UNIVERSITÄT DES SAARLANDES THEORETISCHE PHYSIK Professor Dr. Manfred Lücke D-66041 Saarbrücken 08. Januar 2004 WS 2003 ÜBUNGSAUFGABEN ZUR VORLESUNG THEORETISCHE PHYSIK III“ ” Übungsblatt 10 31. Streuung am r−2 –Potential Teilchen der Energie ~2 k 2 /2m werden am Potential V (r) = A/r2 gestreut. a) Schreiben Sie die Gleichung für die Radialfunktion R in die Form 2 λ(λ + 1) 2 ∂ρ + ∂ρ + 1 − R(ρ) = 0 , ρ ρ2 wobei ρ = kr und λ(λ + 1) = `(` + 1) + 2mA/~2 . b) Man bestimme den Index p der Besselfunktion Jp (ρ), die in die Lösung r π R(ρ) = Jp (ρ) 2ρ eingeht. Für ρ → ∞ gilt r Jp (ρ) = 2 π 1 cos(ρ−? −?) + O . πρ 2 ρ Konsultieren Sie ein Nachschlagewerk, um die Fragezeichen zu eliminieren. c) Aus dem Vergleich mit dem allgemeinen, in der Vorlesung angegebenen asymptotischen Verhalten R(ρ → ∞) ∼ π 1 sin(ρ − ` + δ` ) ρ 2 bestimme man die Streuphase δ` . d) Man zeige: Falls das Potential der Bedingung 2mA/~2 1 (A > 0) genügt, so ist | δ` P | 1 . Für diesen Fall berechne man die Streuamplitude f (k, θ) . −1 θ Hinweis: ∞ `=0 P` (cos θ) = sin ( 2 ) e) Geben Sie den differentiellen Streuquerschnitt an und diskutieren Sie ihn. f) Wie groß ist der totale Wirkungsquerschnitt? 32 Quantenmechanik an Spinsystemen In einem zweidimensionalen Ket-Raum mit normierten Basisvektoren (| +i, | −i) sei ein hermitischer Operator M definiert durch M | +i = | +i M | −i = − | −i h+ | −i = 0 . a) Wie lautet M in der Basis | +i | −i ? (1) b) Es werden neue Zustände definiert durch 1 | 1i = √ (| +i + i | −i) 2 1 | 2i = √ (| +i − i | −i) . 2 (2) Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit für M = +1, M = −1 jeweils in den beiden Zuständen | 1i bzw. | 2i ? c) Zeigen Sie, daß | 1i und | 2i orthonormal sind. Daher sollte es eine unitäre Matrix U geben, die (| +i, | −i) in (| 1i, | 2i) überführt. Geben Sie U an. In welche Matrix N wird M durch U transformiert? d) Wie lautet die allgemeinste hermitische 2 × 2-Matrix, für die | 1i und | 2i Eigenzustände sind? e) Sind die beiden Zustände √ 1 | ai = √ (| +i + i 2 | −i) 3 √ 1 | bi = √ (| +i − i 2 | −i) 3 (3) orthonormal? Was sind die Wahrscheinlichkeiten für M = ±1 in den beiden Zuständen? Was ergibt sich für die Erwartungswerte von N in | ai bzw | bi? 33. Pauli-Matrizen σx = 0 1 1 0 ; σy = 0 −i i 0 ; σz = 1 0 0 −1 a) Zeigen Sie (1) Die Pauli-Matrizen sind hermitesch mit Eigenwerten ±1 . (2) σx σy σz = i · 1 P (3) σα σβ = δαβ 1 + i 3γ=1 αβγ σγ (4) σα σβ + σβ σα = 2δαβ · 1 (5) [σα , σβ ] = 2iσγ , wobei α, β, γ eine zyklische Permutation von (x, y, z) ist. b) Drücken Sie die auf 1 normierten Eigenvektoren von σx und σy durch die von σz aus. c) Zeigen Sie, daß jede 2x2 Matrix M dargestellt werden kann als M = a0 · 1 + a · σ mit σ = (σx , σy , σz ) und a = (ax , ay , az ) , wobei a0 , ax , ay , az ∈ C I . Zeigen Sie weiter: a0 = 21 SpM und a = 12 Sp(M · σ) . d) Beweisen Sie (σ · a)(σ · b) = a · b · 1 + iσ · (a × b) für Vektoren a, b. e) Mit d) zeige man für ϕ = ϕ · n (n = Einheitsvektor) ϕ ϕ 1 − i(σ · n) sin . R(ϕ) = e−i 2 σ ·ϕ = 1 · cos 2 2 Abgabetermin: Ort: Freitag, 16. Januar 2004, 12.oo Uhr Briefkasten Prof. Lücke Bau 38, EG (neben den Fahrstühlen)