Psychologie aktuell: 2012-2

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Psychologie aktuell: 2012-2
Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin
2012-2
Originalia
Annika Gieselmann, Renate de Jong-Meyer & Reinhard Pietrowsky
Schlaf und Selbststeuerung: Theoretische Annahmen und praktische
Implikationen
Zusammenfassung | Abstract
Angelika Lakatos-Witt, Christoph Flückiger, Lisa Weisensee & Hans Reinecker
Ressourcenaktivierung lernen
Zusammenfassung | Abstract
Beitrag zur Fortbildung
Thomas Köhler
Biologische Grundlagen psychischer Störungen: Beitrag 6
Fallberichte
Alexandra Hospach, Jens Heider & Annette Schröder
Ambulante Verhaltenstherapie an einer Hochschulambulanz bei chronifizierter
Alkoholabhängigkeit: Ein Fallbericht
Zusammenfassung | Abstract
Susanne Steinlechner, Jan Philipp Klein, Valerija Sipos & Ulrich Schweiger
CBASP bei chronischer Depression und komorbider zwanghafter und
antisozialer Persönlichkeitsstörung: Ein Fallbericht
Zusammenfassung | Abstract
Highlights der Psychotherapieforschung
Evidenzbasierte Verfahren zur Behandlung von Depression und Angst versus
Standardbehandlung: Eine Meta-Analyse direkter Vergleiche
Kreativität und bipolare Störung: Touched by fire or burning with questions?
Emotionale Reaktionen von Therapeuten und Widerstand von Klienten in der
Kognitiven Verhaltenstherapie
Der Nutzen von systematisch erhobenem Klientenfeedback
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Schlaf und Selbststeuerung: Theoretische Annahmen und praktische
Implikationen
Annika Gieselmann, Renate de Jong-Meyer & Reinhard Pietrowsky
Zusammenfassung: Zur Behandlung nicht erholsamen Schlafes bietet die
kognitive Verhaltenstherapie eine Reihe von Interventionen an, deren
Wirksamkeit jedoch geringer ausgeprägt ist als die für affektive Störungen und
Angststörungen. Auf Basis bestehender aktueller Ätiologiemodelle wird der
mögliche Beitrag motivations- und volitionspsychologischer Ansätze zur
Verbesserung der Wirksamkeit der Behandlung von Schlafstörungen diskutiert.
Hieraus werden differentielle Behandlungsstrategien abgeleitet und durch
Fallbeispiele illustriert. Während Betroffene mit guten
Selbststeuerungskompetenzen (Handlungsorientierte) insbesondere von
Methoden der Stimuluskontrolle profitieren sollten, könnten für Menschen mit
weniger guten Selbststeuerungskompetenzen (Lageorientierte) Methoden der
Stimuluskontrolle kontraindiziert sein. Sie könnten eher von einer Überwindung
charakteristischer kognitiver und affektiver Dysregulation profitieren.
Schlüsselwörter: nicht erholsamer Schlaf, kognitive Verhaltenstherapie,
Selbststeuerung, differentielle Indikation, Literaturübersicht
Sleep and action control: Theoretic assumptions and practical
implications
Abstract: Cognitive behaviour therapy provides a range of interventions to treat
non-restorative sleep, though their effect sizes are smaller than those reported
for mood disorders and anxiety disorders. Based on current models explaining
the etiology of non-restorative sleep, we introduce possible contributions
derived from motivational and volitional theory and discuss possible differential
strategies treating sleep disorders to improve treatment outcomes. Suggestions
are illustrated using case studies. Patients with good action control may benefit
especially from stimulus control whereas for patients with less action control
(state-oriented individuals) such techniques may be contraindicated.
State-oriented individuals may benefit more from a therapy focused on
overcoming characteristic cognitive and affective dysregulation.
Key words: non-restorative sleep, cognitive behaviour therapy, action control,
differential indication, review
Dr. rer. nat. Annika Gieselmann
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Abteilung Klinische Psychologie
Universitätsstr. 1
D-40225 Düsseldorf
E-Mail: [email protected]
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Ressourcenaktivierung lernen
Angelika Lakatos-Witt, Christoph Flückiger, Lisa Weisensee & Hans Reinecker
Zusammenfassung: Fragestellung unserer Studie war, wie sich in der
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Verhaltenstherapieausbildung Ressourcenaktivierung möglichst effektiv
erlernen lässt. Methodisch handelte es sich um eine Gruppenvergleichsstudie,
in der Therapeuten in Ausbildung mittels eines Wochenend-Workshops, eines
Manuals und einer Einstimmung vor den jeweiligen Sitzungen in der
Anwendung ressourcenaktivierender Gesprächs- und Interventionsstrategien
unterwiesen wurden und mit Kollegen verglichen wurden, welche an der
gleichen Ambulanz unter vergleichbaren Bedingungen, jedoch ohne diese
systematische Schulung bezüglich Ressoucenförderung Therapien
durchführten. Zur Messung des Lerneffekts wurden die routinemäßig
gemachten Videoaufzeichnungen der Therapien mit einem geeigneten
Kodiersystem ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Therapeuten der
Experimentalgruppe nach der Intervention signifikant mehr
Ressourcenaktivierung betrieben als diejenigen der Kontrollgruppe. Nach 6
Monaten ergab sich jedoch bei den Therapeuten der Interventionsgruppe eine
hohe Streuung in der Anzahl ressourcenaktivierender Interventionen. Auch die
Therapeuten der Kontrollgruppe steigerten ihre ressourcenaktivierenden
Interventionen im Vergleich zur Baseline. Schlussfolgerung ist, dass das
benutzte Manual, Workshop und die ressourcenanalysierende Einstimmung vor
der Stunde prinzipiell gute Mittel zum Erlernen der Ressourcenaktivierung
darstellen, aber dass Lernen von den Kollegen und den Supervisoren ebenso
effektiv ist.
Schlüsselwörter: Ressourcenaktivierung, Ausbildung in kognitiver
Verhaltenstherapie
Learning resource activation
Abstract: The purpose of our study was to examine how resource activation can
be most effectively learned and taught in behaviour therapy education.
In a control group study, graduate psychotherapy trainees with a Master s
degree in psychology attended a workshop in which they received a manual
and a brief introduction on resource orientated interventions and therapeutic
strategies. The experimental group was compared with colleagues working at
the same institution under the same conditions but without this systematic
training.
To measure learning effects, video tapes of their therapies were analysed with a
suitable coding system.
Therapists who attended the workshop revealed significantly more resource
activation in their therapies shortly after the workshop than controls. Moreover,
the same therapists differed remarkably in the number of resource activating
interventions after 6 months. Controls also increased their resource activation
usage in comparison to baseline. The results suggest that workshop, manual,
and brief instruction are suitable means for resource activation learning, but
learning from the colleagues and supervisors is nearly as effective as the
structured training.
Key words: resource activation, cognitive behavior therapy education
Dr. Angelika Lakatos-Witt
Universität Bamberg
Markusplatz 3
D-96045 Bamberg
E-Mail: [email protected]
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Ambulante Verhaltenstherapie an einer Hochschulambulanz bei
chronifizierter Alkoholabhängigkeit: Ein Fallbericht
Alexandra Hospach, Jens Heider & Annette Schröder
Zusammenfassung: Es wird die ambulante Verhaltenstherapie eines
43-jährigen Patienten mit chronischer Alkoholabhängigkeit in einer
Hochschulambulanz für Psychotherapie dargestellt. Der Patient war gut in ein
Suchthilfesystem integriert. In der ambulanten Verhaltenstherapie kamen
verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden wie Verhaltensanalysen,
Vermittlung von Strategien zur Emotionsregulation und kognitive Verfahren zur
Anwendung. Zur Rückfallprophylaxe wurde der Patient zudem basierend auf
dem Manual von Lindenmeyer (1999) in vivo mit auslösenden Situationen und
Alkohol konfrontiert. Im Verlaufe der 80-stündigen Therapie kam es lediglich zu
zwei kürzeren Rückfällen, die in der Therapie konstruktiv bewältigt werden
konnten. Zum Therapieende berichtete der Patient eine deutliche Verbesserung
seines psychischen Befindens sowie eine Steigerung seiner
Abstinenzzuversicht.
Alexandra Hospach
Privatklinik Bad Gleisweiler
Badstr. 28
D-76835 Gleisweiler
E-Mail: [email protected]
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CBASP bei chronischer Depression und komorbider zwanghafter und
antisozialer Persönlichkeitsstörung: Ein Fallbericht
Susanne Steinlechner, Jan Philipp Klein, Valerija Sipos & Ulrich Schweiger
Zusammenfassung: Chronisch depressive Patienten haben nicht nur auf der
Achse I häufig komorbide psychiatrische Erkrankungen, sondern auch eine
erhöhte Komorbidität für Persönlichkeitsstörungen. Zur Behandlung der
psychiatrischen Komorbiditäten wird derzeit das parallele Durchführen
evidenzbasierter Therapiestrategien empfohlen. In diesem Fallbeispiel soll die
Wirkung von Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP)
bei einem Patienten mit chronischer Depression und komorbider zwanghafter
und antisozialer Persönlichkeitsstörung gezeigt werden.
Schlüsselwörter: CBASP, Chronische Depression, Komorbidität, zwanghafte
Persönlichkeitsstörung, antisoziale Persönlichkeitsstörung
CBASP in treatment of chronic depression comorbid with
obsessive-compulsive and antisocial personality disorder
Case report
Abstract: Chronic depression is not only highly comorbid with psychiatric axis I
disorders, but also axis II personality disorders. For treatment of psychiatric
comorbidities recommendations are to use evidence-based strategies, in
parallel. With this case report the effectiveness of Cognitive Behavioral Analysis
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System of Psychotherapy (CBASP) in a patient with chronic depression and
comorbid obsessive-compulsive and antisocial personality disorder is discribed.
Key words: CBASP, Chronic Depression, Comorbidity, obsessive-compulsive
personality disorder, antisocial personality disorder
Dr. med. Susanne Steinlechner
SCHLEI-Klinikum Schleswig FKSL
St. Jürgener Str. 5a
D-24837 Schleswig
E-Mail: [email protected]
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