Dr. T. Camps Ausgabe: 26.06.2009 Stochastik I – Zusatzübung Lehramt Übungsblatt 10 Konvergenz von Zufallsvariablen Aufgabe 1 In einem Gefäß befinden sich 1022 Gasmoleküle, die sich (nach einer gewissen Zeit) mit Wahrscheinlichkeit 1 2 in der linken bzw. rechten Seite des Behälters befinden. Bestimmen Sie approximativ die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich die Anzahl der Moleküle in den beiden Seiten um mehr als 10−9 % der Gesamtzahl unterscheidet. Verwenden Sie dazu a) den ZGWS, b) die Tschebyscheff–Ungleichung. Aufgabe 2 Bei einer Wahl treten zwei Kandidaten an. Angenommen, die Wähler sind indifferent und entscheiden sich in der Wahlkabine zufällig und gleichverteilt für einen der beiden Kandidaten: Wie viele Wähler muss ein Kandidat bestechen, damit er mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 90% die Mehrheit der Stimmen bekommt? Verwenden Sie den ZGWS und unterstellen Sie, dass der andere Kandidat keine Wähler besticht. Aufgabe 3 (Gesetz der großen Zahl von Bernoulli) Ein Naturforscher beobachtet die Lebensdauer einer Mäuseart und möchte die Verteilungsfunktion F bestimmen. Die ersten 10 Mäuse seiner Beobachtung leben 687, 912, 517, 745, 900, 478, 1025, 988, 652 bzw. 789 Tage. In Abhängigkeit der Größe n der Stichprobe bezeichne Fn die entsprechende Verteilungsfunktion. D.h. mit 5 = 12 . den obigen Werten ist F10 (750) = 10 Im Laufe der Zeit erweitert der Forscher den Umfang seiner Stichprobe. Zeigen Sie mit dem starken Gesetz der großen Zahlen, dass für jede Lebensdauer x gilt: Fn (x) → F (x) P –fast–sicher. Aufgabe 4 Es seien (Xn )n∈N unkorrelierte ZV mit EW E[Xn ] = 10 für alle n. Weiter sei Var(Xn ) = 19 + n−1 n . Wie muss man die Größe N einer Stichprobe wählen, damit das arithmetische Mittel der ersten N ZV mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 99% um höchstens 4 vom EW abweicht? Verwenden Sie dazu das starke Gesetz der großen Zahlen. Aufgabe 5 Bei einem fairen Münzwurf verliert der Spieler bei Kopf“ 50% seines Kapitals und gewinnt bei Zahl“ 70% ” ” hinzu. Am Anfang habe er ein Kapital von Y0 = 1. Bestimmen Sie den erwarteten Kapitalstand für n → ∞.