7 I. Nicht erneuerbare Ressourcen 2. Das Problem des Eigentümers einer Ressource (Neher, CH. 4) Probleme bei erschöpfbaren Ressourcen a) Mengenknappheit und Qualitätsverschlechterung b) Gleicht der technische Fortschritt die Erschöpfbarkeit durch Erfindung akzeptabler Substitute aus? c) Senkt der technische Fortschritt die Abbaukosten und die Kosten der Suche nach neuen Reserven? Problem des Bergwerksbesitzers: Nicht abbauen oder zum Marktpreis p verkaufen. Schonung der Ressourcen lohnt sich eventuell, wenn der Preis in Zukunft steigt, d.h. ∆ p = pt +1 − pt > 0 Im Fall der Schonung der Ressource R: Vermögenszuwachs ∆ p ⋅ R Im Fall des Abbaus der Ressource: Vermögenszuwachs = r ⋅ p ⋅ R wobei der Erlös zum Zinssatz r angelegt wird. Indifferenz zwischen Schonung und Abbau ∆p = r oder p pɺ =r p (Hotelling Regel) (Gleichgewichtsbedingung für alle Anbieter der Ressource) 8 Der Marktpreis steigt mit Pɺ = r P P ( t ) = P ( 0 ) er t c b gh und die Nachfrage fällt gemäß X P t Reserve - Restriktion: z T (1) c b gh X P t dt = S , S-Ressourcenbestand 0 Annahme eines Choke - Preises P gemäß Fig. 4.3 Bedingung für den Preispfad bezüglich T: P (T ) = P (2) mit P ( t ) = P ( 0 ) er t bg Gesucht: P 0 und T die (1) und (2) erfüllen. Preisanstieg im GG: P (t ) = P (0) er t ⇒ x D ( P ) fällt ⇒ x S fällt wegen x S = x D ⇒ natürliche Ressourcen- Erhaltung Fig. 4.2 9 Zur Niveaubestimmung der Variablen (z.B. P(t ) ) benötigt man Informationen über den Bestand der Ressource, die Reserve N.B. ∫ T 0 ∫ Oder T 0 X dt = S X ( P ( 0 ) er t ) dt = S bg Gesucht: P 0 und T zur Bestimmung eines Abbaupfades zur Erschöpfung der Ressource. Annahme (Fig. 4.3): Bei Choke-Preis P ist die Nachfrage null weil ein Substitut attraktiver geworden ist (backstop–Technologie ). Beim Übergang zur backstop-Technologie muß die Ressource erschöpft sein, denn ein späterer Verkauf der Restmenge zu P ist nicht optimal, da man den Erlös der Ressource vorher bei Verkauf mit Zins hätte anlegen können. bg 1. Positive Relationen zwischen P 0 und T aus der Ressourcenbeschränkung mit Hotelling Regel: T S = ∫ X ( P ( 0 ) e r t ) dt (1) 0 siehe SS Kurve in Fig. 4.4. 2. Negative Relation zwischen P ( 0 ) und T aus Choke–Preis Bedingung mit Hotelling Regel: P = P ( 0) er T (2) * Siehe DD Kurve in Fig. 4.4; Ist P ( 0 ) niedrig so wird T lang bis P erreicht wird. P ( 0 ) 10 und T * erfüllen beide Bedingungen. Fazit: P steigt ⇒ X fällt ⇒ S wird langsamer abgebaut ⇒ automatische Schonung der Ressourcen. P P t T∗ Figure 4.3. An industrial substitute for the natural product can be produced at a constant (choke) price P . The price of the natural product rises at the rate of interest. exhausting c h reserves when P is reached. T SS (1) T∗ DD bg P0 (2) bg P0 ∗ c b gh and the time cT h it takes ∗ Figure 4.4. Simultaneous determination of the initial price P 0 for the initial price to rise to the industrial price when reserves are exhausted. Figure 4.5 P(t) D The shaded area represents the initial stock of ore. It is exactly exhausted at the same time T * that the price of the natural product reaches the price of the industrial substitute. bg P∗ 0 D x P* (T ) = P Time s T∗ T∗ Time 11 Probleme: 1. S ist unbekannt; Höhe unsicher 2. r wird "zu hoch" angesetzt. Teil der Ressource bleibt im Boden, wenn der Übergang zur Backstop Technologie erfolgt. af ⇒ P 0 müsste gesenkt werden und die Abbauraten in der Gegenwart waren höher als bei niedrigem Zins und höherem P ( 0 ) . P(t) P r hoch r niedrig P1 (0) P 2 (0) t Fig. 4.6 T2 T1 Fig. 4.6: Bei höherem Zins steigt der Preis schneller (die Abbaumengen fallen schneller). Daher ist ein niedriger Anfangspreis erforderlich, um beim höheren Zins einen Teilabbau zu vermeiden. Abbaukosten und Royalties Royalty (Pacht) oder Wert des Eigentumsrechtes einer Einheit im Boden (Grundstückskosten samt aller Nutzungsrechte des Ressourcenvorrats darunter) qR = P − c c - Abbaukosten als Portfolio-Anpassungskosten Annahme: c = const 12 Kapitalgewinn der Ressource im Boden, wenn P steigt: ∆qR = ∆P − ∆c Vermögenszuwachs im Fall der Schonung: ∆qR ⋅ R mit da ∆qR = ∆P (3) c = constant Vermögenszuwachs im Fall des Abbaus: r ⋅ qR ⋅ R (4) (3) ⇒ Die Ressource im Boden muß im Wert steigen gemäß der Hotelling Regel; d.h. (4) qɺ R / q R = r wie im Fall des kostenlosen Abbaus. Der Wert des Aktivposten muß mit dem Zinssatz r steigen qR (t ) = qR (0) ert . Es ist p ( t ) = qR ( t ) + c = qR ( 0 ) e rt + c , also pɺ ( t ) = qɺ R ( t ) = r qR ( t ) und pɺ ( t ) p (t ) =r qR ( t ) p (t ) =r qR ( t ) qR ( t ) + c <r 13 Versuch einer Bestimmung des Wertes einer Grube (Mine) Nutzen aus dem Besitz einer Mine: π (t ) = p(t ) x(t ) − c ⋅ x(t ) = qR (t ) ⋅ x(t ) q R als Royalty, die der Grubenbesitzer an sich selbst bezahlt als Nettonutzen aus dem Besitz der Ressource. Gegenwartswert: T T T t =0 0 0 V = ∫ e − rtπ ( t ) dt = ∫ e − rt ( p − c ) x dt = ∫ e − rt qR ( t ) x ( t ) dt Mittel zur Max. des Gegenwartswertes der Mine ist die Hotelling Regel: qR ( t ) = qR ( 0 ) e rt T T 0 0 ⇒ V = ∫ e − rt qR ( 0 ) ert x ( t ) dt = ∫ qR ( 0 ) x(t ) dt Mit der Abbaubedingung: ∫ T t =0 ⇒ x ( t ) dt = S V = qR ( 0 ) S (4) Wert der Mine 14 Bemerkung: r fehlt, da der laufende Wert der Mine mit demselben Rate steigt (Hotelling Regel) wie der Diskontfaktor abnimmt. V = P ( 0 ) − c ≈ qR s (4) Der Wert der verbliebenen Ressource pro Einheit zu jedem Zeitpunkt entspricht dem Gewinn/Royalty zu diesem Zeitpunkt. Anwendung: (Test des Hotelling' schen Bewertungsprinzips) Erklärt (4) einen wesentlichen Teil der beobachteten Variation im Marktwert der Reserven von Mineralien? Miller und Upton verwenden Querschnittsdaten (über Firmen) und testen Hotelling‘s Bewertungsprinzip mit dem Preis für Reserven (nicht Marktpreise für abgebaute Mineralien). 39 Firmen mit Daten über geschätzte Reserven s, Verkaufspreise P und Kosten c für die Produktion von Öl und Gas. Der Wert V der Öl und Gasfelder könnte über Transaktionspreise bestimmt werden, diese sind aber selten. Als Proxi diente der Marktwert der Aktien plus Wert der Außenstände der Firmen. Regression: V =α + β s R 2 = 0.40 ( P − c) = −2.2 + 0.91 ( P − c ) ⇒ Fig. 4.8 V s An empirical relation between market values of mineral reserves and values calculated using the Hotelling principle. Value .. 20 ..⋱ 15 .. . 10 5 …∴ ⋮⋱∴∴ ⋮⋱ ∴∴⋮⋱.∴ p-c 5 10 Hotel 15 Marktwert der Ressource je EH entspricht in etwa dem gegenwärtigen Outputpreis abzüglich Abbaukosten. 15 3. Preisbildung bei Ressourcen (Neher, CH. 9, S. 162-173, dualer Ansatz) Zentrales Problem der Ressourcenökonomik: Was ist der Wert der natürlichen Ressource und wie entwickelt er sich (d.h. qR (t ) ). Aufgabe eines Ressourcen-Managers: Der Abbauplan soll den Gegenwartswert der Ressource maximieren. Dieser ist der diskontierte Wert eines Stromes von Gewinnen. max V = k x ( t )p NB z T 0 a f p ⋅ x − C x, R e − rt dt Rɺ = − x x - Kontrollvariable, R – Zustandsvariable. Man bezieht die sich ergebende Änderung im Wert der Ressource mit in die Maximierung ein: bg bg λ t ⋅ R t = Wert der natürlichen Ressource λ - Schattenpreis, Ko - Zustandsvariable oder Ressourcenpreis. Die Ressource ändert sich im Wert, wenn Preis oder Bestand sich ändern b g d λ ⋅ R = λ ⋅ Rɺ + R ⋅ λɺ dt Dieser Wert wird zum Gewinn addiert max x, R T ∫ ( px − C ( x, R ) ) e 0 − rt + λ ⋅ Rɺ + R ⋅ λɺ dt Nun wird jeder Term unter dem Integral zu jedem Zeitpunkt maximiert max x, R N.B. Rɺ = − x ( px − C ( x, R ) ) e − rt + λ ⋅ Rɺ + R ⋅ λɺ 16 Wir schreiben: max ( p ⋅ x − C ( x, R ) + λ e Rɺ ) e max p ⋅ x − C ( x, R ) + q ( − x ) ) e ( rt − rt + R ⋅ λɺ oder R − rt + R ⋅ λɺ mit qR = λ ⋅ e rt H H-Hamiltonfunktion Es ist λ ( t ) der Gegenwartswert des Schattenpreises der Ressource und qR ( t ) der laufende Wert des Schattenpreises. Optimierungsbedingungen: (MP) H x = ( p − qR ) − C x = 0 ; (PB) H R e − rt + λɺ = 0 (1) Es ist: oder d.h. p − qR = C x ( x, R ) λɺ = − H R e− rt = CR e− rt qɺ R = λ ⋅ r ⋅ e rt + λɺ e rt = r ⋅ q R + e rt ⋅ λɺ λɺ aus (PB) eingesetzt in (1): qɺ R = r qR + e rt ( CR ⋅ e − rt ) = r qR + CR = r qR − H R ⇒ ( PB ) qɺ R = r qR + CR ( x, R ) Wäre “>“ statt „=“, so stiege bei diesem Pfad von qR (t ) der Wert der Ressource im Boden stärker an als der Ertrag auf der Bank abzüglich Wertverlust von R als Kostensenkungsfaktor. Ferner: (DC) Rɺ = H qR oder Rɺ = − x 17 Die 3 Bedingungen beschreiben nur die Bewegungen innerhalb des Systems. Zu lösen ist ein System von 2 Differentialgleichungen. Man setze x aus (MP) in (PB) und (DC) ein: qɺ R = f ( qR , R; p ) , Rɺ = h ( qR , R, p ) Doch wo soll das System hin und wo und wie soll es beginnen? R(0) ist bekannt, aber nicht q R (0) . Wenn das System in T enden soll, müssen die "Transversality" Bedingungen in T erfüllt sein. (TC 1) qR (T ) ⋅ R (T ) = 0 (der Kapitalstock darf keinen Wert zum Endzeitpunkt T haben) (TC 2) H T = π T + q R T ⋅ Rɺ T = 0 bg bg bg bg Das Programm sollte beendet sein, wenn der Netto-cash-flow plus dem Wert der Investition Null ist. 18 Ein 2 - Perioden Modell (Perman u.a., S. 510 f) aus gesamtwirtschaftlicher Sicht (Makro) (Sozialer Planer) t = 0,1 pt = a − b ⋅ xt (− x = Rɺ ) p a KR aus der R. Die N-Kurve impliziert, dass die R. entweder nicht essentiell ist (x = 0 bei p = a) oder dass es eine Backstop-Technology gibt (Substitut). a-bx a/b xt x xt = B ( xt ) = ∫ ( a − b ⋅ x ) dx Benefit 0 b 2 xt 2 (Brutto-Benefit) = a ⋅ xt − Netto-Benefit NBt = B ( xt ) − C ( xt ) Es sei C ( xt ) = c ⋅ xt NB ( xt ) = a ⋅ xt − b 2 xt − c ⋅ xt 2 Ziel: Herleitung eines gesellschaftlich optimalen Abbauprofils ( ρ – gesellschaftliche Diskontrate) W = NB0 + (1) NB U1 ≈ U0 + 1+ ρ NB1 1+ ρ x0 + x1 = S max W = NB0 + x0 , x1 NB1 1+ ρ NB. x0 + x1 = S 19 L = W + λ ( x0 + x1 − S ) = a ⋅ x0 − b 2 x0 − c ⋅ x0 + 2 b 2 x1 − c ⋅ x1 2 + λ ( x0 + x1 − S ) 1+ ρ a ⋅ x1 − FOC: (2) ∂L = a − b x0 − c + λ = 0 ∂ x0 (3) ∂ L a − b x1 − c = +λ =0 ∂ x1 1+ ρ ⇒ a − b x0 − c + λ = ⇒ p0 − c = a − b x1 − c +λ 1+ ρ p1 − c 1+ ρ ( p1 − c ) − ( p0 − c ) = ρ oder ( pt − c ) − ( pt −1 − c ) = ρ p0 − c pt −1 − c Hotelling p − c = Royalty ρ – soz. Diskontrate bewertet die Zukunft versus Gegenwartsnutzen aus R. Wählt die Gesellschaft ρ = 0.1 , dann erfordert ein effizientes Abbauprogramm einen Nettoressourcenpreis-Anstieg von 10%. Wie hoch sollte aber p0 in Periode 0 sein, wenn W maximiert werden soll? p0 und p1 für ein optimales Abbauprogramm folgt aus: p0 = a − b x0 p1 = a − b x1 x0 + x1 = S p1 − c = (1 + ρ )( p0 − c ) 4 Gleichungen für 4 Unbekannte p0 , p1 , x0 , x1 T = 2 vorgegeben 20 Mehrperiodenmodell (T endogen) x Es sei jetzt c = 0 oder gering und U ( x) = ∫ p ( x) dx . 0 Nutzen aus dem Konsum von R. Es ist p dU = p( x) dx (*) p U(x) T max W = ∫ U ( xt ) e − ρ t dt { xt },T s.t. 0 x Rɺt = − xt t T 0 0 mit Rt = S − ∫ xt dt , H = U ( x ) − qR ⋅ x (PB) qɺ R = ρ qR − H R = ρ qR ⇒ qR (t ) = e ρ t qR (0) ∫ x xt dt = S (MP) H x = U x − qR = 0 ⇒ U x ⋅ e− ρt = qR (0) (disk. Grenznutzen muss zu jedem Zeitpunkt der gleiche sein) (anderenfalls verschiebe man Abbau x von Periode mit geringem disk. Nutzen zu Periode mit höherem disk. Nutzen). (*) ⇒ pt e − ρ t = constant = p0 ⇒ pt = p0 e ρ t ⇒ pɺ t =ρ pt Info für eine vollständige Lösung p Anfang (t=0) p0 = ? Mitte (t>0) pt = p0 e ρt x x0 = ? xt = ? Abbauzeit Ende (t=T) pT = p0 e ρT oder = p = choke price xT = ? = 0 T =? Erforderlich für Antworten: Spezifikation von p ( x) , z.B. p ( x) = K e − ax bei Perman u.a., S. 516-517, Tab. 15.2 (siehe Skript S. 23) x0 = x0 ( ρ , S , a ) , xt = xt ( ρ , a, T − t ) , T = T ( ρ , a, S ) . 21 4. Intertemporal optimale Abbauprogramme 4.1.1 Kostenlose Produktion (Neher. CH. 15, S. 271-281) X = ∑ xi Aggregierte Abbaumenge T ∫ ( ∑ x ) dt ≤ S Ressourcenbeschränkung: i 0 Gesucht: Bedingungen, bei denen die gewinnmaximierenden Entscheidungen der einzelnen Firmen zum optimalen Abbaupfad für die Branche führen. Die i-te Firma maximiert: T V = ∫ P ⋅ xi ⋅ e − rt dt (1) Rɺ = − X (2) H = P ⋅ xi + qR ⋅ Rɺ = P ⋅ xi − qR ⋅ X (3) max 0 xi ⇒ H xi = 0 (MP) (PB) also (Hotelling) qɺ R = r qR Pɺ = r P Mengenrückgang folgt aus PB oder b g Pɺ = P ′ X Xɺ rP Xɺ = P′ ( X ) MP (DC) c=0 qɺ R = r qR − H R ⇒ ⇒ da P = qR ⇒ P ( t ) = P ( 0 ) e rt wegen P = P ( X ) Xɺ = r ⋅ ε X ,P < 0 X Rɺ = HqR = − X Gemäß unserem Wohlfahrtsoptimierenden Problems im vorangegangenen Abschnitt und diesem Abschnitt ergeben sich zwei verschiedene Effizienzbedingungen: Pɺ =ρ P und Pɺ =r P Die erste ergibt sich aus der Maximierung der sozialen Wohlfahrt, die letztere aus der privaten Gewinnmaximierung. Bei ρ = r sind beide Lösungen gleichwertig. 22 4.1.2 Ressourcenabbau in einem monopolistischen Markt T max Xt NB ∫ P( X ) X e − rt dt c=0 0 Rɺ = − X T ∫ X dt = S 0 Aus demselben Grund wie im Fall der vollständigen Konkurrenz erhält man die gewinnmaximale Lösung indem man einen Pfad für X so wählt, dass der diskontierte marginale Gewinn zu jedem Zeitpunkt t derselbe ist: Aus H = P ( X ) X + qR ⋅ Rɺ = P ( X ) X − qR ⋅ X folgt für die FOC dH = MR − qR = 0 d X (PB) qɺ R = r qR ⇒ qR ( t ) = qR ( 0 ) ert Also MR ( t ) = qR ( 0 ) e rt oder MR ( t ) e − rt = qR ( 0 ) = const. Im Konkurrenzmarkt ist der Grenzerlös gleich dem Preis. Im monopolistischen Markt ist der Preis nicht fix sondern hängt von der Wahl des Outputniveaus ab. Im monopolistischen Markt soll der Grenzerlös (hier gleich Grenzgewinn) und nicht der Nettopreis oder die Royalty mit dem Zinssatz steigen um den abdiskontierten Gewinn über die Zeit zu maximieren. Die Lösung des Monopolproblems bei entsprechender Spezifizierung der Nachfragefunktion P ( X ) findet man im Appendix 15.2 bei Perman u.a. (2003). Die Ergebnisse dieser Berechnungen stehen in Tabelle 15.3. 23 4.1.3 Ein Vergleich zwischen einem Wettbewerbs- und einem monopolistischem Abbauprogramm Nachfolgend geben wir in Tabelle 15.2 und 15.3 aus Perman u.a. (2003), die optimalen Lösungen für das soziale Wohlfahrtsoptimum, für das Modell der vollständigen Konkurrenz und für den Monopolfall an. Bei Perman ist die Abbaumenge nicht x sondern R, und der Marktzins nicht r sondern i. 24 Zuerst ist festzuhalten, dass der gewinnmaximale Abbauplan im Konkurrenzmodell mit dem sozial optimalen Abbauplan zusammenfällt, wenn der Marktzins r ( = i ) und die soziale Konsumdiskontrate gleich hoch sind. Zweitens unterscheidet sich der gewinnmaximale Abbauplan im Fall der vollständigen Konkurrenz von dem im Monopolfall, d.h. die Monopollösung ist suboptimal aus Sicht der Wohlfahrtsmaximierenden Behörde. Entsprechend der Wahl der funktionalen Form der Nachfragefunktion dauert es beim Monopol h = 1.6 mal länger die Ressource vollständig abzubauen als im Fall der vollständigen Konkurrenz. Wie Fig. 15.4 zeigt, wird der anfängliche Nettopreis im Monopolfall höher sein, und die Rate des Preisanstieges wird langsamer sein. Der Abbau der Ressource wird anfangs im Monopolfall langsamer sein, aber gegen Ende des Erschöpfungszeitpunktes schneller. Das Monopol ist ein „Freund der Abbaugegner“, da es den Zeitpunkt der Erschöpfung der Ressource in die Zukunft verschiebt. Diese Schlussfolgerung ist aber nicht zwingend. Nimmt man eine isoelastische Nachfragekurve vom Typ X = α ⋅ P −ε an, so sind die Abbauprogramme bei vollständiger Konkurrenz und beim Monopol identisch. In Fig. 15.4 reduziert der Monopolist anfänglich die Menge und erhöht den Preis im Vergleich zur vollständigen Konkurrenz. Die Rate der Preiserhöhung wird jedoch langsamer sein als unter vollständiger Konkurrenz. Schließlich ergibt sich eine Verlängerung des Zeithorizontes, über den der Monopolist die Ressource abbaut. 25 4.1.4 Komparative dynamische Analyse im Modell des Ressourcenabbaus bei kostenloser Produktion Im Kapitel 15.6 von Perman u.a. (2003) werden folgende Auswirkungen bei Änderungen in den Parametern des Grundmodells untersucht: 1. Die Auswirkung einer Erhöhung des Zinssatzes auf den optimalen Preis der Ressource (Fig. 15.5 und Fig. 15.6). 2. Eine Erhöhung des Bestandes der Ressource (Fig. 15.7 und Fig. 15.8). 3. Die Auswirkung einer Nachfrageerhöhung nach der Ressource (Fig. 15.9). 4. Eine Preissenkung der backstop Technology (Fig. 15.10). 5. Ein Anstieg der Abbaukosten (Fig. 15.11 und Fig. 15.12). 26 27