Erschließen Sie die Welt der Anleihen Kompaktwissen Rentenfonds I n h a lt sve r z ei c h nis Erschließen Sie mit Franklin Templeton Investments die Welt der Anleihen Im ersten Teil stellen wir Ihnen die wichtigsten Anleihe-Konzepte und RentenmarktSektoren vor Zinsen: Effekt je nach Sektor unterschiedlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Die Renditekurve: Steigt sie? Fällt sie? Ist sie invers ... oder gar bedeutungslos? . . . . . . . . 6 Was bedeutet Duration? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Kommunalobligationen: Ein Markt im Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Inflationsgeschützte Anleihen: Warum global? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Wie funktionieren hypothekenbesicherte Wertpapiere?. . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Was Sie über variabel verzinsliche Bankkredite wissen sollten . . . . . . . . . . . . . . . 21 Markteinblicke Die Rentenfondsmanager von Franklin Templeton Investments geben Ihnen einen tieferen Einblick in ihren jeweils zuständigen Markt-Bereich Dr. Michael Hasenstab: Globale Rentenmärkte: Mehr Stabilität durch breite Streuung . . . . . . 24 Eric Takaha: Was langfristig für Unternehmensanleihen spricht . . . . . . . . . . . . . . 28 John Beck: Der europäische Rentenmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Die Welt der Rentenfonds von Franklin Templeton Investments . . . . . . . . . . . 36 2 Die Expertise von Franklin Templeton Investments . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung Zinsen : E f f e k t j e na c h S e k t o r u n t e r s c h ie d l i c h Zinsen: Effekt je nach Sektor unterschiedlich Wichtige Fragen Wie Sie wissen, sind Zinsen ein wichtiger Einflussfaktor für festverzinsliche Anlagen. Wenn die Zinsen steigen, fallen normalerweise die Anleihekurse – und umgekehrt. Nicht immer so leicht zu verstehen ist, wie sich verschiedene Zinssätze auf einzelne Sektoren des Rentenmarktes auswirken – und welche Risiken und Chancen sie für unsere Kunden bieten. In diesem Artikel wird erläutert: • Wie sich Zinsänderungen auf spezifische festverzinsliche Sektoren auswirken • Ob es für bestimmte Rentensektoren den „richtigen“ Einstiegszeitpunkt gibt • Wie Sie Anlagen in unterschiedlichen Sektoren nutzen können, um für Ihre Kunden Risiken zu senken und Chancen zu maximieren Damit Sie die mit Zinsänderungen verbundenen Risiken und Chancen für Ihre Kunden leichter in die richtige Perspektive setzen können, untersuchen wir in diesem Artikel die wichtigsten Auswirkungen von Zinsänderungen auf sechs verschiedene Rentensektoren. Staatsanleihen: Wo Zinsen die größte Bedeutung haben Staatsanleihen profitieren von der hohen Kreditwürdigkeit ihrer staatlichen Emittenten. Das bedeutet – zumindest in europäischen Industriestaaten –, dass das Zinsänderungsrisiko das größte mit dieser Anlageform verbundene Risiko ist. In der Regel gilt: je länger die Laufzeit einer Staatsanleihe, desto größer auch das Zinsänderungsrisiko. Nur – welche Zinsen sind damit gemeint? Kurzfristige europäische Staatsanleihen werden in erster Linie durch Veränderungen bei den kurzfristigen Zinsen beeinflusst, die sich ergeben, wenn die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins anpasst. Zehnjährige Staatsanleihen oder andere lang laufende Schuldverschreibungen orientieren sich dagegen am Markt. Sie entwickeln sich im Allgemeinen gemäß den Vorausschätzungen zu Inflationserwartungen undWirtschaftswachstum,gesteuert durch die Nachfrage von Anleihekäufern wie ausländischen Zentralbanken. In der Vergangenheit ist es in Zeiten, in denen Anleger weltweit nervös wurden, häufig zu einer sogenannten „Flucht in die Qualität“ gekommen. Das bedeutet in der Regel, dass Anlagekapital aus riskanteren Instrumenten in Staatspapiere umgeschichtet wurde. Risiko/Ertrag im Visier Ein Teilbereich des Staatsanleihensegments ist besonders anfällig für Zinsbewegungen: die Nullkupon-Anleihen. Weil diese Anleihen erst bei Fälligkeit Zinsen abwerfen, haben sie eine höhere Duration und reagieren viel empfindlicher auf Schwankungen der Zinssätze. Unternehmensanleihen: Zinsen als ein Faktor von vielen Unternehmensanleihen reagieren je nach Bonität des Emittenten unterschiedlich auf die Zinsentwicklung. So verhalten sich High-Yield-Papiere manchmal eher wie Aktien als wie Anleihen, da sie stärker auf fundamentale Veränderungen in einem Unternehmen reagieren als auf Zinsschwankungen. Selbst wenn die Zinsen steigen, verbessert das Wirtschaftswachstum die Aussichten für die Unternehmen und damit auch für bestimmte eher konjunktursensible Unternehmensanleihen. Natürlich können die mit Unternehmensanleihen verbundenen Kreditrisiken ganz unterschiedlich ausfallen. Das Spektrum reicht von erstklassigen Titeln von höchster Qualität bis zu High-Yield-Anleihen mit schlechter Bonität. Höherwertige Anleihen reagieren gewöhnlich stärker auf Zinsänderungen als Anleihen mit geringer Qualität. 3 Zinsen : E f f e k t j e na c h S e k t o r u n t e r s c h ie d l i c h Rentenerträge unter verschiedenen Marktbedingungen Sektorerträge 2005-2007 – Steigende Zinsen 1 15 % 9% 3% -3 % -9 % Globale Anleihen Schwellenländer Anleihen Europ. Staatsanleihen Staatsanleihen der Eurozone Eurozone High Yield Anleihen Sektorerträge 2002-20032 – Fallende Zinsen 21 % 15 % 9% 3% -3 % Globale Anleihen Schwellenländer Anleihen Europ. Staatsanleihen Staatsanleihen der Eurozone Eurozone High Yield Anleihen Quelle: Hindsight. Staatsanleihen der Eurozone abgebildet durch JP Morgan EMU Bond, globale Anleihen abgebildet durch JP Morgan Global GBI TR, Schwellenländeranleihen abgebildet durch JP Morgan EMBI Global, europäische Staatsanleihen abgebildet durch JP Morgan European GBI TR, HighYield-Anleihen aus der Eurozone abgebildet durch Merrill Lynch Euro High Yield TR. 1 Zeitraum: 30.11.2005 bis 29.06.2007. 2 Zeitraum: 29.11.2002 bis 30.06.2003. Hypothekarisch besicherte Wertpapiere: Neue Dimensionen durch Vorfälligkeitsrisiko Hypothekenbesicherte Wertpapiere (Mortgage-Backed Securities oder MBS), die meist von halbstaatlichen Stellen ausgegeben werden, sind zinssensibel und tragen überdies das Risiko vorzeitiger Tilgungen. Geben die Zinsen nach, können Eigenheimbesitzer diese Gelegenheit nutzen, um ihre Hypotheken vorzeitig zurückzuzahlen (bzw. umzuschulden). Infolgedessen erhält der Investor sein Kapital früher als erwartet zurück. Aus diesem Grund werden MBS selten besonders hohe Prämien aufweisen. Genau das Element, das ihren Wert steigern könnte – nämlich eine im Vergleich zum Markt höhere Verzinsung –, birgt ein erhöhtes Refinanzierungsrisiko. Umgekehrt gilt, dass Hypothekenschuldner bei steigenden Zinsen seltener umschulden werden. Ein gewisses Maß an vorzeitigen Zahlungen sollte als üblich betrachtet werden, da Häuser verkauft werden, wenn Menschen umziehen oder sich ihre persönliche finanzielle Situation verändert. 4 Variabel verzinsliche Bankkredite: Die Zinsen schwanken, die Kurse in der Regel nicht Die Zinsen für variabel verzinsliche Bankkredite werden normalerweise alle paar Monate anhand eines zugrunde liegenden Benchmark-Satzes wie die Euro Interbank Offered Rate (EURIBOR) neu festgesetzt. Sie entsprechen daher im Allgemeinen den aktuellen Marktzinsen. Steigen die Zinsen, tendieren auch die auf variabel verzinsliche Kredite anfallenden Zinsen höher. Aufgrund dieses Merkmals der Neufestsetzung bleiben die Kurse von variabel verzinslichen Krediten auch in einem von Zinsfluktuationen geprägten Umfeld in der Regel relativ stabil. Aus diesem Grund kann eine Anlage in variabel verzinsliche Kredite als potenzielle Absicherung Ihrer Kundenportfolios gegen steigende Zinsen eingesetzt werden. Variabel verzinsliche Kredite sind meist nicht erstklassig bewertet, sodass sie einem höheren Kreditrisiko unterliegen. Bedingt durch die variable Natur ihrer Verzinsung können die Erträge über die Laufzeit schwanken. ARMs: Regelmäßige Anpassung Wie variabel verzinsliche Kredite reagieren auch die Kurse von variabel verzinslichen Hypotheken (Adjustable-Rate Mortgage Securities oder ARMs) nicht so empfindlich auf Zinsänderungen, da ihre Verzinsung regelmäßig an die geltenden Marktsätze angepasst wird. Das Merkmal der Neufestsetzung bedeutet, dass diese Papiere zur Diversifizierung eines Portfolios von festverzinslichen Wertpapieren beitragen können. Zwei maßgebliche Unterschiede zwischen ARMs und variabel verzinslichen Krediten sind: • A RM-Sätze werden seltener angepasst als die Zinsen für variabel verzinsliche Kredite, sodass ARMs in Zeiten rasch steigender Zinsen nicht so schnell nachziehen wie Kredite. • ARMs werden in der Regel vom Staat garantiert, sodass ihre Kreditqualität weit besser ist als die der variabel verzinslichen Kredite. Auch hier gilt, dass die variable Verzinsung über die Laufzeit zu einer Fluktuation der Erträge führen kann. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung Zinsen : E f f e k t j e na c h S e k t o r u n t e r s c h ie d l i c h Globale Anleihen: Mehr Diversifizierung, aber höhere Wechselkursrisiken Globale Anleihen werden durch Veränderungen des Zinsumfeldes in den Ländern beeinflusst, in denen sie emittiert wurden. Sie können daher ein auf das eigene Land konzentriertes Portfolio diversifizieren. Zwar haben globale Anleihen keine direkte Beziehung zu Zinsänderungen im Inland, doch die globale Wirtschaft ist so stark vernetzt, dass sich manche Entwicklungen auch in anderen Märkten auswirken. Wie stark diese Anleihen korrelieren, ist von Markt zu Markt verschieden. Ein weiterer Faktor, der bei globalen Anleihen zu berücksichtigen ist, sind die Wechselkurse. Werden die Zinsen durch Wachstum nach oben getrieben, könnte ein Investor die Währung eines Landes immer noch zu Recht positiv beurteilen, obwohl er die Zinsentwicklung negativ sieht. Umgekehrt kann man in einem Land, dessen Währung an Wert verliert, von fallenden Zinsen profitieren, indem man das Währungsrisiko einer Position mit längerer Duration durch einen Terminkontrakt absichert. Zinszyklen: Das richtige Timing? Im Zinszyklus den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, ist ein Ratespiel. Aus diesem Grund ist Diversifizierung im Rentenbereich so wichtig. Abgesehen davon bieten variabel verzinsliche Kredite, ARMs und auch globale Anleihen eine wertvolle Diversifizierungsquelle, wenn Sie sich um den Effekt, den steigende Zinsen auf Ihre Kundenportfolios haben, sorgen. Fazit Zinsänderungen sind eine entscheidende Komponente bei der Anlage in festverzinsliche Papiere. Deshalb sollten Sie über ihre Bedeutung für die spezifischen Rentenanlagen Ihrer Kunden Bescheid wissen. • Z um einen ist der Effekt der Zinsen auf spezifische Sektoren des Rentenmarktes und auch spezifische Wertpapiere von einem Umstand abhängig – nämlich davon, welche anderen Risiken den Markt, einen Sektor oder ein Wertpapier beeinflussen. • W ährend manche Sektoren sicherlich weniger zinssensibel reagieren als andere, ist der Versuch, den Zeitpunkt von Zinsänderungen zu kalkulieren, im besten Fall ein Ratespiel. Nutzbringender investieren Sie Ihre Zeit sicherlich in den Aufbau eines breit gestreuten Rentenportfolios mit Engagements in vielen verschiedenen festverzinslichen Anlagekategorien. 5 Die Ren d i t e k u r ve Die Renditekurve: Steigt sie? Fällt sie? Ist sie invers ... oder gar bedeutungslos? Wichtige Fragen Die Zinsstruktur- oder Renditekurve ermöglicht einen raschen Vergleich der Renditen ähnlicher Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten. Auf einen Blick erkennt man auf der Kurve den Wert, der dem zeitlichen Element einer Anlage in Anleihen beizumessen ist. Infolgedessen genießt die Renditekurve inzwischen einen Ruf als guter Indikator für die Erwartungen des Rentenmarktes zur wirtschaftlichen Entwicklung. In diesem Artikel wird erläutert: • Wodurch sich die Renditekurve verändert • Wie sich unterschiedliche Renditekurven auf Anlageentscheidungen auswirken • Ob die Renditekurve überhaupt aussagekräftiger Indikator für die aktuelle Wirtschaftslage ist Kurz- und Langfristansätze werden von verschiedenen Kräften beeinflusst Die Macht der Europäischen Zentralbank (EZB), die Inflation durch Anpassungen der Zinssätze zu kontrollieren, beschränkt sich auf den Richtsatz der EZB. Währungspolitische Veränderungen resultieren entweder in einer Lockerung oder in einer Verschärfung durch Senkung oder Anhebung dieses Richtsatzes. Infolgedessen wird die Aufnahme von Krediten teurer oder billiger. Die kürzerfristigen Zinsen stehen in engerem Zusammenhang mit dem Verhalten der EZB. Wenn darüber gesprochen wird, was sich bei den „Zinsen“ tut, dann ist damit meist die EZB gemeint. Doch es gilt, die gesamte Zinsstrukturkurve zu bewerten. Und Papiere mit längeren Laufzeiten unterliegen neben den Maßnahmen der EZB oft noch anderen Faktoren. Inflation und der Rentenmarkt Die Inflation – ob real oder nur erwartet – steuert die Rentenmärkte. Faktoren mit Einfluss auf die Inflationsentwicklung wie Arbeits- und Energiekosten können sich direkt auf die Anleihekurse auswirken. In der Regel verfolgen Renteninvestoren aufmerksam die entsprechenden Kennzahlen wie Anträge auf Arbeitslosen- Makroökonomische Faktoren, vor allem aber die Inflationserwartung des Marktes, bestimmen das längere Ende der Kurve. Inflationserwartungen wirken sich unmittelbar auf die potenzielle künftige Kaufkraft des in länger laufende Instrumente investierten Kapitals aus, was die Renditen so verändert, dass die Investoren entsprechend entschädigt werden. Die EZB kann auch auf das längere Ende der Kurve einwirken, da ihre Kommentare die Inflationserwartungen des Marktes ein Stück weit prägen. Ihr Einfluss ist jedoch weniger direkt als am kürzeren Ende der Kurve. Die Renditekurve: Eine Definition Einfach ausgedrückt ist die Rendite- oder Zinsstrukturkurve ein Liniendiagramm, das die Renditen von Anleihen ähnlicher Bonität (gewöhnlich Staatsanleihen) unter Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Laufzeiten abbildet. In der Regel werfen länger laufende Anleihen mehr ab, um für das erhöhte Risiko des Festlegens von Kapital über einen längeren Zeitraum zu entschädigen. Diese Situation – d.h., wenn die langfristigen Zinsen höher sind als die kurzfristigen – wird als Normalzustand der Kurve angesehen. unterstützung, Beschäftigtenzahlen, die persönlichen Konsumausgaben, die Produzentenpreise, die Verbraucherpreise und die Einzelhandelsumsätze. 6 Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung Die Ren d i t e k u r ve Normale Kurve Flache Renditekurve (Was ist los?) Nur zur Veranschaulichung Nur zur Veranschaulichung 6,00 % 4,25 % 5,00 % 4,00 % 4,00 % 3,75 % 3,00 % 1 3 5 7 9 15 30 in Jahren 3,50 % 1 3 5 7 9 15 30 in Jahren Verläuft die Renditekurve leicht ansteigend, erwarten Investoren, die ihr Geld längerfristig anlegen, dafür höhere Zinsen. Wenn kurz- und langfristige Zinsen gleich hoch sind, ist das ungewöhnlich und kann auf künftige Probleme hinweisen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese Situation in manchen Ländern durchaus schon über längere Zeiträume Bestand hatte. Wenn die Kurve steiler wird Eine ausgeprägte Steigung der Kurve ist häufig ein Frühzeichen für anziehende Konjunktur, was die Inflationserwartungen in die Höhe treiben dürfte. Dreht die Kurve nach oben, so bedeutet das, dass der Markt künftig mit steigenden Zinsen rechnet. Wenn längerfristige Investoren glauben, dass die Zinsen steigen, möchten sie ungern auf niedriger verzinsten Anleihen sitzen bleiben, was die Nachfrage nach länger laufenden Papieren drückt. Nimmt das Interesse an Langläufern ab, sinken die Kurse und die Renditen steigen – bis die Anleger den Eindruck haben, dass sich das zusätzliche Risiko wieder lohnt. Die Inversion der Kurve Wenn die kurzfristigen Zinsen über die langfristigen steigen, kommt es zur Inversion der Renditekurve. Auch das ist ungewöhnlich und wird oft als Vorbote für eine Rezession betrachtet. Begründet wird dies mit dem Umstand, dass die Kreditkosten für Unternehmen und Einzelpersonen steigen, wenn die kurzfristigen Zinssätze im Vergleich höher sind. Das wiederum könnte die Konjunktur belasten. Dadurch kann sich zwar einerseits die Inflationsgefahr verringern, doch andererseits nehmen die Investoren möglicherweise an, dass die langfristigen Anleiherenditen in Zukunft (aufgrund niedrigerer Inflationserwartungen) geringer sind. Sie halten es dann für klüger, gleich Anleihen zu kaufen, um sich die günstigere Verzinsung zu sichern. Dadurch erhöht sich die Nachfrage für lang laufende Anleihen, was die Kurse nach oben und die Renditen nach unten drückt. Der abflachende Effekt höherer Kurzfristsätze wird dadurch verstärkt, was zur Inversion der Kurve führt. Wenn die Kurve abflacht Zu einer Abflachung der Renditekurve kommt es, wenn sich lang- und kurzfristige Zinssätze annähern. Gewöhnlich ist das ein Zeichen dafür, dass sich die Wirtschaft in einer Übergangsphase befindet. Der Markt gibt mitunter uneinheitliche Signale durch steigende Kurzfrist- und fallende Langfristsätze – und eine flache Renditekurve, die am langen Ende mit geringen Risikoprämien beaufschlagt wird, ist das Ergebnis. Eine solche Abflachung kann ein Zeichen für eine Konjunkturabschwächung sein, muss aber nicht. Sie könnte auch einer inversen Kurve bei einer allmählichen Verbesserung der Wachstumserwartungen wieder mehr Neigung verleihen. 7 Die Ren d i t e k u r ve Inverse Kurve (Konjunkturabschwung?) Banken und die Renditekurve Nur zur Veranschaulichung Früher haben sich Banken Geld zu kurzfristigen Zinsen 5,25 % geliehen und verleihen es zu langfristigen. Eine Hauptertragsquelle für diese Finanzinstitute war die Spanne 5,00 % zwischen kürzerfristigen Verbindlichkeiten und längerfristigen Forderungen. Flacht sich die Renditekurve ab 4,75 % oder wird sie invers, hat das erhebliche Auswirkungen 4,50 % auf den Gewinn. Heute sind die Geschäftsmodelle der Banken jedoch weiterentwickelt und sie erwirtschaften 4,25 % 1 3 5 7 9 15 30 in Jahren Eine inverse Kurve ist ein Zeichen dafür, dass langfristige Investoren mit einer Verlangsamung der Wirtschaft und mit niedrigeren Zinsen rechnen. noch auf viele andere Arten Umsätze, unter anderem durch Emissions- und Anlageverwaltungsgebühren. Das vermindert die Abhängigkeit ihrer Ertragslage von einer normal verlaufenden Kurve. Renditekurvenstrategien Um Portfolios auf Zinserwartungen auszurichten, bieten sich verschiedene Strategien an – zum Beispiel die Barbell-Strategie (die hauptsächlich auf kurz und lang laufende Anleihen setzt) oder die Bullet-Strategie (die sich auf Anleihen einer Laufzeit konzentriert). Doch die Erfahrung lehrt, dass es extrem schwierig ist, Zinsbewegungen exakt vorherzusagen. Ein über Rentensektoren und Laufzeiten gestreutes Portfolio ist wohl der beste Ansatz zum Management von Rentenmarktrisiken. Fazit Mag die Zinsstrukturkurve kein so entscheidendes Maß mehr sein wie noch vor Jahren, so ist sie nach wie vor eine Quelle für wichtige Informationen über den Rentenmarkt. • D ie Renditekurve kann einen raschen Einblick in die Markterwartungen in Bezug auf Konjunktur und Inflation liefern. • K omplexe globale Kräfte wie Wechselkurse, Hedging- und Währungsstrategien wirken sich auf Zinsen und Staatspapierrenditen aus und beeinflussen so die Renditekurve. • W er die Faktoren kennt, die Veränderungen der Renditekurve auslösen, kann schneller zeitgemäße Lösungen für Kundenportfolios erarbeiten. 8 Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung W as b e d e u t e t D u r at i o n ? Was bedeutet Duration? Wichtige Fragen Die Duration schätzt die Zinssensibilität einer Anleihe. Für viele Berater ist sie eine schnelle und einfache Methode zur Messung der Auswirkungen von Zinsschwankungen auf die Rentenportfolios ihrer Kunden. Auch gehört sie zu den meistverwendeten Risikomaßstäben für festverzinsliche Anlagen. Doch welche Faktoren braucht man, um die Duration zu berechnen, und – womöglich noch wichtiger – welche potenziellen Risiken oder Chancen könnten durch diesen Wert falsch interpretiert werden? In diesem Artikel wird erläutert: • Was Duration ist, was sie misst und wie sie berechnet wird • Wie wichtig die Duration bei der Bewertung einzelner Anleihen ist • Wann die Duration als Gesamtrisikomaß nicht ausreichend sein kann Die Duration: Eine Definition Die Duration fasst den Ertrag, die Verzinsung und die Laufzeit einer Anleihe zu einem einzigen Datenpunkt zusammen, der angeben soll, wie stark eine Anleihe oder ein Portfolio auf Zinsänderungen reagiert. Einfach ausgedrückt schätzt die Duration, um wie viele Prozentpunkte sich der Kurs einer Anleihe erwartungsgemäß verändert, wenn sich die Zinsen um einen Prozentpunkt bewegen. Stiegen die Zinsen um 1 %, so ergäbe sich daraus für eine Anleihe mit einer Duration von sechs Jahren ein erwarteter Kursrückgang um 6 %. Je höher die Duration, desto sensibler wird eine Anleihe oder ein Portfolio aller Wahrscheinlichkeit nach auf Veränderungen bei den Zinsen reagieren. Die Faktoren zur Bestimmung der Duration Es gibt vier grundlegende Faktoren, die nötig sind, um die Duration zu berechnen: • Zinszahlungen • Kapitalrückzahlung • Rückzahlungsrendite • Zahlungszeitpunkte Anhand dieser vier Komponenten lässt sich der Kurs der meisten Anleihen berechnen, indem man die künftigen Cashflows der Anleihe auf den Gegenwartswert diskontiert. Davon ausgehend kann die Duration kalkuliert werden, indem man feststellt, um wie viele Prozentpunkte der Kurs einer Anleihe variiert, wenn sich die Zinsen verändern, während alle übrigen Faktoren gleich bleiben. Wodurch wird die Duration gesteuert? Art und Höhe des Kupons, Restlaufzeit und Renditemerkmale haben allesamt Auswirkungen auf die Duration. Die folgende Tabelle illustriert, wie diese verschiedenen Faktoren die Duration verkürzen oder verlängern. Bei einer Festzinsanleihe besteht eine Verpflichtung zur Zahlung eines festgelegten Zinssatzes. Effekt auf die Duration Fester Zinssatz Höhere Duration Längere Laufzeit Höhere Duration Höherer Zinssatz Niedrigere Duration Häufigere Zinszahlungen Niedrigere Duration Steigen die Zinsen über den Kuponsatz, so hat das einen Abschlag beim Kurs der Anleihe zur Folge. Der Markt verlangt ein Zugeständnis beim Preis einer Anleihe, wenn deren Verzinsung unter den aktuellen Marktzinsen liegt. Variabel verzinsliche Wertpapiere haben in der Regel eine niedrigere Duration, was auf ihre auf die Neufestsetzung der Verzinsung ausgerichtete Struktur zurückzuführen ist. Dadurch kann der Anleiheinhaber die aktuelle Zinsentwicklung schneller nachvollziehen als mit länger laufenden Festzinsanleihen. 9 W as b e d e u t e t D u r at i o n ? Hat eine Anleihe eine längere Laufzeit, ist eine höhere Duration zu erwarten, da die abschließende Kapitalrückzahlung weiter in der Zukunft liegt, was die längerfristigen Zahlungen anfälliger für Zinsänderungen macht. Ein höherer Kupon ermöglicht einem Anleiheinhaber, einen größeren Teil seines Geldes in Form von Zinszahlungen zu erhalten. Die Kapitalrückzahlung am Ende macht daher einen im Verhältnis geringeren Prozentsatz der gesamten Cashflows aus einer Anleihe aus und senkt so die Duration. Häufigere Kuponzahlungen verringern ebenso die Frist bis zum Geldfluss und damit auch die Duration. Unterschiedliche Durationsarten Während die Duration eifrig publiziert und als Schlüsselmaßzahl für die Rentenanalyse betrachtet wird, gibt es anstelle eines einzigen, etablierten Branchenstandards verschiedene Methoden zur Berechnung unterschiedlicher Varianten dieses statistischen Wertes. Die gebräuchlichsten sind die modifizierte Duration und die effektive Duration. Die modifizierte Duration wurde oben ausführlich erläutert (siehe „Die Duration – Eine Definition“). Sie setzt einen Diskontfaktor ein, der die Rückzahlungsrendite und die Zahlungshäufigkeit in die Rechnung einbezieht. Wichtig ist dabei, dass positive Konvexität ein typisches Merkmal nicht kündbarer Emissionen ist. Negative Konvexität wird häufig mit kündbaren und vorzeitig tilgbaren Anleihen wie hypothekenunterlegten Papieren in Verbindung gebracht. In diesem Fall steigen die Anleihekurse in abnehmendem Tempo, da sie aufgrund der Optionsstruktur früher oder später einer Begrenzung des Aufschlags unterliegen. Kündigungsklauseln Ein Anleihevertrag kann eine spezielle Bestimmung enthalten, die den Marktkurs einer Anleihe effektiv nach oben oder unten begrenzt. Dadurch verlieren manche Durationsberechnungen potenziell an Gültigkeit. So kann eine Kündigungsklausel, die bei einem Kurs von 105 ausgeübt werden kann, den Betrag des Aufschlags, den eine Anleihe über dieses Niveau erzielen kann, potenziell deckeln. Wie stark er begrenzt wird, hängt von bestimmten Faktoren ab, wie dem Kupon der Anleihe und der verbleibenden Zeit, bis die Kündigung planmäßig erfolgt. Nicht optionsadjustierte Durationsvarianten berücksichtigen diese Faktoren nicht. Andere Durationsformeln ziehen solche Bestimmungen zwar in Betracht, spiegeln jedoch die Auswirkungen von Kündigungsklauseln nicht an jedem Punkt der Kurs-RenditeKurve vollständig und korrekt wider. Kreditqualität Die effektive oder optionsadjustierte Duration treibt die Berechnung noch einen Schritt weiter, indem sie die Anpassungen des Marktkurses für Optionen wie Kündigungsklauseln berücksichtigt. Die Effekte der Bonität schlagen sich in der Duration nicht nieder. Da Anleihen von geringerer Kreditqualität meist weniger zinssensibel reagieren als solche von Emittenten mit besserer Bonität, wird die Zinsreagibilität von High-Yield-Anleihen und High-Yield-Rentenfonds von der Duration in der Regel überbewertet. Duration als Risikomaß: Weitere Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt Konvexität Die Beziehung zwischen der Rückzahlungsrendite einer Anleihe und ihrem Kurs ist in der Regel konvex. Das bedeutet, die Duration ist für nur geringe Zinsveränderungen vom ursprünglichen Berechnungspunkt aus am genauesten. Ferner sinken die Anleihekurse in abnehmendem Tempo, wenn die Renditen steigen, was eine positive Konvexität anzeigt. Daher neigt die Duration zu einer übermäßigen Betonung von durch steigende Zinsen verursachten Kursverlusten, während sie Kursgewinne durch fallende Zinsen bei einer eindeutig konvexen Anleihe unterbewertet. 10 Wie sich Anleihestruktur und -sektor auf die Dura­ tion auswirken Anleihestrukturen variieren üblicherweise von Sektor zu Sektor des Rentenmarktes. So sind Staatsanleihen generell mit verschiedenen Laufzeiten strukturiert und weisen keine Kündigungsklauseln auf. Infolgedessen hat eine spezifische Staatsanleihe eine veränderliche Variable – die Laufzeit –, die mit der Zeit abnimmt. Daher entwickelt sich die Duration meist gleichmäßig und wird kürzer, je näher die Fälligkeit rückt. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung W as b e d e u t e t D u r at i o n ? Die Laufzeiten von Unternehmensanleihen reichen von sehr kurzfristig bis zu 20 oder 30 Jahren. Bestimmte Unternehmensanleihen (insbesondere erstklassige) sind im Allgemeinen nicht vor Fälligkeit kündbar. Bei kündbaren Unternehmensschuldtiteln sind die Kündigungstermine neuer Emissionen in der Regel auf drei bis fünf Jahre nach der Emission festgelegt. Hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) spüren bei fallenden Zinsen die Wirkung vorzeitiger Tilgungen. Im Gegensatz zu Anleihen mit spezifischen Kündigungsklauseln, bei denen die Phase zwischen der Emission und der Kündigungsmöglichkeit generell länger ist, können vorzeitige Rückzahlungen jederzeit einsetzen. Das bedeutet, dass die Konvexität von MBS häufiger gleich bleibend negativ ist. Da hypothekenbesicherte Wertpapiere aber in der Regel über verschiedene Immobilien gestreut werden und nicht alle Hypotheken gleichzeitig umgeschuldet werden, verändert sich die Duration von Hypotheken meist eher gleichmäßig. Zu rascheren Veränderungen bei der Duration kann es bei traditionellen kündbaren Anleihen kommen, wenn die Frist bis zu planmäßigen Kündigungsterminen ausläuft und Zinsschwankungen die Kündigung der Anleihe mehr oder weniger attraktiv machen. Die Portfolio-Duration: Ein umfassender Risikomaßstab? Die Duration eines Anleiheportfolios zieht den gewichteten Durationsdurchschnitt der zugrunde liegenden Anleihen des Portfolios heran, was dem Anleger einen allgemeinen Eindruck davon vermitteln soll, wie das Portfolio auf Zinsänderungen reagiert. Werden die Durationsbegrenzungen und die starken Durationsschwankungen berücksichtigt, die bestimmte Anleihen aufweisen können, so zeigt sich, dass die Duration zur Volatilitätsprognose für ein Portfolio nur bedingt geeignet ist und daher die Risiken nicht unbedingt vollständig erfasst. Hinzu kommt, dass ein Anleiheportfolio in der Regel Wertpapiere enthält, die an unterschiedlichen Punkten entlang der Renditekurve gemessen werden. Da sich kurzer, mittelfristiger und langer Abschnitt der Renditekurve nicht immer im Gleichschritt bewegen, fällt die Portfolioduration unter Umständen ungenauer aus als die für eine Einzelanleihe mit nur einem Fälligkeitsdatum ermittelte. Das heißt, dass sich die Duration ein- und desselben Portfolios in verschiedenen Zinsszenarien beträchtlich unterscheiden kann, ohne dass sich seine Struktur verändert. Durch die Dynamik des aktiven Portfoliomanagements sind die Durationswerte für einen Investmentfonds, dessen Portfolio möglicherweise mehrere hundert Positionen umfasst, unter Umständen sogar noch weniger zuverlässig. Fazit Die Duration kalkuliert Konvexität, Kündigungsklauseln oder Kreditqualität nicht immer ein und ist für ein Anleiheportfolio unter Umständen kein so genaues Risikomaß wie für ein einzelnes Wertpapier. Bei der Bewertung einer Anleihe oder eines Rentenportfolios ist es entscheidend, die Duration nicht isoliert zu betrachten, sondern im Kontext aller übrigen Merkmale, die das Risikoprofil einer spezifischen Anlage bilden. 11 K o m m u na l o b l i g at i o nen : E in Ma r k t i m W an d e l Kommunalobligationen: Ein Markt im Wandel Wichtige Fragen Mit rund zwei Millionen in Umlauf befindlichen Kommunalobligationen, 1 die ein Kreditvolumen von über 2,6 Bio. US-Dollar haben, 2 ist der US-Markt für Kommunalobligationen - Municipal Bonds oder Munis - sehr groß und komplex. Während 2008 sogar für diese traditionell stabile Anlagekategorie ein turbulentes Jahr war, sollten sich langfristig orientierte Anleger von den konkurrenzfähigen Renditen, der im Vergleich niedrigeren Volatilität und der hohen Kreditqualität angesprochen fühlen. In diesem Artikel wird erläutert: • Was US-Kommunalobligationen sind • Welche Vorteile sie europäischen Investoren bieten • Welche Risiken dieser Anlagekategorie anhaften Was sind US-Kommunalobligationen? In den Vereinigten Staaten begeben Bundesstaats- und Kommunalregierungen sowie ihre Behörden „Munis“, um Kapital zur Finanzierung öffentlicher Projekte wie Schulen, öffentliche Verkehrsanlagen, Krankenhäuser, Straßen, Brücken und Parks zu beschaffen. Vorzüge. Insbesondere offerieren Munis konkurrenzfähige Renditen, vergleichsweise geringe Volatilität und hohe Bonität. Daher war der Templeton Global Bond Fund4 am 31. Dezember 2008 mit 1,89 % seines gesamten Nettovermögens in Kommunalobligationen investiert.5 Während in Kalifornien und New York mehrere der größten Emittenten von Kommunalobligationen zu finden sind, stammen diese aus allen 50 Bundesstaaten, dem District of Columbia und den US-Territorien. Insgesamt emittieren rund 50.000 Staats- und Kommunalregierungen und andere staatliche Stellen „Muni Bonds“.1 Das sind weit mehr als die 3.700 Unternehmen, die in den USA Aktien emittieren.3 Attraktive Renditen Wie andere Anleihetypen auch stehen Kommunalobligationen für das Versprechen des Kreditnehmers, sein Darlehen zu einem festgelegten Fälligkeitsdatum zurückzuzahlen. Die emittierende Kommune zahlt Zinsen, um die Inhaber der Papiere für die Nutzung ihres Geldes zu entschädigen. Welche Vorteile bietet die Investition in Kommunalobligationen? Munis werden aufgrund der Steuervorteile, die sie in den USA genießen, zwar in erster Linie als Anlageoption für US-Anleger betrachtet, bieten aber auch langfristig orientierten Investoren außerhalb der USA interessante 12 Da ihre Erträge an US-Investoren steuerfrei fließen können (auf Bundes- und in manchen Fällen auch auf Staats- und Kommunalebene), rentieren Munis in der Regel niedriger als US-Schatzpapiere. Dennoch waren die Renditen lang laufender Munis 2008 über weite Strecken höher als die für US-Schatzanleihen und dieses Muster setzt sich 2009 fort. Am 12. März 2009 brachten 30-jährige Munis über 130 % der Rendite vergleichbarer US-Schatzpapiere.6 Historisch erwirtschafteten Munis mit langer Laufzeit meist rund 90 % des Ertrags von US-Schatzanleihen.7 Im Vergleich langfristig weniger volatil Auch Munis blieben von den Auswirkungen der Subprime-Krise nicht verschont. Doch sie haben in der Vergangenheit weniger volatil reagiert als US-amerikanische Schatzanleihen und Aktien. So liegt etwa die annualisierte Standardabweichung des monatlichen Gesamtertrags von Munis für den 20-Jahres-Zeitraum bis 31. Dezember 2008 nur bei 4,33 %. Für zehnjährige US-Staatsanleihen und Aktien betrug sie dagegen jeweils 6,86 % bzw. 14,48 %.8, 9 Die Diversifizierung eines Port- Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung K o m m u na l o b l i g at i o nen : E in Ma r k t i m W an d e l folios durch Munis könnte daher zu einer Reduzierung seiner langfristigen Volatilität beitragen. Tatsächlich wäre ein Portfolio mit 40 % Munis/ 60 % US-Aktien in den 20 Jahren bis 31. Dezember 2008 36 % weniger volatil gewesen als ein zu 100 % aus US-Aktien bestehendes und hätte dabei 93 % des Ertrags gebracht.8, 10 Hohe Kreditqualität Während in den Haushalten vieler Bundesstaaten und Kommunen aufgrund des Konjunkturabschwungs große Summen fehlen werden, lag die historische Ausfallquote von Investment-Grade-Munis unter einem halben Prozent. Für alle Investment-Grade-Unternehmensanleihen betrug die historische Ausfallquote dagegen 2,1 %.11 Ansichten zur Marktvolatilität Nachdem Sie kurz die Vorzüge von Munis kennengelernt haben, möchten wir auch auf die Schwierigkeiten, die der Markt 2008 erlebte, nicht außer Acht lassen. Insgesamt war 2008 ein chaotisches Jahr für den MuniMarkt. Herabstufungen von Versicherern, gescheiterte Auktionen zur Neufestsetzung von Zinsen für AuctionRate-Papiere und Zwangsverkäufe durch Hedge-Fonds und fremdkapitallastige Manager trugen zu extremen Kurseinbrüchen bei. Februar 2008: Einer der schwächsten Monate in der Geschichte der Munis Wie oben beschrieben ist die Kreditqualität von Kommunalobligationen in der Regel relativ hoch. Doch auf einem so umfangreichen Markt von Emittenten und in Umlauf befindlichen Emissionen fehlte den Emittenten ein kostengünstiger Weg zur Verbesserung der Marktfähigkeit ihrer Neuemissionen. Versicherungen waren die Lösung – bis vor kurzem jedenfalls. Seit 2000 wurden etwa 40 % bis 50 % aller neuen Munis mit einer Versicherung emittiert. Das war 2008 plötzlich ganz anders. Im November 2008 waren nur mehr 10 % aller Neuemissionen versichert. Die Finanzgarantieunternehmen, die Munis versicherten, versicherten auch durch Pools gleichgearteter Hypothekenforderungen besicherte Schuldtitel, sogenannte „Collaterized Debt Obligations“ (CDOs). Als die Kurse dieser CDOs einbrachen, weil Liquidität fehlte und verstärkt mit Ausfällen von Hypothekendarlehen gerechnet wurde, kam eine Kettenreaktion in Gang. Die Kredit-Ratings der Versicherer wurden gesenkt. Die versicherten Anleihen entwickelten sich unterdurchschnittlich. Und Hedge-Fonds, die große Muni-Positionen aufgebaut hatten, mussten ihre versicherten Anleihen auf den Markt werfen. Käufer machten sich rar. Viele Händler und Investmentbanken, die in hypothekenbesicherten Derivaten engagiert waren, verzeichneten wachsende Verluste und ihre Reaktion bestand im Horten von Bargeld. Verschlimmert wurde die Instabilität, als auch noch der Markt für Auction-Rate-Papiere kollabierte. Obwohl traditionelle, nicht gehebelte Investmentfonds, Privatanleger sowie Sach- und Schadensversicherer den Markt weiterhin stützten, wurde er von Verkäufern überschwemmt. Dadurch erwies sich der Februar 2008 als einer der schwächsten Monate in der Geschichte des Muni-Marktes. Herbst 2008: Kräftige Kursverluste am langen Ende der Kurve Im September und Oktober kam es für Muni-Investoren noch schlimmer als im Februar. Nach dem Konkursantrag von Lehman Brothers am 15. September war der Verkaufsdruck durch Hedge-Fonds und gehebelte Fonds, die in Kommunalobligationen investiert waren und Rücknahmen finanzieren mussten, überwältigend. Da viele von ihnen eine auf das lange Ende des Marktes ausgerichtete Strategie eingesetzt hatten, wurde dieser Teil der Renditekurve am stärksten beeinträchtigt. In den vier Wochen bis zum 15. Oktober 2008 verloren Munis mit Laufzeiten von 20 Jahren und mehr 20 %, während solche mit fünfjähriger Fälligkeit nicht einmal 2 % einbüßten. Eine solche Divergenz in der Wertentwicklung hatte der Markt noch nie erlebt. Da sich MuniInvestoren auf einem Markt, der eigentlich als sicherer Hafen gegolten hatten, mit beispielloser Volatilität konfrontiert sahen, blieben die Käufer aus. Auf lange Sicht eine attraktive Anlageklasse Im März 2009 ist der Muni-Markt wieder in besserer Form als im Herbst 2008. „Normal“ funktioniert er aber noch lange nicht und wir rechnen auch nicht mit einer Normalisierung, solange nicht alle Finanzmärkte auf dem Wege der Besserung sind. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die globale Rezession an US-Staats- und US-Kommunalregierungen nicht 13 K o m m u na l o b l i g at i o nen : E in Ma r k t i m W an d e l spurlos vorübergehen wird. Vor allem im relativ kleinen High-Yield-Sektor rechnen wir mit Herabstufungen und steigenden Ausfallquoten. Dass traditionelle Emittenten von Kommunalobligationen den Weg in die Zahlungsunfähigkeit als Option zum Ausgleich ihrer Haushalte wählen, glauben wir nicht. Staatliche und kommunale Emittenten sind fortbestehende Rechtssubjekte und brauchen Zugang zu den Kapitalmärkten, um ihren Infrastrukturbedarf zu befriedigen. Kredite platzen zu lassen würde ihnen den Marktzugang ernsthaft erschweren und/oder künftige Kreditaufnahmen enorm verteuern. Ist dies eine gute Gelegenheit für die Anlage in Munis? Die Antwort ist: Ja, aber nur auf lange Sicht. So schmerzhaft die Kursverluste auch waren, langfristigen Investo- ren bietet sich jetzt die Chance, Munis mit im Vergleich zu anderen Rentensektoren höheren Renditen zu erwerben, als wir sie in vielen Jahren gesehen haben. Welche Risiken bestehen? Die Kurse von Kommunalobligationen und damit auch die Anteile darauf spezialisierter Fonds bewegen sich in der Regel entgegengesetzt zur Zinsentwicklung. Da die Kurse der von einem Fonds gehaltenen Anleihen bei steigenden Zinsen angepasst werden, kann der Kurs der Fondsanteile fallen. Es ist jedoch zu bedenken, dass Kommunalobligationen aus dem High-Yield-Segment infolge ihrer geringeren Kreditqualität in der Regel ein größeres Ausfallrisiko aufweisen. Fazit Während diese traditionell stabile Anlagekategorie der Munis weiterhin Turbulenzen verzeichnet, sollten sich Anleger von den im Vergleich zu US-Schatzpapieren attraktiveren Renditen, von ihrer langfristigen Bilanz, einer im Verhältnis niedrigeren Volatilität und ihrer guten Bonität angesprochen fühlen. • D er Markt für US-Kommunalobligationen ist nach Zahl der Emittenten und in Umlauf befindlichen Emissionen weit größer als der US-Aktienmarkt. Investmentmanager wie Franklin Templeton Investments haben die Erfahrung und die Ressourcen, sich unter den attraktiven Gelegenheiten richtig zu orientieren und dabei unter der Oberfläche lauernde Gefahren zu meiden. • F ranklin Templeton Investments gehört zu den größten Managern von Kommunalobligationsfonds in den USA12 und verwaltet für über 590.000 Anteilsinhaberkonten Anlagen in solchen Papieren in Höhe von über 59 Mrd. USD.13 14 1 Quelle: SIFMA. Stand: 31.12.2008. 2 Quelle: Federal Reserve. Stand: 30.09.2008. 3 Quelle: Compustat (FactSet Research Systems, Inc. Stand: 31.12.2008). US-Aktien werden durch Stammaktien und American Depository Receipts (ADRs) repräsentiert, die an Börsen in den Vereinigten Staaten gehandelt werden und laut dem neuesten Quartalsbericht eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Mio. USD aufweisen. 4 Ein Teilfonds der Franklin Templeton Investment Funds (FTIF), eine in Luxemburg registrierte SICAV. 5 Die Positionen unterliegen Veränderungen. Stand: 31.12.2008. 6 Quelle: Municipal Market Data und U.S. Department of Treasury. 7 Quelle: Barclays Capital Municipal Strategies and Index Group, Municipal Market Advisors und Bloomberg. Für den Zeitraum vom 01.02.85 bis zum 31.12.08 betrug das Verhältnis zwischen der Rendite 30-jähriger, mit AAA bewerteter Kommunalobligationen und 30-jährigen US-Schatzanleihen 89,19 %. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar. Bitte beachten Sie, dass US-Schatzanleihen, die bis zur Fälligkeit gehalten werden, feste Zinsen und einen festen Kapitalwert bieten; Zinszahlungen und Kapitalrückzahlung sind garantiert. Anlagen in Fonds bieten keine solche Garantie. 8 Die Volatilität wird durch die 20-jährige annualisierte Standardabweichung des monatlichen Gesamtertrags gemessen. In der Regel gilt: Je höher die Standardabweichung, desto größer die Volatilität. 9 Quelle: © 2009 Morningstar, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Barclays Capital Municipal Bond Index, Payden & Rygel 10-Year U.S. Treasury Bond Index und S&P 500 Composite Index. Stand: 31.12.2008. Ein Index wird nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar. 10 Quelle: © 2009 Morningstar, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Barclays Capital Municipal Bond Index und S&P 500 Composite Index. Stand: 31.12.2008. Ein Index wird nicht aktiv gemanagt und es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar. 11 Quelle: Moody’s Investors Service, „The U.S. Municipal Bond Rating Scale: Mapping to the Global Rating Scale and Assigning Global Scale Ratings to Municipal Obligations“, März 2007. Neueste verfügbare Daten. 12 Quellen: Strategic Insight, ICI. Stand: 31.12.2008, basierend auf langfristigen Anlagen in Kommunalobligationsfonds. 13 tand: 31.01.2009. Zum verwalteten Vermögen gehören langfristige steuerfreie Anlagen in auf Ertragsströme ausgerichteten Fonds, steuerbefreite Anlagen S in geldmarktnahen Fonds und entsprechende Anlagen in auf Kommunalobligationen ausgerichteten Spezialfonds. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung I n f l at i o ns g es c h ü t z t e A n l ei h en : W a r u m g l o b a l ? Inflationsgeschützte Anleihen: Warum global? Wichtige Fragen Inflationsgeschützte Anleihen (Inflation-Linked Bonds oder ILBs) bieten Anlegern und Emittenten Vorteile durch die einzigartigen Eigenschaften dieser Anlagekategorie. Die Reform der Rechnungslegung von Pensionsfonds in einigen Ländern Europas und die Änderungsvorschläge in weiteren Regionen der Welt haben zu einer hohen Nachfrage nach ILBs geführt, was sich in niedrigeren Effektivrenditen niederschlug. Wenn noch weitere Länder die Vorzüge dieser Anlageform erkennen, wird das Anlageuniversum weiter wachsen und zusätzliche Chancen zur Generierung von Alpha eröffnen sich. In diesem Artikel wird erläutert: • Welches europäische Land Pionierarbeit für den modernen ILB-Markt leistete • Wie Anleger ihre künftige Kaufkraft absichern können • Wie ein Portfolio durch eine globale Ausrichtung effizienter gestaltet werden kann Inflationsgeschützte Anleihen: Eine Win-WinSituation Investoren wissen genau, wie verheerend sich die Inflation auf traditionelle Anlagekategorien wie Aktien oder herkömmliche Anleihen auswirken kann. Inflationsgeschützte Anleihen (ILBs), die an einen Inflationsmaßstab gebunden sind, können für Anleger, die sich um den Erhalt ihrer künftigen Kaufkraft sorgen, eine geeignete Absicherung gegen die Inflation darstellen. Ferner sind die ILBs durch ihre fundamentalen Eigenschaften eine ausgezeichnete Diversifikationsquelle. In der Vergangenheit haben sich ILBs generell weniger volatil gezeigt als konventionelle Aktien und Anleihen und in der Regel stark mit der Inflationsentwicklung korreliert und weniger mit anderen Anlageklassen (siehe Grafik 1). Grafik 1: Korrelationen mit globalen inflationsgeschützten Anleihen über 10 Jahre 0,8 % 0,6 % 0,4 % 0,2 % Aktien Anleihen Rohstoffe Quelle: Bloomberg, Barclays, S&P, Lehman Brothers, Dow Jones. Stand: 31.12.2008. Aber auch die Emittenten von ILBs profitieren von den einzigartigen Merkmalen dieser Papiere. Zu den Vorzügen einer Emission von ILBs gehören die Chance auf ein besseres Aktiv-Passiv-Management, geringere Finanzierungskosten infolge der Prämie, die Investoren für den Inflationsschutz zu zahlen bereit sind, und die Fähigkeit, den Finanzmärkten klarzumachen, dass die Emittenten beabsichtigen, die Inflation zu kontrollieren, was die Finanzierungskosten ebenfalls reduzieren kann. Die Pluspunkte für Investoren und Emittenten hatten zur Folge, dass die ILB-Emission weltweit rasch zugenommen hat und auf ebenso große Nachfrage gestoßen ist. Ein historischer Exkurs Moderne ILBs sind an die Verbraucherpreise gekoppelt. Ein Pionier auf dem modernen Markt für inflationsgeschützte Anleihen war Großbritannien als erster Emittent im Jahr 1981.1 Diesem Beispiel sind seither verschiedene andere Länder gefolgt wie Australien (1985), Kanada (1991), Schweden (1994), die Vereinigten Staaten (1997), Frankreich (1998), Italien (2003), Griechenland (2003), Japan (2004) und Deutschland (2006). Die wichtigste Benchmark für globale ILBs, der Barclays Global ILB Index, wurde bei seiner Einführung im Januar 1997 von Großbritannien dominiert. Damals entfielen knapp 80 % des Index auf britische ILBs. Die rege Emissionstätigkeit anderer Staaten, insbesondere der USA und Frankreichs, hat den Marktanteil Großbritan- 15 I n f l at i o ns g es c h ü t z t e A n l ei h en : W a r u m g l o b a l ? niens jedoch mittlerweile auf weniger als 20 % des Index gedrückt.2 Der Marktwert des Index vervierzehnfachte sich wohlgemerkt in den letzten zwölf Jahren, bevor er leicht zurückging (siehe Grafik 2). Grafik 2: Marktwert nach Ländern in Mrd. USD 1.400 1.200 1.000 800 britischen inflationsgeschützten Anleihe mit 50 Jahren Laufzeit am 31. Dezember 2008 bei 0,9 %.3 Alternativ bietet ein diversifiziertes Portfolio von weltweit emittierten ILBs weitaus attraktivere Bewertungen – vor allem auf durationsadjustierter Basis. Während Großbritannien ein Extrembeispiel ist, was in erster Linie auf den Rechtsrahmen zurückzuführen ist, gelten die Vorteile einer Umstellung auf ein globales Portfolio dennoch auch für andere Märkte – insbesondere, da auf weiteren Märkten Änderungen bei der Rechnungslegung von Pensionsfonds angedacht sind. 600 400 200 0 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 USA UK Kanada Schweden Frankreich Italien Japan Deutschland Quelle: Barclays. Stand: 31.12.2008. Warum global? Warum sollten sich Anleger angesichts der vielen gut etablierten Märkte für ILBs in aller Welt außerhalb ihres heimischen Marktes umschauen, wenn sie in diese Anlagekategorie investieren möchten? Dafür gibt es vor allem zwei Gründe. Erstens erhöht ein breiter gefächertes Portfolio die Ertragschancen. Zweitens kann die durch die Berücksichtigung weiterer Märkte mögliche Streuung das Risikoprofil des Gesamtportfolios senken. Damit die einzigartigen Merkmale von ILBs aber erhalten bleiben und das Risikoprofil mit dem eines inländischen ILB-Portfolios vergleichbar bleibt, sollte ein ILB-Portfolio unbedingt gegen die Basiswährung des Investors abgesichert werden. Die durch das Wechselkursrisiko entstehende zusätzliche Volatilität würde das Risiko-Ertrags-Profil des Portfolios drastisch verändern und sollte daher auf einen sehr kleinen Teil des Portfolios beschränkt oder ganz ausgeschaltet werden. Großbritannien ist ein hervorragendes Beispiel für die Vorteile eines globalen gegenüber einem auf inländische Titel beschränkten Portfolio. Die Effektivrenditen in Großbritannien sind im globalen Vergleich extrem niedrig. Das ist vor allem auf die Gesetzesänderungen in Bezug auf das Aktiv-Passiv-Management zurückzuführen, die die Nachfrage seitens der Pensionsfonds gesteuert haben. Weiter angeheizt wurde die Nachfrage durch Investoren, die aus diesen soliden technischen Faktoren Kapital schlagen wollten. So lag die Rendite einer 16 Die Renditevorteile eines globalen Portfolios hängen allerdings von der Basiswährung des Investors ab. Der Grund dafür: Sichert man sich gegen das zwischen zwei Währungen bestehende Wechselkursrisiko ab, so wird das Kassarisiko herausgenommen und der verbleibende Ertrag entspricht dem kurzfristigen Zinsgefälle zwischen den beiden Ländern. Bei der Absicherung gegen eine niedriger rentierliche Währung wird der Renditevorteil z. B. aufgrund der Effekte negativer Zinsinkongruenz zum Teil aufgezehrt. Dessen ungeachtet bietet WährungsHedging den zusätzlichen Vorteil einer Dämpfung des zwischen Ländern bestehenden Inflationsunterschieds. Da die kurzfristigen Zinsen stark inflationsbeeinflusst sind, gleicht Währungs-Hedging Inflationsunterschiede, die zwischen zwei Ländern entstehen können, über längere Zeiträume faktisch aus. Auf diese Weise können etwa Euro-Investoren mit einem Portfolio globaler ILBs ihre Anlagen effektiv gegen die Inflation absichern. Neben den in Tabelle 1 aufgeführten VergleichsindexMärkten können Investoren ihre Ertragsaussichten weiter steigern, indem sie sich in nicht in dem Vergleichsindex enthaltenen Schwellenländern engagieren, die ILBs emittieren – wie Polen, Mexiko, Südafrika und Brasilien, die in der Regel höhere Effektivrenditen bieten. So betrug die Effektivrendite der polnischen inflationsgeschützten im Jahr 2016 fälligen Anleihe am 31. Dezember 2008 3,8 %, während sich die der inflationsgeschützten mexikanischen Anleihe mit gleicher Laufzeit auf 3,9 % belief. Schuldtitel aus Schwellenländern haben in den letzten Jahren zu den ertragreichsten Anlagekategorien gehört, da manche in der Entwicklung befindlichen Länder von fundamentaler Stärke und verbesserten Kreditprofilen profitierten. Vermutlich dürften wir auch weiterhin eine Zunahme der ILB-Emission durch Schwellenländer beobachten, da diese die damit verbundenen Vorteile erkennen. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung I n f l at i o ns g es c h ü t z t e A n l ei h en : W a r u m g l o b a l ? Tabelle 1: Renditevergleich Rendite Australien 2,48 % Kanada 2,18 % Eurozone 2,37 % Japan 2,96 % Schweden 1,74 % Großbritannien 1,08 % USA 2,64 % Globaler ILB-Index 2,10 % Wie in Grafik 3 dargestellt, hat ein aus globalen ILBs zusammengesetztes Portfolio auf historischer Basis einen attraktiven risikoadjustierten Ertrag erwirtschaftet als die meisten auf einzelne Länder ausgerichteten Portfolios. Ein globales Portfolio besitzt aber nicht nur das Potenzial zur Generierung eines überlegenen RisikoErtrags-Profils, sondern das erweiterte Anlageuniversum kann einem aktiven Portfoliomanager auch ein größeres Instrumentarium zur Generierung von Alpha gegenüber einer passiven Benchmark an die Hand geben. Quelle: Barclays, Bloomberg. Stand: 31.12.2008. Grafik 3: Annualisiertes Risiko-/Ertrags-Profil Risikoadjusitierte Erträge von globalen ILBs über 10 Jahre Fazit 12 Jährlicher Ertag % Wie in Tabelle 1 dargestellt, wiesen Märkte wie Japan oder die Vereinigten Staaten höhere Renditen aus als der globale ILB-Index. Investoren sollten in Betracht ziehen, dass die Diversifikationsvorteile einer Umstellung von einem Landesmandat auf ein globales Portfolio auch das Risikoprofil des Portfolios verbessern kann. Durch eine Anlage in Ländern aus unterschiedlichen Regionen der Welt können sich Investoren Gelegenheit verschaffen, von der Streuung der Effektivrenditen durch Engagements in unterschiedliche Konjunktur- und Zinszyklen zu profitieren. Euro ILB 10 US-Tips 8 6 Australien ILB Global ILB 4 UK Linkers 2 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Risiko (Volatilität) % Quelle: Barclays, Morningstar. Stand: 31.12.2008. Der risikoadjustierte Quelle: Barclays, Morningstar. Stand: 31. Dezember 2008. Ertrag von Euro-ILBs wurde ab 31.12.1999 berechnet, da der Euro zum *der risikoadjustierte Ertrag von Euro-ILBs wurde ab 31. Dezember 1999 berechnet, da der Euro 01.01.1999 eingeführt zum 1. Januar 1999 eingeführtwurde. wurde. 12 10 8 6 Inflation ist in den letzten Jahren im Kontext steigender Rohstoffpreise und anhaltend starken Wachstums in ver4 schiedenen Volkswirtschaften, vor allem in den Schwellenländern, weltweit ein wichtiges Thema. 2 0 0 künftigen 2 4 6 besorgt 8 sind,10denn ILBs 12 14 ILBs können für Investoren interessant sein, die um den Erhalt ihrer Kaufkraft bieten: 16 • E inen besseren Inflationsschutz als Aktien, indem sie die Vorhersagbarkeit von Effektivrenditen auch bei abrupt oder unerwartet anziehenden Inflationsraten verbessern. • Diversifikationsmöglichkeiten für ein aus Aktien und herkömmlichen Anleihen bestehendes Portfolio. Zur anhaltenden Nachfrage nach ILBs in den letzten Jahren haben folgende Faktoren beigetragen: • D ie Regelungen für Pensionsfonds wurden in Europa verändert und verlangen, dass mehr auf die Absicherung von Passivpositionen geachtet wird. ILBs bieten eine gute Option, um dieses Ziel zu erreichen, weil sie bei langer Duration ausgezeichneten Inflationsschutz bieten. • Auch weitere Länder in aller Welt haben angedeutet, dass sie die Bilanzierungsvorschriften für Pensionsfonds in naher Zukunft ändern wollen. 1 Barclays Capital Research, „Barclays Inflation-Linked Bond Indices“. Stand: Januar 2004. 2 Quelle: Barclays. Stand: 31.12.2008. 3 Quelle: Barclays. 17 W ie f u n k t i o nie r en H y p o t h e k en b esi c h e r t e W e r t p a p ie r e ? Wie funktionieren hypothekenbesicherte Wertpapiere? Wichtige Fragen Historisch stellen hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) das größte Segment des US-Rentenmarktes dar und sind nach US-Schatzpapieren auf den globalen Rentenmärkten die umsatzstärksten Papiere. Angesichts einer Bilanz mit attraktiven risikoadjustierten Erträgen, hoher Bonität und geringerer Gesamtertragsvolatilität als andere Papiere mit vergleichbarer Laufzeit hat der Reiz dieses Rentenmarktsektors für Investoren potenziell zugenommen. In diesem Artikel wird erläutert: • Was MBS sind, wie sie aufgebaut sind und wer sie emittiert • Warum MBS im Vergleich zu Anleihen von ähnlicher Qualität höhere Renditen bieten können • Das Risiko von Vorfälligkeitstilgungen und ihre möglichen Auswirkungen auf MBS Wie MBS funktionieren: Vom „Häuslebauer“ zum Investor Hypothekenbesicherte Wertpapiere stellen eine Beteiligung an einem Pool von Hypothekendarlehen dar, der von Banken oder anderen Finanzinstituten gebildet wurde, um den Kauf von Eigenheimen, gewerblichen und anderen Immobilien zu finanzieren. Dieser Artikel befasst sich in erster Linie mit durch Wohnbauhypotheken besicherten Wertpapieren, insbesondere von solchen, die von halbstaatlichen US-Stellen (Government Agencies) ausgegeben werden. Im Grunde sind hypothekenbesicherte Wertpapiere Anleihen, denen ein Pool von Wohnbauhypotheken zugrunde liegt, der seinerseits durch Forderungen aus effektiv vorliegenden Wohnungsbaudarlehen unterlegt ist. Der Prozess beginnt bei der Entstehung einer Hypothek, wenn ein „Häuslebauer“ bei einem Emittenten von Hypothekenpapieren ein Darlehen aufnimmt. Der Emittent legt dann mehrere Hypotheken mit ähnlichen Merkmalen (etwa ähnliche Bonität und/oder ähnliche Zinsstruktur) zu einem Pool zusammen. Die Hypothekenpools werden in Form sogenannter „Mortgage PassThrough Certificates“ verbrieft. Diese können an Privatanleger und institutionelle Investoren verkauft werden. Die Wertpapiere leiten den Kapitalfluss aus dem zugrunde liegenden Hypothekendarlehen und den Zinszahlungen an den MBS-Investor weiter. 18 MBS halbstaatlicher Emittenten Ein Großteil des MBS-Markts besteht aus hypothekenbesicherten Wertpapieren, die von halbstaatlichen Stellen – den sogenannten Agencies – ausgegeben wurden. Das sind Wertpapiere, die von einer halbstaatlichen US-Stelle oder einem GSE (Unternehmen mit rechtlichem Sonderstatus) verbrieft oder garantiert wurden. Die Regierung stützt diese Wertpapiere, um das Wachstum im Wohnbausektor zu fördern. Solche Wertpapiere haben eine attraktive risikobereinigte Ertragshistorie und weisen eine niedrigere Volatilität des Gesamtertrags aus als andere festverzinsliche Papiere mit vergleichbarer Laufzeit. Das macht sie zu attraktiven Anlageinstrumenten für Investoren, die auf laufende Erträge und auf Kapitalschutz Wert legen. Kapitalstrom aus Hypotheken bei MBS Hauskäufer Kreditinstitut MBS-Emittent Investor Zusätzliche Liquidität für den Kreditmarkt Government National Mortage Association (Ginnie Mae/GNMA) ist ein hundertprozentig staatliches Unternehmen, das Hypothekenpapiere garantiert, die von zugelassenen privatwirtschaftlichen Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung W ie f u n k t i o nie r en H y p o t h e k en b esi c h e r t e W e r t p a p ie r e ? ­ reditgebern oder -instituten ausgegeben wurden. Unter K dem Dach des Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung ist es die primäre Aufgabe von Ginnie Mae, für bezahlbaren Eigenheimerwerb zu sorgen. GNMA kauft oder verkauft keine Kredite und begibt auch keine hypothekenbesicherten Wertpapiere. Es agiert als Garant für die fristgerechte Zahlung von Tilgung und Zinsen auf die zugrunde liegenden Darlehen.1 Ginnie-Mae-Papiere sind nach wie vor die einzigen MBS, hinter denen die US-Regierung mit ihrer uneingeschränkten Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit steht – derselben Garantie, die auch für US-Schatzpapiere gilt. Aufgrund dieser staatlichen Garantie blieb der GNMAMarkt einer der vor den jüngsten Marktturbulenzen besser abgeschirmten Marktbereiche, da er seinen Ausnahmestatus behält. von halbstaatlichen Stellen begeben wurden und eine schlechtere Bonität aufwiesen. In Zeiten der Volatilität und der Unsicherheit kam die mit Agency-MBS verbundene Sicherheit den Investoren zugute und bescherte ihnen eine solide Wertentwicklung. Unternehmen mit dem rechtlichen Sonderstatus eines Government-Sponsored Enterprise (GSE): Federal National Mortgage Association (Fannie Mae) ist ein solches Unternehmen mit GSE-Status, das an der Börse notiert ist. Fannie Mae vergibt Kreditgarantien für Hypothekenpools, bündelt und verbrieft Hypotheken. Im September 2008 gab das US-Schatzamt Vorschriften heraus, die die Beziehung der GSEs zur Regierung stärkten und die implizite Garantie für Fannie Mae bekräftigten. Es gibt dennoch Unterschiede zwischen der Garantie, die Fannie Mae genießt, und der ausdrücklichen Garantie durch die uneingeschränkte Kreditwürdigkeit und Steuerhoheit der US-Regierung für Ginnie-MaePapiere. Staatliche Garantien als Sicherheitsnetz Agency-MBS bieten auch garantierte Tilgungs- und Zinszahlungen, was Investoren vor Ausfällen bei den zugrunde liegenden Hypotheken schützt. Im Falle von Ginnie Maes ist die pünktliche Zahlung von Tilgung und Zinsen garantiert. Bei Fannie Maes und Freddie Macs sind die pünktliche Zahlung von Zinsen und die schlussendliche Rückzahlung des Kapitals garantiert. Gerät ein Kreditnehmer in Verzug, muss die Emissionsstelle für ihn einstehen. Federal Home Loan Mortgage Corporation (Freddie Mac) operiert wie Fannie Mae als GSE und ist ebenfalls börsennotiert. Auch seine Wertpapiere genießen eine implizite Garantie durch die US-Regierung, die sich jedoch von der expliziten Garantie unterscheidet, wie sie für Ginnie-Mae-Papiere gilt. Sind MBS sicher? Es ist unbedingt zwischen den verschiedenen Arten von Wohnbau-MBS zu unterscheiden. Wie uns die Kreditkrise 2008 gelehrt hat, sind nicht alle hypohekenbesicherten oder durch Darlehensforderungen unterlegten Wertpapiere gleich. Die Anlagekategorie war Gegenstand vieler negativer Berichte, die sich in erster Linie auf Emissionen von Wertpapieren bezogen, die nicht Durch ihre hohe Kreditqualität und die im Vergleich zu anderen hochwertigen Anleihen attraktiven Renditen können hypothekenbesicherte Wertpapiere für Anleger attraktive Chancen bieten. Wer in Agency-MBS investiert, hat den Vorteil, mit einem Wertpapier von vergleichbarer Kreditqualität höhere Erträge zu erzielen als mit US-Schatzpapieren. Mit den höheren laufenden Erträgen lassen sich MBS-Investoren das Risiko vorzeitiger Tilgungen bezahlen – also die Gefahr ungewisser Kapitalflüsse. Im Einklang mit unserer konservativen Strategie setzt die Franklin Templeton Fixed Income Group weiterhin vor allem auf hypothekenbesicherte Wertpapiere, die von Ginnie Mae, Fannie Mae oder Freddie Mac garantiert werden. Dessen ungeachtet bergen diese Papiere jedoch Risiken – wie jedes andere Rentenprodukt auch. Investoren sollten sich mit den spezifischen Risiken von MBS wie Vorfälligkeits- und Prolongationsrisiko vertraut machen. Vorfälligkeits- und Prolongationsrisiko Wohnbauhypotheken in den Vereinigten Staaten bieten die Option, dass mehr als die erforderliche monatliche Zahlung geleistet oder ein Darlehen vor Endfälligkeit komplett getilgt werden kann. Aufgrund dieser Refinanzierbarkeitsoption ist das größte mit MBS verbundene Risiko das Risiko vorzeitiger Tilgungen. Durch Vorfälligkeitstilgungen verkürzt sich die Durchschnittslaufzeit der Papiere, da die Investoren mehr als die erwartete 19 W ie f u n k t i o nie r en H y p o t h e k en b esi c h e r t e W e r t p a p ie r e ? Monatszahlung zurückerhalten. Diese müssen dann eine Möglichkeit finden, das unerwartete Kapital in einem veränderlichen Zinsumfeld neu zu investieren. Wenn die Zinsen sinken, kann dieser Faktor die Prämien auf MBS im Vergleich zu anderen Rentenpapieren beschränken. Statt das Vorfälligkeitsrisiko zu meiden, versuchen wir zu ermitteln, in welchen Marktsegmenten es unseres Erachtens falsch bewertet ist. Wir suchen weiter nach spezifischen Pools, bei denen wir mit Hilfe unserer überlegenen Kenntnisse und Instrumente solche Abweichungen zu erkennen glauben. Das Prolongationsrisiko besteht darin, dass Hypotheken nicht im ursprünglich erwarteten Maß vorzeitig getilgt werden. Dies kann im Falle steigender Zinsen oder ungewisser Zinsentwicklung passieren. Dieses Risiko kann die Durchschnittslaufzeit des Hypothekenpools verlängern. Fazit • E iner der Vorteile von MBS ist, dass sie in der Regel höheres Renditepotenzial aufweisen als andere festverzinsliche Produkte von ähnlicher Kreditqualität. Diese Eigenschaft kann die Anleger für die Ungewissheit in Bezug auf den Zeitpunkt der abschließenden Cashflows, die aus Hausverkäufen und Umschuldung resultieren kann, entschädigen. • G innie-Mae-Papiere sind die einzigen MBS, hinter denen die US-Regierung mit derselben Garantie wie für USSchatzbriefe steht. • D ie Rentenexperten der Franklin Templeton Fixed Income Group setzen weiterhin vor allem auf hypothekenbesicherte Wertpapiere, die von Ginnie Mae, Fannie Mae oder Freddie Mac garantiert werden. 1 Investoren sollten bedenken, dass sich die Garantien für die fristgerechte Leistung von Zins- und Tilgungszahlungen nicht auf die Marktkurse und Renditen der Wertpapiere oder auf den Nettoinventarwert oder die Wertentwicklung des Fonds beziehen, die durch Zinsänderungen oder andere Marktfaktoren schwanken können. 20 Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung A l l es ü b e r va r ia b e l ve r z ins l i c h e Ban k k r e d i t e Was Sie über variabel verzinsliche Bankkredite wissen sollten Wichtige Fragen Der Markt für variabel verzinsliche Bankkredite war Ende Dezember 2008 auf ein Volumen von 1,6 Bio. US-Dollar angewachsen. 1 Während solche Kredite in der Vergangenheit solide risikodadjustierte Erträge und eine schwache Korrelation mit anderen Anlagekategorien auswiesen, wurde der eine oder andere Investor womöglich durch ihre geringere Kreditqualität und die allgemeine Komplexität des Marktes davon abgehalten, die Chancen dieses Sektors vollständig auszuloten. In diesem Artikel wird erläutert: • Was man unter variabel verzinslichen Bankkrediten versteht • Welche Schutzmechanismen und Vorzüge diese Kredite dem Anleger bieten • Welche Risiken dieser Anlagekategorie anhaften Was versteht man unter variabel festverzinslichen Bankkrediten? Variabel verzinsliche Bankkredite werden von Banken oder anderen Finanzinstitutionen für Unternehmen zur Finanzierung von Umstrukturierungen, Übernahmen und anderen fremdkapitalintensiven Transaktionen bereitgestellt. Die Zinsen für variabel verzinsliche Kredite werden in bestimmten Abständen (üblicherweise alle paar Monate) anhand eines zugrunde gelegten Benchmark-Satzes wie Prime Rate oder London Interbank Offered Rate (LIBOR) neu festgesetzt. unbesicherten oder nachrangigen Schuldtiteln, wie in der folgenden Grafik dargestellt. Typische Kapitalstruktur des Emittenten/Kreditnehmers Bevorrechtigt Erstrangig besichert Erstrangig unterbesichert Übergeordnete nachrangige Verbindlichkeiten Ihr erstrangiger besicherter Status kann vor Kreditrisiken schützen Zwar weisen variabel verzinsliche Kredite keine erstklassige Bonität auf, doch aufgrund ihres erstrangigen besicherten Status bieten sie dem Anleger oft ein gewisses Maß an Schutz vor Kreditrisiken. Zunächst gilt, dass variabel verzinsliche Kredite durch Sicherheiten unterlegt sind, die veräußert werden können, um den Kreditverpflichtungen des Kreditnehmers nachzukommen. Dass die Sicherheiten ausreichen, um die Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen, ist jedoch nicht garantiert. Zweitens sind variabel verzinsliche Kredite in der Regel ganz oben in der Kapitalstruktur eines Kreditnehmers angesiedelt. Die Gläubiger stehen daher mit ihren Rückzahlungsansprüchen an erster Stelle – vor anderen weniger sicheren Formen der Fremdkapitalaufnahme wie Untergeordnete nachrangige Verbindlichkeiten Vorzugsaktien Stammaktien Letztrangig Potenzial zur Neutralisierung von Zinsrisiken Aufgrund des Merkmals der Neufestlegung der Zinssätze reagieren variabel verzinsliche Kredite meist weniger sensibel auf Zinsänderungen als vergleichbare festverzinsliche Wertpapiere. Diese Eigenschaft sorgt in der Regel für die Beibehaltung eines Aufschlags auf die Benchmark-Sätze und bietet überdies das Potenzial für solide Erträge. 21 A l l es ü b e r va r ia b e l ve r z ins l i c h e Ban k k r e d i t e Schwache Korrelation mit anderen Anlagekategorien Variabel verzinsliche Kredite haben in der Vergangenheit nur schwach mit anderen Renten- und Aktienanlagekategorien korreliert. Die Korrelation, die angibt, wie ähnlich sich zwei verschiedene Anlageklassen entwickeln, ist für die Zusammenstellung eines gut diversifizierten Portfolios ein wichtiger Faktor. Aufgrund ihrer geringen Korrelation mit anderen Anlagekategorien können variabel verzinsliche Kredite ein Aktien- und/oder Anleiheportfolio effektiv diversifizieren. Korrelation mit anderen Anlagekategorien 2 Korrelation über 10 Jahre bis 31.03.2009 Korrelation mit variabel verzinslichen Krediten Anlagekategorie US-Staats-/Unternehmensanleihen -0,08 Large Caps 0,42 Euro-Unternehmensanleihen 0,18 Europäische Staatsanleihen 0,04 Potenziell hohe laufende Erträge Weil variabel verzinsliche Kredite in der Regel keine erstklassige Bonität aufweisen, rentieren sie meist höher. Diese Überrendite bewegt sich in einem Abstand über einem bestimmten Benchmark-Kreditzins, insbesondere dem EURIBOR, was Anlegern potenziell höhere Renditen verspricht als kürzerfristige festverzinsliche Instrumente. De facto betrug der durchschnittliche Renditeaufschlag von variabel verzinslichen Krediten am 31. März 2009 über den EURIBOR 475 Basispunkte (4,75 %). Historische Kurzfristzinssätze 9 Jahre bis 31.03.2009 10 % Wertpapiere mit variablen Zinssätzen reagieren generell weniger empfindlich auf die Zinsentwicklung, können jedoch an Wert verlieren, wenn ihre Verzinsung nicht so stark ansteigt wie die Zinsen im Allgemeinen. In Phasen fallender Zinsen tendiert die Verzinsung variabel verzinslicher Kredite niedriger, da ihre Sätze an das aktuelle Zinsumfeld angepasst werden. Nichterstklassige Kreditqualität Viele variabel verzinsliche Kredite weisen keine erstklassige Bonitätsbewertung auf, was auf den höheren Fremdkapitalanteil in den Bilanzen der Emittenten zurückzuführen ist. Die Anlage in höher rentierliche, niedriger bewertete Instrumente ist stets mit zusätzlichen Risiken verbunden, die zu höheren Ausfallquoten und/oder Kapitalverlust führen können. Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren bleiben Im die Preise für variabel verzinsliche Kredite vor dem Hintergrund veränderlicher Zinsen aufgrund ihrer variablen Zinssätze in der Regel vergleichsweise stabil. Es ist jedoch möglich, dass ein Kredit angesichts eines raschen Zinsanstiegs einen Wertverlust erleiden kann, bis sich der Termin zur Neufestsetzung der Zinsen nähert oder erreicht ist. Auch Veränderungen der Bonität und steigende Ausfallquoten können den Wert von Krediten beeinträchtigen. Variabel verzinsliche Kredite können Einbußen erleiden, wenn stark fremdkapitallastige Kreditnehmer Zahlungsschwierigkeiten haben. Da die meisten variabel verzinslichen Kredite keine erstklassige Bonitätsbewertung aufweisen, ist das Kreditrisiko in Rezessionszeiten höher, die zu erhöhten Kreditausfällen beitragen. Liquidität 5% 1998 2000 Variabel verzinsl. Kredite 2002 2004 Federal-Funds-Rate 2006 2008 3-Monats-LIBOR Quelle: Credit Suisse, Bloomberg, Federal Reserve. Stand: 31.03.2009. 22 Zinsänderungen Schwankung des Nettoinventarwerts Quelle: Lipper, Franklin Templeton Investments. Stand: 31.03.2009. 0% Welche Risiken bestehen? Manche Fonds, die in solche Kredite investieren, sind dazu übergegangen, tägliche Liquidität anzubieten, indem sie es Anlegern gestatten, basierend auf dem Nettoinventarwert des Fonds Anteile auf Tagesbasis zu kaufen und zu verkaufen. Damit diese Fonds ihren Anteilsinhabern die Möglichkeit zum täglichen Kauf und Verkauf von Anteilen bieten können, werden sie mitunter so gemanagt, dass je nach Marktlage bis zu 10 bis 20 % des Fondsvermögens in liquiden Mitteln gehalten werden. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung A l l es ü b e r va r ia b e l ve r z ins l i c h e Ban k k r e d i t e Variabel verzinsliche Kredite sind keine Alternative zu Geldmarktfonds oder Einlagenzertifikaten (Certificates of Deposit [CDs]) Dem Anleger muss klar sein, dass variabel verzinsliche Kredite nicht als Alternative zu Geldmarktfonds oder CDs anzusehen sind. Obwohl Geldmarktfonds darauf ausgerichtet sind, den Wert einer Anlage zu 1 US-Dollar je Anteil zu wahren, sind Geldmarktfonds weder versichert noch durch die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) oder eine andere staatliche Stelle garantiert. CDs sind im Amerika dagegen von der FDIC bis zu 100.000 US-Dollar versichert und werfen feste Erträge ab. Mehr Transparenz bei der Preisbildung In der Vergangenheit gab es für variabel verzinsliche Kredite keine Quellen für effektive Preisbildung. Diese beschwerliche Aufgabe fiel daher den institutionellen Investoren selbst zu. Das enorme Wachstum, das der Markt für variabel verzinsliche Kredite verzeichnete, hat zu leichterer Nachvollziehbarkeit der Preise und zu einer zunehmenden Zahl von Drittanbietern geführt, die in ihren Preisangaben für Kredite den aktuellen Marktwert widerspiegeln. Die gestiegene Preistransparenz hat wiederum das Anlegervertrauen gestärkt und das Wachstum dieser Anlagekategorie weiter angekurbelt. Fazit Variabel verzinsliche Kredite können ein Portfolio zusätzlich diversifizieren und die Gesamtvolatilität des Portfolios ungeachtet der Zinsentwicklung reduzieren. • H auptrisiko variabel verzinslicher Kredite ist nicht das Zinsrisiko, sondern das Kreditrisiko. Dieses Kreditrisiko wird jedoch zum Teil durch ihren vorrangigen Status mit erstrangigem Anspruch auf die Vermögenswerte eines Unternehmens aufgefangen. • D ie schwache Korrelation variabel verzinslicher Kredite mit anderen Anlagekategorien kann sie zu einem höchst effektiven Diversifikationsinstrument für das Gesamtportfolio machen. • A ufgrund der Komplexität dieser Anlagekategorie und des begrenzten Zugangs zu Research-Ergebnissen und Anlagemöglichkeiten ist ein Investmentfonds für den Kunden möglicherweise der beste Weg, Zugang zum Markt für variabel verzinsliche Kredite zu finden. 1 Quelle: Credit Suisse. Stand: 31.12.2008. 2 Die Korrelation ist ein statistisches Maß, das erfasst, inwieweit sich die Entwicklung zweier Variablen gleicht: Variabel verzinsliche Kredite werden vom Credit Suisse Leveraged Loan Index abgebildet; US-Schatzpapiere und Unternehmensanleihen werden vom Barclays Capital U.S. Government/Credit Bond TR abgebildet; Large Caps werden vom S&P 500 Index abgebildet. Euro-Unternehmensanleihen werden vom Barclays Euro Aggregate Corporate TR abgebildet, europäische Staatsanleihen vom JP Morgan European GBI TR. Korrelation: 1 = vollständige positive Korrelation, 0 = keine Korrelation, -1 = vollständige negative Korrelation. 23 G l o b a l e Ren t en m ä r k t e : Me h r S t a b i l i t ät d u r c h b r ei t e S t r e u u n g Globale Rentenmärkte: Mehr Stabilität durch breite Streuung Unter den schwierigen Rahmenbedingungen der letzten Zeit haben sich die Anleger auf Renten als hervorragende Quelle zur Portfoliodiversifikation konzentriert. Wegen ihrer nachweislich geringen Renditekorrelation mit breiten Indizes für Aktien und heimische Anleihen zählen globale Anleihen zu den Anlageklassen, die aufgrund der unterschiedlichen Konjunkturbedingungen und Währungspolitiken in den verschiedenen Ländern der Welt ideal zur Diversifikation eines Portfolios geeignet sind. Infolge der jüngsten Volatilität der Finanzmärkte erkennen wir zurzeit viele Anlagegelegenheiten zu historisch attraktiven Bewertungen und meinen, dass globale Anleihen künftig nicht nur ausgezeichnete Diversifikationsmöglichkeiten, sondern darüber hinaus auch Chancen zur Ertragssteigerung bieten werden. In diesem Artikel wird erläutert: • Welche längerfristigen Vorteile die Anlage in globale Rentenpapiere hat • Die wichtigsten Ertragstreiber in diesem Sektor • Verschiedene neue Gelegenheiten, die durch die jüngsten Turbulenzen auf den Finanzmärkten entstehen Michael Hasenstab, Ph.D., Portfoliomanager International Bond Department, Franklin Templeton Fixed Income Group Starke Diversifikation Anlagen in globale festverzinsliche Papiere können dazu beitragen, Kundenportfolios zu diversifizieren. Historisch korreliert dieser Sektor nur schwach mit Anlagekategorien wie Aktien oder anderen, festverzinslichen Wertpapieren. Die Daten belegen, dass der Templeton Global Bond Fund1 besonders effektiv zur Diversifikation beiträgt. Über zehn Jahre bis zum 17. April 2009 betrug die Korrelation zum MSCI World Index 23 %.2 Ferner konnte die Anteilsklasse A (Mdis) USD des Fonds in jedem Kalenderjahr seit 1997, in dem sich der MSCI World Index negativ entwickelte, bisher auch für 2009 ein positives Ergebnis verbuchen.3 Innerhalb des globalen Rentensektors selbst hat ein Anleger dank unterschiedlicher Zinsdynamik, Wechselkursbedingungen und potenzieller Engagements in aller Welt die Möglichkeit, ein breit gestreutes Portfolio aufzubauen. Neue Rentenmärkte tun sich auf Nachdem in den letzten Jahren viele Länder ihre Kapitalmärkte geöffnet haben, umfasst das Universum der globalen Anleihen jetzt ein wesentlich größeres Spektrum. 24 Inzwischen gibt es über 100 Länder mit voll oder zumindest teilweise funktionierenden Renten- bzw. Währungsmärkten. So hat zum Beispiel Brasilien im Jahr 2006 die zweistellige Quellensteuer für ausländische Anleger aufgehoben, was im Grunde auf eine Öffnung der brasilianischen Märkte hinauslief. Auch Indien ist dabei, seine Märkte zu öffnen, und China könnte den Marktzugang in den nächsten Jahren ebenfalls erleichtern. Dadurch ergeben sich nicht nur mehr Möglichkeiten zur geografischen Verteilung, sondern auch Chancen durch neue Instrumente, mit denen man sich in Nischenbereichen engagieren kann. Früher waren die Anleger auf die Rentenmärkte der entwickelten Länder und eine geringe Auswahl von Währungen beschränkt. Heute dagegen bieten sich viel mehr Möglichkeiten. Es gibt nicht nur ein breiteres Spektrum von Währungen, sondern auch mehr Auswahl hinsichtlich der Duration und der Länder, in denen man sich engagieren kann. Ermöglicht wird dies durch verschiedene Vehikel, u. a. auf Landeswährungen lautende Schwellenmarktanleihen, aber auch Kredit-, Zins- und Währungsderivate. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung G l o b a l e Ren t en m ä r k t e : Me h r S t a b i l i t ät d u r c h b r ei t e S t r e u u n g Im Zuge der Stärkung und des Ausbaus der lokalen Rentenmärkte sind neue Anlageformen hinzugekommen. Diese Märkte sind jetzt nicht nur effizienter als je zuvor, sondern auch für Anleger aus aller Welt leichter zugänglich. Einige Beispiele für die relativ neuen Möglichkeiten, die sich auf den globalen Wertpapiermärkten ergeben: • Mexikanische Langläuferanleihen, durch die sich die lokale Renditekurve jetzt auf Laufzeiten von 30 Jahren erstreckt. • Unternehmensanleihen aus Schwellenmärkten, die eine höhere Rendite bieten als Staatsanleihen. • Währungs-Swaps, durch die Anleger eine relative Währungsposition eingehen können, bei der man darauf setzt, dass die Fundamentalbedingungen in einem Land schlechter, in einem anderen dagegen besser werden. Die Bewertung von Zins- und Währungszyklen Über die Vorzüge der Diversifikation hinaus bieten globale Renten eine unwiderstehliche Chance auf höhere risikoadjustierte Erträge. So könnte etwa unter geeigneten Umständen ein Land mit einer glaubwürdigen Zentralbank, niedrigeren Wachstumserwartungen und entsprechender Inflationsentwicklung ein günstiges Umfeld für Zinssenkungen bieten. In diesem Fall kann eine Anlage in Anleihen dieses Landes nicht nur Kapitalwachstum herbeiführen, sondern bietet außerdem das Potenzial zur Steigerung der Gesamterträge, wenn Zinssenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen. Außerdem könnte eine Anlage in lokale Anleihen eines solchen Landes auch von der Aufwertung der Landeswährung profitieren, wenn das Wachstum anzieht. Die Bewertung der Währung eines Landes im Rahmen einer Kapitalanlage in Anleihen oder als separate Ertragsquelle kann ähnliche Chancen eröffnen. Die Ermittlung von Volkswirtschaften mit Leistungsbilanzüberschüssen, soliden Außenhandelsbilanzen, nachhaltiger Fiskalpolitik oder zunehmendem Wachstum kann kurz- bis mittelfristige potenziell reizvolle Währungsengagements erkennbar machen. Es ist aber auch möglich, Währungspaarungen zu bilden – durch Eingehen einer Long-Position in einer Währung mit Steigerungspotenzi- al und gleichzeitigem Short-Engagement in einer anderen Währung, die an Wert verlieren dürfte. Auf diese Weise kann das Währungsengagement den Ertrag unabhängig von der Wertentwicklung der heimischen Währung des Anlegers in die Höhe treiben. Dabei ist jedoch unbedingt zu beachten, dass sich Wechselkurse wie Zinssätze auch zum Nachteil globaler Renteninvestoren entwickeln können. Globale Anleihen bieten darüber hinaus attraktive Renditen, auch bei fallenden Zinsen. So offerieren Schwellenländer in der Regel höhere Verzinsungen, um Anleger anzulocken – auch für auf harte Währungen lautende Emissionen. Die Durchschnittsrenditen des JPMorgan Emerging Markets Bond Index (EMBIG) – ein Index, der nur auf US-Dollar lautende Titel erfasst – zeigen im Vergleich zum JPMorgan Global Government Bond Index (GGBI), dass Schwellenländeranleihen in der Regel höhere Renditen abwerfen als solche aus Industrieländern. Die durchschnittliche Rendite des EMBIG betrug von Dezember 1997 bis September 2008 10,23 % gegenüber 3,80 % beim GGBI.4 Die globale Suche nach Chancen Franklin Templetons Ansatz zur Anlage auf dem globalen Rentenmarkt bezieht jede spezifische Risikoposition unter Berücksichtigung von Zins-, Währungs-, Kredit- und Länderrisiken ein. Die Teammitglieder liefern wertsteigernde Research-Ergebnisse, um durch die Untersuchung makroökonomischer Bedingungen und geopolitischer Entwicklungen in allen infrage kommenden Ländern der Welt lukrative Anlagechancen ausfindig zu machen. Das Team betreibt länderspezifisches makroökonomisches Research in Kombination mit quantitativer Analyse. Dieses Verfahren vereint landesbezogenes TiefenResearch mit makroanalytischen Modellen, vor Ort von lokalen Marktteilnehmern und politischen Entscheidern gewonnenen Erkenntnissen und kompromisslosen Methoden zum Risikomanagement und zum Portfolioaufbau. Finanzmarktturbulenzen eröffnen Chancen Die Zinsen in Mexiko Als im zweiten Halbjahr 2007 in den Vereinigten Staaten durch die Subprime-Krise Volatilität einsetzte, sah sich 25 G l o b a l e Ren t en m ä r k t e : Me h r S t a b i l i t ät d u r c h b r ei t e S t r e u u n g das Portfoliomanagementteam weiter nach Chancen um, bei denen das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag vom Markt falsch bewertet wurde. Das Team achtete auf verschiedene Kriterien zur Ermittlung potenzieller Zinschancen, darunter auf die Glaubwürdigkeit der Zentralbank, sowie auf die Inflationsentwicklung. Nach einer Reihe persönlicher Gespräche mit Marktteilnehmern in Mexiko, unter anderem mit Vertretern der Regierung, kamen die Analysten zu dem Schluss, dass der Markt die Fähigkeit des mexikanischen Konjunkturzyklus zur Abkoppelung vom US-amerikanischen überschätzte. Die Analysten gingen davon aus, dass die Kreditverknappung und der Abschwung in den USA auf Mexiko übergreifen und die Zinsen nach unten drücken würden. Die Rentenmärkte preisten jedoch ein Szenario ein, in dem Mexiko von den wirtschaftlichen Problemen der USA abgeschirmt bleiben würde. Wir hielten das für unwahrscheinlich, weil das Bankwesen Mexikos eng mit dem US-Bankensektor verbunden ist und die Kreditvergabe daher vermutlich durch den globalen Deleveraging-Prozess (Entschuldungsprozess) beeinträchtigt werden würde. Ferner gehen über 80 % der mexikanischen Exporte in die Vereinigten Staaten. Die mexikanische Wirtschaft ist strukturell mit der US-amerikanischen verknüpft, was vor allem eine Folge des NAFTA (North American Free Trade Agreement) sowie grenzüberschreitender Überweisungen ist. Der Markt preiste Zinssenkungen in Reaktion auf diese wahrscheinliche Abschwächung infolge der engen Wechselbeziehungen nur zögernd ein und zeigte sich de facto zu optimistisch in Bezug auf die Loslösung der mexikanischen Wirtschaft von der US-amerikanischen. Diese Situation nutzte das Team, indem es sich mit längerer Duration in mexikanischen Anleihen engagierte und das Peso-Risiko durch Devisentermingeschäfte mit asiatischen und anderen Währungen absicherte, um sich so auf einen potenziellen Abschwung in Mexiko einzustellen. 2008 stockten die Manager ihre Position in mexikanischen Bonds opportunistisch auf, als Investoren in aller Welt in kurzfristige Staatsanleihen von Industrieländern flüchteten. Diese verbreitete Risikoaversion vergrößerte den Abstand der Bewertungen vom zugrunde liegenden Wert der Anleihen noch. In den drei Monaten von Ende Juni 2008 bis Anfang Oktober 2008 sind die langfristigen Zinsen um 75 Basispunkte zurückgegangen. Angesichts der neuesten verhaltenen Wirtschaftsdaten glau- 26 ben wir, dass sie noch deutlich stärker fallen könnten. Die Zinsen in Südkorea In Südkorea sollten eine glaubwürdige Zentralbank, ein hauptsächlich auf Angebotsschocks basierender Inflationsdruck und nachlassendes Wachstum die Regierung weiterhin zu einer lockeren Währungspolitik animieren. Unter den jüngsten Bedingungen hätte der Aufbau solcher Positionen gegen die Marktdynamik die kurzfristige Wertentwicklung dämpfen können, doch wir waren überzeugt, dass sich der Ausbau unseres Engagements zu im Vergleich zu den Fundamentaldaten so attraktiven Bewertungen mittelfristig auszahlen würde. In der zweiten Jahreshälfte 2007 und im ersten Halbjahr 2008 verlängerten die Manager die Duration bei südkoreanischen Anleihen und sicherten sich gegen das Währungsrisiko ab, weil sie damit rechneten, dass das Land unter der globalen Wiederankoppelung leiden würde. Südkorea sah sich nicht nur relativ harten und hemmenden geldpolitischen Bedingungen ausgesetzt, sondern schien auch stärker gefährdet: zum einen durch das geringere Wachstum in den USA, aber auch durch konjunkturelle Auswirkungen der restriktiveren Geldpolitik Chinas und die Nachwirkungen von Aktienkurskorrekturen. Hinzu kam, dass die Renten- und Währungsmärkte die vermutlichen Auswirkungen einer globalen Abschwächung nicht ausreichend zu berücksichtigen schienen, weshalb die Anleihenbewertungen attraktiv, die Währungsaussichten jedoch ungünstig wirkten. Dieses Szenario entfaltet sich allmählich, da sich die koreanische Wirtschaft 2008 verlangsamt hat. Im dritten Quartal ging das Wachstum von 4,8 % im zweiten und 5,7 % im ersten auf 3,9 % zurück. Auch scheint sich der Abschwung zu beschleunigen, da die Industrieproduktion im Oktober auf saisonbereinigter monatlicher Basis um 2,3 % nachließ. Der Won ist drastisch gefallen, da zu den Belastungen durch die Finanzmärkte noch die Angst vor Wachstumseinbrüchen und der Finanzierungsbedarf des Landes hinzukamen. Unsere Strategien waren jedoch durch den Wertverlust des Won nicht gefährdet und das Durationsengagement der Fonds profitierte von der Einpreisung des einsetzenden Lockerungszyklus durch den Markt. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung G l o b a l e Ren t en m ä r k t e : Me h r S t a b i l i t ät d u r c h b r ei t e S t r e u u n g Wetten auf die Wechselkursentwicklung Noch bis vor kurzem konnten wir beobachten, wie die Währungen im Verhältnis zum US-Dollar infolge der dramatisch gekippten Anlegerstimmung durch die Unruhen im Finanzsektor auf breiter Front nachgaben. Wir erkennen jedoch allmählich Unterschiede in der Wertentwicklung einzelner Währungen. Diese dürften sich unseren Erwartungen nach in den nächsten Jahren stärker ausprägen. Eine mögliche Folge wäre, dass die Währungen fundamental solider asiatischer Länder gegenüber dem US-Dollar, vor allem aber im Verhältnis zum Euro zulegen. Asien weniger anfällig für „Deleveraging“ Der globale Deleveraging-Prozess, der sich derzeit vollzieht, wirkt sich besonders auf die Industrieländer aus, deren Unternehmen und Verbraucher von Krediten abhängig sind. Die Schwäche der Häusermärkte in vielen Teilen der Welt ist charakteristisch für diesen Trend, der trotz aller Bemühungen seitens der Politik wohl länger anhalten dürfte. Asiatische Verbraucher, Unternehmen und Regierungen setzen dagegen nur wenig Fremdkapital ein, was zum Teil der Finanzkrise Ende der 1990er Jahre zuzuschreiben ist. Daher dürften ihre Volkswirtschaften weniger anfällig sein. Während der Fremdkapitalabbau und die rückläufigen Wachstumsraten in Industrieländern das Wachstum flächendeckend beeinträchtigen werden, dürften die Auswirkungen auf die einzelnen Volkswirtschaften vermutlich dennoch recht unterschiedlich ausfallen, woraus sich Chancen ergeben. Die IWF-Prognosen zeigen ein deutliches Wachstumsgefälle zwischen asiatischen Volkswirtschaften und den übrigen Schwellenländern und Industrieländern. Das sollte asiatischen Währungen mittelfristig Unterstützung bieten, weil weiterhin Kapital in die Region gelockt wird. Das Wachstum könnte durch die Politik der Nationalregierungen noch gefördert werden, die über beträchtliche Ressourcen verfügen, um die Inlandsnachfrage durch Ausgaben der öffentlichen Hand anzuheizen. 1 Nachlassendes Wachstum in Europa Im Gegensatz zu Asien wirkt das Wachstum in Europa allem Anschein nach unter den herrschenden Bedingungen besonders anfällig. Das europäische Bankensystem ist stark fremdkapitallastig und die Institute sind nicht dem US-amerikanischen Ansatz gefolgt, gleich eingangs hohe Abschreibungen auf ihre Vermögenswerte vorzunehmen. Wie wir in Japan gesehen haben, erschwert der Verzicht auf einen prompten Ausweis solcher Verluste die künftige Ausgabe von Krediten enorm. Ferner wird die Eurozone weiterhin unter ihrer überbewerteten Währung leiden. Die bisherige Verschärfung der Währungspolitik durch die EZB wurde ebenfalls nicht unmittelbar rückgängig gemacht. Trotz seines Abfallens vom Höchststand bei 1,599, auf den wir uns eingestellt hatten, halten wir den Euro immer noch für überbewertet – insbesondere gegenüber verschiedenen asiatischen Währungen. Vorteil eines globalen Profils Unseres Erachtens gehört die globale Präsenz des Unternehmens zu den Schlüsselfaktoren für den Erfolg von Franklin Templeton Investments. Da wir in aller Welt Research-Teams vor Ort haben, erhalten wir von unserem lokalen Research zeitnah Erkenntnisse über und tiefgründige Einsichten in die Märkte, in die wir investieren. Die Fixed Income Group von Franklin Templeton hat Teams in den USA, dem Vereinigten Königreich, Indien, Korea, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien und China, was uns regelmäßige Zusammenkünfte mit politischen Entscheidern und Wirtschaftslenkern ermöglicht. Durch diese Nähe haben wir auf dem Markt einen gewissen Vorsprung. Die globalen Anlagemöglichkeiten verändern sich, doch unser Ansatz wird von der Franklin Templeton Fixed Income Group seit zwanzig Jahren konsequent eingesetzt. Während dieser Zeit konnten wir uns unter unterschiedlichen konjunkturellen Rahmenbedingungen gut behaupten, selbst bei größeren Umwälzungen auf den globalen Rentenmärkten. Wir sind zuversichtlich, dass unser disziplinierter Ansatz uns auch für die nächsten 20 Jahre Erfolge sichert. Ein Teilfonds der Franklin Templeton Investment Funds (FTIF), eine in Luxemburg registrierte SICAV. Quelle: Bloomberg. Wöchentliche Darstellung in USD. Stand: 17.04.2009. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle oder zukünftige Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar. 2 3 Quelle: Franklin Templeton Investments. Stand 31.03.2009. 4 Quelle: JP Morgan. Stand: 30.09.2008. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle oder zukünftige Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar. 27 W as l an g f r is t i g f ü r Un t e r ne h m ensan l ei h en s p r i c h t Was langfristig für Unternehmensanleihen spricht Beim Portfolioaufbau sollten Investoren Unternehmensanleihen als potenziell interessante Anlagekategorie in Erwägung ziehen. Es gibt viele unterschiedlichen Unternehmensanleihen, sodass die Portfoliostruktur passgenau auf die spezifische Risikotoleranz eines Investors zugeschnitten werden kann. In diesem Artikel wird erläutert: • D ie Merkmale erstklassiger Unternehmensanleihen und High-Yield-Unternehmensan­leihen • Die Auswirkungen der Kreditkrise auf Unternehmensanleihen • Das langfristige Potenzial von Unternehmensanleihen Eric Takaha, CFA, Portfoliomanager des Franklin Strategic Income Fund1 Director of Corporates/High Yield Laufende Erträge und Kapitalwachstum Unternehmesnanleihen bieten Anlegern laufende Erträge und zusätzlich das Potenzial für Kapitalwachstum. Ferner stellten Unternehmensanleihen in der Vergangenheit eine gute Möglichkeit zur Portfoliodiversifikation dar. Qualitativ höherwertige Anleihen korrelieren stärker mit anderen risikoärmeren Rentenpapieren, während Anleihen minderer Qualität sich in der Regel eher wie aktienähnliche Wertpapiere entwickeln. Erstklassige Anleihen (die von Rating-Agenturen mit Baa3/BBB- oder besser bewertet werden) werden von Unternehmen höherer Qualität mit geringerem Risikoprofil emittiert. Nichterstklassige Anleihen (die mit Ba1/ BB+ oder schlechter bewertet werden) stammen dagegen von Unternehmen mit riskanterer Finanzposition. Bei erstklassigen Anleihen ist die Ausfallwahrscheinlichkeit generell niedriger als bei High-Yield-Anleihen, da die Emittenten solcher Papiere eher in der Lage sind, Zahlungen zu leisten und sich Zugang zum Markt zu verschaffen. Unter normalen Marktbedingungen sind erstklassige Anleihen auch liquider – sie können leichter und zu niedrigeren Transaktionskosten ge- und verkauft werden. Inhaber von High-Yield-Anleihen werden für das größere Ausfall- und Liquiditätsrisiko durch höhere Renditen belohnt. 28 Anleihen im Kontext Wie die meisten anderen Anlagekategorien waren auch Unternehmensanleihen 2008 vom dramatischen Niedergang des globalen Marktes betroffen. Die Kreditklemme, die im Sommer 2007 infolge der Probleme auf dem USMarkt für Subprime-Hypotheken einsetzte, entwickelte sich zu einer tiefen Finanzkrise, die gekennzeichnet ist durch Konkurse, Rettungsaktionen und Zahlungsausfälle. Gleichzeitig kam es zur Abschwächung der Weltwirtschaft infolge sinkenden Verbrauchervertrauens und steigender Arbeitslosigkeit sowie des Einknickens von Konsumausgaben und Unternehmensinvestitionen. Regierungen in aller Welt haben mit einer aufeinander abgestimmten Serie beispielloser Maßnahmen zur Stabilisierung des Bankensystems und zur Stützung des Wirtschaftswachstums reagiert. Dazu gehörten auch kräftige Senkungen der kurzfristigen Zinssätze. Die Rendite-Spreads von Unternehmensanleihen – ihre Überrendite über „risikolose“ Staatsanleihen – sind in diesem Umfeld auf historische Höchstwerte angewachsen. Die Höhe der Spreads ändert sich gewöhnlich in Abhängigkeit von einer Reihe von Faktoren mit der Zeit. Dazu gehören die Kreditwürdigkeit der Emittenten, die Risikobereitschaft der Investoren und die Erträge alternativer konkurrierender Anlagen. Doch von Morgan Stanley zusammengestellte Daten des Moody’s Investors Service zeigen, dass die Spreads höherwertiger, mit „A“ und „Aa“ bewerteter Anleihen nie da gewesene Höhen Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung W as l an g f r is t i g f ü r Un t e r ne h m ensan l ei h en s p r i c h t erreicht haben, während der Renditeabstand riskanterer Papiere mit BBB-Rating ein Niveau verzeichnete wie zuletzt während der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Nachfrage nachließ, weil weniger gehebelte Investoren kaufwillig waren. Auch der Verkaufsdruck bei traditionelleren Investoren wie Investmentfonds oder Pensionskassen beeinträchtigte den Markt. Gegen Ende 2008 betrugen die Spreads für den Barclays Investment Grade Corporate Index 613 Basispunkte (Bps) oder 6,13 % über die Renditen von Staatsanleihen des US-Dollar-Marktes. Der längerfristige Durchschnitt liegt zum Vergleich bei 148 Basispunkten. Auf dem EuroMarkt beliefen sich die Spreads auf 436 Basispunkte (4,36 %) gegenüber einem längerfristigen Durchschnitt von nur 86 Bps. Der Renditeabstand von High-YieldAnleihen bewegte sich währenddessen auf Dollar- und Euro-Markt bei über 1900 Basispunkten (19 %).2 Weitere angebots- und nachfragebezogene Faktoren wie der Rückgang der Marktliquidität und ein Überangebot an potenziellen Neuemissionen trugen ebenfalls dazu bei, die Spreads auf hohem Niveau zu halten. Neuemissionen werden mit weit höherer Verzinsung angeboten als vergleichbare in Umlauf befindliche Anleihen. Dadurch entsteht eine natürliche Barriere für die Verengung der Spreads, da es sich für Investoren lohnt, auf Neuemissionen zu warten. Die beträchtliche Vergrößerung der Spreads auf diesen Märkten in der zweiten Jahreshälfte 2007 bis Ende 2008 bewirkte, dass Unternehmensanleihen deutlich schlechter abschnitten als Staatsanleihen mit vergleichbarer Duration. Die wachsende Renditedifferenz zwischen US-Schatzpapieren und erstklassigen wie nichterstklassigen Unternehmensanleihen folgte auf mehrere Jahre mit eher knappen Spreads ab Mitte der 2000er Jahre. Steigende Risikobereitschaft der Anleger und historisch niedrige Ausfallquoten waren ein Faktor, der für geringe Risikoaufschläge sorgte. Ein weiterer Faktor, der zum Schrumpfen der Spreads beitrug, war die gestiegene Nachfrage neuer Investoren wie Hedge-Fonds und solcher Finanzunternehmen, die strukturierte Kreditvehikel schufen, indem sie Finanzins-trumente durch Verbriefung bündelten. Ausgewählte Unternehmensanleihen mit Überrenditen (Spreads über US-Schatzpapiere mit gleicher Duration) Anleihekategorie Überrendite USD-Anleihe, erstklassig -0,21 % USD-High-Yield-Anleihe 6,36 % EUR-Anleihe, erstklassig -1,99 % EUR-High-Yield-Anleihe 7,74 % Globle Anleihe, erstklassig, USD -0,66 % Ein positiver Effekt der jüngsten Turbulenzen ist die Rendite, die Anlegern in Unternehmensanleihen insgesamt winkt. Die Renditen von Staatsanleihen sind derzeit niedrig, doch hohe Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen resultieren in potenziell ausgesprochen reizvollen Gesamtrenditen für solche Investoren, die mit ihrem Portfolio laufende Erträge erzielen möchten. Diese höheren Renditen könnten auch nichttraditionelle Investoren anlocken, unter anderem Aktienanleger, die sich in der Kapitalstruktur der Unternehmen nach oben bewegen und dennoch hohe Erträge einstreichen können. Viele bestehende Anleihen werden zu niedrigen Kursen gehandelt (unter Nennwert), da ihre Kupons niedriger sind als die aktuellen Marktrenditen. Anfang Dezember 2008 lagen die Renditen des Barclays Capital U.S. Corporate Investment Grade Index über 8,3 % und damit auf dem höchsten Niveau seit Anfang der 1990er Jahre, während die Renditen des Euro Corporate Investment Grade Index mit mehr als 7,1 % ein historisches Hoch anpeilten. Der U.S. High Yield Index verzeichnete eine Rendite von über 22 %, während der Euro High Yield Index mehr als 26 %3 rentierte. Die Rendite einzelner Titel richtet sich offenbar nach einer Reihe von Faktoren wie Sektor, Kreditqualität und Laufzeit. Quelle: LehmanLive. Stand: 01.01.2009 bis 31.03.2009. Seit Einsetzen der Kreditkrise hat bei den Institutionen ein Deleveraging-Prozess begonnen, der noch anhält. Infolgedessen wurden die Spreads von Unternehmensanleihen durch das steigende Angebot an auf den Markt zurückströmenden Papieren beeinflusst, während die Welche Marktrisiken kommen auf uns zu? Im Jahr 2009 erwarten wir, dass die globale Konjunkturschwäche verstärkten Druck auf die Unternehmenserträge ausübt, wenn die Verbraucher angesichts steigender Arbeitslosenzahlen und schwacher Häusermärkte weniger Geld ausgeben. Hinzu kommt, dass die Verbraucher 29 W as l an g f r is t i g f ü r Un t e r ne h m ensan l ei h en s p r i c h t schwerer Kredit erhalten werden, da die Banken, ob mit oder ohne Sicherheiten, nicht mehr so großzügig Mittel vergeben. Außerdem hatten die kräftigen Einbrüche auf dem Aktienmarkt negative Effekte auf das Vertrauen, sodass selbst wohlhabendere Verbraucher im Jahr 2009 eher vorsichtig agieren dürften. Dem steht der jüngste Rückgang der Energiepreise positiv entgegen, der den Verbrauchern direkt zugute kam. Ferner könnten die letzten Zinssenkungen zahlreicher Zentralbanken und ebenso die Konjunkturprogramme letztlich etwas Erleichterung bringen. Vor diesem Hintergrund dürften die fundamentalen Veränderungen in den verschiedenen Unternehmenssubsektoren (Finanzen, Industrie und Versorgung) recht unterschiedlich ausfallen. Die Finanzunternehmen haben bereits einen Zyklus der Wertminderungen und Verluste hinter sich und die für das System besonders wichtigen Banken können mittlerweile auf staatliche Kapitalspritzen zurückgreifen und mit Regierungsgarantien Schuldtitel ausgeben. Das sollte unseres Erachtens die Stabilität wiederherstellen und hoffentlich die Kreditvergabe wiederbeleben. Andererseits sind Industrie- und Versorgungsunternehmen in der Frühphase der Kreditklemme zunächst relativ ungeschoren geblieben. Doch Ende 2008 hatten sich die Bedingungen spürbar verschlechtert. Ferner sind solche Unternehmen relativ unmittelbar der weltweit abflauenden Konjunktur ausgesetzt. Unter so heiklen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt sich deutlich die Notwendigkeit kompromissloser Kreditanalyse bei der Auswahl einzelner Unternehmenspapiere. Wir bei Franklin Templeton Investments sehen den Schlüssel zur Generierung von mehr Alpha seit jeher in einem disziplinierten Ansatz zur fundamentalen Bottom-up-Analyse. Wir verfügen über ein umfangreiches Team engagierter Research-Experten, die den Unternehmensmarkt bewerten. Wir verfolgen aufmerksam Branchentrends und Treiber und ermitteln die Industrien, die im bestehenden Konjunkturklima am besten positioniert sind. Auf Unternehmensebene analysieren wir sorgfältig die Position jedes Emittenten – mit besonderem Schwerpunkt auf Erträgen, Cashflow, Fremdkapital und Liquidität. Auch die Managementstrategie ist ein wichtiger Bestandteil unserer Analyse. Obwohl wir die Bonitätsbewertungen der großen Credit-Rating-Agenturen in Betracht ziehen, betreiben wir unternehmensin- 30 tern eigenes Research und verlassen uns nie allein auf Rating-Werte. Vielmehr nimmt unser Team unabhängige Einschätzungen zu relativen Risiken und Erträgen jedes potenziellen Investments vor. Durch unser unternehmenseigenes Research, unsere Sachkenntnis und unsere Erfahrung bieten wir unseren Anteilsinhabern und Kunden einen deutlichen Mehrwert. Die einzigartigen Eigenschaften von High-YieldAnleihen High-Yield-Titel sind in der Regel höheren konjunkturellen Risiken ausgesetzt als erstklassige Unternehmen, da diese meist stärker gehebelt sind und niedrigere Cashflows aufweisen, um ihre festen finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Infolgedessen sind sie nicht so leicht in der Lage, Ertrags- oder Cashflow-Einbrüchen standzuhalten, ohne in finanzielle Schieflage zu geraten. Überdies erschwerte ein Mangel an Liquidität auf dem High-Yield-Markt den meisten Unternehmen 2008 die Emissionstätigkeit. Emittenten, deren Schuldtitel 2009 in größerem Volumen fällig werden, tragen das Risiko, dass Schuldverschreibungen, die sie nicht durch Barbestände, freie Cashflows oder Veräußerung von Vermögenswerten tilgen können, nicht problemlos refinanzierbar sind. Einblicke in die Herkunft und Verwendung von Cashflows sind zum wichtigen Bestandteil der High-Yield-Analyse geworden. Die Struktur von High-Yield-Anleihen ist mitunter ebenfalls komplex und die entsprechenden Klauseln sind gründlich zu analysieren, damit die Interessen der Anleiheinhaber angemessen gewahrt werden. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit von Ereignisrisiken. Ein Trend, den wir längerfristig verfolgen, ist die Möglichkeit, dass sich das Unternehmensmanagement auf Kosten des „Bondholder Value“ auf die Steigerung des „Shareholder Value“ konzentriert. Zum Beispiel kann ein Unternehmen überschüssige Barmittel nutzen, um Aktien zurückzukaufen, statt ausstehende Schulden abzuzahlen. Wir sehen es lieber, wenn Unternehmen hier mehr auf Ausgewogenheit achten – vor allem unter schwierigeren Kredit- und Konjunkturbedingungen. Ferner verfolgen wir Trends, die sich auf Vermögensschutz und Wiedereinbringungswerte auswirken – wichtige Faktoren, wenn es zur Liquidation eines Unternehmens kommt. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung W as l an g f r is t i g f ü r Un t e r ne h m ensan l ei h en s p r i c h t Der langfristige Reiz von Anleihen Unternehmensanleihen hatten wie die meisten Anlagekategorien im Zuge der globalen Finanzmarktturbulenzen zu kämpfen, doch die aktuellen Bewertungen sind so niedrig wie in keiner jüngsten Rezession oder Marktkrise. Konjunktureller Gegenwind gibt nach wie vor Anlass zur Sorge – ebenso wie strukturelle Marktveränderungen, die zu geringerer Liquidität und reduzierter Nachfrage führen können. Wir glauben nach wie vor, dass in den Bewertungen bereits eine Menge potenziell negativer Nachrichten eingepreist sind – jedenfalls für solche Investoren, die kurzfristige Volatilität verkraften können. Wie „normalere“ Bewertungen aussehen sollten, sobald eine Markterholung einsetzt, ist schwer zu sagen, doch eine Rückkehr zu fremdkapitalinduzierten niedrigen Niveaus wie 2005 bis 2007 sollte in nächster Zeit nicht einsetzen. Wir sind jedoch der Meinung, dass die Spreads schrumpfen könnten, sobald sich das konjunkturelle Bild aufklart und die Investoren wieder stärker darauf vertrauen, dass die jüngsten Ausfälle erstklassiger Unternehmen eher eine Anomalie darstellen als eine bleibende Veränderung des relativen Risikos hoch bewerteter Schuldverschreibungen. Wir erwarten, dass die Ausfallquote im High-Yield-Segment in den kommenden Monaten ansteigt, wenn auch möglicherweise nicht auf das von den aktuellen Marktrenditen implizierte Niveau. Unter solchen Marktbedingungen konzentrieren wir uns bei der Anlage in neue erstklassige Unternehmensanleihen vor allem auf erstrangige Verbindlichkeiten der bedeutendsten globalen Finanzinstitutionen sowie auf Schuldtitel weniger konjunktursensibler Industrie- und Versorgungsunternehmen. Außerdem investieren wir im High-Yield-Sektor in Unternehmen, die finanziell stark genug sind, um das schwierige konjunkturelle Umfeld zu verkraften, oder in solche Unternehmen, deren Bewertungen die Wahrscheinlichkeit einer finanziellen Notlage bereits übermäßig berücksichtigen. Ob problematische Titel vermieden werden können, wird die Wertentwicklung des Portfolios in den kommenden Monaten wie schon über weite Strecken im Jahr 2008 maßgeblich mitbestimmen. Sorgfältige Einzeltitelauswahl, gestützt auf kompromisslose Kreditanalyse, ist unter derart turbulenten Marktbedingungen von entscheidender Bedeutung. 1 Ein Teilfonds der Franklin Templeton Investment Funds (FTIF), eine in Luxemburg registrierte SICAV. 2 Quelle: LehmanLive. Stand: 08.12.2008. 3 Quelle: LehmanLive. Stand: 28.11.2008. 31 De r e u r o p ä is c h e Ren t en m a r k t Der europäische Rentenmarkt Die europäischen Rentenmärkte, wie wir sie heute kennen, haben keine so lange Geschichte wie die US-amerikanischen Kapitalmärkte. Die Einführung der Europäischen Währungsunion 1999 war ein Wendepunkt, der in Europa Möglichkeiten zur Vertiefung und Erweiterung der Märkte schuf – für Staatsanleihen ebenso wie für Unternehmensanleihen. In diesem Artikel wird erläutert: • Wie sich die Märkte für Staats- und Unternehmensanleihen in Europa entwi­ ckelt haben • Was ist die Ursache für die hohen Credit-Spreads für Unternehmensanleihen • Welche neuen Chancen sich auf den Finanzmärkten ergeben John Beck, Portfoliomanager, Co-Director, Global Fixed Income, Franklin Templeton Fixed Income Group Hintergrund Der Markt für europäische Staatsanleihen Der Markt für europäische Staatsanleihen, wie wir ihn kennen, ist noch relativ jung, da manche Länder erst seit Anfang der 1990er Jahre einen liquiden Markt für Regierungsanleihen besitzen. Nach mehreren Jahren kontinuierlichen Wachstums kam mit der Europäischen Währungsunion (EWU) im Januar 1999 ein Wendepunkt in der Entwicklung des Marktes für europäische Staatsanleihen, wie er sich heute präsentiert. Bis dahin hatten eine übermäßige Fragmentierung der verschiedenen europäischen Rentenmärkte und die mit ihnen verbundenen Währungsrisiken die Entstehung eines tiefen, breiten Marktes für Staatsanleihen auf dem europäischen Kontinent verhindert. Vor diesem Konsolidierungsprozess konnte der Markt nicht als ausreichend tief und groß bewertet werden, um als Alternative für Investoren, die eine liquide, „risikolose“ Anlageform suchten, in Konkurrenz zum Markt für US-Schatzpapiere zu treten. Mit der EWU wurde eine deutliche Vertiefung des Marktes für Staatsanleihen möglich, die das Anlegerpublikum für diesen Markt merklich vergrößerte.1 Der Markt für europäische Unternehmensanleihen Bei der Einführung des Euro im Januar 1999 glich die Zusammensetzung des europäischen Marktes für Unternehmensanleihen nur sehr entfernt dem, was man von 32 einem Markt für solche Papiere erwarten würde, da er zu rund 75 % aus Emissionen von Banken bestand. Hauptgrund für die geringe Zahl an Emittenten aus anderen Sektoren in der Entstehungszeit des europäischen Marktes für Unternehmensanleihen war die Stärke des europäischen Bankensystems. Fremdkapital beschaffte man sich in Europa lange Zeit eher bei der Bank als auf dem Rentenmarkt. Ganz anders in den USA, wo institutionelle Investoren eine weit größere Rolle spielten. Die resultierenden engen Beziehungen zwischen europäischen Unternehmen und ihren Banken führten dazu, dass ein aktiver Markt für Unternehmensanleihen nicht so dringend gebraucht wurde. Das geringe Volumen des institutionellen Anlegerpublikums (noch verstärkt durch die Währungsproblematik) bedeutete, dass es nur wenige Akteure ab, die Unternehmensanleihen kauften. Aktuelle Marktlage: Mehr Volatilität In der kurzen Zeit des Bestehens des europäische Marktes für Unternehmensanleihen sind Credit-Spreads und deren Volatilität in beispiellosem Maße angewachsen. Die Auswirkungen der Subprime-Krise in den USA, die Mitte 2007 einsetzte, schufen extrem heikle Bedingungen auf den Kreditmärkten. Diese Entwicklungen spitzten sich in der zweiten Hälfte 2008 noch zu. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung De r e u r o p ä is c h e Ren t en m a r k t Eine deutlich schwächere Konjunktur und die erneute Konzentration auf Haushaltsdefizite haben Ende 2008 zu einem Anwachsen der Spreads über deutsche Benchmark-Bundesanleihen geführt, da die Investoren vermehrt auf länderspezifische Faktoren achteten und den Zusammenhalt der 16 Eurozone-Länder infrage stellten. Die zehnjährige Bundesanleihe rutschte Anfang Dezember 2008 erstmals in ihrer Geschichte kurz unter 3 %. Länder wie Griechenland, Italien und Irland waren gezwungen, Prämien von mehr als 100 Basispunkten über deutsche Papiere zu zahlen, um Investoren anzulocken, die von schwachen Haushaltsbilanzen und/oder Leistungsbilanzen abgeschreckt wurden. Schon vor dem noch nie da gewesenen Austrocknen der Liquidität auf den Kreditmärkten, was Mitte 2007 begann, hatte die Volatilität 1998 und 2002 historisch hohe Niveaus erreicht (siehe Grafik 1). Das Anwachsen der Spreads ist noch bemerkenswerter, wenn wir davon ausgehen, dass bei den Daten ein sogenannter „Survivorship Bias“ vorliegt – dass also schwächere Anleihen auf High-Yield-Status zurückgestuft werden und aus dem Index für erstklassige Papiere herausfallen, wodurch sich die durchschnittliche Kreditqualität verbessert. Grafik 1: CBOE Volatility Index ® (VIX ®) pelt: auf 131,3 Mrd. US-Dollar Ende 2007 gegenüber 70,2 Mrd. US-Dollar 2006. Die Anzahl der „Fallen Angels“ lag 2007 (mit 42) jedoch niedriger als 2006 (mit 47). Das bedeutet, dass sich die Kreditqualität 2007 stärker und schneller verschlechtert hat als im Vorjahr. Vor 2008 hat die Anzahl der „Fallen Angels“ 2002 ein Hoch verzeichnet, als 130 Unternehmen ihren erstklassigen Status einbüßten – also 4,07 % der 3.196 Investment-Grade-Emittenten. Davor war zuletzt 1986 ein Höhepunkt erreicht worden, als 52 „Fallen Angels“ 3,92 % aller erstklassigen Emittenten ausmachten. „Fallen Angels“ sind Unternehmen, deren Schuldtitel von erstklassigem Niveau wie BBB- oder besser auf spekulative Ratings wie BB+ oder noch stärker abgewertet wurden. Portfolio-Strategie Das Rententeam von Franklin Templeton Investments verfolgt einen gleich bleibenden anlagestrategischen Ansatz, der Top-down-Perspektiven von Ländern und Sektoren mit einer sorgfältiger Bottom-up-Analyse von Einzeltiteln kombiniert. VIX Index 1998-2008 60 Volatilität in % 50 40 30 20 10 12/98 12/00 12/02 12/04 12/06 12/08 Quelle: Bloomberg, Stand: 31.12.2008. Was verbirgt sich hinter diesen Trends? Zwei miteinander verknüpfte Faktoren sind der Rückgang der Kreditqualität und die Veränderung der Zusammensetzung des Index in Bezug auf Kreditqualität und Emittententyp. Im Falle europäischer Anleihen bedeutet ein solcher Ansatz, dass wir bei der Entscheidung über die Positionierung unserer Portfolios Zins- und Währungstrends berücksichtigen. In manchen Fällen können unsere Analysen zum Aufbau eines Engagements in der Währung eines Landes führen, ohne dass wir in dessen Staatsanleihen investieren, und umgekehrt. In manchen unserer Portfolios können Währungsrisiken gemäß dem Portfolio­mandat abgesichert werden. In anderen Portfolios ist der Aufbau ungesicherter Währungspositionen zulässig – und wird auch durchgeführt, wenn wir uns über die Richtung der Kursentwicklung verschiedener Währungen sicher sind. Schließlich interessieren wir uns noch für Bewertungsabweichungen über die gesamte Breite des Spektrums von Unternehmensanleihen sowie in Bezug auf verschiedene Segmente des Markts für forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS). Nach einem Bericht von Standard & Poor's hat sich das Volumen von Schuldtiteln, die von sogenannten „Fallen Angels“ betroffen sind, weltweit fast verdop- 33 De r e u r o p ä is c h e Ren t en m a r k t Währungen Die Turbulenzen, die Ende 2007 auf den Finanzmärkten einsetzten, erfassten auch die Währungsmärkte. Eine Reihe osteuropäischer Währungen außerhalb der Eurozone erlitt erhebliche Wertverluste. In Erwartung steigender Risiken waren wir im Hinblick auf osteuropäische Währungen schon seit längerem zurückhaltend und reduzierten Mitte 2008 beispielsweise unser Engagement im polnischen Zloty. Früher oder später dürften Anzeichen für eine Stabilisierung der Lage in Osteuropa verschiedene Chancen zur Investition in Währungen bieten. Die Renditeunterschiede zwischen der Eurozone und Nicht-Euro-Währungen wie der schwedischen Krone und der norwegischen Krone offerieren dagegen weiterhin vielversprechendes Potenzial. Grafik 2: Zinsen in der Eurozone im Vergleich zu Polen, Schweden, Norwegen und Großbritannien 8% 6% 4% 2% 0% 03/07 Polen (WIBOR) 03/08 Eurozone (EURIBOR) UK (LIBOR) 03/09 Norwegen (NIBOR) Schweden (STIBOR) Quelle: Eurostat, Stand: 31.03.2009. Interbank-Rates 3 Monate. Zinsen Die von Staatsanleihen der Eurozone mit ähnlicher Duration gebotenen Rendite-Spreads blieben nach Einführung des Euro im Jahr 1999 gering und lange Zeit relativ stabil. Die Chancen in diesem Sektor waren entsprechend begrenzt. Die Finanzkrise bewirkte jedoch eine erhebliche Vergrößerung der Spreads mit einem deutlichen Ausschlag bei den Spreads der von Regierungen der Eurozone von Irland bis Griechenland emittierten Anleihen über deutsche Bundesanleihen. In Fällen, in denen wir von einer Fehlbewertung des Risikos durch die Märkte ausgehen, dürften die Märkte für Staatsanleihen der Eurozone wiederum Anlagechancen bieten. Häufiger haben wir uns jedoch außerhalb der Eurozone nach Zinschancen umgesehen. Ein wichtiger Faktor bei der Anlageentscheidung war und ist die Glaubwür- 34 digkeit der einzelnen Zentralbanken. Die richtige Zinspositionierung in Ländern, die nach unseren Analysen ihre Kurzfristsätze aggressiv senken müssen, um ihre wirtschaftlichen Probleme zu bewältigen, könnte sich als maßgebliche Ertragsquelle erweisen. Selbst in einem Niedrigzinsumfeld wie heute sind unsere Portfoliomanagementteams bereit, Chancen entlang der Durationskurve zu untersuchen, und achten dabei laufend auf die Risiko-Ertrags-Dynamik. So könnten sich beispielsweise bei Positionen mit längerer Duration in ausgewählten Märkten wie Polen Chancen ergeben. Staatsanleihen Wie Zinsen können auch Staatsanleihen unseres Erachtens Chancen auf attraktive risikoadjustierte Erträge bieten. Daher sehen wir in jeder Vergrößerung der Spreads über Staatsanleihen eine Chance, dort Positionen in hochwertigen Staatsanleihen einzunehmen, wo die Märkte übertrieben haben und die Bewertungen weit über unsere Einschätzung der zugrunde liegenden Fundamentaldaten hinausgeschossen sind. Im Augenblick ist unbedingt zwischen solchen Volkswirtschaften zu unterscheiden, in denen das Wachstum deutlich nachlässt (also fast allen) und solchen, in denen eine Staatsinsolvenz droht (nur die mit hohen Finanzierungslasten, die sie vermutlich nicht bewältigen können). Im vergangenen Jahr hat die auf dem Markt herrschende Angst dazu geführt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass verschiedene Länder in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten, die fundamental robust aufgestellt sind, zu hoch angesetzt wurde. So gibt es etwa unter kleineren Emittenten von Unternehmensanleihen in Russland hohe Konkursraten. Die russischen Staatsanleihen sind dagegen recht stark. Selbst bei den Unternehmensanleihen kommt den größten Unternehmen Russlands (z. B. Gazprom) die kräftige Unterstützung der Regierung zugute. Ferner haben wir den Eindruck, dass der Markt die zentral- und osteuropäischen Märkte nicht differenziert betrachtet hat. Unternehmensanleihen Unternehmensanleihen sind für unsere auf den Gesamtertrag ausgerichteten europäischen Portfolios besonders interessant. Die Verzerrungen auf den Kreditmärkten seit Ende 2007 haben eine Reihe von Chancen eröffnet, allen voran im Investment-Grade-Segment. Wir rechnen weiterhin mit einem heiklen operativen Umfeld für die Unternehmen. Dennoch glauben wir, dass ein solches Szenario mittelfristig mehr als ausreichend in die Bewertungen von erstklassigen Unternehmensan- Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung De r e u r o p ä is c h e Ren t en m a r k t leihen eingepreist wurde. Tatsächlich führt verbreitete und undifferenzierte Risikoaversion häufig dazu, dass Emittenten mit Investment-Grade-Status, die fundamental solide dastehen und gute Aussichten bieten, mit maßgeblichen Spreads über Staatsanleihen gehandelt werden. Die meisten Investment-Grade-Emittenten in Europa sind aus relativ starker finanzieller Ausgangsposition in den Abschwung geraten. Die Tatsache, dass die Mehrheit der Unternehmen ausreichend Zugang zu Kapital und Liquidität haben sollte, um kürzerfristige konjunkturelle Ungewissheiten zu überbrücken, stimmt uns zuversichtlich. Im Jahr 2009 haben wir auch in manchen Bereichen des Marktes für Investment-GradeStaatsanleihen, forderungsbesicherte Wertpapiere (ABS) und durch gewerbliche hypothekenbesicherte Wertpapiere eine gewisse Entspannung wahrgenommen. Wir halten bestimmte Anleihen aus diesen Märkten in Bezug auf die Renditeaufschläge, die sie den Investoren im Verhältnis zu den Risiken bieten, nach wie vor für recht attraktiv. 1 Gesamtausblick Insgesamt dürfte das kommende Jahr für die europäische Wirtschaft und die Finanzmärkte problematisch bleiben. Was sich seit Einsetzen des globalen Konjunkturabschwungs ereignet hat, betont die Spaltung in „Sparer”-Nationen (im Wesentlichen Nordeuropa) und „Konsumenten“-Nationen (Südeuropa und die britischen Inseln). Mit der Verschärfung der Wirtschaftskrise hat sich diese Dichotomie in der wachsenden Auseinanderentwicklung der Staatsanleihenrenditen auf dem Kontinent manifestiert. Darüber hinaus hielt die tief verwurzelte Angst Europas vor der Inflation die Europäische Zentralbank (EZB) davon ab, die Leitzinsen zu senken, während strenge Defizitgrenzen den Handlungsspielraum der Regierungen beschränkten. Solche Faktoren könnten unseres Erachtens dafür sorgen, dass Europa im Aufschwung um mindestens drei bis sechs Monate hinter anderen Teilen der industrialisierten Welt herhinkt. Quelle: Frank J. Fabozzi, Moorad Choudhry, The Handbook of European Fixed Income Securities (Kapitel 5: „The Euro Government Bond Market“ von Antonio Villarroya, Director of Fixed Income Strategy, Merrill Lynch). 35 Die W e lt d e r Ren t en f o n d s Die Welt der Rentenfonds von Franklin Templeton Investments Mit unserer breiten Fondspalette sind wir auf jedes Anlegerbedürfnis vorbereitet. Hier sehen Sie die ganze Bandbreite unserer Rentenfonds mit unterschiedlichen Anlageschwerpunkten. Schwerpunkt Global Franklin High Yield (Euro) Fund* Franklin Strategic Income Fund* Templeton Global Bond (Euro) Fund* Templeton Global Bond Fund* Templeton Global High Yield Fund* Templeton Global Total Return Fund* Schwerpunkt Europa Templeton Euroland Bond Fund* Templeton European Total Return Fund* Schwerpunkt USA Franklin High Yield Fund* Franklin U.S. Government Fund* Franklin U.S. Total Return Fund* Franklin U.S. Ultra Short Bond Fund* Schwerpunkt Schwellenländer Templeton Asian Bond Fund* Templeton Emerging Markets Bond Fund* * E in Teilfonds der Franklin Templeton Investment Funds (FTIF), eine in Luxemburg registrierte SICAV. 36 Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung Die E x p e r t ise v o n f r an k l in t e m p l e t o n inves t m en t s Die Expertise von Franklin Templeton Investments Franklin Templeton Investments ist eine der erfolgreichsten Fondsgesellschaften der Welt mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 391 Mrd. US-Dollar (Stand: 31.03.2009). Das Unternehmen besteht aus den drei Investmenthäusern Franklin, Templeton und Mutual Series, die unabhängig voneinander arbeiten und sich durch einzigartige Anlagephilosophien und damit durch spezifische Kompetenzen auszeichnen. Templeton – der Pionier der wertorientierten Anlage Templeton verfolgt seit über 60 Jahren eine wertorientierte Anlagestrategie für internationale Aktien. Der Fokus liegt auf unterbewerteten Titeln, die nach dem Bottom-up-Ansatz mit einer fundierten Einzeltitelanalyse ausgewählt werden. Templeton gilt als Pionier in der wertorientierten Anlage und ist dieser Philosophie seit seiner Gründung treu geblieben. Neben dieser Expertise profitieren Templeton-Anleger von mehr als 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Emerging Markets. Mutual Series – die Deep-Value-Spezialisten Unterbewertete Aktien sind die stabile Basis aller Portfolios von Mutual Series. Das heißt, sie suchen gezielt nach Aktien, die 40-50% unter ihrem Substanzwert gehandelt werden. Die Auswahl erfolgt auf Basis fundamentaler Analysen mit dem Ziel, einen langfristig kontinuierlichen Wertzuwachs zu erwirtschaften. Zusätzlich nutzen die Portfoliomanager Investmentchancen, die sich durch Ankündigungen von Fusionen und Übernahmen oder Umstrukturierungen ergeben. Franklin – die Experten der wachstumsorientierten Anlage Franklin hat sich weltweit auf wachstumsorientierte Aktien spezialisiert. Daneben liegt der Schwerpunkt der Portfoliomanager auf dem US-Aktienmarkt. Wie bei Templeton verfolgen auch die Franklin-Manager den Bottom-up-Ansatz. Die Investmententscheidungen basieren auf Fundamentalanalysen von Sektorspezialisten in Kombination mit lokaler Research-Expertise. Franklin Templeton Fixed Income Group* – die globalen Rentenexperten Diese Expertengruppe vereint das Know-how des Managements internationaler und US-Rentenfonds unter einem Dach. In Ergänzung zur globalen Ausrichtung verfügt das Team über eine besondere Expertise im Bereich der US-Staatsanleihen. Die Franklin Templeton Fixed Income Group beschäftigt über 100 Mitarbeiter weltweit in den Bereichen Research, Handel und Portfoliomanagement. Ergänzende Statistiken zum Anleihenmarkt finden Sie als PDF-Datei im Internet unter www.rentenfonds.franklintempleton.de oder www.rentenfonds.franklintempleton.at. * Die Franklin Templeton Fixed Income Group vereint die Erfahrung der Rententeams von Franklin Advisors, Inc. und Fiduciary Trust Company International (die jeweils bis 1971 bzw. 1973 zurückreicht). 37 G l o ssa r Glossar Definitionen der wichtigsten Begriffe aus der Welt der Anleihen A Abgezinste Anleihe (Discount Note) Ein kurzfristiges Wertpapier, das mit einem Abschlag auf den Nennwert ausgegeben wird, keine Zinszahlungen beinhaltet und zum Nennwert getilgt wird. Die Laufzeiten (in den USA) liegen normalerweise zwischen einem Tag und 360 Tagen. Credit-Spread (Aufschlag) Der Renditeunterschied zwischen zwei Emissionen mit gleicher Laufzeit, aber unterschiedlicher Kreditqualität; häufig verwendet, um den Risikoaufschlag von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen zu vergleichen. D Asset-Backed Securites (ABS) Forderungsbesicherte Wertpapiere, deren Zinszahlungen an die Zahlungsströme zugrunde liegender Vermögenswerte gebunden sind. Die Verbriefung der zugrunde liegenden Vermögenswerte schafft Liquidität für die ansonsten kaum liquiden Vermögenswerte. Typische Anlageklassen für ABS sind z. B. Subprime-Hypotheken, Kreditkartenforderungen, Autokredite, Studentendarlehen und sonstige Vermögenswerte, die Zahlungsströme produzieren. Ausfallrisiko Das Risiko, dass ein Emittent die Zins- oder Tilgungszahlungen für seine Kreditverpflichtungen zum Fälligkeitstermin nicht leisten kann. Disagio/Abschlag Der Betrag, um den der Kurs einer Anleihe unter dem Nennwert liegt. Duration Eine Angabe über die Kurssensibilität einer Anleihe bei Zinsänderungen. Die Duration gibt die Sensibilität eines Wertpapiers auf Veränderungen der Renditestrukturkurve an sowie die durchschnittliche gewichtete Zeit, bis die Zahlungsströme eingegangen sind. Durchschnittliche Laufzeit (Average Life) Schätzung der Jahre bis zur vollständigen Kapitalrückzahlung einer Schuldverschreibung unter Berücksichtigung von eventuellen vorzeitigen Tilgungen. B E Bonität/Kreditqualität Eine Bewertung der Fähigkeit eines Emittenten, seinen Schuldendienst leisten zu können. Emittent Ein Staat, ein Unternehmen oder eine sonstige staatliche oder private Einrichtung, die durch den Verkauf von Schuldverschreibungen Kredite aufnimmt. C Collateralized Debt Obligation (CDO) Besicherte Schuldverschreibungen, gestützt auf eine Gruppe von Vermögenswerten, außerhalb des Hypothekenbereiches.Diese Wertpapiere sind normalerweise in unterschiedlichenTranchen strukturiert, jede mit unterschiedlichen Kredit-, Laufzeit- und Rückzahlungsmerkmalen. 38 Endfällige Anleihe (Bullet) Endfälliges Wertpapier ohne vorzeitige Kündigungsmöglichkeit. EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate) Der EURIBOR bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen 57 europäische Banken einander Anleihen in Euro gewähren. Dabei gelten verschiedene Laufzeiten von einer Woche bis 12 Monate. Die EURI- Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung G l o ssa r BOR-Werte gelten als Gradmesser für andere Zinsprodukte. Kommune gedeckt und über ihre Steuerkraft gesichert ist. Eurobond Anleihen mittlerer und längerer Laufzeit (zwischen 5 und 15 Jahren) am Eurokapitalmarkt (Euromarkt), die im Gegensatz zu Auslandsanleihen nicht der Währung des Platzierungslandes entsprechen – z. B. Anleihen, die in Yen ausgegeben werden, und in Italien platziert werden. Ginnie Mae Ein hypothekenbesichertes Wertpapier, emittiert von Ginnie Mae (vormals Government National Mortgage Association oder GNMA). Ginnie Mae ist eine vollständige Tochtergesellschaft des US-Ministeriums für Wohnungsbau und Stadtentwicklung (Department of Housing and Urban Development – HUD). Wertpapiere von Ginnie Mae werden voll von der US-Regierung gedeckt; sie garantiert, dass Anleger ihre Tilgungs- und Zinszahlungen pünktlich erhalten, selbst wenn die Eigentümer der Immobilien ihre Hypothekenzahlungen nicht rechtzeitig tätigen. Extension-Risk Risiko, dass steigende Zinsen die Hypothekenrückzahlungverlangsamen die Duration und Dauer bis zu den letzten Zahlungsströmen erhöhen. F Fannie Mae Ein hypothekenbesichertes Wertpapier, emittiert von der Federal National Mortgage Association (FNMA). Im Gegensatz zu Ginnie Mae sind Wertpapiere von Fannie Mae nicht voll von der US-Regierung gedeckt, aber das Unternehmen kann Unterstützung von der US-Regierung erhalten und wird als „von der Regierung unterstützte Einrichtung“ (Government- Sponsored Entity – GSE) angesehen. Fed-Funds-Rate (US-Tagesgeldsatz) Der (US-)Tagesgeldsatz, der von Banken berechnet wird, wenn sie ihre überschüssigen Reserven an andere Bankenverleihen. Freddie Mac Ein hypothekenbesichertes Wertpapier, emittiert von der Federal Home Loan Mortgage Corporation (FHLMC). Im Gegensatz zu Ginnie Mae sind Wertpapiere von Freddie Mac nicht voll von der US-Regierung gedeckt, aber das Unternehmen kann Unterstützung von der US-Regierung erhalten und wird als „von der Regierung unterstützte Einrichtung“ (Government-Sponsored Entity – GSE) angesehen. G General Obligation Bond US-Kommunalschuldverschreibung, die voll von einer H High-Yield-Anleihen Sie werden auch als Junk-Bonds bezeichnet und sind spekulativ. Das sind Anleihen von Emittenten, die von Ratingagenturen eine schlechte Bewertung erhalten haben (Bereich Non-Investment Grade). I Implizite Option (Embedded Option) Eine Vereinbarung im Anleihevertrag, die dem Emittenten oder dem Gläubiger bestimmte Sonderrechte einräumt. Ein typisches Beispiel hierfür ist eine Kaufoption. Industrial Development Bonds US-Spezialanleihen, emittiert von US-Kommunen zur Finanzierung bestimmter Projekte durch private Unternehmen. Die Anleihen werden durch das betreffende private Unternehmen gedeckt, nicht durch die emittierende Kommune. Wie bei anderen US-Kommunalobligationen sind die Zinszahlungen, die der Anleihegläubiger erhält, von US-Bundessteuern befreit. Inflationsgeschützte Anleihen Mit inflationsgeschützten Anleihen kann sich der Anleger vor einem Kaufkraftverlust schützen. Investment-Grade-Anleihen Dies sind Unternehmensanleihen, die von Ratingagen- 39 G l o ssa r turen eine gute Bewertung erhalten haben: "AAA" bis "BBB" von Moody's und Standard & Poor's. K Konvexität Messgröße der Veränderung der Duration einer Anleihe bei einer bestimmten Zinsänderung. Je höher die Konvexität eines festverzinslichen Wertpapiers, desto stärker wird seine Duration auf Zinsänderungen reagieren. Kommunalobligationen (Muni Bonds, Munis) Kommunalobligationen sind festverzinslichen Anleihen, die von Banken emittiert werden. Die Gelder dienen der langfristigen Finanzierungen von öffentlichen Projekten wie z.B. Schulen, Krankenhäuser oder Infrastruktur. Korrelation Die Korrelation gibt an, wie stark die Wechselbeziehungen zweier Anlagen sind. Ein Wert von 1,0 bedeutet, dass beide die gleiche Entwicklung aufzeigen. Eine 0 zeigt, jeder Zusammenhang ist rein zufällig. Ist die Korrlation negativ, so entwickeln sich zwei Anlagen entgegengesetzt. Kreditvereinbarungsklausel (Covenant) Ein Versprechen, abgegeben vom Emittenten in den formalen Schulddokumenten, um die Interessen des Kreditgebers zu schützen oder bestimmte Handlungen durchzuführen oder zu unterlassen. Kupon Gibt Zinsbetrag und Fälligkeitstermin einer Anleihe an. L LIBOR (London Interbank Offered Rate) Der Durchschnittszins, den internationale Banken untereinander für kurzfristige Kredite berechnen. Die British Bankers Association berechnet den LIBOR für verschiedene Währungen und veröffentlicht ihn täglich um 11 Uhr in London. Der LIBOR wird häufig als Referenzzins für kurzfristige Ausleihungen verwendet. 40 M Mortgage-Backed Securities (MBS) Hypothekenbesicherte Wertpapiere, in der Hypotheken auf Wohnimmobilien gebündelt und an Anleger verkauft werden. Die Emission enthält die jeweiligen Zins- und Tilgungsleistungen der zugrunde liegenden Hypotheken. Mortgage Dollar Roll Eine Transaktion, in der ein hypothekenbesichertes Wertpapier verkauft und in einem bestimmten Monat geliefert und ein ähnliches Wertpapier vertraglich zu einem künftigen Termin zurückgekauft wird. Die ausführende Partei verdient die Differenz zwischen den Verkaufs- und Rückkaufspreisen, aber verzichtet während der Vertragslaufzeit auf alle Zins- und Tilgungsleistungen aus dem MBS. N Nennwert Der auf einem festverzinslichen Wertpapier aufgeführte Wert. Er entspricht dem Wert des Kapitals, den ein Emittent bei Fälligkeit an einen Anleihegläubiger zahlt, um die Anleihe zu tilgen. O Obligationen-Gutschein (Anticipation Note) Kurzfristiges Wertpapier, das mit den Erlösen einer baldigen, größeren Emission zurückgezahlt wird. Option-Adjusted Spread Ist die durchschnittliche Spanne zur Renditekurve für Bundesanleihen, die den beobachteten Marktkurs einer Mortgage-Backed Security (MBS) mit einem geschätzten Gegenwartswert der künftigen MBS-Cashflows gleichsetzt. Die Option-adjusted Spread kann als Ertragsplus des Wertpapiers im Vergleich zu Bundesemissionen gewertet werden, bereinigt um die Auswirkungen von Zinsvolatilität und vorzeitiger Tilgung von MBS. Original-Issue Discount Bond (OID) Eine Anleihe, die unter dem Nennwert ausgegeben wird. Die Differenz zwischen dem bezahlten Kurs und der Rückzahlung des Anlagebetrages wird als eine Art Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung G l o ssa r Ertrag behandelt. Allerdings gibt es einen angenommenen Wertzuwachs pro Jahr, um den der Buchwert der Anleihe in Richtung auf den Nennwert angepasst wird. Wird diese Anleihe vor Fälligkeit verkauft, kann die Differenz zwischen Verkaufspreis und dem angepassten Buchwert zu einem Gewinn oder Verlust führen. P Partizipationsschein (Certificate of Participation [COP]) Fremdfinanzierung, in der Anleger einen Anteil an den Mieteinnahmen erwerben, die von einer kommunalen oder staatlichen Einrichtung generiert werden, im Gegensatz zu einer Anlage in Anleihen, deren Zinszahlungen auf diesen Mieteinnahmen basieren. Pre-Refunding (vorzeitige Umschuldung) Diese auch als Advanced Refunding bezeichnete Umschuldung bezeichnet einen Prozess, bei dem eine zweite Anleihe emittiert wird, um eine bereits aufgelegte, frühere Anleihe in der Regel zum ersten Kündigungstermin zu tilgen. Ziel dabei ist, einen Zinsrückgang für die Senkung der eigenen Finanzierungskosten zu nutzen. Prime Rate Der Referenzzins von US-Banken für Kredite an Kunden. Die Kunden mit bester Bonität erhalten in der Regel Zinsen leicht über der Prime Rate, während bei riskanteren Ausleihungen ein ihrem Risiko entsprechender Zinsaufschlag anfällt. Put Bond Eine Anleihe mit einer impliziten Option, laut der der Gläubiger berechtigt ist, die Anleihe zu einem bestimmten Datum vor Fälligkeit an den Emittenten zurückzuverkaufen. R Realverzinsung Die inflationsbereinigte Rendite einer Anleihe. Wenn zum Beispiel die Inflationsrate bei 3 % liegt und die Rendite der Anleihe bei 7 %, so beträgt die reale Rendite 4 %. Revenue Bond Eine US-Kommunalobligation, die auf den Einnahmen aus einem bestimmten Projekt, z. B. einer gebührenpflichtigen Straße, basiert. Diese Anleihen unterscheiden sich von General Obligation Bonds, die normalerweise auf der Steuerkraft einer Kommune basieren. Rückkaufklausel Ein Merkmal einer kündbaren Anleihe, das es dem Emittenten ermöglicht, die Emission vor dem Fälligkeitsdatum zurückzuzahlen, zu einem bestimmten Preis zum oder oberhalb des Nennwertes. Rückkaufprämie Der den Nennwert übersteigende Betrag, den ein Emittent zahlen muss, um eine Anleihe vor Fälligkeit tilgen zu können. S Schuldendienst Der Geldbetrag, der innerhalb eines bestimmten Zeitraums benötigt wird, um die planmäßigen Zins- und Tilgungsleistungen zu erbringen. Sharpe-Ratio Entwickelt vom Nobelpreisträger William Sharpe; misst die historische risikoangepasste Wertentwicklung. Die Berechnung teilt die Differenz zwischen dem Ertrag eines Portfolios und dem risikolosen Ertrag durch die Standardabweichung des Portfolios. Das Ziel besteht darin, aufzuzeigen, wie viel Überschussertrag mit den eingegangenen Risiken erzielt wurde. Eine höhere Zahl spricht für eine bessere historische risikoangepasste Wertentwicklung. Stichtag (Call Date) Datum, an dem eine Anleihe vom Emittenten vorzeitig zurückgezahlt werden kann. Stückzinsen (Accrued Interest) Aufgelaufene Zinsansprüche, die vom Käufer einer kupontragenden Anleihe an den Verkäufer gezahlt werden müssen.Nach einer Zinszahlung laufen für die Anleihe allmählich wieder Zinsen bis zur nächsten Zahlung auf. Bei Verkauf der Anleihe bestehen die Gesamtkosten des Käufers aus dem Preis (Kurs) der Anleihe plus aufgelaufener Zinsen. 41 G l o ssa r Swap Das Verfahren, den Tausch eines Wertpapiers gegen ein anderes ähnliches Wertpapier durchzuführen, um Unterschiede in der Kreditqualität, bei Zinsen, Währungen oder steuerlichen Verlusten zu nutzen. gungszahlungen nicht von der US-Regierung garantiert sind. Daher bietet der Emittent häufig eine gewisse Garantie oder Versicherung, um für die Emission eine höhere Bonitätseinstufung zu erhalten. Y T Tilgungsfonds Ein Fonds, der von einem Anleihe-Emittenten speziell dafür aufgelegt wurde, um ausstehende Verbindlichkeiten zu tilgen. Dies wird häufig im Anleihevertrag gefordert und bietet gegenüber Anleihen, die die endgültige Tilgung auf einen Schlag finanzieren müssen, einen zusätzlichen Schutz. Tranche Ein Wertpapier, das aus einem Teil einer größeren Anleihenemission besteht, normalerweise gestützt auf einen Pool von zugrunde liegenden Vermögenswerten. Jede damit verbundene Tranche weist dann ihre eigenen einzigartigen Merkmale auf. Einige Beispiele hierfür wären Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten, Risiken der vorzeitigen Rückzahlung oder Vorrang-Risiko (Seniority Risk). U Umlaufrendite Rendite, die ein Investor erhalten würde, falls die Anleihe zum aktuellen Marktkurs erworben wird. Die Umlaufrendite wird durch Division der jährlichen Zinszahlung durch den aktuellen Marktkurs berechnet. Dieser unterscheidet sich vom Kupon-Zins, der auf dem Nennwert basiert und nicht auf dem aktuellen Marktkurs. W Whole Loans Hypothekenbesicherte Wertpapiere, die von privaten Institutionen emittiert werden, normalerweise von Brokerhäusern, Finanzinstituten oder Wohnungsbaugesellschaften. Diese Wertpapiere unterscheiden sich von denen, die von US-Agencies oder von den von der US-Regierung unterstützten Einrichtungen (GSE) emittiert werden, indem sie in Bezug auf die Zins- und Til- 42 Yield-to-Call Rendite einer Anleihe oder Schuldverschreibung, wenn man das Wertpapier kaufen und bis zum ersten Kündigungstermin halten würde. Sie ist ähnlich der Rückzahlungsrendite, basiert jedoch nicht auf dem Fälligkeitsdatum, sondern auf dem Datum der ersten Kündigungsmöglichkeit. Yield-to-Maturity (Rückzahlungsrendite) Rendite einer Anleihe, wenn man das Wertpapier bis zur Endfälligkeit halten würde. Sie entspricht auch dem diskontierten Satz, mit dem der Wert aller künftigen Zahlungsströme abgezinst werden müsste, um dem gegenwärtigen Marktpreis zu entsprechen. Sie basiert auf der Annahme, dass das Wertpapier bis zur Fälligkeit gehalten wird und dass alle während der Laufzeit erhaltenen Zinszahlungen zur Rückzahlungsrendite reinvestiert werden. Yield-to-Worst Niedrigste Rendite: Rendite einer Anleihe, wenn das ungünstigste mögliche Rückzahlungsszenario eintritt. Diese Rendite werden entweder durch die Yield-to-Call oder Yield-to-Maturity bestimmt, je nachdem ob die aktuellen Marktrenditen über oder unter dem Nominalzins der Anleihe liegen. Z Zerobonds Werden auch Zero-Coupon-Bonds genannt, sind Anleihen, für die während der Laufzeit keine Zinsen bezahlt werden. Sie wird normalerweise mit einem kräftigen Abschlag auf den Nennwert ausgegeben und bei Fälligkeit zum Nennwert getilgt. Der Anleger erzielt seine Kapitalrendite entweder, indem er die Anleihe zum aufgelaufenen Preis/Kurs verkauft, oder bei Fälligkeit den Nennwert erhält. Nur für Vertriebspartner / Nicht zur öffentlichen Verbreitung Wichtige Hinweise Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um werbliche Informationen allgemeiner Art und nicht um eine vollständige Darstellung bzw. Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, eines Wirtschaftszweiges, eines Wertpapiers oder des/der jeweils aufgeführten Investmentfonds handelt. Franklin Templeton Investments veröffentlicht ausschließlich Produktinformationen zu Informationszwecken, wobei keine der hier enthaltenen Informationen als Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung bzw. -empfehlung zu sehen ist. Etwaige steuerliche Aussagen sind allgemeiner Art und berücksichtigen nicht Ihre persönlichen Umstände. Zukünftige Änderungen der Steuergesetzgebung können zu negativen oder positiven Auswirkungen auf die zu erzielende Rendite führen. Der Inhalt dieses Dokuments wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die darin enthaltenen Informationen können sich auch auf externe Datenquellen beziehen, die bei Drucklegung von Franklin Templeton Investments als zuverlässig angesehen wurden, deren Inhalte aber nicht unabhängig verifiziert oder überprüft wurden. 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Grundsätzlich stehen Investments mit höheren Ertragschancen auch größere Verlustrisiken gegenüber. Ein Investment in unsere Fonds ist mit verschiedenen Risiken verbunden, die detailliert im Verkaufsprospekt beschrieben sind. Sofern nicht anders angegeben, erfolgte die Berechnung der Wertentwicklung nach der sog. BVI-Methode in EUR. Berechnungsbasis: Nettoinventarwert, ohne Emissionsgebühren oder sonstige mit dem Kauf/Verkauf verbundene Transaktionskosten bzw. Steuern, die sich bei Berücksichtigung negativ auf die Wertentwicklung auswirken würden. Alle Darstellungen der Wertentwicklung verstehen sich als Angabe der prozentualen Veränderung zwischen dem angelegten Vermögen am Anfang des Anlagezeitraums und seinem Wert am Ende des Anlagezeitraums. Etwaige Ausschüttungen wurden rechnerisch in neue Fondsanteile investiert. Die in diesem Dokument genannten Indizes werden lediglich zu Vergleichszwecken herangezogen und sollen das Investmentumfeld im Betrachtungszeitraum veranschaulichen. 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