Wirkungsmechanismen Wirkungsmechanismen regulatorischer

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Wirkungsmechanismen regulatorischer Enzyme
Ein Multienzymsystem ist eine Aufeinanderfolge von Enzymen, bei der das
Produkt eines vorstehenden Enzyms das Substrat des nächsten Enzyms wird.
Ein regulatorisches Enzym ist das geschwindigkeitsbesimmende (langsamst
fungierende) Enzym in einem Multienzymsystem.
Ein Modulator ist eine chemische Verbindung, die die Aktivität eines
regulierenden Enzyms erhöht oder erniedrigt. Dadurch kann eine lebende
Zelle auf wechselnden Bedarf ihrer Funktionen optimal reagieren.
Allosterische Modulatoren binden sich durch schwache Wechselwirkungen
reversibel an solche regulatorische Enzyme, die meistens zum Leben der
Zelle kontinuierlich aber auf unterschiedlichem Niveau benötigte chemische
Prozesse regulieren.
Nicht-allosterische Modulatoren binden sich über kovalente Bindungen
reversibel an solche regulatorische Enzyme, die meistens Alles-oder-Nichts
Reaktionen regulieren.
Für Modulatoren befinden sich spezifiseche Bindungsstellen (modulatorische
Zentren) in regulatorischen Enzymen weit entfernt von ihren aktiven Zentren.
Allosterische Modulatoren bewirken
eine Änderung in Konformation der
regulatorischen Enzyme
Allosterische Modulatoren können sowohl
aktivierend als auch hemmend sein.
Homotrope Modulation: Modulator und
Substrat sind gleich.
Heterotorope Modulation: Modulator und
Substrat sind unterschiedlich.
Aktives Zentrum und
Substrat sind nicht
Komplementär.
C ~ katalytische
Einheit
R ~ regulatorische
Einheit
regulatorisch
regulatorisch
katalytisch
katalytisch
Zwei Ansichten der Quartärstruktur
von Aspartat-Transcarbamoylase, die
mit 12 Protein-Untereinheiten die
Nukleotid-Polymerisation reguliert.
Rückkopplungs(„feedback”)
Inhibition bei
allosterisch,
heterotrop und
inhibierend
modulierter
Enzym-Regulation
Das Endprodukt eines
Multienzymsystems
(das Produkt seines
letzten Enzyms) ist ein
inhibierender Modulator
des regulatorischen
Enzyms (seines ersten
Enzyms).
⇐ Regulation der
Konzentration von
L-Isoleucin in
Bakterien:
Nimmt die
Konzentration von
L-Isoleucin in dem
Bakterium zu, so
wird die Aktivität
der ThreoninDehydratase
inhibierend
moduliert, und
dadurch die
Aktivität des
Multienzymsystems
und letztendlich die
Entstehung des
als inhibierender
Modulator
wirkenden
L-Isoleucins
unterdruckt;
und umgekehrt.
Die kinetischen Eigenschaften allosterisch
modulierten regulatorischen Enzyme
hyperbolische
Sättigungskurve der nichtreguliatorischen
Enzyme
(MichaelisMenten-Kinetik)
zwei Klassen
der allosterisch
und heterotrop
modulierten,
regulatorischen
Enzyme
Die sigmoide Form
der Sättigungskurve bei der
allosterisch
modulierten
regulatorischen
Enzyme ist durch
das kooperative
Verhalten ihrer
Protein-Untereinheiten bewirkt.
Allosterisch und
heterotrop
modulierte,
regulatorische
Enzyme können
Bindungsstellen
für sowohl
aktivierende als
auch hemmende
Modulatoren
haben.
Reversible, kovalente Modulation regulatorischer Enzyme
Phosphorylierung
ist mittels ProteinKinasen, Dephosphorylierung
mittels ProteinPhosphatasen
katalysiert.
Phosphorylierung
mittels ATP und
Proteinkinasen
wird in lebenden
Zellen auch für
andere Zwecke
verwendet.
Infolgedessen
sind über
die Hälfte der
Proteine von
eukaryotischen
Zellen in mehr
als einer Stelle
phosphoryliert.
Phosphorylierung kann
die Aktivität regulatorischer
Enzyme auf untershiedlichen
Wegen modulieren.
Isocitrat-Dehydrogenase regulierte Reaktion
Isocitrat3 - + NAD+ ↔ α-Ketoglutarat2 - + NADH + CO2
Glycogen-Phosphorylase regulierte Reaktion
(Glucose)n + Pi
GlycogenKette
↔ (Glucose)n-1 + Glucose-1-phosphat
verkürzte
Glycogenkette
⇑
Glycogen-Phosphorylase
Die Aktivität von Glycogen-Phosphorylase
ist auf unterschiedlichen Wegen moduliert
Serin-Phosphorylierungsstellen
(kovalente
Modulation)
Bindungsstellen für AMP
(allosterische
Modulation)
Bindungsstellen für
PyridoxalPhosphat
(Cofaktor)
Aktive Zentren
Molekulargerüst von
Glycogen–Phosphorylase-a
Einheit-1
Einheit-2
Beeinflussende Faktoren der Protein-Phosphorylierung
S ~ Serin
Sp ~ Serin-Pi
T ~ Threonin
Tp ~ Threonin-Pi
Y ~ Tyrosin
Yp ~ Tyrosin-Pi
X ~ beliebiger
Aminosäurerest
B ~ beliebiger
aromatischer
Aminosäurerest
R ~ Arginin
K ~ Lysin
Q ~ Glutamin
I ~ Isoleucin
V ~ Valin
P ~ Prolin
E ~ Glutamat
D ~ Aspartat
M ~ Methionin
G ~ Glycin
L ~ Leucin
A ~ Alanin
N ~ Asparagin
Bestimmte Aminosäurereste, die in der Primärstruktur weit von der Consensus-sequenz
liegen aber in der dreidimensionalen Struktur benachbart sind, können den Zutritt einer
Proteinkinase zu ihrer spezifischen Consensus-Sequenz verhindern.
Mehrfache Phosphorylierung regulatorischer Enzyme
Hierarchische
Phosphorylierung:
Eine Bindungsstelle
lässt sich mittels
ihrer spezifischen
Proteinkinase
nur in dem Fall
phosphorylieren,
wenn eine andere
Bindungsstelle
mit einer anderen
Proteinkinase schon
phosphoryliert ist.
Mittels mehrfacher
Phosphorylierung
lässt sich die
Aktivität einiger
regulatorischen
Enzyme auf eine
fein abgestimmte
Weise regulieren.
Proteolytische Spaltung inaktiver Enzymvorstufen
(Zymogenen) als ein Regulationsmechanismus
Diese Art Entstehung regulatorischer Enzyme ist irreversibel. Daher ist eine
Inaktivierungsmöglichkeit, wie irreversible Inhibition, immer bereitgestellt.
Was ist der Vorteil der dargestellten Komplexität
der Regulation enzymatischer Prozesse?
Würden in einer Zelle alle möglichen Reaktionen gleichzeitig und
unkontrolliert verlaufen, würde die Zelle durch enzymatischen
Abbau der Makromoleküle rasch getötet. Es ist die Regulierung
der enzymatischen Katalyse, die ermöglicht, dass immer nur
solche Reaktionen gefördert werden, die für die Zelle zu
einem gegebenen Zeitpunkt wichtig sind. Kann die Zelle auf
umfangreiche Vorräte extrazellulärer chemischer Bausteine und
chemischer Energie zugreifen, wird sie intrazelluläre Vorräte von
für sie wichtigen Stoffen speichern. Herrscht dagegen Mangel an
extrazellulären chemischen Bausteinen oder chemischer Energie,
können die gespeicherten Vorräte zum Betrieb des zellulären
Stoffwechsels eingesetzt werden. Sowohl die ökonomische
Aufnahme und Verarbeitung extrazellulärer chemischer
Verbindungen, als auch der ökonomische Verbrauch intrazellulärer
Vorräte wird durch das Regulationssystem der enzymatischen
Katalyse verwirklicht, je nach Bedarf der Zelle.
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