Dr. Martin O. Steinhauser Physikalische Chemie IV (Teil 2) Universität Basel Herbstsemester 2015 Übung 12: Slater-Determinanten Ausgabe: Montag, 30. 11. Rückgabe: Donnerstag, 10.12. Besprechung: Freitag, 11.12. In der Vorlesung wurde die Darstellung einer N -Teilchenwellenfunktion für Elektronen in Form der SlaterDeterminante diskutiert. In diesem Übungsblatt wollen wir uns daher mit Determinanten beschäftigen. 1. Slater-Determinante von Be Ein Berilliumatom befindet sich in der Konfiguration 1s2 3s1 3d1 . a) Geben Sie eine der erlaubten Slater-Determinanten an (nur aufstellen, nicht ausmultiplizieren !). b) Wie viele verschiedene Slaterdeterminanten gibt es in dieser Konfiguration? c) Warum sind Slater-Determinanten nur Näherungen an die exakte Mehrteilchenwellenfunktion? d) Welche Eigenschaft erfüllt die Wellenfunktion durch den Determinantenansatz und warum? 2. Skalarprodukt aus Slater-Determinanten Zeigen Sie, dass für die aus den orthonormierten Spin-Orbitalen χn (~xi ) aufgebauten Slater-Determinanten |Ki und |Li gilt: |Ki = |χi χj i (1) |Li = |χk χl i (2) hK | Li = δik δjl − δil δjk (3) und gilt: Die Kurzschreibweise in Gl. (1) und (2) bedeutet (siehe auch Handout 1 zur Vorlesung): Ψ(~x1 , ~x2 , ..., ~xN ) = |χi (~x1 )χj (~x2 ) · · · χk (~xN )i = |χi χj · · · χk i (4) Hinweis: Schreiben Sie das Skalarprodukt aus Gl. (3) vollständig aus als das Produkt der Spinorbitale χi , χj , χk , χl und nutzen Sie dann deren Orthogonalität aus. 3. Zwei-Elektronendichte Es seien ~x1 = (~r1 , ω1 ) und x~2 = (~x2 , ω2 ) die Gesamtkoordinaten eines 2-Elektronensystems (siehe auch Handout 1 zur Vorlesung). Nehmen Sie an, dass gepaarte Elektronen dasselbe Raumorbital besetzen. a) Formulieren Sie die zu dem 2-Elektronensystem gehörige Slater-Determinante Ψ(~x1 , ~x2 ) in den Gesamtkoordinaten ~xi mit i = 1, 2. b) Berechnen Sie die 2-Elektronendichte ρ2 (~r1 , ~r2 ), wobei ~ri mit i = 1, 2 die beiden Ortskoordinaten der Elektronen bezeichnen. Interpretieren Sie ihr Ergebnis! Hinweis: Die 2-Elektronendichte ist in Gesamtkoordinaten gegeben durch ρ2 (~x1 , ~x2 ) = |Ψ(~x1 , ~x2 )|2 . Um ρ2 (~r1 , ~r2 ) in den Ortskoordinaten zu erhalten, integrieren Sie über die Spinkoordinaten ω1 , ω2 und nutzen Sie die Orthonormalität der Spinfunktionen hαi |αj i = δij , hαi |βi i = 0 aus. Das Ergebnis lautet: ρ2 (~r1 , ~r2 ) = |φ1 (~r1 )|2 · |φ2 (~r2 )|2 . 4. Das Levi-Civita Symbol In der Vorlesung wurde bei der Schreibweise der Slater-Determinante für die antisymmetrisierten Spinorbitale das anti-symmetrische Levi-Civita Symbol i,j,k,...,n verwendet. Das Symbol hat den Wert +1 für jede gerade Permutation der Zahlen i, j, k, ..., n und den Wert −1 für jede ungerade Permutation dieser Zahlen. In drei Dimensionen hat das Symbol drei Indizes, die Werte von 1 bis 3 annehmen können. ~ =B ~ ×C ~ in Komponenten darstelMit dieser Indexschreibweise lassen sich Vektorprodukte der Form A P 3 ~ × C) ~ i= len, so z.B. für die i-te Komponente: Ai = (B j,k=1 ijk Bj Ck = ijk Bj Ck , wobei in der letzten Gleichung die Einsteinsche Summationskonvention angewendet wurde: Über doppelt vorkommende Indizes ~ mit einem Nabla-Operator wird summiert. Auch die i-te Komponente des Kreuzproduktes eines Vektors A ~ × A) ~ i = ijk ∂ Ak = ijk ∂j Ak , wobei lässt sich mit dem Levi-Civita Symbol darstellen in der Form: (∇ ∂xj ~ j = ∂ = ∂j . Eine wichtige Grösse ist das Produkt zweier Levi-Civita-Symbole, die sich darstellen lässt ∇ ∂xj als eine Determinante von Kronecker-Symbolen in der Form: ijk lmn δil = δjl δkl δim δjm δkm δin δjn δkn (5) a) Zeigen Sie durch Entwicklung der Determinante aus Gl. (5), dass gilt: ijk lmk = δil δjm − δim δjl Zeigen Sie mit Hilfe des Levi-Civita Symbols die folgenden Identitäten aus der Vektoranalysis: ~ ∇ ~ × A) ~ = div(rotA) ~ = 0. b) ∇( ~ × (∇ ~ × A) ~ = ∇( ~ ∇ ~ A) ~ − 4A. ~ c) ∇ Hinweise: Beachten Sie, dass Sie für ein Produkt der Form ∂i ∂j auch schreiben können: ∂i ∂j = 21 (∂i ∂j + ∂j ∂i ); Vertauschbarkeit der partiellen Ableitungen. Nutzen Sie dann die Antisymmetrie-Eigenschaft des Levi-Civita Symbols bei Vertauschung zweier Indizes aus, d.h. ijk = −ikj . Viel Erfolg und Freude beim Üben!