Patienteninformation

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Die koronare Herzkrankheit
02
Vorwort
Sehr geehrte Patientin,
sehr geehrter Patient,
bei Ihnen wurde eine koronare Herzkrankheit, kurz KHK, diagnostiziert und Sie sollen
sich im Krankenhaus weiteren Behandlungen unterziehen.
In dieser Informationsbroschüre finden Sie grundlegende Informationen zu Ihrer Erkrankung sowie zu den Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Detailfragen zu Ihrem Krankheitsbild und Ihrem individuellen Behandlungsplan erläutert
Ihnen Ihr behandelnder Arzt gerne.
Wir wünschen Ihnen gute Besserung,
Ihre Abbott Vascular Deutschland GmbH
Inhalt
03
Inhalt
Vorwort
Das Herz-Kreislauf-System Das Herz Seite
04
Die koronare Herzkrankheit
Symptome der KHK (koronare Herzkrankheit) 06
KHK-Risikofaktoren 07
KHK-Diagnose 08
KHK-Behandlungsmöglichkeiten 10
Die Koronarintervention
Die Ballondilatation 11
Die Stentimplantation 12
Die Bypass-Operation 15
Zurück in den Alltag
Informationen 16
Tipps: Ernährung, Bewegung / Sport, Selbsthilfegruppen
17
Glossar
Begriffsverzeichnis
18
Notizen
Platz für Ihre Notizen
21
04
Das Herz-Kreislauf-System · Das Herz
Das Herz-Kreislauf-System
Herz, Blutgefäße und das Blut bilden zusammen das Herz-Kreislauf-System. Es ist das
Versorgungs- und Transportsystem unseres Körpers. Für uns Menschen ist es lebensnotwendig. Im Blut werden Sauerstoff und Nährstoffe zu den einzelnen Organen und
Geweben des Körpers transportiert. Auch Botenstoffe, wie z.B. Hormone, sind für ihre
Arbeit auf das körpereigene Transportsystem angewiesen.
Das Herz
Das Herz ist ein etwa faustgroßer Muskel. Normalerweise sitzt er leicht nach links versetzt hinter dem Brustbein. Seine Aufgabe ist es, Blut durch den ganzen Körper zu
pumpen. Das Herz ist Tag und Nacht im Einsatz und pumpt pro Tag etwa 6.000 bis
8.000 Liter Blut – eine fast unvorstellbare Leistung für diesen kleinen Muskel !
Das Herz setzt sich aus zwei Hälften zusammen:
Rechte Herzhälfte:
Von hier aus wird das »verbrauchte«, sauerstoffarme Blut in den Lungenkreislauf
(kleiner Kreislauf) gepumpt. In der Lunge wird es wieder mit Sauerstoff angereichert
(so genannter Gasaustausch). Dann strömt das Blut in die linke Herzhälfte.
Obere
Körperhälfte
Kapillaren
Lunge
Kapillaren
Lungenkreislauf
und Körperkreislauf:
Blut mit wenig
Sauerstoff in Venen
Lungenkreislauf
und Körperkreislauf:
Blut mit viel
Sauerstoff in Arterien
Herz-Vorhöfe
Herz-Kammern
Untere
Körperhälfte
Kapillaren
Linke Herzhälfte:
Von hier aus wird das sauerstoffreiche Blut in den Körper (großer Kreislauf) gepumpt,
sodass alle Organe und Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden
können.
Das Herz-Kreislauf-System · Das Herz
05
Das Herz benötigt für seine Arbeit besonders viel Sauerstoff. Für die Versorgung des
Herzens sind die Herzkranzarterien (Koronararterien) zuständig.
Die Herzkranzarterien für die Sauerstoffversorgung des Herzens:
• Die rechte Herzkranzarterie (right coronary artery, RCA)
• Die linke Herzkranzarterie (left coronary artery, LCA), die sich aufteilt in:
Den Ramus interventricularis anterior (RIVA)
Den Ramus circumflexus (RCX)
Diese Hauptgefäße verzweigen sich in viele kleine Arterien, die alle Teile des Herzmuskels mit Blut versorgen.
Das Herz
Aorta
Lungenarterie
rechte Herzkranzarterie
rechtes
Herzohr
linkes
Herzohr
linke Herzkranzarterie
linke
Herzkammer
rechte
Herzkammer
06
Die koronare Herzkrankheit · Symptome der KHK
Die koronare Herzkrankheit (KHK)
Bei der koronaren Herzkrankheit verengen sich die Herzkranzgefäße durch Arterio­s­klerose. Es kommt zu einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels.
Die Arteriosklerose (umgangssprachlich: Arterienverkalkung) bezeichnet eine Verengung
der Blutgefäße durch Plaques. Plaques sind Ablagerungen in den Gefäßwänden. Sie
bestehen vor allem aus Blutfetten (u.a. Cholesterin), Blutgerinnseln, Bindegewebe und
Kalk.
Der Blutfluss wird durch diese Ablagerungen behindert. Der Herzmuskel (Myokard) kann
nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Die Leistungsfähigkeit des
Herzens wird dadurch eingeschränkt.
Die koronare Herzkrankheit ist eine chronische Erkrankung. Die Arteriosklerose entwickelt sich schleichend über Jahre hinweg. Die Arterien werden immer stärker in Mitleidenschaft gezogen. Im Anfangsstadium bemerkt der Betroffene gar nichts davon.
Wie entsteht Arteriosklerose
erste Ablagerungen
beginnende
Gefäß­verengung
drohender
Gefäß­verschluss
Symptome der KHK
Hat sich eine koronare Herzkrankheit entwickelt, macht sich das oft durch einen einschnürenden, manchmal brennenden Schmerz im Brustkorb bemerkbar. Dieses Symptom wird als Angina pectoris bezeichnet. In leichten Fällen werden die Beschwerden von
den Betroffenen als »Engegefühl in der Brust« beschrieben.
Mögliche Auslöser:
• Körperliche Belastung
• Kälte
• Zu ausgiebige Mahlzeiten
• Psychische Belastungen und Aufregung
Die koronare Herzkrankheit · KHK – Risikofaktoren
Bei weiterem Fortschreiten der KHK können die Angina
pectoris Symptome auch bei Ruhe auftreten.
Die Schmerzen können ausstrahlen: Der rechte oder
linke Arm, die Schultern, der Hals, Wangen, Zähne
und die Magengegend können schmerzen. Zusätzlich kann es zu Schweißausbrüchen und Atemnot kommen. Einige Betroffene berichten auch
von starken Angstgefühlen.
Typischerweise treten die Schmerzen plötzlich auf und dauern einige Sekunden bis
zu Minuten an.
KHK – Risikofaktoren
In den letzten Jahren hat die medizinische Forschung eine Reihe von Risikofaktoren für
die Arteriosklerose und somit die Entwicklung einer KHK entdeckt.
Einige dieser Risikofaktoren sind leider nicht beeinflussbar. Dazu gehören:
• Alter
• Männliches Geschlecht
• Genetische Disposition (Blutsverwandte sind ebenfalls an KHK erkrankt oder haben
einen Herzinfarkt / Schlaganfall erlitten)
Glücklicherweise gibt es aber auch Risikofaktoren, die jeder selbst positiv beeinflussen
kann. Zu diesen zählen z.B.:
• Hyperlipidämie (Fettstoffwechselstörung)
• Arterielle Hypertonie (hoher Blutdruck)
• Adipositas (Übergewicht)
• Rauchen
• Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
• Stress und psychische Belastungen
• Bewegungsmangel
Je mehr dieser Risikofaktoren Sie haben, umso größer ist Ihr Risiko, an einer KHK zu
erkranken.
07
08
Die koronare Herzkrankheit · KHK – Diagnose
Rauchen:
Das Risiko einer Herzerkrankung ist bei Rauchern doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Wenn Sie aufhören zu rauchen, verringert sich das Risiko einer Herz­
attacke schnell, egal wie viel Sie vorher geraucht haben.
Hypertonie / Hyperlipidämie:
Es ist wichtig, die Blutdruck- und Blutfettwerte zu senken. Hierbei ist Ihr Arzt auf
Ihre Mithilfe angewiesen. Sie verbessern Ihre Risikosituation erheblich durch:
• Regelmäßige Einnahme Ihrer Medikamente
• Richtige Ernährung
• Gewichtsreduktion
• Regelmäßige Bewegung
KHK – Diagnose
Wegen Ihrer körperlichen Verfassung (Risikofaktoren) oder der Angina-pecortis-Symptome vermutet Ihr Arzt, dass Sie eine koronare Herzerkrankung haben. Diese Vermutung
wird nun durch verschiedene Tests überprüft. Zunächst wird Sie Ihr Arzt ausführlich
befragen (z.B. nach dem genauen Schmerzcharakter und Herzerkrankungen in Ihrer
Familie). Dann wird der Blutdruck gemessen und Ihre
Ruhe-Elektrokardiogramm (EKG)
Blutwerte werden im Labor
analysiert.
In vielen Fällen wird ein RuheElektrokardiogramm
(EKG)
gemacht. Hiermit wird die
elektrische Aktivität des Herzmuskels gemessen.
Die koronare Herzkrankheit · KHK – Diagnose
Weitere spezielle Herzuntersuchungen können helfen, eine KHK zu diagnostizieren:
Belastungs-EKG
Belastungs-EKG
Bei dieser Untersuchung wird
das EKG aufgezeichnet, während der Patient sich z.B. auf
einem Fahrrad-Ergometer belastet. Falls eine KHK vorliegt,
kommt es durch die Anstrengungen zu einem Sauerstoffmangel am Herzmuskel, der
im EKG sichtbar wird.
Langzeit-EKG
Wenn die Diagnose nicht eindeutig gestellt werden kann, ist es sinnvoll, ein LangzeitEKG durchzuführen. Dabei zeichnet ein kleines Gerät, das Sie bei sich tragen, über 24
Stunden Ihre Herzaktivität auf. So können auch Angina pectoris Anfälle diagnostiziert
werden, die ohne Schmerzen oder unregelmäßig ablaufen.
Koronarangiographie
Die Koronarangiographie ist eine Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefäße. Unter örtlicher Betäubung wird ein Katheter (dünnes Röhrchen) meist von der Leiste aus bis in die
Herzkranzgefäße geschoben und ein Röntgenkontrastmittel eingespritzt. Dann wird
gefilmt, wie das Kontrastmittel durch die Koronararterien fließt. Der Arzt sieht so sehr
genau, wo sich Verengungen der Gefäße gebildet haben.
Bitte teilen Sie dem behandelnden Arzt vor dem Eingriff mit, wenn Sie eine Allergie
gegen bestimmte Medikamente – insbesondere Röntgenkontrastmittel – haben!
Es gibt eine Vielzahl weiterer Untersuchungsmethoden, um eine KHK zu diagnostizieren.
Lassen Sie sich genau über die geplanten Untersuchungen informieren und stellen Sie
Fragen, wenn Ihnen Details unklar sind.
09
10
Die koronare Herzkrankheit · KHK – Behandlungsmöglichkeiten
KHK – Behandlungsmöglichkeiten
Zu den Behandlungsmöglichkeiten der KHK zählen u.a. die Änderung des Lebensstils,
Medikamente und Eingriffe wie eine Bypass-Operation oder eine Koronarintervention
(siehe unten).
Ziel aller Behandlungsmethoden ist es, Ihre Beschwerden zu lindern, zukünftige Anfälle
zu vermeiden und das Fortschreiten der KHK möglichst aufzuhalten. Die arteriosklerotischen Veränderungen an den Gefäßen lassen sich zwar nicht mehr rückgängig
machen. Man kann aber versuchen, eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Medikamente
Für die Behandlung der KHK gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die entweder
allein oder in Kombination miteinander eingenommen werden müssen. Sie sollen
beispielsweise helfen, die Risikofaktoren zu kontrollieren (z.B. Blutdruck, Blutfettwerte,
Blutzuckerwerte senken) oder den Sauerstoffbedarf des Herzens zu reduzieren und die
Herzarbeit zu optimieren.
Befolgen Sie unbedingt die Vorgaben ihres Arztes und nehmen Sie die Medikamente gewissenhaft so wie verordnet ein!
Koronarintervention
Verengte Gefäße können mit einer Koronarintervention wieder geöffnet werden. Wenn
sich Ihre Ärzte für diesen Eingriff entschieden haben, werden Sie in ein Krankenhaus mit
einem Herzkatheterlabor (HKL) eingewiesen.
Vor dem Eingriff
Vor dem Eingriff sollten Sie unbedingt noch einmal die Toilette aufsuchen und Ihre Blase
leeren. Während des Eingriffes müssen Sie ruhig liegen und können nicht auf die Toilette
gehen.
Herzkatheterlabor
Der Eingriff selbst wird im
Herzkatheterlabor durchgeführt. Sie liegen auf einem
Röntgentisch und über Ihnen
ist eine Röntgenkamera auf
einem schwenkbaren Arm
befestigt, die sich während
des Eingriffs über Ihrer Brust
hin und her bewegt.
Die Koronarintervention · Die Ballondilatation
Das Personal im Herzkatheterlabor wird Sie auf den Eingriff vorbereiten:
1) Der Bereich, an dem später der Katheter eingeführt wird (Leiste, Arm oder
Handgelenk), wird mit einer speziellen Flüssigkeit gereinigt. So werden Infektionen
vermieden.
2) Es kann sein, dass die Leistengegend rasiert werden muss.
3) Ihre Herzfunktion wird während des gesamten Eingriffs mit Hilfe eines EKG
überwacht. Deshalb befestigt das Pflegepersonal mehrere Elektroden auf Ihrer
Brust.
4) Sie werden mit sterilen Tüchern abgedeckt.
5) Der Arzt spritzt Ihnen nun an der Stelle, an der der Katheter eingeführt wird, ein
Mittel zur örtlichen Betäubung. Bei der weiteren Untersuchung sollten Sie keine
Schmerzen haben. Es kann nur sein, dass Sie einen stumpfen Druck an der
Punktionsstelle spüren.
Sollten Sie während des Eingriffs Schmerzen verspüren, sagen sie dies dem
behandelnden Arzt bitte sofort.
Wichtig ist, dass Sie während des Eingriffes wach sind. Von Zeit zu Zeit wird der Arzt
oder ein anderes Mitglied des Teams Ihnen Anweisungen geben, wie sie atmen sollen.
Bitte folgen Sie diesen Anweisungen ganz genau. So können die bestmöglichen Röntgenbilder gemacht werden.
Die Ballondilatation (z.B. Eingriff über die Leiste)
Nach all den Vorbereitungen beginnt der Arzt mit dem eigentlichen Eingriff. An der betäubten Stelle in der Leiste wird ein kleiner Schnitt gemacht und ein kurzer Schlauch
(Einführschleuse) in die Oberschenkelarterie eingeführt.
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Die Koronarintervention · Die Stentimplantation
Durch diese Schleuse schiebt der Arzt einen Führungskatheter (langer, dünner, flexibler
Schlauch) in die Arterie und schiebt ihn über die Hauptschlagader (Aorta) an die Abzweigung des verengten Koronargefäßes vor.
Durch diesen Schlauch wird anschließend ein langer, etwa 0,3 mm dicker Draht bis in
das verengte Herzkranzgefäß vorgeschoben. Der Arzt kann den Draht durch Drehbewegungen steuern, bis die Spitze des Drahtes hinter der Verengung liegt.
Dieser Draht dient dem Arzt als eine Art Schiene für den Ballonkatheter. Der Ballon wird
so weit vorgeschoben, bis er in der verengten Stelle des Gefäßes liegt. Nun wird er mit
röntgensichtbarer Flüssigkeit gefüllt und mehrere Sekunden mit hohem Druck aufgedehnt. Dadurch drückt er den Plaque gegen die Gefäßwand. Diesen Vorgang nennt man
Ballondilatation.
Nun wird der Druck aus dem Ballon abgelassen. Der Arzt macht eine neue
Röntgenaufnahme, um sich vom Erfolg
der Intervention zu überzeugen.
Wenn das Gefäß ausreichend geöffnet
wurde, kann der Ballonkatheter wieder
aus dem Gefäß entfernt werden.
Je nach Krankheitsbild können mehrere
Aufdehnungen an demselben oder auch
mehreren Gefäßen notwendig sein.
Bei der Ballondilatation können Sie Brust­
schmerzen verspüren, die den Angina pectoris Schmerzen ähneln. Normalerweise
verschwinden die Schmerzen wenige Sekunden nach der Aufdehnung des Gefäßes
wieder.
Die Stentimplantation
Nach der reinen Ballondilatation kann es in bis zu 50 % der Fälle innerhalb von 6 Monaten zu einer erneuten Verengung des Gefäßes kommen (Restenose). Um das zu
verhindern, kann der Arzt einen Stent in
das Gefäß einsetzen. Ein Stent ist eine
Gefäßstütze aus einem Metallgeflecht. Er
erinnert entfernt an die Feder eines Kugelschreibers.
Die Koronarintervention · Die Stentimplantation
Der Stent ist auf einem Ballon verankert. Er wird mit Hilfe des Ballonkatheters in die auf­
gedehnte Engstelle geschoben. Der Ballon wird nun aufgedehnt und so der Stent entfaltet. Sobald sich der Stent an die Gefäßwand angelegt hat, wird der Ballon wieder
zusammengefaltet und der Ballonkatheter aus dem Gefäß entfernt. Der Stent bleibt als
Implantat im Gefäß und stützt die Gefäßwände ab.
Innerhalb der nächsten Wochen bilden
die Zellen der Gefäßwand eine Schicht
über dem Stent. Er wächst sozusagen
in die Gefäßwand ein. Solange dieser
Prozess nicht abgeschlossen ist, können
sich am Stent Blutgerinnsel anlagern. Im
schlimmsten Fall kann es dadurch zu
einem neuen Verschluss des Gefäßes
kommen.
Daher müssen Sie in dieser Zeit unbedingt
bestimmte Medikamente (z.B. ASS und
Clopidogrel) einnehmen. Diese Medikamente helfen, die Blutgerinnung zu hemmen.
Derzeit gibt es zwei Arten von Koronarstents:
– Unbeschichtete Metallstents
auch Bare Metal Stents (BMS) genannt. Diese Gefäßstützen bestehen aus einem
Metallgeflecht. Ein Beispiel für einen solchen Stent ist der MULTI-LINK VISION von
Abbott Vascular. Sein einzigartiges Design gewährleistet, dass er sich der Gefäßwand
flexibel anpasst und sie optimal abstützt.
Bei den unbeschichteten Stents besteht ein Restrisiko, dass sich das Gefäß erneut
verengt: Die Zellen der Gefäßwand umschließen den Stent. Dabei kann es passieren,
dass sie unkontrolliert weiterwachsen und in das Gefäß hineinwuchern. Im schlimmsten Fall kann sich der Kanal für den Blutfluss erneut verengen (Restenose). Deshalb
wurden die unbeschichteten Stents weiterentwickelt und mit Medikamenten beschichtet.
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Die Koronarintervention · Die Stentimplantation
– Medikament freisetzende Stents
Diese Stents bezeichnet man auch als Drug Eluting Stents (DES). Sie bestehen aus
einem Metallstent der mit einem Polymer überzogen wurde. Aus diesem Polymer wird
ein Medikament direkt an den erkrankten Gefäßbereich abgegeben. Das Medikamente hilft, unerwünschte Zellwucherungen zu begrenzen und die Notwendigkeit
erneuter Eingriffe zu reduzieren.
Der XIENCE V von Abbott Vascular ist ein solcher Medikament freisetzender Stent. Er
besteht aus dem MULTI-LINK VISION und gibt aus der Oberflächenbeschichtung das
Medikament Everolimus ab. Dieses Medikament soll das unkontrollierte Zellwachstum verhindern.
Ihr behandelnder Kardiologe wird Ihnen
eine Reihe von Medikamenten verschreiben. Darunter auch gerinnungshemmende Medikamente (z.B. ASS oder
Clopidogrel) für ca. 6-12 Monate. Diese
Medikamente dienen dazu, das Blut zu
verdünnen. Außerdem sollen sie verhindern, dass sich Blutgerinnsel bilden, die
sich an der Oberfläche des Stents anlagern können. Auch hier ist es sehr wichtig, dass Sie die Medikamente konsequent so einnehmen, wie es Ihnen Ihr
behandelnder Kardiologe verordnet hat.
WICHTIG!
Bitte verändern Sie die Einnahme Ihrer Medikamente nur nach Absprache mit Ihrem
Kardiologen.
Vertrauen Sie Ihrem Arzt. Er weiß genau, welche Art von Stent für Sie richtig ist, um das
bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Ganz am Schluss der Koronarintervention werden Führungskatheter und Einführschleuse entfernt. Um die Blutung an der Punktionsstelle zu stillen, wird die sie durch
den Arzt oder eine Schwester abgedrückt. Alternativ werden spezielle Verschlußsysteme verwendet. Dabei wird die Einstichstelle entweder genäht oder z.B. mit einem Clip
verschlossen.
Die Koronarintervention · Die Stentimplantation
Das Abdrücken oder Verschließen der Punktionsstelle kann etwas unangenehm für Sie
sein. Bitte bleiben Sie trotzdem so lange ruhig liegen, bis man Ihnen Bewegungen
wieder gestattet.
Nach dem Eingriff
Direkt nach dem Eingriff können Sie bereits wieder in Ihr Krankenhauszimmer zurückgebracht werden. Hier überwacht Sie das Pflegepersonal genau. Zum Beispiel wird Ihr
Blutdruck regelmäßig gemessen und eventuell ein EKG gemacht, um die Herzaktivität
aufzuzeichnen.
Normalerweise müssen Sie mehrere Stunden ruhig im Bett liegen bleiben. Bitte bleiben
Sie flach auf dem Rücken liegen. Halten Sie das Bein, in das der Katheter eingeführt
wurde, gerade und ruhig.
In seltenen Fällen kann es in der Leiste zu Nachblutungen kommen. Sollten Sie ein
warmes, nasses Gefühl oder einen stechenden Schmerz im Bereich der Punktionsstelle
(Einstichstelle) spüren, rufen Sie bitte sofort das Pflegepersonal.
Stehen Sie unter allen Umständen erst auf, wenn es Ihnen das Pflegepersonal
erlaubt!
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Sie nach der koronaren Intervention noch ein bis zwei
Stunden leichte Brustschmerzen verspüren. Falls die Schmerzen stärker werden oder
andauern, benachrichtigen Sie bitte sofort das Pflegepersonal.
Die Bypass-Operation
Wenn es Ihre Krankengeschichte erfordert, kann eine Bypass-Operation notwendig
sein. Diese wird am offenen Herzen durchgeführt.
Dabei wird bei zu stark verstopften Gefäßen für das Blut eine Umleitung (engl. Bypass)
geschaffen, um die Verengung zu umgehen.
Der Herzchirurg näht kleine Gefäßstücke vor und hinter der Engstelle auf das Koronargefäß. Verwendet werden hierfür wenn möglich die innere Brustwandarterie und / oder
kleine Venenstücke z.B. aus dem Ober- oder Unterschenkel des Patienten.
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Zurück in den Alltag · Informationen
Zurück in den Alltag
Im Normalfall können Sie spätestens zwei Tage nach der Koronarintervention das Krankenhaus verlassen. Wenn möglich, lassen Sie sich abholen und nach Hause bringen. Sie
sollten sich nicht überanstrengen.
Vermeiden Sie mindestens eine Woche lang das Heben schwerer Sachen. Fragen Sie
Ihren Arzt, wann Sie wieder Ihre normalen, alltäglichen Aktivitäten aufnehmen und zurück an die Arbeit gehen können.
Die Medikamente, die Ihnen Ihr behandelnder Arzt verschreibt, sind sehr wichtig.
Bitte nehmen Sie die Medikamente ganz konsequent nach Weisung Ihres Arztes
ein.
Sie erhalten z.B. Medikamente wie ASS und Clopidogrel, die verhindern sollen, dass
sich Blutgerinnsel in den Koronararterien bilden.
Bitte halten Sie auch alle geplanten Nachkontrolltermine ein, damit Ihre Fortschritte
genau überwacht und kontrolliert werden. Die meisten Patienten haben nach erfolgreichem Eingriff keine weiteren Probleme. Bei einigen Patienten kann sich die behandelte Arterie allerdings wieder verengen (Restenose). Sollten Sie erneut Schmerzen bekommen, setzen Sie sich bitte umgehend mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung.
Es ist außerdem empfehlenswert, wenn Sie versuchen, Ihren Lebensstil zu ändern.
Schon kleine Änderungen können Ihren Genesungsprozess unterstützen. So verkleinert
sich die Notwendigkeit weiterer Eingriffe. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, was sie tun
können.
Tipp: Stentpass
Lassen Sie sich einen Stentpass ausstellen. Darin kann der Arzt vermerken,
welchen Stent er Ihnen wo am Herzen
eingesetzt hat und welche Medikamente
verordnet wurden. Wenn Sie diesen Ausweis immer bei sich tragen, kann jeder Arzt
nachsehen, was in der Klinik gemacht
wurde.
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Zurück in den Alltag · Tipps
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Tipp: Ernährung
Versuchen Sie es doch einmal mit fettarmer, mediterraner Küche.
Tipp: Bewegung / Sport
Schon ein Spaziergang in flottem Tempo
täglich kann helfen, Übergewicht zu
reduzieren und das Herz-Kreislaufsystem
zu stabilisieren. Auch ein moderates Trainingsprogramm kann Ihre Genesung
unterstützen. Wichtig ist, dass Sie eine
Bewegungsart finden, die Ihnen Spaß
macht und die Sie gerne regelmäßig ausführen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!
Tipp: Selbsthilfegruppen
Erkundigen Sie sich nach Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe. Manchmal hilft es,
mit Menschen zu sprechen, die das Gleiche erlebt haben wie Sie. Bei der Deutschen Herzstiftung können Sie Adressen
erfragen.
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Glossar · Begriffsverzeichnis
Glossar
Angina pectoris:
Schmerzen oder Engegefühl in der Brust, die durch ungenügende Versorgung des Herzens mit Blut verursacht werden.
Angioplastie: siehe Ballondilatation
Aorta:
Diese Hauptschlagader ist ein großes Blutgefäß. Sie entspringt direkt aus der linken
Seite des Herzens und leitet das Blut aus der linken Herzkammer in die Gefäße des
großen Blutkreislaufes (Körperkreislauf). Sie ist die größte Schlagader (Arterie) des Körpers und hat beim Menschen einen Durchmesser von ca, 2,5 - 3,5 cm und eine Länge
von 30 - 40 cm. Die Aorta hat die Form eines Spazierstocks mit einem bogenförmigen
Anfang und einem geraden Verlauf nach unten bis in den Beckenbereich.
Arteriosklerose (umgangssprachlich Arterienverkalkung):
Arteriosklerose bezeichnet die Ver­
engung von Arterien durch Ablagerungen (Plaques) von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk in
den Gefäßwänden.
gesundes Gefäß
verkalktes Gefäß
Ballondilatation (auch Ballonangioplastie):
Mittels eines Ballonkatheters kann ein durch Arteriosklerose verengtes Blutgefäß aufgedehnt (dilatiert) werden. Dabei wird der Ballon exakt an der Engstelle platziert, unter
hohem Druck mit Flüssigkeit gefüllt und die Ablagerungen (Plaque) gegen die Gefäßwand gepresst.
Glossar · Begriffsverzeichnis
19
Ballonkatheter (auch Dilatationskatheter):
Medizintechnisches Instrument zur Aufweitung von
verengten Blutgefäßen unter hohem Druck. Es handelt
sich um einen dünnen, flexiblen Schlauch, an dessen
Spitze ein Ballon von exakt bemessener Größe und
Länge montiert ist. Zur genauen Platzierung ist er mit
röntgensichtbaren Markierungen ausgestattet.
Cholesterin:
Eine Grundsubstanz des Körpers. Es wird sowohl durch Nahrung (tierische Fette) aufgenommen als auch im Körper (in der Leber) selbst produziert. Cholesterin wird im Körper
unter anderem benötigt, um Zellmembranen aufzubauen und Vitamin D zu produzieren.
Elektrokardiogramm (EKG):
Eine Diagnosemethode, um die elektrische Aktivität des Herzens zu messen.
Herz:
Muskuläres Hohlorgan, das wie eine Pumpe arbeitet und das Blut durch den ganzen
Körper pumpt. Es ist etwa faustgroß und besteht aus einer linken und einer rechten
Hälfte. Beide Hälften sind jeweils in einen kleinen Vorhof (Atrium) und eine größere
Kammer (Ventrikel) unterteilt.
Zwischen den Vorhöfen und
den Kammern sowie den
obere Hohlvene
Kammern und den großen
Gefäßen befinden sich die
Aorta
Herzklappen (besondere Ver­
Lungenarterie
schluss­einrichtungen), die daLungenvenen
für sorgen, dass das Blut nur
linker
rechter
in eine Richtung fließt und
Vorhof
Vorhof
Mitralklappe
kein Rückfluss möglich ist.
linke
Kammer
Pulmonalklappe
Tricuspidalklappe
rechte
Kammer
untere Hohlvene
Aortenklappe
20
Glossar · Begriffsverzeichnis
Herzkatheterlabor (HKL):
Röntgenraum, in dem Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt werden.
Herz- oder Myokardinfarkt:
Lebensbedrohliche Notfallsituation: Durch einen plötzlichen Verschluss eines Herzkranzgefäßes werden Teile des Herzmuskels nicht mehr ausreichend oder gar nicht mehr mit
Blut versorgt. Im schlimmsten Fall kann ein Teil des Herzmuskelgewebes absterben.
Herzkranzgefäße (Koronargefäße):
Blutgefäße, die für die Blutversorgung des
Herzens zuständig sind. Sie zweigen aus
der Aorta als zwei große Gefäße ab, verzweigen sich dann immer weiter und überziehen den gesamten Herzmuskel mit einem
feinen Netz von Blutgefäßen
Aorta
rechte Herzkranzarterie
linke Herzkranzarterie
Hyperlipidämie:
Bezeichnet eine dauerhafte (chronische) Erhöhung der Blutfette, vor allem Triglyceriden
und Cholesterin.
Hypertonie (Kurzform für arterielle Hypertonie):
Bluthochdruck; bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem der Blutdruck dauerhaft
(chronisch) erhöht ist.
Koronarangiographie
Die Koronarangiographie ist eine Röntgenuntersuchung der Herzkranzgefäße (siehe
Seite 9).
koronare Herzkrankheit (KHK):
Eine Erkrankung, bei der die Herzkranzgefäße durch Arteriosklerose verengt sind.
Dadurch sind der Blutfluss und damit die Versorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff
und Nährstoffen reduziert.
Glossar · Begriffsverzeichnis
21
Kreislauf:
Versorgungssystem des Körpers, das vom Herzen und einem
Netz aus Blutgefäßen (kardiovaskuläres System) gebildet wird.
Es dient dazu, jede einzelne Körperzelle mit Sauerstoff und Nährstoffen zu ver­sorgen und Abbauprodukte aus den Zellen zu
transportieren.
Myokard:
Fachbegriff für den Herzmuskel
Plaque (sprich: Plak):
Eine Ablagerung von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk in der Gefäßwand. Sie führt zur Einengung des Gefäßdurchmessers (Lumen).
PTCA:
Ist die englische Abkürzung für perkutane transluminale koronare Angioplastie (siehe Ballondilatation).
Stent:
Eine Gefäßstütze aus einem Metallgeflecht.
Sie stützt die Arterienwand von innen ab.
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Notizen
Ihre Notizen:
Notizen
Ihre Notizen:
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