Wiederansiedlung gefährdeter Tierarten

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Wiederansiedlung gefährdeter
Tierarten
IUCN/SSC Statement (1995):
„The principle aim of any reintroduction should be to
establish a viable, free-ranging
population in the wild, of a
species, subspecies or race,
which has become globally or
locally extinct or extirpated in the
wild. It should be re-introduced
within the species‘ former natural
habitat and range and should
require minimal long-term
management.“
WS 07/08 - Management gefährdeter Arten - Mag. Nadja Ziegler
Gründe für Wiederansiedlung:
Überleben der Art sichern
Keystone-species in Ökosystem
zurückbringen
Natürliche Biodiversität erhalten
Langfristig ökonomische Vorteile einer
Region oder Nation sichern
Naturschutzgedanken fördern
Kombination der oben genannten.
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Terminologie:
nach Konstant und Mittermeier (1982)
Introduction:
= die Freilassung von Tieren in ein Habitat, in dem sie nie
natürlich verbreitet waren; meist Wildfänge, selten auch
Nachzuchten.
Conservation Introduction:
= die Freilassung ..... mit dem Versuch, eine Art in einem
adäquaten Lebensraum anzusiedeln und damit zu erhalten,
wenn kein ursprüngliches Habitat mehr vorhanden ist.
Re-introduction: (= Wiederansiedlung)
= die Freilassung wildgefangener oder nachgezüchteter
Tiere in ein Habitat, in dem sie entweder stark dezimiert oder
ausgerottet wurden als Resultat menschlicher Aktivitäten
(z.B. Überjagung, etc.) oder natürlicher Ursachen (z.B.
Epidemien, etc.).
Wiederansiedlung kann auch durch Translocation
stattfinden; oft (z.B. bei Primaten) ist Rehabilitation
notwendig.
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Forts. Terminologie:
nach Konstant und Mittermeier (1982)
Translocation:
= der Fang und Transport wildlebender Tiere von
einem Ort ihrer natürlichen Verbreitung zu einem
anderen mit zwischenzeitlich minimalem Aufenthalt in
Gefangenschaft.
Re-inforcement/Supplementation/Re-stocking:
= zusätzliche Freilassung von Tieren in vorhandene
Population zur Aufstockung der Individuenzahl.
Rehabilitation:
= der Prozeß des Trainings von Tieren als
Vorbereitung für das Leben in freier Wildbahn.
notwendig bei nachgezüchteten Tieren und solchen,
die als Jungtiere eingefangen wurden.
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Gründe für Translocation (hier als Überbegriff):
nach Caldecott und Kavanagh (1988):
Naturschutz- bzw. Artenschutzgründe:
Wildpopulation vom Aussterben bedroht; einzige Möglichkeit zur
Rettung dieser Population.
Überschuß aus Gefangenschaftspopulation – Versuch einer
Aufstockung der wildlebenden Population.
Die Existenz eines geeigneten Habitats könnte erscheinen, als
wären „freie“ Plätze für die Ansiedlung einer zusätzlichen oder
einzigen Population einer bestimmten Art vorhanden.
Eine kleine, isolierte Population könnte ernsthaft durch Inzucht
bedroht sein, was die Aufstockung durch zusätzliche Individuen
nötig macht.
Wenn ein Taxon weltweit nur in einem einzigen (kleinen) Gebiet
vorkommt, würde die Umsiedlung einiger Individuen und der
Aufbau einer zweiten Population die Überlebenschance des
gesamten Taxons erhöhen.
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Gründe für Translocation (hier als Überbegriff):
nach Caldecott und Kavanagh (1988):
Als Alternative zur Tötung: Indiv. einer Art könnten von einer
Gemeinschaft entfernt und umgesiedelt werden weil:
sie eine zu starke Konkurrenz für eine andere, seltenere Art darstellen,
die Fitneß einer Population durch strukturelle Änderungen gesteigert
werden kann (künstliche Selektion weniger fitter Indiv.)
um Schwankungen in der Populationsgröße auszugleichen, die die
Population selbst bedrohen können.
Andere Gründe:
Bildung: Ansiedlung von Tieren zu Bildungszwecken.
Kommerziell: Tourismus, Forschungszwecke: nachhaltige
Nutzung, Jagd
Wissenschaftlich: Verhaltensstudien
Tierschutzgründe
Konflikt mit dem Menschen (Nahrungskonkurrenz, etc.)
Religiöse Gründe
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Welche Arten sollen wieder
eingebürgert werden?
IUCN‘s Species Survival Commission (SSC): Action Plans
sollen Aufschluß geben über das Ausmaß von
Wiederansiedlungen als Naturschutzstrategie der Zukunft.
Action Plans: Schwerpunkt: Säuger (bes. Großsäuger) und
daher nicht repräsentativ für alle Arten aber: einzige
Information für „Breitbandanalysen“.
von ca. 660 bedrohten Arten (Teil der Roten Listen der
IUCN) wird nur für 68 (10,3%) Wiederansiedlung empfohlen,
und zwar v.a. für Marsupialia, Krokodile und Otter (insges.
38 Arten). Obwohl „captive breeding“ oft empfohlen wird,
wird die Wiederansiedlung kaum erwähnt.
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Empfohlene Wiederansiedlungen
Für 45 von diesen 68 Arten wird die Nachzucht empfohlen, die meisten
werden bereits gezüchtet, nur für 14 Arten gibt es internat. Zuchtbücher,
für einige Arten regionale; für 23 Arten wird Translocation empfohlen, da
noch genügend Individuen in freier Wildbahn vorhanden sind oder weil
die Einrichtung einer „viable captive population“ eine Bedrohung für die
Wildpopulation darstellen würde (Bsp.: Javan rhino).
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Warum werden so wenige Arten
für Wiederansiedlung empfohlen?
Stuart (1991): zwei der häufigsten Empfehlungen in den Action
Plans sind:
Management von Schutzgebieten
Einrichtung von Schutzgebieten
Habitatschutz als Schlüssel und Voraussetzung für Artenschutz,
da die meisten Arten durch Lebensraumverlust bedroht sind;
verbleibende Habitate meist voll besetzt, daher keine Chance
für Wiederansiedlung, außer mit vorangehender großflächiger
ökologischer Restaurierung.
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Welche Arten sollen wieder
angesiedelt werden?
Stuart (1991): ... species, that have suffered from pressure on the
species per se and not at the habitat level ...
d.h. es gibt noch genügend potentiellen, freien, passenden Lebensraum
und der ursprüngliche Grund für den Rückgang der Art wurde beseitigt.
Folgende Taxa fallen in diese Kategorie:
Raubtiere, die in direkten Konflikt mit dem Menschen geraten sind (z.B.
Wölfe)
Große, potentiell gefährliche Tiere (z.B. Rhinozeros)
Eiweißlieferanten für die lokale Bevölkerung (z.B. Oryx, Gazellen, Afrikan.
Landschildkröten)
Krankheitsanfällige Arten (z.B. Schwarzfußiltis)
Opfer des Heimtierhandels (z.B. Griech. Landschildkröte)
Opfer der traditionellen (chines., etc.) Medizin (Rhinozeros)
Opfer von Ausrottungsmaßnahmen (z.B. Schwarzfußiltis)
Arten mit natürlich kleinem Verbreitungsgebiet und daher großem
Aussterberisiko bei Naturkatastrophen (meist Inselarten).
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Wiederansiedlung von nachgezüchteten
Tieren:
Beck et al. (1994) dokumentierte 145 bekannte Fälle von
Wiederansiedelungen nachgezüchteter Tiere; dies umfaßte 126
Arten, wovon 32% Säuger, 45% Vögel, 16% Reptilien und
Amphibien, 6% Fische und 1% Invertebraten waren.
Wie sehr sind Zoos involviert?
In Zoos nachgezüchtete Tiere oder deren Nachkommen wurden in
76 (59%) von 129 Fällen (Projekten) wieder angesiedelt
(durchschnittl. einer von 5 Zoos involviert bei einer Anzahl von 350
Zoos in Industrieländern).
Zoos sind jedoch auch indirekt involviert – Bereitstellung von knowhow, Personal, Geld, Material, etc.
Trotzdem sind Zoos nicht vorrangig an Wiederansiedelungsprojekten beiteiligt; meist sind dies eher staatliche
Naturschutzbehörden sowie NGOs.
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Exkurs: Nachzucht im Zoo
Das Potential der Zoos
= limitiert durch Platz, Experten, Finanzen, etc.
1991: 1 000 Zoos (Mitglieder bei Zoovereinigungen)
weltweit repräsentieren 5 Milliarden Dollar Kapital
und mind. 2 Milliarden Dollar Erhaltungskosten;
jährliche Besucheranzahl: 600 Millionen Menschen
(damals 10% der Weltbevölkerung).
Bei Addition aller Einrichtungen, nach der Definition
für Zoos: „Institutionen, die wilde, nicht domestizierte
Tiere für die Öffentlichkeit ausstellen“, liegt die totale
Anzahl der Zoos weltweit bei über 10.000!
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Exkurs: Nachzucht im Zoo
Was und wie können Zoos zum Naturschutz
beitragen?
Artenschutz in situ und ex situ, und dadurch
Schutz natürlicher Lebensräume und
Ökosysteme
Erwerb wissenschaftlicher Erkenntnisse, die
vorteilhaft für den Naturschutz sein können.
Aufrütteln von Politik und Öffentlichkeit im
Hinblick auf die Notwendigkeit des
Naturschutzes.
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Exkurs: Nachzucht im Zoo
Beiträge im Detail:
Nachzucht von gefährdeten Tierarten als Beitrag zur
Arterhaltung.
Führen von Zuchtbüchern u.a. Aufzeichnungen („record
keeping“). Derzeit gibt es über 100 aktive internat. Zuchtbücher.
Entwicklung einer zentralen Datenbank für das Management
von Arten mit dem Ziel, eine ausreichend große und genetisch
diverse Gründerpopulation zu erhalten = ISIS (Internat. Species
Inventory System) – mehr als 450 Zoos sind hier eingetragen.
Entwicklung von Plänen zum Überleben der Arten (species
survival plans).
Beteiligung an raschen Rettungseinsätzen bei Gefahr im
Verzug.
Wiederansiedlung
Beteiligung an in situ Schutzmaßnahmen
Zusammenarbeit mit Behörden und Naturschutzorganisationen.
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Exkurs: Nachzucht im Zoo
Kritikpunkte:
von 629 bedrohten Säugetierarten werden nur 140 in Zoos gehalten –
entspricht nur 10% der weltweiten Kapazität zoolog. Gärten (die
Situation ist bei anderen Gruppen noch schlechter). (Jenkins, 1992)
die für Nachzuchtprogramme verwendeten Gelder gehen für in situ
Maßnahmen verloren.
Bsp. Leader-Williams (1990): Management von Afrikan. Elefanten und
Schwarzen Nashörnern in Gefangenschaft kostet 50x so viel wie das
Management in freier Wildbahn.
Der Erhalt einer bestimmten Art im Zoo nützt den meisten anderen
Arten gar nichts – Habitatschutz schon.
Die meisten Gehege im Zoo fördern artfremdes, unnatürliches
Verhalten und machen die Tiere für eine Auswilderung ungeeignet.
Die Auswahl der Arten erfolgt nicht nach Dringlichkeit für den Schutz
sondern nach anderen Kriterien, wie: Nutzung vorhandener Gehege,
Attraktivität, Budget.
Die Haltung von Tieren in Gefangenschaft ist nicht mehr zeitgemäß.
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ZOO CHECK Studie 2000
Englische Anti-Zoo Organisation hat in einer
Studie an über 400 Zoos herausgefunden:
von 250.000 Tieren in den untersuchten Zoos
sind:
Nur 5% der Taxa offiziell gefährdet (lt. IUCN)
Nur 3% der Taxa in EEPs
Weniger als 1% in Wiederansiedelungsprojekten.
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Stellungnahme der IUCN zur Nachzucht
in Gefangenschaft
Nachzuchtprogramme sind ein integrierter Bestandteil des
Biodiversitätsschutzes weltweit.
Habitatschutz ist nicht ausreichend um die Biodiv. zu erhalten.
Etablierung selbsterhaltender Populationen und anderer
unterstützender Maßnahmen werden gebraucht um den Verlust
vieler Arten zu verhindern – besonders jene mit hohem
Aussterberisiko in fragmentierten, reduzierten und gestörten
Lebensräumen.
Nachzuchtprogramme müssen initiiert werden, bevor eine Art zu
stark reduziert worden ist, sie müssen international koordiniert
werden, basierend auf wissenschaftlichen Prinzipien.
Das Ziel von Nachzuchtprogrammen muß die Wiederansiedlung
lebensfähiger Populationen in der Natur sein.
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Vorraussetzungen für die Durchführung von
Nachzuchtprogrammen lt. IUCN
„Each animal must have a role to play“
Zoos müssen vorhandenen Platz für die Nachzucht gefährdeter
Arten umwidmen.
Zusammensetzung der Arten muß folgende Aspekte
berücksichtigen:
Naturschutz-Erziehung
naturschutzbezogene Forschung
Legaler Erwerb der Individuen
Tiergerechte Haltung
Auswahl nach Dringlichkeit
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Genetische Aspekte
Genetisches Ziel der meisten Gefangenschaftspopulationen ist jene Populationsgröße, die
ausreicht, um 90% der genetischen Diversität für eine
Zeitspanne von 100 Jahren zu erhalten, ohne
Blutauffrischung aus freier Wildbahn zu benötigen.
Problem u.a.: nicht alle Individuen einer
Gefangenschaftspopulation sind für die Nachzucht
geeignet, z.B. Asiatischer Elefant: (1992) von 950
Tieren waren nur 19 für Zuchtzwecke geeignet.
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Bsp.: Schwarzfußiltis
(Mustela nigripes; Black-footed Ferret)
beschrieben 1851 (Audubon und
Bachmann)
ehem. Verbreitung: Great Plains
von Alberta über die Rocky
Mountains bis in den Südwesten
der USA (in 10 Staaten) und im
Osten (Utah, Arizona); letzte
Population in nordamerikan.
Prairie; in und um Prairiehundhabitate.
Beschreibung: bis 50 cm groß,
ca. 1kg; Alter: bis ca. 12 Jahre,
Nahrung: v.a. Prairiehunde aber
auch Mäuse, Hörnchen und
andere Kleinsäuger; nachtaktiv;
lebt in Prairiehundbauten.
Habitatansprüche: große Reviere:
ca. 40 bis 60 ha / Iltis mit großer
Prairiehundpopulation (Lowe et
al., 1990)
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Schwarzfußiltis Fortsetzung
Status:
ausgestorben in freier Wildbahn seit 1985;
letzte Population: 1982: 60 Tiere
wuchs auf 129 Tiere (1984) durch
Schutzmaßnahmen;
Sommer 1985: Hundestaupe reduzierte Pop.
auf ca. 31 Tiere;
diese wurden eingefangen um eine
Nachzuchtpopulation aufzubauen; 6 Tiere
starben; die Gründerpop. bestand somit aus 25
Tieren.
Ursachen für das Aussterben:
Beuteverlust durch intensive Bekämpfung des
Prairiehundes, v.a. durch Vergiftung
Anfälligkeit für Hundestaupe – Problem bis
heute.
Zerschneidung des Lebensraumes führte zur
Unmöglichkeit der Fortpflanzung (Population
hat enorme Verbreitung).
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Schutzmaßnahmen:
Captive breeding:
sehr erfolgreich.
Wiederansiedlung
seit 1991 (ursprüngl.
in Wyoming, dann
auch in anderen
Staaten); Ziel:
Etablierung von 10
Populationen mit
insgesamt 1,500
Tieren bis zum Jahr
2010.
Habitat auf 2%
geschrumpft!
PRZEWALSKI PFERD – Equus ferus
przewalski – Asiatic wild horse – Takhi
Das Takhi Wiederansiedelungsprojekt
entdeckt in der Gobi Altai
1879 von polnischem Oberst
„Nicolai Przewalski“; erst als
wilder Esel eingestuft; 1881
von Zoologen als Asiatisches
Wildpferd (Urahne der
Hauspferde) beschrieben.
seit Jahrhunderten
Bestandteil der natürlichen
Indentität; jedoch verdrängt
von domestizierten Herden;
letztes Indiv. 1930 in Wüste
Gobi gesehen.
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Thaki: Schutzmaßnahmen
Erhaltungszuchtprojekt:
seit 92, Münchner Linie, Prager
Linie, Einkreuzung mit
Hauspferden
Zuchtbücher nicht einheitlich
Fox-Gen (Rotschlag) soll
weggezüchtet werden
Gefangenschafts-population
heute: 2000 Indiv.
Seit 1990: Association pour le
cheval de Przewalski, TAKH
Station biologique de la Tour du
Valat; Le Sambuc - 13200 Arles
www.tourduvalat.org
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Thaki: Wiederansiedlung
1997: 1.5.2 Harem ausgewildert
1998: 10 Tiere (Harem) – nach einigen Wochen mit 1. Harem
zusammen, jedoch vorher schwere Kämpfe
1999: 2 Fohlen geboren, 6.0 Junggesellen-Gruppe ausgewildert
Extremwinter 99/00: keine Verluste trotz –50 Grad, Stürme 100 km/h
2000: 8 Fohlen geboren, 2 Harems dazu: 7, 8 Tiere
Stand 31.7.00: 47 Takhis frei, zusätzl. 14 Tiere bei Gobi Reintroduction
Station
Extremwinter 00/01: alle Fohlen bis auf eines gestorben, auch adulte
gest. – Hauptgrund war nicht Kälte, sondern Infektionskrankheit (Druse:
Unterkieferdrüsen infiziert, Abszesse – Schwächung – leichte Beute für
Wölfe); gl. Wasserstellen; 35 Takhis blieben über.
ev. alle 5 Jahre keine Nachkommen wg. Extrembedingungen
nachgezüchtete Pferde können sich nicht gegen Wölfe wehren, daher
zuerst Auswilderungsgehege.
2001: + 1 Fohlen; 1 adultes Tier verschwunden.
01 /02 guter Winter: 35 Tiere, aus org. Gründen kein zusätzl. Tiere
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Thaki: Wiederansiedlung
Kosten pro Pferd: Transport: US$ 5555,-, Pflege u. Tierarzt pre-release
Phase: US$ 1000,-; post-release monitoring: US$ 500,- (gesamt ~
7000,- Euro)
aktuell: 97 Tiere
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Mallorca Geburtshelferkröte – Alytes
muletensis – Mallorcan Midwife Toad
1977 anhand von Fossilfunden
beschrieben, erst 1980 entdeckt
Endemisch auf Mallorca
1985: nur 280 – 730 Brutpaare.
Zählung 1994: 13 natürliche Habitate:
1000-3000 Indiv. (jährl. 8400-13600
Kaulquappen)
Bedrohung: Wasserverschmutzung,
Sammeln, eingeschleppte Feinde +
Konkurrenten, Beeinträchtigung durch
Menschen (Tourismus, Schafhaltung)
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Forts. Mallorca Geburtshelferkröte
Schutzmaßnahmen:
1985: Start des Zuchtprogramms
im Jersey Zoo: 20 Kröten
importiert: jährl. 100-200
Kaulquappen für Freilassung auf
Mallorca.
1889: 1. Freilassung von 76
Kaulquappen, seither mehrere
100 an drei Orten freigelassen
(Re-introduction!); vorher vetmed.
Untersuchungen.
Großer Teil der Nachzuhten für
andere Zuchtstationen.
Wg. limitierter natürlicher
Freilassungsplätze wurden vom
Menschen gemachte Zisternen
benutzt (früher für Bergschafe
genutzt).
WS 07/08 - Management gefährdeter Arten - Mag. Nadja Ziegler
Arasittich – Rhychopsitta pachyrhyncha
engl. Thick-billed parrot
ca. 38 cm lang
eine von 2 Arten der Gattung
Rhynchopsitta
lebt in Gruppen von 7 bis 10 Tieren,
die auf Schlafbäumen Schwärme bis
1000 Vögel bildeten.
Status (2007):
CITES: APP. 1
Red List: Endangered
1988
1994
2000
2004
-
Threatened
Endangered
Endangered
Endangered
Gefährdungsursache: Habitatverlust
und -degradation
WS 07/08 - Management gefährdeter Arten - Mag. Nadja Ziegler
Arasittich – Rhychopsitta pachyrhyncha
bis in die 20er Jahre gr. Schwärme
in Mexiko und im Süden der USA
(Arizona)
Ende der 30er in den USA verschw.
Gründe: Vertreibung durch Schüsse
von Jägern und Baumfällungen
Mexiko: großflächige Rodungen,
illeg. Handel für Heimtierhaltung v.a.
70er und 80er Jahre
1992: nur mehr ca. 5000 Vögel
Nahrungsspez.: Koniferenzapfen
Mitte der 60er Jahre:
Nachzuchtprogr. Jersey
1986: Wiederansiedlungsversuche:
Handaufzuchten überlebten nicht
bzw. wurden wieder eingefangen
bisher 127 Nachzuchten aus USA
ausgewildert; rel. erfolglos
WS 07/08 - Management gefährdeter Arten - Mag. Nadja Ziegler
Arasittich – Rhychopsitta pachyrhyncha
1986: Dutzende Wildvögel an mex.
/amerik. Grenze beschlagnahmt:
Freilassung – 2/3 überlebten nicht
Methode des „Feather imping“
angewendet; bis 3 Federn möglich
Probleme: Krankheiten,
Schwarmverhalten fehlt,
Greifvögel
1994: Sierra Madre: extreme
Habitatvernichtung für
Drogenanbau, Rodungen (Holz),
Viehherden
vor kurzem: Moratorium: keine
Rodungen mehr in Teil des
Brutgebiets; soll 10% der Brutpop.
für die nächsten 15 Jahre retten
WS 07/08 - Management gefährdeter Arten - Mag. Nadja Ziegler
Arasittich – Rhychopsitta pachyrhyncha
Verbreitung in Mexiko – Sierra Madre – Untersuchungen 2000/01
Satelliten - Tracking
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Der Kakapo – ein wunderliches
Federtier…
… was an dem Exzentriker aus Neuseeland besonders
ist und warum er vom Aussterben bedroht ist
Kakapo, Eulenpapagei (Strigops
habroptilus) auf Neuseeland
(ADAMS S. 145)
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Der Kakapo - Besonderheiten
flugunfähig
der schwerste Papagei: 3-4kg
besonders weiches gefleckt-moosgrünes
Gefieder;
Gesichtsschleier wie auch Eulen - daher der
Name
Schnurrhaare
Langlebig, sicher über 50 Jahre
Pflanzenfresser
Besonderheit: sein intensiver, angenehmer
Geruch, ähnlich Honig & Blüten
nachtaktiv: lange Wanderungen von
mehreren km. Bewegt sich vornübergebeugt
fort - Schnurrhaare.
Ernährt sich von einer Vielzahl verschiedener
Pflanzen und Pflanzenteilen: Samen,
Früchte, Pollen, Baumsaft.
Besonders wichtige Nahrungspflanze: der
Rimu-Baum (Dacrydium cupressinum,
Podocarpaceae, Steineibengewächse)
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Besonderheit des Verhaltens: Fatale
Furchtlosigkeit
kein Fluchtinstinkt angesichts
von Räubern (vergl. Dodo)
Warum das?
Ergeschichtliche Entwicklung
Neuseelands (Isolierung von
anderen Landmassen in der
Kreidezeit (ca 85 Mio Jahre)
hatte zur Folge: keine
räuberischen Säugetiere. Daher
auch keine Notwendigkeit, sich
zu fürchten und zu flüchten...
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Warum einfach, wenn´s auch
kompliziert geht …?
Einzelgänger - sehr zerstreutes
Vorkommen
Männchen kommen in erhöht
liegenden "Balzarenen"
zusammen
dort legen sie jedes einen
Balzplatz an: schalenförmige
Vertiefung + Wegenetzwerk,
das penibel sauber gehalten
wird
Dabei Konkurrenz um die
besten Plätze (auch akustische
Eigenschaften)
Dann Beginn des "Boomens"
zur Anlockung der Weibchen
Balzritual - Paarung
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Warum einfach, wenn´s auch
kompliziert geht ?
Nach der Paarung kehrt
Weibchen in ihr Revier zurück
und kümmert sich dort alleine
um die Aufzucht
Männchen werden ab ca. 5
Jahren sexuell aktiv, Weibchen
erst ab 9-11 Jahren
Außerdem kommen sie nur in
Stimmung, wenn reichlich Futter
verfügbar: Mastjahre, v.a. des
Rimu-Baumes
dies ist nur alle 3 bis 5 Jahre
der Fall
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Warum ist der Kakapo gefährdet?
Biologie & Geschichte
Vorfahren vor Jahrmillionen auf
Neuseeland: kleiner, leichter
und flugfähig
Wurden dann größer, schwerer
und flugunfähig
Vor ca. 1000 Jahren kamen die
Maori aus Polynesien
Sie bejagten den Kakapo;
ebenso ihre Hunde
Ebenfalls eingeschleppt: die
polynesische Ratte: fraß Küken
und Eier
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Die Europäer kommen …
1642 Tasman, später Cook
Besiedlung und Urbarmachung
in größerem Maßstab ab ca
1840
Fatale Gefährdungen:
Bejagung, tw. aber auch
Besammlung: Präparate als
wissenschaftliche Kuriositäten
v.a. aber die eingeschleppten
Raubsäuger: Katzen, Ratten,
Hunde, Frettchen, Hermeline
Wieseln
Nahrungskonkurrenz durch
Rehe und Mufflons
Mit Ende des 19. Jh. wurde klar,
dass die Population gefährlich
schrumpfte
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5 vor 12 – Beginn der
Schutzbemühungen …
Von 1891 an gibt es
Schutzbemühungen
Seit den 1950ern immer
intensiver und vielfältiger
Schützen kann man nur, was
man kennt - und erst in den
1970ern konnte man das
Balzverhalten erstmals
wissenschaftlich beschreiben!
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Grundzüge der Schutzbemühungen
Grundzüge der
Schutzbemühungen:
Herausfinden, wo überhaupt
Kakapos leben
Übersiedlung auf geschützte
Inseln
Versuche der Aufzucht in
Gefangenschaft scheiterten
kläglich
Dezimierung bzw. Ausrottung
ihrer Feinde (Katzen, Marder,
Ratten etc.)
Zusätzliche Fütterung
Teilweise künstliche Aufzucht,
um Jugendmortalität zu senken
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Grundzüge der Schutzbemühungen
Beobachtung der Mastzyklen des
Hauptfutterbaumes (Rimu):
Übersiedlung von Teilpopulationen in
entsprechende Gebiete.
Unfruchtbare Männchen werden von
Weibchen ferngehalten
Erhalt der genetische Vielfalt:
verhindern, dass nur einige wenige
Männchen dominieren
Warmhalten der Eier in Abwesenheit
der Weibchen
Anwendung von Flohpulver
Trotz intensiver individueller
Betreuung: immer wieder
Rückschläge, zB
Bakterieninfektionen...
Diese Massnahmen werden seit 1989
von der Kakapo Recovery Group
organisiert, durchgeführt und
dokumentiert.
(www.kakaporecovery.org.nz)
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