Herausforderungen 2013 der Marketingentscheider in B2B Unternehmen Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 Strategische Herausforderungen und Handlungsfelder 2013 Stärkere Kundenorientierung und sich daraus ergebender Innovationsdruck bei der Entwicklung kundenspezifischer Lösungen, Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements und die Optimierung des Vertriebs – dies sind die wichtigsten Herausforderungen 2013 für Marketingentscheider in B2B-orientierten Unternehmen. Mittlerweile findet auch eine intensivere Auseinandersetzung mit der eigenen Marke und damit auch einer stringenteren Preispolitik statt. Bemerkenswert ist, dass eine Neuausrichtung und damit die größte Herausforderung für Unternehmen überhaupt von mehr als 40% der Marketingentscheider als geschäftskritisch oder äußerst wichtig eingestuft wird. Der eigentliche Platz 1 dieses Rankings: Die Erhöhung der allgemeinen Produkt- und Servicequalität, weniger ein reines Marketing- als ein grundsätzliches Unternehmensthema. Bedeutung von strategischen Herausforderungen: (Anteile ‚äußerst geschäftskritisch‘ oder ‚äußerst wichtig‘) Erhöhung der allgemeinen Produkt- und Servicequalität Kundenspezifischere Gestaltung von Produkten und Leistungen Verbesserung des Kundenbeziehungsmanagements Forschung und Entwicklung für Produktinnovationen Optimierung des Vertriebs Vertiefung Wertschöpfung: vom Produkt- zum Lösungsanbieter Stärkung der Marke Optimierung der Preispolitik Im Zentrum stehen die Kunden Positionierung als nachhaltig wirtschaftendes Unternehmen …Wunschbild oder Wirklichkeit? Strategische Neuausrichtung des Unternehmens Basis: n=109; in % Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 3 Nutzung interner und externer Informationsquellen zur Vorbereitung und Absicherung von Entscheidungen Befragt nach der Gewichtung von Informationsquellen zur Vorbereitung und Absicherung eigener Entscheidungen setzen die Marketingentscheider in erster Linie auf interne Zahlen und Fakten aus ihrem Unternehmen – diese werden bereits häufig von externen Dienstleistern analysiert. Danach folgen externe Informationen, wie frei verfügbare Markt- und Sekundärdaten sowie Primärdaten, aus selbst beauftragten Marktforschungsstudien. Die häufigsten Themen in diesem Zusammenhang sind Kundenbindungs- und Mitarbeiterbefragungen. Der größte Nutzen wird dabei Kundenbindungs-, Produktentwicklungs- und Preisstudien zugeschrieben – unabhängig davon, ob diese durchgeführt werden oder nicht. Und dann gibt es auch noch so etwas wie ein Bauchgefühl. Kein Mensch ist in der Lage, Entscheidungen ohne Emotionen zu treffen … auch nicht die hier befragten Marketingentscheider. Nutzung von Bewertung von Informationsquellen: Informationsquellen: (Anteile ‘sehr großer’ oder ‘großer Nutzen’) Verfügbare Marktanalysen / Sekundärdaten Interne Quellen 45% Bauchgefühl 20% Kundenzufriedenheits- und Kundenbindungsstudien Mitarbeiterbefragungen Preisstudien / Ermittlung von Preisschwellen Analyse eigener Daten durch externe Dienstleister Externe Quellen 35% Studien zur Produktentwicklung Studien zur Marke Social Media Monitoring, Online-Communities Basis: n=109; in % Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 5 Marktforschungsbudget / Nutzung Informationsdienstleistungen und Marketingberatung Stärkere Kundenorientierung erfordert ausreichende und präzise Informationen über die Kunden. Welche Produkt- und Service-Aspekte wirklich kritisch in der Wahrnehmung der eigenen Kunden sind und welche Rolle bspw. die eigene Marke im Entscheidungsprozess der Kunden spielt, lässt sich nicht ausschließlich aus den Daten im CRM und frei verfügbaren Marktstudien ermitteln. Mehr als der Hälfte der hier betrachteten Unternehmen sind diese Informationen weniger als 50.000 Euro im Jahr wert – allerdings in der Tendenz steigend für 2013. Bei einem Viertel der Unternehmen wird ganz auf die externe Unterstützung durch Anbieter von Marktforschung und Marketingberatung verzichtet. Marktforschungsbudget 2012 Marktforschungsbudget 2013 Nutzung Anbieter von Informationsdienstleistungen und Marketingberatung Marktforschungsanbieter Beratungsunternehmen Kunden- und Mitarbeiterbindung, Relevanz der Marke, Sonstige Informationsdienstleister Bedeutung von Produkt- und Service-Aspekten: … nur ‚nice to know‘ oder entscheidende Informationen, die Wettbewerbsvorteile bringen? < 50.000 Euro > 50.000 Euro kein Budget Anstieg gleichbleibend Reduzierung / kein Budget kein Anbieter genutzt Basis: n=88; n=85; n=82; in % Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 7 Relevanz Mobile und Social Media im Marketing Verglichen mit den wichtigsten Herausforderungen der Marketingentscheider in 2013 fällt die Relevanz bezüglich Web-, Mobile- und Social Media -gestützter Instrumente in Vertrieb und Marketing aktuell eher geringer aus. Dennoch: Weit über die Hälfte der Marketingentscheider sieht eine Ablösung des ‚klassischen Marketings‘ in seiner Bedeutung durch Social-Media- und WEB-BASIERTE VERMARKTUNG Mobile-Marketing schon in den nächsten 10 Jahren. 17% Kurzfristiger wird diese Entwicklung im Bereich des Dienstleistungssektors gesehen – hier erwarten knapp die Hälfte der befragten Marketingentscheider diese Entwicklung bereits in den nächsten 5 Jahren. MOBILE MARKETING SOCIAL MEDIA MARKETING 15% 6% Social-Media-Marketing wird im Mobile-Marketing wird im B2B- B2B-Bereich wichtiger geworden Bereich wichtiger geworden sein sein als „klassisches” Marketing. als „klassisches Marketing“ innerhalb der nächsten 5 Jahre in etwa 6 bis 10 Jahren in11 Jahren oder später wahrscheinlich nie In 2013 noch nicht ganz oben auf der Agenda: Social Media-, Mobile- und Web-Basierte Vermarktung. (Bedeutung von strategischen Herausforderungen 2013; Anteile ‚äußerst geschäftskritsch‘ bzw. äußerst wichtig‘) Basis: n=105; in % Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 9 Zukunftsbild Open Innovation Problem: Die rasante und umfängliche Ausbreitung mobiler digitaler Kommunikations- und Informationstechnologien auf der einen sowie der steigende Wettbewerb durch die zunehmende Globalisierung auf der anderen Seite führen zu einer spürbaren Zunahme des Innovationsdrucks sowie der Geschwindigkeit der Produktentwicklungszyklen. Für uns als Unternehmen stellt sich die Herausforderung, sich diesen Prozessen anzupassen, die weltweiten Trends zu erfassen und das eigene Produktportfolio darauf abzustimmen. Sich als Innovationsführer im Markt dauerhaft sichtbar zu positionieren, wird dadurch noch schwieriger. Lösung: Durch Crowd-Sourcing, Open Innovation und die intelligente Nutzung der Weisheit der Vielen über das Internet, findet interaktive Wertschöpfung statt. Ein neuartiger, zeitnaher Entwicklungsprozess wird möglich. Die Kunden oder Nutzer werden in der Entwicklungsphase eines neuen oder verbesserten Produktes direkt beteiligt. So können sie aktiv auf Verbesserungspotentiale hinweisen. Genauere Beschreibung der Lösung: Es werden externe Partner in die firmeninternen Entwicklungsprozesse einbezogen. Kunden und möglicherweise auch Lieferanten können über kollektive Interaktion nicht nur Feedback zu Produkten, sondern auch zu Beratung, Konditionen, Logistik und vielem mehr geben. So können Produkte und Vertriebswege spezifisch auf die Bedürfnisse der Kunden hin angepasst und neu entstehende Bedürfnisse frühzeitig erkannt werden. Über eine absolut sichere Software können sich alle Beteiligten zu jeder Zeit und von jedem Ort an der Produktentwicklung beteiligen, neue Vorschläge kommentieren und diskutieren. Die internen Entwickler haben jederzeit Zugriff auf die Daten. Erläuterung Heatmap: Die Befragten konnten positive Aspekte und negative Aspekte in der vorliegenden Beschreibung markieren. Die jeweils häufigsten Markierungen sind in der entsprechenden Farbe in der Beschreibung hervorgehoben. Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 11 Relevanz Open Innovation Die Heatmap liefert nicht nur die PROs und CONs des vorgestellten Konzeptes, sondern bestätigt auch eine der größten Herausforderung der Marketingentscheider: Innovationsdruck und die Schwierigkeit der dauerhaften Positionierung als Innovationsführer im Markt. Die stärkere Einbindung von Kunden in den Entwicklungsprozess stellt dabei einen Weg dar, dem Thema Aus meiner Sicht besteht auch die Herausforderung darin, einen solchen Prozess zu moderieren. Stichwort “Softwarekompatibilität”. Der Lösungsansatz ist in der Theorie ganz brauchbar, die sichere und effiziente Umsetzung kann schwierig werden. Kundenorientierung und damit einer der weiteren wichtigen Herausforderungen zu begegnen. Ich befürchte, dass neue und gute Systeme nicht mehr die notwendige Zeit erhalten, sich zu etablieren. Das Neue überrollt das fast neue, bevor dieses performant werden konnte. Das Konzept wird überwiegend als sehr relevant aus Sicht der Marketingentscheider wahrgenommen. Hinsichtlich der größten Barrieren liefern sowohl Heatmap als auch konkrete Nachfrage das gleiche Bild: Sicherheit und Kosten. Vor dem Hintergrund knapper Ressourcen und einer erwarteten Informationsflut ergibt sich die Frage nach der Kapazität für eine adäquate Moderation, an die hohe Anforderungen gestellt werden. Relevanz des Zukunftsbildes Prinzipiell ist der Gedanke sehr gut und wird in unserem Unternehmen diskutiert. Die Problematik ist (derzeit) aber die Tatsache, dass einer solchen ständigen Diskussion auch ein Moderator beiwohnen muss. Hauptargument gegen das Zukunftsbild Skeptisch, ob involvierte externe Parteien entscheidenden Beitrag zu Produktinnovationen leisten können Skeptisch hinsichtlich Relevanz und Verwertbarkeit, “Informationsflut” befürchtet Sicherheitsbedenken, Informationen könnten an Unbefugte gelangen äußerst/ sehr relevant etwas relevant wenig/ überhaupt nicht relevant Nutzen rechtfertigt die Kosten des Prozesses nicht Zukunftsbild ist äußerst oder sehr relevant Zukunftsbild ist etwas, wenig oder überhaupt nicht relevant Basis: n=32; in % Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 13 Methodensteckbrief Methode Befragungszeitraum n=109 n=32 Oktober / November 2012 Maschinen-/Anlagenbau, Motoren und Antriebe, Automatisierung Metallverarbeitung/ -produkte, Werkzeuge Dienstleistungen Branche Sonstiges Umsatz < 500 Mio. Umsatz > 500 Mio. Umsatz unter 5.000 Mitarbeiter Entscheider aus Marketing, Vertrieb und Kommunikation von B2B Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern (Wordcloud aus den Originalnennungen der Positionsbezeichnungen der Befragten) 5.000 und mehr Mitarbeiter Anzahl Mitarbeiter Industriemarktforschung B2B © TNS 2012 15 TNS Infratest Industriemarktforschung B2B Stieghorsterstraße 86-90 33605 Bielefeld www.tns-infratest.com Oliver Janßen Deputy Managing Director t +49 521 9257 688 f +49 521 9257 333 [email protected] © TNS 2012