Gegenstand der Mikroökonomik Positive und normative Ökonomik “Die Mikroökonomik beschäftigt sich mit dem Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte” Positive Ökonomik: Wie ist es? z.B.: Beispiel: Welche Auswirkungen hat eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen? • Welche Menge kauft ein Wirtschaftssubjekt bei einem gegebenen Preis von einem Gut? • Was und wie viel soll ein Unternehmen produzieren? • Zu welchem Preis wird es anbieten? Weiterführende Fragen: Normative Ökonomik: Wie soll es sein? Beispiel: Sollte man im Hinblick auf die Wohlfahrt eines Landes die Mehrwertsteuer erhöhen oder nicht? Normative Aussagen setzen in der Regel die Klärung von Fragen der positiven Ökonomik voraus. • Wie bilden sich Löhne? Nominale und reale Preise • Warum werden bei eBay viele Gebote erst in der letzten Minute einer Auktion abgegeben? Nominaler Preis: Absoluter, nicht inflationsbereinigter Preis eines Gutes (in Geldeinheiten). • Warum hat OpenOffice Im- und Exportfilter für Microsoft Word, andersherum aber nicht? Realer Preis: Austauschverhältnis zum Numeráire, im allgemeinen zum Warenkorb. Der Markt Knappheit und Preis Der Markt ist eine Ansammlung von Käufern und Verkäufern, die durch tatsächliche und potentielle Interaktionen den Preis eines Gutes bestimmen. Ein freies Gut ist dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Preis von 0 die angebotene Menge größer als die nachgefragte ist. Alle anderen Güter sind knappe Güter. Güter sind materielle Produkte und Dienstleistungen Der Preis ist ein Indikator der Knappheit: Je knapper ein Gut ist, desto höher ist sein Preis. Der Preis hat also unmittelbar nichts mit dem Gebrauchswert oder mit den Herstellungskosten zu tun! Ein Markt lässt sich nach Ähnlichkeit der Produkte (Substitutionsbeziehungen), nach räumlichen oder zeitlichen Kriterien abgrenzen. Weiterhin unterscheidet man die Marktform nach der Anzahl von Anbietern und Nachfragern. Das ökonomische Prinzip Das ökonomische Prinzip gibt es in zwei Ausprägungen: Maximalprinzip: Erreichen eines maximalen Outputs mit gegebenem Input. Minimalprinzip: Erreichen eines gegebenen Outputs mit minimalem Input. Wichtig: Es ist nicht beides möglich! Opportunitätskosten und Gewinn Die Opportunitätskosten sind gleich dem höchsten entgangenen Gewinn, der bei einer anderen Alternative (z.B. dem Einsatz einer Menge eines Produktionsfaktors in einem anderen Produktionsprozess) entstehen würde. Daher enthalten die Kosten sowohl den Unternehmerlohn als auch die Eigenkapitalverzinsung (anders als in BWL!). Ein Gewinn von 0 bedeutet daher nur einen durchschnittlichen Gewinn. Konsumenten- und Produzentenrente Transformationskurve und Produktionsmöglichkeitsmenge Die Konsumentenrente ist der aggregierte, in Geldeinheiten gemessene Vorteil, den die Konsumenten daraus erlangen, dass ihre Zahlungsbereitschaft den tatsächlichen Marktpreis übersteigt. Die Produzentenrente ist der aggregierte, in Geldeinheiten gemessene Vorteil, den die Produzenten daraus erlangen, dass der tatsächlich erzielte Maktpreis über dem Preis liegt, zu dem sie bereit wären anzubieten. Die Produzentenrente entspricht der Summe der Deckungsbeiträge. Die Transformationskurve begrenzt die Produktionsmöglichkeitsmenge einer Volkswirtschaft. Im Falle effizienter Produktion können mit gegebener Fakrorausstattung alle Punkte auf der Transformationskurve erreicht werden. x1 a Wohlfahrt = KR + PR + Steuereinnahmen b p PMM xA KR x2 p ∗ PR xN x∗ x Um b Einheiten von Gut 2 Mehr produzieren zu können, muß auf die Produktion von a Einheiten von Gut 1 verzichtet werden. (⇒ Opportunitätskosten) Herleitung der Transformationskurve Technologie Schritte: Die Produktionsfunktion 1. Aufteilung des Produktionsfaktors y in (y1 , y2 ) 2. Produktionsfunktionen für beide Güter (y1 → x1 , y 2 → x2 ) Sie gibt die maximale Menge an Output an, die bei gegebener Technologie mit einer bestimmten Menge an Produktionsfaktoren produzierbar ist. (=Technischer Zusammenhang) 3. Alle Kombinationen (x1 , x2 ) bilden die Transformationskuve y = Output Produktionsfunktion x2 (Gut 2) x2 = f (y) x1 (Gut 1) x = Input Aufteilung von Faktor y x1 = g(y)