Institut für Theoretische Physik Universität Leipzig Prof. Dr. B. Rosenow Dr. D. Scherer Quantenmechanik - Übungsblatt 10 Sommersemester 2015 Abgabe: Die Ausarbeitungen sind bis Donnerstag, den 25.06., 11:00 Uhr in den QM-Briefkasten in der Linnéstraße einzuwerfen. Die Lösungen werden in den Übungen am Montag, den 29.06., besprochen. 34. Rotationsinvarianz des Hamiltonians 2 Punkte Ein physikalisches System sei definiert durch einen Hamiltonoperator Ĥ. Zeigen Sie, daß das Problem genau dann kugelsymmetrisch ist, wenn [Ĥ, L̂] = 0 gilt. 35. Drehimpulsoperator 1+1 Punkte Beweisen Sie die folgenden Relationen für Drehimpulsoperatoren ausgehend von der DrehimpulsAlgebra [L̂i , L̂j ] = i~ijk L̂k : (a) [L̂2 , L̂i ] = 0 für i = x, y, z. (b) [L̂z , L̂± ] = ±~L̂± 36. Matrixdarstellung für Drehimpuls l = 1 4 Punkte Leiten Sie unter Verwendung der Beziehungen p (Ψl0 m0 , L̂z Ψlm ) = ~m δl0 ,l δm0 ,m und (Ψl0 m0 , L̂± Ψlm ) = ~ l(l + 1) − m(m ± 1) δl0 ,l δm0 ,m±1 für festes l ≡ l0 ≡ 1 eine Matrixdarstellung von L̂x , L̂y , L̂z im m − m0 – Raum ab. Die Kugelfunktionen Ψlm sind Eigenfunktionen des Drehimpulsoperators mit Gesamtdrehimpuls l und z–Komponente m. Berechnen Sie weiterhin den Kommutator [L̂x , L̂y ] in dieser Matrixdarstellung. 37. Dreidimensionaler Potentialtopf 2+1+1 Punkte Gegeben ist nun ein dreidimensionaler Potentialtopf mit V (r) = −V0 θ(a − |r|), V0 > 0. (i) Lösen Sie die Schrödingergleichung für Drehimpuls l = 0 für gebundene Zustände in den Bereichen 0 < r < a und r > a . (ii) Gewinnen Sie dann aus den Anschlußbedingungen bei r = a eine Bestimmungsgleichung für die Energie gebundener Zustände. (iii) Lösen Sie die Gleichung graphisch und formulieren Sie eine Bedingung für die Existenz eines gebundenen Zustands. 1 38. Pauli-Matrizen 3 Punkte Wie bereits bekannt, erfüllen die Komponenten des Drehimpulsoperators die Kommutatorrelation [L̂i , L̂j ] = i~ijk L̂k . Da [L̂2 , L̂z ] = 0, lassen sich simultane Eigenfunktionen der Operatoren L̂2 and L̂z finden: L̂2 Ψlm = ~2 l(l + 1)Ψlm L̂z Ψlm = ~mΨlm , wobei l auf die Werte 0, 21 , 1, 23 , . . . quantisiert ist. Für gegebenes l sind die erlaubten Werte von m = −l, −l + 1, ..., l − 1, l. Im Falle von Bahndrehimpuls sind l bzw. m ganze Zahlen, halbzahlige Werte für l, m sind jedoch in der Natur durch intrinischen Drehimpuls (den sogenannten Spin) fermionischer Teilchen realisiert. Alle bekannten elementaren fermionischen Materieteilchen tragen den Spin l = 21 . Bestimmen Sie die entsprechende Matrixdarstellung der Operatoren L̂x , L̂y , L̂z . Die Matrixdarstellungen definieren bis auf einen Faktor ~/2 die sogenannten Pauli-Matrizen. 2