1. Das Wichtigste in Kürze SGI 2011 SGI 2014 9,29 9,29 Parlamentarische Ressourcen und Kontrollkompetenzen weitgehend sinnvoll wider. Dabei verfügen die Abgeordneten über umfangreiche Informationsund Kontrollrechte und können auch auf eine hohe inhaltliche Expertise der unterstützenden Einrichtungen des Parlaments sowie eigene wissenschaftliche Ressourcen zurückgreifen. Der insgesamt ausgezeichnete sechste Rang mit einem Wert von 9,3 Punkten korrespondiert mit den ebenfalls sehr guten Ergebnissen, die Deutschland bei der allgemeinen Betrachtung seiner rechtsstaatlich-demokratischen Standards erzielt (siehe oben). Positiv zu werten ist in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass die Rechte des Bundestags im Kontext der Beschlüsse über die Euro-Rettungsmaßnahmen durch das Bundesverfassungsgericht in der letzten Erhebungsrunde gestärkt wurden. Die aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag dürfen allerdings keinesfalls dazu führen, dass die parlamentarischen Rechte der Opposition in der neuen Legislaturperiode untergraben werden. Eine starke parlamentarische Kontrolle gegenüber der Regierung ist für die Qualität des Regierens von entscheidender Bedeutung. Positive Rolle intermediärer Organisationen – hohe Medienqualität, handlungsfähige Interessenverbände und Tendenzen stärkerer gesellschaftlicher Beteiligung SGI 2011 SGI 2014 6,64 6,55 Beteiligungskompetenz Intermediäre Gruppen Auch bei der Bewertung der Rolle intermediärer Gruppen (Medien, Parteien, Interessengruppen) kommt Deutschland auf eine vordere Platzierung (Rang 6) – direkt hinter den nordischen Staaten und Luxemburg. Die Qualität der Medienberichterstattung ist im internationalen Vergleich auf einem hohen Niveau. Parteien und Verbände verfügen über die entsprechenden inhaltlichen und personellen Kapazitäten, um sachgerechte Politikvorschläge zu erarbeiten und in den politischen Prozess einzuspielen. Dabei müssen aber Prinzipien der Transparenz und gleichberechtigten Interessenrepräsentation eingehalten werden, so dass kleinere gesellschaftliche Interessengruppen nicht strukturell gegenüber den großen Verbänden benachteiligt werden. Hier gibt es durchaus noch Verbesserungspotenzial. Der im Erhebungszeitraum erkennbare Trend eines wachsenden Drucks von „unten“ in Gestalt sozialer Bewegungen und deren Forderungen nach mehr (Bürger-) Beteiligung und Transparenz ist nicht zuletzt in diesem Kontext sehr positiv zu werten. Die in Reaktion auf diese Prozesse teilweise erkennbaren Tendenzen einiger etablierter Parteien zu einer Stärkung innerparteilicher Demokratie sollten entsprechend fortgesetzt und forciert werden. 16