Biogeochemische Kreislaufsysteme

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Biogeochemische Kreislaufsysteme
Ruth-Sophie Taubner
13. April 2011
Schwerpunktseminar Astrobiologie
Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Einleitung
Globale Biochemische Kreisläufe
Allgemein
Definition: beschreibt die durch biologische und/oder chemische
Agenzien vermittelten Umwandlungen bei der Zyklisierung der
Schlüsselelemente (z.b. C, S, N, Fe) lebender Systeme
weltweite Verlagerung von Nährstoffen
somit unabdingbar für Leben auf der Erde
vor allem durch Wind und Wasser angetrieben
Unterscheidung zwischen Gas- und Sedimentkreislauf
etwa die Hälfte des C und sogar 90 % des Ph und N in Biomasse
sind in Prokaryoten gebunden
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Wasser
Wasserkreislauf
Dampfförmiger Transport
Niederschlag
Niederschlag
Oberflächenabfluss
Verdunstung
Verdunstung
Transpiration
See
Fluss
Land
Versickerung
Ozean
c
Abbildung: Wasserkreislauf, Research
Platform: ExoLife
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Wasser
Wasserkreislauf
Allgemein
etwa 96.5% des Wasser auf der Erdoberfläche liegt als
Meerwasser vor (U.S. Geological Survey, 2010)
→ Wasserzyklus vorwiegend durch Verdunstung dieses
Wasservorrats angetrieben
während eines Zyklus’ wechselt Wasser mehrmals seinen
Aggregatzustand
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Wasser
Wasserkreislauf
globale Schritte
Verdunstung von Meerwasser
atmosphärische Transportvorgänge
Niederschlag
Rückfluss ins Meer
lokale Schritte
Infiltration
Evaporation
Absorption
Transpiration
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Abbildung: Stickstoffkreislauf, nach Reineke, W.: ”Umweltmikrobiologie”
Kreislaufsysteme
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Allgemein
zahlreiche wichtige Redoxreaktionen des N werden durch
Mikroorganismen verwirklicht
größtes Stickstoffreservoir: Atmosphäre (N2 )
Prozesse des Stickstoffkreislaufes
Stickstofffixierung
Anammox
Ammonifikation
Nitrat Reduktion
Nitrifikation
Denitrifikation
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Stickstofffixierung
N2 + 8H + + 8e − → 2NH3 + H2
für die biologische Stickstofffixierung: nur Prokaryoten (heteround autotroph)
z.B.: Cyanobacteria (aerob), Clostridium (anaerob), Rhizobium
(symbiotisch), ...
sehr energieaufwendig – nur wenn keine andere Möglichkeit zur
Stickstoffversorgung
Enzym Nitrogenase für Fixierung von atmosphärischem N2 nötig
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Ammonifikation
H O
2
R − NH2 + H2 O → NH3 + R − OH −−
→ NH4+ + OH − + R − OH
N-haltige organische Stoffe werden durch mikrobielle Prozesse in
Ammoniak (NH3 ) oder Ammoniumionen (NH4+ ) verwandelt
Pilze und Bakterien zersetzen organische Material →
anorganisches NH4+ , das als Mineral für andere Organismen
dient
sowohl aerob als auch anaerobe Mikroorganismen
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Nitrifikation
NH3 (oder NH4+ )→ NO2− → NO3−
Oxidation von NH3 to NO3− in zwei Schritten (Nitratproduktion)
zwei aerobe Bakteriengruppen involviert:
Nitritbakterien (z.B. Nitrosomonas):
Nitrosomonas
NH3 + 1 12 O2 −−−−−−−→ NO2− + H2 O + H +
Nitratbakterien (z.B Nitrobacter):
Nitrobacter
NO2− + 21 O2 −−−−−−→ NO3−
heterotrophe Nitrifizierer, im Gegensatz zu autotrophen
Nitrifizierern, sind unfähig Nitrifikation zum Wachstum zu
nutzen
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Anammox
NH4+ NO2− → N2 + 2H2 O
Anaerobe Ammonium-Oxidation
exergoner Prozess
z.B.: Candidatus Brocadia anammoxidans - Bakterium, aber:
hat Organellen und eine Zellwand ähnlich der von Archaeen
als Ergänzung zur Denitrifikation (→ N2 )
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Stickstoff
Stickstoffkreislauf
Nitratreduktion
zwei Arten: assimilatorisch and dissimilatorisch (=DNRA)
assimilative Nitratreduktion: NO3− → NO2− + H2 O (?)
dissimilative Nitratereduktion: NO3− → NO2− → NH3 (?)
Denitrifikation
NO3− → NO2− → NO → N2 O → N2 (Nitratverbrauch)
z.B.: Paracoccus, Pseudomonas, Bacillis, ...
Abwasseraufbereitung (um Algenwachstum zu minimieren)
in der Natur: eher negativ, da Nitrate aus Boden entfernt werden
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Kohlenstoff
Kohlenstoffkreislauf
c
Abbildung: Kohlenstoffkreislauf, SCCS
Consortium
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Kohlenstoff
Kohlenstoffkreislauf
Allgemein
bezieht Atmosphäre, Hydrosphäre und Lithosphäre ein
größtes Reservoir: Sedimente und Gesteine der Erdkruste
→ aber: Umsatzzeit sehr lang!
bedeutendster Beitrag zum CO2 -Gehalt: mikrobielle Zersetzung
toter organische Stoffe (inkl. Humus)
→ durchschnittliche Kohlenstoffmenge pro Volumeneinheit Boden
nimmt vom Äquator zu den Polen hin zu (Smith et al., 2009)
ursprünglich: C gelangte durch Vulkane und mineralreiche
Quellen aus dem Erdinneren nach außen
verbunden mit Kreislauf von O, N, S und anorganischen
Verbindungen
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Einleitung
Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Kohlenstoff
Kohlenstoffkreislauf
Allgemein
schnellste Art der globalen Kohlenstoffübertragung: über CO2
der Atmosphäre
Meere fungieren als CO2 Senke (interne Kreisläufe)
angetrieben heute v.a. durch die oxygene photosynthetische
Primärproduktion
grob gesprochen: große syntrophe Wechselbeziehung
→ photosynthetische Primärproduzenten bilden die Substrate der
Konsumenten und Destruenten (und umgekehrt)
→ CO2 + H2 O < CH2 O > +O2
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Kohlenstoff
Kohlenstoffkreislauf
Photosynthese
einzige Wege, auf denen neue organ. C-Verbindungen auf Erde
synthetisiert werden: Photosynthese und Chemosynthese
zwei Gruppen: höhere Pflanzen (terrestrisch) und
Mikroorganismen (aquatisch)
Licht
Verkürzte Bruttogleichung: CO2 + H2 O −−→ (CH2 O) + O2
gesamter biogener C-Zyklus hängt von einem ausgeglichenen
Verhältnis von Photosynthese und Atmungsaktivität zusammen
(→ sonst: globale Erwärmung)
Abbau von photosynthetisch fixiertem C durch Mikroorganismen
- Hauptendprodukte: CH4 und CO2
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Sauerstoff
Sauerstoffkreislauf
c
Abbildung: Sauerstoffkreislauf, en.wikipedia.org
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Sauerstoff
Sauerstoffkreislauf
Allgemein
eng mit dem Kohlenstoff- und Wasserzyklus verbunden
aber: grundsätzlich mischt Sauerstoff bei allen Reduktions- und
Oxidationsvorgängen mit
in Atmosphäre v.a. O2 , der durch Photosynthese freigesetzt wird
lokaler Kreislauf: Ozonkreislauf
O2 -Moleküle werden durch Photodissoziation in elementaren
Sauerstoff gespalten (UVc-Strahlung)
die einzelnen Atome verbinden sich dann mit weiteren
O2 -Molekülen zu O3
trifft UVb-Strahlung auf Ozonmolekül, wird dieses wiederum
gespalten
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Schwefel
Schwefelkreislauf
c
Abbildung: Schwefelkreislauf, The
McGraw-Hill Companies, Inc.
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Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Schwefel
Schwefelkreislauf
Allgemein
chemische Umwandlungen aufgrund der Vielzahl von möglichen
Oxidationszahlen noch verwickelter als die des N
einige Umwandlungsprozesse verlaufen sowohl chemisch als auch
biologisch (oxidativ und reduktiv)
- z.B.: Freisetzung von H2 S: durch Sulfatreduktion durch
Bakterien oder durch geochemischen Quellen wie
Schwefelquellen und Vulkane
Hauptmasse des Schwefels: in Sedimenten und Gesteinen (Sulfat- und
Sulfidmineralien)
signifikantestes Reservoir für Biosphäre: Ozeane (als Sulfat)
eng mit geologischen (z.B. Erosion) und biologischen (mikrobieller
Umbau) Prozessen verbunden
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Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Schwefel
Schwefelkreislauf
Prozesse
Sulfatreduktion: SO42− −→ H2 S (z.B.: Desulfobacter )
Schwefelreduktion: S 0 −→ H2 S (z.B.: Desulfuromonas)
Sulfid-/Schwefeloxidation: H2 S −→ S 0 −→ SO42− (z.B.: Thiobacillus)
Schwefeldisproportionierung: S2 O32− −→ H2 S + SO42− (z.B.:
Desulfovibrio)
Reduktion organischer Schwefelverbindungen: DMSO −→ DMS (z.B.:
Campylobacter )
Oxidation organischer Schwefelverbindungen: CH3 SH −→ CO2 + H2 S
Desulfurylierung: organischer-S −→ H2 S
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Eisen
Eisenkreislauf
c
Abbildung: Eisenkreislauf, 2010
Nature Education
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Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Eisen
Eisenkreislauf
Allgemein
Eisen ist eines der häufigsten Elemente der Erdkruste (19%)
tritt in einer Vielfalt von Mineralien auf (Hämatit, Magnetit,
Pyrit, etc.)
in der Natur hauptsächlich in zwei Oxidationszuständen: Fe 2+
und Fe 3+ (Fe 0 : anthropogen)
entscheidend für das Umweltverhalten des Eisens: Zshg. zw.
Oxidationszustand, Löslichkeit und pH-Wert
Prozesse können sowohl bakteriell als auch nicht biologisch
geschehen
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Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Eisen
Eisenkreislauf
Fe 2+
löslichere Eisenform
Oxidation von Fe 2+ : durch fünf teils sehr unterschiedliche
physiologische Gruppen von Mikroorganismen
- bekannteste: aeroben, organoheterotrophe Bakterien, wie etwa
Sphaerotilus natans (neutrale pH-Werte)
Fe 3+
Elektronenakzeptor für eine breite Vielfalt von sowohl chemooragnoals auch chemolithotrophen Bakterien
Reduktion von Fe 3+ : Hauptform der anaeroben Atmung (in feuchten
Böden, Sümpfen, etc.)
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Wasser
Stickstoff
Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Phosphor
Phosphorkreislauf
c
Abbildung: Phosphorkreislauf, 2003
Pearson Education, Inc.
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Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Phosphor
Phosphorkreislauf
Allgemein
einzigartig, da keine bedeutende gasförmige Komponente
fast der gesamte Phosphor in terrestrischen Ökosystemen
stammt ursprünglich von der Verwitterung von
Calciumphosphat-Mineralien (v.a. Apatit)
Hauptstrom: durch Flüsse bewältigt
großes Volumen an Tiefenwasser beinhaltet ein beträchtliches
Reservoir an Phosphor
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Eisen
Phosphor
Literatur
Phosphor
Phosphorkreislauf
Zyklusschritte
Zerfall und Abbau von toten, terrestrischen Organismen
Transport durch Fluss in Ozean
Aufnahme durch Phyto- bzw. Zooplankton
nach Absterben dieser: Umwandlung zu Bodensediment
chemische Verwitterung (geologische Zeitspanne)
Aufnahme von terrestrischen Organismen
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Kohlenstoff
Sauerstoff
Schwefel
Eisen
Phosphor
Literatur
Phosphor
Literatur (Auszug)
[0]
J. G. Black.
Microbiology.
John Wiley & Sons, 2008.
[0]
M. T. Madigan and J. M. Martinko, editors.
Brock - Mikrobiologie.
Pearson Studium, 11th edition, 2009.
[0]
W. Nentwig, S. Bacher, and R. Brandl.
Ökologie kompakt.
Springer-Verlag, 2007.
[0]
Reineke, W. and Schlömann, M.
Umweltmikrobiologie.
Elsevier GmbH, 2007.
[0]
Colin R. Townsend, Michale Begon, and John L. Harper.
Essentials of Ecology.
Blackwell Publishing Ltd., 3rd edition, 2008.
[0]
U.S. Geological Survey.
The Water Cycle: Water Storage in Oceans.
http://ga.water.usgs.gov/edu/watercycleoceans.html, 2010.
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