Humangenetik: Erbkrankheiten ab 10. Schuljahr Humangenetik: Erbkrankheiten 1. Einleitung DVD 02:12 min Alle Menschen ähneln sich – und doch sind sie alle verschieden. Durch die Kombination der mütterlichen und väterlichen Gene erhält jeder Mensch sein individuelles Erbgut, das ihn von allen anderen unterscheidet. Das Erbgut wird stets von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Doch manchmal entstehen Fehler, die ebenfalls weitergegeben werden. Die so genannten Erbkrankheiten werden von Mutationen verursacht. Es können verschiedene Arten von Mutationen auftreten. Bei einer Genmutation hat sich die DNA-Sequenz eines Gens verändert und das codierte Protein ist nur eingeschränkt oder überhaupt nicht funktionsfähig. So ist z. B. die Ursache der Mukoviszidose eine Mutation in einem Gen auf Chromosom 7. Genmutationen können die Autosomen betreffen, also die Chromosomen 1 bis 22, oder die Gonosomen, das sind die Geschlechtschromosomen. Ist ein Allel eines Gens dominant, so wird dieses Merkmal stets ausgeprägt. Rezessive Allele werden nur ausgeprägt, wenn sie homozygot vorliegen, wenn also beide Allele eines Gens im Genom rezessiv sind – oder wenn ein rezessives Gen hemizygot vorliegt. Hemizygotie tritt auf, wenn sich ein Gen bei einem Mann auf dem X-Chromosom befindet und auf dem Y-Chromosom kein homologes Gen vorhanden ist. Bei einer Genommutation hat sich die Chromosomenzahl im Genom verändert. Bei der Trisomie 21, dem Down-Syndrom, ist das Chromosom 21 dreifach in den Zellen vorhanden. Bei einer Chromosomenmutation hat sich die Struktur eines Chromosoms verändert. So fehlt z. B. beim Katzenschreisyndrom ein Teil des Chromosoms 5. Wir wollen uns nun einige Krankheiten etwas genauer ansehen. 2. Rotgrünblindheit: Genmutation, gonosomal (X-chromosomal), rezessiv DVD 04:00 min Farben gehören wie selbstverständlich zu unserem Leben. Manche Personen haben jedoch Schwierigkeiten, bestimmte Farben zu unterscheiden. Bei der Rotgrünblindheit werden rot und grün nur als Grautöne erkannt. Mithilfe einfacher Tests lässt sich überprüfen, ob eine Farbstörung vorliegt. Welche Zahl ist hier abgebildet? 2 Falls Sie die "5" nicht erkannt haben, ist dies ein Hinweis auf eine RotGrün-Störung. Welche Zahl ist hier abgebildet? In diesem Stammbaum werden Männer als Quadrat und Frauen als Kreis dargestellt. Eine farbenblinde Person wird weiß gekennzeichnet. 8 % der Männer sind farbenblind, jedoch nur 0,5 % der Frauen. Diese Tatsache deutet darauf hin, dass die Gene, die für das Erkennen von Rot bzw. Grün verantwortlich sind, auf dem X-Chromosom liegen. Während Frauen zwei X-Chromosomen besitzen, enthalten die Zellen der Männer jeweils ein X- und ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom ist sehr klein und trägt nur wenige Gene. Das X-Chromosom dieses Mannes, der nicht farbenblind ist, trägt die intakten Allele für das Farbensehen. Auf dem Y-Chromosom sind keine Gene für das Farbensehen vorhanden. Die Frau in diesem Schema trägt auf einem X-Chromosom ein Allel, das für eine Form der Farbenblindheit verantwortlich ist. Da auf dem zweiten X-Chromosom das intakte Allel vorliegt, ist die Frau nicht erkrankt. Die Spermien des nicht farbenblinden Mannes enthalten entweder ein XChromosom mit den intakten Genen oder ein Y-Chromosom. Bei der Frau werden 50 % der Eizellen auf dem X-Chromosom ein intaktes und 50 % ein defektes Allel tragen. Kommen nun bei der Befruchtung das X-Chromosom mit dem defekten Allel und ein Y-Chromosom, das kein komplementäres Gen enthält zusammen, so wird der Junge, der aus dieser Zygote entsteht, farbenblind sein. Vererben Vater und Mutter ein X-Chromosom, so wird die Tochter auf jeden Fall normal sehen können. Falls sie von der Mutter das defekte Allel erhält, wird Sie – genau wie ihre Mutter – eine Konduktorin, also Überträgerin – und statistisch gesehen werden 50 % ihrer Söhne farbenblind sein. Wir fassen das Ganze noch einmal zusammen. Bei der Rotgrünblindheit sehen Betroffene statt Rot und Grün lediglich Grautöne. Verantwortlich sind Mutationen in Genen, die für das Farbensehen verantwortlich sind. Da verschiedene Gene betroffen sein können, existieren unterschiedliche Schweregrade der Krankheit. Die Gene liegen auf dem X-Chromosom, es handelt sich um einen rezessiven Erbgang. Da Männer nur ein X-Chromosom besitzen, tritt das rezessive Merkmal stets in Erscheinung – 8 % der Männer leiden an dieser Krankheit. Bei Frauen kann ein intaktes Allel auf dem zweiten X-Chromosom die Krankheit verhindern, nur bei 0,5 % der Frauen liegt auf beiden X-Chromosomen ein defektes Gen. 3 3. Mukoviszidose: Genmutation autosomal, rezessiv DVD 02:07 min Mukoviszidose ist eine sehr häufig auftretende Erbkrankheit. In Europa ist eines von 2.000 Neugeborenen davon betroffen. Aufgrund eines genetischen Defekts ist die Regulation des Salztransportes in bestimmten Zellen des Körpers gestört. Durch zähflüssige Sekrete werden Atmungs- und Verdauungsorgane geschädigt. Das größte Problem der Patienten ist, dass sich in der Lunge zäher Schleim ansammelt, der die Atemwege blockiert. Es kommt zum Anschwellen der Bronchien und zu Lungenentzündungen. Durch die zunehmende Zerstörung von Lungenbläschen nimmt die Lungenkapazität ab, d. h. die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff wird eingeschränkt. Mukoviszidose lässt sich durch den so genannten Schweißtest nachweisen. Der Schweiß eines Erkrankten weißt einen sehr hohen Salzgehalt auf, der mithilfe eines Gerätes gemessen werden kann. Verantwortlich für die Krankheit ist ein Gen auf Chromosom 7. Da das krankheitsauslösende Allel auf einem Autosom liegt und rezessiv ist, tritt die Krankheit nur in Erscheinung, wenn das Allel von beiden Elternteilen vererbt wird. Und hier noch einmal das Wichtigste in der Zusammenfassung: Mukoviszidose-Patienten leiden an Atmungs-, Verdauungs- und Stoffwechselproblemen. Als genetische Ursache konnte eine Mutation eines Gens auf Chromosom 7 identifiziert werden. Die Folge ist eine Störung des Salztransportes in verschiedenen Zellen und die Bildung von dickflüssigen Sekreten. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Die Krankheit tritt mit einer Häufigkeit von 1 : 2.000 auf. 4. Chorea Huntington: Genmutation autosomal, dominant DVD 02:00 min In diesem kleinen Fischerdorf in Venezuela ist ein großer Teil der Einwohner von einer schrecklichen Krankheit betroffen, die man Chorea Huntington nennt. Der amerikanische Arzt George Huntington beschrieb 1872 erstmals diese Nervenerkrankung, die schließlich seinen Namen erhielt. Alle Bewohner des Ortes stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab – das dominante Gen, das die Krankheit auslöst, wird von Generation zu Generation weitergegeben. Die ersten Symptome zeigen sich in vielen Fällen erst im Alter von ungefähr 40 Jahren. Zunächst kommt es zu Muskelzuckungen und zu Persönlichkeitsveränderungen. Innerhalb einiger Jahre verringern sich 4 unaufhaltsam die geistigen Fähigkeiten und der Kranke verliert die Kontrolle über seinen Bewegungsapparat. Er wird schließlich bettlägerig und stirbt meist im Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Die Nachkommen eines Betroffenen sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % Träger des mutierten Gens. Als Ursache der Krankheit konnte die Mutation eines Gens auf Chromosom 4 identifiziert werden. Es kommt zur Produktion einer veränderten Form des so genannten Huntingtin-Proteins, das die Zerstörung von Nervenzellen bewirkt. Fassen wir die wichtigsten Fakten zusammen: Etwa ab dem 40. Lebensjahr kommt es bei Chorea Huntington zum Verlust der motorischen Kontrolle und zum Abbau der geistigen Fähigkeiten bis hin zur Demenz. Als Ursache wurde eine Mutation des so genannten Huntingtin-Gens auf Chromosom 4 identifiziert, die Folge ist die Zerstörung von Nervenzellen. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant. In Westeuropa sind etwa 7 von 100.000 Personen betroffen. 5. Trisomie 21, Down-Syndrom: Genommutation DVD 03:12 min Die Symptome der Trisomie 21, man spricht auch vom Down-Syndrom, können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Typische Merkmale sind ein kleiner Kopf, eine kleine Nase mit breiter Nasenwurzel, die Schrägstellung der Lidachsen, eine Lidfalte, eine dicke Zunge, kurze Finger, eine verzögerte geistige und körperliche Entwicklung, ein verminderter IQ und Fehlbildungen innerer Organe. Der englische Arzt John Langdon Down beschrieb 1866 als Erster die typischen Merkmale der Krankheit. Die genetische Ursache wurde allerdings erst 1959 entdeckt. In den Zellen der Betroffenen befinden sich drei Kopien des Chromosoms 21. Wie kann es dazu kommen? In über 90 % der Fälle liegt eine "Freie Trisomie" vor. Ursache ist eine so genannte Nondisjunction während der Meiose. Meist tritt dieser Fehler bei der Reifung einer Eizelle und nicht bei der Spermienreifung auf. Entweder es unterbleibt die Trennung der homologen Chromosomen Nummer 21 in der Meiose I oder es unterbleibt die Chromatidentrennung in der Meiose II. Durch die Befruchtung entsteht stets eine Zygote mit drei Kopien des Chromosoms 21. Bei etwa 5 % der am Down-Syndrom leidenden Patienten liegt keine Freie Trisomie sondern eine Translokationstrisomie vor. Es lagert sich ein Teil des Chromosoms 21 oder auch das ganze Chromosom an ein anderes Chromosom an. 5 Im Karyogramm dieser Frau sieht man nur 45 Chromosomen. Man spricht von einer "balancierten Translokation". Diese Mutation der Chromosomenstruktur hat keine phänotypischen Auswirkungen. Bei der Meiose kann es nun aber passieren, dass die zusammenhängenden Chromosomen in die Eizelle gelangen. Das Chromosom 21 liegt nun doppelt vor und durch die Befruchtung entsteht eine trisome Zygote. Im Durchschnitt ist eines von 600 Neugeborenen von Trisomie 21 betroffen. Die Wahrscheinlichkeit steigt jedoch mit dem Alter der Mutter drastisch an. Bringt eine Mutter im Alter von 20 Jahren ein Kind zur Welt so liegt das Risiko für Trisomie 21 bei 1: 1.500, ist die Mutter jedoch 45, liegt das Risiko bei 1:20. Wir fassen zusammen: Das Down-Syndrom zeigt sich in verschiedensten körperlichen und geistigen Symptomen. Ursache ist ein überzähliges Chromosom, das in den meisten Fällen durch einen Fehler während der Meiose in die Eizelle gelangt ist. Die durchschnittliche Häufigkeit liegt bei 1 : 600, steigt jedoch mit dem Alter der Mutter stark an. 6. Pränatale Diagnostik DVD 04:06 min Zahlreiche Erbkrankheiten und chromosomale Störungen können heute bereits vor der Geburt im Rahmen der pränatalen Diagnostik identifiziert werden. Bei der Ultraschalluntersuchung können körperliche Anomalien des Embryos erkannt werden. Bei der Amniozentese, der Fruchtwasseruntersuchung, wird eine Punktionsnadel durch die Bauchdecke in die Fruchtblase eingeführt. Die Fruchtwasserprobe, die entnommen wird, enthält Zellen des Fötus. Diese Zellen werden anschließend in einer Nährlösung vermehrt und für biochemische Untersuchungen und Chromosomenanalysen verwendet. Zur Anfertigung eines Karyogramms wird die Zellteilung durch die Zugabe des Mitosegiftes Colchizin gestoppt. Colchizin blockiert die Ausbildung des Spindelapparates und der Zellzyklus wird in der Metaphase unterbrochen. Chromosomen sind im Metaphasestadium am besten zu erkennen. Anschließend werden die Zellen in destilliertes Wasser gebracht. Dies bewirkt ein Anschwellen der Zellen und ein Auseinanderweichen der Metaphase-Chromosomen. Nach einer Fixierung zur Stabilisierung der Chromosomen wird die Suspension auf einen Objektträger aufgebracht, die Zellen sind nun aufgeplatzt und die Chromosomen einer Zelle befinden sich meist nebeneinander 6 auf dem Objektträger. Durch das Anfärben können später unter dem Mikroskop aufgrund der Bandenmuster die verschiedenen Chromosomen identifiziert werden. Die Chromosomen werden nun bei etwa 1000facher Vergrößerung unter dem Mikroskop fotografiert. Die Chromosomen werden ausgeschnitten und nach Größe, Lage des Zentromers und Bandenmuster geordnet. In einem Karyogramm können Chromosomenanomalien wie z. B. Trisomien erkannt werden. Heute ist es auch möglich, das Karyogramm mithilfe eines Computers zu erstellen. Die spezifischen Merkmale der einzelnen Chromosomen werden vom Rechner erkannt und die Chromosomen nach den vorgegebenen Regeln geordnet. Fortschritte in Medizin und Gentechnik ermöglichen es heute, viele Erbkrankheiten sehr früh zu erkennen. Eine Heilung ist aber oft noch nicht möglich. Das Ziel vieler Wissenschaftler in aller Welt ist es, in Zukunft nicht mehr nur die Symptome, sondern die Ursachen von Erbkrankheiten behandeln zu können. 7 Glossar Art (Spezies) besteht aus mindestens einer Population, deren Individuen aufgrund von Vererbung Ähnlichkeiten in Bau- und Leistungsmerkmalen aufweisen – sie sind in diesen Merkmalen von Individuen anderer Arten unterscheidbar binäre Nomenklatur Artnamen bestehen aus zwei Elementen, dem Gattungsnamen und dem nachfolgenden Epithet, durch das der Artname festgelegt wird; dem Namen folgt der Name des Erstbeschreibers (Autors); Namen bekannter Systematiker der vergangenen Jahrhunderte werden oft abgekürzt, L. steht für Linné (Gründer der Systematik der Lebewesen und der binären Nomenklatur) Allel Ausprägungsform eines Gens; die Allele für die Blutgruppen A, B und 0 sind z. B. verschiedene Ausprägungen des BlutgruppenGens; auf den homologen Chromosomen liegen jeweils entweder zwei gleiche oder zwei verschiedene Allele – bei unterschiedlichen Allelen ist für die Merkmalsausbildung wichtig, welches Allel dominant und welches rezessiv ist Evolution Entwicklungsgeschichte der Lebewesen; Ansatz zur naturwissenschaftlichen Erklärung für die Entstehung und Veränderung der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte Fossilien lat.: fossa = die Grube; Überreste und Abdrücke von Lebewesen, die in vorgeschichtlicher Zeit gelebt haben; in der Biologie sind fossile Arten ausgestorben, im Gegensatz zu rezenten (heute noch lebenden) Arten; durch besondere Umstände sind manche fossile Lebewesen nach ihrem Tod nicht verwest und zerfallen, ihre Struktur blieb bis heute erhalten; fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas und Kohle) sind Überreste vorwiegend pflanzlicher Substanzen (Biomasse); die Entstehung von Fossilien ist ein Vorgang, der unter bestimmten chemisch-physikalischen Bedingungen über extrem lange Zeiträume hinweg abläuft Gendrift Veränderung der zufälligen Verteilung von Genen durch Verlust oder Erwerb von nichtadaptiven Allelen innerhalb einer kleinen Population; abgeleitet vom englischen Wort „drift“ = Strömung; als Gendrift wird auch die Verbreitung solcher Veränderungen in größere Populationen bezeichnet; heute bezeichnet man als Gendrift auch das Eindringen bewusst oder zufällig veränderter Gene in andere Bereiche Genetik griech.: geneá = die Abstammung; auch Vererbungslehre genannt; Teilgebiet der Biologie, beschäftigt sich mit dem Aufbau 8 und der Funktion von Erbanlagen („Genen“) sowie mit deren Weitervererbung; die klassische Genetik untersucht, in welchen Kombinationen die Gene nach Kreuzungsexperimenten bei den Nachkommen vorkommen und wie hierdurch die Ausprägung bestimmter phänotypischer Merkmale beeinflusst wird; die Molekulargenetik untersucht, wie Gene aufgebaut sind, wie die in Form von Desoxyribonukleinsäure (DNA) vorhandene genetische Information zum Aufbau von Proteinen und anderen funktionellen Genprodukten genutzt wird, wie diese Information kopiert wird (Replikation) und wie sich molekularbiologische Erkenntnisse für gentechnische Verfahren nutzen lassen Genom Gesamtheit der DNA eines Virus, eines Organismus oder einer Zelle; enthält Informationen, die zur Entwicklung der spezifischen Merkmale nötig sind Genotyp exakte genetische Ausstattung eines Organismus; individueller Gensatz im Zellkern (siehe auch Phänotyp) genetische Variation lat.: variare = verändern; entsteht durch Mutationund kann durch Rekombination weiter vervielfacht werden; Basis der genetischen Variabilität einer Population; darunter versteht man die spontane oder gewollte Abänderung von Informationsfolgen oder Eigenschaften lebendes Fossil Bezeichnung für Arten wie z. B. die Brückenechse, deren Anatomie sich seit Millionen von Jahren nicht wesentlich verändert hat, was man anhand von Fossilienfunden belegen kann Mutation tritt auf durch Austausch und/oder Verlust eines oder mehrerer Basenpaare eines Gens oder durch den Einbau neuer Sequenzen in die DNA; wird entweder durch Fehler während der DNAReplikation oder durch so genannte Mutagene ausgelöst, die den Basenaustausch triggern Phänotyp tatsächliche körperliche Merkmale wie Größe, Haarfarbe etc. (siehe auch Genotyp) Population (Biologie) Gruppe von Individuen, die aufgrund ihrer Entstehungsprozesse miteinander verbunden sind und in einem einheitlichen Areal zu finden sind; für organismische Populationen durch folgende Entstehungsprozesse miteinander verbunden: Zellteilung oder Sprossung bei Einzellern, vegetative Vermehrung oder sexuelle Fortpflanzung bei Ein- und Vielzellern; die Charakterisierung einer Population erfolgt durch Art (Ausprägung, Gestaltung), Häufigkeit und Variationsbreite der Allele, Genotypen (Allelkombinationen) und Phänotypen (durch die Allelkombinationen bedingte Merkmalskombinationen) 9 Prinzip der Divergenz Ch. Darwin, 1859: „Denn man muss sich erinnern, dass die Konkurrenz gewöhnlich am häufigsten zwischen solchen Formen ist, die einander in Organisation, Konstitution und Lebensweise am nächsten stehen; so wird ein Streben vorhanden sein, die am weitesten verschiedenen Nachkommen einer jeden Art zu erhalten“ Rekombination bei der sexuellen Fortpflanzung auftretende, zufällige Neukombination von Allelen (genetische Rekombination); man unterscheidet zwischen: intrachromosomalen Rekombination, bei der es während der meiotischen Prophase I zu einem Stückaustausch zwischen väterlichen und mütterlichen homologen Chromosomen kommt, und der interchromosomalen Rekombination, bei der während der Meiose ganze mütterliche und väterliche Chromosomen zufällig auf die zwei entstehenden Tochterzellen verteilt werden Selektion lat: sectio = das Auslesen; ein von äußeren hervorgerufenes (natürliche Selektion) oder menschlich gesteuertes (künstliche Selektion) Überleben oder Fortpflanzen von unterschiedlichen Phänotypen Spezies siehe Art Vererbung in der Biologie à Vererbung von Erbgut; Weitergabe von körperlichen (äußeren) oder inneren Merkmalen wie Begabung, Anfälligkeit, Erbkrankheiten von Generation zu Generation; Lebewesen vererben ihr Erbgut entweder durch ungeschlechtliche Vermehrung oder durch geschlechtliche Fortpflanzung 10 Empfohlene Materialien von Hagemann zu diesem Film: DVDs „Meiose – Stadien der Reifeteilung“ (Bestell-Nr. 18 02 32) „Schlüssel zur genetischen Vielfalt – Meiose, Crossing-over, Mutationen“ (Bestell-Nr. 18 02 33) „Klassische Genetik: Von Gregor Mendel bis zur Gegenwart“ (Bestell-Nr. 18 02 36) „Grundlagen der Molekulargenetik“ (Bestell-Nr. 18 0210) „Abenteuer genetischer Code“ (Bestell-Nr. 18 02 35) Hagemann interaktiv / Software für PC, Beamer und Whiteboard „ Vererbung“ (Bestell-Nr. 19 21 74) „Gentechnik – Grundlagen und Perspektiven“ (Bestell-Nr. 19 22 70) Transparente-Mappen „ Vererbung“ (Bestell-Nr. 17 21 74) „Biochemie der Vererbung“ (Bestell-Nr. 17 22 21) „Gentechnik – Grundlagen und Perspektiven“ (Bestell-Nr. 17 22 70) Detailinformationen zu allen Hagemann-Produkten finden Sie auf unserer Homepage www.hagemann.de Impressum: autosomal-dominanter Erbgang (Kopiervorlagen): de.wikipedia.org/wiki/Autosomaldominanter_Erbgang; Urheber: Kuebi (=Armin Kübelbeck) autosomal-rezessiver Erbgang (Kopiervorlagen): de.wikipedia.org/wiki/Rezessiv; Urheber: Kuebi (=Armin Kübelbeck) Karyogram (Kopiervorlagen): de.wikipedia.org/wiki; Urheber: Hoffmeier Karyogramm Hintergrund (Interaktive): National Human Genome Research Institute, http://www.genome.gov/Images/EdKit/bio1c_large.gif Mukoviszidose Auswirkungen (Interaktive): nach: en.wikipedia.org; Maen K Abu Househ Mutationen: Katzenschreisyndrom (Abbildungen): Paola Cerruti Mainardi. Cri du Chat syndrome. Orphanet Journal of Rare Diseases. 1, 33. 2006. (http://www.ojrd.com/content/1/1/33) 11