Genetik UE13

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Übung 13
1. Im Enzym Xase, das aus einer Polypeptidkette aus 300 Aminosäuren besteht, findet sich in
der Region der Aminosäuren 40-50 die folgende Aminosäurensequenz:
...-Arg-Met-Phe-Ala-Asn-His-Lys-Ser-Val-Gly-...
Nach Mutagenese mit dem Basenanalog 5-Bromuracil (5BU) wird ein mutanter Stamm
erhalten, in dem keine Xase-Aktivität nachweisbar ist. In diesem Stamm wird jedoch noch
ein verkürztes Xase-Protein exprimiert, das nur noch aus einer Polypeptidkette von 47
Aminosäuren besteht. Am C-Terminus dieses Proteins wird die folgende Sequenz
gefunden:
...-Arg-Met-Leu-Leu-Thr-Ile-Arg-Val-COOH
Von diesem mutanten Stamm wird später zufälligerweise eine Variante isoliert, in dem wieder
etwas Xase-Aktivität nachgewiesen werden kann, aber nur bei Wachstum bei niedriger
Inkubationstemperatur. In der Xase, die in dieser Variante vorliegt, findet sich in der
Region 40-50 die folgende Sequenz:
...-Arg-Met-Leu-Leu-Thr-Ile-Arg-Gly-Val-Gly-...
a. Wie bezeichnet man die Mutation, die zunächst nach 5BU-Mutagenese erhalten worden ist?
b. Entspricht diese Mutation dem Typ, der charakteristischerweise durch 5BU verursacht
wird?
c. Geben Sie eine Erklärung für das Entstehen der Variante mit reduzierter Xase-Aktivität.
Welcher Begriff wird für diesen Vorgang verwendet?
d. Mit welchem Mutagen könnte die Wahrscheinlichkeit des Entstehens der Variante am
besten erhöht werden?
Übung 13
a. Wie bezeichnet man die Mutation, die zunächst nach 5BU-Mutagenese erhalten worden ist?
... Arg Met Phe Ala Asn His Lys Ser Val Gly ...
... CGT ATG TTT GCT AAC CAT AAG AGT GTA GGT...
... Arg Met Leu Leu Thr Ile Arg Val – COOH
... CGT ATG TTG CTA ACC ATA AGA GTG TAG GT...
Insertion
oder
Deletion
‚Indel‘
frameshift
Mutation
frameshift
Mutation
Übung 13
b. Entspricht diese Mutation dem Typ, der charakteristischerweise durch 5BU verursacht
wird?
Nein!
• von Thymin abgeleitet, Methylgruppe durch Brom ersetzt
→ erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Tautomerverschiebung
→ Transition T-A nach C-G
• 5BU erhöht auch die Empfindlichkeit für UV-Licht
Übung 13
c. Geben Sie eine Erklärung für das Entstehen der Variante mit reduzierter Xase-Aktivität.
Welcher Begriff wird für diesen Vorgang verwendet?
... Arg Met Leu Leu Thr Ile Arg Val – COOH
... CGT ATG TTG CTA ACC ATA AGA GTG TAG GT...
G
... Arg Met Leu Leu Thr Ile Arg Gly Val Gly ...
... CGT ATG TTG CTA ACC ATA AGA GGT GTA GGT...
... Arg Met Phe Ala Asn His Lys Ser Val Gly ...
intragenische Suppressormutation
d. Mit welchem Mutagen könnte die Wahrscheinlichkeit des Entstehens der Variante
am besten erhöht werden?
interkalierende Agenzien (Proflavin, Acridinorange)
Übung 13
2.
a. Welche Typen von Mutationen werden durch radioaktive Strahlung induziert?
Ionisierende-Strahlung produziert reaktive Sauerstoffspezies
(ROS, unter anderem Sauerstoffradikale); verursacht auch Aufbrechen der N-glykosidischen Bindung und Strangbrüche
8-oxo dG paart mit Adenin
(G → T Transversion)
blockiert DNA Replikation
b. Welche Typen von Mutationen werden durch UV-Strahlung induziert?
UV-Strahlung generiert Photoprodukte (Verknüpfung benachbarter
Pyrimidine: Thymindimere): Abbruch der Replikation
Übung 13
3. Erklären Sie, warum Rasterschubmutationen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem
mutanten Phänotyp führen als Missense-Mutationen. Wie fällt der entsprechende Vergleich
von Rasterschubmutationen und Nonsense-Mutationen aus?
Art der Mutation
keine Mutation
Transition
oder
Transversion
Auswirkung der Mutation
Wildtyp
Codons bestimmen
Wildtyp Protein
neutrale
(stille)
Mutation
missense
Mutation
(konservativ)
geändertes Codon
bestimmt gleiche
Aminosäure
missense
Mutation
(nicht konservativ)
nonsense
Mutation
Insertion
oder
Deletion
‚Indel‘
frameshift
Mutation
frameshift
Mutation
geändertes Codon
bestimmt chemisch
ähnliche Aminosäure
geändertes Codon
bestimmt chemisch
unähnliche Aminosäure
geändertes Codon
führt zur Termination
der Translation
Übung 13
4. Was ist der Unterschied zwischen einem DNA-Schaden und einer Mutation?
Schaden: wird nicht 100%ig weitervererbt
kann repariert werden
Übung 13
5. Wie können Mutationen, die sich nicht in der kodierenden Region befinden, einen mutanten
Phänotyp verursachen. Nennen Sie Beispiele.
Mutation in einem regulatorischen Bereich (Promotor, Operator etc.)
bei Eukaryonten: Fehler beim Spleissen
Übung 13
6. Erstellen Sie eine Liste von DNA-Reparaturmechanismen, die Ihnen bekannt sind.
Benennen Sie bei jedem dieser Reparaturmechanismen, welche Schäden repariert
werden können und wie diese Schäden entstehen können.
Mutation
Biologische DNA-Reparatur Mechanismen
• direkte Reversion der DNA Schäden: Photoreaktivierung durch CPD-Photolyase
Entfernung von Alkylgruppen durch
Alkyltransferasen
• DNA-Homologie abhängige Reparaturmechanismen
Basen Excisions Reparatur (BER): Reparatur von Schäden der Basen (Alkylierung,
Deaminierung, Oxidation, Depurinierung)
Nucleotid Excisions Reparatur (NER): Reparatur von Schäden, die zum Anhalten
der Replikation bzw. der Transkription führen
Mismatch Reparatur: Reparatur von Fehlpaarungen
Homologe Rekombination: Reparatur von Doppelstrangbrüchen
• zu Fehlern führende DNA-Reparaturmechanismen: error prone repair
SOS System (Translesion synthesis)
NHEJ (nonhomologous end joining): Reparatur von Doppelstrangbrüchen
Übung 13
7. Wie unterscheidet das Mismatch-Reparatursystem zwischen Eltern und Tochtersträngen?
Methylierung
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