Einschub: Kurze Einführung in die Außenhandelstheorie : (Widerholung für Studenten die Theorie des internationalen Handels bereits gehört haben) 1. Aufgabe Im Inland werden mit Hilfe des Faktors Arbeit zwei Güter produziert. Die Produktionsfunktionen lauten: X= 1 Ax 2 und Y= 1 Ay 2 mit X,Y produzierte Menge des Gutes X bzw. Y Ai : zur Produktion des Gutes i eingesetzte Arbeitsmenge mit i ∈ {x, y} Das Arbeitsangebot beträgt unabhängig vom Lohnsatz 100 Einheiten, die stets nachgefragt werden. Der Faktor sei innerhalb des Landes auch zwischen beiden Sektoren vollkommen mobil. Es herrsche vollkommene Konkurrenz. Berechnen und zeichnen Sie die Transformationskurve. Interpretieren Sie ihre Steigung. Aufgabe 1 Die Transformationskurve gibt alle Kombinationen an möglichen Produktionsergebnissen (X und Y), die das Land bei effizientem Einsatz des Produktionsfaktors A produzieren kann. Rechnung : 2x+2y = 100 =) y = 50 – x Die Steigung der Transformationskurve gibt die Höhe der Opportunitätskosten an. Transformationskurve, Abbildung 1 Y 50 X 50 Aufgabe 2 (selber rechnen und zeichnen) Die Produktionsbedingungen des Auslandes seien durch die Funktionen X * = 2A x * und Y* = 2 Ay * 3 gekennzeichnet (Die mit einem Stern versehenen Variablen des Auslandes sind den inländischen analog definiert). Das ausländische Arbeitsangebot A* beträgt 90 Einheiten. Ansonsten gelten dieselben Annahmen wie im Inland. Berechnen Sie die Transformationskurve und zeichnen Sie diese. Aufgabe 2 Rechnung : x/2 + 3/2y = 90 =) y = 60 – x/3 Transformationskurve, Abbildung 2 Y 60 X 180 Aufgabe 3 Erläutern Sie, welches Land für welches Gut absolute bzw. komparative Produktionsvorteile besitzt: Das Ausland hat für die Produktion von beiden Gütern einen absoluten Kostenvorteil, d.h. es kann mit dem gleichen Arbeitseinsatz mehr von Gut x (y)herstellen. Die Opportunitätskosten Inland Ausland In Einheiten des anderen Gutes Gut X 1 1/3 Gut Y 1 3 =) Das Inland hat einen komparativen Kostenvorteil beim Gut Y (und das Ausland beim Gut X). Der relative Preis von x ( px py ) beträgt im Inland 1 und im Ausland 1/3. Je nach Präferenzen und Größe der Länder wird der relative Weltmarktpreis irgendwo also zwischen 1/3 und 1 liegen. Das Inland exportiert dann das Gut, bei dem der Weltmarktpreis über dem in der geschlossenen Volkswirtschaft liegenden Preis liegt, also in diesem Fall Y und das andere Gut (X) importieren. Bei einem Weltmarktpreis von 1/2 (fix, d.h. bei jeder angebotenen Menge gilt dieser Preis), lautet der Maximierungsansatz für das Land Inland: max. ½ x + y = 50 – ½ x =) Randlösung : x=0. =) y = 50. Analog für das Ausland : x=180. Aus der Produktion von 50 y für das Inland ergibt sich die folgende mögliche Bilanzbeschränkung durch den Weltmarkt: Y = ½ x +y = 50 – ½ x, diese liegt immer oberhalb von y= 50 – x. Ebenso ergibt sich für das Ausland (vorher : x= 180 -3y) nun : x=180 – 2y (Die tatsächlich gehandelten Mengen ergeben sich je nach den Präferenzen). Bilanzbeschränkung mit Handel (Inland), Abbildung 3 Y 50 50 100 X Bilanzbeschränkung mit Handel (Ausland), Abbildung 4 Y 90 60 X 180 Da die Faktoren nicht wandern können, bleibt in jedem Gebiet die Menge an Produktionsfaktoren konstant. Der optimale Einsatz dieser Faktoren wird nur bei einer Vollauslastung der Faktoren erreicht und wenn simultan sowohl kein Anreiz zu einer Veränderung des Einsatzes an Produktionsfaktoren als auch zu keinem weiteren Tausch zwischen den Ländern gegeben ist. Zusammenfassung RICARDO : Ricardo : 1 Produktionsfaktor, 2 Güter, 2 Länder, vollkommene Konkurrenz auf Güter und Faktormarkt, immobiler Produktionsfaktor, Unterschiedliche Produktionsfunktion Öffnung des Handels für ein 3.Land beeinträchtigt unter Umständen die Handelsgewinne (je nachdem ob es ein Konkurrent ist (gl. Produkt wird exportiert) oder nicht =) Verluste - nur aufgrund unterschiedlicher Produktionsfunktion lohnt sich Spezialisierung. - Diese unterschiedliche Produktivität bzgl. des Faktors Arbeit wird bei Heckscher – Ohlin mit unterschiedlicher Kapitalausstattung begründet. Dadurch ergeben sich allerdings Unterschiede in der Beurteilung der Auswirkungen von Handelsliberalisierung: Mit einer Anpassung der Preise der Güter durch den Handel (abzüglich der Transaktionskosten) kommt es zu einer Veränderung der Entlohnung der Produktionsfaktoren: Während der Preis des relativ günstigen Gutes steigt, sinkt der Preis des relativ knappen Gutes (Es wird eine Entlohnung der Produktionsfaktoren mit ihrer Grenzproduktivität unterstellt.) Bsp.: Im relativ kapitalreichen Land ist der Güterpreis des kapitalintensiv produzierten Gutes relativ günstig. Das arbeitsintensive Gut ist dagegen relativ teurer. Durch den Handel sinkt der Preis des arbeitsintensiv produzierten und steigt der Preis des Kapitalintensiv produzierten Gutes. Damit steigt die Nachfrage nach Kapital und die Nachfrage nach Arbeit sinkt. Also steigt die Entlohnung des Faktors Kapital, während die des Faktors Arbeit sinkt. Heckscher – Ohlin : 2 Produktionsfaktoren (national mobil, international immobil), 2 Güter, 2 Länder, Verteilungseffekte ( unterschiedliche Besitzer der verschiedenen Produktionsfaktoren), gleiche Produktionsfunktion ! Handel umso lohnender je unterschiedlicher die Faktorausstattungen der Länder sind =) eigentlich müssten Entwicklungsländer mit den Industrieländern am meisten handeln. (Interkontinentaler Handel) Aufgabe 4 Erläutern Sie verbal, wie es allein durch Güterhandel zu einem Angleichen der Faktorpreise kommt. Die Faktorpreise passen sich der Grenzproduktivität der Faktoren an. Durch den Handel gleichen sich die Güterpreise in beiden Ländern an. Da die beiden Länder identische Produktionsfunktionen und damit die gleiche Produktivität in beiden Sektoren haben und auf den Märkten vollkommene Konkurrenz (d.h. marginale Produktivität des Faktors = Preis des Faktors) herrscht, gleichen sich die Faktorpreise entsprechend an. - Kritiken? (Technologien, Wissen, Infrastruktur….), … Intraindustrieller Handel…