5. Tutorium AMB/OBOE 24.11.05 1. Teil Zoologie

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5. Tutorium AMB/OBOE
24.11.05
1. Teil Zoologie
1) Spermatogenese
- Entwicklung der männlichen Gameten von der Urkeimzelle bis zum reifen
Spermium
- kontinuierlich
- erfolgt beim Mann
- alle 4 Zellen der meiotischen Teilung werden zu Spermien
2) Oogenese
- Der im Ovar ablaufende Prozess, der zur Bildung der befruchtungsbereiten
Eizelle führt.
- periodisch
- Prozeß beginnt beim Embryo
- Nur 1 der 4 Zelle der meiotische Teilung wird zur Eizelle
1
3)
-
Organogenese
beschreibt sie die Entwicklung der einzelnen Organe und Organsysteme
vom 19. bis 56. Tag
als Embryogenese bezeichnet
Faltung, Abspaltung, Kondensation der Zellen
Chordabildung: typisch für Chordaten
Mangoldsche Versuche mit Embryonen
4) Befruchtung
- Unterschiede zwischen Seeigelei und Säugerei
Seeigelei
Säugerei
Externe Befruchtung
Interne Befruchtung
Eier und Spermien werden in das
Spermien werden in den
umgebende Milieu abgegeben dort
Genitalbereich des Weibchens
finden sie dann zusammen und die
abgeben Befruchtung findet im
Befruchtung findet statt.
Weibchen statt
Hierbei ist der Zeitliche Faktor
Voraussetzung sind komplexe
entscheidet ( reife Eizelle muss auf
innere und äußeren
reifes Spermium treffen)
Geschlechtsorgane damit die
Übertragung von Spermien
gewährleistet ist
Signale aus der Umwelt führen zu
Durch die Partnerwahl findet eine
einer gleichzeitigen Abgabe bei allen Genselektion statt
Individuen
Nur im Wässrigen Milieu da die Eier
sonst austrocknen
a) Beim Seeigelei
1. Kontakt zwischen Spermium und Eizelle (Eigallerte)
2. Akrosomenreaktion: hydrolytische Enzyme werden aus dem
Akosomen freigesetzt → sie durchlochern die Eiglallerte lokal →
gleichzeitig bildet sich der Akrosomenfortsatz aus
polymerisiertem Actin
3. dieser Akrosomenfortsatz wächst durch die Eigallerte und bindet
an die Vitellinhülle → Enzyme auf dem Akrosomenfortsatz
verdauen die Hülle → so wird ein direkter Kontakt zur
Plasmamembran möglich
4. Fusion zwischen Ei- und Spermienzelle
5. Eintritt des Spermienkerns → Auslösung der Cortikalreaktion →
das Eintreten weiterer Spermien wird verhindert
b) Beim Menschen
1. die Samenzelle dringt durch die Hülle aus Folikelzellen und
bindet an ein Rezeptormolekül in der Zona pellucida
2. Akrosomenreaktion wird ausgelöst → Freisetzung von
hydrolytischen Enzymen → lösen zona pellucida auf
3. das Spermium kann so die Eizelle erreichen und bindet über
bestimmte Proteine in seiner Membran an Rezeptoren aus der
Eioberfläche
4. Fusion der Plasmamembran
2
5. Cortikalreaktion: Aushärten der zona pellucida
5) Furchung
- Serie rasch nacheinander ablaufender Zellteilungen, durch welche die Eizelle
in immer kleiner werdende Tochterzellen aufgeteilt wird. Die ersten noch
großen Tochterzellen heißen Blastomeren.
- Zellen durchlaufen die S-Phase (Synthese, Replikation, Transkription) und MPhase (Mitose), aber keine G1- und G2-Phase
- Meroblastische Furchung = unvollständig
- Holoblastische Furchung (Seeigelei, Froschei) = vollständig
- s. 2. Teil Zusatz 2) Mitose
6)
-
Begriffe
Anterior = Oben
Posterior = Unten
Dorsal = Rückenseite
Ventral = Bauchseite
Lateral = Seitlich
Cranival = Richtung Kopf
Caudal = Richtung Körperende (Schwanz)
2. Teil Zusatz
1) Meiose (=geschlechtliche Zellteilung)
Spezielle Kern- und Zellteilung in Gonaden, die zur Bildung von Gameten führt
und eine Reduktion der Menge des genetischen Materials beinhaltet. Besteht
aus zwei aufeinander folgende Kernteilung mit nur einer vorangegangenen
DNS-Replikation. Resultiert in vier haploiden Tochterzellen aus einer diploiden
Ausgangszelle.
3
2) Mitose (= Zellteilung)
Kernteilung, die in zwei identischen Tochterzellen resultiert (Wachstum).
3) Cortikalreaktion
- Exocytose der im Eicytoplasma unmittelbar unter der Plasmamembran
liegenden Corticalgranula als Antwort auf die Spermium-Ei-Fusion.
- hindert die anderen Spermien am Eindringen in die Eizelle, sobald die
Plasmamembran eines Spermiums mit der Eizelle fusioniert hat.
- Durch ein G-Protein wird Ca2+ freigesetzt à Cortikalgranula verschmilzt mit
der Plasmamembran à Abgabe (durch Exocytose) von Enzymen und
Proteoglykane in den perivitellinen Raum (zwischen plasmamembran und
Vitellinhülle) à Abtrennung der Vitellinhülle von der Plasmamembran à
Aushärten der Vitellinhülle àà Befruchtungshülle (= langsamer Block gegen
Polyspermie) Graphik siehe Campell S.1199
4)
-
Zona pellucida
Azelluläre, aus Glycoproteinen bestehende Eihülle der Säuger
extrazelluläre Matrix des Säugereis
besonders dicke Vitellinschicht zwischen den Folikelzellen und der eigentlichen
Plasmamembran der Eizelle
sie enthalten 3 unterschiedliche Glycoproteine, welche 3D-vernetzt sind
eines dieser Glucoproteine, ZP-3, fungiert als Spermienrezeptor (ShclüsselSchloss-Prinzip, s. Enzyme)
während Cortikalreaktion werden durch Elektrocytose aus Cortikalgranula in
die zona pellucida abgegeben, welche dadurch aushärtet und als langsamer
Block gegen Polyspermie dient
4
5)
-
-
-
-
-
Begriffe beim Embryo
Ektoderm = Darmwand des Embryos
Mesoderm = Zwischenraum von Herz und Niere
Endoderm = Epidermis der Gastrula → Haut und Nervensystem
Gastrulation = Gesamtheit der Vorgänge durch die aus einer einschichtigen
Blastula durch Verlagerung von Blastodermzellen die drei primären Keimblätter
(Ekto-, Ento- und Mesoderm) hervorgehen.
Blastula = Bei vielen, aber nicht allen Tieren gegen Ende der Furchung, aber
vor dem Beginn der Gastrulation, auftretendes Frühembryonales
Entwicklungsstadium. Umschliesst das Blastocoel.
Zellwanderung = Alle anderen Organe durchlaufen in der
Enbryonalentwicklung zunächst Phasen der Zellvermehrung und der
Zellwanderung, bis die gewebliche Struktur erreicht ist, die ein Ingangkommen
definitiver Funktionen ermöglicht. Auch bei Wundheilung sind Mitosen und
Zellwanderung wichtig.
Differenzierung = Differenzierung nennt man das Entstehen von
Unterschieden zwischen ursprünglich gleichartigen Zellen, Geweben oder
Organen sowohl in der Individualentwicklung als auch in der
Stammesentwicklung. Aus unspezialisierten, embryonalen Vorläuferzellen
eines sich entwickelnden Embryos entstehen spezialisierte Zelle (Nervenzellen,
Muskelzellen, Knorpelzellen, Drüsenzellen, Sinneszellen), auch Blattanlagen
aus der Sprossspitze von Blütenpflanzen entwickeln sich zu Laubblättern,
Blütenblättern, Staubblättern, Fruchtblättern oder Blattranken.
Akrosomenreaktion = Exocytose des Akrosomvesikels mit Freisetzung von
Enzymen und gegebenenfalls der Bildung eines Akrosomfortsatzes (-Filament)
Vitellinschicht = Azelluläre, oft als Vitellinmembran bezeichnete Schicht der
Eihülle. Beim Seeigel unmittelbar der Plasmamembran der Eizelle aufliegend.
7) Welchen erforderlichen Prozessen unterliegen Zellen bei der
Entwicklung von der Eizelle zum fertigen Organismus?
Befruchtete Eizelle (Samenzelle) → Zellteilung (Mitose) → früher Embryo
(Zellhaufen, Stammzelle) → Zellwanderung → später Embryo (Vorläuferzelle,
Zelle für Nervenhaut, Muskeln) → Differenzierung → fertig ausgebildeter
Organismus
8) „
european plan“und „
american plan“
von Sidney Brenner
Hierbei handelt es sich um die Unterscheidung 2er Entwicklungsarten nach
welcher Zellen sich in ihrer Funktion entwickeln
§
European plan: die Funktion der Zellen ist vom Entwicklungsbeginn an
festgelegt und lässt sich nicht verädern
§
American plan: die Funktion einer Zelle ist von ihrer Umgebung abhängig
(abhängig von dem Entwicklungsstadium der Zelle , je später desto
weniger ist eine Veränderung möglich)
5
9) Verhinderung von Polyspermie
1. Rascher Block
Bei der Akrosomreaktion wird sobald die beiden Membranen zu
verschmelzen beginnen wird die Eizelle depolarisiert (wie bei Nervenzellen)
„
Befruchtungspotenzial“(innerhalb von 1-3 sec)
2. Langsamer Block
Siehe Corticalreaktion (3.)
10) Speman-Organisator
Ist die heutige Bezeichnung des „
primären Organisators“
.
Hiermit ist die dorsale Urmundlippe gemeint welche bei der frühen
Organogenese von Amphibienembryonen eine entscheidende Rolle
spielt.
Ihr wird die Schlüsselrolle bei der Embryonalentwicklung zugeschrieben.
Sie löst eine Kette von Induktionsreaktionen aus, die zur Bildung des
Neuralohrs und anderen Organen führen.
11) Seeigelspermium und Seeigelei
Befruchtung eines Seeigeleis:
http://64.233.183.104/search?q=cache:QjA0SxsdyIsJ:www.cells.de/cellsger/1
medienarchiv/Zellfunktionen/Motilitaet/Organellmigration/Zellkern/Seeigel/inde
x.jsp+Seeigel+befruchtung&hl=de
12) Furchungstypen bei Wirbeltieren
Eizelltyp (Dottergehalt u. Furchungstyp
verteilung)
primär a- bzw. oligolecithal
totale, äquale
u. isolecithal
Furchung
primär mesolecithal u.
totale, inäquale
telolecithal
Furchung
polylecithal u. teololecithal
partielle, discoidale
Furchung
sekundär mesolecithal u.
telolecithal
sekundär oligolecithal u.
telolecithal
totale, inäquale
Furchung
totale, inäquale
Furchung
Beispiel
Lanzettfischchen
Amphibien
Reptilien und Vögel,
eierlegende Säugetiere
(Protheria)
Beuteltiere
(Metatheria)
eigentliche Säugetiere
(Eutheria)
Der Aufbau der Eizelle, insbesondere die Dottermenge, beeinflusst den
Furchungstyp, weil die Dotterschollen in der Eizelle die Lage des
Spindelapparates, der für die mitotischen Zellteilungen im Verlaufe der
Furchung aufgebaut wird, beeinflusst.
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13) Hauptstufen der Embryonalentwicklung
- Embryogenese = jene Phase der Keimentwicklung, die von der
Befruchtung der Eizelle über Furchung, Blastulation und Gastrulation zur
Bildung der Organanlagen führt und die einen wesentlichen Wandel in der
äußeren Gestalt des Embryoblasten und Embryos bedingt
- Entwicklung im Keim- oder Germinalstadium verläuft über die befruchtete
Eizelle (Zygote) zur Blastozyste (nistet sich am 5. bis 6. Entwicklungstag in
die Gebärmutterschleimhaut ein)
- Ausbildung der Chorionzotten und der Aufnahme der Verbindung zum
mütterlichem Kreislauf beginnt das Embryonalstadium
- Embryogenese nach 8 Wochen beendet
o Fetalperiode = ab dem Beginn des dritten Monats wird die weitere
Entwicklung, die sich im Wesentlichen durch schnelles Körperwachstum
auszeichnet
o Zeichen der abgeschlossenen Embryogenese → Beginn der Fetalphase:
die verschwundene 2.-4. Kiemenspalte, das ausgeformte Gesicht, die
spontane Rückverlagerung des physiologischen Nabelbruchs
- menschliche Embryonalentwicklung lässt sich grundsätzlich in 3
Hauptabschnitte unterteilen
a) aus der zellulären Phase:
Ø Zygote beginnt unmittelbar nach der Besamung sich zu teilen
Ø Zygote besteht nach der 1.Teilung aus zwei Blastomeren
Ø Zelle teilt sich bis sie am 4.Tag das Maulbeerstadium erreicht
= Morula
Ø In der 2.Woche: Chorion verwächst mit Plazenta
b) aus der embryonalen Phase:
Ø Ab der 3. Woche bilden sich: Neuralrohr, Nabelschnur und
Amnionhöhle (Daraus wird die Fruchtblase)
Ø In der 5.Woche: Körpergrundgliederung beginnt
Ø Es bilden sich: Kopf mit allen Sinnesanlagen, Rumpf mit den
Extremitäten und Schwanzanlage
c) aus der fetalen Phase:
Ø Ab der 9. Woche: deutlich menschliche Gestalt erkennbar
14) Schema von Spermien
1 Plasmamembran
2 Äussere akrosomale Membran
3 Akrosom
4 Innere akrosomale Membran
5 Kern
6 Proximales Zentriol
7 Reste des distalen Zentriols
8 Dichte äussere Längsfasern
9 Mitochondrium
10 Axonema
11 Anulus
12 Ringfasern
7
A Kopf
B Hals
C Mittelctück
15) Schema von der Eizelle
D Hauptstück
E Endstück
Sehr hilfreich: http://www.biol.unizh.ch/reproglossar/
Angaben ohne Gewähr von Stefan Kaltenbach und Elaine Rabener
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