Von der Verhaltenstherapie zur evidenzbasierten

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Zukunftsperspektiven der Psychotherapie –
CBASP und die Therapie der Depression
Fritz Hohagen
Zukunftsperspektiven der Psychotherapie –
CBASP und die Therapie der Depression
• Geschichtliche Entwicklung und
Standortbestimmung der
Verhaltenstherapie
• Entwicklungsperspektiven der
Psychotherapie am Beispiel von
CBASP
„Gründungsphase“ der
Verhaltenstherapie
USA
Großbritanien
Südafrika
Eysenck,Yates,Shapiro
1958
Skinner,Lindsay
1953
Wolpe,Lazarus,Rachman
1958
Klassisches Konditionieren / Operantes
Konditionieren
Historische Entwicklung
„Etablierungsphase“
• Gemeinsamkeit:....VT als Anwendung
psychologischer Lerntheorien zur Veränderung
psychischer Störungen und Probleme
• Merkmale der frühen Verhaltenstherapie:
- Bezug auf psychologische Lerntheorien
- Beschränkung auf offen beobachtbares Verhalten
- Verzicht auf Untersuchung intrapsychischer Prozesse
- exakte Untersuchung isolierter Symptome
- Wissenschaftlichkeit/Einzel-Experimente/Analog Studien
- Abgrenzung gegenüber der Psychoanalyse/Psychiatrie
Die „drei Wellen“ der
Verhaltenstherapie“
„Behaviour Therapy“
Stimulus- und
konsequenzgetriebenes System
Behaviourale Methoden
Das „Black Box Modell“
Situation
Black Box
Verhalten
Die kognitive Wende
(1960/1970)
korrektive
feedback-Schleife
biologischer
input
S
R
äußerer
input

s
SelbstRegulations
System , 
R
Interaktion
R
S
Selbstgenerierte
Stimuli
Selbst-regulierendes System:
-
Standards, Erwartungen
- Informationen processing mode
- Lebenserfahrungen, Lerngeschichte
Vergleich mit
Standards
C, , 
Die „drei Wellen“ der
Verhaltenstherapie“
„Behaviour Therapy“
Stimulus- und
konsequenzgetriebenes System
Behaviourale Methoden
„Kognitive Wende“
Informationsverarbeiten
des System
Kognitive Methoden
Historische Entwicklung
Phase: „VT als komplexe Handlungsstrategie“
• Gemeinsamkeit:....VT als klinisch überprüfte
Handlungstheorie zur Veränderung von Krankheits-Symptomund Problemverhalten im individuellen Fall
• Verhaltenstherapie als Problemlösevorgehen unter
- Beachtung von Motivationsfaktoren
- Beachtung der Patient – Therapeut Beziehung
- Analyse der Symptomatik und anderer Problembereiche
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Entwicklung von störungsorientierten Therapiemanualen
Modell einer Evidenz- basierten,
störungsorientierten Psychotherapie
störungsorientierte Psychotherapie
- basierend auf spezifischer Psychopathologie Essstörungen
OCD
Abhängigkeits-St.
Borderline
PS
PTSD
Depression
allgemeine Psychotherapie
-basierend auf wissenschaftlicher
Psychologie and Psychopathologie -
Angleichung individueller Eigenschaften im Rahmen
einer psychischen Erkrankung
Bereich großer Ähnlichkeit
Entwicklung aus
unähnlichen
Charakteristika
Störung
Entwicklung zu
unähnlichen
Charakteristika
Caspar et al.
Reziproge Interaktion verschiedener Ebenen
im psychotherapeutischen Prozess
Individuelle
Dimension
des
Patienten
Störungsbezogene
Dimension
Dimension
des
Therapeuten
Individuelle Faktoren des
Patienten
•
•
•
•
•
individuelle Biographie
Persönlichkeit
Lebenssituation
Ziele/Motivation
Ressourcen
Klinisches Bild
• spezifisches Symptom Cluster
• kognitiv
• emotional
• Verhalten
• physiologisch
• Langzeitverlauf der Störung
Entscheidungsebenen für psychotherapeutisches Vorgehen
Zeitpunkt der Behandlung
(Längsschnitt)
• Krankheits-Phase
Allgemeine Faktoren
• Setting
• therapeutische Beziehung
• Therapeutenpersönlichkeit
• Therapeutenkompetenz
Die „Dritte Welle der
Verhaltenstherapie“
• Bedeutung von psychologischen
Grundannahmen und Integration von
entsprechenden Therapie-Elementen:
- Emotionen
- Bindungsverhalten
- Interaktion
- Sinngebung
- Selbstreflexion
- Achtsamkeit etc.
Die „Dritte Welle der
Verhaltenstherapie“
•
•
•
•
•
•
DBT
Emotionsfokusierte Therapien
Schematherapie
Metakognitive Therapie
CBASP
etc.
Die „drei Wellen“ der
Verhaltenstherapie“
„Behaviour Therapy“
Stimulus- und
konsequenzgetriebenes System
Behaviourale Methoden
„Kognitive Wende“
Informationsverarbeiten
des System
Kognitive Methoden
„Dritte Welle“
Interaktionsgetriebenes,
Bindungs-und
Interaktionsabhängiges
System,Selbstreflektion
störungsorierentiert
DBT
Schematherapie
CBASP
Metakognitive Therapie
Zukunftsperspektiven der Psychotherapie –
CBASP und die Therapie der Depression
• Geschichtliche Entwicklung und
Standortbestimmung der
Verhaltenstherapie
• Entwicklungsperspektiven der
Psychotherapie am Beispiel von
CBASP
Cognitive Behavioral
Analysis System of
Psychotherapy (CBASP)
James P. McCullough, Jr.
PhD
Virginia Commonwealth University
Richmond, Virginia
Chronische Depression
Risikofaktoren
• Mehr Persönlichkeitsstörungen bei den
Patienten und Angehörigen
• Mehr ungünstige Bedingungen in der
Kindheit (Gewalt, Missbrauch,
Vernachlässigung)
• Erkrankungsbeginn vor dem 21.
Lebensjahr
Ätiologie
• „Early Onset“-Patient
-
... erleidet Misshandlung und Trauma während früher
Entwicklungsphase, was die normale kognitiv-emotionale
Entwicklung im sozialen/zwischenmenschlichen Bereich
beeinträchtigt
-
... entwickelt als Erwachsener einen „präoperatorischen“
Funktionsstil
• „Late Onset“-Patient
-
Der nicht kontrollierbare emotionale „Ausnahmezustand“ in der
Depression behindert das normale kognitiv-emotionale
Funktionieren, und das Individuum kehrt zu einem präoperational
strukturierten Niveau der Außenwahrnehmung zurück
Normale Entwicklung und chronische
Depression (nach Piaget)
• Interaktion kognitiver und affektiver Entwicklung
• Emotionen = „Energiequelle“ für kognitive Prozesse und weitere
Entwicklung
• Schrittweise Schematisierung /Organisation von Emotionen parallel zur
kognitiven Entwicklung und „Dezentrierung“
• Störungen dieses Prozesses = emotionale Dysregulation und fehlende
zeitliche Abstimmung zwischen kognitiven und emotionalen Prozessen
= „emotionale Entgleisung“
• Gestörte Dezentrierung = Verharren in „Schnappschuss Perspektive auf
die Realität“
• Störung des operatorisches Denken
• Operatorisches Denken :
- emotionale Reaktion als eine zeitlich begrenzte Alternative
- Person als ein Typus unter verschiedenen Menschen
- momentanes interpersonelles Erlebnis eine von vielen Erfahrungen in
wechselnder Abfolge von interpersonellen Erlebnissen
- durch eigenes Verhalten wird interpersonelle Interaktion steuerbar
CBASP Verhaltens-Modell
INDIVIDUUM
X
UMWELT
Anfangs-„Status“
eines chronisch depressiven Patienten
PATIENT
X
UMWELT
CBASP Therapeuten-Rolle
Herstellen von Kontingenzen
in der Therapie-Sitzung
PATIENT
X
UMWELT
CBASP Patienten-Rolle
Bewusst-Werden
kontingenter Beziehung zur Umwelt
PATIENT
X
UMWELT
Teufelskreis der Hilflosigkeit bei
chronischer Depression
Entkoppelung
von
Wahrnehmung
Unmöglichkeit, eine
Verbindung zwischen
Verhalten und
Konsequenzen
herzustellen
keine
Lernerfahrung
Depression
empfundene
Hilflosigkeit
durchgängige
interpersonelle
Ineffektivität
Diagnostische und therapeutische
Elemente im CBASP-Prozess
Aufbau einer therapeutischen Beziehung
 Beziehungsgeschichte zu
wichtigen Bezugspersonen
 Übertragungs-Hypothese
„Erhebungsphase“
Situationsanalyse
„Veränderungsphase“
 Interpersonelle
Diskriminationsübung
FertigkeitenTraining
Modifikation
inadäquater
Verhaltensweisen
Charakterisierung wichtiger
früher Bezugspersonen
• Vater:Dominierende Persönlichkeit,nur
an Leistung interessiert,verletzend,wenn
etwas nicht klappte
• Mutter:tief beleidigt,wenn man ihr
widersprach,bei Streit vollständiger
Rückzug,“Liebesentzug“,Beziehung
wurde abgebrochen
Diagnostische und therapeutische
Elemente im CBASP-Prozess
Aufbau einer therapeutischen Beziehung
 Beziehungsgeschichte zu
wichtigen Bezugspersonen
 Übertragungs-Hypothese
„Erhebungsphase“
Situationsanalyse
„Veränderungsphase“
 Interpersonelle
Diskriminationsübung
FertigkeitenTraining
Modifikation
inadäquater
Verhaltensweisen
Nutzung von
Übertragungs-Phänomenen
Therapeut formuliert Übertragungshypothesen:
-
Intimität: „Wenn ich meinem Therapeuten nahe komme, dann ...“
-
Versagen: „Wenn ich bei meinem Therapeuten etwas falsch
mache, dann ...“
-
Emotionale Bedürfnisse: „Wenn ich etwas von meinem
Therapeuten brauche, dann ...“
-
Negative Gefühle: „Wenn ich meinem Therapeuten gegenüber
aufgebracht bin (negative Gefühle ihm gegenüber habe), dann ...“
Diagnostische und therapeutische
Elemente im CBASP-Prozess
Aufbau einer therapeutischen Beziehung
 Beziehungsgeschichte zu
wichtigen Bezugspersonen
 Übertragungs-Hypothese
„Erhebungsphase“
Situationsanalyse
„Veränderungsphase“
 Interpersonelle
Diskriminationsübung
FertigkeitenTraining
Modifikation
inadäquater
Verhaltensweisen
Methode:
„Interpersonelle Diskriminationsübung“
• wird immer dann initiiert, wenn Patient und Therapeut sich im „Hot
Spot“-Übertragungsmoment befinden
• Therapeut wendet die Übung an, indem er spezielle Fragen stellt:
-
„Wie hätte Ihre Mutter, Ihr Vater, Geschwister etc. Ihnen
gegenüber reagiert, wenn Sie dies getan, gesagt oder darüber
gesprochen hätten?“
-
„Wie habe ich auf Sie reagiert?“
-
„Welche Unterschiede gibt es zwischen den Reaktionen der
wichtigen Bezugspersonen und meinen Reaktionen?“
(Diskriminationstraining)
-
Was bedeutet es für Sie, wenn ich auf Sie anders reagiere als
Ihre wichtigen Bezugspersonen?
korrigierende emotionale Erfahrung
Diagnostische und therapeutische
Elemente im CBASP-Prozess
Aufbau einer therapeutischen Beziehung
 Beziehungsgeschichte zu
wichtigen Bezugspersonen
 Übertragungs-Hypothese
„Erhebungsphase“
Situationsanalyse
„Veränderungsphase“
 Interpersonelle
Diskriminationsübung
FertigkeitenTraining
Modifikation
inadäquater
Verhaltensweisen
Coping Survey Questionnaire (CSQ)
Instruktionen Erhebungsphase
Suchen Sie ein problematisches interpersonelles Ereignis heraus, das
Ihnen während der letzten Woche passiert ist und beschreiben Sie es im
Fragebogen.
Schritt 1: Beschreiben Sie, was passierte
Schritt 2: Beschreiben Sie Ihre Interpretation dessen, was passierte
Schritt 3: Beschreiben Sie, was Sie während dieser Situation taten/sagten
Schritt 4: Beschreiben Sie, wie das Ereignis endete
= tatsächliches Ergebnis
Schritt 5: Beschreiben Sie, wie Sie wünschen, dass dieses Ereignis
enden sollte = erwünschtes Ergebnis
Schritt 6: Wurde das erwünschte Ergebnis erreicht?
ja/nein
Diagnostische und therapeutische
Elemente im CBASP-Prozess
Aufbau einer therapeutischen Beziehung
 Beziehungsgeschichte zu
wichtigen Bezugspersonen
 Übertragungs-Hypothese
„Erhebungsphase“
Situationsanalyse
„Veränderungsphase“
 Interpersonelle
Diskriminationsübung
FertigkeitenTraining
Modifikation
inadäquater
Verhaltensweisen
Evidenz basierte störungsorientierte
Psychotherapie - Konsequenzen eines
Paradigmenwechsels
1.
2.
3.
4.
5.
Aus-und Weiterbildung
Finanzierungs-System
Spezialisierung in ambulanter und
stationärer Behandlung
Regionale Vernetzung ambulanter
und stationärer Versorgung
Forschung
Evidenz basierte Störungs-orientierte
Psychotherapie - Konsequenzen eines
Paradigmenwechsels
1.
2.
3.
4.
5.
Aus-und Weiterbildung
Finanzierungs-System
Spezialisierung in ambulanter und
stationärer Behandlung
Regionale Vernetzung ambulanter
und stationärer Versorgung
Forschung
Evidenz basierte Störungs-orientierte
Psychotherapie - Konsequenzen eines
Paradigmenwechsels
1.
2.
3.
4.
5.
Aus-und Weiterbildung
Finanzierungs-System
Spezialisierung in ambulanter und
stationärer Behandlung
Regionale Vernetzung ambulanter
und stationärer Versorgung
Forschung
Evidenz basierte Störungs-orientierte
Psychotherapie - Konsequenzen eines
Paradigmenwechsels
1.
2.
3.
4.
5.
Aus-und Weiterbildung
Finanzierungs-System
Spezialisierung in ambulanter und
stationärer Behandlung
Regionale Vernetzung ambulanter
und stationärer Versorgung
Forschung
Evidenz basierte Störungs-orientierte
Psychotherapie - Konsequenzen eines
Paradigmenwechsels
1.
2.
3.
4.
5.
Aus-und Weiterbildung
Finanzierungs-System
Spezialisierung in ambulanter und
stationärer Behandlung
Regionale Vernetzung ambulanter
und stationärer Versorgung
Forschung
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