Optische Täuschung 2 Optische Täuschungen 2

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Experimente zum Selbermachen
Optische Täuschung 2
Wahrnehmung ist kein passiver Vorgang. Wenn wir etwas hören oder sehen, greift unser
Gehirn stets auf Strukturen zurück, die es im Laufe der Zeit gebildet hat. Es ist daher möglich,
z.B. mit optischen Täuschen unser Gehirn irrezuführen. Das heisst aber auch, dass wir
eigentlich nicht nur mit unseren Augen sehen, sondern immer auch mit unserem Gehirn!
Dabei spielt es auch eine Rolle, wie schnell die Bildinformationen vom Auge zum Gehirn
geleitet wird.
Optische Täuschungen 2 (das Pulfrich-Phänomen)
Du brauchst für dieses Experiment ein Pendel. Ein
Spielzeugball (z.B. aus Gummi) oder eine Holzkugel
werden an einen ca. 1,5 m langen Faden befestigt.
© Dr. Klaus Wiebel (D-79206 Breisach, Rosmannstr. 3, [email protected])
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Experimente zum Selbermachen
Mit einem Klebestreifen wird das
Pendel dann in einen Türrahmen
gehängt. Beim Betrachten des
Pendels solltest Du kein Gegenlicht
haben. Von Deiner Seite aus ist eine
gute Beleuchtung aber notwendig
(Schreibtischlampe hinstellen).
Nun brauchst Du nur noch eine Sonnenbrille. Eine alte,
unbrauchbare tut es auch. Gut geeignet ist sie, wenn die Bügel
entfernt worden sind.
Versetze das Pendel in eine Hin- und Herbewegung (keine kreisförmige Bewegung).
Setze die Brille so vor dein Gesicht, dass nur eines deiner Augen abgedunkelt ist. Sehe dir
nun das in Bewegung befindliche, gut beleuchtete Pendel an. Welche Bewegung scheint das
Pendel nun zu machen? Merke Dir die Richtung.
Betrachte nun das Ganze mit dem anderen Auge, nachdem du es mit der Sonnenbrille
abgedunkelt hast. Das andere Auge ist nun wieder frei. Was stellst du fest?
Erklärung:
Obwohl das Pendel nur in einer Ebene
schwingt, hat man den Eindruck, als würde es
sich in einer Ellipse bewegen. Je nachdem,
welches Auge durch das Sonnenbrillenglas
abgedunkelt ist, entsteht der Eindruck, dieses
© Dr. Klaus Wiebel (D-79206 Breisach, Rosmannstr. 3, [email protected])
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Pendel würde sich in die eine bzw. die
entgegengesetzte Richtung bewegen. Woher
kommt das?
Die Nervenzellen des abgedunkelten
Auges reagieren aufgrund der niedrigeren
Lichtintensität etwas träger, d.h. sie leiten
die Lichtinformationen einige
Millisekunden später als das nicht
abgeschirmte Auge an das Gehirn weiter.
Die Signale kommen also nicht
gleichzeitig dort an.
In dieser kurzen Zeitspanne zwischen den
beiden Signalen bewegt sich das Pendel
aber um eine kleine Strecke weiter, so
dass -wie bei einem vorbeifahrenden
Auto- das Gehirn von einer eindeutigen
Bewegung ausgeht. Wird das andere Auge
angedunkelt, entsteht der umgekehrte
Effekt.
© Dr. Klaus Wiebel (D-79206 Breisach, Rosmannstr. 3, [email protected])
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