Begleitmaterial zur Vorlesung Stochastik/Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie FMI-MA0007 & FMI-MA3022 (Informatik B.Sc. und LA Regelschule) WS 2015/2016, FSU Jena Ilya Pavlyukevich 14. Dezember 2015˚ Empfohlene Literatur zur Vorlesung • U. Krengel, Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Vieweg. • N. Henze, Stochastik für Einsteiger. Vieweg+Teubner Verlag. • A. Büchter und H.–W. Henn, Elementare Stochastik: Eine Einführung in die Mathematik der Daten und des Zufalls. Springer. • S. M. Ross, Introduction to probability models. Elsevier/Academic Press 1 Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie 1.1 Zufällige Ereignisse und Elementarereignisse Definition 1.1. Eine Familie A von Teilmengen der Basismenge Ω heißt Algebra, wenn gilt 1. Ω P A ; 2. APA ˝ 3 . APA; ñ A, B P A ñ (1.1) AYB PA. Definition 1.2. Eine Familie F von Teilmengen der Basismenge Ω heißt σ-Algebra, wenn gilt 1. Ω P F ; 2. APF 3. A1 , A2 , . . . , An , . . . P F ñ A P F; (1.2) ď ñ An P F . n 1.2 Die mathematische Wahrscheinlichkeit Definition 1.3. Sei Ω eine Basismenge und F eine σ-Algebra von Ereignissen auf Ω. Als Wahrscheinlichkeit P auf dem Raum pΩ, F q bezeichnet man eine Mengenfunktion, die die folgenden Axiome erfüllt: ˚ Bitte (Tipp-)Fehler, Kommentare, Anregungen an [email protected] mitteilen. 1 1. P : F Ñ r0, 1s, d.h. jedem zufälligen Ereignis A ist eine feste nichtnegative Zahl 0 ď PpAq ď 1 zugeordnet, die Wahrscheinlichkeit von A genannt wird; 2. PpΩq “ 1; 3. Sind die Ereignisse An P F , n ě 1, paarweise unverträglich, d.h. Ak An “ H, k ‰ n, so gilt ´ğ ¯ ÿ P An “ PpAn q pσ-Additivitätq. n (1.3) n Das Tripel pΩ, F , Pq heißt Wahrscheinlichkeitsraum. Definition 1.4. Ist Ω endlich, so ist jede Algebra A von Ereignissen gleichwohl eine σ-Algebra. In diesem Fall ist es ausreichend zu verlangen, dass P additiv ist, d.h. für alle A, B P A , AB “ H gilt PpA \ Bq “ PpAq ` PpBq. (1.4) In diesem Fall heißt das Tripel pΩ, A , Pq ein elementarer (klassischer) Wahrscheinlichkeitsraum. Definition 1.5. 1.ŮEin System von Ereignissen tAn u Ď F heißt Partition von Ω, falls An Ak “ H für n ‰ k, und Ω “ n An . 2. Ein System von Ereignissen tBn u Ď F heißt vollständiges System, wenn gilt Bn Bk “ H für n ‰ k, und ´ğ ¯ ÿ Bn “ P PpBn q “ 1. (1.5) n n Satz 1.6 (Additionssatz für Wahrscheinlichkeiten). Für beliebige Ereignisse A, B P F gilt PpA Y Bq “ PpAq ` PpBq ´ PpABq. (1.6) Satz 1.7 (Siebformel, Ausschlussprinzip für Wahrscheinlichkeiten). Für beliebige A1 , . . . , An P F gilt PpA1 Y ¨ ¨ ¨ Y An q “ n ÿ PpAi q ´ i“1 1.3 ÿ PpAi Aj q ` ¨ ¨ ¨ ` p´1qn PpA1 . . . An q. (1.7) iăj Klassischer Wahrscheinlichkeitsraum. Laplace-Experiment Definition 1.8. Sei Ω “ tωi , 1 ď i ď nu eine nichtleere endliche Menge, A die Algebra der Teilmengen von Ω. Man spricht von einem Laplace–Experiment, falls die Wahrscheinlichkeit wie folgt definiert ist PpAq “ 1.4 |A| , |Ω| APA. (1.8) Elemente der Kombinatorik. Urnenmodelle Modell: Aus einer Urne mit n Kugeln werden zufällig k entnommen. Dabei unterscheidet man die Auswahl mit Zurücklegen (mit Wiederholung) und ohne Zurücklegen (ohne Wiederholung). Die ausgewählte Menge i1 ,. . . , ik kann geordnet oder ungeordnet sein (Ziehen mit oder ohne Reihenfolge). in Reihenfolge (geordnet) ohne Reihenfolge (ungeordnet) mit Zurücklegen 1. Variationen mit Wiederholung Ω1 “ tpω1 , . . . , ωk q, 1 ď ωi ď nu, k |Ω1 | “ V n “ nk , kě1 4. Kombinationen mit Wiederholung Ω4 “ ttω1 , . . . , ωk u, 1 ď ωi ď nu, ` ˘ pn`k´1q! |Ω4 | “ n`k´1 “ k!pn´1q! , k kě1 2 ohne Zurücklegen 2. Variationen ohne Wiederholung Ω2 “ tpω1 , . . . , ωk q, ωi ‰ ωj , i ‰ j, 1 ď ωi ď nu, |Ω2 | “ Vnk “ n ¨ pn ´ 1q ¨ pn ´ k ` 1q, 1ďkďn 3. Kombinationen ohne Wiederholung Ω3 “ ttω1 , . . `. , ˘ωk u, ωi ‰ ωj , i ‰ j, 1 ď ωi ď nu, n! |Ω3 | “ Cnk “ nk “ k!pn´kq! , 1ďkďn 1.5 Geometrische Wahrscheinlichkeiten Definition 1.9. Sei Ω ein Gebiet im Rd mit dem Volumen |Ω| P p0, 8q. Die Ereignisse A sind Teilmengen von Ω, für welche das Volumen wohldefiniert ist. Man definiert die geometrische Wahrscheinlichkeit P von A durch |A| . PpAq “ (1.9) |Ω| 2 2.1 Bedingte Wahrscheinlichkeit Bedingte Wahrscheinlichkeit Satz 2.1 (und Definition). Sei pΩ, F , Pq ein Wahrscheinlichkeitsraum, B ein Ereignis mit der Wahrscheinlichkeit PpBq ą 0. Dann ist die durch die Formel PB pAq “ PpA|Bq :“ PpABq PpBq (2.1) definierte Abbildung PB p¨q : F Ñ r0, 1s eine Wahrscheinlichkeit auf pΩ, F q. 2.2 Der Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit Satz 2.2 (Der Satz von der totalen Wahrscheinlichkeit). Sei pΩ, F , Pq ein Wahrscheinlichkeitsraum und sei tAn u ein vollständiges System mit PpAn q ą 0. Dann gilt für jedes Ereignis B ÿ PpBq “ PpB|An qPpAn q. (2.2) n 2.3 Die Formel von Bayes Satz 2.3 (Formel von Bayes). Sei tAn u ein vollständiges System mit PpAn q ą 0. Dann gilt für jedes Ereignis B mit PpBq ą 0 die Gleichheit PpB|An qPpAn q PpAn |Bq “ ř . (2.3) n PpB|An qPpAn q Dabei heißt PpAn q a priori Wahrscheinlichkeit und PpAn |Bq a posteriori Wahrscheinlichkeit. 2.4 Stochastische Unabhängigkeit Definition 2.4. 1. Zwei Ereignisse A und B heißen stochastisch unabhängig, falls gilt PpABq “ PpAqPpBq. (2.4) 2. Die Ereignisse A1 , . . . , An heißen (gemeinsam) stochastisch unabhängig, falls gilt PpAi1 ¨ ¨ ¨ Aik q “ PpAi1 q ¨ . . . ¨ PpAik q (2.5) für alle 1 ď k ď n und ti1 , . . . ik u Ď t1, . . . , nu. Satz 2.5. Seien die Ereignisse A1 , . . . , An gemeinsam stochastisch unabhängig. Dann sind auch B1 , . . . , Bn mit Bi P tAi , Ai u gemeinsam stochastisch unabhängig. 3 3.1 Diskrete Zufallsvariablen und Verteilungen Zufallsvariablen und ihre Existenz Definition 3.1. Sei pΩ, F , Pq ein Wahrscheinlichkeitsraum. Eine Funktion X : Ω Ñ R heißt Zufallsvariable (messbare Abbildung), wenn für jedes a P R gilt X ´1 pp´8, asq “ tω : Xpωq ď au P F . 3 (3.1) Definition 3.2. Sei pΩ, Ů F , Pq ein Wahrscheinlichkeitsraum. Eine Zufallsvariable X : Ω Ñ R heißt diskret, wenn eine Partition Ω “ n An , tAn u Ď F und eine Folge von paarweise verschiedenen reellen Zahlen txn u existieren, so dass ÿ Xpωq “ xn IAn pωq. (3.2) n Die Menge txn u Ă R heißt Träger von X. Die Partition tAn u heißt die von der Zufallsvariable X erzeugte Partition. Die Folge von Zahlen tpn u definiert durch pn :“ PpX “ xn q. (3.3) heißt Zähldichte. Die Mengenfunktion PX für B Ď R definiert durch ÿ PX pBq “ Pptω : Xpωq P Buq “ pn . (3.4) n : xn PB heißt die Verteilung von X und FX pxq :“ PX pp´8, xsq bezeichnet man als Verteilungsfunktion. 3.2 3.2.1 Wichtige diskrete Verteilungen Bernoulli–Verteilung Definition 3.3. Man betrachtet ein Experiment, bei welchem nur zwei Ereignisse A oder Ac mit Wahrscheinlichkeit p “ PpAq bzw. q “ 1 ´ p “ PpAc q, auftreten können. Die Zufallsgröße X mit Xpωq “ IA pωq (3.5) besitzt die Verteilung xn pn 0 1´p 1 p Man nennt diese Verteilung Bernoulliverteilung, Bernoullippq. 3.2.2 Bernoulli–Schema. Binomialverteilung Satz 3.4. Bei einem Zufallsexperiment, das die komplementären Ereignisse A und Ac mit den Wahrscheinlichkeiten p “ PpAq und q “ 1 ´ p “ PpAc q zur Folge haben kann, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Ereignis A bei n unabhängigen Durchführungen des Experiments genau k mal auftritt, gegeben durch ˆ ˙ n k n´k n! pn pkq “ p q “ pk q n´k , k “ 0, . . . , n. (3.6) k k!pn ´ kq! Die Wahrscheinlichkeiten ppn p0q, . . . , pn pnqq heißen Binomialverteilung (von Erfolgen in einer n-Serie), Binpn, pq. 3.2.3 Hypergeometrische Verteilung Definition 3.5. Es liegt eine N -elementige Menge vor, wobei M (0 ď M ď N ) dieser Elemente eine besondere Eigenschaft besitzen. Aus der Gesamtheit werden n, 0 ď n ď N , Elemente entnommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass genau m dieser Elemente die besondere Eigenschaft besitzen, entspricht `M ˘`N ´M ˘ pN,M pm, nq “ m `Nn´m ˘ , 0 ď m ď mintM, nu (3.7) n und wird Hypergeometrische Verteilung zu den Parametern N, M und n genannt. Satz 3.6. Für N Ñ 8 und M Ñ 8 mit M N Ñ p P r0, 1s gilt ˆ ˙ n n pN,M pm, nq Ñ p p1 ´ pqn´m . m 4 (3.8) 3.2.4 Geometrische Verteilung Definition 3.7. Die Verteilung mit den Wahrscheinlichkeiten ppp1q, pp2q, . . . q, wobei gilt ppnq “ p1 ´ pqn´1 p, (3.9) n ě 1, heißt geometrische Verteilung, Geomppq. Sie tritt natürlicherweise bei der Bestimmung der Wahrscheinlichkeit auf, wann der erste Erfolg bei einer unendliche Folgen von unabhängigen Bernoulli–Experimenten mit Erfolgswahrscheinlichkeit p P r0, 1s eintritt. 3.2.5 Gleichmäßige Verteilung Definition 3.8. Die Verteilung, die durch xn pn x1 x2 1 N 1 N ¨¨¨ ¨¨¨ xN 1 N gegeben ist, heißt gleichmäßige Verteilung auf txn u. 3.2.6 Poissonverteilung Definition 3.9. Sei λ ą 0. Die Verteilung auf t0, 1, 2, 3, . . .u mit der Zähldichte pn “ e´λ λn , n! (3.10) ně0 heißt Poissonverteilung zum Parameter λ. 3.3 Diskrete zweidimensionale ZV Definition 3.10. Seien X und Y diskrete Zufallsvariablen mit Werten txi u bzw. tyi u. Dann ist pX, Y q eine zweidimensionale diskrete Zufallsgröße. Deren Verhalten ist durch die Angabe von PpX “ xi , Y “ yj q “ ppxi , yj q, (3.11) bestimmt. Die marginalen Verteilungen sind ppxi q “ PpX “ xi q “ ÿ PpX “ xi , Y “ yj q “ j ppyj q “ PpY “ yj q “ ÿ ppxi , yj q, j PpX “ xi , Y “ yj q “ i 3.4 ÿ ÿ (3.12) ppxi , yj q. i Stochastische Unabhängigkeit von diskreten Zufallsvariablen pkq Definition 3.11. Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn mit Werten txi uk“1,...,n sind stochastisch unabhängig, falls PpX1 P B1 , . . . , Xn P Bn q “ n ź PpXk P Bk q, für alle Bk Ď R (3.13) pnq für alle xjk . (3.14) k“1 oder äquivalent p1q pnq p1q pnq p1q pX1 ,...,Xn pxj1 , . . . , xjn q “ PpX1 “ xj1 , . . . , Xn “ xjn q “ pX1 pxj1 q ¨ . . . ¨ pXn pxjn q, pkq Satz 3.12. Seien g1 , . . . , gn reelle Funktionen und sind die Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn stochastisch unabhängig, so sind auch g1 pX1 q, . . . gn pXn q stochastisch unabhängig. Lemma 3.13. Für stochastisch unabhängige Zufallsvariablen X und Y mit Werten in t0, ˘1, ˘2, . . . u gilt ÿ ÿ PpX ` Y “ nq “ PpX “ n ´ kqPpY “ kq “ PpX “ kqPpY “ n ´ kq, n P Z. (3.15) k k 5 Insbesondere: 1. Sind X1 , . . . , Xn iid (für independent und identically distributed ) Bernoulliverteilt zum Parameter p P r0, 1s, so ist X1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn pn, pq-binomialverteilt. 2. Seien X und Y zwei unabhängige poissonverteilte ZV mit den Parametern µ bzw. λ. Dann ist X ` Y poissonverteilt mit dem Parameter λ ` µ 3.5 Erwartungswert Definition 3.14. Sei X eine diskrete Zufallsvariable mit dem Träger txi u und der Zähldichte tpi u. Als Erwartungswert definieren wir die Summe ÿ ÿ EX “ xi PpX “ xi q “ xi p i , (3.16) i unter der Bedingung, dass ř i i |xi |pi ă 8. In diesem Fall sagen wir, dass X integrierbar ist, X P L1 pPq. Einfache Eigenschaften des Erwartungswertes (X, Y P L1 pPq): 1. EIA “ PpAq für alle Ereignisse A. 2. EpX1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn q “ EX1 ` ¨ ¨ ¨ ` EXn . 3. EC “ C für jede Konstante C. 4. EpcXq “ cEX für jede Konstante c. 5. X ě Y ñ EX ě EY . 6. X ě 0 und EX “ 0 ñ PpX “ 0q “ 1. 7. Sei g eine reellwertige Funktion. Dann gilt ÿ ÿ EgpXq “ gpxi qPpX “ xi q “ gpxi qpi , i falls i ÿ |gpxi q|pi ă 8. (3.17) i Satz 3.15. Seien X1 , . . . , Xn unabhängige, integrierbare Zufallsvariablen. Dann ist X1 ¨ . . . ¨ Xn ebenfalls integrierbar und es gilt EpX1 ¨ . . . ¨ Xn q “ EX1 ¨ . . . ¨ EXn . (3.18) 3.6 Varianz und Standardabweichung Definition 3.16. 1. Der Erwartungswert des Quadrats der Abweichung einer Zufallsvariablen X von ihrem Erwartungswert EX heißt Varianz von X Var X “ EpX ´ EXq2 . (3.19) 2. Für n ě 1, heißt EX n das n-te Moment von X, E|X|n das absolute n-te Moment von X, EpX ´ EXqn das zentriete n-te Moment von X, E|X ´ EX|n das absolute zentriete n-te Moment von X. 3. Als Standardabweichung von X bezeichnet man a σpXq “ EpX ´ EXq2 . Einfache Eigenschaften der Varianz (X, Y P L2 pPq): 1. Var X “ EX 2 ´ pEXq2 . 2. VarpCq “ 0 für jede Konstante C. 6 (3.20) 3. Var X ě 0, Var X “ 0 ô PpX “ cq “ 1 für eine Konstante c. 4. VarpcXq “ c2 Var X, VarpX ` cq “ Var X für jede Konstante c. Satz 3.17. Seien X1 , . . . , Xn unabhängige Zufallsvariablen mit EXi2 ă 8. Dann gelten VarpX1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn q “ VarpX1 q ` ¨ ¨ ¨ ` VarpXn q, a σpX1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn q “ σ 2 pX1 q ` ¨ ¨ ¨ ` σ 2 pXn q. 3.7 (3.21) Empirischer Erwartungswert Definition 3.18. Seien X1 , . . . , Xn Zufallsvariablen. Der empirische Erwartungswert ist X̄ pnq “ X1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn . n (3.22) Seien X1 , . . . , Xn iid mit dem Mittelwert EXi “ µ und der Varianz Var Xi “ σ 2 P p0, 8q. 1. EX̄ pnq “ E 2. VarpX̄ pnq q “ Var 3. ´ X ` ¨ ¨ ¨ ` X ¯ n VarpX q σ2 1 1 n “ . “ 2 n n n c σpX̄ 4 X1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn µn “ “ µ. n n pnq q“ Var ´X ` ¨ ¨ ¨ ` X ¯ σ 1 n “? . n n (3.23) (3.24) (3.25) Gesetz der großen Zahlen Satz 4.1. Sei ϕ : R Ñ r0, 8q eine nichtnegative (messbare) reelle Funktion und X eine Zufallsvariable. Dann gilt für jedes a ą 0 EϕpXq (4.1) . PpϕpXq ě aq ď a Korollar 4.2 (Ungleichung von Markoff). Mit ϕpxq “ |x| gilt Pp|X| ě aq ď E|X| , a a ą 0. (4.2) Korollar 4.3 (Ungleichung von Tschebyscheff). Sei EX 2 ă 8, dann gilt Pp|X| ě aq ď EX 2 , a2 Pp|X ´ EX| ě aq ď Var X , a2 (4.3) a ą 0. ? Korollar 4.4. Mit a “ u Var X “ uσpXq, u ą 0, bekommt man ´ |X ´ EX| ¯ 1 Pp|X ´ EX| ě uσpXqq “ P ě u ď 2. σpXq u (4.4) Satz 4.5 (Gesetz der großen Zahlen). Seien X1 , X2 , . . . paarweise stochastisch unabhängig und es gibt ein c ą 0, so dass Var Xi ď c. Dann gilt für jedes a ą 0: ´ˇ X ` ¨ ¨ ¨ ` X ¯ EX1 ` ¨ ¨ ¨ ` EXn ˇˇ ˇ 1 n (4.5) P ˇ ´ ˇ ě a Ñ 0, n Ñ 8. n n 7 Korollar 4.6. Seien X1 , X2 , . . . identisch verteilt, paarweise stochastisch unabhängig und Var X1 ă 8. Dann gilt für jedes a ą 0: ˇ ¯ ´ˇ X ` ¨ ¨ ¨ ` X ˇ 1 ˇ n (4.6) P ˇ ´ EX1 ˇ ě a Ñ 0, n Ñ 8. n Satz 4.7 (Satz von Bernoulli). Seien X1 , X2 , . . . paarweise stochastisch unabhängig und bernoulliverteilt mit PpX1 “ 1q “ p. Sei Sn “ X1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn die Anzahl von Erfolgen in den ersten n Versuchen. Dann gilt ˇ ¯ pp1 ´ pq ´ˇ S 1 ˇ n ˇ (4.7) ď . P ˇ ´ pˇ ą a ď n na2 4na2 Definition 4.8. Seien X, X1 , X2 , . . . Zufallsvariablen auf pΩ, F , Pq. Die Folge Xk konvergiert in WahrP scheinlichkeit gegen X, Xk Ñ X, falls für jedes ε ą 0 Pp|Xk ´ X| ą εq Ñ 0, 5 5.1 k Ñ 8. (4.8) Grenzwertsätze für die Binomialverteilung Der Poissonsche Grenzwertsatz Satz 5.1. Sei np “ nppnq Ñ λ für n Ñ 8 und sei Sn,p „ Binpn, pq. Dann gilt für jedes k “ 0, 1, 2, . . ., dass ˆ ˙ n k λk PpSn,p “ kq “ p p1 ´ pqn´k Ñ e´λ , n Ñ 8. (5.1) k k! Satz 5.2. Sei n P N, Sn,p „ Binpn, pq und A Ď t0, 1, 2, . . . u. Für alle n P N und p P p0, 1q gilt dann: ˇ ˇ ˇ iˇ ÿ ˇ ´np pnpq ˇ e ˇPpSn,p P Aq ´ ˇ ď np2 . ˇ ˇ i! iPA (5.2) Insbesondere hat man mit np “ λ: ˇ ˇ ˇ iˇ ÿ λ2 ˇ ´λ λ ˇ . e ˇď ˇPpSn,p P Aq ´ ˇ i! ˇ n iPA Korollar 5.3. Der Grenzwert im Satz 5.1 ist gleichmäßig über k: ˇ ˇ kˇ ˇ λ2 ´λ λ ˇ ˇ sup ˇPpSn,p “ kq ´ e ď . ˇ k! n kě0 5.2 (5.3) (5.4) Der lokale Satz von de Moivre–Laplace Satz 5.4. Sei C ą 0, n ě 1, m ě 0, xm,n :“ ?m´np . Es existiert ein n0 “ n0 ppq P N, sodass für alle npp1´pq n ě n0 und für alle m mit |xm,n | ď C gilt ´ S ´ np ¯ 2 1 n PpSn “ mq “ P a “ xm,n « a e´xm,n {2 . npp1 ´ pq 2πnpp1 ´ pq (5.5) 5.3 Der integrale Satz von de Moivre–Laplace Satz 5.5. Sei 0 ă p ă 1. Dann gilt żb ´ ¯ 2 Sn ´ np 1 P aď a ďb Ñ ? e´x {2 , dx 2π a npp1 ´ pq als npp1 ´ pq Ñ 8 gleichmäßig über ´8 ď a ď b ď `8. 8 (5.6) Bezeichne 2 1 ϕpxq “ ? e´x {2 , 2π żx (5.7) 2 1 e´y {2 dy. Φpxq “ ? 2π ´8 Es gilt: Φpxq ist stetig und strikt monoton steigend, limxÑ`8 Φpxq “ 1. Für jedes α P p0, 1q heißt die Zahl uα mit Φpuα q “ α das α-Quantil der Standardnormalverteilung. 6 Absolut stetige Verteilungen und Zufallsvariablen 6.1 Wahrscheinlichkeitsdichte. Transformation von Zufallsvariablen Definition 6.1. Sei f : R Ñ R` auf allen Intervallen ra, bs Riemann-integrierbar mit ż8 żb f pyq dy “ lim f pyqdy “ 1. (6.1) a,bÑ8 a ´8 Wir nennen eine Zufallsvariable X absolut stetig verteilt mit der Wahrscheinlichkeitsdichte f , falls żx f pyq dy. FX pxq “ PpX ď xq “ (6.2) ´8 Insbesondere gilt PptX “ auq “ 0 für jedes a P R. 1. Die Gleichverteilung Rra, bs (U ra, bs), auch Rechteck- oder Uniform-Verteilung genannt. $ ’ 0, x ă a, ’ &x ´ a 1 , x P ra, bs, f pxq “ I pxq, FX pxq “ ’b´a b ´ a ra,bs ’ % 1, x ą b. (6.3) 2. Die Exponentialverteilung Epλq, λ ą 0. f pxq “ λe ´λx Ir0,`8q pxq, # 0, FX pxq “ 1 ´ e´λ , x ă 0, x ě 0. (6.4) 3. Die Normalverteilung N pµ, σ 2 q, µ P R, σ ą 0. f pyq “ ϕµ,σ2 pyq :“ py´µq2 1 ? e´ 2σ2 . σ 2π (6.5) Insbesondere mit µ “ 0 und σ “ 1 bekommt man Standardnormalverteilung N p0, 1q: Dichte 2 1 ϕpxq “ ? e´x {2 , 2π 1 Verteilungsfunktion Φpxq “ ? 2π (6.6) żx e´y 2 {2 dy. ´8 Satz 6.2 (Gedächtnislosigkeit). Ist die Zufallsvariable X exponentialverteilt dann gilt für alle s, t ě 0 PpX ą t ` s|X ą sq “ PpX ą tq. (6.7) Satz 6.3 (Lineare Transformation von Zufallsvariablen). Sei a ą 0, b P R. Sei X eine absolut stetige Zufallsvariable mit Dichte fX und sei Y “ aX ` b. Dann ist auch Y absolut stetig, verteilt mit Dichte ´y ´ b¯ ´ y ´ b¯ “ FX , FY pyq “ PpaX ` b ď yq “ P X ď a a (6.8) ´y ´ b¯ 1 ´y ´ b¯ d d fY pyq “ FY pyq “ FX “ fX . dy dy a a a 9 Spezialfälle: 6.2 X „ N pµ, σ 2 q ñ X „ N pµ, σ 2 q ñ Y “ aX ` b „ N paµ ` b, a2 σ 2 q, X ´µ „ N p0, 1q. Y :“ σ (6.9) Erwartungswert und Varianz Satz 6.4. Sei X eine absolut stetige Zufallsvariable mit Dichte f mit ż8 xf pxq dx. EX “ ş8 ´8 |x|f pxq dx ă 8. Dann gilt (6.10) ´8 Ist g eine messbare Funktion, so dass ş8 |gpxq|f pxqdx ă 8, so gilt: ż8 EgpXq “ gpxqf pxqdx. ´8 (6.11) ´8 6.3 Zweidimensionale, absolut stetige Zufallsvariablen Definition 6.5. Seien X und Y Zufallsvariablen auf einem Wahrscheinlichkeitsraum pΩ, F , Pq und sei F px, yq :“ PpX ď x, Y ď yq. Gilt (6.12) żx ży F px, yq “ f pu, vq dudv, ´8 so heißt f die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichte von pX, Y q. Insbesondere gilt żbżd PpX P pa, bs, Y P pc, dsq “ f pu, vq dudv. a Ferner ist fX mit (6.13) ´8 (6.14) c ż8 fX pxq “ f px, vq dv (6.15) ´8 die Randdichte/marginale Dichte von X. Für die Dichte von Y gilt eine analoge Formel. 6.4 Stochastische Unabhängigkeit von absolut stetigen Zufallsvariablen Definition 6.6. Seien X1 , . . . , Xn Zufallsvariablen auf einem Wahrscheinlichkeitraum pΩ, F , Pq und sei F px1 , . . . , xn q :“ PpX1 ď x1 , . . . , Xn ď xn q. Gilt ż x1 F px1 , . . . , xn q “ ż xn f py1 , . . . , yn q dy1 . . . dyn , ¨¨¨ ´8 (6.16) (6.17) ´8 so heißt f gemeinsame Wahrscheinlichkeitsdichte von X1 , . . . , Xn . Insbesondere gilt ż b1 ż bn PpX1 P pa1 , b1 s, . . . , Xn P pan , bn sq “ ¨¨¨ f py1 , . . . , yn q dy1 . . . dyn . a1 (6.18) an Definition 6.7. Die absolut stetigen Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn heißen stochastisch unabhängig, falls PpX1 P pa1 , b1 s, . . . , Xn P pan , bn sq “ n ź PpXi P pai , bi sq für alle ai , bi P R. (6.19) i“1 Insbesondere gilt F px1 , . . . , xn q “ FX1 px1 q ¨ . . . ¨ FXn pxn q für alle xi P R. 10 (6.20) Satz 6.8. Die absolut stetigen Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn mit den Dichten fXi und der gemeinsamen Dichte fX1 ,...,Xn sind stochastisch unabhängig genau dann, wenn fX1 ,...,Xn px1 , . . . , xn q “ fX1 px1 q ¨ . . . ¨ fXn pxn q für alle xi P R. (6.21) Satz 6.9. Seien die absolut stetigen Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn stochastisch unabhängig und h1 , . . . , hn messbare Funktionen, so sind auch die Zufallsvariablen h1 pX1 q, . . . , hn pXn q stochastisch unabhängig. Satz 6.10. Sind X1 . . . , Xn stochastisch unabhängig mit E|Xi | ă 8, so ist X1 ¨ . . . ¨ Xn integrierbar und EpX1 ¨ . . . ¨ Xn q “ EX1 ¨ . . . ¨ EXn . (6.22) Satz 6.11. Sind X1 , . . . , Xn stochastisch unabhängig mit E|Xi |2 ă 8, so gilt VarpX1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn q “ VarpX1 q ` ¨ ¨ ¨ ` VarpXn q. 6.5 (6.23) Summen von unabhängigen absolut stetigen Zufallsvariablen Lemma 6.12. Seien X und Y zwei unabhängige Zufallsvariablen mit den Dichten fX und fY . Dann ergibt sich die Dichte der Summe X ` Y als Faltung der einzelnen Dichten: ż8 ż8 fX`Y pzq “ fX pxqfY pz ´ xq dx “ fX pz ´ yqfY pyq dy. (6.24) ´8 ´8 Insbesondere, Seien X1 „ N pµ1 , σ12 q, X2 „ N pµ2 , σ22 q unabhängig. Dann Y “ X1 ` X2 „ N pµ1 ` µ2 , σ12 ` σ22 q. 6.6 (6.25) Kovarianz und Korrelation Definition 6.13. Seien X und Y Zufallsvariablen mit EX 2 , EY 2 ă 8. Die Kovarianz von X und Y ist ” ı KovpX, Y q “ E pX ´ EXqpY ´ EY q . (6.26) Einfache Eigenschaften: 1. KovpX, Y q “ EpXY q ´ EXEY. 2. KovpX, Xq “ VarpXq ě 0. 3. KovpX, Y q “ KovpY, Xq 4. KovpX, Cq “ 0, C P R 5. KovpaX ` b, cY ` dq “ ac KovpX, Y q für a, b, c, d P R. 6. Sind X, Y unabhängig, so gilt KovpX, Y q “ 0. 7. | KovpX, Y q| ď σpXqσpY q. Definition 6.14. Seien X, Y ZV mit Var X ą 0, Var Y ą 0. Der Korrelationskoeffizient von X und Y ist ρpX, Y q :“ KovpX, Y q . σpXqσpY q Er ist dimensionslos und |ρpX, Y q| ď 1. 11 (6.27) 7 Der zentrale Grenzwertsatz Satz 7.1 (Zentraler Grenzwertsatz). Seien X1 , . . . , Xn iid ZV mit EXi “ µ und Var Xi “ σ 2 P p0, 8q. Dann gilt für alle a ă b řn żb ´ ¯ 2 1 i“1 pXi ´ µq (7.1) ? e´x {2 dx “ Φpbq ´ Φpaq. P aď ďb Ñ ? σ n 2π a Bemerkung 7.2. Für beliebige iid ZV X1 , . . . , Xn mit EXi “ µ und Var Xi “ σ 2 P p0, 8q gilt řn řn EpXi ´ µq i“1 pXi ´ µq ? E “ i“1 ? “ 0, σ n σ n řn n pXi ´ µq 1 ÿ nσ 2 Var i“1 ? “ 2 VarpXi ´ µq “ 2 “ 1. σ n σ n i“1 σ n (7.2) Bemerkung 7.3. Bei der obigen ř Konvergenz handelt es sich im Grunde um die Konvergenz der Verteilungsn pX ´µq funktionen Fn von den ZV Zn “ i“1σ?ni gegen die Verteilungsfunktion Φ und nicht um die Konvergenz d der ZV. Man spricht deshalb über die Konvergenz nach Verteilung (englisch: ‘in distribution’, Zn Ñ Z). Satz 7.4 (Berry–Esseen). Seien X1 , . . . , Xn iid mit EXi “ µ und Var Xi “ σ 2 P p0, 8q und sei Fn die řn ´µq i“1 pX ?i Verteilungsfunktion von . Dann gilt σ n sup |Fn pxq ´ Φpxq| ď C x mit einer absoluten Konstante ?1 2π E|X1 ´ µ|3 ? σ3 n (7.3) “ 0.3989 . . . ď C ă 0.7056. Bemerkung 7.5. Der Satz von Berry–Esseen gilt für beliebige ZV Xi . In vielen Fällen ist die Konvergenz? ? ? p2 3q2 geschwindigkeit wesentlich besser. Z.B. sei Xi „ Rr´ 3, 3s, so dass EXi “ 0, Var Xi “ 12 “ 1. Dann schon mit n “ 5 gilt: sup |F5 pxq ´ Φpxq| ď 0.006 (nach Berry–Esseen ď 0.23q. x (7.4) Einfachster Erzeuger von N p0, 1q-ZV: seien X1 , . . . , Xn iid Rpr0, 1sq, dann ist X1 ` ¨ ¨ ¨ ` Xn ´ n{2 a » N p0, 1q n{12 und mit n “ 12 ist X1 ` ¨ ¨ ¨ ` X12 ´ 6 eine sehr gute Annäherung. 12 (7.5) Tabelle der Normalverteilung (des Integrals Φpxq “ ş x ´ y2 ?1 e 2 2π ´8 Beispiel: Φp0,73q “ 0,7673 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ´3,40 ´3,30 ´3,20 ´3,10 ´3,00 0,00034 0,00048 0,00069 0,00097 0,00135 0,00032 0,00047 0,00066 0,00094 0,00131 0,00031 0,00045 0,00064 0,0009 0,00126 0,0003 0,00043 0,00062 0,00087 0,00122 0,00029 0,00042 0,0006 0,00084 0,00118 0,00028 0,0004 0,00058 0,00082 0,00114 0,00027 0,00039 0,00056 0,00079 0,00111 0,00026 0,00038 0,00054 0,00076 0,00107 0,00025 0,00036 0,00052 0,00074 0,00104 0,00024 0,00035 0,0005 0,00071 0,001 ´2,90 ´2,80 ´2,70 ´2,60 ´2,50 0,00187 0,00256 0,00347 0,00466 0,00621 0,00181 0,00248 0,00336 0,00453 0,00604 0,00175 0,0024 0,00326 0,0044 0,00587 0,00169 0,00233 0,00317 0,00427 0,0057 0,00164 0,00226 0,00307 0,00415 0,00554 0,00159 0,00219 0,00298 0,00402 0,00539 0,00154 0,00212 0,00289 0,00391 0,00523 0,00149 0,00205 0,0028 0,00379 0,00508 0,00144 0,00199 0,00272 0,00368 0,00494 0,00139 0,00193 0,00264 0,00357 0,0048 ´2,40 ´2,30 ´2,20 ´2,10 ´2,00 0,0082 0,01072 0,0139 0,01786 0,02275 0,00798 0,01044 0,01355 0,01743 0,02222 0,00776 0,01017 0,01321 0,017 0,02169 0,00755 0,0099 0,01287 0,01659 0,02118 0,00734 0,00964 0,01255 0,01618 0,02068 0,00714 0,00939 0,01222 0,01578 0,02018 0,00695 0,00914 0,01191 0,01539 0,0197 0,00676 0,00889 0,0116 0,015 0,01923 0,00657 0,00866 0,0113 0,01463 0,01876 0,00639 0,00842 0,01101 0,01426 0,01831 ´1,90 ´1,80 ´1,70 ´1,60 ´1,50 0,02872 0,03593 0,04457 0,0548 0,06681 0,02807 0,03515 0,04363 0,0537 0,06552 0,02743 0,03438 0,04272 0,05262 0,06426 0,0268 0,03362 0,04182 0,05155 0,06301 0,02619 0,03288 0,04093 0,0505 0,06178 0,02559 0,03216 0,04006 0,04947 0,06057 0,025 0,03144 0,0392 0,04846 0,05938 0,02442 0,03074 0,03836 0,04746 0,05821 0,02385 0,03005 0,03754 0,04648 0,05705 0,0233 0,02938 0,03673 0,04551 0,05592 ´1,40 ´1,30 ´1,20 ´1,10 ´1,00 0,08076 0,0968 0,11507 0,13567 0,15866 0,07927 0,0951 0,11314 0,1335 0,15625 0,0778 0,09342 0,11123 0,13136 0,15386 0,07636 0,09176 0,10935 0,12924 0,15151 0,07493 0,09012 0,10749 0,12714 0,14917 0,07353 0,08851 0,10565 0,12507 0,14686 0,07215 0,08691 0,10383 0,12302 0,14457 0,07078 0,08534 0,10204 0,121 0,14231 0,06944 0,08379 0,10027 0,119 0,14007 0,06811 0,08226 0,09853 0,11702 0,13786 ´0,90 ´0,80 ´0,70 ´0,60 ´0,50 0,18406 0,21186 0,24196 0,27425 0,30854 0,18141 0,20897 0,23885 0,27093 0,30503 0,17879 0,20611 0,23576 0,26763 0,30153 0,17619 0,20327 0,2327 0,26435 0,29806 0,17361 0,20045 0,22965 0,26109 0,2946 0,17106 0,19766 0,22663 0,25785 0,29116 0,16853 0,19489 0,22363 0,25463 0,28774 0,16602 0,19215 0,22065 0,25143 0,28434 0,16354 0,18943 0,2177 0,24825 0,28096 0,16109 0,18673 0,21476 0,2451 0,2776 ´0,40 ´0,30 ´0,20 ´0,10 ´0,00 0,34458 0,38209 0,42074 0,46017 0,5 0,3409 0,37828 0,41683 0,4562 0,49601 0,33724 0,37448 0,41294 0,45224 0,49202 0,3336 0,3707 0,40905 0,44828 0,48803 0,32997 0,36693 0,40517 0,44433 0,48405 0,32636 0,36317 0,40129 0,44038 0,48006 0,32276 0,35942 0,39743 0,43644 0,47608 0,31918 0,35569 0,39358 0,43251 0,4721 0,31561 0,35197 0,38974 0,42858 0,46812 0,31207 0,34827 0,38591 0,42465 0,46414 0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,5 0,53983 0,57926 0,61791 0,65542 0,50399 0,5438 0,58317 0,62172 0,6591 0,50798 0,54776 0,58706 0,62552 0,66276 0,51197 0,55172 0,59095 0,6293 0,6664 0,51595 0,55567 0,59483 0,63307 0,67003 0,51994 0,55962 0,59871 0,63683 0,67364 0,52392 0,56356 0,60257 0,64058 0,67724 0,5279 0,56749 0,60642 0,64431 0,68082 0,53188 0,57142 0,61026 0,64803 0,68439 0,53586 0,57535 0,61409 0,65173 0,68793 0,50 0,60 0,70 0,80 0,90 0,69146 0,72575 0,75804 0,78814 0,81594 0,69497 0,72907 0,76115 0,79103 0,81859 0,69847 0,73237 0,76424 0,79389 0,82121 0,70194 0,73565 0,7673 0,79673 0,82381 0,7054 0,73891 0,77035 0,79955 0,82639 0,70884 0,74215 0,77337 0,80234 0,82894 0,71226 0,74537 0,77637 0,80511 0,83147 0,71566 0,74857 0,77935 0,80785 0,83398 0,71904 0,75175 0,7823 0,81057 0,83646 0,7224 0,7549 0,78524 0,81327 0,83891 1,00 1,10 1,20 1,30 1,40 0,84134 0,86433 0,88493 0,9032 0,91924 0,84375 0,8665 0,88686 0,9049 0,92073 0,84614 0,86864 0,88877 0,90658 0,9222 0,84849 0,87076 0,89065 0,90824 0,92364 0,85083 0,87286 0,89251 0,90988 0,92507 0,85314 0,87493 0,89435 0,91149 0,92647 0,85543 0,87698 0,89617 0,91309 0,92785 0,85769 0,879 0,89796 0,91466 0,92922 0,85993 0,881 0,89973 0,91621 0,93056 0,86214 0,88298 0,90147 0,91774 0,93189 1,50 1,60 1,70 1,80 1,90 0,93319 0,9452 0,95543 0,96407 0,97128 0,93448 0,9463 0,95637 0,96485 0,97193 0,93574 0,94738 0,95728 0,96562 0,97257 0,93699 0,94845 0,95818 0,96638 0,9732 0,93822 0,9495 0,95907 0,96712 0,97381 0,93943 0,95053 0,95994 0,96784 0,97441 0,94062 0,95154 0,9608 0,96856 0,975 0,94179 0,95254 0,96164 0,96926 0,97558 0,94295 0,95352 0,96246 0,96995 0,97615 0,94408 0,95449 0,96327 0,97062 0,9767 2,00 2,10 2,20 2,30 2,40 0,97725 0,98214 0,9861 0,98928 0,9918 0,97778 0,98257 0,98645 0,98956 0,99202 0,97831 0,983 0,98679 0,98983 0,99224 0,97882 0,98341 0,98713 0,9901 0,99245 0,97932 0,98382 0,98745 0,99036 0,99266 0,97982 0,98422 0,98778 0,99061 0,99286 0,9803 0,98461 0,98809 0,99086 0,99305 0,98077 0,985 0,9884 0,99111 0,99324 0,98124 0,98537 0,9887 0,99134 0,99343 0,98169 0,98574 0,98899 0,99158 0,99361 2,50 2,60 2,70 2,80 2,90 0,99379 0,99534 0,99653 0,99744 0,99813 0,99396 0,99547 0,99664 0,99752 0,99819 0,99413 0,9956 0,99674 0,9976 0,99825 0,9943 0,99573 0,99683 0,99767 0,99831 0,99446 0,99585 0,99693 0,99774 0,99836 0,99461 0,99598 0,99702 0,99781 0,99841 0,99477 0,99609 0,99711 0,99788 0,99846 0,99492 0,99621 0,9972 0,99795 0,99851 0,99506 0,99632 0,99728 0,99801 0,99856 0,9952 0,99643 0,99736 0,99807 0,99861 3,00 3,10 3,20 3,30 3,40 0,99865 0,99903 0,99931 0,99952 0,99966 0,99869 0,99906 0,99934 0,99953 0,99968 0,99874 0,9991 0,99936 0,99955 0,99969 0,99878 0,99913 0,99938 0,99957 0,9997 0,99882 0,99916 0,9994 0,99958 0,99971 0,99886 0,99918 0,99942 0,9996 0,99972 0,99889 0,99921 0,99944 0,99961 0,99973 0,99893 0,99924 0,99946 0,99962 0,99974 0,99896 0,99926 0,99948 0,99964 0,99975 0,999 0,99929 0,9995 0,99965 0,99976 13 dy)