlich, als
stabilisierende Substanzen können beispielsweise Lignin oder Pektin in das Cellulosegerüst eingelagert werden.
Während der tierische Organismus nach einiger Zeit sein Wachstum abschließt, wächst die
Pflanze nahezu während ihrer ganzen Lebenszeit. Die Neubildung geht von Stammzellen
aus, die an bestimmten Stellen in der Pflanze
lokalisiert sind. Diese so genannten Bildungsgewebe (Meristeme) finden sich beispielsweise in den Sprossspitzen und in den Wurzelspitzen. Unter Vergrößerung und Differenzierung
bilden diese Zellen die verschiedenen Dauergewebe. Entsprechend der wichtigsten Funktionen, die im Organismus einer Pflanze zu
erfüllen sind, lassen sich verschiedene Gewebetypen unterscheiden. Die Abschlussgewebe bedecken die Pflanzenorgane und schließen den Organismus nach außen ab. Sie
schützen vor zu starker Verdunstung und Beschädigung. Die Festigungsgewebe bestehen
aus Zellen mit verdickten Wänden, die der
Pflanze mechanische Stabilität verleihen. Der
Stofftransport erfolgt in den Leitgeweben.
Leit- und Festigungsgewebe sind in das
Grundgewebe eingebettet, das aus nicht spezialisierten Zellen besteht.
B
95.4 Wurzelhaare
Zellen auf allen biologischen Organisationsebenen
95
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