Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 1/6 Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” WS16/17 Montag 14:15-15:45, Martenstr. 3, Raum 00.152-113 Daniel Hausmann [email protected] Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Department Informatik Lehrstuhl 8 January 23, 2017 Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 | Wiederholung | Wiederholung aus der Vorlesung Pränexe Normalform Eine pränexe Normalform ist eine Formel der Form Q1 x1 , . . . , Qn xn (φ) mit Q1 , . . . , Qn ∈ {∀, ∃} und φ quantorenfrei. Satz Zu jeder Formel lässt sich durch Anwendung der Regeln ¬∃x (φ) ≡ ∀x (¬φ) ¬∀x (φ) ≡ ∃x (¬φ) φ ∧ ∃x (ψ) ≡ ∃x (φ ∧ ψ) φ ∧ ∀x (ψ) ≡ ∀x (φ ∧ ψ) φ ∨ ∃x (ψ) ≡ ∃x (φ ∨ ψ) φ ∨ ∀x (ψ) ≡ ∀x (φ ∨ ψ), eine äquivalente pränexe Normalform berechnen, wobei für die letzten beiden Zeilen x ∈ / FV (φ) vorausgesetzt wird; falls nötig, gebundene Variable umbenennen. 2/6 Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 | Wiederholung | Wiederholung aus der Vorlesung 3/6 Skolemform Eine Skolemform ist eine pränexe Normalform, die nur Allquantoren enthält. Formeln φ, ψ heißen erfüllbarkeitsäquivalent, wenn φ erfüllbar ist genau dann, wenn ψ erfüllbar ist. Satz Zu jeder pränexen Normalform lässt sich eine erfüllbarkeitsäquivalente Skolemform durch wiederholte Anwendung der Umformung ∀x1 , . . . , ∀xn (∃y (φ)) ; ∀x1 , . . . , ∀xn (φ[f (x1 , . . . , xn )/y ]) berechnen, mit jeweils einem frischen Funktionssymbol f . (Achtung: Regel nur auf ganze Formeln anwenden, nicht auf Teilformeln innerhalb größerer Formeln!) Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 | Wiederholung | Wiederholung aus der Vorlesung Klauselform Bringe Skolemform Q1 x1 , . . . Qn xn (φ) mit Qi = ∀ für alle i wie folgt in Klauselform: Normalisiere φ zu CNF ψ; Entferne führende Allquantoren (implizite Allquantifizierung); Schreibe ψ als Menge von Klauseln. 4/6 Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 | Wiederholung | Wiederholung aus der Vorlesung 5/6 Resolution (Prädikatenlogik) Resolutionsregel mit impliziter Faktorisierung (RIF ) C1 , A1 , . . . , An C2 , ¬B C1 σ, C2 σ (σ = mgu(A1 , . . . , An , B)), . wobei mgu(A1 , . . . , An , B) = mgu{Ai = B | i = 1, . . . , n}. Vor Anwendung der Regel Variablen in beiden Ausgangsklauseln so umbenennen, dass die Klauseln disjunkte Variablenmengen haben. Beweise die Gültigkeit einer Formel φ wie folgt: 1 Bilde ¬φ 2 Transformiere ¬φ in Klauselform 3 Wende (RIF) an, bis 2 erreicht ist. (Achtung: für φ nicht gültig terminiert der Algorithmus eventuell nicht.) Übungen zu ”Grundlagen der Logik in der Informatik” - WS16/17 | Übungsblatt 10 | Aufgabe 1 (Präsenzaufgabe) Aufgabe 1 - Trinkerparadoxon und Resolution Beweisen Sie das Trinkerparadoxon ∃x T (x) → ∀y (T (y )) mittels Resolution erster Stufe. Führen Sie dazu die folgenden Schritte durch: 1 Negieren Sie die Formel. 2 Bringen Sie die Formel in pränexe Normalform. 3 Bringen Sie die Formel in Skolemform. 4 Berechnen Sie die entsprechende Klauselform. 5 Wenden Sie das Resolutionsverfahren an. 6/6