Prof. Dr. M. Griesemer, Dr. J. Wirth FB Mathematik, Universität Stuttgart Seite 1 von 2 Abgabetermin: 14.11.2011 Analysis I (WS 2011/12) — Blatt 4 Die Mathematik ist eine Art Spielzeug, welches die Natur uns zuwarf zum Troste und zur Unterhaltung in der Finsternis. (Jean-Baptist le Rond d’Alembert; 1717–1783) Belegaufgaben (Abgabe in der Vorlesung am 14.11.2011) 4.1. Beweisen Sie (a) n X k=1 n(n + 1)(2n + 1) , k = 6 2 (c) (b) m+1 n+1 n X n k n−k (a + b) = a b , k n m m = + , n n+1 a, b ∈ C. k=0 Hinweis: Bei (a) und (c) ist ein Induktionsbeweis angebracht, (b) beweist man besser direkt. 4.2. Ein Ausdruck der Form [a0 ; a1 , a2 , . . . , an ] := a0 + 1 a1 + 1 a2 + 1 .. . + a1n für natürliche Zahlen ak ∈ N wird als normierter Kettenbruch bezeichnet. (a) Geben Sie eine rekursive Definition des Kettenbruchs [a0 ; a1 , . . . , an ]. (b) Beweisen Sie, dass a0 < [a0 ; a1 , . . . , an ] < a0 + 1 falls an 6= 1. (c) Es gelte [a0 ; a1 , . . . , an ] = [b0 ; b1 , . . . , bm ] mit an 6= 1, bm 6= 1. Beweisen Sie, dass dann m = n und aj = bj für j = 0, 1, . . . n. Votieraufgaben (Übung am 16./17.11.2011) 4.3. Die Folge der Fibonacci-Zahlen Fn wird rekursiv durch F1 = 1, F2 = 1 und Fn+1 = Fn + Fn−1 definiert. Zeigen Sie mittels vollständiger Induktion Fn+1 Fn−1 − Fn2 = (−1)n , n ≥ 2. 4.4. Beweisen Sie, dass jede endliche Teilmenge von R ein kleinstes und ein größtes Element besitzt. 4.5. Beweisen Sie für beliebige reelle Zahlen a, b ∈ R und n ∈ N die Identität an+1 − bn+1 = (a − b)(an + an−1 b + · · · + bn ). c [email protected] [email protected] Prof. Dr. M. Griesemer, Dr. J. Wirth FB Mathematik, Universität Stuttgart Seite 2 von 2 Abgabetermin: 14.11.2011 Zusatzaufgaben: 4.6. Sei ak ∈ N, k = 0, 1, . . ., eine beliebige Folge natürlicher Zahlen und cn = [a0 ; a1 , . . . , an ]. (a) Beweisen Sie, dass die Folge der Intervalle Ik = [c2k , c2k+1 ] eine Intervallschachtelung bilden. Die dadurch definierte reelle Zahl wird mit [a0 ; a1 , . . .] bezeichnet. (b) Beweisen Sie, dass jede so definierte Zahl irrational ist. (c) Seien ak und bk zwei solcher Folgen und gelte [a0 ; a1 , a2 , . . .] = [b0 ; b1 , b2 , . . .]. Zeigen Sie, dass dann ak = bk für alle k gilt. (d) Berechnen Sie [1; 2, 2, . . . , 2, . . .]. (e) Beweisen Sie, dass die so konstruierte Abbildung, welche jeder Folge natürlicher Zahlen eine Irrationalzahl größer als 1 zuordnet, bijektiv ist. c [email protected] [email protected]