FORMALE METHODEN SKRIPT ZUR VORLESUNG LOGIK FÜR LINGUISTEN Johannes Dölling Institut für Linguistik Universität Leipzig 2010 Inhaltsverzeichnis Vorwort Literaturhinweise Symbolverzeichnis 1 Einführung 1.1 1.2 1.3 Logik und Linguistik Schlüsse, gültige Schlüsse, Schlussschemata Logische Folgerung und logische Konstanten 2 Aussagenlogik (AL) 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 Wahrheitsfunktionale Konnektoren Syntax von AL Semantik von AL Entscheidungsverfahren für AL Definierbarkeit von Konnektoren Natürliches Schließen in AL 3 Prädikatenlogik der 1. Stufe (PL1) − Teil I 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Die Grenzen von AL Prädikate und Individuenterme Quantoren Syntax von PL1 Semantische Repräsentation mit PL1 Natürliches Schließen in PL1 4 Elementare Mengentheorie 4.1 4.2 4.3 4.4 Mengen Operationen mit Mengen Relationen Funktionen 5 Prädikatenlogik der 1. Stufe (PL1) − Teil II 5.1 5.2 Semantik von PL1 Logische Gültigkeit, Folgerung, Äquivalenz Johannes Dölling: Formale Methoden. Institut für Linguistik, Universität Leipzig. 2 Vorwort Was haben Logik und natürliche Sprachen miteinander zu tun? Wodurch unterscheiden sich natürliche und formale Sprachen? Wozu braucht man in der Sprachwissenschaft formale Methoden? Diese und ähnliche Fragen sollen beantwortet werden, indem in für die Linguistik wichtige Bereiche der mathematischen Logik und Mengentheorie eingeführt wird. Gegenstand des vorliegenden Skripts sind die Aussagenlogik, deren Erweiterung zur Prädikatenlogik der 1. Stufe sowie die elementare Mengentheorie. Vorrangig wird das Ziel verfolgt, methodische Voraussetzungen für eine systematische Beschäftigung mit formaler Semantik und Syntax der natürlichen Sprache zu schaffen. Das Skript liefert die grundlegenden Begriffe und Prinzipien der behandelten Wissenschaftsgebiete und demonstriert diese anhand von natürlichsprachlichen Beispielen. Zu jedem Abschnitt gibt es Aufgabenstellungen, die dabei helfen sollen, die logischen und mengentheoretischen Verfahren einzuüben. In den Tutorien zur Vorlesung werden die Ausarbeitungen zu den (Pflicht-)Übungen verglichen und diskutiert. Für die Zusatzaufgaben werden die Lösungen zur Selbstkontrolle zur Verfügung gestellt. Am Anfang jedes Abschnitts wird angegeben, wo man zur jeweiligen Problematik ausführlicher nachlesen sollte. Zusätzliche Literaturhinweise bieten eine Auswahl von Darstellungen, die sich ebenfalls für ein weiterführendes Studium eignen. Johannes Dölling Leipzig, im Oktober 2010 Johannes Dölling: Formale Methoden. Institut für Linguistik, Universität Leipzig. 3 Literaturhinweise Basisliteratur [Chierchia] Chierchia, Gennaro & McConnell-Ginet, Sally (20002): Meaning and Grammar. An Intro-duction to Semantics. Cambridge, London: MIT Press. [Dowty] Dowty, David R., Wall, Robert E. & Peters, Stanley (19896): Introduction to Montague Semantics. Dordrecht, Boston: Reidel. [Gamut] Gamut, L.T.F. (1991): Logic, Language, and Meaning, Vol. I: Introduction to Logic. Chicago, London: The University of Chicago Press. [McCawley] McCawley, James D. (19932): Everything that Linguists have Always Wanted to Know about Logic* (*but were ashamed to ask). Chicago, London: The University of Chicago Press. [Partee] Partee, Barbara, ter Meulen, Alice & Wall, Robert E. (19932): Mathematical Methods in Linguistics. Dordrecht, Boston, London: Kluwer Academic Publishers. Zusatzliteratur Allwood, Jens, Andersson, Lars-Gunnar & Dahl, Östen (19919): Logic in Linguistics. Cambridge, New York: Cambridge University Press. Beckermann, Ansgar (20032): Einführung in die Logik. Berlin: de Gruyter. Copi, Irving (1998): Einführung in die Logik. München: Fink. Deiser, Oliver (20042): Einführung in die Mengenlehre. Berlin, Heidelberg [u.a.]: Springer. Ebbinghaus, Heinz-Dieter (2003): Einführung in die Mengenlehre. Heidelberg [u.a.]: Spektrum. Ebbinghaus, Heinz-Dieter, Flum, Jörg & Thomas, Wolfgang (19984): Einführung in die mathematische Logik . Heidelberg [u.a.]: Spektrum. Friedrichsdorf, Ulf (1992): Einführung in die klassische und intensionale Logik. Braunschweig, Wiesbaden: Vieweg. Gamut, L.T.F. (1991): Logic, Language, and Meaning, Vol. II: Intensional Logic and Logical Grammar. Chicago, London: The University of Chicago Press. Halmos, Paul R. (19945): Naive Mengenlehre. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht. von Kutschera, Franz & Breitkopf, Alfred (20007): Einführung in die moderne Logik. Freiburg: Karl Alber. Link, Godehard (1990): Formale Methoden in der Semantik. In: von Stechow, A. & Wunderlich, D. (Hrsg.): Semantik. Ein internationales Handbuch der zeitgenössischen Forschung. Berlin: de Gruyter, 835-860. Lohnstein, Horst (1996): Formale Semantik und natürliche Sprache. Opladen: Westdeutscher Verlag. Menne, Albert (20015): Einführung in die Logik. Tübingen: Francke. Strobach, Niko (2005): Einführung in die Logik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. Tuschik, Hans-Peter & Wolter, Helmut (20022): Mathematische Logik – kurzgefasst. Heidelberg, Berlin: Spektrum. Van Orman Quine, Willard (19907): Grundzüge der Logik. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Wessel, Horst (1998): Logik. Berlin: Logos Verlag. Johannes Dölling: Formale Methoden. Institut für Linguistik, Universität Leipzig. 4 Symbolverzeichnis Logische Symbole ¬ ∧ ∨ → ↔ ∀ ∃ Negation Konjunktion Disjunktion Materiale Implikation Materiale Äquivalenz Allquantor Existenzquantor („nicht“) („und“) (einschließendes „oder“) („wenn..., dann“) („genau dann, wenn“) („für jedes“) („für mindestens ein“) 2.1 2.1 2.1 2.1 2.1 3.3 3.3 („ist definitionsgleich mit“) („also“; „deshalb“) („aus ... folgt logisch“) 2.5 2.6 2.3 („ist logisch wahr“) („ist logisch äquivalent mit“) („aus ... ist logisch ableitbar“) („ist beweisbar“) 2.3 2.3 2.6 2.6 3.4 2.3 5.1 5.1 5.1 5.1 5.1 („ist Element von“) („ist Teilmenge von“) („ist echte Teilmenge von“) 4.1 4.1 4.1 4.1 4.1 4.2 4.2 4.2 4.2 4.2 4.3 Metasprachliche Symbole =def / (⇒ ) ≈ (⇔ ) φ[τ / γ ] V D I M g a α bM ,g Definitonsgleichheit Schluss Logische Folgerung (logische/formale Implikation) Logische Wahrheit (Tautologie) Logische Äquivalenz (formale Äquivalenz) Logische Ableitbarkeit Beweisbarkeit Substitution von τ für γ in φ Bewertungsfunktion Diskursdomäne Interpretationsfunktion Modell Belegungsfunktion Semantischer Wert von α bezüglich M und g Mengentheoretische Symbole ∈ ⊆ ⊂ ∅ A P(A) ∪ ∩ \ A' × Elementbeziehung Teilmengenbeziehung echte Teilmengenbeziehung leere Menge Kardinalität einer Menge A Potenzmenge einer Menge A Mengenvereinigung Mengendurchschnitt Mengendifferenz Komplement einer Menge A Kartesisches Produkt Johannes Dölling: Formale Methoden. Institut für Linguistik, Universität Leipzig. 5