Plagegeister - mySkin Haut- und Laserzentrum Mallorca

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GESUNDHEIT
sonders im Hochgebirge –, eine
zahnärztliche Behandlung, Fieber,
Erkältungskrankheiten, Grippe,
Stress, hormonelle Einflüsse, Nahrungsmittelallergien, eine gestörte
Immunabwehr, z.B. bei schweren
Erkrankungen oder nach Operationen, sein.
Im akuten Fall
Lästige Herpes-Infektionen
Bei Herpesviren kann
einem das Lachen vergehen: Sie sind weit verbreitet und hartnäckig. Hat
man eine Infektion überstanden, kann es einen
schnell wieder erwischen.
ie drei häufigsten Herpesviren sind das Herpes-Simplex-Virus I/II (HSV) sowie
das Varizella-Zoster-Virus. Lippenherpes (Herpes labialis) wird z.B.
durch das Herpes-Simplex-Virus
Typ I hervorgerufen. Typisch sind
Herpesbläschen: schmerzhaf te
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Bläschen an Lippen, Zunge oder
Mundschleimhaut. Nach der ersten
Ansteckung mit dem Virus, die oft
gar nicht bemerkt wird, bleibt der
Krankheitserreger im Körper.
Übertragen wird das Virus durch
Tröpfcheninfektion, z.B. beim Husten, Niesen, Sprechen, durch direkten Kontakt (z.B. Küssen), oder
Schmierinfektion – wenn man z.B.
ein Trinkglas gemeinsam benutzt.
Da man sich schon beim einmaligen Kontakt mit einer erkrankten
Person anstecken kann, tragen fast
alle Menschen das Virus in sich.
Durch verschiedene Reize, die die
Immunabwehr schwächen, kann
das Virus aktiv werden. Das können z.B. Sonnenstrahlung, be-
Mit Komplikationen
Zu einer besonders schwerwiegende Form der Herpes-Infektion
kann es bei Menschen mit Neurodermitis kommen – nämlich zu
Eczema herpeticatum. Durch eine
gestörte Immunabwehr kommt es
dazu, dass sich die Herpes-Infektion rasch über große Hautbezirke
ausbreitet. Zu Beginn bilden sich
meistens linsengroße Bläschen,
die sich über das ganze Gesicht
und den Hals verteilen. Von dort
aus können sie sich auch auf den
Rumpf und die Extremitäten ausbreiten. Eczema herpeticatum wird
von einem allgemeinen Krankheitsgefühl und hohem Fieber begleitet. In der Regel dauert die Infektion zwei bis drei Wochen an.
Eine häufige, leichte Komplikation
ist eine stärkere Besiedlung der
Krusten mit Bakterien, so dass sich
eine so genannte Impetigo entwickelt – ein chronischer Ausschlag.
Ki-Magazin 3/2007
Foto: Biodroga
Plagegeister
Wenn die Erkrankung ausbricht,
brennt, spannt und juckt die Haut.
Nach einigen Stunden bilden sich
Bläschen, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Diese öffnen
sich, es kommt zu gelblichen Verkrustungen, die langsam abheilen.
Hinzu können Fieber, Lymphknotenschwellungen und ein allgemeines Gefühl von Krankheit kommen. Die Beschwerden dauern
meistens nicht länger als 10 Tage.
Normalerweise verschwinden die
Bläschen, ohne Narben zu hinterlassen. Wer einmal Herpesbläschen hatte, bekommt sie unter den
entsprechenden Umständen häufig wieder.
GESUNDHEIT
Eine Infektion der Hornhaut des
Auges mit dem Herpes-SimplexVirus führt zu einer Entzündung,
die nicht selten narbig abheilt. Sie
sollte möglichst schnell von einem
Augenarzt behandelt werden. Sie
entsteht, wenn Viren mit den Fingern oder z.B. durch einen Waschlappen bzw. ein Handtuch vom
ursprünglichen Herd ans Auge gebracht werden.
Verhaltensregeln
Was ist zu beachten, wenn man
unter Lippenherpes leidet?
■ Man sollte den direkten Kontakt
mit Herpes-befallener Haut bzw.
Schleimhaut einer anderen Person
meiden. Auch ein schon vorhandener latenter Herpes schützt nicht
vor einer nochmaligen Infektion.
■ Der Herpeskranke sollte den
Herpesherd nicht direkt mit dem
Fingern berühren. So lässt sich
verhindern, dass der Virus in andere Hautbereiche oder in die Augen
verschleppt wird. Präparate sind
nicht mit den Fingern, sondern
Hilfsmitteln, z.B. einem Wattestäbchen, aufzutragen.
■ Wenn man sein Gesicht wäscht,
sollte man zuerst die Augen, dann
die nicht betroffenen Gesichtspartien und erst zuletzt die Bereiche
des Herpesherdes berühren – und
zwar vorsichtig.
■ Bei einem rezidivierenden Herpes labialis sollten die Lippen mit
einem Präparat mit hohem Lichtschutzfaktor eingecremt werden,
bevor man sich der Sonnenstrahlung aussetzt.
■ Im späteren Krustenstadium ist
es lästig, eingetrocknete Krusten
wiederholt aufzureißen. Hier kann
man versuchen, Haut und Krusten
durch Salbenbehandlungen geschmeidig zu halten, indem man
z.B. eine Dexpanthenol-haltige
Salbe anwendet.
Herpes genitalis
Herpes genitalis ist eine ansteckende Krankheit, die durch Herpes-Simplex-Viren vom Typ II ausgelöst wird. Sie wird durch Sexualkontakte übertragen und befällt
Haut und Schleimhäute im Genitalbereich. Genau wie der HerpesSimplex-Virus Typ I »schläft« das
Typ II-Virus im Körper. Deshalb
kann die Krankheit immer wieder
aufs Neue ausbrechen.
Wenn die Krankheit das erste Mal
auftritt, kann das individuell sehr
unterschiedlich verlaufen. Drei bis
neun Tage nach der Infektion
kommt es zum Herpesausbruch.
Therapie
Behandelt wird Lippenherpes mit Wirkstoffen,
die die Vermehrung des
Herpes-Simplex-Virus
Typ I hemmen.
Foto: Creativ Collection
D
er bekannteste Wirkstoff ist Aciclovir. Es
gibt verschiedene Aciclovir-haltige Cremes zur örtlichen Behandlung, die in Apotheken frei verkäuflich sind. Wichtig ist ein
frühzeitiger Behandlungsbeginn. Verspürt man ein Spannungsgefühl,
Prickeln, Brennen an Stellen, an denen schon einmal ein Herpes auftrat,
sollte man schnell reagieren. Weitere Wirkstoffe in Präparaten zur
Selbstbehandlung sind: Zinksulfat, Gerbstoff-haltige Zinkschüttelmixturen, Melissenextrakt oder Jod. Bei sehr häufigen Rezidiven und Komplikationen ist systemisch mit Aciclovir-Tabletten zu behandeln.
Ki-Magazin 3/2007
GESUNDHEIT
Kriechend
Schon im alten Griechenland litten viele Menschen
unter schmerzhaften Infektionen mit Herpesviren.
S
ie erhielten ihren Namen
von Hippokrates, der damit die Ausbreitung der Hauterscheinung beschrieb. »Herpes«
ist Altgriechisch und bedeutet
»kriechend«. Dass Viren für die
schmerzhaften Bläschen verantwortlich sind, wusste man
damals aber noch nicht.
Erste Anzeichen sind oftmals ein
unangenehm prickelndes oder stechendes Gefühl. Manche Menschen haben keine oder nur sehr
leichte Beschwerden, während andere unter Fieber, Muskel- und
Kopfschmerzen leiden. Begleitet
werden diese Symptome von brennenden Schmerzen an den Geschlechtsteilen und am After. Beim
Wasserlassen können Probleme
auftreten. Die Bläschen werden zu
Geschwüren, die innerhalb von
zwei bis drei Wochen verheilen.
Herpes genitalis-Ausbrüche sind
oft wesentlich schmerzhafter als
gewöhnliche Lippenbläschen.
Manche Menschen haben nur geringe oder keine Beschwerden. Es
gibt auch Reaktivierungen der
Herpes-Infektion, die für den Betroffenen ohne auffällige Symptome ablaufen. Trotzdem wird das
Virus über die Schleimhaut ausgeschieden und andere Menschen
können infiziert werden.
Herpesviren lassen sich im Abstrich aus den Herpesbläschen
nachweisen. Der Erreger kann mikroskopisch, elektronenmikroskopisch oder über den Nachweis der
viralen Erbsubstanz (DNA) nachgewiesen werden. Eine zusätzliche
Blutuntersuchung stützt die Diagnose. Im Blut finden sich bei einer
Infektion Antikörper.
Schnell reagieren
Die Behandlung des Herpes genitalis mit antiviralen Medikamenten
(Virustatika) kann den Krankheitsverlauf um einige Tage verkürzen
und die Beschwerden mindern. Die
Medikamente wirken umso besser,
je früher man sie einnimmt. Man
sollte also schon bei den ersten
Anzeichen eines Ausbruchs reagieren, es entscheiden wenige
Stunden. Eine mehrmonatige Behandlung mit antiviralen Medikamenten kann die Häufigkeit der
Ausbrüche verringern.
Herpes genitalis verläuft sehr unterschiedlich. Manche Menschen
haben jahrelang keine Ausbrüche,
während andere fast jeden Monat
darunter leiden. Eine Herpes-Infektion lässt sich aber nicht endgültig heilen, weil sich das Virus dauerhaft im Körper befindet – auch
wenn keine Symptome auftreten.
Was sollte man bei einer Herpes
genitalis-Infektion beachten?
■ Während einer floriden Herpes
genitalis-Infektion sind sexuelle
Kontakte zu vermeiden. Es besteht
grundsätzlich Ansteckungsgefahr
für den Sexualpartner.
■ Durch eine gute Selbstbeobachtung lässt sich möglicherweise herausfinden, welche Faktoren den
erneuten Ausbruch von Herpes
genitalis fördern.
■ Die erkrankten Hautstellen sollten nicht berührt werden. Die Viren
können sonst auf andere Körperstellen übertragen werden. Außerdem könnte die Wunde auch mit
Bakterien infiziert werden.
GESUNDHEIT
■ Herpes genitalis gehört zu den
sexuell übertragbaren Krankheiten. Kondome schützen vor einer Infektion.
■ Bei Krankheitsverdacht sollte ein
Gynäkologe oder Dermatologe
aufgesucht werden. Auch die Sexualpartner müssen untersucht
und evtl. behandelt werden.
Die Gürtelrose
Gürtelrose (Herpes Zoster) wird
durch eine Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus hervorgerufen.
Die Erstinfektion mit diesem Virus
erfolgt meist im Kindesalter und
führt zu Windpocken. Das bedeutet: Jeder, der Windpocken hatte,
kann an Herpes Zoster erkranken.
Das Virus verbleibt nach der Windpocken-Infektion im Körper, es
»ruht« in Nervenwurzeln.
Warum das Virus bei gesunden
Menschen reaktiviert wird, ist nicht
geklärt. Ist das Immunsystem geschwächt, kann sich das Virus in
den Nervenwurzeln vermehren
und entlang der Nervenfasern zur
Haut wandern. Obwohl auch Kinder an Herpes Zoster erkranken
können, sind vor allem ältere Menschen betroffen. Krankheiten, Ver-
letzungen oder Stress können einen Herpes Zoster-Ausbruch begünstigen. Menschen mit einer
Immunschwäche haben ein höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Bei ihnen ist die Erkrankung häufig auch schwerer in ihrem Verlauf. Rund 20 Prozent aller
Menschen, die Windpocken durchgemacht haben, erkranken an Herpes Zoster. Die meisten Menschen
bekommen aber nur einmal in ihrem Leben eine Gürtelrose.
Symptome erkennen
Eine Gürtelrose beginnt mit uncharakteristischen Beschwerden wie
Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Fieber, Kopfschmerzen, brennende
Schmerzen, Kribbeln, extreme
Überempfindlichkeit der Haut, die
gewöhnlich auf eine Körperseite
beschränkt ist.
Nach zwei bis drei Tagen erscheint
dann ein roter Ausschlag auf der
betroffenen Körperseite. Im Verlauf
schießen innerhalb der Rötung
stecknadelkopf- bis reiskorngroße,
wasserklare Bläschen auf. Nach
zwei bis sieben Tagen trübt sich der
Inhalt der Bläschen eitrig gelblich
ein und die Rötung klingt ab. Nach
einer Woche beginnen die Bläschen auszutrocknen. In der Regel
heilt Gürtelrose nach zwei bis drei
Wochen ab. Sie befällt überwiegend den Stamm und Gesäßbereich, ist aber auch im Gesicht oder
an Armen und Beinen zu finden.
Wichtig ist eine frühzeitige Diagnose, um eine anti-virale Therapie
einzuleiten. Ist das Gesicht betroffen, kann es zu einer Beteiligung
der Binde- und Hornhaut des Auges kommen. Gefürchtet sind Nervenschmerzen, die nach der Erkrankung Monate bis Jahre anhalten können.
Ein an Gürtelrose Erkrankter ist
nur ansteckend für jemanden, der
noch keine Windpocken hatte, z.B.
Säuglinge. Dieser erkrankt dann
allerdings an Windpocken und
nicht an Gürtelrose. Infektiös sind
aufgeplatzte Zoster-Bläschen. Wer
bereits Windpocken hatte, kann
sich bei einem an Gürtelrose-PatiKi
enten nicht anstecken.
Dr. med. Cordula Ahnhudt hat
sich als Fachärztin für Dermatologie spezialisiert auf ästhetische
Dermatologie, Lasermedizin und
Dermatokosmetik. Seit 2002 hat
sie eine eigene Hautarztpraxis
auf der Insel Mallorca.
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