Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Paul Daniel

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Philharmonie für Einsteiger 3
Symphonieorchester
des Bayerischen
Rundfunks
Paul Daniel
Samstag
7. November 2015
20:00
Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte
schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen
Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
in der Pause einnehmen.
Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es
ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen
Gästen.
Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr
Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder
veröffentlicht wird.
Hélène Hébrard Mezzosopran (Das Kind)
Marie-Eve Munger Sopran (Das Feuer / Die Prinzessin /
Die Nachtigall)
Eri Nakamura Sopran (Eine Hirtin / Die Eule / Die Fleder­maus)
Julie Pasturaud Mezzosopran (Der französische Sessel / Ein
Hirte / Das Eichhörnchen / Die Katze)
Sophie Pondjiclis Mezzosopran (Die Mutter / Die chinesische
Tasse / Die Libelle)
François Piolino Tenor (Das Zahlenmännchen / Der Frosch /
Die Teekanne)
Nathan Berg Bassbariton (Die Standuhr / Der Kater)
Eric Owens Bass (Der Sessel / Ein Baum)
Chor des Bayerischen Rundfunks (Die Schäfer, Die
Frösche, Die Vögel, Die Bäume)
Kinderchor der Bayerischen Staatsoper (Die Bank,
Das Sofa, Der Stuhl, Die Zahlen)
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Paul Daniel Dirigent
Samstag
7. November 2015
20:00
Pause gegen 20:35
Ende gegen 21:45
19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke
Esa-Pekka Salonen musste die Konzerte mit dem Symphonie­
orchester des Bayerischen Rundfunks aus persönlichen Gründen
leider absagen. Wir danken Paul Daniel für die Übernahme des
Dirigats. Das Programm bleibt unverändert.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
PROGRAMM
Esa-Pekka Salonen *1958
Karawane (2014)
für Chor und Orchester
Text von Hugo Ball
Part I
Part II
Pause
Maurice Ravel 1875 – 1937
L’Enfant et les sortilèges (1919 – 25)
Fantaisie lyrique en deux parties
Libretto von Sidonie Gabrielle Colette
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Gesangstext zu
Esa-Pekka Salonens Karawane
Hugo Ball
Karawane
jolifanto bambla ô falli bambla
großiga m’pfa habla horem
égiga goramen
higo bloiko russula huju
hollaka hollala
anlogo bung
blago bung
blago bung
bosso fataka
ü üü ü
schampa wulla wussa ólobo
hej tatta gôrem
eschige zunbada
wulubu ssubudu uluw ssubudu
tumba ba – umf
kusa gauma
ba – umf
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ZU DEN WERKEN
Esa-Pekka Salonen: Karawane
Es ist der 23. Juni 1916, inmitten der Schrecknisse und Wirren des
Ersten Weltkriegs. In der Züricher Spiegelgasse 1, in den Räumen über der Gaststätte Meierei, betritt der Dichter Hugo Ball die
Bühne und spricht unverständliche Worte. Worte, die seither Kulturgeschichte geschrieben haben. Worte, die das künftige Wesen
und weitere Werden der Literatur maßgeblich beeinflusst haben.
Der am 22. Februar 1886 in Pirmasens geborene Hugo Ball, der
1910 die Schauspielschule Max Reinhardts besuchte, drei Jahre
später als Regisseur an den Münchner Kammerspielen gewirkt
hat und 1915 gemeinsam mit seiner Frau Emmy Hennings wegen
des ubiquitären Kriegstreibens in die neutrale Schweiz emigriert
ist, rezitiert diese Worte während einer der kunterbunten Veranstaltungen des Cabaret Voltaire. »Unter diesem Namen«, so
lautet die Pressenotiz vom 2. Februar 1916, »hat sich eine Gesellschaft junger Künstler und Literaten etabliert, deren Ziel es ist,
einen Mittelpunkt für die künstlerische Unterhaltung zu schaffen. Das Prinzip des Kabaretts soll sein, dass bei den täglichen
Zusammenkünften musikalische und rezitatorische Vorträge der
als Gäste verkehrenden Künstler stattfinden, und es ergeht an die
junge Künstlerschaft Zürichs die Einladung, sich ohne Rücksicht
auf eine besondere Richtung mit Vorschlägen und Beiträgen
einzufinden.« Drei Tage später öffnet das neue Kunstlokal seine
Türen und mit den dortigen Darbietungen das Tor zu »Dada«, wie
die Soiréen, ihre skurrilen Programme und eine die nun entstehenden Manifeste versammelnde Zeitschrift bald heißen werden. Was alles zwischen Februar und den Sommermonaten 1916
in Zürich und von hier aus später in Berlin, Köln, Holland und
anderswo in Kunstsachen unter der Vokabel Dada stattfindet, ist
immens und nach wie vor beeindruckend. Hugo Ball allerdings
ist schon recht bald müde von der Turbulenz der Ereignisse und
zieht sich nach einigen Monaten ins Tessin zurück, verfolgt und
begleitet noch eine Zeit lang den dadaistischen Betrieb, arbeitet
kurzzeitig bei einer radikaldemokratischen Zeitung, konvertiert
schließlich zum katholischen Glauben und vertieft sich in mystische Studien. Am 14. September 1927 stirbt er 41-jährig in San
Abbondio.
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Die unverständlichen Worte, die Hugo Ball am 23. Juni 1916 auf
der Bühne des Cabaret Voltaire, kostümiert in einer Pappröhre
steckend mit einem merkwürdigen Schamanenhut auf dem
Kopf, deklamiert, sind, so sagt es der Dichter selbst, »›Verse
ohne Worte‹ oder Lautgedichte, in denen das Balancement der
Vokale nur nach der Wert der Ansatzreihe erwogen und ausgeteilt wird«. Ball hat sie, wie er in seinem Tagebuch festhält, in der
liturgischen Intonation eines Priesters vorgetragen. »Ich begann
meine Vokalreihen rezitativartig im Kirchenstile zu singen und
versuchte es, nicht nur ernst zu bleiben, sondern mir auch den
Ernst zu erzwingen.« Wenigstens sechs solcher »Lautgedichte«
hat Hugo Ball verfasst. Ihre Titel wie Wolken, Katzen und Pfauen,
Seepferdchen und Flugfische, Totenklage sowie Karawane lassen
zunächst nicht erahnen, dass sich dahinter ein höchst avancierter Sprachsprengstoff verbirgt, den manche zwar noch heute als
völlige Sinnleere empfinden, andere zutiefst verehren. Der den
Wörtern innewohnende Klang, die Rhythmik, die eigenen und
eigenwilligen Tonfälle, die Musikalität, der allenfalls assoziative
Bezug zur Alltagssprache mit den mehr oder weniger klaren
Bedeutungen hat viele Artisten um und vor allem nach Hugo Ball
zu ähnlich freien Sprachvirtuositäten inspiriert. Und neben Kurt
Schwitters’ berühmter, zwischen 1923 und 1932 in verschiedenen
Versionen erarbeiteten Ursonate gehört Balls Karawane zweifellos zu denjenigen Lautgedichten, die bis heute am intensivsten rezipiert werden. Von beiden Sprech-Stücken gibt es viele
und höchst unterschiedliche Aufführungsinterpretationen. Und
jüngst steuerte der finnische Komponist und Dirigent Esa-Pekka
Salonen mit seinem Chor-Orchesterwerk Karawane auch eine
komponierte Interpretation des Ball’schen Textes bei.
Der Anlass, weshalb sich Salonen, der Horn, Dirigieren und Komposition (u. a. bei Franco Donatoni und Niccoló Castiglioni) studiert hat, sich zwischen Januar 2013 und Juli 2014 der dadaistischen Karawane zuzuwenden, ist neben der Idee, etwas für Chor
und Orchester in einem größeren Maßstab zu schreiben, ein
ganz naheliegender. Als der 1958 in Helsinki geborene und weltweit tätige Musiker weiß, dass dieses damals noch zu schreibende Werk in Zürich erstmals erklingen werden würde – am 10.
September 2014 haben das dortige Tonhalle-Orchester und die
Züricher Sing-Akademie unter Leitung von Lionel Bringuier die
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Uraufführung realisiert –, beschäftigt er sich mit der Kulturgeschichte der Schweizer Metropole und kommt so zwangsläufig
zur Dada-Bewegung, zu Hugo Ball, zu dessen Lautgedichten,
zu seiner Karawane. Die sprachliche Eigenart des Poems gefällt
Salonen gleich. Als ihm dann aber bei der vertiefenden Lektüre
in Balls 1917 geschriebenem und autobiografisch geprägtem
Kurzroman Tenderenda der Phantast, der erst sechzig Jahre später veröffentlicht worden ist, die Charakterisierung des Poems als
»Schilderung einer Elefantenkarawane« begegnet, steht für ihn
fest: Dieser Text wird die Grundlage seiner neuen Komposition
sein. Zumal ihm auch die im Roman präsentierte Figur »Der Verwesungsdirigent« irgendwie zusagt – »ein entfernter Kollege«,
meint der als Dirigent international überaus gefragte Salonen
dazu. Den Komponisten Salonen beschäftigen fortan innere Bilder von im Konvoi hintereinander stampfenden Elefanten, die
sich schwer und zugleich schwerelos in unbekannten Landschaften bewegen, Bilder eines ort- wie zeitlosen Zirkus, Bewegungen in Zeitlupentempo.
Salonens Karawane besteht aus zwei Teilen, die nahezu gleich
beginnen: murmelnd, flüsternd bringt der Chor wie eine anonyme
Menschenansammlung (ein imaginiertes Publikum) einzelne,
eher unverständliche Zeilen des Gedichts, stoppt, beginnt von
neuem, dann entstehen aus den Wörtern musikalische Gebilde,
gesanglich wie orchestral. Die Energie nimmt zu. Karawane ist
im Chor deutlich vernehmbar. Die erste Hälfte des Gedichts wird
präsentiert, eine traumhafte Atmosphäre schließt sich an und an
diese ein höchst virtuoser Part, dessen rhythmische Komplexität
anwächst und sich wieder zurückbildet. Der Chor singt die zweite
Hälfte des Gedichts, ein sich anschließender Orchesterchoral
öffnet eine neue Perspektive, die jedoch nicht in hymnischer Ehrfurcht mündet, sondern in einem längeren Cello-Solo, melancholisch, verlangsamend, vereinsamt – und zum Schluss der ersten Teils noch ein resigniertes Ach der Piccoloflöte. Es folgt, wie
Esa-Pekka Salonen bemerkt, die »Nacht«.
Der zweite Teil der Karawane gleicht zu Beginn weitgehend der
Eröffnung des ersten. Doch dann tönen erste Schreie aus den
Frauenstimmen (einige Minuten später brüllen auch die Männer),
irgendwer trillert auf einer Signalpfeife. Tumult und Chaos, eine
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bizarre Atmosphäre, aus der heraus der Chor, begleitet von einer
straffen Rhythmusgruppe, nun zum einzigen Mal in diesem Stück
das vollständige Gedicht von Anfang bis Ende singt. Abrupter
Perspektivwechsel: Alles wird langsamer, zunächst, dann jedoch
umso rasanter, Lautstärke und Tempo wachsen ins Extreme,
gefolgt von einer bedächtigen Melodie, die sich zur emphatischen Hymne steigert – der Chor jubelt mehrfach »Karawane«.
Esa-Pekka Salonens Freude über die Karawane, über das HugoBall-Dada-Fundstück, ist groß.
Stefan Fricke
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Maurice Ravel: L’Enfant et les
sortilèges – Die Handlung
Teil I
Ein Nachmittag in einem Landhaus in der Normandie. Ein sechsbis siebenjähriger Junge sitzt in einem altmodisch eingerichteten Wohnzimmer lustlos an seinen Hausaufgaben. Der mit Tee
hereinkommenden Mutter, die sich nach dem Fortschritt seiner
Aufgaben erkundigen will, zeigt er sich missgelaunt und streckt
ihr die Zunge heraus. Daraufhin wird er mit Stubenarrest bestraft.
Darüber erbost, richtet sich seine gesammelte Wut gegen Eichhörnchen und Katze, anschließend verwüstet er die Einrichtung
der Wohnstube: Teekanne und Tasse zerschellen am Boden,
der Feuerhaken dient als Waffe, den Teekessel umzustoßen und
die Tapete in Streifen von den Wänden zu reißen. Auch die alte
Standuhr muss dran glauben. Erschöpft will er sich in einen
Lehnstuhl sinken lassen, doch dieser weicht zurück. Erstaunt
und verängstigt nimmt das Kind wahr, dass die Einrichtungsgegenstände zum Leben erwachen: Sie bedrohen den Knaben
und fordern Rechenschaft für seine blinde Zerstörungswut. Das
Kaminfeuer weist ihn ab, sodann verlassen die Tapetieren – eine
Gesellschaft von Schäferinnen und Schäfern – unter Wehklagen
das Haus. Mit Traurigkeit verfolgt das Kind den leidvollen Abgang
seiner Lieblingsprinzessin aus dem zerfetzten Märchenbuch, die
unrettbar in der Erde versinkt. Wenig später bedroht ihn ein garstiges Männlein, entstiegen dem zerrrissenen Rechenbuch, das
ein Gefolge unerbittlicher Zahlenkolonnen anführt. Keine Gnade
findet das Kind auch beim gequälten Kater. Inzwischen ist es
Spätabend geworden und der Mond erscheint am Himmel. Der
Kater vernimmt den Lockruf einer verliebten Katze und schreitet
in den Garten – der Junge folgt ihm.
Teil II
Im nächtlichen Garten erklingt ein Konzert von Insekten, Laubfröschen, Kröten, Eulen und der Nachtigall. Hier hat der Junge
ebenfalls gewütet: So klagt der Baum über Schmerzen in seiner
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Rinde durch beigebrachte Messerstiche, Libellen und Fledermäuse betrauern aufgespießte und erschlagene Mütter und Partnerinnen, Eichhörnchen und Frösche erinnern den Jungen daran,
dass er einige von ihnen in Käfigen gefangen hielt. Die Misshandlungen des Jungen haben der Welt der Tiere und Pflanzen
große Wunden zugefügt. Im Gegensatz hierzu präsentieren sich
der nächtliche Garten und seine Einwohner als ein Raum der Freiheit, der liebevollen Partnerschaft und freundlichen Zuwendung.
Dies lässt im Jungen den Gedanken an seine Mutter entstehen,
die er in letzter Not, der Ohnmacht nahe, um Hilfe anruft. Tiere
und Pflanzen erkennen im Kind nun ihren eigentlichen Feind und
Missetäter und stürzen sich voller Wut auf ihn. Der Tumult geht
so weit, dass im allgemeinen Handgemenge alles aufeinander
losgeht. Dabei landet das Kind in einer Ecke und ein verletztes
Eichhörnchen fällt zu Boden. Aus einer plötzlichen gefühlvollen
Eingebung heraus reisst sich der Junge ein Band vom Hals und
verbindet die blutende Pfote des Tieres, dann bricht das Kind
erschöpft zusammen. Von dieser Mitleidstat berührt und betroffen, tragen die Tiere das Kind zurück in das Haus der Mutter und
rufen diese herbei. Mit den Worten »Maman!« sinkt der Junge
glücklich in die Arme seiner Mutter.
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Maurice Ravel: L’Enfant et les
sortilèges – Das Kind und der
Zauberspuk
Was lange währt, wird endlich gut
Damit hatte Colette nun doch nicht gerechnet. Die Erfolgsschriftstellerin – mit vollem Namen Sidonie Gabrielle Colette –, hatte
eigentlich die Hoffnung längst aufgegeben, noch einmal irgendetwas von Maurice Ravel, dem berühmtesten französischen Komponisten ihrer Zeit, zu hören. Ihr bereits 1916 überreichtes Libretto
zu dem Märchenballett Divertissement pour ma petite fille – der
spätere Titel L’Enfant et les sortilèges (»Das Kind und der Zauberspuk«) stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest – schien auf
Ravels Schreibtisch seit nunmehr acht Jahren zusehends einzustauben. Dabei hatte er mit Freuden zugesagt, sich des Projekts
anzunehmen. Colette erinnert sich: »Er nahm mein Libretto mit,
und wir hörten nichts mehr – weder von Ravel, noch von L’Enfant
… Wo arbeitete Ravel? Arbeitete er überhaupt? […] Dann kam der
Krieg, und ich gewöhnte mich daran, nicht mehr an L’Enfant et les
sortilèges zu denken.«
Doch 1924 war es dann endlich soweit, der Komponist meldete
sich bei ihr zurück und Colette schrieb begeistert: »Oh, lieber
Freund, das ›Divertissement für mein kleines Mädchen‹ – wann,
wann? Ist es wahr, dass es fertig wird?«
In der Tat bedeutet der Erste Weltkrieg für Ravel einen großen
Einschnitt. Er verlor seine geliebte Mutter, litt zunehmend an auszehrender Schlaflosigkeit und benötigte lange Phasen der Erholung. In der Zwischenzeit entstanden nur wenige neue Kompositionen. Dass er ein langsamer Arbeiter ist, war bekannt, auch
dem Direktor der Pariser Opéra Jacques Rouché, der Colette
einst Ravel als Komponist für ihr Märchenballett vorgeschlagen
hatte. Doch nach den vielen Jahren erwartete wohl auch Rouché
keine Zulieferung mehr von Ravel, der Vertrag war ohnehin längst
abgelaufen. Da sprang im Sommer 1924 der Direktor der Oper
Monte Carlo Raoul Gunsbourg in die Bresche. Er beauftragte
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Ravel mit der Komposition des »féerie-ballet« und erwartete
die Zusendung der Partitur bis zum Ende des Jahres. Vielleicht
hatte es dieses Anstoßes von außen bedurft, Ravel wieder an
den Schreibtisch zu zwingen. Die Musik wurde jedenfalls endlich
fertig und L’Enfant et les sortilèges, nun nicht als Ballett sondern
Oper vollendet, erlebte eine äußerst erfolgreiche Uraufführung
am 21. März 1925 am Theater in Monte Carlo.
Das Kind im Manne?
»J’ai pas envie de faire ma page« / »Ich habe keine Lust, meine
Aufgaben zu machen«. So beginnt die Fantaisie lyrique, wie Ravel
sein L’Enfant et les sortilèges im Untertitel nannte. Fast möchte
man meinen, der Komponist selbst habe sich in diesem kleinen, unartigen Jungen, der missmutig über seine Hausaufgaben
brütet, porträtiert. Plagte er sich doch auch mehrere Jahre mit
dem Projekt herum. So berichtete er 1919 Colette, sich mit seinem
schlechten Gesundheitszustand entschuldigend: »Tatsächlich
arbeite ich schon daran: ich mache mir Notizen – ohne eine einzige Note zu schreiben.«
So hat es sich kein Biograf nehmen lassen, Parallelen zwischen
Ravel und dem aufsässigen kleinen Jungen in L’Enfant zu ziehen:
erscheint doch der Ruf des Kindes nach »Maman« am Ende der
Oper wie Ravels eigener Hilfeschrei nach der verstorbenen Mutter, deren Verlust er nie recht verwinden sollte. Auf der anderen
Seite lockte Ravel immer wieder die Welt der Tiere und Kinder,
deren wilde Fantasie und undomestizierte Spielfreude er schätzte
und suchte: So wird berichtet, dass der Komponist (der zeitlebens unter seiner Kleinwüchsigkeit litt) sich gerne der Gesellschaft von Erwachsenen entzog, um stattdessen im Kinderzimmer an den Spielen der Jungen und Mädchen teilzunehmen.
Der Märchenstoff von L’Enfant et les sortilèges ermöglichte es Ravel,
in die Seele eines Kindes – in seine Träume und Ängste – einzutauchen. Das Aufbegehren des ungehorsamen Kindes richtet sich
zwar gegen die Autorität der Mutter, wird aber in blinder Zerstörungswut an Tieren und Einrichtungsgegenständen ausgelebt. Das
Lebendigwerden der geschädigten Möbel und Lebewesen kann
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als Abgleiten des Kindes in furchterregende Alpträume interpretiert
werden, die aus Angst vor weiterer Bestrafung im Inneren des Jungen stattfinden. Colettes Libretto bot dem Komponisten in dieser
Hinsicht die besten Voraussetzungen, den Stoff mit eigenen Phantasmagorien auszufüllen: gehört doch die fantasievoll, skurill kommentierende und witzig instrumentierte Musik von L’Enfant et les
sortilèges zu den farbenreichsten und originellsten Partituren des
Komponisten. Dabei unterstreicht Ravel weniger das VerstörendAbgründige der Traum- und Schreckensvisionen, sondern veredelt
die Oberfläche durch eine auf Klangzaubereien und fantasievolle
Illustration zielende Musiksprache. Dies schließt hintergründige
Kommentare des Geschehens, z. B. durch untypische Instrumentalsoli, nicht aus. Insgesamt geht es Ravel aber hauptsächlich um
ohrenfällige musikalische Unterhaltung auf der Ebene einer perfekt
umgesetzten Klangkulisse – der Blick in die Untiefen der menschlichen (Kinder)-Seele ist dabei nicht gemeint und beabsichtigt.
Stilpotpourri und kunstvolle Ausgestaltung
Beim Komponieren ging der Perfektionist und Klangmagier
Ravel stets mit äußerster Präzision und Delikatesse vor. Gerade
ein Stoff wie die Oper von Colette verlangte nach bewusst verfremdender Instrumentierung, nach überaschenden Klangexperimenten und dem ungewöhnlichen Einflechten bestimmter Stilund Soundeffekte. Vielleicht wollte sich Ravel gerade bei diesem
Libretto jeglicher Einschränkungen entledigen und genauso frei
komponieren, wie Kinder es in ihrem kreativen Tun sind …? So
verwundert es nicht, dass Ravel zum Beispiel den Einsatz einer
Flûte à coulisse (Lotusflöte oder Kolbenflöte), von Râpe à fromage (Käsereibe), Crécelle (Ratsche), Luthéal (präpariertes Klavier), Windmaschine u. a. vorsieht. Die Holzbläser werden durch
seltener gebrauchte Instrumente wie kleine Es-Klarinette, Bassklarinette und Kontrafagott komplettiert. Auffällig ist zudem, dass
der Komponist neue Instrumentaleffekte erfindet und tradierte
Klangeigenschaften karikiert: Wie die Gegenstände in der Oper
zum Leben erwachen, so scheinen die Musikinstrumente auch
eine neuartige Seele zu erhalten. Ihr Einsatz klingt oft komisch
verzerrt, dissonant, sehr tief oder sehr hoch … – so als wollten die
Instrumente wie Schauspieler Grimassen schneiden.
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Bei alle dieser Skurrilität manipulierter Instrumentation des um
»kindlich-musikalische Verrücktheit« bemühten Ravels sind die
einzelnen Szenen und Gefühlsschwankungen des Kindes und
nicht zuletzt die eindrucksvollen Tierporträts mit größter Feinheit
und Detailverliebtheit erdacht. Von Ravel stammt die Aussage, in
seiner Oper gäbe es »alles«: »Massenet, Puccini, Amerikanisches
und Monteverdi!« An anderer Stelle betont er, es habe ihm gefallen, »sie im Geist der amerikanischen Operette zu bearbeiten.
Das Libretto von Madame Colette rechtfertigt diese Freiheit im
Zauberspiel. Hier ist es der Gesang, der dominiert. Das Orchester,
ohne instrumentale Virtuosität zu verschmähen, bleibt nichtsdestoweniger im Hintergrund.«
In L’Enfant et les sortilèges begegnen wir einem Konglomerat verschiedener Stile und Einflüsse: mittelalterliche Organumklänge
(hohle Quart- und Quintklänge der Oboen) führen am Beginn in
die unschuldige, unberührte und reine Welt des Kindes ein, zur
Sarabande zwischen Armsessel und Bergère und beim Auszug
der Tapetieren wird auf die Kunst der Clavecinisten angespielt
(Cembalo). Im krassen Kontrast dazu persifliert Ravel z. B. im
Duett des zerbrochenen Geschirrs (Wedgewood-Teekanne und
Tasse »aus Hongkong«) einen schrägen Ragtime »à la chinoise«
(Pentatonik in der Celesta). Wie ein Ausschnitt aus Offenbachs
Les Contes d’Hoffmann erscheint die Arie des Feuers, die, mit
hochzüngelnden Fiorituren und langen Trillern gespickt, quasi
als Olympia-Imitation daherkommt. Eine groteske Szene schafft
Ravel mit dem gespenstisch-irren Auftritt des Rechenmännleins
und seiner Zahlengefolgschaft: textlich profitierte der Komponist hier wohl sogar aus seinem eigenen Mathematikbuch aus
Grundschultagen … Dies alles ist raffiniert instrumentiert und
kommt witzig daher: ein Höhepunkt hierin sicherlich der verliebte Katzengesang, der die Wortspielereien von »Moâou, Méinhon, Moâraïn« über »Monhou, Mârâhon« bis zu »Méinéinhonhinhouin« und deren Gestik (z. B. Kussmund) genüsslich ausschöpft.
Im zweiten Teil, eingeleitet durch einen geheimnisvollen Klangteppich leiser Flimmerklänge der Streicher und Eulenrufen der
Lotusflöte, wechselt die Szene aus dem Haus in den Garten.
Vom Wohnzimmer-Spuk zur Schönheit der Natur: mit tirilierenden Flötenklängen erscheint die Nachtigall, »ké-ké-kék-« und
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»côâc-côâc« kommen die Laubfrösche zu Wort. Der Orchesterklang »erwärmt« sich nun spürbar, mit Sympathie hat Ravel die
einzelnen Bewohner des Gartens in musikalischer Feinzeichnung
festgehalten: hörbar im Aufstöhnen des verwundeten Baumes,
im traurigen »Valse américaine« der einsamen Libelle, im Flötensolo (à la Debussys Prelude a l’apres-midi d’un faune) des Froschtanzes oder in der Wehklage von Fledermaus und Eichhörnchen.
Das Kind, berührt von der direkten Konfrontation mit seinen
Opfern, erinnert sich seiner warmen Gefühle für die Mutter, die es
vermisst. Nach den Schrecken geläutert, kehrt es in die Arme der
Mutter zurück. Am Ende der Oper steht eine schlichte Chorfuge,
die die Klugheit und Liebe des Kindes preist, und die den Bogen
zum ruhigen Beginn des Werkes schließt.
Nachtrag
Bei der Uraufführung verfehlte das Stück nicht seine Wirkung auf
Colette: »Wie soll ich meine Rührung beschreiben […]. Der Mondglanz des Gartens, der Flug der Libellen und Fledermäuse […].
›Nicht wahr, es ist amüsant?‹ sagte Ravel. Mir indessen beengte
ein Knoten von Tränen die Kehle […].« Als es bei der Pariser Aufführung am 1. Februar 1926 an der Pariser Opéra-Comique wegen
der von Jazz und Unterhaltungsmusik beeinflussten Musik zu
Tumulten kam, reagierte Ravel ähnlich: einem empörten Zuhörer, der sich lautstark an den Buhrufen im Saal beteiligte, lieh der
Komponist sogar seinen Hausschlüssel – um dessen Pfiffe besser
hörbar zu machen. Ravel verbarg also in beiden Fälle wie üblich
seine wahren Gefühle hinter der Maske des Unbeteiligten. Sein
L’Enfant et les sortilèges spricht jedoch eine andere Sprache …
Tilla Clüsserath
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BIOGRAPHIEn
Hélène Hébrard
Mezzosopran (Das Kind)
Die
französische
Mezzosopranistin
Hélène Hébrard begann ihre Ausbildung an der Maîtrise de Radio France in
Paris. Später studierte sie u. a. bei Isabel
Garcisanz und Malcolm Walker, bevor
sie in das Opernstudio des Opernhauses Zürich aufgenommen wurde und
dort bei mehreren Produktionen mitwirken konnte. In der Spielzeit 2003/2004
verkörperte sie die Javotte in Jules
Massenets Manon am Grand Théâtre de Genève, 2004 debütierte
sie schließlich als L’Enfant in Maurice Ravels L’Enfant et les Sortilèges am Pariser Théâtre des Champs-Élysées. In dieser Rolle
gastierte sie dann u. a. auch 2012 beim NHK Symphony Orchestra in Tokio unter der Leitung von Charles Dutoit, 2013 beim
Orchestre National de Lyon unter Leonard Slatkin und erst kürzlich beim Orchestre de Paris unter Esa-Pekka Salonen. Eine weitere Aufführung von L’Enfant mit Hélène Hébrard steht im Frühjahr 2016 beim Orchestre Philharmonique de Radio France unter
Mikko Franck auf dem Spielplan. Seit mehreren Jahren ist sie mit
Recitals zu Gast bei Festivals in ganz Europa, darunter bei Les
Automnales du Palais Impérial de Compiègne, dem Davos Festival, dem Kissinger Sommer und Les Estivales de Megève. Mit
dem Regisseur Alain Carré arbeitete sie in mehreren Produktionen im Bereich Musical und Theater zusammen. Als Einspielungen liegen von Hélène Hébrard der Lieder-Zyklus Musiques op. 17
des französischen Komponisten Maurice Emmanuel und seit
Oktober 2015 auch eine Aufnahme von L’Enfant et les sortilèges
mit dem Orchestre National de Lyon und Leonard Slatkin vor.
2011 gewann sie zudem den Prix de la Mélodie Française beim
Concours International d’Air d’Opéra et de Mélodie Française de
Mâcon.
In der Kölner Philharmonie ist Hélène Hébrard heute zum ersten
Mal zu Gast.
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Marie-Eve Munger
Sopran (Das Feuer / Die Prinzessin /
Die Nachtigall)
Seit mittlerweile drei Jahren begleiten die Koloraturpartien Le Feu, La
Princesse und Le Rossignol aus Ravels
L’Enfant et les sortilèges die kanadische
Sopranistin Marie-Eve Munger: Schon
2012 gastierte sie als Feuer und Nachtigall mit einer Produktion des Festival
d’Aix-en-Provence in Marokko, 2014
war sie in denselben Rollen beim Festival d’Opéra de Québec zu hören. Mit der kompletten Rollentrias
debütierte sie schließlich dieses Jahr beim Chicago Symphony
Orchestra. Mit ihrer agilen und kristallklaren Stimme ist MarieEve Munger prädestiniert für Partien, die hohe Flexibilität und
technische Präzision erfordern. Colorature ist der passende Titel
ihres ersten Albums, und als La Colorature war sie schließlich
auch in Frédéric Verrières’ Oper The Second Woman am Pariser
Théâtre des Bouffes du Nord zu sehen. Nach der Ausbildung an
der McGill University in Montréal führten erste Engagements sie
zunächst an das Théâtre du Châtelet, die Opéra de Tours und
das Opéra-Théâtre de Metz. Als Vierte Magd in Strauss’ Elektra
war sie 2013 Teil der letzten Regiearbeit von Patrice Chéreau in
Aix-en-Provence, ein Jahr darauf gastierte die Produktion dann
am Teatro alla Scala in Mailand. In der vergangenen Spielzeit
debütierte Marie-Eve Munger als Isabelle in Ferdinand Hérolds
Le Pré aux Clercs an der Opéra-Comique in Paris. Zusammen
mit Kent Nagano und dem Orchestre Symphonique de Montréal
brachte sie im August die Komposition Paradis Perdu von Régis
Campo zur Uraufführung. Marie-Eve Munger wird in der Saison
2015/2016 u. a. in der Titelpartie aus Gounods Roméo et Juliette
an der Opera Carolina, der Virginia Opera und der Toledo Opera
sowie als Elizabeth in My Fair Lady an der Opéra de Lausanne zu
sehen sein.
Bei uns ist sie heute zum ersten Mal zu Gast.
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Eri Nakamura
Sopran (Eine Hirtin / Die Eule /
Die Fledermaus)
Die japanische Sopranistin Eri Nakamura, seit 2010 Ensemblemitglied der
Bayerischen
Staatsoper,
studierte
Gesang in Osaka, Tokio und Amsterdam.
Sie war Mitglied im Jette Parker Young
Artist Programme am Royal Opera House
Covent Garden, wo sie große Aufmerksamkeit erregte, als sie als Giulietta für
Anna Netrebko am Royal Opera House
einsprang. Während ihrer Studienzeit sang sie am New National
Theatre Tokyo u. a. die Susanna in Le nozze di Figaro, Ilia in Idomeneo, Marzelline in Fidelio und Nannetta in Falstaff. Am Royal Opera
House war sie u. a. als Musetta in La Bohème, als Frasquita in Carmen und als Lauretta in Gianni Schicchi zu hören. 2010 sang sie
die Susanna unter der Leitung von Sir Colin Davis. Zu ihren Rollen an der Bayerischen Staatsoper zählen darüber hinaus Pamina,
Zerlina, Giulietta, Arbate in Mitridate sowie die Gretel in Hänsel
und Gretel. 2011 sang sie an der Deutschen Oper Berlin die Liù in
Turandot, die sie u. a. auch an der Bayerischen Staatsoper und am
Royal Opera House sang. Weitere Rollen der letzten Zeit waren
Juliette (Roméo et Juliette) am Teatro Municipal de Santiago de
Chile, Adina in L’elisir d’amore und Xenia in einer Neuproduktion
von Boris Godunov an der Bayerischen Staatsoper, die Gilda in
Rigoletto am Royal Opera House und in Salzburg und die Liù am
Théâtre du Capitole Toulouse. Als Konzertsängerin sang sie u. a.
Mahlers vierte Sinfonie und Rossinis Stabat Mater mit dem London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Yannick NézetSéguin. In dieser Saison gibt Eri Nakamura ihr Debüt als Mimi
in La Bohème am Teatro Municipal de Santiago de Chile. An der
Bayerischen Staatsoper in München gibt sie die Najade in Ariadne
auf Naxos, Woglinde in der Götterdämmerung, die Gretel in Hänsel
und Gretel, Zerlina in Don Giovanni, die Xenia in Boris Godunow und
Frasquita in Carmen. Auf der Konzertbühne singt sie Dvořáks Stabat Mater mit der Tschechischen Philharmonie.
Bei uns ist sie heute zum ersten Mal zu hören.
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Julie Pasturaud
Mezzosopran (Der französische Sessel /
Ein Hirte / Das Eichhörnchen / Die Katze)
Die
französische
Mezzosopranistin
Julie Pasturaud studierte an der Guildhall School of Music and Drama in London, die sie mit einem Master’s Degree
in »Music Performance« abschloss. Mit
einem breiten Repertoire, das von Monteverdi bis zur Musik unserer Zeit reicht,
gastiert sie regelmäßig auf renommierten europäischen Bühnen. An der
Glyndebourne Festival Opera debütierte sie als Dame der Lady
in Verdis Macbeth unter Vladimir Jurowski und war dort erneut
als Mercédès in Bizets Carmen und Oenone in Rameaus Hippolyte et Aricie unter William Christie zu erleben. In der Londoner
Royal Festival Hall verkörperte sie die Laura in Tschaikowskys
Iolanta mit dem London Philharmonic Orchestra, am Sadler’s
Wells Theatre die Geneviève in Debussys Pelléas et Mélisande.
Auch in ihrem Heimatland Frankreich ist Julie Pasturaud häufig
zu erleben, so an den Opernhäusern von Lille, Lyon, Bordeaux
und an der Opéra de Paris, an der sie die Mezzosopran-Partie in
Debussys Poème lyrique La Damoiselle élue sang. An der Opéra
de Lille wirkte sie im März 2011 bei der Uraufführung der Oper
La Métamorphose von Michaël Levinas nach Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung mit. Eines ihrer Paradestücke ist Ravels
L’Enfant et les sortilèges, dessen verschiedene Mezzo-Partien sie
bereits in Glyndebourne unter Kazushi Ono und Robin Ticciati,
in Rom unter Charles Dutoit sowie in Stockholm und Paris unter
Esa-Pekka Salonen sang. Als Konzertsängerin ist Julie Pasturaud
u. a. mit Mozarts Requiem in Bordeaux und, gemeinsam mit dem
Orchestre National de Lyon, in Berlioz’ Les nuits d’été aufgetreten.
In der Kölner Philharmonie ist sie heute zum ersten Mal zu Gast.
18
Sophie Pondjiclis
Mezzosopran (Die Mutter /
Die chinesische Tasse / Die Libelle)
Sophie Pondjiclis erhielt ihre Gesangsausbildung zunächst am Conservatoire National Supérieur de Musique
et de Danse Paris bei Régine Crespin.
Anschließend vollendete sie ihre Studien an der École d’Art Lyrique der
Opéra de Paris. Danach war sie am
Théâtre des Champs-Élysées u. a. in
Maurice Ravels L’Enfant et les sortilèges
und unter der Leitung von René Jacobs auch als Marcellina in
Mozarts Le nozze di Figaro zu sehen. Ein Mitschnitt dieser FigaroProduktion liegt mittlerweile auch auf DVD vor. Daneben gastierte die französische Mezzosopranistin schon früh am Grand
Théâtre de Genève als Clotilde (Norma), Olga (Eugen Onegin) und
Emilia (Otello). Weitere Engagements führten Sophie Pondjiclis
an die Opéra de Rennes, wo sie in Verdis La traviata die Flora und
in Richard Wagners Walküre die Siegrune sang. Als Flora war sie
im vergangenen Jahr auch an der Opéra Municipal de Marseille
zu sehen. Dem Théâtre des Champs-Élysées in ihrer Heimatstadt
Paris ist Sophie Pondjiclis nach wie vor eng verbunden. Berta
aus Il barbiere di Siviglia, Cléone aus Garbiel Faurés Pénélope und
die Ernestina in Rossinis L’occasione fa il ladro sind nur einige der
Rollen, die sie dort in der Vergangenheit übernahm. In der letzten Spielzeit kamen noch die Dama in Macbeth von Giuseppe
Verdi und die Anna Kennedy in Donizettis Maria Stuarda dazu. Als
Soeur Mathilde war sie gemeinsam mit Véronique Gens, Sophie
Koch, Patricia Petibon und dem Philharmonia Orchestra in Olivier
Pys gefeierter Inszenierung von Francis Poulencs Dialogues des
Carmélites zu hören. Inzwischen ist auch diese Produktion auf
DVD zu sehen.
In der Kölner Philharmonie ist Sophie Pondjiclis heute zum ersten Mal zu Gast.
19
François Piolino
Tenor (Das Zahlenmännchen /
Der Frosch / Die Teekanne)
Der gebürtige Basler François Piolino
absolvierte sein Gesangsstudium am
Konservatorium von Lausanne, an der
Guildhall School of Music and Drama
in London und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse
Paris, das ihn mit einem Ersten Preis
auszeichnete. Der Beginn seiner Laufbahn ist eng mit William Christie und
dessen Ensemble Les Arts Florissants verbunden. Von dem Fundament eines breiten Barock-Repertoires aus erschloss er sich
nach und nach viele Charakterrollen der Opernliteratur ebenso
wie die großen Bühnen Europas, so die Opéra Bastille, die Opéra
Garnier, das Théâtre du Châtelet und das Théâtre des ChampsÉlysées in Paris, die Opernhäuser in Lyon, Nancy und Strasbourg,
die Staatsoper Berlin, De Nederlandse Opera Amsterdam und
die Glyndebourne Festival Opera. Viele namhafte Regisseure
und Dirigenten wie Robert Carsen, Graham Vick, Bob Wilson
und Christoph Marthaler, Charles Dutoit, Jeffrey Tate, Philippe
Jordan und Esa-Pekka Salonen zählen zu seinen Partnern. Eine
besondere Heimat ist dem Tenor das französische Repertoire,
so singt er Rollen wie Remendado (Carmen), Guillot de Morfontaine (Manon), Schmidt (Werther), die vier Diener (Les contes
d’Hoffmann), Torquemada (L’heure espagnole) und den Kaplan
des Klosters (Dialogues des Carmélites), vor allem aber die drei
Tenor-Rollen (Das alte Männchen, Der Frosch, Die Teekanne) in
Ravels L’Enfant et les sortilèges. Seine perfekten Deutsch-Kenntnisse prädestinieren ihn aber auch für deutschsprachige Opern.
So singt er u. a. den Juden in Strauss’ Salome, Scaramuccio in
Ariadne auf Naxos und Valzacchi im Rosenkavalier. Den Monostatos in Mozarts Zauberflöte hat er in über 80 Aufführungen weltweit verkörpert.
Bei uns war er zuletzt im April 2004 zu hören.
20
Nathan Berg
Bassbariton (Die Standuhr / Der Kater)
Zu Beginn seiner Laufbahn konnte der
kanadische Bassbariton vor allem als
Spezialist im barocken und vorklassischen Repertoire auf sich aufmerksam
machen. Bereits 2002 war er als Argante
in Georg Friedrich Händels Rinaldo an
der Bayerischen Staatsoper zu Gast.
Später erweiterte er sein Rollenspektrum um die wichtigsten Mozart-Partien,
darunter Don Giovanni im gleichnamigen Dramma giocoso an der English National Opera. In den
vergangenen Spielzeiten war Nathan Berg vermehrt auch im
dramatischen Fach zu sehen. 2013 gab er am Bolschoi-Theater
in Moskau sein Debüt als Titelheld in Richard Wagners Der fliegende Holländer. Es folgten im letzten Jahr Alberich (Das Rheingold) mit Myung-Whun Chung und dem Seoul Philharmonic
und der Doktor in Alban Bergs Wozzeck mit dem BBC Scottish
Symphony Orchestra. Im kommenden Jahr wird Nathan Berg
u. a. zum ersten Mal an der Semperoper Dresden als Zoroastro
in Händels Orlando in der Regie von Andreas Kriegenburg zu
sehen sein. Daneben singt er Blaubart in Béla Bartóks Herzog
Blaubarts Burg in einer Produktion am Teatr Wielki in Warschau
und erneut den Doktor in Wozzeck mit Markus Stenz im Concertgebouw Amsterdam. Im Konzertbereich ist Nathan Berg ebenfalls ein gefragter Interpret. 2014 stand er mit dem Finnish Radio
Symphony Orchestra in Haydns Schöpfung auf der Bühne. Noch
in diesem Jahr wird er gemeinsam mit dem Cleveland Orchestra
den Messiah von Händel aufführen, und in seine Heimat Kanada
kehrt er für ein Konzert mit Beethovens Neunter und dem Saskatoon Symphony Orchestra zurück. Nathan Bergs Diskographie umfasst zahlreiche Aufnahmen u. a. mit Les Arts Florissants
und William Christie (z. B. Mozarts Requiem) sowie mehrere
DVD-Produktionen.
Bei uns war er zuletzt im November 1999 zu Gast.
21
Eric Owens
Bass (Der Sessel / Ein Baum)
Der aus Philadelphia stammende Bassbariton Eric Owens, der seine musikalische Laufbahn nicht als Sänger, sondern im Alter von elf Jahren an der Oboe
begann, gastiert sowohl in Nordamerika als auch in Europa an renommierten Opernbühnen und Konzerthäusern.
In der aktuellen Saison ist Eric Owens
»Mary and James G. Wallach Artistin-Residence« beim New York Philharmonic, wo er unter Chefdirigent Alan Gilbert bereits mit Bachs
h-Moll-Messe, Verdis Requiem sowie Beethovens Missa solemnis
zu hören war. Auch mit dem Chicago Symphony Orchestra stand
Eric Owens schon auf dem Konzertpodium, u. a. bei einer Aufführung von Beethovens neunter Sinfonie unter Riccardo Muti. Für
2016 sind Auftritte mit dem Baltimore Symphony und dem Philadelphia Orchestra geplant. In der Spielzeit 2014/2015 wirkte er in
Sir Simon Rattles und Peter Sellars umjubelter Interpretation von
Bachs Matthäus-Passion bei den Berliner Philharmonikern mit,
die anschließend bei den BBC Proms in London, beim Lucerne
Festival und in der Park Avenue Armory in New York gastierte.
Als Opernsänger machte Eric Owens zunächst als Alberich in
Richard Wagners Der Ring des Nibelungen an der Metropolitan
Opera New York auf sich aufmerksam. Dorthin kehrt er 2016 als
Orest in Elektra von Richard Strauss zurück. 2015 feierte er seine
Rollendebüts als Holländer an der Washington National Opera
und als Philipp II. in Don Carlo an der Philadelphia Opera. Auch
im Bereich des zeitgenössischen Musiktheaters konnte sich Eric
Owens u. a. als Leslie Groves in John Adams’ Doctor Atomic an
der San Francisco Opera und mit der Titelrolle in Elliot Goldenthals Grendel an der Los Angeles Opera einen Namen machen.
Bei uns war er zuletzt im Dezember 2002 zu hören.
22
Chor des Bayerischen Rundfunks
(Die Schäfer, Die Frösche, Die Vögel, Die Bäume)
Der Chor des Bayerischen Rundfunks wurde 1946 als erster
Klangkörper des Senders gegründet. Sein künstlerischer Aufschwung verlief zunächst in enger Verbindung mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, deren beider Chefdirigent seit 2003 Mariss Jansons ist. Aufgrund seiner besonderen
klanglichen Homogenität und der stilistischen Vielseitigkeit, die
alle Gebiete des Chorgesangs von der mittelalterlichen Motette
bis zu zeitgenössischen Werken, vom Oratorium bis zur Oper
umfasst, genießt das Ensemble höchstes Ansehen in aller Welt.
2005 wurde Peter Dijkstra zum Künstlerischen Leiter berufen. In
der choreigenen Konzertreihe hat er dabei vielfältige Programme
vorgestellt. Schwerpunkte bilden dabei Vokalmusik der Moderne
sowie Barockwerke in Kooperation mit Originalklangensembles
wie Concerto Köln, B’Rock Barockensemble Gent, der Münchner
Hofkapelle oder der Akademie für Alte Musik Berlin. Ab der Saison 2016/2017 übernimmt Howard Arman die Position des künstlerischen Leiters.
23
Gastspiele führten den Chor zu Festivals wie dem Beethovenfest
Bonn, Musikfest Bremen, Internationale Orgelwoche Nürnberg,
Rheingau Musikfestival, Singapore Arts Festival, Lucerne Festival und die Salzburger Festspiele. Europäische Spitzenorchester, darunter die Berliner und die Wiener Philharmoniker, das
Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Deutsche Kammerphilharmonie
Bremen oder die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie schätzen die Zusammenarbeit mit dem BR-Chor.
In jüngster Vergangenheit konzertierte der Chor mit Dirigenten
wie Giovanni Antonini, Riccardo Muti, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Daniel
Harding, Alexander R. Liebreich und Christian Thielemann. Im
Dezember 2012 trat er zusammen mit dem Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Chefdirigent
Mariss Jansons mit Beethovens neunter Sinfonie bei umjubelten
Konzerten in Tokio auf. In den Reihen musica viva und Paradisi
gloria des Münchner Rundfunkorchesters sowie in den eigenen
Abonnementkonzerten profiliert sich der Chor auch in der Pflege
zeitgenössischer Musik mit zahlreichen Uraufführungen.
Bei der Nachwuchsförderung von Dirigenten engagiert der Chor
sich im Rahmen eines vom Bayerischen Rundfunk initiierten Dirigierforums, das bereits mehrfach stattgefunden hat. Das Dirigierforum ist eine einzigartige Plattform, die Studenten oder Berufsanfängern die Möglichkeit gibt, in Workshops Erfahrungen mit
einem Profiensemble zu sammeln und sich für eine zukünftige
Zusammenarbeit zu empfehlen. Außerdem unterstützt der BRChor die Arbeit des Bayerischen Landesjugendchores in vielfältigen gemeinsamen Projekten. Zu den breitenwirksamen Aktivitäten des Chores gehören die Mitsingkonzerte unter dem Motto
»cOHRwürmer« im Circus Krone, die der Deutsche Musikrat 2011
im Rahmen des ersten bundesweiten »Tages für Musik« mit dem
Ersten Preis in der Kategorie »Profis musizieren mit Laien« prämiert hat.
Aktuelle CDs mit dem Chor umfassen u. a. Aufnahmen von Bachs
Weihnachtsoratorium und der Matthäus-Passion (auch auf DVD),
Mozarts Requiem (Thielemann, Liebreich), Beethovens Missa
solemnis (Haitink), Orffs Carmina burana (Harding), Wagners
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Der fliegende Holländer (Nelsons) sowie Brittens War-Requiem
(Jansons), Verdis Messa da Requiem (Jansons) und Schnittkes
Konzert für Chor (Dijkstra). Für die CD-Einspielung mit Chormusik von Alfred Schnittke (Konzert für Chor) und Arvo Pärt wurde
der Chor erst jüngst mit dem ECHO Klassik 2014 in der Kategorie
»Ensemble des Jahres« geehrt. Im Frühjahr 2015 wurde ihm der
Bayerische Staatspreis für Musik verliehen.
Der Chor des Bayerischen Rundfunks war bei uns zuletzt im
Dezember 2008 zu Gast.
25
Kinderchor der
Bayerischen Staatsoper
(Die Bank, Das Sofa, Der Stuhl, Die Zahlen)
Rund 120 Kinder und Jugendliche verschiedener Nationalitäten
von acht bis 15 Jahren singen im Kinderchor der Bayerischen
Staatsoper, der unter der Leitung des Dirigenten Stellario Fagone
ein umfangreiches Repertoire erarbeitet und in zahlreichen
Opernproduktionen der Bayerischen Staatsoper mitwirkt, so in
La Bohème, Carmen, La Cenerentola, Hänsel und Gretel, Königskinder, L’Enfant et les sortilèges, Tosca, Wozzeck, Pique Dame, Werther,
Billy Budd, Otello, Die Frau ohne Schatten, Turandot, Brundibár, Das
schlaue Füchslein, Parsifal und Boris Godunow. Aber auch jenseits
des Opernrepertoires und der Bühne des Nationaltheaters ist der
Kinderchor zu erleben. Eine rege Konzerttätigkeit und Gastspiele
im In- und Ausland sind Teil der Arbeit. Im Februar 2013 sang der
Kinderchor auf Einladung des Bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer bei einem Empfang für Bundespräsident Joachim
Gauck in der Bayerischen Staatskanzlei. Im Januar 2014 gastierten die jungen Sänger zum Neujahrsempfang der Bayerischen
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Staatsregierung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin
mit Mahlers dritter Sinfonie unter Kirill Petrenko. Im vergangenen
Dezember wirkten sie beim Advents-Benefizkonzert von BMW
mit Jonas Kaufmann und Zubin Mehta mit.
In der Kölner Philharmonie ist der Kinderchor der Bayerischen
Staatsoper heute zum ersten Mal zu Gast.
27
Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks
Schon bald nach seiner Gründung 1949 durch Eugen Jochum
entwickelte sich das Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks zu einem international hochgeschätzten Orchester,
dessen Ruhm sich nicht zuletzt durch die intensive Reisetätigkeit schnell verbreitete. Den verschiedenen programmatischen
Schwerpunkten der bisherigen Chefdirigenten sowie der großen
Flexibilität und Stilsicherheit jedes einzelnen Musikers verdankt
das Orchester sein außergewöhnlich breit gefächertes Repertoire und sein beeindruckendes Klangspektrum.
Besonders die Pflege der Neuen Musik hat beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks lange Tradition, gehören
die Auftritte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann
gegründeten musica viva doch von Beginn an zu den zentralen
Aufgaben. Hier erlebte das Münchner Publikum legendäre Aufführungen zeitgenössischer Werke, bei denen die Komponisten meist selbst am Pult des Orchesters standen, so etwa
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Igor Strawinsky, Darius Milhaud, Paul Hindemith, Pierre Boulez
sowie Hans Werner Henze, Karlheinz Stockhausen, Mauricio
Kagel, Luciano Berio und Peter Eötvös.
Als einziges deutsches Orchester hat das Symphonieorchester
des Bayerischen Rundfunks viele Jahre lang mit Leonard Bernstein zusammengearbeitet, dessen Einspielung von Wagners
Tristan und Isolde noch heute Maßstab setzend ist. Überhaupt
haben viele renommierte Gastdirigenten wie Clemens Krauss,
Erich und Carlos Kleiber, Charles Münch, Ferenc Fricsay, Otto
Klemperer, Karl Böhm, Günter Wand, Sir Georg Solti, Carlo Maria
Giulini, Kurt Sanderling und Wolfgang Sawallisch das Orchester
in der Vergangenheit nachhaltig geprägt. Heute sind Riccardo
Muti, Esa-Pekka Salonen, Franz Welser-Möst und Daniel Harding
wichtige Partner, die häufig in München am Pult stehen. Seit einigen Jahren verfolgt das Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks neue Ansätze in der Interpretation Alter Musik und
arbeitet regelmäßig mit Experten der Historischen Aufführungspraxis wie Thomas Hengelbrock, Nikolaus Harnoncourt und Ton
Koopman zusammen.
Neben zahlreichen Auftritten in München sowie in anderen Städten des Sendegebiets sind ausgedehnte Konzertreisen heute
wichtiger Bestandteil des Orchesteralltags. Tourneen führen das
Orchester durch nahezu alle europäischen Länder, nach Asien
sowie nach Nord- und Südamerika. Dabei gastiert es regelmäßig
in der New Yorker Carnegie Hall und in den bedeutenden japanischen Musikzentren. Seit 2004 ist das Orchester zudem Orchestra in Residence bei den Osterfestspielen des Lucerne Festivals.
Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt ist die Förderung des musikalischen Nachwuchses. Im Rahmen des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD begleitet das Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks seit 1952 junge Musiker sowohl in den
Finalrunden als auch im symphonischen Schlusskonzert der
Preisträger. Im Oktober 2001 begann die Akademie des Orchesters ihre wertvolle pädagogische Arbeit, indem sie angehende
Orchestermusiker auf ihren späteren Beruf vorbereitet und
damit eine wichtige Brücke zwischen Ausbildung und professioneller Orchesterlaufbahn schlägt. Außerdem engagiert sich das
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Orchester im Rahmen seines Jugendförderprogramms mit zahlreichen Aktivitäten dafür, dass klassische Musik auch einer jüngeren Generation wieder nähergebracht wird.
Die Geschichte des Symphonieorchesters des Bayerischen
Rundfunks verbindet sich auf das Engste mit den Namen der bisherigen Chefdirigenten, die immer zugleich auch Chefdirigent
des Chores des Bayerischen Rundfunks sind. Eugen Jochum, der
als erster Chefdirigent das Orchester aus Spitzenmusikern aufgebaut hat, begründete den weltweiten Ruf des Orchesters durch
erste Auslandstourneen. Ihm verdankte das Münchner Publikum
unvergleichliche Interpretationen der Sinfonien Anton Bruckners
und der Werke der Wiener Klassik. Außerdem hat sich Eugen
Jochum in besonderem Maß der geistlichen Musik angenommen, stand aber auch bei der musica viva regelmäßig am Pult.
Rafael Kubelík, der das Orchester 18 Jahre lang leitete und ihm
darüber hinaus noch bis 1985 als ständiger Gastdirigent verbunden blieb, erweiterte das Repertoire um Werke slawischer
Komponisten, so von Smetana, Janáček und Dvořák, setzte sich
bevorzugt für Komponisten des 20. Jahrhunderts wie z. B. Karl
Amadeus Hartmann ein und dirigierte den ersten Mahler-Zyklus
mit einem deutschen Orchester, der auf Schallplatte aufgenommen wurde. Seine impulsiv-emotionale Herangehensweise an
die Musik wurde von allen Orchestermitgliedern geschätzt und
ließ die Ära Kubelík zu einer der fruchtbarsten in der Geschichte
des Klangkörpers werden.
Als der bereits designierte Nachfolger Kyrill Kondraschin überraschend in Amsterdam starb, fand das Orchester in Sir Colin Davis
einen neuen Chef – einen anerkannten Berlioz-Spezialisten, der
sich zugleich als exzellenter Anwalt der Wiener Klassik sowie der
Werke englischer Komponisten, insbesondere von Edward Elgar,
Michael Tippett und Ralph Vaughan Williams, präsentierte.
Als Chefdirigent verlangte Lorin Maazel von den Musikern des
Orchesters höchste technische Präzision und hob damit das
Orchester nochmals auf eine neue Stufe musikalischer Perfektion und Brillanz. Programmatische Akzente setzte er durch die
zyklische Aufführung der sinfonischen Werke von Beethoven
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(1995 und 2000), Brahms (1998), Bruckner (1999) und Schubert
(2001). Mit dem Mahler-Zyklus 2002 verabschiedete er sich von
seinem Orchester.
Ein neuer und für beide Seiten äußerst glücklicher Abschnitt
in der Geschichte des Orchesters hat im Oktober 2003 begonnen, als Mariss Jansons, der gemeinsame Wunschkandidat aller
Musiker, sein Amt als neuer Chefdirigent von Symphonieorchester und Chor des Bayerischen Rundfunks antrat. Innerhalb
kürzester Zeit ist es ihm gelungen, eine Atmosphäre höchsten
künstlerischen Anspruchs und enger emotionaler Verbundenheit
zu schaffen. Für seine Konzerte in München ebenso wie für die
zahlreichen Gastauftritte in den führenden europäischen, amerikanischen und japanischen Musikmetropolen erhält er regelmäßig begeisterte Kritiken.
Mit zahlreichen CD-Veröffentlichungen, etwa einer Reihe von
Live-Mitschnitten der Münchner Konzerte, führt Mariss Jansons
die umfangreiche Diskographie des Orchesters fort. Zur Komplettierung seines Schostakowitsch-Zyklus trug das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks die Sinfonien Nr. 2, 3,
4, 12, 13 und 14 bei. Die Aufnahme der 13. Sinfonie erhielt einen
GRAMMY in der Kategorie »Beste Orchesterdarbietung«. Die
Gesamteinspielung wurde mit dem Jahrespreis 2006 der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Seit 2009 veröffentlicht das Orchester herausragende Konzertmitschnitte ebenso
wie ausgesuchte historische Aufnahmen beim neu gegründeten
Label des Bayerischen Rundfunks: BR-KLASSIK.
2008 kam das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
beim Orchesterranking der britischen Fachzeitschrift Gramophone, für das international renommierte Musikkritiker nach «The
world’s greatest orchestras” befragt wurden, auf Platz sechs.
Damit ist es das einzige Rundfunkorchester, das es unter die besten 20 Orchester der Welt geschafft hat. Das japanische Musikmagazin Mostly Classic wählte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei seiner Umfrage in 2010 auf den vierten
Platz.
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Im August 2013 wurde die Aufnahme der neunten Sinfonie von
Antonín Dvořák mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik
ausgezeichnet. Die Einspielung der neunten Sinfonie von Gustav
Mahler, dirigiert von Bernard Haitink, erhielt im gleichen Monat
den ECHO Klassik.
In der Kölner Philharmonie war das Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks zuletzt im Mai 2013 zu hören. In dieser Spielzeit wird es am 16. März und am 19. Juni zwei weitere
­Konzerte bei uns geben.
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Die Mitglieder des
Symphonieorchesters des
Bayerischen Rundfunks
Viola
Hermann Menninghaus
Wen Xiao Zheng
Benedict Hames
Andreas Marschik
Andreas Muck
Anja Kreynacke
Mathias Schessl
Inka Ameln
Klaus-Peter Werani
Christiane Hörr
Veronique Bastian
Benedikt Schneider
Giovanni Menna
Alice Marie Weber
Chefdirigent
Mariss Jansons
Violine I
Radoslaw Szulc
Anton Barachovsky
Florian Sonnleitner
Tobias Steymans
Julita Smolen
Jürgen Besig
Bernd Herber
Michael Christians
Peter Riehm
Corinna Clauser-Falk
Franz Scheuerer
Michael Friedrich
Andrea Karpinski
Daniel Nodel
Marije Grevink
Nicola Birkhan
Karin Löffler
Anne Schoenholtz
Daniela Jung
Violoncello
Sebastian Klinger
Hanno Simons
Stefan Trauer
Eva-Christiane Lassmann
Jan Mischlich-Andresen
Uta Zenke
Jaka Stadler
Frederike Jehkul-Sadler
Samuel Lutzker
Katharina Jäckle
Violine II
Korbinian Altenberger
Heather Cottrell
Yi Li
Wolfgang Gieron
Andreas Wohlmacher
Angela Koeppen
Nicolaus Richter de Vroe
Leopold Lercher
Key-Thomas Märkl
Bettina Bernklau
Valérie Gillard
Stephan Hoever
David van Dijk
Susanna Pietsch
Celina Bäumer
Kontrabass
Heinrich Braun
Philipp Stubenrauch
Wies de Boevé
Alexandra Scott
Karl Wagner
Frank Reinecke
Piotr Stefaniak
Teja Andresen
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Flöte
Philippe Boucly
Henrik Wiese
Petra Schiessel
Natalie Schwaabe
Ivanna Ternay
Trompete
Hannes Läubin
Martin Angerer
Wolfgang Läubin
Thomas Kiechle
Herbert Zimmermann
Oboe
Stefan Schilli
Ramón Ortega Quero
Marie-Lise Schüpbach
Dieter Salewski
Tobias Vogelmann
Posaune
Hansjörg Profanter
Thomas Horch
Uwe Schrodi
Richard Meyer
Joseph Bastian
Klarinette
Stefan Schilling
Christopher Corbett
Werner Mittelbach
Bettina Faiss
Heinrich Treydte
Tuba
Stefan Tischler
Fagott
Eberhard Marschall
Marco Postinghel
Wolfgang Piesk
Rainer Seidel
Susanne Sonntag
Schlagzeug
Markus Steckeler
Guido Marggrander
Christian Pilz
Pauke
Stefan Reuter
Raymond Curfs
Harfe
NN
Horn
Eric Terwilliger
Carsten Carey Duffin
Ursula Kepser
Thomas Ruh
Ralf Springmann
Norbert Dausacker
Francois Bastian
Klavier
Lukas Maria Kuen
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Paul Daniel
Zu Beginn seiner Laufbahn erwarb sich
Paul Daniel in seiner Heimat Großbritannien zunächst einen exzellenten Ruf
als versierter und vielseitiger Operndirigent. Geboren in Birmingham, war
Paul Daniel nach seiner Ausbildung und
ersten Engagements Music Director
der Opera Factory London, bevor er in
derselben Position das Profil der Opera
North in Leeds entscheidend prägte. So
war die Opera North unter Paul Daniel
mit Boris Godunow zum ersten Mal bei den BBC Proms in London
zu Gast und brachte 1994 bei der Münchener Biennale Benedict
Masons Playing Away zur Uraufführung. Von 1997 bis 2005 übernahm Paul Daniel die musikalische Leitung der English National
Opera in London, wo er ein breites Repertoire erarbeitete, darunter viele Uraufführungen. Neben seinen festen Engagements in
Großbritannien und seiner Position als Künstlerischer Leiter des
West Australian Symphony Orchestra in Perth, die er von 2009 bis
2013 innehatte, gastierte Paul Daniel in der Vergangenheit auch
immer wieder an renommierten Opernhäusern auf dem europäischen Festland und in den USA. Darunter besonders hervorzuheben sind sein Debüt an der Metropolitan Opera New York
mit Mozarts Zauberflöte im Jahr 2006 sowie mehrere Produktionen am Teatro Real in Madrid und an der Bayerischen Staatsoper München. Dort stand er u. a. in Pelléas et Mélisande, Hänsel
und Gretel sowie Così fan tutte am Pult. In jüngerer Vergangenheit
leitete er Alban Bergs Lulu am Théâtre de la Monnaie in Brüssel, Ravels L’Enfant et les sortilèges zusammen mit Zemlinskys
Zwerg an der Opéra de Paris und Hector Berlioz’ Les Troyens an
der Deutschen Oper Berlin. Seit 2013 ist Paul Daniel Chefdirigent
der Real Filharmonía de Galicia und des Orchestre National Bordeaux Aquitaine, mit dem er am dortigen Opernhaus u. a. bereits
La Bohème sowie Tristan und Isolde zur Aufführung brachte. Für
das kommende Jahr stehen dann Produktionen von Verdis Simon
Boccanegra und Brittens The Turn of the Screw auf dem Programm. Auch im Konzertbereich arbeitet Paul Daniel mit bedeutenden Klangkörpern wie dem London Philharmonic Orchestra,
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dem Orchestra of the Age of Enlightenment, dem Orchestre de
Paris, dem Los Angeles und dem New York Philharmonic zusammen. Paul Daniels besondere Aufmerksamkeit gilt dem Schaffen britischer Komponisten. Seit mehreren Jahrzehnten setzt er
immer wieder Musik aus Großbritannien auf seine Konzertprogramme und spielt sie auf CD ein. Bereits 1999 erhielt er u. a. für
seine Aufnahmen von Musik von Edward Elgar und William Walton einen Gramophone Award.
Bei uns dirigierte er zuletzt im November 2006 das GürzenichOrchester Köln.
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KölnMusik-Vorschau
November
FR
20
20:00
SO
08
Tine Thing Helseth Trompete
NDR Radiophilharmonie
Andrew Manze Dirigent
16:00
Elisabeth Leonskaja Klavier
Joseph Haydn
Die Vorstellung des Chaos
aus: Die Schöpfung Hob. XXI:2
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Florian Donderer Violine und Leitung
Elisabeth Leonskaja zum 70.
Konzert für Trompete und Orchester
Es-Dur Hob. VIIe:1
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 3 D-Dur D 200
Bent Sørensen
Konzert für Trompete und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette,
Horn und Fagott Es-Dur KV 452
Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
extra mit Deutschlandfunk 1
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3
c-Moll op. 37
SA
Sonntags um vier 2
21
20:00
DO
Hiromi p, keyb
Anthony Jackson b, g
Simon Phillips dr
12
21:00
Stadtgarten
Hiromi: The Trio Project
Die japanische Jazz-Pianistin Hiromi
ist eine Ausnahmeerscheinung. Ob
Jazz-Rock, Funk, Swing oder Blues –
Hiromi besticht durch ihre inspirierende
Individualität. Das können auch Bassist
Anthony Jackson und Drummer Simon
Philips bestätigen, die seit 2011 mit
Hiromi ein festes Trio bilden und sich
weltweit auf allen großen Jazzfestivals
an Intensität und Kreativität überbieten.
TRIPCLUBBING
Ensemble Garage
Georg Conrad
Sound & Image
Gefördert durch ON – Neue Musik Köln
und die Kunststiftung NRW
Jazz-Abo Soli & Big Bands 3
SO
15
20:00
Mariza Gesang
José Manuel Neto portugiesische
Gitarre
Pedro Jóia Gitarre
Fernando »Yami« Aráujo Bassgitarre
Hugo »Vicky« Marques Percussion
Mundo
17:00 Ballettschule lindig.art
Blickwechsel Musik und Tanz:
»Fado – Stimme der Sehnsucht«
37
MI
SO
25
29
20:00
15:00
Filmforum
Stéphane Degout Bariton
Fulvio Bettini Bariton
Marcos Fink Bassbariton
Anett Fritsch Sopran
Sophie Karthäuser Sopran
Giulia Semenzato Sopran
Christophe Dumaux Countertenor
Lawrence Zazzo Countertenor
Dominique Visse Altus
Johannes Chum Tenor
Der Lieblingsfilm von
Tine Thing Helseth
The King’s Speech
Großbritannien, USA, Australien,
2010, 119 Min
Regie: Tom Hooper
OmU. Wir zeigen eine DVD.
Medienpartner: choices
B’Rock Orchestra
René Jacobs Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Francesco Bartolomeo Conti
Don Chisciotte in Sierra Morena
Tragicommedia in fünf Akten
Karten an der Kinokasse
Alte-Musik-Pionier René Jacobs
präsentierte Anfang der 1990er Jahre
die wohl erste Vertonung des DonQuichotte-Stoffes. Komponiert hatte
die Oper 1719 der gebürtige Florentiner
und Wiener Hofkomponist Conti. Diese
herrliche Barock-oper ist nun konzertant und in einer exklusiven Besetzung
unter Jacobs in Köln zu erleben.
SO
29
16:00
Quatuor Zaïde
Nominiert von der Philharmonie de Paris
Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett G-Dur KV 387
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Francesca Verunelli
Neues Werk
für Streichquartett
Auftragswerk von Philharmonie de Paris
und European Concert Hall Organisation,
mit Unterstützung des Kulturprogramms
der Europäischen Union.
Deutsche Erstaufführung
Operette und ... 2
SA
28
Béla Bartók
Streichquartett Nr. 5 B-Dur Sz 102
20:00
Fatoumata Diawara voc, git
Roberto Fonseca p
Sekou Bah git
Drissa Sidibé kamale ngoni
Yandi Martinez b
Ramsés Rodríguez dr
Gefördert durch die
Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert
Rising Stars – die Stars von morgen 3
Die stimmgewaltige, aus Mali stammende Sängerin und Gitarristin Fatoumata Diawara kehrt nach Köln zurück
und hat diesmal den kubanischen Pianisten Roberto Fonseca an ihrer Seite.
38
Montag
9. November 2015
20:00
Scharoun
Ensemble
Berlin
Foto: Ghandtschi
Das von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gegründete
Scharoun Ensemble begeistert seit über 25 Jahren ein großes Publikum in Europa und Übersee. Innovative Programmgestaltung, ausgefeilte Klangkultur und lebendige Interpretationen sind die Markenzeichen des in flexiblen Besetzungen musizierenden Ensembles, zu
dessen 10-jährigen Bestehen die KölnMusik die Komposition »This
Silence« bei Mark-Anthony Turnage in Auftrag gab, die nun erneut in
Köln zu hören sein wird, zusammen mit Werken von György Kurtág
und Johannes Brahms. Um 19 Uhr hält Bjørn Woll eine Einführung in
das Konzert.
Dezember
SO
06
20:00
MI
02
Artemis Quartett
Vineta Sareika Violine
Gregor Sigl Viola
Eckart Runge Violoncello
Markus Groh Klavier
20:00
Michael Nagy Bariton
Gerold Huber Klavier
in memoriam Friedemann Weigle
Dmitrij Schostakowitsch
Suite auf Verse von
Michelangelo Buonarroti op. 145
Johann Sebastian Bach /
Astor Piazzolla
Partita für Trio
zusammengestellt und arrangiert für
Streichtrio vom Artemis Quartett –
in memoriam Friedemann Weigle
Arnold Schönberg
Zwei Gesänge op. 1
und Lieder von
Peter Iljitsch Tschaikowsky
Robert Schumann
Quartett für Violine, Viola, Violoncello
und Klavier Es-Dur op. 47
Liederabende 3
Johannes Brahms
Quartett für Klavier, Violine, Viola und
Violoncello Nr. 3 c-Moll op. 60
SO
06
Das Artemis Quartett nimmt Abschied
von seinem im Juli 2015 -verstorbenen
Freund und Kollegen Friedemann Weigle. Die für dieses Konzert ausgewählten Werke standen ihm in besonderer
Weise nahe.
15:00
Top Dog Brass Band
Weihnachten im Sitzen
für Kinder ab 6
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
Quartetto 3
Kinder-Abo 2
40
Mittwoch
18. November 2015
20:00
Foto: Wolf Nolting
Cantus Cölln
Magdalene Harer Sopran
Elisabeth Popien Alt
Hans Jörg Mammel Tenor
Wolf Matthias Friedrich Bass
Konrad Junghänel
Leitung
Überirdische Schönheit
Barocke Trauermusik von Bach, Telemann,
Bruhns und Drese
Zu Hause in der Tradition des frühen italienischen
Renaissancemadrigals ebenso wie im deutschen
Hochbarock ist Cantus Cölln bekannt für seine Wiederentdeckungen alter und geistlicher Musik. Für sein
Kölner Konzert hat das Ensemble mit Leiter und Lautenist Konrad Junghänel ein bezwingendes Programm
zum Thema Tod und Sterben zusammengestellt.
MO
MI
07
09
20:00
20:00
Filmforum
Alina Ibragimova Violine
Orchester und ihre Städte: London
Chamber Orchestra of Europe
Robin Ticciati Dirigent
Der Elefantenmensch
(The Elephant Man)
Großbritannien 1980, 119 Min., OmU. Wir
zeigen die Digitalfassung.
Regie: David Lynch
Johannes Brahms
Variationen für Orchester
über ein Thema von Joseph Haydn
B-Dur op. 56a
KölnMusik gemeinsam mit
Kino Gesellschaft Köln
Max Bruch
Konzert für Violine und
Orchester Nr. 1 g-Moll op. 26
Karten an der Kinokasse
Jörg Widmann
Ikarische Klage – für 10 Streicher
DO
Joseph Haydn
Sinfonie D-Dur Hob. I:104
10
19:00 Einführung in das Konzert
durch Oliver Binder
20:00
Benjamin Clementine voc, p
Klassiker! 3
FR
DI
11
08
20:00
20:00
Maria João Pires Klavier
Piotr Anderszewski Klavier
London Symphony Orchestra
Daniel Harding Dirigent
Leoš Janáček
Von der Straße am 1. Oktober 1905
JW VIII/19 – Sonate für Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
Es-Dur KV 271
Béla Bartók
14 Bagatellen op. 6 Sz 38
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur
2. Fassung
Johann Sebastian Bach
Partiten für Klavier B-Dur BWV 825 und
e-Moll BWV 830
aus Klavierübung I
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
19:00 Einführung in das Konzert
Internationale Orchester 3
Piano 3
42
Ihr nächstes Abonnement-Konzert
Mo
15
Februar
20:00
Christian Gerhaher Bariton
Lorenzo Coppola Klarinette
Christian Gerhaher, Lorenzo Coppola
und das Freiburger Barockorchester
bilden eine Liaison de Luxe. Alle gehören zu den Meistern ihrer Fächer. Der
Bariton Gerhaher setzt Maßstäbe im
Liedgesang, ist aber auch auf Opernbühnen ein sehr begehrter Darsteller.
Coppola gehört zu den meistgefragten
Klarinettisten der historischen Aufführungspraxis und das Freiburger
Barockorchester ist durch sein Credo,
eine Komposition stets so lebendig und
sprechend wie nur irgend möglich zu
spielen, zum internationalen Markenzeichen geworden. Die Auswahl der
gemeinsam aufgeführten Mozartwerke
erlaubt es allen Beteiligten, ihre Qualitäten voll auszuspielen. So stehen u. a.
die Sinfonie C-Dur, deren dramatische
Expressivität die Vokalwerke wie eine
»Zwischenaktmusik« hervorregend
ergänzt, sein Klarinettenkonzert, das
gemeinhin als das erste Konzert für das
Instrument überhaupt gilt sowie Arien
aus den Opern Così fan tutte, Don Giovanni und Le nozze di Figaro auf dem
Programm.
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz Leitung
Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie C-Dur KV 425 (1783)
»Linzer Sinfonie«
»Metà di voi qua vadano«.
Arie des Don Giovanni, 2. Akt
«Ah, pieta! Signori miei!”.
Arie des Leporello, 2. Akt
»Madamina! Il catalogo«.
Arie des Leporello
aus: Il dissoluto punito ossia il Don
Giovanni KV 527 (1787)
»Non siate ritrosi«.
Arie des Guglielmo, 1. Akt
aus: Così fan tutte ossia La scuola degli
amanti KV 588 (1789 – 90)
»Tutto è disposto … Aprite un po’quegli
occhi«. Rezitativ und Arie des Figaro,
4. Akt
»Non più andrai farfallone amoroso«.
Arie des Figaro
»Hai gia vinta la causa« – »Vedrò mentre
io sospiro«. Rezitativ und Arie des
Grafen Almaviva
aus: Le nozze di Figaro KV 492 (1785/86)
Philharmonie für Einsteiger 4
Konzert für Klarinette und Orchester
A-Dur KV 622 (1791)
Allegro
Adagio
Rondo. Allegro
Kontretanz G-Dur KV 610 (1791)
für zwei Flöten, zwei Hörner, zwei
Violinen und Violoncello e Basso
»Les Filles malicieuses«
43
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
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Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
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Textnachweis: Die Texte von Tilla
Clüsserath und Stefan Fricke sind Original­­­
beiträge für dieses Heft.
Fotonachweise: Nathan Berg © Robert
Bray; Chor des Bayerischen Rundfunks ©
Johannes Rodach; Paul Daniel © Frances
Andrijich; Hélène Hébrard © Caroline Gavazzi; Kinderchor der Bayerischen Staatsoper © Wilfried Hösl; Marie-Eve Munger
© Künstleragentur; Eri Nakamura © Chris
Gloag; Eric Owens © Paul Sirochman;
Julie Pasturaud © Künstleragentur; François Piolino © Studio Harcourt; Sophie
Pondjiclis © Alvaro Yanez; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks ©
Astrid Ackermann
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester
Es-Dur KV 271
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 4 Es-Dur
2. Fassung
Daniel Harding
Dirigent
Gefördert durch
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Foto: Julian Hargreaves
Maria João Pires Klavier
London Symphony Orchestra
Freitag
11.12.2015
20:00
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