Partielle Differentialgleichungen I im WS09/10 Dr. Daniel Matthes, Dipl.-Math. Amru Hussein 1. Übungsblatt (Abgabe 4.11.) Aufgabe 1: (3 Punkte) Geben Sie jeweils alle Paare (k0 , k) ∈ C × Rd an, so daß die Funktion u : R × Rd → C, (t; x) 7→ exp ik · x − k0 t den folgenden partiellen Diffentialgleichungen genügt: (i) Wärmeleitungsgleichung ut = ∆u, (ii) Wellengleichung utt = ∆u, (iii) Schrödingergleichung iut = ∆u. Aufgabe 2: (4 Punkte) Die Funktion u ∈ C 2 (Rd ; R) genüge der Laplacegleichung ∆u = 0. Sei A ∈ Rd×d eine orthogonale Matrix, d.h. AT A = AAT = 1. Zeigen Sie, daß die Funktion v : Rd → R, x 7→ u(Ax) ebenfalls zweimal stetig differenzierbar ist und der Laplacegleichung ∆v = 0 genügt. Seien nun d = 2 und Φ : R2 → R2 eine konforme Abbildung, d.h., die Komponenten von Φ erfüllen die Cauchy-Riemannschen Differentialgleichungen. Zeigen Sie, daß die Komposition w := u ◦ Φ : R2 → R wieder der Laplacegleichung ∆w = 0 genügt. Aufgabe 3: (3 Punkte) Es sei α ∈ Nd0 ein Multiindex. Beweisen Sie die verallgemeinerte Leibnizformel für alle hinreichend glatten Funktionen u, v : Rd → R: X α α D (uv) = D β uD α−β v. β d β∈N0 : β≤α Dabei ist die Ungleichung β ≤ α komponentenweise zu verstehen, und α über β“ ist eine ” geeignete Verallgemeinerung von Binomialkoeffizienten reeller Zahlen auf Multiindizes (die Formel dafür zu finden ist Teil der Aufgabe). Hinweis: Benutzen Sie vollständige Induktion über d ≥ 1. Die Leibnizformel für die n-te Ableitung eines Produkts von Funktionen einer Veränderlichen (also d = 1) können Sie benutzen, ohne sie noch einmal zu beweisen. Vorlesungen : Di & Mi 12-14 (05-514) Übungen : Termine werden in der ersten VL festgelegt Klausuren : Termine werden in den ersten Wochen festgelegt Staudingerweg 9 · Johannes Gutenberg–Universität Mainz · D-55099 Mainz Aufgabe 4: (6 Punkte) Es sei u : R+ × R → R+ eine positiv-wertige glatte Funktion, die die Wärmeleitungsgleichung erfüllt: ∂t u(t; x) = ν∂xx u(t; x). Hier ist ν > 0 eine Konstante. (i) Führen Sie neue Koordinaten τ ∈ R+ und ξ ∈ R ein vermittels √ τ = ln R(t), ξ = R(t)−1 x, wobei R(t) = 1 + 2νt und definieren Sie die Funktion φ : R+ × R → R durch φ(τ ; ξ) = R(t)u(t; x). Rechnen Sie nach, daß φ die Fokker-Planck-Gleichung erfüllt: ∂τ φ(τ ; ξ) = ∂ξξ φ(τ ; ξ) + ∂ξ ξφ(τ ; ξ) . (ii) Führen Sie die Funktion ψ : R+ × R → R ein vermittels ψ = −2ν(ln u)x , d.h., es gilt Z x 1 ψ(t; y) dy . u(t; x) = u(t; 0) exp − 2ν 0 Rechnen Sie nach, daß ψ die (nichtlineare!) viskose Burgers-Gleichung erfüllt: ∂t ψ(t; x) + ψ(t; x)∂x ψ(t; x) = ν∂xx ψ(t; x). Vorlesungen : Di & Mi 12-14 (05-514) Übungen : Termine werden in der ersten VL festgelegt Klausuren : Termine werden in den ersten Wochen festgelegt Staudingerweg 9 · Johannes Gutenberg–Universität Mainz · D-55099 Mainz