Zusammenfassung2.SemesterPsychische Störungen_Neuner_

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Psychische Störungen
(Hier sind seine Folien zusammengefasst und alles was er gesagt hat ergänzt, bei mir hat das hier für
eine 1,0 gereicht, er hat in der Klausur nur Sachen gefragt die er durchgenommen hat, außer eine
Zusatzfrage (d.h. für Zusatzpunkte) zu einen Störungsbild aus dem Buch)
Einführung
Körperliche Krankheiten werden nach Ätiologie diagnostiziert, da Kenntnis der Ursache für die Behandlung
unerlässlich ist. Die Diagnose psychischer Krankheiten ist eher phänomenologiosch, da die Ursachen oft nicht
genau bekennt sind, und stark durch die jeweiligen gesellschaftlichen Normvorstellungen geprägt.
Geschichte…
Moderne Entwicklung
Problem einer kategorialen Definition:
- Normal vs. abnormal?
- Gesund vs. Krank?
Psychische Störung
Unter psychischer Störung versteht man
- ein Syndrom oder Muster individueller Erlebens- und Verhaltensweisen,
- das Leiden verursacht,
- mit Einschränkungen in einem oder mehreren Bereichen des Funktionierens,
- mit erhöhtem Risiko für Krankheiten, Tod oder Suizid,
- mit Verlust von Freiheiten oder Einschränkungen in der Lebensführung
verbunden ist.
Klassifikation
Ziele der Klassifikation
Gefahr der Klassifikation
Devianz = Abweichung von in einer
bestimmten Zeit gültigen Normen und
Wertvorstellungen
Epidemiologie
Hierüber gibt eine
epidemiologische
Studie Auskunft
z.B. „Anzahl von
Neuerkrankungen
an Depression in
Deutschland“
Erstellung eines
ätiologischen
Modells
woher kommen
Depressionen, warum
sind mehr Frauen
betroffen,…
Epidemiologische Befunde
Betrifft den Lebenslauf der SP bis jetzt!
Junge Leute haben bis jetzt evtl. noch nichts
entwickelt, erkranken aber später noch
Höher als…
Betrifft die gesamte Lebensspanne aller!
Junge Leute haben hier sozusagen noch
„länger Zeit“ eine Störung zu entwickeln, Alte
haben evtl. schon eine gehabt!
Was ist ein Risikofaktor?
Korrelat: Depression – Armut
Beispiel: Armut geht voran
Armut als Risikofaktor
Beispiel: Armut kann verändert werden
Armut als variabler Risikofaktor
Beispiel: Lindert es die Depression wenn die
Person aus der Armut geholt wird?
Armut als kausaler Risikofaktor
Varianten epidemiologischer Studien
-
-
-
Haushalts-Surveys
o Ziel: repräsentative Studie z.B. über Bielefeld
o Methoden z.B. Zufallsanrufe
o Geeignet für…
Studien über Störungen mit geringem Hospitalisierungsgrad
Störungen die die Teilnahmebereitschaft nicht noch stärker einschränken
(z.B. Depression)
Key-informant Surveys
o Alle psychisch Kranken die je mit einer Einrichtung zu tun hatten werden erfasst
o Aus der Anzahl kann man Prävalenz errechnen
o Geeignet für …
Krankheiten mit hohem Hospitalisierungsgrad
Längsschnittstudien
o Geburtskohorten
o High-risk Studien
Risikoeinschätzung
Relatives Risiko
Männer : Frauen 3,4 : 2,0 = 1,7 Männer haben1,7-faches Risiko
Odds Ratio
(Verhältnis kranke Männer : gesunde Männer) : (Verhältnis kranke Frauen : gesunde Frauen)
Ätiologie
Überlegung I: Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Überlegung II: Genetische Ursachen
Genpolymorphismen = Genvarianten innerhalb einer Population
Uns interessiert, was die Gene mit Polymorphismen unterscheidet
Evidenz für genetische Zusammenhänge
Neuere genetische Studien
Linkage Analysen
- wenn ich Gemeinsamkeiten zwischen psychisch Kranken erkenne (z.B. blaue Augen und Depression) suche
ich das Gen das blaue Augen codiert und gucke ob es auch Depression verursacht
Assoziationsstudien
- Man hat den Verdacht, dass Depression mit Serotonin zusammenhängt, dann werden die für die
Ausschüttung verantwortlichen Gene auf Polymorphismen hin untersucht, die eine unterschiedlich starke
Ausschüttung bedingen könnten
Problem: Krankheiten sind oft nicht durch ein einziges Gen verursacht!
Epigenetik
Die Beschaffenheit der
Gene ist also auch
„lernabhängig“!
(Beispiel: Spatzen in Stadt)
Bei Menschen ist dies noch
nicht nachgewiesen, es
wird aber vermutet, dass
die Stressregulation in der
Kindheit stark geprägt wird!
Vulnerabillitäts-Stress-Modell ist unbrauchbar, wenn Gene durch Stress verändert werden können
Umwelterfahrungen die die Stressregulation prägen können
Gründe: Epigenetik,
eingeschränkte
Gehirnentwicklung
Pränatale und perinatale Umwelterfahrungen
-
Substanzkonsum in der Schwangerschaft
Stress in der Schwangerschaft
Infektionen in der Schwangerschaft
Geburtskomplikationen
Erziehungsstil
Postnatale Umwelterfahrungen
- Scheidung
- Konflikte der Eltern
- Trennung von einem Elternteil
(Unsichere Bindung)
- Psychopathologie der Eltern
- Ab der Vorschule: maladaptive Beziehungen zu
Gleichaltrigen (Peers)
Resilienz / Widerstand
Gibt es eine Interaktion zwischen Genetik und Umwelt?
Mögliche Mechanismen
Stress
Der zweite wichtige ätiologische Faktor neben Genetik
Stress = Reaktion des Körpers auf Bedrohungen/Gefahren
Bedrohung beruht auf unserer Einschätzung der Situation, Gefahr muss nicht gegeben sein
Gefahr reale Gefahr
Heute: Korrelation Bedrohung – Gefahr sehr gering, da wir falsches Bild z.B. durch Medien vermittelt bekommen
Beispiel: Auto ist weit gefährlicher als Mann mit Turban
Die Verteidigungskaskade
Vorbereitung auf Kampf oder Flucht bei unmittelbarer Bedrohung
Freeze
Flight / Fight
Fright
Faint
Tot stellen
Ohnmacht
Freezing
- Orientierungsreaktion
- HR sinkt
- Bewusstwerden der Bedrohung
- Zeitgewinn, da man durch Erstarren
evtl. später entdeckt wird
Overt Action (Flight / Fight)
- Adrenalinausschüttung
- Cortisolausschüttung
- HR und Blutdruck steigen
- Verdauung schaltet sich aus, evtl.
Darm- und Blasenentleerung
- Bronchien erweitern sich
- Pupillen erweitern sich
- Hände schwitzen
Stressreaktion
Die Amygdala ist die wichtigste Schaltstelle bei der Reizreaktion.
Sie reagiert bei Bedrohung extrem schnell (100 ms, „erster Schreck“).
Der PFC ist für die objektive Bewertung und Handlungssteuerung
verantwortlich, er arbeitet langsamer, kann die Amygdala aber bei einer
objektiv unbegründeten Reaktion hemmen.
HPA - Achse
Schnellste Achse
Die HPA – Achse
Die Rolle der Hormone
Hypothalamus
Hippocampus
Hippocampus
Neuronale Verbindung
Hypothalamus
Hypophyse
CRH (Cortisol-AuslöserHormon)
Blut-Hirn-Schranke
Hypophyse
Nebennierenrinde
ACDH
Nebennierenrinde
Cortisol
Feedbackschleife,
wann genug Cortisol
ausgeschüttet
Wirkung von Cortisol
-
keine unmittelbare sympathische Aktivierung wie andere Stresshormone (ca. 20 min)
eher bei eindauernder Bedrohung (z.B. Nachts auf Safari) hoher Cortisolspiegel
Blutzuckerspiegel hoch halten für
mögliche Flucht
Energie soll eingespart werden
Stress und Stressor
Heute sind Stressoren…
z.B. Fernsehen - Lernen
z.B. Partner 1 - Partner 2
Kampf / Flucht-Reaktion läuft heute meist ins Leere Krankheit, Autoimmunreaktionen
Hauptgruppen von Stresssoren
1. Daily hassles
2. Kritische Lebensereignisse
3. Traumatische Ereignisse
-
-
-
finanzielle Konflikte
wenig Freizeit
soziale Zurückweisung
Zu viel auf einmal schaffen
wollen
-
Tod einer nahe stehenden
Person
Opfer eines Verbrechens
Scheidung
Bei Prüfung durchfallen
-
Naturkatastrophen
Krieg, Unfälle
Plötzlicher gewaltsamer
Tod naher Personen
Vergewaltigung
Personen unterschieden sich in Menge der zu ertragenden Stressoren und den vorhandenen Mediatioren!
Mediatoren
sind stark von vorherigen Erfahrungen geprägt!
Appraisal / Bewertung Emotionsregulation
Bewertung der Situation hat starken
Einfluss auf die Stärke der
physiologischen Reaktion
Beim Versuch die Bedrohung /
Stressreaktion zu unterdrücken wird
die Reaktion durch die
Doppelbelastung stärker
Strategie des Umgangs mit
Stress spielt im täglichen Leben eine
entscheidende Rolle
Posttraumatische Belastungsstörung
(PTSD = Post-Traumatic Stress Disorder)
Folge kann sein:
Posttraumatische Belastungsstörung
-
viel diskutiert Frage ob ein traumatische Ereignis eine Störung nach sich ziehen kann
(auch heute taucht Frage noch bei Unglücken wieder auf)
Geschichte
o Letzte 40 Jahre: Ab Vietnamkrieg fest in Diagnosemanualen
o Frauenbewegung wehrte sich gegen verbreiteten Sexismus und sexuellen
Missbrauch als Misshandlungsform anerkannt, da es langfristige psychische
Folgen hatte
o Annahme der PTSD = Provokation, da Psychologie Krankheit als Folge von Vulnerabilität uns
Stress annimmt
o Holocaust-Überlebende werden teilweise als traumatisiert anerkannt
Erkenntnis: Vergewaltigungs- und Holocaust-Trauma ist das gleiche!
o 11. September: Viel Forschung, da durch Angriff von außen sogar Traumatisierungen durch
Medienberichte
-
(oberflächliche) epidemiologische Studie direkt nach dem
Anschlag
Anteil der traumatisierten Anwohner ist höher, je näher
sie am WTC leben
6,8%
20%
Trauma = Wunde (der Seele)
-
die Person erlebte oder war Zeuge einer Situation, in der Leben
oder körperliche Unversehrtheit bedroht war
erlebte dabei intensive Angst, Hilflosigkeit, Horror, Entsetzen
Alarmreaktion
Kreislauf der Posttraumatischen Belastungsstörung
Ist der Patient traumatisiert?
- Ereignis finden
- Kreislauf aufdecken
Viel extremer als Scheidung
oder Arbeitslosigkeit
Wiedererleben
= Noch Jahrzehnte später wird Ereignis ungewollt wiederelebt und erinnert
Dem Patient ist oft nicht bewusst dass es nur eine Erinnerung ist
Teilweise Flashbacks
mit verschiedenen Sinnen wird wiederelebt, man glaubt es passiere wieder
Todesangst, man bemerkt es aber von außen oft nicht
Vermeidung
= Patient lernt, dass bestimmte Erinnerungsreize Wiedererleben auslösen können und vermeidet
diese fortan
Aktive/phobische Vermeidung
Beispiele: nicht Bahn fahren, sich ablenken, nicht schlafen, tagsüber schlafen
Passive Vermeidung/Betäubung
Emotional numbing (Erregungsvermeidung) Patienten lernen, Gefühle nicht wahrzunehmen (bewusst
oder unbewusst)
Folge: auch positive Gefühle werden verdrängt, z. B. Familienglück wird nicht empfunden und
zurückgegeben, man fühlt sich isoliert
Übererregung
= „alertness“ Überaufmerksamkeit
Noch Jahre später Ängstlichkeit, viele Schreckreaktionen
Beispiele: Zusammenzucken wenn Schlüsselbund fällt, Schlafprobleme
Wenn Symptome aus allen drei Bereichen auftreten
Posttraumatisches Belastungssyndrom
Psychische Folgen einer PTSD
80% der PTSD-Patienten haben
mindestens eine komorbide Störung
Folgestörungen
- Affektdysregulation
Trotz Vermeidung: z.B. Ausrasten bei kleinsten Problemen, Gewaltausbrüche gegenüber Familie
Unklar ob Traumafolge oder in Kindheit nicht gelernt mit Problemen umzugehen
- Substanzmissbrauch
teilweise als Selbstmedikation
- Depression
Kann Folge der Vermeidung und Hilflosigkeit gegenüber der Angst sein
Kann auch selbst Traumafolgestörung sein
Lebenszeitprävalenz
-
PTSD 0 – 10%
Lebenszeitprävalenz größer z. B. für Altersgruppen die Kriege erlebten und Länder in denen höhere
Kriminalitätsrate herrscht
Bedingte Wahrscheinlichkeit der PTSD
-
nach einem Trauma entwickelt nicht jedes Opfer eine PTSD
z. B. Vergewaltigung nicht jedes Opfer hat eine Wahrscheinlichkeit von 40% eine PTSD zu entwickeln,
sondern individuelles Risiko hängt ab von Schutz- und Risikofaktoren
Schutz- und Risikofaktoren
Wer entwickelt eine PTSD und wer nicht? (Annahmen)
Hohe Wahrscheinlichkeit für Trauma:
- man gibt sich selbst auf, sieht keinen Ausweg mehr
- Bewusstseinsveränderung, man steht neben sich, Zeit
vergeht langsamer
Je mehr, desto höher Empfindlichkeit gegen Traumatisierung
Vermutung: Frauen nicht empfindlicher, aber öfter Opfer
Ätiologie
Hippocampusvolumen
Gehirn und Stress
-
Kein Stress: Präfrontaler Cortex aktiv („rationales Denken“)
Stress: Amygdala aktiv („emotionales, irrationales Denken“)
Personen mit PTSD schalten schon bei
geringen Reizen auf „Stressbetrieb“ um,
PFC wird deaktiviert
Angst-Störungen
Ängste sind oft unrealistisch
- man erkennt die physiologische Reaktion durch die Gedanken als Angst
- nach einer gewissen Zeit kann sich eine Angst vor der Angst (-Reaktion) entwickeln
- Gefühl des Kontrollverlustes stellt sich ein
Beispiele:
- Referate: Angst vor der Schamreaktion (oft bei sozialer Phobie)
- Spinne: Angst vor dem Ekel
- Gegenbeispiel Steckdose: Selbst bei Personen die oft Schläge bekommen korreliert Angst nicht mit
Gefährlichkeit Preparedness
Dimensionen der Angst
Ähnlich wie bei anderen Gefühlen
Einschätzung des Ausmaßes der Kontrollierbarkeit der Situation
„bedrohlich“ oder „nicht bedrohlich“
Angstgefühl oder kein Angstgefühl
Vorbereitung auf Kampf/Flucht
Meist zuerst Flucht ohne vorherige objektive Bewertung
Problem: daraus entsteht Vermeidungsverhalten
Funktion der Angst
Konditionierte/erlernte Angst vs. Preparedness?
Adaptiver Umgang mit Angst
Existentielle Dimension der Angst
-
Oft durch Vorerfahrungen geprägt
Nachdenken, z. B. vorm Schlafen
Kann selten auch zu Kampf-FluchtReaktion führen
Angststörung
Angststörung
-
Angst führt zu Funktionsbeeinträchtigung
Ausschluss körperlicher Ursachen
Ausschluss anderer psychischer Erkrankungen als Ursache
Differentialdiagnosen
Ängste in anderen Störungen
Klassifikation der Angststörungen
Situationsgebunden
Attacken
Nicht situationsgebunden
Panikstörung mit Phobie
Panikstörung ohne
Phobie
Phobie
Generalisierte
Angststörung
Keine Attacken
Angststörungen nach DSM IV
Phobien
Agoraphobie
- auf relativ viele Situationen generalisiert
- Gemeinsamkeit: wenig Fluchtmöglichkeiten
- Oft mit Panikattacken
Generalisierte Angststörung
- typisch: Sorgen über existentielle Dinge
- oft Rückversicherungsverhalten
Epidemiologie der Angststörungen
Risikofaktoren
Alter: bestimmte sensible Phasen
20: Erwachsenwerden, Umbruch, Berufswahl
40: Kinder erwachsen, Neuorientierung
Pubertät: Rollenveränderung,
Angst vor Blamage
Geschlecht: Frauen : Männer = (mind.) 2 : 1
- Unklar ob genetische oder hormonelle Ursachen
- Evtl. geben sie es auch nur öfter zu
Epidemiologie der Angststörungen
Stand der Behandlung von Angstpatienten
-
81% beim Hausarzt, 16% andere Fachärzte 6% Psychiater, 3% Psychologen, 1% Heilpraktiker
89% Medikamente, 74% allg. Beratung, 17% Psychotherapie
o Psychotherapie: 12% Entspannung, 11% Gesprächstherapie oder psychodynamische Therapie,
1% Verhaltenstherapie
nur 1% der Patienten erhält richtige Therapie!
Angstpatienten sollten nie Diazepine (Psychopharmaka) bekommen: psychische Abhängigkeit, Toleranz,
Rebound-Effekt (Absetzphänomen)
Phobien
Phobien
-
Angst vor eindeutig definierten, im allgemeinen ungefährlichen Situationen oder
Objekten (außerhalb der Person liegend)
-
Diese Situationen oder Objekte werden vermieden oder voller Angst ertragen
-
Häufig: Primäre Angst / einzelne Symptome sekundäre Angst (Angst vor dem
Sterben, Kontrollverlust, Gefühl, wahnsinnig zu werden)
-
Erwartungsangst bei Vorstellung des Objektes oder der Situation
Angst vor Situation/Objekt
Sekundäre Angst
- Angst vor Angstreaktion, Erregung
- Erhöhte Selbstaufmerksamkeit
Erwartungsangst
- selbst wenn Objekt nicht in der Nähe ist oder Phobie abgelegt
- immer noch Angst vor Angstreaktion
Ätiologie der Phobien
Mowrers 2-Faktoren-Modell
1. Schritt
KK von Angst
US
CS+US
CS
2. Schritt
CS wird diskriminativer Hinweisreiz
CS
Negative Verstärkung der Reaktion!
SD
Flucht /
Vermeidung
UR
UR
CR
R
CER
Angst
Beobachtungslernen
Bandura: Beobachtung der Angstkonditionierung (auch mit operanter Konditionierung, also nur vorhandene
Fluchtreaktion auslösen) einer anderen Person genügt auch, um Vermeidung zu lernen (s. 2. Schritt).
Kognitive Diathese Theorie
Es wurden erstmals Kognitionen einbezogen.
Wichtigste Frage: schätze ich die Situation / das Objekt als kontrollierbar ein?
Durch negative, unkontrollierbare Erfahrungen lernt der Mensch dass er Bedrohungen nicht bewältigen kann.
Diese Auffassung generalisiert er auf alles Bedrohliche, was eine erhöhte Ängstlichkeit zur Folge hat.
Kontra Soziale Phobie Theorie
Geringe Korrelation zwischen geringen sozialen Fähigkeiten und sozialer Angst
Es zählt eher die Bewertung der Situation und das damit verbundene Schamgefühl (Bedrohung der sozialen
Attraktivität). Der Grundgedanke ist oft, dass man seine Makel verbergen muss, was oft durch die Erziehung in
der Kindheit beeinflusst wird.
Kognitive Theorie
Kognitive Theorie
Kognitionen: Selbst als wenig kontrollfähig, Umwelt als bedrohlich
Kausalitätsproblem: Kognitionen Angst oder Angst Kognitionen
Befunde: Veränderung der Kognitionen kann die Angst verringern
Behandlung von Phobien
Expositionsverfahren
Kognitive Behandlung von Angst
Medikamente
Panikstörung
Panikattacke
-
Beschleunigter Herzschlag
Schwitzen
Zittern oder Beben
Gefühl der Kurzatmigkeit oder Atemnot
Erstickungsgefühle
Schmerzen/Beklemmung in Brust
Übelkeit/Magen-Darm Beschwerden
Schwindel/Nahe Ohnmacht
Derealisation/Depersonalisation
Angst vor Verlust der Kontrolle/vor dem Tod/verrückt zu werden
Taubheits-oder Kribbelgefühle
Hitzewallungen oder Kälteschauer
Aber kann von Außen nicht
zu sehen sein!!
z. B. durch Nebel sehen
z. B. Fremdsteuerung
Panikattacken
Man kann Attacken ohne eine
Panikstörung oder mit einer anderen
Störung verbunden haben
Panikstörung
-
-
Wiederkehrende unerwartete Panikattacken
Konsequenzen der Panikattacken für das Leben
o Anhaltende Besorgnis über das Auftreten
weiterer PA
o Sorgen über die Bedeutung der PA
(Herzinfarkt, verrückt werden, etc.)
o Deutliche Verhaltensveränderung in
Folge der PA
Mit oder ohne Agoraphobie
Vermeidung
Sicherheitsverhalten
- weniger körperliche Belastung
- Abhängigkeit von Hilfsmitteln (Tabletten,
Handy, etc.)
- Abhängigkeit von Begleitung
- Vermehrte Arztbesuche
- Einschränkung des Aktionsradius
- Kündigung der Arbeitsstelle
- Veränderung im familiären
Zusammenleben
Ätiologische Faktoren von Panikattacken bei Panikstörung
Das psychophysiologische Modell der Entstehung einer PA
-
eine situationsungebundene PA zu erklären ist sehr schwer, da Hinweisreiz und Verstärker unklar sind
kognitives Modell
unspezifische Körpersymptome Panik
Selbsterfüllende Prophezeiung der Gefahr, da Symptome (z. B. Herzrasen als Bestätigung gesehen werden
(Beispiel: PA durch Treppenlaufen und anschließendes Achten auf eigenen Herzschlag)
Schon minimale
Stressoren
können reichen
Panikpatienten sind
oft viel sensibler für
körperliche
Veränderungen
Oft sehr
unterschiedliche
Ängste (Ersticken,
Ohnmacht, PA,…)
Ätiologie der Panikstörung
Experiment:
- CO2-reiche Luft führt normal zu etwas schnellerer Atmung
- Coverstory: Entspannungs- vs. Alarmreaktion
- Messung der Angst vor Körperempfindungen
(Ungewöhnliche Körperempfindungen beunruhigen mich, Wenn mein Herz schnell schlägt bekomme ich
Angst vor einem Herzanfall,…)
Anteil der
Personen die PA
entwickelten in %
der
Ergebnis:
- Angst vor Körperempfindungen spielt eine wichtige Rolle
- ABER nur wenn Personen keine äußere Erklärung für Körperreaktion haben (Coverstory: Entspannung) ist
die PA sehr wahrscheinlich
Behandlung
Medikamente
Verhaltenstherapie
Generalisierte Angststörung
Generalisierte Angststörung
-
-
Übermäßige Sorgen um verschiedene Ereignisse und Tätigkeiten
Schwierigkeiten, die Sorgen zu kontrollieren
Erregungssymptome
o Ruhelosigkeit, auf dem Sprung sein
o Konzentrationsschwierigkeiten
o Reizbarkeit
o Muskelspannung
o Schlafstörungen
Sorgen nicht beschränkt auf Merkmale einer anderen psychischen Störung
Wichtige Abgrenzung
- ≠ Agoraphobie oder Phobie GAS: Sorgen in alle Richtungen, nicht auf spezifische Objekte oder
Krankheiten bezogen
- ≠ Depression Depression: Grübeln, negative Denkmuster aber keine Befürchtungen in alle
Richtungen, GAS - Sorgen nicht gleich Grübeln
Ätiologie der GAS
Annahme: hinter Sorgen steht eine tiefe
Angst, z.B. Angst vor Verlust des Kindes
Behandlung der GAS
Ziel ist es, sich der Angst zu stellen, sie zu akzeptieren und sich bewusst zu machen, dass das
Eintreten sehr unwahrscheinlich ist
Zwangsstörung
≠ Zwanghafte
Persönlichkeitsstörung
Zwangsstörung
Zwangsgedanken (auch Impulse, Bilder)
- Angst vor Ansteckung
- Angst vor dem Ausdruck von sexuellen oder aggressiven Impulsen
- Angst vor Körperdysfunktion
- Ich-dyston
- Abgrenzung zur GAS, Wahnhafte Störung, Schizophrenie
(Gedankeneingebung) wichtig
Zwangshandlungen
- Ritualisiertes Verhalten oder mentale Handlung zur Abwendung der
Befürchtung aus Zwangsgedanken
- Klar übertrieben und nicht real zweckdienlich, auch magisch
- Waschzwang, Kontrollzwang, Ordnungszwang, Horten, Zählzwang,
Wiederholungszwang, etc.
-
Zwangshandlungen:
Hintergrund sind oft eher
Scham und Druck als Angst
Erziehung in der Kindheit
hat vermutlich wichtigen
Einfluss
Häufig zeitweise Widerstand gegen eigene Handlungen
Häufig Verheimlichungstendenz (v.a. Zwangsgedanken)
i. d. R. erst nach 10-12 Jahren Therapie
Zwänge sind für gesunde Personen kaum nachzuvollziehen
Typische Zwangsgedanken:
o „Wenn ich das wegwerfe dann brauche ich es bestimmt irgendwann“
o „Wenn ich auf die Fugen trete stirbt meine Mutter“
Ich-dyston vs. ich-synton
gehören die Gedanken zu mir?
Ich-dyston:
In ruhigen Momenten ist sich Patient
der unlogischen Gedanken selbst bewusst
Kontinuum:
Weit weg von
bedrohlicher Situation
Ich-dyston
Ich-synton
In erregtem Zustand glaubt Patient,
seine Vorstellungen seien real
Nahe an
bedrohlicher Situation
Ich-synton
Umfeld
- im engen Umfeld wird die Störung zugelassen
- oft werden Partner und Familien in die Handlungen mit eingebunden
- Aus Angst vor der Reaktion des Kranken werden extreme Dinge mitgemacht
Psychoanalytische Sicht der Zwangsstörung
Hintergrund: Sauberkeitserziehung in der analen Phase
- dramatische Einschränkung des Autonomiebestrebens
- moralische Begründung: „Man tut das nicht“
- Wenn zu schnell und zu radikal: Konflikt zwischen starkem Über-Ich und Bedürfnis
- Später greift starkes Über-Ich bei verschiedenen Situationen durch: „Warum denke ich so etwas, das muss
ich sofort vergessen, sonst verliere ich die Kontrolle“ Zwangsgedanken können entstehen
Generell hat strenge Erziehung einen Einfluss
Beispiel: Frau hat mit 17 Jahren ein Kind bekommen, Eltern sind sehr streng
Sie nimmt sich vor, ab jetzt nie wieder einen Fehler zu machen und ihre Eltern nie wieder zu enttäuschen
Lerntheoretisches Modell
z.B. Kaffeemaschine aus?
Kontrolle über Gedanken nur über
bestimmte Zeit möglich, dann denkt
man erst recht daran
Fazit: nicht Gedanke selbst ist Problem (z.B. „ich könnte das Kind von der Brücke werfen“), sondern das
Entsetzen und der Versuch es zu unterdrücken
Kognitives Modell der Zwangsstörung
Behandlung der Zwangsstörung
Da sonst häufig fehlende Realitätstestung
Depression
Fast alle Menschen hatten schon mal eine depressive Phase (meist interpersonale Krisen)
Depression ist eine Krise die intensiver wird und aus dem Ruder läuft…
Ähnliche, aber intensivere Symptome:
- Antriebslosigkeit, Motivationsverlust, Kraftlosigkeit
- Anhedonie (= Lustlosigkeit)
- Müdigkeit
- Leere, wahrgenommene Sinnlosigkeit
- Ruhelosigkeit, aber kein Ziel
- Hilflosigkeit ( besonders bei Depression zentral)
- Grübeln
- Sozialer Schmerz (Bei Zurückweisung oder
Verlust sehr intensiv, auch körperlich
wahrnehmbar)
Sinn der Symptome
-
-
Sozialer Schmerz
o Bindungsfähigkeit
o Vermeidung von Trennung wenn möglich
o Stärker je wichtiger die Person für mein Leben ist
Weinen
o Soziales Signal Schutz, Verschonung, Anteilnahme
Verlangen nach sozialer Unterstützung
o Besonders nach sozialem Verlust Vergewisserung
o Mensch braucht Gruppe existentilell
Grübeln, Pessimismus
o Aus Fehlern lernen
o Normal ist ein funktioneller Optimismus der der Zielerreichung dient
o Pessimismus = nicht vorhandene positiv-Bias
o Nötig, damit man Realität akzeptiert und fruchtlose Bemühungen einstellt
DEPRESSION = anderes Ausmaß der Krise
Depression
„Normale Krise“
Genereller Verlust an Freude und Interesse
Leere und Traurigkeit ohne dass der Anlass noch
bewusst ist
Unspezifische körperliche Schmerzen
Intensives Gefühl der Wertlosigkeit und Schuld, Suizid
als einziger, idealisierter Ausweg
Trotzdem noch Interessen, Leben muss weitergehen,
(z.B. positive Erinnerungen an Verstorbene)
Anlass im Fokus, irgendwann Verarbeitung
Pessimismus: man schätzt seine Chancen nun als
etwas schlechter ein
MANIE Nicht als positiv zu sehen
-
allgemeines Hochgefühl
Ideenflucht = man mach so viele Plane, dass sie
sowieso nie zu realisieren sind
Reizbarkeit/Kränkbarkeit (durch Überzeugung, eigne
Pläne seien genial)
-
Wahnvorstellungen (z.B. eigne Berühmtheit)
BIPOLARE STÖRUNG
Depressive Phase: Scham, Reue
- realistische/pessimistische Sicht auf
Taten
- Depression, Grübeln
Klassifikation
Ätiologie
Psychoanalyse:
Orale Phase (Geburt 1 Jahr)
- absolute Abhängigkeit
- orale Befriedigung einzige Handlung
Kognitive Theorien
Becks Kognitive Theorie
Negative Triade:
- Welt ist schlecht, böse,..
- Selbst ist wertlos
- Zukunft bleibt düster, es wird sich nichts ändern
Depressionen sind negative Grundüberzeugungen die durch ein
negatives Lebensereignis aktiviert wurden
Durch negative Grundüberzeugungen entsteht ein negatives
kognitives Schema nach dem Informationen interpretiert und
abgespeichert werden
Die kognitiven Schemata halten die negative Triade aufrecht
-
3 Gründe für die Aktivierung von negativen kognitiven Schemata:
Schon in Kindheit negative Erfahrungen von Unkontrollierbarkeit Entwicklung einer Depression
Durch Erziehung (oft: konditionale Anerkennung) Entwicklung rigider Schemata: nur bei perfekter Leistung
ist man „etwas wert“ unerreichbar
Vulnerabilität Bedrohungspotential von Ereignissen viel höher
Theorie der gelernten Hilflosigkeit von Seligman
Experiment mit Hunden: Entdeckung der gelernten Hilflosigkeit, die bestehen bleibt,
selbst wenn die Bestrafungen kontrollierbar werden
Kontrollierbarkeit als zentrales Element bei Angststörungen und Depression
Annahme: Depressive haben (z.B. durch harte und ungerechte Bestrafung in der Kindheit) gelernt, dass sie in
einer negativen, nicht beeinflussbaren Welt leben
Warum werden nicht alle Kinder mit solchen Erfahrungen depressiv?
Attributionstheorie (Weiner)
Depressive haben zusätzlich ein internal-stabil-globales Attributionsmuster für Niederlagen (Erfolge: Gegenteil).
Ohne dieses Muster wirkt sich die Unkontrollierbarkeitserfahrung nicht so stark aus.
Vorteil der Theorie: für Patienten sehr eingängig und auch entlastend, Verstehen eigenen Zustand
ABER: Richtigkeit als Ursache-Wirkungsmodell noch nicht überprüft
Interpersonale Befunde
Wie halten Depressive durch ihr Verhalten ihr Krankheitsmuster aufrecht?
Beginn: Depressive schätzen ihr (noch intaktes) soziales Netz falsch ein, haben ein verändertes, lustloses
Kommunikationsmsuter
geben den Interaktionspartnern keine positive Rückmeldung (Verstärkung)
nach 4 bis 6 Wochen geht Toleranz des Unfeldes für Verhalten zu Ende
Genervtheit, keine aufmunternden Sprüche mehr
Auf Seiten der Depressiven: Rückversicherungsverhalten gegen das Personen anfangs noch anreden, auf
das aber zunehmend aversiv reagiert wird
- Negative Aussagen über Selbst oder eigene Situation, man will einen Widerspruch hören
- Kurzfristige emotionale Entlastung
- Langfristig wird negatives Welt- oder Selbstbild aufrecht erhalten
- Oft wird bei einer Diskussion das Bild vom Depressiven verteidigt (Verfestigung)
- Tatsächliche Probleme werden hier nicht angetastet
Therapie: Versuch durch Nicht-Reaktion Verhalten nicht weiter zu verstärken
Biologische Befunde
Monoaminmalngel-Hypothese eher von Medikamentenindustrie unterstützt
Besserung der Symptome durch agonistische Medikamente, aber Zusammenhang nicht belegt, unklar
Neroendokrinologie
Hyperkortisolismus
mehr Cortisol über Tag hinweg als
Gesunde
Deamethason-Hypothese
Kann dieselben Rezeptoren im Gehirn
besetzen wie Cortisol
Cortisolspielgel sollte durch
Feedbackschleife gesenkt werden
funktioniert bei Depressiven nicht so gut,
heißt das das die HPA Achse bei
Depressiven verrändert ist?
Annahme von 2 Depressionstypen:
Misshandlungsbezogne Depression
Veränderung der HPA Achse, durch Stress
entstanden
Anderer Typ
o.g. Veränderungen sind vermutlich nicht
vorhanden (Reaktion oben normal)
Beginn weniger Stressabhängig?
Broca-Areal Cg25: Annahme dass Abnahme der Aktivität mit
Therapiererfolg korreliert
Placebo und Medikament gleicher Effekt!
Substanzmissbrauch
/Abhängigkeit
Gründe für Rauchen…
- Lecker
- Gesellig
- Entspannung/Pause
Sucht ist eigentlicher Grund!
ohne Sucht wären wir gar nicht so angespannt…
- ….
Metaanalyse: Wirksamkeit von
Prävention
momentan werden viele nicht sehr
wirksame Dinge durchgeführt, einige
wirksame Maßnahmen sind nicht
eingeführt worden!
Alkoholkonsum
Akoholismus
Kontinuum, oft Grenze nicht genau definierbar
Diagnosekriterien:
Alkohol und Krankheiten
Ab einem Drink pro Tag bis 2 Drinks pro
Tag steigt da Risiko für Unfälle, Gewalt,
Krebs und Zerebrovaskuläre Krankheit
(Hirngefäßerkrankungen, Schlaganfall)
In Ländern mit wenig Beschränkung wie
Deutschland mehr Konsum und mehr
Fälle von Leberzirrhose
Substanzmissbrauch
Konsum trotz bestehender Problem durch den
Konsum der Substanz
- Vernachlässigung von Pflichten
Substanzabhängigkeit
Substanzmissbrauch mit
- Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen
körperliche Abhängigkeit
-
Konsum trotz körperlicher Risiken
Konsum trotz Problemen mit der Polizei
Konsum trotz psychosozialer Probleme
-
Bedürfnis nach mehr
Konsum von mehr als beabsichtigt
Erfolgloser Wunsch der Kontrolle
Viel Zeit für Beschaffung/Konsum/Erholung
Vernachlässigung anderer Aktivitäten
Fortesetzter Missbrauch trotz erheblicher
Probleme
Beides gefährlich!!!
Ätiologische Faktoren
Lebenszeitprävalenz:
- Alkoholabhängigkeit: 4 - 5%
- Alkoholmissbrauch: 5 - 12%
Einjahresprävalenz:
- Alkoholabhängigkeit: 1,4 - 3%
- Alkoholmissbrauch: 1 -5%
Genetische Faktoren
Vererbbare psychische Krankheiten können bei
biolgischen Familien die Ursache sein für
Folgestörung Suchteerkrankung
Modellernen (z.B. Vater benutzt Alkohol zur
Emotionsregulation
(Suchtverhalten ist hoch chronifiziert)
Zentrale kognitive Komponente des Effekts
Körperliche Abhängigkeit
- Entzug (maximal eine Woche)
- Toleranz
Psychische Abhängigkeit (teilweise weit länger als körperliche)
- Verändertes Belohnungssystem
Normal
Kontrollinstanz
Nucleus
Accumbens
Ventrales
Tegmentum
Verlangen wir nur noch
größer wenn
Annäherungsverhalten
unterbrochen wird (kein
Automat in der Nähe,…)
Besser als erwartet Dopaminausschüttung
(= Belohnung)
Suchtgedächtnis
- Alle Substanzen wirken unterschiedlich, aber letztendlich aufs dopaminerge System
- Suchtmittel können einen starken motivationalen Zustand auslösen
- Ist aber nicht einmal nötig, da Konditionierung auf Hinweisreiz (z.B. Kaffee) das Verlangen auch schon
auslösen kann
- Craving = Das extrem fordernde Verlangen nach Suchtmitteln
- PFC muss ständig aktiv kontrollieren um Konsum zu verhindern
- Überangebot: Doppelte Ausschüttung von Dopamin durch Belohnung
(Besser als erwartet) und der Wirkungsweise der Substanz selbst
o Das massive Verlangen entsteht
o Belohungssystem wird verdorben (vieles mach im Vergleich zum Rausch nicht mehr wirklich Spaß)
o Kontrollfähigkeit des PFC nimmt ab
Ein Agonist setzt sich an die Rezeptoren der
Nervenzellen und ruft dieselbe Wirkung wie die echte
Substanz hervor
Psychosozialer Kreis
- Wirkungserwartung: Man glaubt, Probleme nicht mehr ohne Substanz lösen zu können
- Oft kennen Patienten nur noch andere Süchtige
- Koabhängigkeit von Partnern oder Familie
- Die eigne Rolle im System hat sich verändert, oft reagiert Umfeld überrascht und aversiv auf neue
Entscheidungsansprüche
Essstörungen
Studie. Covergirls vom Playboy BMI und optische Figur nehmen dramatisch ab!
Misswahlen:
Anorexia Nervosa
-
Kontinuum der Körperwahrnehmung: normal
wahnhafte Verzerrung
Dick sein = keine Kontrolle haben, weniger wert sein
Nicht essen = Stärke, Erfolg
Abgrenzung Anorexia (bulimischer Typus) zur Bulimie: BMI < 17,5 immer Anorexie
Bulimia nervosa
-
meist kein oder kein starkes Untergewicht
Anorexie: Verhaltenstipps
- Stolz auf Anorexie
- Anorexie als Lebensstil
- 10 Gebote
Wird so von Patienten nicht zugegeben
Wichtigste Intervention Patienten brauchen andere Quellen von Selbstwert als Körper/Hungern!!!
Komorbidität
-
Depression (50 bis 90 %) allein Nahrungsmangel macht depressiv (Nachkriegsstudie)
Angst, insbesondere soziale Phobie und Zwang (bis 60%)
Substanzmissbrauch (12-20%)
Persönlichkeitsstörungen (20-80%)
Persönlichkeitszüge: Perfektionismus, Zwanghaftigkeit, Askese, Abhängigkeit, Angepasstheit, etc.
Ätiologie
Kognitiv-Verhaltenstherapeutisches Störungsmodell
relativ gut therapeutisch nutzbar
Kreise: Unterschied ist das Gewicht (Essanfälle bei Anorexia fehlen)
Grüner Kreis: tritt in Gang wenn man eine Diät erfolgreich durchführt (und „vorbelastet ist“ z.B. keine andere
Quelle von Selbstwertgefühl)
Wichtig: Äußere Faktoren Belohnung nur will soziokultureller Kontext Abnehmen belohnt
viele anorektische Patientinnen waren vorher dick wurden „bestraft“
Grüngelb
- Mädchen die es nicht schaffen z.B. bei Emotionen restriktiv zu bleiben
- Kompensation Erleichterung (negative Veratärkung)
- Es gibt viele Mädchen im Grenzbereich Anorexie – Bulimie (keine exakte Grenze, manche schwanken)
Schizophrenie
„Kennen“ von Informationen ohne Grundlage von
Sinnestäuschungen o. ä.
- meist verkettet zu zusammenhängenden Geschichten
- betreffen meist eigne Person (Mafia, FBI)
- Alltagserlebnisse werden teilweise im Dienste des Wahns
umgedeutet (Postauto das länger als normal hielt,…)
- Uantastbar durch widersprüchliche Information u.
- Argumente
- Patient spricht nicht über Wahn da keiner wissen darf dass
er es „durchschaut“ hat
- Patienten tun sich fast nie mit anderen Patienten zusammen
die an ähnliche Dinge glauben (Religion = nur kein Wahn
weil von vielen Menschen geteilt)
- Wahn ist immer mit Denkstörungen verbunden, deshalb sind
die Geschichten meist nicht in sich logisch und treten nur
bruchstückhaft zu Tage, für den Therapeuten in
psychotischer Phase des Patienten nicht deutbar
Sinnestäuschungen
- Kontinuum von Erfahrungen
- Synästhesie (relativ normal,
Verschmelzung von
Sinneswahrnehmungen z.B. bei Blau
einen tiefen Ton hören)
- Illusionen (tatsächliche Fehlerkennung,
z.B. ein Fahrrad für einen Tiger halten)
- Halluzinationen ( Wahrnehmungen wie
Gerüche, Geräusche, Objekte völlig ohne
tatsächlichen Anlass (d.h.nicht durch
Drogen induziert
- Gedankenlautwerden
Aufmerksamkeitsdefizite
- Schwierigkeiten, Aufmerksamkeit
auf Therapeut und Gespräch zu
lenken/halten
- „sind in einer anderen Welt“
Wahrnehmung
Wahn
Affektive Symptome
Symptome
Formale Denkstörung
-
-
-
Konkretisiertes Denken = Sprichworte werden nicht
verstanden, nur Wortsinn kann erfasst werden
Zerfahrenheit = von bestimmten Abläufen (z.B.
Anziehen) können nur Bruchstücke ausgeführt
werden, Teile des Ablaufs „fehlen“ einfach
Neologismen = z.B. zur Beschreibung der Krankheit,
werden selbstverständlich benutzt
Inkohärenz = Sätze haben weder grammatischen
noch logischen Zusammenhang
Sprachverarmung = meist bleibend (Beispiel:
Unterhaltung ist sehr schwer weil Patienten nach
einem Satz oft Lust verlieren oder nicht bemerken
dass das Gespräch weitergehen könnte und sollte
Gedankenflucht, Lockerung des
Sinnzusammenhangs
-
Anhedonie = Verlust von Freude (auch bei
Depressiven)
Affektverflachung = Verlust jeglichen
intensiven Gefühleserlebens (deshalb auch
oft weniger starke Reaktion auf
beängstigende Wahnvorstellungen)
Inkongruenter Affekt = Gefühle passen oft
überhaupt nicht zu Situation
Psychische Defizite
Defizit in Initiative und Antrieb, Apathie
Oft über akute psychotische Phase hinaus, teilweise
nicht einmal Aufstehen (aber ≠ Depression: Schizophrene
leiden nicht darunter)
Intellektueller Abbau
Gedächtnisdefizit
Wahn: Klassische Typen
Paranoider Wahn
= jemand will einem Böses (80% der Patienten)
Eifersuchtswahn
= extreme Eifersucht mit haltlosen Vorwürfen (öfter bei Alkoholpatienten)
Beziehungswahn
= alle Umwelteindrücke werden auf sich selbst bezogen (Beispiel: Zugunglück passierte nur um Person ein
Zeichen zu geben, sie muss die Botschaft unbedingt verstehen)
Größenwahn
Gemachte Gedanken
= Gedanken sind nicht die eignen sondern von anderer Person gemacht (Entsprechung: eigne Handlungen
werden auch als nicht kontrollierbar empfunden, Vermutung: evtl. Erklärungsmuster für eigne seltsame
Gedanken)
Bizarrer Wahn
Bizarrer vs. nicht bizarrer Wahn
Nicht bizarrer Wahn
Dinge die theoretisch möglich wären
(z.B. Russenmafia)
Bizarrer Wahn
Dinge die nicht denkbar sind
(Haare wachsen nach innen,…)
Bei verschiedenen Krankheiten
nur bei Schizophrenie
Kognitive Defizite
-
die bleibenden kognitiven Defizite entscheiden ob der Patient später gut zurechtkommt
teilweise kann schon die kleinste Handlung überfordern
Outcome ist deshalb bei Akademikern am geringsten
Erstrangsymptome nach Schneider
nicht evidenzbasiert aber in der Praxis üblich
- Gedankenlautwerden
- Stimmenhören in dritter Person (oft Dialoge, Kommentare, Befehle, sehr gefährlich (Suizid) und für den
Patienten aversiv)
- Kommentierende Stimmen
- Körperhalluzinationen (von außen gemacht)
- Gedankenentzug oder –beeinflussung
- Gedankenausbreitung (die eigenen Gedanken breiten sich kaut aus, so dass sie von anderen
aufgenommen werden können)
- Wahnwahrnehmung (zum Wahninhalt kongruente Sinnestäuschungen (meist Halluzinationen))
- Eigene Handlungen werden als durch äußere Mächte beeinflußt oder gemacht erlebt
Klassifikationen
Positivsymptome: kommen zum
Erleben hinzu
Negativsymptome: Fehlen im
Erleben
Diagnose nach DSM IV
Desorganisierter Typus: nicht fähig eigenen
Lebensvollzug zu organisieren
Katatoner Typus: Katatonie äußert sich in
unnatürlichen, stark verkrampften Haltungen
des ganzen Körpers
Verlauf
Prodromalphase
- meist 5 Jahre
- unspezifische Auffälligkeiten (Verstimmungen, Drogen, Schulabbruch,…)
- Beginn einer Schizophrenie und normale Krise nicht zu unterscheiden
Psychotic Prephase
- Ø 1 Jahr
- Bis Maximum der Erkrankung
- Meist findet noch keine Behandlung statt (!)
Epidemiologie
Komorbidität
-
Depression (auch schon im Frühverlauf)
Alkohol – und Drogenmissbrauch
o Folgen: Vermehrt positive Symptome
o Weniger Affektverflachung
o Geringere Compliance
o Kaum Beschäftigung in Reha-Maßnahmen
o Gefahr der Beschaffungskriminalität
Ursachen der Schizophrenie
- Annahme starker genetischer Einflüsse
- kein Hinweis für Erziehungsmängel als Ursache der Schizophrenie
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