22. Dezember 2004: Introns und Exons: der Prozess des Speißens Spleißosomen Selbstspleißende Introns Der genetische Code Der Code ist ein nicht überlappender Triplettcode Das Spleißen von mRNA erfolgt an spezifischen Sequenzen R = Purin Nucleotid Y= Pyrimidin Nucleotid 1 Prinzip des Spleißens: zwei Transesterifizierungsreaktionen 1. Im ersten Schritt wird die 5´ Exon-Intron-Grenze geöffnet und gleichzeitig wird die entstehende Phosphatgruppe mit dem 2´OH der Ribose des Adenosins an der Verzweigungsstelle verknüpft. Es entsteht ein freies 3´Exon und eine Lassostruktur-ähnliche Zwischenform (Lariat) Dies erfolgt durch den nucleophilen Angriff der 2´OH Gruppe an der Verzweigungsstelle; die Phosphodiester Brücke an der 5´Spleißstelle wird gelöst. Gleichzeitig entsteht wieder eine Hydroxygruppe am Ende des 1. Exons und eine Phosphodiester-Bindung (an der Verzweigung) 3. Im zweiten Schritt wird die PhosphodiesterBindung an der 3´Spleißstelle geöffnet. Dadurch werden die beiden Exons verknüpft und das Intron fällt als Lassostruktur heraus. Der Zwei-Schritt-Prozess des Spleißens 2 Das Spleißen erfolgt in Spleißosomen, die vier bis fünf verschiedene snRNPs enthalten snRNP = small nuclear ribonucleoprotein Selbstspleißende Introns: Gruppe I Gruppe I Introns kommen bei Ciliaten, einigen Pilz- und Pflanzenmitochondrien und dem Phagen T4 vor: die OH-Gruppe eines freien, spezifisch an die RNA gebundenen Guanosins greift als Nucleophil die 5´Spleißstelle an. Eine Phosphodiesterbindung wird gelöst und gleichzeitig eine neue zum Guanosin geschlossen. Die am Ende des ersten Exons gelegene neu entstandene 3´OH-Gruppe greift die PhosphodiesterBindung an der 3´Spleißstelle an, es entsteht ein gespleißtes Produkt und das lineare Intron 3 Selbstspleißende Introns: Gruppe II Gruppe II Introns kommen in einigen Pilzmitochondrien vor: der 5´Spleißort wird durch Faltung der RNA funktionell in die Nähe eines Adenosinrests in der RNA gebracht. Von der 2´OH-Gruppe des Adenosins erfolgt ein nucleophiler Angriff auf die Phosphodiester-Bindung der 5´Spleißstelle; es entsteht eine verzweigte RNA. Eine zweite Transesterreaktion leitet über eine Verknüpfung der beiden Exons zur Freisetzung des lassoförmigen Introns. Das zentrale Dogma DNA RNA x Protein 4 Proteine bestehen aus 20 verschiedenen Aminosäuren 5 Säureamidbindung (Peptidbindung) Der genetische Code: Ist der Code überlappend oder nicht überlappend? Mit Hilfe der Analyse von Mutantenproteinen von TMV konnte gezeigt werden, dass einzelne Aminosäuren geändert sein können. Dies schließt einen überlappenden Code aus. 6 Der genetische Code: Wie viele Nucleotide codieren für eine Aminosäure? Wenn 2 Nucleotide eine Aminosäure spezifizieren, gibt es 42 = 16 Möglichkeiten Wenn 3 Nucleotide eine Aminosäure spezifizieren, gibt es 43 = 64 Möglichkeiten Der genetische Code Genetischer Beweis des Triplett-Codes: Eine Mutation in einem Gen kann durch eine zweite Mutation im gleichen Gen wieder „aufgehoben“ werden THE FAT CAT ATE THE BIG RAT THE FAC ATA TET HEB IGR AT Mutation 1 THE FAC ATT ATE THE BIG RAT Mutation 1+2 7