4. Übung zur Vorlesung Atom- und Molekülphysik (E4) SS2015 Aufgabe 11 Kreisbahnen im Wasserstoffatom Wir betrachten im Wasserstoffatom Zustände mit maximalem Drehimpuls, d.h. l = n − 1. Der radiale Anteil der Wellenfunktion für diese Zustände ist gegeben durch Rn,l=n−1 (r) = q 1 ( 12 na0 )2n+1 (2n)! r − n·a ·e 0 · r n−1 a) Bestimmen Sie die Erwartungswerte hri, r 2 und die relative Unschärfe des Bahnradius. b) Berechnen Sie den Bahnradius und seine Unschärfe für n = 50, l = 49 und vergleichen Sie diese Zahlen mit den Vorhersagen des Bohrschen Atommodells. Hinweis: D E ´ Beachten Sie, dass die Integrale für die Erwartungswerte bei dem radialen Anteil die Form ∞ ∗ Â = 0 Rn,l (r)ÂRn,l (r)r 2 dr haben. Aufgabe 12 Effektives Potential Die Energien En des Wasserstoffatoms hängen nur von der Hauptquantenzahl n ab. Sie ergeben sich aus den Randbedingungen des Radialteils, der wiederum über das effektive Potential Vef f (r) bestimmt wird: l(l + 1) 2 ~2 + − Vef f (r) = 2m a0 r r2 2 0~ . Obwohl dieses Potential von der Drehimpulsquantenzahl l abhängt, gilt dies nicht mit a0 = 4πǫ me2 für die bezüglich l entarteten Energien En . Es entsteht die Frage, wie En im Bezug zu Vef f für die erlaubten l liegt. Berechnen Sie dazu die Position rmin und den Wert des Minimums Vef f (rmin ) des effektiven Potentials in Abhängigkeit von l. Vergleichen Sie für Zustände mit maximalem Drehimpuls l = n − 1 das Ergebnis Vef f (rmin ) mit der Energie En , und, falls vorhanden, rmin mit dem Ergebnis für hri aus Aufg. 11. Aufgabe 13 (nur E4) Aufenthaltswahrscheinlichkeiten im Atom Berechnen Sie für die Zustände 1s (n = 1, l = 0, m = 0) und 2p (n = 2, l = 1, m = 0) des Wasserstoffatoms die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons innerhalb eines Radius R für die Fälle: a) R = 1 fm (Kernradius), b) R = a0 (Bohrscher Radius). Berechnen Sie die gleichen Größen für ein Atom, das aus einem Proton und einem Myon besteht (Masse mµ = 207 · me ). Hinweis: Bei der Betrachtung des myonischen Atoms ist zu beachten, dass die Masse des Myons nicht vernachlässigbar gegenüber der Masse des Protons ist. Aufgabe 14 Darstellung von Wellenfunktionen a) Zeichnen Sie für die Zustände 1s, 3s und 4d des Wasserstoffatoms den Radialteil der Wellenfunktion Rn,l (r) als Funktion von r in Einheiten von a0 . Berechnen Sie dazu die Lage der Nullstellen und Werte der Funktion für r = 0. b) Ermitteln Sie für die unten dargestellten Wellenfunktionen die Haupt- und Nebenquantenzahl n, l. Die magnetische Quantenzahl ist m = 0 für alle drei Beispiele. Die farbigen Flächen stellen die Grenzen dar, wo die Wellenfunktion ψn,l,m(r, θ, φ) einen bestimmten positiven Wert überschreitet (blau) bzw. negativen Wert unterschreitet (orange). D.h. innerhalb der blauen Volumina gilt ψn,l,m (r, θ, φ) > c, innerhalb der orangefarbenen ψn,l,m(r, θ, φ) < −c. Prinzipiell können bei solcher Darstellung mehrere verschiedenfarbige“ Volumina ineinander ” geschachtelt sein, dies ist jedoch bei den gegebenen Beispielen nicht der Fall. Hinweise: Die Wellenfunktion ist gegeben durch 1 − r ψn,l,m(r, θ, φ) = √ · e na0 · N 2r na0 l · L2l+1 n−l−1 2r na0 · Ylm (θ, φ) Für die Kugelflächenfunktionen gilt Ylm (θ, φ) ∝ eimφ · Plm (cos(θ)). Die zugeordneten Laguerre2l+1 (r) haben n − l − 1 verschiedene positive Nullstellen. Die zugeordneten LegendrePolynome Ln−l−1 Polynome Plm (x) haben l − m Nullstellen innerhalb des Intervalls ]−1, 1[. Z