Universität Koblenz-Landau FB 4 Informatik 1 Prof. Dr. Viorica Sofronie-Stokkermans∗ 2 Dipl.-Inform. Markus Bender∗ 03.06.2016 Übung zur Vorlesung Logik für Informatiker Aufgabenblatt 8 Abgabe bis 10.06.2016, 17:00 s.t. Hinweis: In Belangen der Klausurzulassung ist dies ein Bonusblatt. Wenn Sie dieses Blatt nicht einreichen, entstehen Ihnen keinen Nachteile bei der Klausurzulassung. Sie haben mit dem Blatt aber die Möglichkeit zusätzliche Punkte im Bereich der Aussagenlogik zu erlangen und Aufgabentypen erneut zu üben. Bitte beachten Sie auch Blatt 7, ein reguläres Blatt, das zur gleichen Zeit erschienen ist und auch die gleiche Abgabefrist hat. Aufgabe 8.1 Kreuzen Sie bei den folgenden Fragen jeweils an, ob die Aussage zutrifft oder nicht und begründen Sie Ihre Antwort kurz. Es gibt eine aussagenlogische Formel F , sodass F allgemeingültig und ¬F ja unerfüllbar ist. nein Kurze Begründung: Es gibt eine aussagenlogische Formel F , sodass F erfüllbar und ¬F unerfüllbar ist. Kurze Begründung: ja nein Es gibt eine aussagenlogische Formel F , sodass F erfüllbar und ¬F erfüllbar ist. Kurze Begründung: ja nein Für jede endliche, unerfüllbare, aussagenlogische Klauselmenge, kann man mit dem Resolutionsskalkül die leere Klausel herleiten. Kurze Begründung: ja nein Wir nehmen an, dass P 6= NP. Jede aussagenlogische Formel lässt sich in polynomieller Zeit in eine Formel in 2-KNF umschreiben. Kurze Begründung: ja nein Aufgabe 8.2 Kreuzen Sie bei den folgenden Fragen jeweils an, ob die Aussage zutrifft oder nicht. Seien F, G beliebige aussagenlogische Formeln. F |= G gilt gdw. F ∧ ¬G un- ja erfüllbar. nein Seien F, G beliebige aussagenlogische Formeln. F |= G gilt gdw. ¬F ∨ G all- ja gemeingültig. nein Das Erfüllbarkeitsproblem aussagenlogischer Formeln (SAT) lässt sich in poly- ja nomieller Zeit in ein semantisch äquivalentes Erfüllbarkeitsproblem in 3-KNF nein (3-SAT) umschreiben. Wir nehmen an, dass P 6= NP. Die Erfüllbarkeit einer aussagenlogischer For- ja meln, die in KNF ist, lässt sich in linearer Zeit feststellen. nein Aufgabe 8.3 Sei Π = {P, Q, R}. Gegeben sei die folgende Formel über Π: F = (P ∨ ¬(Q ∧ R)) → (R ↔ Q) a) Geben Sie eine Wahrheitstabelle an, in der Sie die Wahrheitswerte für F angeben. b) Begründen Sie mithilfe der Wahrheitstabelle aus a) ob F erfüllbar, unerfüllbar, tautologisch ist. Aufgabe 8.4 Sei Π = {P, Q, R}. Gegeben sei die folgende Formel über Π: F = (P → ¬Q) ↔ (¬R ∨ ¬Q) Geben Sie mithilfe von Umformungen eine zu F semantisch äquivalente Formel F 0 an, die in KNF ist. Aufgabe 8.5 Sei Π = {P, Q, R, S, T }. Gegeben seien die folgenden Formeln über Π: I) F1 = P ∧ ¬Q ∧ (¬R ∨ Q) ∧ (S ∨ ¬T ) ∧ (¬P ∨ T ) ∧ (Q ∨ ¬T ∨ P ) ∧ (¬T ∨ ¬R ∨ R) II) F2 = P ∧ ¬Q ∧ (¬T ∨ R) ∧ (S ∨ ¬P ) ∧ (¬S ∨ T ) ∧ (Q ∨ ¬T ∨ ¬P ) ∧ (¬S ∨ ¬R ∨ R) a) Welche der Formeln sind Horn-Formeln? Begründen Sie ihre Entscheidung kurz, vollständig und eindeutig. b) Schreiben Sie die Formeln aus a), bei denen es sich um eine Horn-Formel handelt, als Konjunktion von Implikationen auf. c) Wenden Sie den Markierungsalgorithmus zur Überprüfung der Erfüllbarkeit von HornFormeln auf die im Schritt b) erzeugte Konjunktionen von Implikationen an. Geben Sie explizit für jeden Schritt an, welche Atome markiert werden, und wieso die Markierung zustande kommt. d) Geben Sie für die Formeln aus a), die Horn-Formeln sind, an, ob sie erfüllbar oder unerfüllbar sind. Begründen Sie kurz ihre Antwort mit Hilfe der Ergebnisse aus c); falls eine dieser Formeln erfüllbar ist, geben Sie ein Modell an. Aufgabe 8.6 Sei Π = {P, Q, R, S}. Gegeben sei die folgende Klauselmenge über Π: M = {{P }, {¬Q}, {¬P, R}, {P, Q, ¬R}, {¬P, R, S}, {¬Q, ¬R, ¬S}} a) In welchem k-KNF-Fragment befindet sich die Klauselmenge M ? Begründen Sie kurz Ihre Antwort. b) Simplifizieren Sie die Klauselmenge M mithilfe der Subsumptionsregel und geben Sie das Ergebnis der Simplifizierung, M 0 , an. Begründen Sie durch Angabe der Subsumptionsbeziehungen zwischen den entsprechenden Klauseln in M wie Sie M 0 hergeleitet haben. c) In welchem k-KNF-Fragment befindet sich M 0 ? Begründen Sie kurz Ihre Antwort. Aufgabe 8.7 Sei Π = {P, Q, R, S, T }. Gegeben sei die folgende Klauselmenge über Π: M = {{P }, {T }, {¬P, R}, {¬Q, ¬R}, {Q, ¬S}, {Q, ¬R, S}} Untersuchen Sie mithilfe des Resolutionsskalküls, ob M erfüllbar, unerfüllbar, tautologisch ist. Aufgabe 8.8 Sei Π = {P, Q, R}. Gegeben sei die folgende Formel über Π: F = ((¬P → Q) ∧ (Q ∨ R)) → ((P ∧ R) ∨ Q) Zeigen Sie mithilfe des Tableaukalküls dass die Formel F allgemeingültig ist. Aufgabe 8.9 Sei Π eine Menge von Aussagenvariablen. Seien die folgenden Funktionen auf aussagenlogischen Formeln über Π, wie folgt definiert: Für jede aussagenlogische Formel F : 0 falls F ∈ Π ∪ {>, ⊥} 1 + Tiefe(F ) falls F = ¬F1 1 Tiefe(F ) = 1 + max(Tiefe(F1 ), Tiefe(F2 )) falls F = F1 op F2 op ∈ {∨, ∧, →, ↔} 1 falls F ∈ Π ∪ {>, ⊥} 1 + Länge(F ) falls F = ¬F1 1 Länge(F ) = 1 + Länge(F1 ) + Länge(F2 ) falls F = F1 op F2 op ∈ {∨, ∧, →, ↔} Zeigen Sie mithilfe der strukturellen Induktion über den Aufbau von aussagenlogischen Formeln, dass für jede aussagenlogische Formel F mit Aussagenvariablen in Π gilt: 1 + Tiefe(F ) ≤ Länge(F ). ∗1 ∗2 B 225 B 224 [email protected] [email protected] www.uni-koblenz.de/~sofronie www.uni-koblenz.de/~mbender Bitte beachten Sie die Modalitäten zur Abgabe, die Sie unter http://userp.uni-koblenz.de/~mbender/ ss16logic.html einsehen können. Bei Fragen zu Ihrer Korrektur wenden Sie sich an [email protected].