IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte LVA-Leiterin: Ana-Maria Vasilache Einheit 6/II: Monopol (Kapitel 10) Marktformen Die Marktform beeinflusst das Verhalten und die Angebotsentscheidung der Unternehmung: • Vollkommener Wettbewerb • Unvollkommene Märkte: – Monopol – Oligopol – Monopolistische Konkurrenz IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 2 Marktformen - Überblick IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 3 Das Monopol Grundannahmen: • Am Markt existiert nur ein Unternehmen (= ein Anbieter), das Marktmacht besitzt und den Preis beeinflussen kann Preissetzer. • Das angebotene Gut ist homogen, keine Produktdifferenzierung Homogenität. • Es existieren Beschränkungen oder besondere Kosten Kein freier Markteintritt und –austritt. Beispiele: Häufig öffentliche Versorgungsunternehmen, wie Telefongesellschaften, Elektrizitätswerke, Eisenbahnen, Grundwasserversorgung, … IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 4 Der Monopolist als Preissetzer • Im Monopol kann das Unternehmen den Preis frei setzen, die wichtigste Beschränkung liegt in der Marktnachfrage. • Die Nachfrage, der sich der Monopolist gegenübersieht, entspricht der Marktnachfrage (≠ vollständige Konkurrenz). Entscheidungen: • Welche Menge soll produziert werden, um den Gewinn zu maximieren? • Welcher Preis soll veranschlagt werden, um die gewünschte Menge abzusetzen? IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 5 Der Monopolist als Preissetzer (graphisch) Abbildung 1: Der Anbieter bei vollständiger Konkurrenz sieht sich einer horizontalen Nachfrage gegenüber; der Monopolist sieht sich der gesamten Marktnachfrage gegenüber. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 6 Erlöse im Monopol I • Vollständige Konkurrenz: Verkauft ein Anbieter um eine Einheit mehr, so erhält er den Marktpreis GR = P. • Monopol: Möchte die Monopolistin eine zusätzliche Einheit absetzen, so muss sie den Preis senken und kann die zuvor angebotene Menge nun auch nur zum geringeren Preis anbieten GR < P. – Annahme: Die Monopolistin kann nur einen Preis setzen (Preisdifferenzierung ist hier ausgeschlossen). IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 7 Erlöse im Monopol II • Die Erlösfunktion: R(Q) = P · Q • Einsetzen der inversen Nachfragefunktion: P(Q) = a – bQ : R(Q) = (a – bQ) · Q R(Q) = aQ – bQ2 • Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion GR(Q) : ∂R(Q) = GR(Q) = a − 2bQ ∂Q IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 8 Beispiel: Erlöse im Monopol • Die Erlösfunktion: R(Q) = P · Q • Einsetzen der inversen Nachfragefunktion: P(Q) = 30 – 5Q : R(Q) = (30 – 5Q) · Q R(Q) = 30Q – 5Q2 • Die erste Ableitung ergibt die Grenzerlösfunktion GR(Q) : ∂R(Q ) = GR(Q ) = 30 − 10Q ∂Q IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 9 Erlöse im Monopol (graphisch) Abbildung 2: GR = P für Anbieter bei vollkommener Konkurrenz und GR < P im Monopol. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 10 Gewinnmaximierung I Die Monopolistin muss die Marktnachfragefunktion und die Kostenfunktion kennen. Auf Basis dessen, legt sie die gewinnmaximale Menge und den dazugehörigen Preis fest. • Maximierung der Gewinnfunktion π(Q) = R(Q) – C(Q) 1. Ableiten: ∂π (Q) ∂R(Q ) ∂C (Q ) = − ∂Q ∂Q ∂Q 2. Nullsetzen: ∂R (Q) ∂C (Q) − =0 ∂Q ∂Q 3. Umformen: ∂R (Q) ∂C (Q) = ∂Q ∂Q • Optimalitätsbedingung im Monopol: GR(Q) = GC(Q) IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 11 Gewinnmaximierung II • Mengenentscheidung: Die Monopolistin produziert jene Menge bei der GR(Q) = GC(Q). – GR(Q) > GC(Q): Eine Ausweitung der Produktion würde den Gewinn erhöhen. – GR(Q) < GC(Q): Eine Verringerung der Produktion würde den Gewinn erhöhen. • Preisentscheidung: Die inverse Nachfragefunktion gibt an, bei welchem Preis die jeweilige Menge absetzbar ist. Es wird also jener Preis festgelegt, bei dem die optimale Menge nachgefragt wird. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 12 Gewinnmaximierung I (graphisch) Abbildung 3: Mengenentscheidung (A) und Preisentscheidung (B) im Monopol. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 13 Gewinnmaximierung II (graphisch) Abbildung 4: Monopolgewinn π(Q) = [P – DC(Q)] · Q IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 14 Übung 1: Gewinnmaximierung C(Q) = 50 + Q2 Nachfragefunktion: Q(P) = 40 – P Kostenfunktion: QM, PM, π = ??? IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 15 Messung der Monopolmacht Reine Monopole sind selten. Meist befinden sich mehrere wenige Unternehmen am Markt. Wir können den Grad der Monopolmacht quantifizieren: • Je größer der Preisaufschlag auf die Grenzkosten, desto größer die Monopolmacht. Zwei Extrema: – Vollkommene Konkurrenz: P = GC(Q) – Monopol: P > GC(Q) • Lerners Maß der Monopolmacht: L= P − GC (Q) 1 bzw. L = − D P EP • Die Monopolmacht ist umso größer, je unelastischer die Nachfrage ist! IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 16 Nettowohlfahrt und Monopol I Abbildung 5: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 17 Nettowohlfahrt und Monopol II Abbildung 6: Nettowohlfahrt bei vollkommener Konkurrenz und im Monopol. IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 18 Fragen??? IK Ökonomische Entscheidungen und Märkte 19