(davon geh ich mal aus, ich bin ein fauler Noob

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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
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In eigener Sache:
Sollten Fehler egal welcher Art in der Ausarbeitung zu finden sein (davon geh ich mal
aus, ich bin ein fauler Noob), bitte eine E-Mail an [email protected] schicken, damit
ich's ausbessern kann wenn Zeit ist und die Anfrage sinnvoll klingt. Ähm, in der E-Mail
sollt natürlich drin stehen wo was falsch ist …
Es wäre vielleicht noch zu sagen, dass man die hier eingefügten Bilder nur zum
Privatgebrauch verwenden sollte, weil oft keine Quelle angegeben ist und manche
Herausgeber das angeblich übel nehmen.
Texte aus den Folien zur Vorlesung sind durch eine andere Schriftfarbe gekennzeichnet,
damit man weis, welchen Textteilen man eher misstrauen sollte.
So und jetzt genug mit dem unnötigen Gelaber.
Mitschrift zur Vorlesung
"Entwicklungsbiologie"
von Erwin Heberle-Bors
(VO 310051)
Zur Vorlesung:
Empfohlene Lehrbücher:
• Principles of Development
Lewis Wolpert, Oxford (Einführung, für Vorlesung ausreichend)
• Developmental Biology
Scott F. Gilbert (für Fortgeschrittene)
Literaturempfehlung: Finding Darwins God
Form und Modalität der Prüfung
– Schriftlich
– 4 Fragen à 4 Punkte, 4 Fragen à 2 Punkte, 12 Punkte für bestanden.
Die Vorlesung hat sich über die Jahre immer wieder stark verändert, es könnte sich
demnach auch in Zukunft lohnen die Folien anzuschauen, wenn man gar nicht in der
Vorlesung war.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis: ............................................................................................... 2
Entwicklungsbiologie - Einführung........................................................................... 4
Wissenschaft - Religion ...................................................................................... 4
Epigenese – Präformation ................................................................................... 6
Zelltheorie........................................................................................................ 7
Einbeziehung anderer Naturwissenschaften in die Entwicklungsbiologie ................... 11
Konzepte der Entwicklung.................................................................................... 12
Fate map (Schicksalskarte, "Zellstammbaum") .................................................... 14
Muster ........................................................................................................... 15
Mosaik- bzw. regulative Entwicklung................................................................ 15
Muster, Positionsinformation und die "French flag analogy" ................................. 16
Morphogen .................................................................................................. 16
Tiere und Pflanzen – unterschiedliche Strategien der Entwicklung:.......................... 20
Modellorganismen .............................................................................................. 23
Modellorganismen - Vertebraten (Wirbeltiere)...................................................... 24
Körpergrundplan eines Vertebraten (Maus)....................................................... 24
Wirbeltiere: Gemeinsamkeiten ........................................................................ 24
Entwicklungsstadien ...................................................................................... 25
Modellsystem Afrikanischer Krallenfrosch (Xenopus laevis) .................................... 25
Befruchtung und Frühentwicklung ................................................................... 26
Blastula und Gastrulation ............................................................................... 27
Neurulation .................................................................................................. 27
Organogenese .............................................................................................. 28
Modellsystem Huhn (Gallus gallus)..................................................................... 29
Gastrulation ................................................................................................. 30
Neurulation .................................................................................................. 32
Extraembryonale Strukturen und Blutzirkulation................................................ 33
Modellsystem Maus (Mus musculus) ................................................................... 34
Lebenszyklus der Maus .................................................................................. 34
Gastrulation ................................................................................................. 38
Neurulation .................................................................................................. 39
Modellsystem Zebrafisch (Danio rerio) ................................................................ 40
Lebenszyklus des Zebrafisch........................................................................... 41
Frühentwicklung des Zebrafisch ...................................................................... 41
Epibolie und Gastrulation beim Zebrafisch ........................................................ 41
Neurulation und Bildung von Somiten .............................................................. 42
Modellorganismen – Invertebraten ..................................................................... 43
Modellsystem Drosophila melanogaster............................................................... 43
Lebenszyklus von Drosophila .......................................................................... 43
Frühentwicklung Drosophila............................................................................ 44
Gastrulation bei Drosophila ............................................................................ 44
Metamorphose bei Drosophila ......................................................................... 45
Modellsystem Caenorhabditis elegans ................................................................. 47
Modellorganismen - Die höhere Pflanze............................................................... 49
Modellsystem Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) ......................................... 49
Identifikation von Entwicklungsgenen.................................................................... 53
Entwicklungsgene ......................................................................................... 53
Spontane Mutationen .................................................................................... 54
Induzierte Mutation (Zebrafisch) ..................................................................... 54
Das Grundmuster des Vertebratenkörpers.............................................................. 56
Achsen und Keimschichten................................................................................ 56
Die Körperhauptachsen.................................................................................. 56
In situ Hybridisierung .................................................................................... 58
Achsenbildung im Amphibien-Embryo .............................................................. 59
Spezifizierung der Anterior-posterior-Achse im Hühnerei .................................... 63
Körperachsen des Säugerembryos: ................................................................. 64
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Regulation bei Wirbeltier-Embryos ..................................................................... 68
Chimäre Mäuse............................................................................................. 68
Transgene Mäuse.......................................................................................... 69
Herstellung von Knock-out-Mäusen durch homologe Rekombination ..................... 70
Embryonale Stammzellen .................................................................................... 71
Das Stammzell-Konzept................................................................................. 71
Kultur embryonaler Stammzellen .................................................................... 72
Herstellung differenzierter Zellen .................................................................... 74
Stammzellen und Diabetes ............................................................................. 76
Transdifferenzierung ..................................................................................... 79
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS)........................................................ 80
Brauchen wir Stammzellen von Embryos?......................................................... 83
Klonen und "Entwicklungsbiologische Totipotenz".................................................... 84
Totipotenz bei Pflanzen .................................................................................... 84
Klonen von Fröschen........................................................................................ 85
Klonen beim Schaf: Dolly.................................................................................. 88
Warum ist Klonen so ineffizient? ........................................................................ 90
Klonierungseffizienz bei Mäusen ...................................................................... 91
Wir machen ein Mammut .................................................................................. 94
Therapeutisches Klonen.................................................................................... 96
Strategien zur Isolierung von Entwicklungsgenen.................................................... 97
Subtractive hybridization: ................................................................................. 98
The candidate gene approach:......................................................................... 100
Differential screening: .................................................................................... 102
Functional (heterologous) complementation of mutants: ..................................... 103
Genomics: .................................................................................................... 105
Bioinformatics: ........................................................................................... 106
Approaches to isolate novel genes ...................................................................... 113
The genetic approach: Making mutants............................................................. 113
Arabidopsis thaliana as model plant............................................................... 113
Making mutants: Which mutagen?................................................................. 114
Making mutants: Genetic analyses: ............................................................... 115
Making mutants: Phenotypic analyses on gene effect: ...................................... 120
The genetic approach: Transposon tagging: ...................................................... 122
A) Mutagenesis with heterologous transposons ............................................... 123
B) Insertionsmutagenese mit dem T-DNA-Tag von Agrobacterium tumefaciens .... 124
The genetic approach: Enhancer trapping....................................................... 126
The genetic approach: Activation tagging ....................................................... 126
The genetic approach: Suppressor screen....................................................... 126
Prüfungsfragen: ............................................................................................... 128
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Sonnbert
05.10.2005
Erster Foliensatz
Entwicklungsbiologie - Einführung
Erster Satz bei Wolpert:
"Die Entwicklung eines multizellulären Organismus aus einer einzelnen Zelle – die
befruchtete Eizelle – ist ein brillanter Erfolg der Evolution."
Kardinal Schönborn, 2005:
"Dies ist so komplex, dass es das Werk intelligenten Designs sein muss. Die Evolution
schafft das nicht."
Phase 1: oben "grauer
Halbmond", nur hier ist
Befruchtung erfolgreich.
Der animale Pol wird im
Zuge der Entwicklung zur
Vorderseite, der
vegetative Pol ist
dotterreich.
Phasen 2-8: Nach
Befruchtung mitotische
Furchungsteilungen,
Zellen werden pro Teilung
immer kleiner.
Das Ergebnis ist nach 12
Furchungsteilungen die
Blastula, sie ist noch
ebenso groß wie die
ursprüngliche Eizelle.
Phasen 10-12:
Gastrulation, gegenüber
der Eintrittsstelle des
Spermiums erfolgt
Invagination und
Schaffung zweiter
Körperhöhle (Darmhöhle),
Meso- und Entoderm wandern hier ins Innere. Es entsteht dadurch eine zweischichtige
Struktur: Außen Ektoderm, in der Mitte Mesoderm und Innen Entoderm.
Phasen 13-15: Neurulation, aus Mesoderm wird Notochord eingeschnürt, woraus sich
wiederum Neuralrohr bildet. Aus dem Neuralrohr entstehen Gehirn, Rückenmark,
Gliedmaßen, Augen.
Ab Phase 26: Organogenese, Differenzierung von spezialisierten Zellen. Beim Frosch: die
Eizelle ist bis zur Organogenese mit Eidotter gefüllt, haben sich alle notwendigen Teile
entwickelt, schlüpft die Kaulquappe. Mittels Metamorphose entwickelt sich die
Kaulquappe in Folge zum Frosch weiter.
Wissenschaft - Religion
•
•
•
Kreationismus: keine Evolution, alles in 7 Tagen geschaffen, Erde ist jung (6000
Jahre laut einigen Bibelinterpreten).
Intelligentes Design: Okay, es gibt Evolution, aber nur Mikroevolution,
Makroevolution (die Entstehung neuer Baupläne und anderer komplexer Strukturen)
erfordert intelligentes Design (durch einen Designer), Erde ist alt.
Darwinismus: Mikro- und Makroevolution lassen sich naturwissenschaftlich erklären,
Erde ist alt.
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Sonnbert
William Dembski’s case for the proposition
- bacterial flagella are intelligently designed
http://www.meta-library.net/id-hvt/bacte-frame.html
http://www.heberle-bors.net/essays.html
1. The bacterial flagellum displays specified complexity.
2. Specified complexity in biotic systems cannot be generated by the Darwinian
mechanism, which relies on chance.
3. Therefore the bacterial flagellum must have been intelligently designed - that is, it
could have been actualized only with the assistance of form-conferring interventions
by an unembodied intelligent agent.
50 proteins. How can they aggregate just by chance into such a complex structure?
Intelligent Design and the Catholic Church
•
•
•
•
•
•
•
Im Jahre 2006 stellte Papst Benedikt XVI. in seiner berühmt-berüchtigten Vorlesung
an der Universität von Regensburg die katholische Christenheit genau in die Mitte
zwischen dem rationalistischen und durch den Zufall getriebenen Denken der
modernen Wissenschaft und Gesellschaft auf der einen Seite und dem islamischen
Denken auf der anderen. In seiner Sicht teilt der Katholizismus mit der Wissenschaft
deren Rationalität, mit dem zweiten dessen Glauben, verurteilt aber den
Materialismus der ersten und die Willkür Allahs des zweiten.
Im Gegensatz zu dieser Ansicht sieht sich die Wissenschaft in der Mitte zwischen allen
Religionen und betont die Bedeutung des Experiments als letztendlichen Garanten für
die Wahrheit von Aussagen über die Natur.
Hypothetico-deduktiver Ansatz in der Erkenntnistheorie: Beobachtung – Fragen –
Hypothesen als versuchweise Antworten – Voraussagen zur Bestätigung der
Hypothese – Bestätigung oder Falsifizierung der Hypothese – erneute Fragen, etc. –
letztendlich eine Theorie.
Eine Theorie für die Naturwissenschaft etwas Bewiesenes und nicht, wie für
Kreationisten und Intelligent-Designer "nichts als graue Theorie".
Ethische Prämissen und Werthaltungen liegen außerhalb des Gebiets der
Naturwissenschaften und sind durch Religion und Weltanschauungen geprägt.
In Castel Gandolfo im Jahre 2006 scheint der Papst Prof. Dr. Peter Schuster
(Universität Wien, Präsident der österr. Akademie der Wiss.) zugestimmt zu haben,
dass die Intervention eines Schöpfers nicht notwendig ist in der biologischen
Evolution. Kardinal Schönborn schien diese Einstellung zu teilen.
Ein genaues Lesen der Proceedings dieses Symposiums (2007), zeigt jedoch, dass
Papst und Erzbischof nicht oder noch nicht zugestimmt haben.
Entwicklungsbiologie und Evolution
Kenneth Miller (Darwin's God): "Die gleichen molekularen Mechanismen die die
Entwicklung steuern, sollten eigentlich auch der Bildung dieser Mechanismen in der
Evolution zugrunde liegen."!
Lewis Wolpert: "Die Entwicklung eines multizellulären Organismus aus einer einzelnen
Zelle – die befruchtete Eizelle –ist ein brillanter Erfolg der Evolution."
Die molekulare Entwicklungsbiologie liefert u. a. die Erkenntnisse, die diesen Erfolg
verstehen und dieses Design erkennen lassen.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Evolution
Physikalische Evolution (Atome)
Chemische Evolution (Moleküle)
Biologische Evolution (Leben)
Kulturelle Evolution (Geist, Kultur)
Linder, Biologie
Jede Stufe der Evolution befolgt die
Gesetze der jeweils unteren Stufe, ihr
Verlauf folgt aber zusätzlich ihren
eigenen Gesetzen.
The origins of developmental biology
Many questions in embryology were first posed hundreds, and in some cases, thousand
years ago. Appreciating the history of these ideas helps us to understand why we
approach developmental problems in the way we do today.
1.1 Aristotle first defined the problem of epigenesis and preformation.
Die Grundgedanken Epigenese und Präformation finden sich bereits bei Aristoteles.
Epigenese – Präformation
Neue Strukturen (in der Eizelle) entstehen
nach und nach aus einer blanken Tafel
oder einem weißen Blatt.
Die neu gebildeten Strukturen existieren
schon vorher.
In der Eizelle sind alle Strukturen bzw.
Informationen für Strukturen bereits
vorhanden.
Die Eizelle wird als Nullpunkt ("blank
slate") verstanden. Jedes Individuum wird
einzeln geschaffen.
Netzwerk-Metapher
Die Entwicklung beginnt mit einfachen
Strukturen, die durch Vernetzung immer
komplizierter werden.
Epigenese (nach Bildung, das was nach der
Entstehung geschieht) ist "kreationistisch",
setzt einen Schöpfer oder Designer für die
Entstehung jedes Individuums voraus.
Aristoteles zog Epigenese vor.
Nur mehr Größenzunahme.
Präformation ist "wissenschaftlich",
benötigt den Schöpfer höchstens einmal,
zu Beginn der Schöpfung.
Die Wissenschaftler des 17. Jh. zogen
Präformation vor.
Präformation kann dies erklären, aber ist
statisch (Uhrwerk, Newton), keine
Veränderung (Entwicklung, Evolution)
Blanke Tafel nicht erklären, wie ein
Hühnerei immer ein Huhn hervorbringt und
nicht eine Maus, außer man nimmt den
Willen eines Schöpfers an.
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Von Spermisten und Ovisten
Fig 1.5. Some preformationists believed that a homunculus was curled up
in the head of each a sperm. An imaginative drawing, after Nicholas
Hartsoeker (1694).
Gruppen der Präformation, der Homunkulus als präformistische Form.
Ovisten … Homunkulus befindet sich in der Eizelle, Spermium dient der
Aktivitierung.
Spermisten … Homunkulus befindet sich im Spermium, Eizelle liefert die
Nährstoffe zur Entwicklung.
Zelltheorie
Die Zelltheorie veränderte alles.
•
•
•
Matthias Schwann und Theodor Schleiden, 1820-1840.
Alle Organismen bestehen aus Zellen, Zellen entstehen aus Zellen durch Zellteilung,
auch die Eizelle ist eine Zelle.
Deshalb: keine Präformation (kein Homunkulus in Zygote, der ja sonst zerteilt würde)
sondern Epigenese.
Untergang des Präformismus, da kein Homunkulus zu finden war.
Die Keimbahn-Legende. August Weisman,1880
•
•
•
Lamarck und Darwin glaubten an Vererbung erworbener Eigenschaften. (Darwins
gemmules = Erfahrungskörperchen, die vom Körper an die Keimzellen weitergegeben
werden). Erfahrung = Epigenese.
Weismann war ein Präformist und anti-Lamarckist. Er war der Mann, der Mäusen den
Schwanz abschnitt, um zu beweisen, dass es keine Vererbung erworbener
Eigenschafen gab.
Er glaubte an eine präformierte Erbsubstanz (nicht Homunculus), die von den
Keimzellen, aber nicht von den Körperzellen übertragen wird. Der Körper ist lediglich
der Träger der Keimzellen.
Samuel Butler: "A hen is only an egg's way of making another egg".
Die Keimbahnlegende heute
Somatische Mutationen
können nicht an
Nachkommen
weitergegeben werden.
Gegenüberstellung
Keimbahnzellen (Germ
line) – Körperzellen
(Soma).
Fehler im Bild: Nicht germ cells sondern germ line cells, da germ cells aus germ line cells
entstehen.
Mutationen in Somazellen wirken sich nur auf die zugehörigen bzw. nachfolgenden
Somazellen aus, es gibt keine Vererbung an die nächste Generation.
Vererbung findet nur statt, wenn eine Keimbahnzellenmutation erfolgt.
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Weismanns Kerndeterminanten
•
Okay, Embryonen entstehen durch Zellteilungen aus der Zygote, die eine
präformierte Erbsubstanz enthalten, aber woher wissen die vielen Zellen, was sie tun
sollen? Wie werden die Zellen verschieden?
• Weismanns Theorie der Mosaikentwicklung. Asymmetrische Zellteilung als
Mechanismus für eine asymmetrische Verteilung von so genannten
Kerndeterminanten.
• Trennung von Soma und Keimbahn führt zur zunehmenden Trennung von Vererbung
und Entwicklung als wiss. Disziplinen.
Der Ausdruck Mosaikeier
ergibt sich daraus, dass
ausgehend von der
einheitlichen Zygote
Determinanten
(üblicherweise
cytosolische Proteine bzw.
mRNA) unterschiedlich an
die Tochterzellen weitergegeben werden. Die ursprüngliche Zygote kann als Mosaik
unterschiedlich verteilter Determinanten angesehen werden. Stattfindende
Furchungsteilungen sind von Anfang an festgelegt, damit steht auch fest, welche Zellen
zu welchen Geweben werden. Werden bei diesen Eiern Zellen entfernt, fehlen dem
Organismus die entsprechenden Organe.
Haploide Keimzellen und diploide Zygoten
•
•
•
•
Ende 19. Jhdt., Seeigel: Ei enthält zwei Zellkerne nach Fusion mit Spermium.
Deshalb, Beitrag beider Eltern. Physische Basis der Vererbung muss in Kern lokalisiert
sein.
Entdeckung der Chromosomen und dass Ei und Spermium eine gleiche Zahl an
Chromosomen beitragen (haploid), die halb so groß ist wie die Zahl in der Zygote und
im entstehenden Körper (diploid). Entdeckung der Meiose.
1900: Wiederentdeckung Mendels Arbeit (zwei "Faktoren", Erbanlagen, Atome der
Vererbung, Allele) stellte den genetischen Beweis für das Haploid-diploid-Konzept dar.
Deshalb: etwas Präformiertes wird übertragen. Vollzogene Trennung von Vererbung
und Entwicklung.
An Seeigeln wurden auch zwei verschiedene Formen der Zellteilung beobachtet:
Reduktionsteilung und Äquatorialteilung.
Zur gleichen Zeit Wilhelm Roux (1890, aus Innsbruck) und seine Versuche mit heißer
Nadel an Fröschen als Nachweis Weismanns Kerndeterminanten.
Zellschicksal ist festgelegt
Weismann hatte laut Roux recht:
"Der Entwicklung des Frosches liegt ein Mosaikmechanismus zugrunde, wobei das
Schicksal der Zellen bei jeder Furchung festgelegt wird."
Eine der beiden Zellen wurde nach der ersten Furchungsteilung im Zweizellstadium durch
eine heiße Nadel abgetötet. In Folge kam es nur zu Teilungen der lebenden Zelle, es
entwickelte sich die Hälfte des Embryos. Daher wurde Mosaikmechanismus mit exakt
festgelegtem Zellschicksal angenommen.
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Hans Driesch findet in
Seeigeln das Gegenteil. Er
entdeckt Regulation.
Zellschicksal ist nicht
festgelegt.
Werden die zwei
entstandenen Zellen im
ersten Entwicklungsstadium getrennt, wird
eine der beiden Zellen
überleben und sich daraus
ein vollständiger
Organismus entwickeln.
Dieser Test ergab das
genaue Gegenteil des
Experiments von Roux.
Hätte Roux die abgetötete
Zelle von den übrigen Zellen getrennt, hätte er ebenfalls einen kleineren vollständigen
Frosch erhalten. Die abgetötete Zelle hatte Einfluss auf die Entwicklung der benachbarten
Zellen.
Driesch verzweifelte über die Komplexität der Entwicklung (wie heute andere berühmte
Menschen) und wurde ein Neo-vitalist (heute wird man sagen, ein Anhänger des
intelligenten Designs).
Die Harnstoff-Kontroverse.
Vitalismus … moderner
Schamanismus
Driesch erklärte Entwicklung in
Folge durch Entelechie, eine
übernatürliche Lebenskraft.
Jacob Berzelius erforschte den
Harnstoff. Er vertrat die Theorie,
dass der Unterschied zwischen
belebter und unbelebter Materie
die Vitalkraft ist, organische
Chemie könne daher nur von der
Natur durchgeführt werden.
Hans Spemann (1868-1941)
•
•
•
•
Wollte ebenfalls Weismanns Determinanten nachweisen.
Wenn sie wirklich existieren, müssten geteilte Blastomeren qualitativ verschieden sein
und bei Transplantationen müssten sie eine Störung der Entwicklung des
Empfängerembryos hervorrufen.
Trennversuche an Triton cristatus (Wassermolch) in Zweizellstadium (mit feinem
Säuglingshaar): zwei vollständige Molche: Blastomeren noch nicht determiniert.
Weismann (und Driesch) hatten Unrecht. Tochterzellen können Kerndeterminanten
neu ordnen (Regulation). Entwicklungspotenz (prospektive Potenz) dieser
Blastomere größer als das tatsächliche Entwicklungsschicksal (prospektive
Bedeutung, fate).
Abschnürversuche bei Froschembryonen im Zweizellstadium:
- Abschnürung entlang Furchungsebene: wie Wassermolch. Zellkerne sind
äquivalent.
- Trennung entgegen Furchungsebene: nach Wunsch Embryonen mit zwei Köpfen
und einem Schwanz oder umgekehrt. Entdeckung der Interaktion von Kern und
Eiplasma bei der Festlegung des Entwicklungsschicksals.
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Regulationseier und Mosaikeier
Mosaikeier: Bei Fadenwürmer (Caenorhabditis elegans), Rädertierchen, Manteltieren
entwickelt sich bei Trennversuchen kein ganzer Organismus, sondern es fehlt dem Tier
am Ende das, was aus fehlendem Teil geworden wäre. Das Entwicklungsschicksal ist
schon im Ei festgelegt (Rouxs Experiment ist Spezialfall. Halber Froschembryo ist
Ergebnis der Interaktion der toten Blastomere mit der lebenden und deren Nachkommen.
Froscheier sind Regulationseier).
Beide Molche aus dem vorangegangenen Beispiel waren gleich groß. Es gibt
unterschiedliche Arten der Zellentwicklung aus Eizellen: Regulations- und Mosaikeier.
•
•
•
•
•
•
Regulationseier bei höheren Tieren
Wann erfolgt Festlegung (Determination)?
Transplantationsversuche (grafting = Pfropfen).
Hans Spemann und Hilde Mangold entdeckten
1924 die Induktion (ein Gewebe steuert die
Entwicklung eines anderen, benachbarten
Gewebes) durch Transplantation der Dorsallippe
der Blastopore (Spemann-Organisator).
Zum ersten Mal wurde die zentrale Bedeutung der
Kommunikation zwischen Zellen erkannt.
Beginn der Entwicklungsbiologie als eigenständiger
Wissenschaftszweig.
Nobelpreis 1935 für Spemann.
In Versuchen wurde frühe Gastrula (einstufige
Blastopore) von Molchen verwendet. Dabei wurden
zwei unterschiedliche Molcharten genommen
(Farbunterschied).
• Bei Transplantation im Gastrulationsstadium
verhalten sich transplantierte Zellen allgemein
ortsgemäß. Sie entwickeln sich wie die Umgebung.
Es handelt sich um noch nicht festgelegte
(determinierte Zellen).
• Bei Transplantation im Neurulationsstadium
passen sich die transplantierten Zellen nicht mehr
an, sie entwickeln sich wie der Ort von dem sie
stammen. Es handelt sich um bereits
determinierte Zellen.
•
Werden im Gastrulationsstatdium Zellen der dorsalen Lippe auf eine zweite Gastrula
verpflanzt, induziert das Transplantat eine zweite Körperachse (Bildung von
Neuralrohr und Somiten), ausgehend von dieser Stelle entsteht ein siamesischer
Zwilling.
In der frühen Gastrula sind bestimmte Zellen daher bereits determiniert und
beeinflussen die Entwicklung der umliegenden Zellen - Induktion. Der verplanzte
Bereich wurde als Spemann-Organisator bezeichnet und ist für die Achsenbildung in
der Vertebratenentwicklung verantwortlich.
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19.10.2005
Einbeziehung anderer Naturwissenschaften in die
Entwicklungsbiologie
Genetik trifft Entwicklungsbiologie
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Im frühen 20, Jh. gab es nach der Trennung von Genetik und Entwicklungsbiologie
wenig Verbindung zwischen den beiden.
Eine neue Verbindung war dann die Unterscheidung zwischen Genotyp (genetische
Ausstattung) und Phänotyp (sichtbare Erscheinung des Individuums) durch
Johannsen 1909. Wie wird die genetische Ausstattung (das was präformiert ist) in die
sichtbare Erscheinung übersetzt?
Der lange Weg vom Genotyp zum Phänotyp: Interaktion von Genen mit äußerer und
innerer Umwelt = Entwicklung.
Entdeckung der DNA als Erbsubstanz, zentrales Dogma (DNA makes RNA makes
protein). Rolle von Genen in Entwicklungsmutanten (antennapedia).
Heute: Wie interagieren genetische und epigenetische Faktoren?
Epigenese im weiteren (äußere und innere Umwelt) und engen Sinn (Epigenetik:
relativ stabile, von Zelle zu Zelle vererbbare Veränderungen in der Zelle, in der Regel
aber nicht in der Generationenfolge vererbbar, Chromatin, histone code, genomic
imprinting).
Genotyp … Gesamtheit der genetischen Information, die ein Individuum besitzt, "Erbbild"
eines Organismus.
Phänotyp … sichtbare Ausprägung der genetischen Information, diese wird zum Teil stark
von Umweltbedinungen beeinflusst. Eineiige Zwillinge werden sich demnach mehr oder
weniger ausgeprägt im Phänotyp unterscheiden, obwohl sie einen identischen Genotyp
aufweisen.
In der Entwicklung sind demnach sowohl die Steuerung durch den Genotyp als auch
Umweltbedinungen von Bedeutung.
Mutanten brachten die Forschung weiter – dabei war
vor allem Drosophila wichtig.
Man spricht von pleotropischen Mutanten – ein
einzelnes Gen hat in der Entwicklung auswirkung auf
unterschiedliche phänotypische Merkmale.
Entwicklungsbiologie trifft Zellbiologie
(organismischer versus zellulärer Ansatz)
Annäherung zwischen Zell- und
Entwicklungsbiologie erst vor 10
Jahren. Die Zellbiologie forscht
dabei vor allem über Zellkulturen
wie Zellen ausdifferenzieren bzw.
die Prozesse, die Zellen am
Leben halten.
Zellbiologie verbindet dabei
Genaktivität mit Änderungen der
Zellen. Ihre Werkzeuge und
Fragestellungen sind damit für
die Entwicklungsbiologie von
Interesse z.B. Einbringen von
GFP.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Zellbiologische Aspekte der Entwicklung:
- Muster der zellulären Genexpression,
- Signaltransduktion, Veränderungen der Zellform (Cytoskelett),
- Zellwanderung, Zellteilung, Zelltod.
Dagegen Entwicklungsbiologie:
- All dies plus
- Organogenese,
- Musterbildung auf zellulärer, Organ- und organismischer Ebene = Ontogenese
- Fortpflanzung,
- Plus pathologische Veränderungen: z.B. Krebs (Wenn Gene mit Krankheiten
assoziiert sind und sich der Genotyp durch Entwicklung im Phänotyp äußert, dann
ist Entwicklung grundlegend für ein Verständnis von Krankheit.)
Evolutionsbiologie trifft Entwicklungsbiologie
Intelligentes Design: Makroevolution (die Entstehung neuer Baupläne und anderer
komplexer Strukturen) erfordert intelligentes Design (durch einen Designer).
Kenneth Miller (Darwin's God): "Die gleichen molekularen Mechanismen, die die
Entwicklung steuern, sollten eigentlich auch der Bildung dieser Mechanismen in der
Evolution zugrunde liegen."!
Die Gene, die die Entwicklung steuern, sollten die Gene sein, die sich in der Evolution
verändert haben und die verschiedenen Baupläne von Organismen hervorgebracht haben
(Prof. Gerhard Müller, Zoologie, Extremitätenentwicklung bei Wirbeltieren).
Erst in den letzten Jahren wurden
Gene entdeckt, die die
Ausbildung von Strukturen z.B.
Beine von Insekten starten.
Augenentwicklungsgen bzw.
Augenausbildungsgen von
Mensch oder Maus wurden in
Drosophila verpflanzt. Es
entstanden Komplexaugen z.B.
auf Fühlern oder Beinen. Das
entsprechende Gen schaltet nur
die Produktion ein, steuert aber
nicht die Art des gebildeten
Auges.
Es stellt sich die Frage, ob der Ursprung solcher Gene derselbe ist, obwohl die
Ausprägung so unterschiedlich ist. Die Ausbildung von Augen ist demnach ein
evolutionärer Event, aber die weitere Umsetzung verläuft evolutionär verschieden.
Zweiter Foliensatz
Konzepte der Entwicklung
Entwicklung ist fortschreitend und das Schicksal der Zellen wird zu
verschiedenen Zeiten festgelegt
•
•
•
Zunahme an Zellen des Embryos.
Zunahme an organisatorischer Komplexität des Embryos.
- Viele Zelltypen
- Räumliche Muster
- Dramatische Formveränderungen
Veränderungen sind graduell, gehen von allgemeinen Ordnungsprinzipien
(oben- unten, hinten - vorne, links - rechts) über Einteilung in breite Regionen
(z.B. Mesoderm) zu Zelltypen (Muskel-, Knochen-, Bindegewebszellen).
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Definitionen
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Differenzierung:
Differenzierung ist das Verschiedenwerden von Zellen (vor allem), Geweben und
Organen hinsichtlich Struktur und Funktion (Spezialisierung).
Differenzierung beschreibt einen Endzustand. Zellen entwickeln sich unterschiedlich
z.B. Neuron spezialisiert sich auf Reizleitung, Epithelzelle spezialisiert sich auf
Nahrungsaufnahme aus dem Darm, etc. Spezialisierung beschreibt die spezifische
Funktion der differenzierten Zelle.
Determination:
Determination ist das Festlegen (engl. Commitment) von Zellen auf einen
bestimmten, nicht leicht umkehrbaren Differenzierungsweg.
Eine determinierte Zelle ändert dabei ihre Eigenschaften und Umfang und Art, wie sie
auf ihre Umgebung reagiert. Im Gegensatz zu einer nicht determinierten Zelle passt
sich eine determinierte Zelle nicht mehr an die Umgebung an, wenn sie im Laufe der
Entwicklung verpflanzt wird. Determination kann man auch als Festlegung in Richtung
Endzustand bzw. als Vorstufe der Differenzierung verstehen. Im Gegensatz zu einer
spezialisierten Zelle sieht man einer determinierten Zelle die Änderung nicht an.
Morphogenese:
Formwerdung, Gestaltbildung, auf der komplexeren Ebene der Organe und des
gesamten Organismus. Begriff bezieht sich sowohl auf die beobachtbaren
strukturellen Veränderungen im Prozess als auch auf die Mechanismen, die ihm
zugrunde liegen:
Muster:
Ein Muster ist die nicht zufällige Verteilung von Strukturen. In der
Entwicklungsbiologie spezifisch verwendet als nicht zufällige Verteilung von Zelltypen
in einzelnen Organen oder im Körper. Teilaspekt der Morphogenese. Musterbildung
beinhaltet demnach die räumliche Organisierung sich differenzierender Einheiten zu
einem übergeordneten Ganzen. Das resultierende System besitzt Organisation und
bildet eine Gestalt.
Musterbildung beschreibt die artspezifische Entwicklung der einzelnen Strukturen im
Organismus.
Wachstum:
Volumen- und/oder Massenzunahme eines Organismus, die durch Zellvergrößerung
und Zellvermehrung hervorgerufen wird.
Entwicklung:
Entwicklung ist die Summe der artspezifischen Form- und Funktionsänderungen im
Verlauf des individuellen Lebenszyklus (Ontogenie). Entwicklung besteht aus
Wachstum, Differenzierung und Morphogenese.
Das Zellschicksal ist im Zuge der Entwicklung zu verschiedenen Zeiten festgelegt.
lateral … seitlich
dorsal … rückseitig
ventral … bauchseitig
anterior … vorne liegend (hier im Zusammenhang kopfseitig)
cranial … zum Schädel hin
posterior … hinten liegend (hier im Zusammenhang schwanzseitig)
caudal … zum Schwanze hin
median … in der Mitte liegend
dexter … rechts
sinister … links
proximal … zum Körperzentrum hin
distal … vom Körperzentrum weg
profund … in der Tiefe liegend
superficial … an der Oberfläche liegend
(in Folge sind nur die kursiv markierten Begriffe wichtig)
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Fate map (Schicksalskarte, "Zellstammbaum")
Färbeversuch (Fluoreszein-DextranAmin) zur Erstellung einer fate map.
Blastula und Mesoderm im
Schwanzknospenstadium (Xenopus).
Eine "Fate map" entspricht einem Plan,
welche Regionen sich in einem
bestimmten Entwicklungsstadium zu
welchen Zellen weiter spezialisieren.
In Modellorganismus C.elegans lässt
sich beispielsweise der Entwicklungsweg
jeder Zelle des adulten Organismus zurückverfolgen und ihre jeweiligen Vorgängerzellen
bestimmten ("Zellstammbaum").
"Fate mapping" erfolgt mittels Markierung einer Zelle und Ermittlung der Position der
Markierung in einem späteren Entwicklungsstadium.
Früher wurde das mittels Farbinjektionen durchgeführt, allerdings verdünnte sich dabei
der Farbstoff mit jeder Zellteilung.
Heute wird mRNA für GFP für die Markierung von Zellen eingesetzt.
Der Determinierungszustand von Zellen
zu einem gegebenen
Entwicklungsstadium kann durch
Transplantationsexperimente
demonstriert werden.
Transplantationsversuche werden
unternommen, um das
Determinierungsstadium festzustellen.
ad 1) Vermutete Augenzellen werden
markiert und im Auge wieder gefunden,
dabei ist aber nicht bekannt, ob die
Zellen zur Markierungszeit bereits
determiniert waren.
Gastrula: Transplantat verhält sich
ortsgemäß.
Neurula: Transplantat verhält sich
herkunftsgemäß.
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Cell fate, Determination und Spezifikation
Spezifikation:
Sonderfall der
Determination bei
Isolierung der
Zellen und Kultur
in neutralem
Medium. Eine Zelle
kann spezifiziert
sein, sich u.d.B. zu
"B" zu entwickeln,
aber noch nicht
endgültig
determiniert
(festgelegt, committed). Wenn sie an einem neuen Ort im Embryo noch weiteren
Signalen ausgesetzt wird, kann sich ihr Schicksal noch ändern.
•
•
•
•
Normal fate … wird im 1. Stadium eine Zelle markiert, wird man mehrere
Ablegerzellen davon in einem späteren Stadium wieder finden.
Region B not determined … Werden markierte Zellen in einem frühen Stadium
verpflanzt, können sich die verpflanzten Zellen ortsgemäß entwickeln d.h. die
Ablegerzellen haben denselben Entwicklungsweg durchlaufen wie ihre Nachbarn. Die
verpflanzte Zelle war daher noch nicht festgelegt.
Region B determined … Wird eine markierte Zelle derselben Region in einem späteren
Stadium verpflanzt, entwickeln sich die Ablegerzellen herkunftsgemäß d.h. die
Ablegerzellen unterscheiden sich von ihren Nachbarzellen. Die verpflanzte Zelle war
bereits festgelegt, es muss eine Änderung in der Zelle (z.B. durch Genexpression)
zwischen den beiden Transplantationszeitpunkten stattgefunden haben.
Region B specified … Werden Zellen entnommen, auf einem passenden Nährboden
verpflanzt und bildet sich ein Zellverband aus, dann war die Zelle bereits spezialisiert,
sie benötigt keine Nachbarzellen mehr, um einen Zellverband auszubilden.
Determinierte Zellen hingegen benötigen noch Stimuli von Nachbarzellen für
Überleben, Teilung und Entwicklung.
Muster
•
Erwerb spezifischer, nicht zufällig verteilter Zellidentitäten durch eine vorher
homogene Gruppe an Zellen.
Muster können auf zwei Arten entstehen:
- Zellidentität regulativ durch interzelluläre Gradienten.
- Zellidentität mosaikartig durch intrazelluläre Gradienten (Polarität, asymmetrische
Zellteilung).
Mosaik- bzw. regulative Entwicklung
•
•
•
In der Regel sind in der Ontogenie die Zellen des frühen Embryos weniger
determiniert als spätere. Aber:
Mosaikentwicklung: Entwicklung streng nach fate map, d. h. gänzlich abhängig von
ihrer Determination in einem frühen Stadium (Embryogenese). Die Teile des Embryos
entwickeln sich nach Festlegung unabhängig voneinander (wenig Kommunikation).
Regulative Entwicklung: Das Entwicklungspotential einer Zelle ist größer als das, das
sie bei normaler Entwicklung des Embryo zeigt (viel Kommunikation).
Die beiden Strategien sind Extreme. Es stellt sich oft nur die Frage, wann die
Determination erfolgt.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Muster, Positionsinformation und die "French flag analogy"
Die Flagge hat unabhängig von ihrer Größe ein Muster, das über die
farbigen Bereiche in der Reihenfolge "blau weiß rot" definiert ist.
Jeder der farbigen Bereiche muss die Farbe und eine bestimmte
Position halten, um das Muster zu erhalten.
Zellen die Muster bilden, sind zunächst alle gleich und müssen im
Zuge der Musterbildung Informationen betreffend Farbe (≙ Zelltyp)
und Position (zur genauen Definition eines Übergangs zwischen den
Bereichen) aufweisen.
Muster bleiben erhalten, wenn die Unterbereiche länger werden, solange die Grenzen
definiert bleiben und wenn der gesamte Bereich der länge nach getrennt wird.
French flag: zweidimensional
•
•
Normales French-flag-Modell ist eindimensional.
Erweiterung des Modells für zweidimensionale Muster
(Jede Position hat Informationen, welche Karte
hochzuhalten ist).
Zweidimensionale Muster können entstehen, indem eine
Zelle oder ein Zellverband eine Aufgabe übernimmt, sich
differenziert und allen unmittelbar umgebenden Zellen ein
Signal gibt, sich anders zu entwickeln (Lateralinhibition).
Dadurch dass nur die unmittelbare Umgebung gehemmt
wird, können sich solche Muster auch öfters wiederholen.
Morphogen
Eine Substanz, ein Signalstoff, deren Konzentration sich ändert und die in die Bildung
eines Musters involviert ist.
Seine Reichweite wird als morphogenetisches Feld bezeichnet.
Die Positionsinformationen der "french flag analogy" wird in Zellen mittels
Morphogengradienten vermittelt.
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Morphogene Gradienten
•
•
•
•
•
•
Aufbau des Gradienten (Synthese, Diffusion,
Abbau): Konzentrationsunterschiede
Rezeptoren
Schwellwert: Zahl an Rezeptorstellen, die mit
Signalmolekül besetzt werden können oder
Menge an aktivierbaren Transkriptionsfaktoren.
Ergebnis: Expression unterschiedlicher Gene.
Schwellwert = Identität
French-flag-Modell ist adaptiv (Länge der
Achsen) und regulativ (Restauration nach
Unterbrechung).
Morphogengradienten vermitteln
Positionsinformationen und ermöglichen so die
unterschiedliche Bildung von Zellarten.
Ausgangsannahme der french flag analogy: Zelle
kann sich in unterschiedliche Typen entwickeln.
Über die Länge sechs gleicher Zellen wird ein
Morphogengradient aufgebaut.
Durch die unterschiedliche Konzentration des
Gradienten erhalten die einzelnen Zellen die
möglichkeit sich unterschiedlich zu entwickeln und
Muster zu bilden.
Dabei bilden genau definierte Konzentrationswerte
des Morhphogens die Grenze ob sich eine Zelle
noch zu Zelltyp A oder bereits zu Zelltyp B
entwickelt.
Der Vorgang ist adaptiv; werden die Achsenlängen im Versuch verändert, passen sich die
Zellen an, nach Morphogenunterbrechung im Test baut sich der Gradient nachträglich
wieder auf.
Die Ausbildung segementeller Strukturen –
Kopf, Brust, Extremitäten, etc sind von dem
Konzentrationsgradienten des Morphogens
abhängig, die Konzentration wiederum ist
genetisch bedingt.
Morphogene können entweder bereits in der
Eizelle vorhanden und unterschiedliche an die
Nachfolgezellen verteilt werden (asymetrische
Zellteilung) oder in den Nachfolgezellen in
unterschiedlicher Konzentration produziert
werden um einen Gradient aufzubauen.
Synthesezelle … Morphogen wird in der
Synthesezelle gebildet und "nach links" durch
die Zellen weitergeleitet. Durch diese
Transportkette baut sich ein entsprechender
Konzentrationsgradient auf.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Wie werden Zellen verschieden, wie entstehen Muster?
Es gibt verschiedene Mechanismen der Musterbildung:
1) Durch Induktion (Zellidentität regulativ durch interzelluläre Morphogen-Gradienten)
- Antwort auf induktive Signale hängt vom Zustand der Zelle ab:
Kompetenz = Fähigkeit der Zelle, auf Signal zu reagieren (Zeitfenster).
- Musterbildung hängt von der Interpretation von Positionsinformation ab.
- Laterale Inhibition schafft Lücken im Muster.
2) Zellidentität mosaikartig durch intrazelluläre Morphogen-Gradienten (Polarität,
asymmetrische Zellteilung. Lokalisation cytoplasmatischer Determinanten und
asymmetrische Zellteilung.
Induktion:
Transport von Signalen von einer Gruppe an Zellen an
andere.
• Diffusible Substanz, die von einem Rezeptor erkannt wird.
• Direkter Kontakt zweier komplementärer Proteine an der
Zelloberfläche.
• Kleine Moleküle, die direkt von einer Zelle zur anderen
durch gap junctions (Pflanzen: Plasmodesmen)
transportiert werden.
ad Bild 2&3) Second messenger z.B. cycloAMP oder Ca++
werden intrazellulär gebildet oder freigesetzt.
Zell-Zell-Kommunikation: Kompetenz
•
•
•
Abhängigkeit des Signals vom Vorhandensein eines Rezeptors und eines
Signaltransduktionsweges oder Transkriptionsfaktors. Die Kompetenz einer Zelle kann
sich mit der Zeit ändern.
Ein Signal kann nie vollständig instruktiv sein, sondern ist gewöhnlich selektiv. Wenn
es instruktiv wäre, müsste das Signal die ganze Information liefern, die notwendig
wäre, um die Veränderung hervorzurufen. Die Kompetenz einer Zelle bestimmt
großenteils, wie sich die Zelle entwickelt. Sie ist gewöhnlich begrenzt. (WurlitzerAnalogie)
Ein selektives Signal (das nicht die ganze Information enthält) kann in verschiedenen
Situationen genutzt werden. Die Evolution ist faul. Mutationen in den Komponenten
des Signalprozesses erfassen nur die erste Wirkung.
Kompetenz ist die zeitlich begrenzte Fähigkeit einer Zelle auf ein Signal von außen zu
reagieren z.B. über Ausbildung von Rezeptoren, Aufnahme von Hormonen zu einem
bestimmten Zeitpunkt.
Signal ist ein Auslöser, der selektiv nur von den passenden Zellen erkannt werden kann.
Die Kompetenz einer Zelle bestimmt, wann und in welcher Form sie sich entwickeln bzw.
verändern kann. Die Kompetenz einer Zelle verändert sich dementsprechend im Laufe
ihrer Determination und Differenzierung (Änderungen in Rezeptoren,
Transduktionsmechanismen und Transkriptionsfaktoren).
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Muster: Laterale Hemmung
•
•
Z.B. Federn, Spaltöffnungen auf Blattoberfläche)
Differenzierende Zellen sendet Hemmstoff aus, der nur lokal, auf
Nachbarzellen, wirkt.
Differenzierte Zellen hemmen die Differenzierung der Nachbarzellen.
Zellidentität durch asymetrische Lokalisation von Morphogenen und
asymmetrische Verteilung
•
•
Unterschiedliche Tochterzellen als Ergebnis ihrer lineage (Abstammungslinie,
"Stammbaum"), unabhängig von Umwelt.
Wichtig nicht asymmetrische Zellgröße, sondern asymmetrische Verteilung.
Beispiel Stammzellen: Zellen, die sich selbst erneuern und differenzierte Zellen
hervorbringen
Definition einer Stammzelle … "self renewal" (Selbsterneuerung) – eine Stammzelle
erzeugt bei einer Teilung zumindest eine Zelle die der Vorläuferzelle entspricht. Im
Gegensatz dazu entwickeln sich Vorläuferzellen zu zwei Zellen, die nicht mehr der
Ursprungszelle entsprechen.
•
•
•
Strategie A): asymmetrische Zellteilung, eine
Stammzelle, eine diff. Zelle, durch cytoplasm.
Determinanten oder externe Faktoren
Strategie B): symmetrische Zellteilungen einer
St.z.Population, hinterher 50% Stammzellen, 50%
differenz. Zellen
Diese Strategie passt nicht zum Bild. Die Tochterzellen
unterscheiden sich zunächst nicht, erst nach der
Zellteilung wird die Entwickelung zu (S) bzw. (X)
festgelegt.
Stammzell-Nische: Zellen der Umgebung.
- Wirkt auf Mutterzelle (Strategie A)
- Wirkt auf Tochterzellen (Strat. B)
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Zuverlässigkeit der Entwicklung
•
•
Viele Fluktuationen im Embryo und in äußerer Umwelt, aber immer (meist) gleiches
Ergebnis.
Redundanz:
- Genetisch (Genfamilien, Genomduplikationen)
- Verschiedene Mechanismen führen zum gleichen Resultat.
- Negative Rückkoppelung: Endprodukt wirkt auf frühen Prozess zurück und
kontrolliert eigene Menge.
- Enge Netzwerke der Regulationswege (innerhalb und außerhalb der Zelle. Wenig
Einfluss der Umwelt außerhalb des Embryo innerhalb gewisser Grenzen.
Tiere und Pflanzen – unterschiedliche Strategien der
Entwicklung:
Unterschiedliche Strategien der Entwicklung, life-style-bedingt. Eine Gegenüberstellung
HÖHERE TIERE
• wenig umweltinteraktiv
• aktive Ortsveränderung
Tiere können veränderter Umwelt
ausweichen.
•
begrenzte Lebensdauer
•
keine Zellwand, dafür extrazelluläre
Matrix (Glykosaminglykane) tight,
adherens, gap junctions, desmosomes.
Unterschiede in der Zellwand durch
unterschiedliche Kohlenhydrate.
Zellwanderung
viele Zelltypen
begrenzte Zellteilungsfähigkeit,
Telomeraseaktivität sehr begrenzt
(Keimbahnzellen, reguliert durch
embryonale Stammzellen)
wenig post-embryonale Entwicklung
Entwicklungsbiologie vor der Geburt.
•
•
•
•
HÖHERE PFLANZEN
• stark umweltinteraktiv
• Sessil
Pflanzen müssen sich an veränderte
Umwelt (Trockenheit, etc.) anpassen
können.
• pot. unbegrenzte Lebensdauer
Pflanzen besitzen einen aktiven
Sterbeprozess, meist ist die Kälte im
Winter die Todesursache.
• Zellwand (Glykane, Proteine) Symplast,
Apoplast, Plasmodesmen
Plasmodesmen … gap junctions zur
Verbindung zwischen den Zellen einer
Pflanze.
• Zellen sessil
• wenige
• Telomerase-Aktivität begrenzt auf
teilende Zellen, Hormone (Auxin),
•
•
gleichzeitige Entwicklung der meisten
Organe.
•
•
Gewebshomöostasie:
gewebsspez. Stammzellen, Bildung
differenzierter Zellen aus Stammzellen
Unter Gewebshomöstasie versteht man
ein Gleichgewicht zwischen Apoptose
und Zellnachwuchs innerhalb von
Geweben und Organen damit z.B. die
Größe eines Organs konstant bleibt.
•
20
rudimentärer Körperplan, viel postembryon. Entwicklung (Phytomere).
Entwicklungsbiologie nach der Geburt.
sequentielle Entwicklung der Organe,
modulartig.
Phytomer entspricht einem Stengel,
einer Seitenknospe und einem Blatt,
die Pflanze wird aus einem Vielfachen
dieses Moduls aufgebaut.
keine Gewebshomöostasie:
organspezifische Stammzellen,
Neubildung von Geweben an
Meristemen.
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Pflanzliche und tierische Zellen im Gewebe
Phytomer (Thomas Greb)
Gewebshomöostasie
Stammzellen → Differenzierte Zellen → Programmierter Zelltod
Störungen der Gewebshomöostasie beim Menschen
•
•
•
•
•
•
Krebs
- Zu starke Proliferation aus Stammzellen
- Zu geringe Apoptose
Übergewicht
- Bis 2008: Gewichtszunahme und Gewichtsverlust betrifft nur Fetteinlagerung in
Fettzellen, aber nicht Zahl an Fettzellen.
- 2008: Gleichgewicht an Neubildung und Absterben von Fettzellen.
- Was bestimmt Zahl an Fettzellen? Kann sich die Zahl im Laufe des Lebens ändern?
Wachsen Fettzellen nach Fettabsaugung zurück? Million Dollar question: Wodurch
Änderung? Wie? Wie kann man intervenieren?
Cell lineage
Differenzierte Zellen bleiben
differenziert; eine Leberzelle bleibt eine
Leberzelle.
Determination durch Position und
Geschichte der Zelle (fate map)
wenig Dedifferenzierung
Schwierige Reprogrammierung von
Zellen zu Totipotenz
•
•
•
•
21
keine cell lineage (Keimbahn)
Jede pflanzliche Zelle kann sich
potentiell zu einer neuen Pflanze
entwickeln (Dedifferenzierung).
Determination rein durch Position der
Zelle, inäquale Zellteilung
viel Dedifferenzierung
leichte Reprogrammierung
Stress in Gewebekultur
(1 Reprogrammierungsgen)
V1.7.19
•
•
•
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
•
viel interzelluläre Kommun.
viele Hormone
viele Formen an Krebs
- enger Zusammenhang von
Differenzierung und Zellzahl,
Entwicklung und Wachstum
- Tumoren senden Signale zur
Bildung von Blutgefässen aus.
- Metastasierung durch
Zellwanderung
lange Keimbahn
•
•
•
•
•
•
•
Kein Generationswechsel
eingeschlechtlich
wenig ungeschlechtliche Vermehrung
•
•
•
Sonnbert
weniger interzelluläre Kommunik.
wenige Hormone
nur zwei Formen an Krebs (als
Infektionskrankheiten)
- Größen-Plastizität der Organe
(variable Zellzahl)
- keine Leitgefäße zu Tumoren
- keine Zellwanderung
kein Transport von Krebszellen über
Phloem/Xylem.
kurze Keimbahn
Somatische Mutationen können in die
nächste Generation gelangen.
Pflanzen sind durch die lange
Lebensdauer wie genetische Mosaike,
da durch die lange Lebensdauer
Mutationen in Teilen des Somas
entstehen und weiter wachsen.
Generationswechsel, aber reduziert
meist bisexuell, aber viele Varianten
viel ungeschlechtl. Vermehr.
(Amphimixis – Apomixis)
Pflanzen haben einen Generationswechsel (eine Art Metamorphose)
y
Säugetier erzeugt durch
Meiose haploide Gameten,
über sexuelle Forpflanzung
verschmelzen zwei Gameten
zu einer diploiden Zygote.
y Adulte Zellen in Pilzen können
sowohl haploid als auch
diploid sein. Haploide Pilze
können zu einer diploiden
Zelle verschmelzen. Diploide
Zellen können mittels Meiose
haploide Sporen bilden, aus
denen wiederum haploide
Pilze hervorgehen.
y Pflanzen durchlaufen einen
Generationswechsel. Zwei
haploide Gameten
verschmelzen zu einer
diploiden Zygote, aus der sich
der diploide Sporohpyt (diploide Pflanze im Generationswechsel) entwickelt. In
Sporangien (Sporensack, Pollensack) werden durch Meiose haploide Sporen gebildet.
Aus der Spore entwickelt sich der haploide Gametophyt (haploide Pflanze im
Gerationswechsel), der haploide Gameten für die sexuelle Fortpflanzung erzeugt.
Der Sporophyt ist üblicherweise die dominante Generation.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Generations- und Kernphasenwechsel
Abb 2.2 a-d Verschiedene
Möglichkeiten des
Entwicklungszyklus. Die haploide
Phase (1n) ist durch einen
einfachen, die diploide Phase
(2n) durch einen doppelten
Kreisbogenabschnitt
gekennzeichnet.
Die Pfeile deuten den Beginn bzw. das Ende dieser Phasen an: S:
Gametenverschmelzung (Syngamie), M: Reduktionsteilung (Meiose) a Haplont: Die
diploide Phase ist auf die Zygote beschränkt d Diplont: Die Syngamie erfolgt unmittelbar
nach der Reduktionsteilung b, c Generationswechsel mit Gametophyt (b) oder Sporophyt
(c) als dominierender Generation (nach Raven u. Mitarb.)
Apomixis
•
•
•
Häufig in Natur, meist bei polyploiden Formen.
Ungeschlechtliche Vermehrung durch Samen
- Diploide Eizellen (nur eine meiotische Teilung)
- Parthenogenese (asexueller Embryo)
- Pollen benötigt für Befruchtung der Polzelle: sexuelles Endosperm
Vegetative Vermehrung (Ausläufer, Bulben, etc.)
09.11.2005
Dritter Foliensatz
Modellorganismen
•
•
•
•
•
•
Historische Gründe
Wird ein Organismus schon lange verwendet, liegt bereits eine Vielzahl an
Informationen wie z.B. Genom, Proteom etc. vor.
Leicht zu experimentieren
d.h. leicht zu züchten, leicht zu untersuchen
Biologisches Interesse
(Stellvertreter für ein ganzes Taxon der Biologie, z.B. Zebrafisch für Fische bzw.
niedere Wirbeltiere)
Vertebraten (Wirbeltiere)
- Afrikanischer Krallenfrosch (Xenopus laevis, Amphibien)
- Huhn (Gallus gallus, Vögel)
- Maus (Mus musculus, Säugetiere)
- Zebrafisch (Danio rerio, Fische)
Invertebraten (Wirbellose Tiere)
- Fruchtfliege (Drosophila melanogaster, Insekten)
- Rundwurm (Caenorhabditis elegans, Nematoden)
Pflanzen
- Brunnenkresse (Arabidopsis thaliana, Angiospermen)
- Physcomitrella patens (Moose)
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Modellorganismen - Vertebraten (Wirbeltiere)
Körpergrundplan eines Vertebraten (Maus)
The skeleton of a mouse embryo illustrates the vertebrate body
plan.
The skeletal elements in this embryo have been stained with a dye.
The vertebral column, which develops from blocks of somites, is
divided up into vervical (neck), thoracic (chest), lumbar (lower
back) and sacral (hip and lower) regions. The paired limbs can also
be seen. Scale bar = 1mm.
•
•
•
Kopf
Rückgrat aus Blöcken von Somiten, aufgeteilt in:
Hals, Brust, Lende, Becken/Schwanz
2 Gliedmassenpaare
Wirbeltiere: Gemeinsamkeiten
•
•
•
•
•
•
•
Es gibt Gemeinsamkeiten im Zuge der Befruchtung.
Furchungsteilungen (kein Zellwachstum)
Es finden sich immer Furchungsteilungen zu Beginn der Entwicklung.
Gastrulation (Zellbewegung): Drei Keimschichten
- Ektoderm
- Mesoderm
- Endoderm
Charakteristikum der Vertebraten ist die Ausbildung der drei Keimschichten durch
Zellwanderungen.
Notochord und Somiten aus Mesoderm
Notochord … Muskulöser Stab unterhalb des Rückenmarks des Embryos der
gemeinsam mit den Somiten spezifisch für Vertebraten ist.
Große Unterschiede in Frühentwicklung, abhängig von Ernährungsweise des Embryos.
Dotter, Plazenta.
Die Unterschiede sind von der Umwelt abhängig, in der die Entwicklung stattfindet:
Fischei (Wasser), Vogelei (Luft).
Dann: große Ähnlichkeit aller Wirbeltierembryos, phylotypisches Stadium.
Das phylotypische Stadium nach Abschluss der Neurulation ist für Wirbeltiere typisch,
die Körpergrundgestalt in diesem Stadium ist bei allen ziemlich ähnlich.
Gehirn und Rückenmark aus Ektoderm direkt oberhalb Notochord, das das Neuralrohr
bildet.
Phylotypisches Stadium
Zu Beginn der Gastrulation gibt
es durch die verschiedenen
Ernährungsweisen und
Umweltbedingungen starke
Unterschiede im Aufbau.
Im phylotypischen Stadium
ähneln sich die Embryos aller
Wirbeltiere.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Entwicklungsstadien
•
•
•
Zeit meist ein schlechtes Maß, wenn Entwicklung von Umweltbedingungen abhängig.
Die Entwicklung von Wirbeltieren aus Eiern kann z.B. von der vorherrschenden
Temperatur abhängen und daher die Entwicklung in manchen Eiern schneller, in
manchen langsamer erfolgt.
Tabelle mit genau beschriebenen Stadien 1,2,3, ...
Diese Tabellen wurden erstellt, um Vergleiche der Enticklungsstadien zwischen den
Spezies zu ermöglichen.
Maus: stabile Temperatur im Körperinnern, zuerst Tage post coitum, später Zahl an
Somiten.
In Wirbeltieren wie der Maus kann die Zeit als Vergleichsmaß herangezogen werden,
da hier konstante Umweltbedinungen gewährleistet sind.
Modellsystem Afrikanischer Krallenfrosch (Xenopus laevis)
Vorteile: befruchtete Eier leicht zu bekommen (Injektion von chorionischem
Gonadotropin in Männchen und Weibchen am Tag zuvor), in vitro Fertilisation leicht,
robuste Embryonen, keine Infektionen nach mikrochirurgischen Eingriffen.
Eizellen lassen sich einfach in einer Petrischale durch Zugabe von Sperma befruchten.
Von Vorteil ist auch die Größe der Eizellen.
Die Embryos selbst sind sehr robust, man kann sie mit einer Pinzette behandeln, ohne
dass sie absterben.
http://www.xenbase.org/
Animaler Pol (dunkler, leichter), Polkörperchen (nicht gezeigt)
Vitellinschicht plus Gelhülle (beide nicht gezeigt)
Vegetaler Pol (heller, Dotter, schwerer)
Die Eizelle ist eindeutig Polar (animaler, vegetaler Pol), besitzt dadurch
bereits eine animal-vegetative Achse für spätere Furchungsteilungen. Der
Animale Pol ist dunkel, hier findet die Befruchtung statt. Die Vitellinschicht
verhindert, dass mehr als ein Spermium mit der Eizellmembran
verschmelzen kann.
Stadium 2-8:
Furchungsteilungen alle
20 Minuten. Es handelt
sich um mitotische
Teilungen ohne
Größenzunahme, die
Zellen werden dadurch
immer kleiner.
Stadium 8-10:
Blastula, viele kleine
Zellen, die einen
flüssigkeitsgefüllten
Hohlraum (Blastocoel)
umschließen, am Rand
bilden sich Mesoderm,
Entoderm und Ektoderm.
Stadium 10-12:
Gastrulation, Bildung
Urmund, Wanderung
Entoderm, Mesoderm ins Innere, Bildung Notochord und Somiten aus Mesoderm.
Stadium 12-16: Neurulation, Ausbildung Neuralrohr und Anlage der unterschiedlichen
Gewebearten, anschließend Organogenese und Methamorphose.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Meiose im Ei
In verschiedenen
Organismen wird die
Meiose in
unterschiedlichen Stadien
gestoppt, die Entwicklung
und Bildung ausständiger
Polkörper geht erst nach
Befruchtung weiter. In
manchen Organismen
entstehen dabei bereits
vor der Befruchtung ein
oder zwei Polkörperchen,
die die für den haploiden
Chromosomensatz der Gamete überzählige Chromosomen enthalten und nach
Befruchtung abgebaut werden. Ihre Position legt in manchen Organismen den
sogenannten animalen Pol der Eizelle fest.
Befruchtung und Frühentwicklung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sperma wird von Ei im animalen Teil aufgenommen.
Die Vitellinschicht verhindert Befruchtung durch mehr als ein Spermium.
Abschluss der Meiose (2. Polkörperchen)
Erst nach der Befruchtung wird die Meiose abgeschlossen und das zweite
Polkörperchen gebildet und abgeschnürt.
Kernverschmelzung zum diploiden Zygotenkern.
Abhebung der Vitellinschicht von der Zellmembran des Eis, durch Schwerkraft
innerhalb 15 min Rotation des Eis, so dass Dotter und animaler Pol unten.
1 h: Rotation der Eirinde (Cortex, aktinhältige Cytoplasmaschicht unterhalb
Plasmamembran) in Richtung Sperma-Eintrittsstelle (grauer Halbmond,
ventraldorsale Polarität).
Furchungsteilung: 90 min., entlang Animal-vegetal-Achse, komplette Zellteilung
Furchungsteilung: auch entlang Animal-vegetal-Achse, aber senkrecht dazu.
Furchungsteilung: äquatorial (4 große vegetale, 4 kleinere animale Blastomere)
Weitere Furchungsteilungen (insgesamt 12, mehrere tausend Zellen), Blastula,
Blastocoel, zukünftiges Ektoderm, Endoderm, Mesoderm in der Randzone.
Die Größe des Embryos nimmt nicht zu (Eizelle), die Zellen werden immer kleiner,
Furchungsteilungen haben keine G Phasen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Blastula und Gastrulation
•
•
•
•
•
•
Blastula, hohle Kugel (Blastocöl) mit Radiärsymmetrie, Blastopore (Urmund, Schlitz)
auf dorsaler Seite (gegenüber Spermaeintrittsstelle).
Der animale Pol enthält das Blastocoel (primäre Leibeshöhle). Die Gastrulation
beginnt mit der Bildung der Blastopore gegenüber der Spermaeintrittsstelle.
Zellwanderungen des dorsalen Mesoderms und Endoderms von dorsaler
Blastoporenlippe ausgehend.
Archenteron, Urdarm, von Endoderm ausgekleidet.
Es bildet sich das Archenteron (sekundäre Leibeshöhle).
Epibolie, Wanderung des Ektoderms und Mesoderms zum vegetalen Pol.
Beginnende Invagination des ventralen Mesoderms. Von ventraler Blastoporenlippe
ausgehend. Bildung des Dotterpfropfens (Verschluss der Blastopore).
Gastrula: 3 Keimschichten dorsal am richtigen Ort, Notochord (steif), paarweise
Somiten, dorso-ventrale, anterior-posteriore Achen (Bilateral-Symmetrie).
Bereits im Zuge der Gastrulation bilden sich aus dem Mesoderm oberhalb des
Archenterons Notochord und Somiten.
Neurulation
Streckung d. Embryo.
A-P-Achse.
Neuralfalten am Rande der Neuralplatte
zu Neuralrohr.
Mesodermbewegung abgeschlossen,
komplette Dreischichtigkeit des Embryo.
Oberhalb vom Archenteron (durch
Endoderm gebildet) findet sich im Zuge
der Gastrulation das Mesoderm.
Durch chemische Signale des
Notochords bilden sich im Zuge der
Neurulation Neuralplatte und
Neuralrohr.
Das umgebende Mesoderm wird zum
Dermatom, aus dem sich die Dermis
entwickelt.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Neurulation
•
•
•
•
•
•
•
Somiten zu Dermatom (dorsaler Teil; weiter zu Dermis, Haut) und Rest zu Wirbel und
Muskel.
Unsegmentiertes laterales Plattenmesoderm: Herz, Nieren, Gonaden,
Darmmuskulatur.
Ventralstes Mesoderm: Blutgefässe.
Endoderm entlang Darm: Leber und Lunge.
Schwanzknospe: Schwanz bildet sich als letztes.
Neural crest cells: Zellen an Spitze (Kamm) der Neuralfalte, die sich nach Fusion
abspalten und als Einzelzellen ins Mesoderm wandern: große Vielfalt: Sinneszellen,
autonomes Nervensystem, Schädelknochen, Pigmentzellen, Knorpel
Mund- und Afterbildung:
- Urmund wird zu After: deuterostome Tiere.
- Neumund: anterior, wo Endoderm direkt auf Ektoderm trifft: Primärer Mund, der
später (Organogenese) zu Gesicht wird (zus. mit neural crest cells). Sekundärer
Mund: Öffnung des Rachens (Pharynx).
Xenopus-Embryo im Stadium 22
(Gastrulation und Neurulation abgeschlossen)
Organogenese
Dreiteiliges Gehirn, Ohr,
Auge.
Drei Kiemenbögen,
vorderster zu Unterkiefer.
Notochord, Somiten, Rückenmark. Mundöffnung, Pronephros, After. Schwanzknospe.
Die wichtigsten Wirbeltiermerkmale haben sich bereits gebildet. Aus dem vordersten
Kiemenbogen entsteht in Folge der Unterkiefer.
Pronephros … Vorstufe der Niere im Embryo.
Nach dem Ende der Organogenese ist die Entwicklung zur Kaulquappe abgeschlossen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
30.11.2005
Modellsystem Huhn (Gallus gallus)
•
•
•
•
•
•
•
Dem Säugerembryo sehr ähnlich in Komplexität und allgemeinen Verlauf der
Embryonalentwicklung, vor allem in späteren Stadien (Anpassung an Fortpflanzung
an Land).
Ähnlichkeiten mit Säugern vor allem bei der Gastrulation.
Eier einfach zu bekommen und Embryos einfach zu beobachten - einfach Ei öffnen.
Hühnerei als Virusfabrik.
Embryo kann auch außerhalb des Eies kultiviert werden.
Genom noch nicht sequenziert. 1.2 Gb Genom.
Genomprojekt auch zu Zebrafink (Taeniopygia guttata).
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/projects/genome/guide/chicken/
Keine transgenen Hühner.
Structure of the fertilized hen's egg when laid
Das gelegte Ei enthält einen Embryo aus 60000
Zellen.
Eihülle und Eiweiß werden erst nach Befruchtung
gebildet.
Das unbefruchtete Hühnerei ist eine einzige Zelle.
Yolk balancer … Hagelschnur, hält den Eidotter in der
Mitte des Eiweiß.
Das eigentliche Ei ist der Dotter, Eiweiß, Membranen
und Eierschale werden erst nach der Befruchtung im
Eileiter des Huhns um den Dotter herum hinzugefügt.
Zellkern und Cytoplasma machen im Vergleich zum Dotter nur einen sehr kleinen Teil der
Eizelle aus.
Huhn: Lebenszyklus
Nach der
Befruchtung
beginnen
bereits im
Eileiter
Furchungsteilungen,
deren
Ergebnis ein
scheibenförmiges
Blastoderm
auf dem
Dotter ist.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Cytoplasma und Zygotenkern als kleiner
Fleck auf Eigelb. Furchungsteilungen,
Blastoderm oder -disk.
Es handelt sich um Furchungsteilung
ohne spezielle Symmetrie.
Bildung des Hypoplast aus Zellen
zwischen Area pellucida (oberhalb
subgerminalem Raum) und A. opaca
(Rand) und von Zellen des Blastoderms.
Die Blastodermscheibe liegt auf dem
Dotter auf. Bei den rot markierten
Stellen handelt es sich um aktive Zellen,
die Einwandern und in (4) die
Flüssigkeit einschließen. (4) ist das
Äquivalent zur Blastula.
Gastrulation: Bildung des
Primitivstreifens aus hinterer Randzone
Der Primitivstreifen entsteht an einer
speziellen Stelle am Rand der
Blastodermscheibe und wird bis etwa in
die Mitte der Area Pellucida ausgebildet.
Er entsteht durch Gravitation bei der
Drehung des Eis während der
Wanderung durch den Eileiter.
Es kommt zu Proliferation und
Zellwanderungen von Epiblastzellen, die
über den Primitivstreifen ins Innere
einwandern.
Mesenchym … noch wandernde Zellen, sobald sie ihren Platz gefunden haben, bilden sie
Mesoderm und Endoderm. Die Zellen des Epiblast die außen bleiben, bilden das
Ektoderm.
Das Hell-Dunkel der Scheibe ergibt sich durch die dicht gepackten Zellen am Rand und
der Flüssigkeit im in der Mitte im Inneren der Scheibe.
Hypoblast - Epiblast
•
•
•
Hypoblast: entwickelt sich zu extraembryonalen Strukturen (z.B. Verbindung des
Embryos mit Dottersack und verschiedene Häute des Eies).
Epiblast: entwickelt sich zu eigentlichem Embryo.
hintere Randzone: leicht verdickte Region (Entstehung später) definiert sowohl
dorsale Seite wie posteriores Ende des Embryo: Ausgangspunkt des Primitivstreifens
als Vorläufer der Anteriorposterior-Achse (fertig 16h nach Eiablage).
Gastrulation
Einwanderung von sich rasch teilenden
Epiblastzellen (bei Frosch keine
Zellteilungen): Mesoderm und
Endoderm (Verdrängung des
Hypoblast). Bildung des Hensen-Knoten
als ein beweglicher, induktiver
Zellhaufen am anterioren Ende (wie
Blastop.lippe bei Frosch)
Die Pfeile zeigen die Einwanderung der
Mesenchymzellen.
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V1.7.19
•
•
•
•
•
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Regression des Hensen-Knotens, Verschließung des Primitivstreifens.
Bildung von Kopffalte aus Ektoderm und Endoderm.
Bildung von Notochord anterior von Hensenknoten, und dann von Somiten paarweise
aus Zellen des Hensenknoten.
Neurulation sequentiell, nicht simultan wie bei Xenopus, folgt der Notochordbildung.
Interpretation von Positionsinformation durch Hensenknoten und davon abhängige
Synthese von Signalstoffen.
Hensen-Knoten … Anhäufung an Zellen, der im Zuge der Bildung des Primitivstreifens
entsteht. Diese Zellen wandern entlang des Primitivstreifens und geben verschiedene
Hormone an die Umgebung ab. Im Zuge dieser anterior-posterior Wanderung bildet sich
der Primitivstreifen entsprechend zurück.
Der Hensenknoten interpretiert also Positionsinformationen (Morphogengradient entlang
des Primitivstreifens) und gibt selbst passende Hormone ab, die der Induzierung der
Ausbildung von Neuralplatte, Somiten und Schwanzknospe dienen.
Bildung der Kopffalte und der Neuralplatte (über Notochord)
Bildung der
Somiten links und
rechts des
Notochords aus
undifferenziertem
Mesenchym aus
undifferenziertem
Mesenchym.
Ablösung der
Kopffalte vom
Epiplast.
Die Ausbildung der einzelnen Strukturen erfolgt wie die Wanderung des Hensen-Knotens
in Richtung anterior → posteriorer.
Scanning electron micrograph of chick
early somites and neural tube.
Neuralrohr, darunter Notochord, seitlich
frühe Somiten und seitliches
Plattenmesoderm.
Liegt wie ein "Rochen" auf dem Dotter
und muss in Folge gefaltet werden.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Neurulation
•
•
•
•
•
nach Bildung des Notochord
sequentiell beim Huhn, simultan bei Xenopus
Einfaltung nach oben. Ablösung von neural crest cells.
Einfaltung des Embryo nach unten (ventral) führt zur Bildung des Darms und der
Körperhöhle.
Extraembryonale Blutgefässe zum Stoffaustausch, mit embryonalem Gefäßsystem
verbunden.
Neurulation (Einfaltung nach oben)
Beim Huhn erfolgt die Neurulation sequenziert (wieder in Richtung anterior → posterior),
beim Frosch lief sie simultan ab. Man erkennt, dass die Neurulation am anterioren Ende
viel weiter fortgeschritten ist als am posterioren Ende.
Das Neuralrohr bildet sich durch
Entstehung der sogenannten
Neural fold, deren Seiten zum
Neuralrohr zusammenwachsen.
Einfaltung nach unten: Darm und
Körperhöhle.
Mesoderm bildet Strukturen
entsprechend
Positionsinformation.
Intermediäres Mesoderm:
Nieren
Splanchnisches Mesoderm: Herz
(2 Anlagen, durch Einfaltung
nach unten ein Herz unterhalb
des Darms), Blutgefässe aus
ventralstem Teil.
Aus den Somiten entstehen
Wirbel und Rippen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Drehung des Embryo zur Seite
Branchial arches …
Kiemenspalten
wing bud, leg bud …
wachsen erst in der
Organogenese aus. Erst
wenn Gehirn, Rückrad,
Schwanz und Somiten
ausgewachsen sind,
werden die Extremitäten
ausgebildet.
Extraembryonale Strukturen und Blutzirkulation
4 Membranen (Amnion,
Allantois, Dottersack,
Chorion)
Der Embryo besitzt
Blutinseln (für
Hematopoiese),
Blutgefäße und ein
schlagendes Herz, es kann
Stoffaustausch mit Dotter
und Umgebung
stattfinden.
Blutgefäße die sich in den
Dottersack erstrecken,
dienen der
Nahrungsaufnahme.
•
•
•
•
•
Amnion: flüssigkeitsgefüllt, mechanischen Schutz des Embryo.
Chorion: umgibt ganzen Embryo mit extraembryonalen Geweben, direkt unterhalb
Eischale (Verdunstungsschutz).
Allantois: Sack zur Aufnahme von Ausscheidungsprodukten und Gas-Austausch.
… Externe Lunge zum Gasaustausch über die Eischale.
Dottersack: umgibt Dotter.
Anpassung an Landleben, Säugetiere übernehmen diese Strukturen und
Mechanismen.
Diese vier extraembryonalen Strukturen werden durch Zellen des Hypoblasts gebildet.
Bis Schlüpfen:
Folgendenen Strukturen bilden sich im Zuge der Organogenese.
• Augenbildung aus Augenvesikel.
• Inneres Ohr aus otischem Vesikel.
• Bildung der inneren Organe, der Flügel, der Beine, des Schnabels und der
Daunenfedern auf Flügeln und Körper.
• Schlüpfen: 21 Tage nach Eiablage.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Vierter Foliensatz
Modellsystem Maus (Mus musculus)
Die Maus als Modellorganismus
•
•
Nachteile:
- Äußerst kleine Embryonen
- Intrauterine Embryonalentwicklung
- Teure Tierhaltung
Vorteile:
- Relativ kurzer Lebenszyklus von 9 Wochen
- Dem Mensch am nächsten. Erst seit ca. 100 Mill. Jahren verläuft die Evolution der
Maus vom Menschen getrennt. (Xenopus: 350, Zebrafisch 500 MJ)
- Vergleichbare Größen der Genome
- Aminosäure-Identitäten der Proteine meist 80-90%
- Anordnung der Gene auf Chromosomen ist vielfach mit dem Menschen
vergleichbar (Syntenie)
- http://mouseatlas.caltech.edu/index_content.html
http://genex.hgu.mrc.ac.uk/Atlas/intro.html
Wenn die Reihenfolge von Genen auf den Chromosomen zweier verschiedener
Organismen ähnlich ist, spricht man von Synthenie bzw. von synthenen Bereichen auf
den Chromosomen. Bei der Maus kann man davon ausgehen, dass es solche synthenen
Bereiche mit dem Menschen gibt.
Lebenszyklus der Maus
Die Zona Pellucita ist eine Gallertschicht, welche die Eizelle umgibt und verhindert, dass
mehr als ein Spermium zur Eizelle vordringen kann.
Bei der Maus findet sich vor der Befruchtung nur ein Polkörperchen. Erst nach der
Befruchtung im Eileiter kommt es zur Bildung des zweiten Polkörperchens.
Nach der Befruchtung finden Furchungsteilungen statt, deren Ergebnis als Blastocyste
(Bezeichnung Blastula in Säugetieren) bezeichnet wird. Die Blastocyste nistet sich in die
Gebärmutter ein.
Nach der Gastrulation führt der Embryo eine Drehung durch, durch die er von
Membranen des Extraembryonalgewebes eingehüllt wird.
Nach Abschluss der Organogenese spricht man von einem Fötus.
Bei der Beule im linken obersten Bild handelt es sich um die Eintrittsstelle des
Spermiums (Befruchtungshügel).
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Frühentwicklung der Maus
•
•
•
•
•
Furchungsteilungen sehr langsam (1. nach 24h, dann 12h-Intervall).
Im Acht-Zellstadium sind die Zellen noch totipotent (beim Menschen nur bis zum
Vier-Zellstadium).
Kompaktion der Morula (mehr Kontaktfläche zwischen Zellen, tight junctions, außen:
Mikrovilli, Trophektoderm, innen: glatt, inner cell mass, Hormonproduktion
(Schwangersch.test). Wird zu Blastozyste.
Aus dem Acht-Zellstadium entsteht ohne weitere Zellteilung die Kompaktmorula
durch Ausbildung von thight junctions (dichte Bindungen der einzelnen Zellen
aneinander), wodurch sich die Berührungsflächen der Zellen vergrößern. Äußere
Zellen besitzen Mikrovili, während die inneren Zellen glatt sind. Die Zellen haben sich
dadurch in diesem Stadium bereits differenziert. Die äußeren vier Zellen werden zum
Trophektoderm, die inneren vier Zellen zur inner cell mass, in der ein
Flüssigkeitshohlraum, das Blastocoel, entsteht.
Primitives Endoderm: analog Hypoplast bei Mensch, Kontakt mit Blastocöl. Bildet
extraembryonales Gewebe. Ein Teil kleidet später murales Trophektoderm innen aus:
parietales Endoderm, anderer Teil umwächst Epiplast: viszerales Endoderm.
Das primitive Endoderm entsteht aus der inner cell mass.
Primitives Ektoderm = Epiplast bei Mensch.
Aus dem Epiblast entsteht in Folge der eigentliche Embryo. Das Trophektoderm bildet
extraembryonale Organe aus z.B. Bindung an Gebärmutterschleimhaut
(Endometrium), Ausbildung der Placenta.
Schlüpfen des Embryos aus Zona pelucida. Einnistung.
Einnistung
•
•
•
•
hCG (human Chorionic Gonadotropin, sequenzähnlich LH) wird vor Einnistung der
Blastozyste in Endometrium von Trophoblast gebildet (Schwangerschaftstest). Signal
an Endometrium.
Trophoblast bildet auch Progesteron und Östrogen.
Feedback dieser Hormone zu Hypophyse, Stopp der Bildung von Gonadotropinen,
kein neuer menstrueller Zyklus.
"Pille" als Verstärkung dieses Feedbackloops.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Embryogenese: Mensch
(A) - (B) Einnistung
(C) – (D) Extraembryonale Gewebe und
Epiblast-Hypoblast
(bei Maus primitives Ektoderm und
primitives Endoderm)
Vor der Einnistung schlüpft der Embryo
aus der Zona pellucita.
Zum Zeitpunkt der Einnistung hat sich
die inner cell mass zu Epiblast (aus dem
der eigentliche Embryo entsteht) und
Hypoblast entwickelt. Zellen des
Trophoblasten wandern ins
Endometrium ein. Sie synthetisieren
mehrfach DNA ohne sich zu teilen,
vergrößern sich dadurch und bilden
gemeinsam den Syncytiotrophoblast im
Endometrium, wodurch die Blastocyste
im Uterusgewebe verankert wird.
Zona pellucita … Schutzschicht um die
Blastula
Würde die menschliche Blastocyste nach
der ersten Zellteilung geteilt, würden
Zwillinge entstehen. Würde die
menschliche Blastocyste nach der
zweiten Zellteilung geteilt, würden
Vierlinge entstehen. Nach einer
weltweiten Erfassung gibt es keinen
Bericht, dass beim Menschen jemals ab
Fünflingen aufwärts geboren wären. Aus
diesem Grund entnimmt man Zellen aus
menschlichen Embryos erst ab dem
Acht-Zell-Stadium, da aus den
entnommenen Zellen eben keine
Embryos mehr entstehen können und
man so kein potentielles Leben
vernichtet.
Bei anderen Lebewesen gilt diese
Annahme nicht – bei Mäusen
beispielsweise können auch noch aus
dem Acht-Zell-Stadium acht
Zwillingsmäuse entstehen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Frühentwicklung der Maus nach Implantation
•
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•
•
•
•
•
•
•
Murales (Endometriumwand)
Trophektoderm: Endoreduplikation.
Extra-embryonale Seite – Embryonale
Seite.
Polares Trophektoderm: Ektoplazentaler
Kegel und extraembryonales Ektoderm
(Plazenta)
Primitives Endoderm: zu viszeralem
Endoderm (direkt um Epiplast und
parietalem Endoderm (innen entlang
Trophektoderm), dazwischen Blastocöl.
Bildung einer Höhle innerhalb Epiblast
(Proamnionhöhle). E. aus 1000 Zellen,
einschichtig.
Elongation zu Eizylinder.
Gastrulation: Beginn an lokaler Verdickung
des Epiplast-Häferls innen, auf der Seite der
Proamnionhöhle: posteriores Ende d.
Embryos. Primitivstreifen.
Mensch: E. bleibt Scheibe.
Innenseite des Epiplast ist dorsale Seite
(Ektoderm). Epiblastzellen, die nach außen
(unter visz. Endod.) wandern, werden zu
Mesod.
Epiplastzellen ersetzen visz. Endoderm:
endgült. Endod.
Extraembryonales Mesoderm am posterioren Ende des Primitivstreifens wird zu Amnion,
Dottersack, Allantois, Chorion als Teil der Plazenta.
Die inner cell mass teilt sich wie in (1) zu Epiblast und Endoderm.
(2) Giant cells … Spielen eine Rolle bei Einnistung und Ernährung des Embryos. Es
kommt zur Ausbildung eines Eizylinders.
[Bild] Das Blastocoel (x) geht verloren, es kommt zur Ausbildung der zweiten
Körperhöhle (Amnion) (y).
(3) Nur aus dem unteren Teil wird der eigentliche Embryo, aus dem Rest bilden sich
Strukturen aus, die abgegeben werden. Diese Entwicklungsweise ist evolutionär bedingt.
(4) Ausbildung des Primitivstreifens durch Zellhaufen / Knoten am Ektoderm. Zellen
wandern nach außen. Die Stelle an der das das erste Mal geschieht, ist das posteriore
Ende, hier beginnt die Gastrulation.
Es gibt zwei Wanderungsrichtungen:
1) nach oben zum extraembryonalen Mesoderm (wichtig für die Placentabildung)
2) nach unten, es bildet sich eine Rinne von P bis etwa A. Aus dem roten Gewebe wird
Mesoderm, aus dem blauen Ektoderm, aus dem gelben Endoderm.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Menschlicher Embryo und Plazenta nach 40 Tagen Schwangerschaft
(Blutgefässe des Amnions
erstrecken sich in
Chorionzotten).
Fruchtwassser bzw.
Chorionzotten für pränatale
Diagnostik.
Nabelschnur entsteht aus Teilen der Allantois und des Dottersacks,
Blutgefässe aus extra-embryonalem Mesoderm.
Gastrulation
Die Gastrulation beginnt nach Einnistung ins Endometrium.
• Primitivstreifen wandert an EpiplastHäferl bis zur Spitze (anterior).
Kondensierung von Zellen an
anteriorem Ende (wie bei Huhn)
bildet Knoten: Äquivalent zu
Hensen-Knoten (der sich aber nicht
bewegt, sondern die Zellen durch
den Knoten). Bildung von Notochord
und Urdarm anterior davon.
• Weitere einwandernde Epiplastzellen
werden zu Ektodermzellen.
Am Ende des Primitivstreifens bildet sich
ein Zellknoten ("Node") ähnlich dem
Hensenknoten. Dieser Knoten legt fest,
dass alles, was in anteriore Richtung
wandert zu Herz, Notochord und Gehirn
wird, alles was nach posterior wandert wird zum unteren Teil des Körpers.
•
•
•
•
Primitivstreifen
(Hensen)-Knoten als Organisator, aber exkl.
Kopfregion.
Viszerales Endoderm verschwindet und wird zu
Mesendoderm.
Zweiter Organisator für Kopfregion: anteriores
viszerales Endoderm, das anteriores Ektoderm
induziert.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Gilbert, Developmental Biology, S. 234
Neurulation
Notochord induziert
Neuralplatte, Neuralrohr,
Vordarm, Herz und
Kopffalte (dorsal ist innen,
ventral außen),
segmentiert zu Somiten.
(node: Zellhaufen analog
Hensenknoten)
Im Zuge der Neurulation
kommt es zu einer
Vielzahl an Faltungen.
•
•
Ventrale Seite zeigt nach außen, faltet sich nach außen
zur Körperhöhle.
Embryo "blickt" nach außen, umgekehrt zu Huhn.
Das Gesicht blickt in Folge der Faltungen nach außen, obwohl
auch die Somiten nach außen weisen. Es ist eine Drehung
von Teilen des Embryos notwendig.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Während Gastrulation - Neurulation
Aus extraembryonalem
Mesoderm Bildung der
extraembryonalen
Strukturen Amnion,
Allantois, Chorion, vor
Embryobildung
(umgekehrt zu Huhn).
Drehung des Mausembryo und Umschließung durch Hüllen
Am Ende blickt Fötus nach innen, ist von Amnion und Chorion umhüllt, hat Anschluss an
Nabelschnur (Allantois, Dottersack).
Huhnembryo dreht sich auch, aber auf die Seite.
07.12.2005
Modellsystem Zebrafisch (Danio rerio)
•
•
•
•
Zunehmendes Interesse
Vorteile als Modellorganismus:
- Kurzer Lebenszyklus von 12 Wochen
- Durchsichtigkeit
Veränderungen sind zum Teil mit freiem Auge sichtbar.
- Kleines Genom (eines der kleinsten bei Wirbeltieren)
Ein kleines Genom bedeutet vergleichsweise wenig nichtkodierende DNA, die
Wahrscheinlichkeit ist höher, dass Mutationen in Genen auftreten. Dadurch:
- Viele Mutanten
Nachteil: aufwendige Haltung (Kontaminationen, Infektionen)
Alternative: Pufferfisch oder Medaka-Fisch (Thomas Cerny, FH-Studiengang
Biotechnologie, fh campus wien), einfache Haltung, viel robuster.
Der Pufferfisch ist ein Wirbeltier mit einem kompakten Genom.
•
•
•
•
Fugu rubripes (Gourmetfisch in Japan, giftig, Tetrodotoxin hemmt Ionenkanäle in
Nervenzellen.)
365.106 bp, 30.000 Gene
Sidney Brenner (C.elegans-Mann): "Fugu-Genom ist die Reader's- Digest-Version des
menschlichen Genoms."
Unterschied zu Mensch: weniger repetitive DNA.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Lebenszyklus des Zebrafisch
Frühentwicklung des Zebrafisch
•
•
•
•
•
Ei 0.7 mm groß
Aufgrund der Größe weist das Ei vergleichsweise wenig Dotter auf.
Animaler Pol mit Cytoplasma und Kern, vegetaler Pol mit Dotter
Furchungsteilungen wie bei Huhn nicht durch den Dotter.
Erste Furchungswelle alle vertikal und im rechten Winkel zueinander.
Bis zum 32 Zellstadium: nur vertikale Teilungen. Kappe aus 1000 Zellen wird
gebildet.
Erste horizontale Teilung führt zu 64-Zell-Stadium 2h nach Befruchtung.
Epibolie und Gastrulation beim Zebrafisch
Epibolie … Wachstumsbewegung des Ektoderms über den Dotter.
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Sonnbert
V1.7.19
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Zweischichtiges Blastoderm anstatt Blastula
- Hüllschicht (zukünft. Ektoderm)
- Tiefenschicht (zukünft. Mesoderm und Endoderm)
Darunter syncytiale Dotterzellschicht aus randständigen Blastomeren:
Extraembryonales Gewebe.
Gastrulation gleichzeitig an der Peripherie des Blastoderms als Ring:
- Epibolie der Tiefenschicht,
- dann Einwanderung, Bildung von Mesoderm, Endoderm und Urdarm
Involution … Beginn der Gastrulation, Umkehrung der Wanderungsrichtung, Zellen
wandern zwischen äußerster Schicht und Dotter zurück.
- dann Konvergenz der Zellen zur Mittellinie (Sperma-Eintrittsstelle?)
Die einwandernden Zellen treffen sich an der dorsalen Mittellinie.
Vertikale Elongation des Embryo
Notochord, Neurulation und Bildung von 18 Somiten.
Neurulation und Bildung von Somiten
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Modellorganismen – Invertebraten
Modellsystem Drosophila melanogaster
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Entwicklung bei Invertebraten sehr unterschiedlich und in vielem anders als bei
Vertebraten.
Die Entwicklung ist durch hohe Artenvielfalt auch zwischen den einzelnen
Invertebraten sehr unterschiedlich. Aber:
Einige Eigenschaften konserviert, und sogar mit Vertebraten gemeinsam.
- Furchungsteilungen
- Blastula oder Blastoderm
- Gastrulation
- Aber: Embryo hat weniger Zellen und Entwicklung stereotyp
Stereotype Entwicklung bedeutet, man kann jede Zelle bis zu ihrem Ursprung
zurückverfolgen. Bei Entfernung von Zellen fehlt der entsprechende Teil in der
Entwicklung.
Best studierte Modellorganismus
Ältester Modellorganismus der Genetik.
Viele Mutanten
Kurze Generationszeit,
Viele Nachkommen
Kleines Genom (180Mbp)
Genom sequenziert, 13.600 Gene
Vergleich Vergleich Mensch: 30.000, Hefe 6.000
Lebenszyklus von Drosophila
Drosophila hat ein großes Ei im Vergleich zu Fliegengröße.
Die Entwicklung bis zur adulten Fliege dauert bei 25°C 9 Tage. Die Entwicklungsdauer
lässt sich durch Senken der Temperatur verlängern.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Frühentwicklung Drosophila
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Anteriores Ende bestimmt durch Mikropyle (Sperma-Eintritt).
Microphyle ist die Eintrittsstelle für Spermien, dadurch wird die Körperachse bereits
im unbefruchteten Ei vorgegeben.
Nach Befruchtung schnelle Mitosen (alle 9 min) aber keine Cytokinese: Syncytium.
Diffusion von Proteinen möglich, Gradienten.
Die schnellen Mitosen sind möglich, da das Genom relativ klein ist. Syncytium … eine
einzelne Zelle mit mehreren Zellkernen. Dieser Umstand ist für den Aufbau eines
Gradienten durch Diffusion in der Eizelle für die weitere Entwicklung notwendig.
Nach 9 Teilungen: Wanderung der Kerne an die Peripherie: syncytiales Blastoderm.
Zellularisierung, abgeschlossen nach 13 Teilungen.
Erst wenn sich die Zellkerne entlang der Peripherie angeordnet haben kommt es von
der Oberfläche des Eis aus zur Ausbildung von Zellmembranen um die Zellkerne.
Durch die Ausbildung der Zellmembranen werden je nach Position unterschiedliche
Protein- und mRNA-Gradienten in die entstehenden Zellen aufgenommen, wodurch
unterschiedliche Entwicklung der Zellen möglich wird.
15 Zellen am posterioren Ende nehmen nicht an Blastoderm-Entwicklung teil:
Polzellen (Keimbahnzellen).
Zentraler Dottersack.
Gastrulation bei Drosophila
•
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•
•
Zukünftige Gewebe leiten sich alle von einschichtigem Blastoderm (Epithel) ab.
Gastrulation geht von Blastoderm-Epithel aus.
2. Bild: Beginn der Gastrulation.
Invagination des ventralen Mesoderms: Furche und Röhre, ähnlich der
Neuralrohrbildung bei Vertebraten (ebenfalls Aktivität des Mesoderms), aber
umgekehrt (ventral).
Keine Zellteilungen und keine Zellwanderung während Gastrulation, sondern
Veränderungen der Zellform.
dann Wanderung der Mesodermzellen zu zukünftigen Positionen im Embryo.
"Einwanderung" von prosp. Endodermzellen (nicht gezeigt).
"richtige" Positionierung der drei Keimschichten (Ekto-Meso-Endoderm, nicht
gezeigt).
Hauptnervenstrang ventral, nicht dorsal wie bei Vertebraten. Ventrale Ektodermzellen
wandern zwischen ventrales Ektoderm (Epidermis) und Mesoderm (Schicht aus
Neuroblasten).
Darm: anteriore und posteriore Invagination von Endoderm bzw. Ektoderm, die sich
in Mitte treffen und fusionieren (multiple Gastrulationen).
Hinterdarm (aus Ektoderm) trägt Keimbahnzellen.
Ektoderm zu Epidermis, zwei Teil. Kutikula.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Ventrales Blastoderm (Keimband) dehnt sich aus, schiebt posteriores Ende dorsal:
Beginn der Segmentierung (14 Parasegmente: 3 Kopf, 3 Thorax, 8 Abdomen). Dann
Verkürzung des Keimbands. Segmente aus Parasegmenten, aber versetzt.
Unterschiedliche dorsale und ventrale Entwicklung wird vor über die zwei Gene ddp und
sog bestimmt.
Ventral view of a Drosophila larva.
Larve schlüpft 24h nach Befruchtung:
Segmente mit Kutikula (Chitin), DentikelRinge.
Dentikel … lat. Zähnchen, dienen der
Fortbewegung der Larve.
Interactive Fly
http://www.sdbonline.org/fly/aimain/1aahome.htm
•
•
•
Hummer von unten (ventral) gesehen (Protostome Tiere):
- Zentralnervensystem
- Verdauungstrakt
- Herz und Blutkreislauf
Gleiche Reihenfolge bei Mensch (Deutorostome Tiere), wenn von oben
(dorsal) gesehen.
Geoffrey St. Hilaire: Inversion des Embryos während Entwicklung.
Metamorphose bei Drosophila
•
Imaginalscheiben:
Prospektive
Epidermalzellen des
zellulären Blastoderms
(40 Zellen). Kleine
Scheiben wachsen in
Larve zu gefaltenen
Strukturen.
• Jedes
Abdominalsegment
enthält 10 Histoblasten
zur Kutikulabildung
der Fliege.
• Ecdyson plus
Juvenilhormon zur
Häutung der Larve.
Die Methamorphose ist von Hormonen abhängig. Werden diese nicht produziert, werden
die Larven immer größer ohne sich zu verpuppen.
Im Zuge der Methamorphose werden die einzelnen Teile der adulten Fliege aus
Imaginalscheiben gebildet, der Großteil des Larvenkörpers wird für die Entwicklung der
Fliegenteil aufgelöst.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Imaginalscheiben
Evo - Devo
•
•
Viele Entwicklungsprozesse finden bei Tieren sehr ähnlich statt, die Unterschiede sind
sehr stark räumlicher und zeitlicher Natur:
- Anordnung von Nervensystem, Verdauungstrakt, Blutkreislauf (protostome deuterostome Tiere)
- Position des Dottersacks (zentral bei Drosophila, polar bei Wirbeltieren)
- Zellwanderung versus Zellstreckung (Insekten – Wirbeltiere)
- Wanderung versus Nichtwanderung des induktiven Knotens (Frosch - Huhn –
Maus)
- Bildung des Embryo relativ zum Primitivstreifen (entlang bei Huhn, von diesem
weg bei Maus)
- Einer oder zwei Knoten (Huhn – Maus)
- Orientierung des frühen Embryo relativ zu animalem Pol (Huhn nach innen – Maus
nach außen)
- Drehung des Embryo (90 Grad bei Huhn – 180 Grad bei Maus)
- Zeitpunkt der Bildung extraembryonaler Gewebe und des Embryo selbst (Huhn –
Maus)
Grundsätzlich gleiche molekulare Mechanismen, die auch noch während der
Ontogenese wiederholt eingesetzt werden (z.B. wnt-ß-Catenin-Signalweg bei
Achsenbildung im Embryo und bei Gliedmaßenbildung)
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
14.12.2005
Fünfter Foliensatz
Modellsystem Caenorhabditis elegans
Caenorhabditis elegans
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Sehr wichtiger Modellorganismus
Die Bedeutung des Organismus bezieht sich auf die Erforschung der Apoptose
(gesteuerter Zelltod).
Kleines Genom (100Mbp)
Kleines Genom bezieht sich auf die Gesamtmenge DNA. Dadurch ist die
Mutationswahrscheinlichkeit durch wenig nicht codierende DNA größer.
19.000 Gene (Genom vollständig durchsequenziert)
C.e. hat kein Immunsystem sondern verteidigt sich chemisch, dafür sind viele Gene
zuständig.
Kleineres Genom als Drosophila, aber mehr Gene (Genfamilien)
Kleine Zahl an Zellen (558 im 1. Larvenstadium)
Invariante cell lineage
Jede Zelle bringt immer genau definierte Nachfolgezellen hervor. Jede Zelle ist
eindeutig identifizierbar.
Durchsichtigkeit des Embryo
Für Lichtmikroskopie von Bedeutung, wenn z.B. in einer bestimmten Zellart GFPProteine exprimiert werden.
1mm lang
Eier und frühe Embryos können in flüssigem N eingefroren werden.
Selbstbefruchtung, da Zwitter. Inzuchtlinien. Induzierbare Fremdbefruchtung.
Inzuchtlinien für homozygote Mutationserforschung günstig.
Lebenszyklus C. elegans
Die Polkörperchen bilden sich beide erst nach der Befruchtung.
L1-L4 … unterschiedliche Larvenstadien. Die erste Larve ist nicht größer als die Eizelle.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Frühentwicklung C. elegans
•
•
•
•
•
Kleines Ei, 0,05 mm
Polkörperchen erst nach Befruchtung
In C.elegans sind die Kerne von Ei- und Spermazelle (Pronucleide) größenmäßig nicht
unterscheidbar. Erst wenn die Meiose abgeschlossen und die Polkörperchen gebildet
sind, fusionieren die Pronucleide.
Abortive Furchung vor Kernfusion
Asymmetrische erste Furchung: AB und P1-Zelle
Weitere Furchungsteilungen: ABa und ABb, EMS und P2- Zellen.
P1 teilt sich in P2 und EMS, AB in ABa und ABb.
Nach jeder Teilung einer P-Zelle entseht eine weitere P-Zelle sowie eine Zelle deren
Funktion festgelegt ist (determinierte Zelle), alle ihrer Nachfolgezellen können nur
noch bestimmte Funktionen übernehmen. Die P-Zellen entsprechen demnach
Stammzellen.
Auch im 28-Zellstadium kann durch Lage einer Zelle ihre Herkunftszelle
(Vorläuferzelle) bestimmt werden.
Cell lineage in C. elegans
•
•
•
•
•
Teilungen der P-ZellAbstammungslinie wie Stammzellen.
P4: Keimbahnz.
Weitere Zellteilungen innerhalb der
lineages.
Gastrulation beginnt im 28Zellstadium mit Eintritt der E-Zelle
ins Innere des Embryos.
Nicht alle Zellen überleben:
Apoptose.
Die tatsächliche Form der Larve
kann nur durch programmierten
Zelltod erreicht werden.
Es kann genau zugeordnet werden,
von welcher Ausgangszelle die
einzelnen Gewebe abstammen z.B.
Neuronen, Muskel- und
Hypodermiszellen aus der AB-Zelle
im Zweizellstadium.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
C. elegans Larve
•
•
Larve kaum verschieden von Adultstadium, aber sexuell unreif. (558 Zellkerne, einige
Zellen als Syncytien). 4 Häutungen.
In der Larve sind Geschlechtsorgane noch nicht vorhanden.
Erwachsenes Tier: 959 Kerne plus variable Zahl an Keimbahnzellen, die sich zu
Geschlechtsorganen und Keimzellen entwickeln. Adultstrukturen zusätzlich zu
Larvenstrukturen (moduläre Entwicklung wie Pflanzen).
Modellorganismen - Die höhere Pflanze
Modellsystem Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana)
•
•
•
•
Kurzer Lebenszyklus (6 Wochen)
Einer der kürzesten Lebenszyklen bei höheren Pflanzen.
Kleine Pflanze, relativ einfache Aufzuchtbedingungen
kleines Genom, 25.000 Gene
Auch hier größte Zahl der Gene für die chemische Abwehr (sekundäre Pflanzenstoffe).
Zwittrig, Selbstbefruchtung, Inzuchtlinien, viele Samen
Zwittrig ist für die homozygote Erforschung von Mutanten von Bedeutung.
Lebenszyklus von Arabidopsis thaliana
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Pflanzliche Entwicklung
•
•
•
•
Keine Zell- und Gewebewanderung
Zellteilung und Zellstreckung wichtiger.
Keine Gastrulation
Speziell: Meristeme
(Stammzellpopulationen), ein wenig wie C. elegans
An individual flower of Arbidopsis. Scale bar = 1mm
Pflanzenzellen können nicht wandern, es gibt daher keine Gastrulation. Aus diesem
Grund sind Zellteilung und Zellstreckung wichtig.
Meristeme entsprechen Stammzellenpopulationen, die Ähnlichkeit mit C.elegans bezieht
sich auf die stereotype Entwicklung der Zellen.
Der Lebenszyklus von Angiospermen
Gameten werden in den
weiblichen (Fruchtblätter,
Karpells) bzw. männlichen
(Staubblätter, Stamen)
Geschlechtsorganen einer
Blüte gebildet.
Die Staubblätter bilden
über Meiose Pollenkörner.
Im unteren Teil der
Fruchtblätter, dem
Fruchtknoten, wird die
Samenanlage gebildet, die
nach Meiose eine haploide
Eizelle enthält.
Pollen landen auf dem
obersten Teil der
Staubblätter (Narbe,
Stigma), mittels Keimung
der Polen wächst ein
Pollenschlauch durch den
mittleren Teil des
Staubblattes (Griffel,
Pistil) bist zum
Fruchtknoten, wo es in die
dort befindliche
Samenanlage durch eine
Mikropyle eintreten kann.
Es werden Spermazellen
freigesetzt, die die in der
Samenanlage befindliche
Eizelle befruchten können.
In der Samenanlage wird die befruchtete Eizelle von speziellem Nährgewebe
(Endosperm) für die weitere Entwicklung umgeben. Die Eizelle selbst enthält fast kein
Cytoplasma oder Nährstoffe und wird von außen versorgt.
Der Embryo entwickelt sich im Inneren der Samenanlage.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Doppelte Befruchtung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
AP: Antipoden
CC: Central cell (Zentralzelle)
EC: Egg cell (Eizelle)
SY: Synergide
FA: Filiformer Apparat
MP: Mikropyle
SP: Spermazellen
EN: Endosperm
PE: Proembryo
Embryonalentwicklung bei A. thaliana
•
•
•
Generationswechsel (Sporophyt und Gametophyt, Sporen und Gameten)
Spermien ohne Geißeln.
Doppelte Befruchtung, Samen aus Samenschale (2n, "maternal" = sporophytisch,
klonal), Endosperm (3n, sexuell = rekombinant), Embryo (2n, sexuell = rekombinant)
Die ersten vier Zellteilungen nach Befruchtung führen zu zwei unterscheidbaren Teilen:
Die oberen vier Zellen werden zum eigentlichen Embryo, der untere Teil (Suspensor)
dient in Folge der Verankerung im Endosperm und dem Nährstofftransport zum Embryo.
Aus der obersten Zellreihe entwickeln sich in Folge die Keimblätter.
Im frühen Herzstadium weisen die beiden Keimblätter eine flügelartige Struktur auf.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Arabidopsis Embryogenesis
Axis of Polarity
Axis Partitioning
Arabidopsis-Keimling
Nährstoffe sind in den Cotyledonen gespeichert.
Das weitere Wachstum der Pflanze nach Keimung erfolgt
über die beiden Meristeme (Bildungsgewebe). Meristem
besteht aus undifferenzierten Zellen.
Das apikale Meristem wird als Sproßmeristem bezeichnet,
aus dem zunächst Stengel und Blätter entstehen, anschließed
wandelt es sich in Blütenmeristem um, aus dem Kelch-,
Blüten-, Staub- und Fruchtblätter hervorgehen.
Ein einfacher Körpergrundplan bei Geburt, viel postembryonale Organbildung.
Eine polare Struktur mit zwei Populationen an Stammzellen,
genannt Meristeme, die diese Organe produzieren.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
11.01.2006
Identifikation von Entwicklungsgenen
Entwicklungsgene
•
•
•
•
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•
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•
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•
•
•
•
•
•
•
Um zu verstehen, wie Gene Entwicklung kontrollieren, muss man zuerst die Gene
identifizieren, die in Entwicklungsprozessen involviert sind.
Es gibt eine Vielzahl an Methoden.
Eine Methode ist die genetische, d.h. die Verwendung von Mutanten.
Nur einige der Modellorganismen sind für genetische Untersuchungen geeignet.
Schlecht sind Xenopus und Huhn wegen langem Lebenszyklus, großem Genom
(Xenopus ist außerdem tetraploid), Mangel an Mutanten, Fehlen gentechnischer
Verfahren (Transformation).
Deshalb: Isolierung von Genen aus geeigneten Modellorganismen und anschließende
Analyse des homologen Gens (ähnliche Nukleotidsequenz, Abstammung von
gemeinsamem Vorfahr) in Frosch und Huhn oder anderen Organismen von Interesse.
Geeignete Modellorganismen:
- kleines Genom, deshalb viele Mutanten,
- Kreuzung (Selbstbefruchtung, Rekombination, genetische Kartierung)
- Methoden der molekularen Genetik (Transformation, homologe Rekombination,
Reportergene, geeignete Promotoren)
Mutationsauslösung in großem Maßstab (chemisch, Röntgenstrahlen), Mutanten mit
abnormalem Phänotyp.
Genetische Charakterisierung (dominant-rezessiv, heterozygothomozygot,
Komplementationsgruppen, Epistasis)
Phänotypische Charakterisierung (rigorose Charakterisierung)
Embryolethalmutanten (Problem Haushaltsgene)
Bei der Suche nach Entwicklungsgenen mittels Mutationen muss man bei
Embryolethalmutanten immer darauf achten, ob die Mutationen in Haushaltsgenen
oder in tatsächlichen Entwicklungsgenen vorliegen.
Am wahrscheinlichsten findet man Entwicklungsgene im Fall falscher Musterbildung
im Embryo.
Erbliche Entwicklungsveränderungen von William Bateson 1894:
- Meristische Variation (Zahl an Organen, Geometrie des Körpers)
- Substantive Variation (Natur, Farbe und Identität von Organen)
Anntenapediamutante ist ein Beispiel für substantive Variation.
Daraus die homöotische Transformationen von Calvin Bridges, 1915:
(Veränderungen der Identität von Organen. Erste homöotische Mutante, Drosophila)
Genetische Kartierung des mutierten Genlokus durch Kopplungsanalyse.
Genisolierung (Positionsklonierung)
Edward B. Lewis, Christiane Nüsslein-Vollhard, Eric Wieschaus: Nobelpreis 1995.
Der Nobelpreis wurde für die Entwicklung von Massenscreens an Zebrafischen und im
Besonderen an Drosophila zur einfachen Identifizierung von Entwicklungsgenen
vergeben.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Spontane Mutationen
Die Brachyury-Mutante der Maus (semidominant)
•
•
•
•
Defekte in Mesodermbildung,
Notochord-Differenzierung und
Fehlen von Strukturen posterior
von der Vorderbeinknospe.
Kodiert für einen
Transkriptionsfaktor.
Expression in inner cell mass,
aber nicht in embryonalen
Stammzellen. Später im
Primitivstreifen (Bild).
Heterozyton-Phänotyp als
Ergebnis von Haploinsuffizienz
(mangelnde Expression des
Wildtypallels.
Induzierte Mutation (Zebrafisch)
•
•
•
•
•
•
Chemische Mutagenese
Chemische Mutagenese wird üblicherweise
mit Spermatogona durchgeführt, da im
Gegensatz zu Eizellen die
Mutantenausbeute höher ist.
Mutanten in großer Zahl
P: Mutagenese der Spermatogonen der
männlichen Fische, Kreuzung mit
Wildtypweibchen.
F1: Rückkreuzung mit Wildtyp-Weibchen.
F2: Geschwisterkreuzung (25% Mutanten)
Neuer Modellorganismus von NüssleinVollhard
Wenn in der F3 Generation Embryos absterben,
hat man in deren F2 entweder eine Mutation in
einem Entwicklungsgen oder einem
Housekeeping gene.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Mutantenscreen in Drosophila auf Embryonalmutanten
•
Ermittlung rezessiver Mutationen ist
aufwändig.
• Chemische Mutagenese mit ÄthylMethan-Sulfonat (EMS)
• Identifizierung der homozygot
rezessiven, embryonal-lethalen
Mutanten in F2.
• Strategie: Eliminierung von
Nichtmutanten
• a, a*: weiße Augen als
Chromosomen-Marker und
Entwicklungsmutation an anderem
Lokus auf diesem Chromosom.
• b: rezessive Embryolethalität,
Bei b handelt es sich um ein
sogenanntes Balancer Chromosom,
das homozygot lethal ist. Dient dazu
zu verhindern, dass Fliegen die kein
a* erhalten haben in den weiteren
Kreuzungsvorgang kommen, man
möchte ja a* homozygot oder
heterozygot untersuchen. b können
weiters keine Rekombination
durchführen, wodurch a* über die
Generationen unverändert bleibt.
DTS: dominante temper. abhängige Lebensfähigkeit auf a-Chromosom.
DTS dient gemeinsam mit b der Selektion, damit für den weiteren Kreuzungsverlauf
nur Fliegen überleben, die a*/b heterozygot sind.
Keine Mutation: 2/3 rotäugige Fliegen + 1/3 weißäugige Fliegen
Mit Entwickl.Mutation: 100% rotäugige Fliegen
Warum dieses Verhältnis? Findet sich keine lethale Entwicklungsmutation (bzw. Mutation
in einem Housekeeping Gene nicht vergessen), liefert a*/b 2/3 rotäugige Fliegen, a*/a*
liefert 1/3 weißäugige Fliegen (a liefert homozygot weiße Augen), b/b ist embryonal
lethal.
Findet sich eine lethale Entwicklungsmutation, überleben nur die a*/b Fliegen, dadurch
erhält man 100% rotäugige Fliegen, man weis, dass in a* eine interessante Mutation
stattgefunden hat.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Sechster Foliensatz:
Das Grundmuster des Vertebratenkörpers
Achsen und Keimschichten
Zu Beginn der Entwicklung werden die zwei Hauptachsen festgelegt, diese Festlegung
kann sich zwischen unterschiedlichen Organismen stark unterscheiden.
Die Körperhauptachsen
•
•
•
Anterior-posteriore Achse
Anterior (kopfseitig), Posterior (schwanzseitig), bei Pflanzen entspricht posterior der
Wurzelseite.
Dorso-ventrale Achse
Dorsal (rückseitig), Ventral (bauchseitig). Der Mund liegt immer bauchseitig und
bestimmt damit die ventrale Position.
Links-rechts-Asymmetrie einzelner Organe (Links-, Rechtsseitigkeit)(nicht behandelt)
Dexter (rechts), sinister (links), die beiden Hauptachsen legen gemeinsam die rechte
und linke Seite eines Organismus fest. Organe wie z.B. Herz, Leber, Milz, etc. können
in Bezug auf die Hauptachsen asymmetrisch liegen.
Phylotypisches Stadium
Gemeinsames phylotypisches
Stadium, deshalb ähnliche
Mechanismen, aber große
Unterschiede in prägastrulärer
Entwicklung (Eigröße), der
Mechanismen, wie die
Körperachsen angelegt werden,
und der Zellen des "Embryo", die
sich zu extraembryonalen
Geweben entwickeln.
Phylotypisches Stadium …
Entwicklungsstadium nach der
Gastrulation, in der sich alle
Wirbeltierembryos ähneln.
Ein zentraler Aspekt der Frühentwicklung:
•
•
•
In welchem Umfang ist der frühe Embryo durch Faktoren in der Eizelle festgelegt.
Maternale Gene: maternale Faktoren, die während der Oogenese ins Ei eingebracht
wurden. Sie können auch die Verteilung der Faktoren im Ei beeinflussen.
Die unterschiedliche Einlagerung und Verteilung der Faktoren (Gradient an Proteinen
und maternaler mRNA in der Eizelle) ist für die Frühentwicklung wichtig und von
Organismus zu Organismus stark verschieden, wodurch sich die unterschiedliche
Frühentwickung ergibt.
Zygotische Gene: von Genom des Embryo exprimiert.
In Organismen, deren Entwicklung außerhalb des Mutterleibes stattfindet, spielen
zygotische Gene erst später in der Entwicklung eine Rolle, da die Eizelle eine Vielzahl
an maternaler Faktoren erhalten hat, die zu Beginn der Entwicklung aktiv sind. Bei
Organismen, deren Entwicklung im Mutterleib stattfindet, finden sich so gut wie keine
maternalen Faktoren in der Eizelle, die Entwicklung ist von Beginn an auf die
Expression der zygotischen Gene angewiesen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Die animal-vegetale Achse des Xenopus-Eis
Unterschiede in mRNAs und Proteinen entlang der Achse, darunter
interessante Komponenten von Signaltransduktionswegen.
Vg1 (TGF-ß-Familie)
Xwnt-11 (Wnt-Familie)
VegT (Transkriptionsfaktor)
Animal-vegetal-Pol hat mit anteriorposteriorer Achse zu tun, da sich Kopf in animalem
Teil bildet, aber genaue Spezifikation erst nach Befruchtung.
Asymmetrische Verteilung von Vg1-mRNA im Xenopus-Ei
Distribution of mRNA for the growth factor Vg1 in the
amphibian egg.
•
•
In situ Hybridisierung: Methode zur Sichtbarmachung von
mRNA in einer Zelle oder einem Gewebe.
Northern blot nicht in situ, sondern mit extrahierter RNA.
Maternale Vg1 mRNA wird im Zuge der Oogenese in die Eizelle eingebracht und nur am
vegetalen Pol der Zelle eingelagert. Die Lokalisierung der mRNA wurde in diesem Bild
mittels in situ Hybridisierung sichtbar gemacht.
Andere Signaltransduktionswege, die in Frühentwicklung eine Rolle spielen
Family
Receptors
Examples of roles in
development
Fibroblast growth factor (FGF)
Ten mammalian FGFs: FGF-1 to FGF10 and eFGF
Receptor tyrosine kinases
Induction of spinal cord;
signal from apical ridge in
vertebrate limb
insect eye
Epidermal growth factors (EGF)
Transforming growth factor-β
(TGF-β)
Large family, which includes activin,
Vg1,
bone morphogenetic proteins (MPs),
nodal (mouse) decapentaplegic
(Drosophila)
Hedgehog
Hedgehog in insects
Sonic hedgehog and indian hedgehog
in vertebrates
Wingless (Wnt)
Wingless in insect
various Wnt proteins in vertebrates
EGF receptor
Receptors associated with a
cytoplasmatic serine-threonine
protein kinase. Receptors act as
dimers
Mesoderm induction in
Xenopus
patterning (?) of dorsoventralis axis
and imaginal discs in
Drosophila
Patched
Positional signal in vertebrate
limb and neural tube
and insect wing and leg discs
Frizzled
Dorso-ventral axis (?)
specification in Xenopus
insect segment and imaginal
disc specification
Inhibitory signal in nervous
system
Vertebrate nervous system
Delta and Seriate
Notch
Ephrins
Ephrin receptors
Bei Signaltransduktionswegen bindet ein extrazelluläres Protein (z.B. EGF) an den
passenden Rezeptor (z.B. EGF Rezeptor). Der Rezeptor erzeugt anschließend im Inneren
der Zelle weitere Faktoren, die dazu dienen, dass die Expression bestimmter Gen
aktiviert oder inaktiviert wird.
Auf diese Art und Weise können Zellen im Zuge der Entwicklung durch Produktion und
Freisetzung von Proteinen die Genexpression und damit die Entwicklung ihrer
Nachbarzellen beeinflussen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
In situ Hybridisierung
Über in situ Hybridisierung wird mRNA in fixierten Zellen bzw. Geweben spezifisch von
markierten, komplementären RNA-Sequenzen gebunden, um die Position der mRNA
sichtbar zu machen.
whole-mount in situ hybridisation mit Farbreaktion
Die einzelsträngige RNA die als Probe verwendet
werden soll, ist komplementär zur gesuchten mRNA
und wird daher nur mit dieser mRNA hybridisieren.
Wird die Probe in zuvor fixierte Embryos (z.B. durch
Behandlung mit Formaldehyd) eingebracht, kann sie
mit der mRNA zu der sie komplementär ist
hybridiseren. Je nach Größe der Embryos kann dieser
Vorgang einige Stunden dauern.
Überschüssige Proben-RNA wird im Anschluss
weggewaschen, die Probe wird nur dort bleiben, wo
sie stabil hybridisieren konnte.
Je nachdem wie die Proben-RNA markiert war, kann im Anschluss ermittelt werden, in
welchen Geweben sich die gesuchte mRNA befindet.
In situ an Schnitten, radioaktiv.
Der Vorgang kann wie zuvor beschrieben nicht nur an ganzen Embryos, sondern auch an
Schnitten fixierter Embryos durchgeführt werden. Dadurch können auch größere Embryos
mit diesem Verfahren untersucht bzw. die genauere Lage der mRNA in den Geweben
ermittelt werden.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Achsenbildung im Amphibien-Embryo
•
•
•
•
Erste Furchungsteilung entlang animal-vegetaler Achse. Ebene der Bilateralsymmetrie
des Tierkörpers.
Zweite Furchungsteilung senkrecht dazu, auch entlang animalvegetaler Achse.
Dritte Furchungsteilung ist äquatorial und trennt Embryo in animale und vegetale
Hälfte.
Erste Furchungsteilung legt aber nicht A-P-Achse fest. Irgendwo im animalen Teil
(Befruchtung). Festlegung erst nach dorsal-ventraler Achse.
Die dorso-ventrale Achse des Amphibien-Embryos wird durch den
Spermaeintrittsort festgelegt
•
•
•
Brechung der Radiärsymmetrie des Xenopus-Eis durch Spermaeintritt.
Die Befruchtung durch ein Spermium findet nur im animalen Pol statt. Die
Eintrittstelle bestimmt die ventrale Seite der dorso-ventral-Achse.
Rotation der Ei-Rinde (Cortex, aktinhältige 5 μ-dicke Cytoplasmaschicht unterhalb
Plasmamembran) in Richtung Sperma- Eintrittsstelle (grauer Halbmond),
Rotationskraft von Mikrotubuli, Rolle des Centriols des Spermiums. Vesikel in Rinde.
Bei der Rotation des Cortex kommt es zu keinen Änderungen im Cytoplasma. Die
Rotation selbst wird durch Mikrotubuli erreicht. Werden Mikrotubuli vor der Rotation
z.B. durch UV-Bestrahlung zerstört, kommt es zu keiner Ausbildung dorsaler
Strukturen. Wird die Rotation durch UV-Bestrahlung unterbrochen, kommt es zu
immer stärkerem Fehlen dorsaler Strukturen, je früher die Rotation unterbrochen
wurde.
Bildung einer Art dorsaler Identität an freigelegter Stelle an Antipodenstelle nach
Rotation: lokale Akkumulation maternaler Proteine des vegetalen Pols (TGF-ß, VG-1,
VegT) Nieuwkoop-Zentr.
Durch die Rotation kommt es zu einer Anreicherung der oben beschriebenen
maternalen Proteine an einer bestimmten Stelle der Eizelle, die in Folge als
Nieuwkoop-Zentrum bezeichnet wird.
Kortikale Rotation
Zentrifugation von Eizellen
während kortikaler Rotation
produziert Embryos mit zwei
Achsen.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Das Nieuwkoop-Zentrum ist essentiell für eine normale Entwicklung
•
•
Erste Furchungsteilung durch Sperma-Eintrittsstelle und Nieuwkoopzentrum. Ebene
der Bilateralsymmetrie des Tierkörpers.
Zweite Furchungsteilung senkrecht dazu: ventrale und dorsale Hälfte.
Wird der Embryo entlang dieser zweiten Furchungsteilung zerteilt, entstehen zwei
unterschiedliche Embryos. Der Teil, der das Nieuwkoop-Zentrum erhalten hat, bildet
die meisten Strukturen eines vollständigen Embryos mit Ausnahme des Darms aus.
Der Teil, in der die Spermaeintrittsstelle liegt, entwickelt sich fast nicht.
Das Nieuwkoop-Zentrum kann eine neue dorsale Seite spezifizieren
•
•
•
•
Transplantationsversuch im 32Zellstadium:
Zwei Achsen (Die transplantierten
Zellen beteiligen sich selbst nicht an
der zweiten Achse
(Mesoderm/Ektoderm), beteiligen
sich nur an Endoderm.)
Herkunftsgemäß, Signalzentrum
(Zellen d. N.Z. nicht beteiligt an
Mesod. und neuralen Zellen, wohl
aber an Endoderm.
Umgekehrte Transplantation
(ventrale Zelle auf dorsale Seite) hat
keinen Effekt. Ortsgemäss.
Wilhelm Roux-Experiment
Nieuwkoop- Zentrum schon geteilt durch erste Furchung. Abtötung der Zelle halbierte
auch Nieuwkoop-Zentrum. Da tote Zelle noch befestigt, "denkt" Embryo, dass noch
komplett und bildet halben Embryo. Bei Abtrennung der getöteten Zelle hätte die andere
"reguliert" (ganzer, halbgrosser Embryo).
60
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Das Nieuwkoop-Zentrum wird durch die kortikale Rotation spezifiziert
•
•
•
•
•
Signal des Spermiums (Centriol) reorientiert
das Zytoskelett.
Mittellinie wird Ebene der ersten
Furchungsteilung und Ebene der
Bilateralsymmetrie (links-rechts).
Blockierung (UV-Licht auf Mikrotubuli) der kort.
Rot. (damit kein N. zentrum) führt zu
abnormaler Entwicklung (Ventralisierte
Embryos mit viel Mesoderm). Bei starkem UV
wie zwei isolierte ventrale Zellen nach
Trennung.
Rettung möglich durch Drehung des Embryo
(neue Rotation) oder Transpl. N.zentrumzellen:
wichtig ist nicht kort. Rot. als solche, sondern
Signal von N. zentrum.
Im Gegensatz zu UV wirkt Lithium (LiCl)
dorsalisierend auf den Embryo.
ß-Catenin als kortikale Determinante von Dorsalität und Nieuwkoop-Zentrum
•
•
•
•
•
•
•
61
ß-Catenin schon in Ei vorhanden
(als mRNA), maternales Gen.
Protein akkumuliert im
Zusammenhang mit kort. Rot.
auf dorsaler Seite und dringt im
16-Zellstadium in den Kern der
dorsalen Zellen ein, zusammen
mit anderen Proteinen des
ß-C.-Signalosoms.
Bereich wo ß–Catenin in den
Kern wandert = NieuwkoopZentrum.
Das Nieuwkoop-Zentrum
induziert die Bildung eines
weiteren Signalzentrums, des
Spemann-Organisators
(Induktion von verschiedenen
Strukturen inkl. ZNS).
Zebrafisch: hat auch vegetalanimale Achse im Ei.
Spezifizierung der dorsal-ventralAchse unbekannt, aber Einfluss
des vegetalen Pols
(ß-Cateninwanderung).
Embryonales Schild gleich
N.Zentrum, spezifiziert durch ßC.-Akkumulation und
Einwanderung in dorsale Kerne
des Dottersyncytiums, dann
Zellularisierung.
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
ß-Catenin wirkt wie Nieuwkoopzentrum in Transplantationsversuchen
Bei Versuch mit
Zerstörung der Mikrotubuli
durch UV wirkt ß-Catenin
dorsalisierend wie
Transplantation von
dorsalen N.z.-Zellen.
Wurde ß-Catenin mRNA in
eine ventrale Zelle
injiziert, entstand dort ein
weiteres
Nieuwkoopzentrum.
Wurden Mikrotubuli vor
der Rotation zerstört und
ß-Catenin mRNA injiziert,
entstand an der Position der Injektion ein Nieuwkoopzentrum, der Embryo konnte sich
normal entwickeln. Ohne Injektion hätten sich keine dorsalen Strukturen ausgebildet.
ß-Catenin-Akkumulation durch verhinderten Proteinabbau
•
•
•
•
•
62
GSK-3 (glycogen synthase
kinase) phosphoryliert
ß-Catenin, wodurch es für
den Abbau freigegeben
wird (ventral).
Auf dorsaler Seite wird
Aktivität der GSK-3
wnt-abhängig gehemmt.
Wingless ist aber nicht
das dorsalisierende
Signal, sondern andere
Komponenten des SignalKomplexes.
Lithium hemmt GSK-3:
dorsalisierend.
Transkriptonsfaktor
Siamos für dorsale Gene
wird angeschaltet.
TCF … Transcription
factor, ß-Catenin für DNA
Bindung des TCF nötig.
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Lithium wirkt wie GSK-hemmendes Protein
GBP (GSK-binding protein) als Inhibitor =
dorsalisierendes Signal.
Schiebt sich zwischen GSK und Axin.
Lithium wirkt wie GSK-hemmendes Protein
18.01.2006
Spezifizierung der Anterior-posterior-Achse im Hühnerei
•
•
Befruchtetes Ei bewegt sich rotierend mit spitzem Ende
voran durch schräg liegenden Uterus. Die posteriore
Randzone ist der oberste, kompaktere Teil des
Blastoderms. Durch "Zentrifugation" werden hier die
Zellen zusammengeschoben. Posteriore Randzone ist das
Äquivalent des Nieuwkoop-Zentrums.
Von der posterioren Randzone geht die Bildung des
Primitivstreifens aus, der die Position der anteriorposterioren Ache bestimmt. Er bestimmt auch die Achse
der Bilateralsymmetrie (posterior am Ausgangspunkt des
Primitivstreifens) und damit die ventral-dorsale Achse.
Zweites Bild … Durch die Rotation beim Legen werden
auch die Zellen der Blastodermscheibe in Bewegung
versetzt, an einer Stelle kommt es zu einer Akkumulation
von Zellen am Rand der Scheibe. Von dieser Stelle
ausgehend beginnt die Gastrulation durch Bildung des
Primitivstreifens vom Rand in die Mitte der Scheibe.
63
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Die posteriore Randzone des Huhns spezifiziert das posteriore Ende der
anterior-posterioren Achse
•
Ein Vg-1-homologes Gen des Huhns wird an der Stelle der Primitivstreifenbildung
exprimiert.
• Zellen mit Vg-1-Expression induzieren nach Transplantation ebenfalls einen neuen
Primitivstreifen.
Mittels eines Transplantationstests kann verifiziert werden, dass eine bestimmte Stelle
der posterioren Randzone für die Ausbildung des Primitivstreifens verantwortlich ist.
Körperachsen des Säugerembryos:
Werden womöglich erst nach Einnistung festgelegt.
Determinanten in der Eizelle spielen wahrscheinlich keine
Rolle im Mausembryo.
Grund dafür sind die Unterschiede in der Frühentwicklung.
Eizellen von Säugetieren sind von den bisher beschriebenen
Eizellen von Grund auf verschieden, es werden keine
Nährstoffe in der Eizelle benötigt, daher auch kaum
maternale Bestandteile in der Eizelle, daher zu Beginn keine
Möglichkeit die Körperachsen festzulegen.
Entfernung von Zelle im 8-Zellstadium ohne Effekt, ebenso
Entfernung von Cytoplasma aus Eizelle.
Dadurch ist klar, dass die Körperachsen nicht durch den
Spermaeintrittsort oder Gradienten in der Eizelle gebildet
werden.
Gastrulation (Ort der Bildung des Primitivstreifens am
Epiplast) entscheidet über Körperachse. Danach auch
keine Zwillingsbildung mehr möglich. Rolle von
ß-Catenin. Wie reguliert?
64
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Ei-Achse ("animal-vegetal") durch Polkörperchen festgelegt
•
•
•
•
•
Spermaeintritt und 2. Polkörper
spezifizieren erste Furchungsebene
(rot), trennt Inner Cell Mass u.
Blastocöl.
Embryonic-abembryonic-Achse
senkrecht zu erster Teilungsebene.
Aber viel Regulation.
Abembryonic-Pol wird zu Plazenta.
A-P-Achse parallel zu erster
Furchungsebene? Aber wo P? =
Primitivstr.?
Schematisches Modell wie sich die erste Furchungsebene im Maus-Embryo
herausbildet
Der männliche und der weibliche Vorkern sind in blau bzw. in
rot, der zweite Polkörper orange und die erste
Furchungsebene grün dargestellt. In diesem Modell spielt der
Spermaeintrittsort keine Rolle.
65
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Strukturen des Maus-Embryo
Säugetieren benötigen für die Einistung ins Endometrium viel extraembryonales Gewebe,
bevor ein Embryo gebildet werde kann.
Die Spezifikation der "inner cell mass" eines Maus-Embryos hängt von der relativen
Position der Zellen (innen-außen) im Embryo ab.
Außen … Entwicklung der Zelle zu Trophektoderm
Innen … Entwicklung der Zelle zu 60% Inner cell mass, 40% Trophektoderm
•
Maus-Eizelle ohne Dotter:
keine sichtbare animale
vegetale Achse,
• Keine lokalisierten
maternalen Faktoren
nachweisbar.
• Notwendigkeit der Bildung
extraembryonaler Struktur
der Plazenta für Ernährung.
• Analyse erst im 32Zellstadium.
Bei diesem Test werden Zellen im
4 Zellstadium getrennt, markiert
und eine der Zellen zum 4
Zellstadium einer unmarkierten
Blastocyste hinzugefügt.
Die Spezifikation der anteriorposterioren Achse der Maus: Rolle von ß-Catenin
•
•
•
Epiplastzellen bewegen sich viel und durchmischen sich. Keine EndodermEktodermzuordnung. Akkumulation von ß-Catenin (rot, ebenfalls maternal), Chrypto
u.a. Proteine in Zellen der posterioren Region des Eizylinders unterhalb des
extraembryonalen Ektoderms durch Proteinabbau und Bildung des Primitivstreifens
(an Grenze zu Proamnionhöhle).
Primitivstreifen wandert halbkreisförmig zu zukünftigem anterioren Ende. Knoten an
anteriorem Ende (Organisator), der bei Transplantationen eine zweite Achse bilden
kann, allerdings ohne Kopfteil.
Viszerales Endoderm (v, grün) hat Induktionswirkung (Hex-Gen), wandert an
anteriores Ende und bildet Kopfteil.
66
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
What is genomic imprinting?
Functional differences between parental genomes
Genomic imprinting und elterlicher Konflikt
•
•
•
•
In Keimbahnzellen wird imprint (DNA-Methylierung) gelöscht und dann entsprechend
des Geschlechts in Sperma- und Eizelle neu etabliert.
Gynogenetische Embryos haben die doppelte Menge an maternal exprimierten Genen,
und die Expression paternaler Gene wird komplett unterdrückt. In androgenetischen
Embryos ist es umgekehrt.
Ungefähr 80 ge-imprintete Gene bei Mensch und Maus, viele mit Funktion in
embryonalem plazentalem Wachstum und Entwicklung (insulin-like growth factor II
receptor (Igf2r). Denise Barlow, CEMM).
Der Vater ist eher am Wachstum seiner eigenen Nachkommen interessiert, auf Kosten
der Mutter. Das Interesse der Mutter ist es, Ressourcen für das eigene Überleben zu
bewahren, aber auch genügend Nährstoffe für die derzeitigen und späteren
Embryonen bereitzustellen. Entsprechend werden väterlich exprimierte Gene
Wachstum fördern, während mütterlich exprimierte Gene eher wachstumshemmend
wirken.
Prader-Willi und Angelman Syndrome
•
•
•
•
•
Verschiedene Erbkrankheiten, die beim Menschen auf 15q11 (Bande 11 des langen
Arms von Chromosom 15) kartieren, unterliegen abnormalem imprinting.
Diese Region wird auf mütterlichen und väterlichen Chromosomen differentiell geimprintet, und beide imprints werden für normale Entwicklung genötigt.
Es kann geschehen, dass eine Person eine falsch ge-imprintete 15q11-Region vererbt
bekommen hat, entweder als Ergebnis einer Deletion von 15q11 vom Chromosom 15
dieses Elters, oder, weniger häufig, durch uniparentale Disomie (Non-disjunction in
Meiose II).
Wenn keine Kopie von 15q11 ein paternal imprint hat, ist das Ergebnis Prader-WilliSyndrom (charakterisiert durch Hypotonie, Dickleibigkeit und Hypogonadismus).
Wenn keine Kopie von 15q11 ein maternal imprint hat, ist das Ergebnis AngelmanSyndrom (charakterisiert durch Epilepsie, Tremor und ewig lächelnder
Gesichtsausdruck).
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Siebenter Foliensatz
Regulation bei Wirbeltier-Embryos
•
•
•
Eine um ein Viertel kleinere befruchtete Eizelle ergibt einen normalen, aber kleineren
Embryo.
Frühe Blastula-Zellen, die in eine andere Blastula transplantiert werden, verhalten
sich ortsgemäß und beteiligen sich an verschiedenen Geweben und Organen:
- Eine Blastula-Zelle des vegetalen Pols, die bei fate mapping immer nur Endoderm
bildet, macht bei Transplantation sehr verschiedene Gewebe.
- Eine Blastula-Zelle des animalen Pols, die bei fate mapping immer nur Ektoderm
und Nervengewebe bildet, macht bei Transplantation auch Mesoderm und
Endoderm.
Bei Transplantationsversuchen mit späteren Stadien verhalten sich die Zellen
herkunftsgemäß: Zellen werden mit fortschreitender Entwicklung immer mehr in ihrer
Entwicklungspotenz eingeschränkt.
Regulation bei Säuger-Embryos
•
•
•
•
Totipotenz von frühen Blastomeren. Bis zum Vier- Achtzellstadium sind die Zellen des
frühen menschlichen Embryos totipotent, da sie nach Vereinzelung in der Lage sind,
selbst einen Embryo hervorzubringen (Naturversuch). Stadium von Art zu Art
verschieden.
Chimären von zwei kombinierten Morulas entwickeln sich normal.
Aber: Frühe Differenzierung des Embryo in Trophoblast und Inner cell mass.
Pluripotenz der Inner cell mass. In vitro kultivierte Zellen der Inner cell mass =
embryonale Stammzellen sind pluripotent, da nach Transfer solcher Zellen in
Blastozysten (Chimären) alle Zelltypen des Embryo und des erwachsenen Organismus
gefunden wurden. ICM-Zellen können kein Trophektoderm hervorbringen.
Totipotenz … Aus totipotenten Zellen kann ein Embryo inklusive Trophektoderm
hervorgehen.
Pluripotenz … Aus pluripotenten Zellen können alle Zellen eines Embryos exklusive
Trophektoderm hervorgehen.
Chimäre Mäuse
•
•
•
(Zellen von Blastozyste von ob-Maus (braunes Fell) in
Blastozyste einer weißen Maus.)
Chimären können auch mit totipotenten Zellen im Vier oder
Achtzellstadium gemacht werden.
Wozu?
- Beweis von Regulation bei Säugern.
- Nachweis konservierter molekularer Mechanismen in
früher Embryonalentwicklung (Schaf-Ziege-Chimären,
Schiege).
Chimäre … bezeichnet im genetischen Zusammenhang ein
einheitliches Individuum, das aus Zellen unterschiedlicher
Genotypen hervorgeht.
68
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Zellen der Inner cell mass der Maus sind
noch nicht determiniert. Sie sind
pluripotent, d.h. sie können alle Zellen
des Körpers hervorrufen, außer dem
Trophektoderm.
Beweis: Transfer von Inner cell massZellen in eine andere Blastozyste:
Chimäre Mäuse.
Fellchimären … Es werden Zellen der
Inner cell mass einer Maus mit weißem
Fell in die Blastocyste einer Maus mit
dunklem Fell Injiziert. Die Verteilung der
unterschiedlichen Fellfarbe in der
entstandenen Maus gibt Aufschluss über
das Mass der Anzahl der chimären
Zellen im Individuum.
Zweck der Chimärenerzeugung …
Beweis, dass nur Zellen der Inner cell
mass noch alle Zellen des Körpers außer
Trophektoderm bilden können.
Werden Trophektodermzellen in eine andere Blastocyste eingepflanzt, wird nix passieren,
da es sich um bereits determinierte Zellen handelt.
Transgene Mäuse
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V1.7.19
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Sonnbert
Herstellung von Knock-out-Mäusen durch homologe Rekombination
70
V1.7.19
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Sonnbert
Achter Foliensatz
Embryonale Stammzellen
Das Stammzell-Konzept
ACHTUNG: Pluripotent … alles außer Trophektoderm.
Pluripotent in diesem Schema: Bezug auf adulte Stammzellen. Eigentlich wäre
multipotent richtig, damit der Ausdruck pluripotent nur bei embryonalen Stammzellen
verwendet wird.
Ad (A) … Bei der Teilung einer adulten Stammzelle geht eine multipotente sowie eine
commited stem cell daraus hervor, es handelt sich demnach um eine asymmetrische
Teilung, damit die Population der multipotenten Stammzellen aufrecht erhalten bleibt.
Die commited stem cell ist in der Lage, ihre Population selbst zu erneuern, die zweite
Zelle, die bei ihrer Teilung hervorgeht, ist in ihrer Funktion aber bereits festgelegt und
kann sich selbst nicht mehr erneuern.
Stammzellen
•
•
•
•
•
•
•
Somatische Zellen: alle (diploide) Zellen des Körpers bis auf die Keimbahnzellen und
Keimzellen
Keimbahnzellen: diploide Zellen des Embryos und Fötus, die zur Bildung von
Keimzellen determiniert sind.
Keimzellen: haploide Zellen, entstanden durch Meiose aus diploiden Keimbahnzellen
Stammzellen: undifferenzierte, teilungsfähige, somatische Zellen, die zur Ausbildung
eines (monopotent) oder mehrerer (multipotent) Zelltypen sowie zur
Selbsterneuerung befähigt sind, niedere Zellteilungsaktivität.
Determinierte Stammzellen: eingeschränkte Potenz, Selbsterneuerung, erhöhte
Teilungsaktivität.
Vorläuferzellen: festgelegt, starke Zellteilungsaktivität, nicht zur Selbsterneuerung
befähigt.
Embryonale Stammzellen: Stammzellen des Embryo (inner cell mass der SäugerBlastozyste), die pluripotent sind.
Definitionen von Ausdrücken sind daher extrem wichtig.
Echte Stammzellen haben eine niedrige Zellteilungsaktivität (Ruhezellen).
Determinierte Zellen haben eine hohe Zellteilungsaktivität.
71
V1.7.19
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Sonnbert
"Natürliche" Quellen pluripotenter Stammzellen beim Menschen
•
•
•
Embryonale Stammzellen (ES-cells): undifferenzierte, teilungsfähige, Zellen des
Embryos (Blastozyste), die pluripotent sind.
Embryonale Keim(bahn)zellen (EG-cells): undifferenzierte, teilungsfähige Zellen
(Keimbahnzellen) des Fötus, die in in vitro Kultur pluripotenten sind.
Embryonale Karzinomzellen (EC-cells): Zellen von Teratokarzinomen (spontaner
Hodentumor, bzw. Tumorzellen, die entstehen, wenn man menschliche ES oder
aktivierte EG-Zellen unter die Haut erwachsener immunsupprimierter Mäuse spritzt),
die in in vitro Kultur pluripotenten sind.
Kultur embryonaler Stammzellen
•
•
•
•
Feeder layer aus röntgenbestrahlen Zellen (optional),
Fötales Kälberserum,
Glutamin,
LIF (leukemia inhibitory factor) im Medium. LIF ist ein Cytokin, das die
Differenzierung der ES-Zellen verhindert. Es ist essentiell während der ganzen ESZell-Isolierung (von Feederzellen produziert, auch gentechnisch veränderte, oder als
rekombinanter Wirkstoff im Medium).
Embroid bodies … in Suspension bilden sich von Trophektoderm umgebene
embryoähnliche Strukturen, in denen sich in Folge alle Zellarten z.B. schlagende
Herzzellen ausbilden. Da sie sich nicht einnisten können, kann kein Embryo entstehen, es
sind trotzdem alle Zelltypen vorhanden und können z.B. für Transplantationen verwendet
werden, wenn die Zelltypen getrennt und weiter gezüchtet wurden.
72
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Drei Tests auf Pluripotentialität von Stammzellen:
•
•
•
In vivo Differenzierung nach Transfer in Blastozyste (nur Maus)
Induktion von Teratokarzinomen nach Transfer in immunsupprimierte Mäuse (Maus
und Mensch).
In vitro Differenzierung (Maus und Mensch)
- Entzug von LIF, Trennung von Stammzellen und Feeder-Zellen
- Kultivierung von Stammzellkolonien in Suspensionskultur, Embryoidbildung
("Embryo" ohne Trophektoderm, nicht zur Einnistung fähig), Dissoziierung der
Zellen des Embryoids, Differenzierung in getrennter Kultur.
Rat ES cells established upon a layer of 3Y1B fibroblast cells that are engineered to
produce rat LIF.
Embryoid body derived from differentiated
rat ES cell following the removal of rat LIF
(14 days later).
25.01.2006
Natürliche Funktion von LIF:
•
•
•
•
•
Östrogen E2 und p53 (bekannt als "Wächter des Genoms" = Tumorsuppressorgen)
induzieren Biosynthese von LIF am Tag 4 der Schwangerschaft in den Drüsen des
Endometriums.
Sekretion von LIF ins Lumen des Uterus.
Andocken von LIF an Rezeptor an Uterus-Epithelzellen = Uterus am Tag 5 bereit zur
Implantation.
Genetische Polymorphismen in p53-Gen, die mit reduzierter Fruchtbarkeit (zu wenig
LIF, keine Implantation) assoziiert sind.
"Small molecules" für Krebstherapie (p53) könnten auch Infertilität von Frauen
heilen, aber auch ein Kontrazeptiv darstellen.
73
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Hoffnungen der Stammzellenforschung
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/hupfeld/index.htm?/Faecher/Materialien/hupfeld
/Entwicklung/stammzellen/stammzellen.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Stammzelle
Therapien mit embryonalen Stammzellen
Durch Zugabe unterschiedlicher
Wachstumsfaktoren in die Kulturmedien
werden Stammzellen dazu gebracht
bestimmte Gewebe hervorzubringen, die
in Folge für Transplantationen
verwendet werden können.
Herstellung differenzierter Zellen
•
•
•
•
FACS-Sortierung differenzierter Zelltypen aus "embryoid body".
Chemische Behandlung von ES-Zellen in vitro.
Einführung eines Selektionsmarkers in ES-Zellen unter Kontrolle eines Zelltypspezifischen Promotors.
Positive und negative Selektion.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Blutzellen nach Kultivierung von menschlichen ES-Zellen auf Knochenmark der
Maus
Können Stammzellen ein beschädigtes Herz reparieren?
Humane embryonale Stammzellen können in Myocyten differenzieren, die strukturelle
und funktionelle Eigenschaften von Herzmuskelzellen zeigen.
•
•
•
ES Zellen wachsen auf MEF (mouse embryonic fibroblasts) feeder layer.
Zellen in Suspension für Differenzierung (Bildung von embryoid bodies, 10 Tage).
Transfer auf Gelatine, wo nach spontanen Kontraktionen gesucht wurde.
Identifizierung von Kardiomyocyten
•
•
Immunfärbereaktionen
Positiv: myosine cardiac heavy chain α/β, cardiac
muscle troponin I, desmin, ANP, sarcomeric α actinin
= Herzspezifisch
Negativ: Nebulin (Skelettmuskel)
•
RT-PCR
Herz-Transkriptionsfaktoren (GATA4, Nkx2.5)
Herzspezifische Gene (cardiac Troponin I, α myosin
heavy chain...)
Undifferenziert: Oct 4
•
EKG
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V1.7.19
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Sonnbert
Stammzellen und Diabetes
Insulin Produktion von humanen embryonalen Stammzellen
•
•
•
Undifferenzierte ES Zellen auf MEF feeder layer gezüchtet
Differenzierung unter Adhäsionskonditionen oder in Suspension bis Formation von
embryoid bodies (EB)
EBs beobachtet, auf Insulin-Produktion untersucht (bis Tag 19) durch
Immunhistochemisches Färbeverfahren
Identifizierung
β-Zell-Marker durch RTPCR identifiziert Insulin
Islet – GK und GLUT2
IPF1/PDX1 und Ngn3
(Transkriptionsfaktoren)
Oct 4 (undifferenziert)
ES-Zellen der Maus entwickeln sich in vitro in Abhängigkeit von Komponentem
im Nährmedium.
ES-Zellen im Begriff, sich zu
Nervenzellen zu differenzieren.
76
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Neural Stem Cells Improve Memory in an Inducible Mouse Model of Neuronal
Loss
(Yamasaki et al., The Journal of Neuroscience, October 31, 2007, 27(44):11925-11933)
• We generated a transgenic mouse model in which the tetracycline-off system is used
to regulate expression of diphtheria toxin A chain. After induction, we find progressive
neuronal loss primarily within the hippocampus, leading to specific impairments in
memory.
• We find that neural stem cells (from brains of embryonic mice) transplanted into the
brain after neuronal ablation survive, migrate, differentiate and, most significantly,
improve memory.
• These results show that stem cells may have therapeutic value in diseases and
conditions that result in memory loss.
In vitro Neuronen aus ES-Zellen der Maus.
ES-Zellen in Zellkultur ohne Serum und
Wachstumsfaktoren, aber mit
chemischem Inhibitor des HedgehogSignalling (cyclopamine) (dadurch nur
dorsale, kortikale Neuronen, keine
ventralen).
b/c) GFP-positive Neuronen nach
Transplantation in Gehirn.
d) Transplantation eines einzelnen
Neurons.
77
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Selbstorganisation des Hirnkortex aus ES-Zell-abgeleiteten Neuronen.
•
•
•
Kortikogenese: regionale und zeitliche
Muster an pyramidalen Neuronen (LG, MG,
VB, VL) durch die Bildung von
multipotenten kortikalen Vorläuferzellen,
die nacheinander Neuronen produzieren,
die spezifische schichtspezifische
Identitäten entwickeln und regionsspezifische Projektionen (Axonen) bilden.
Musterbildung LG-MG-VB-VL auch in vitro,
d. h. ohne Einfluss durch das Gehirn.
Uraltes Entwicklungsprogramm des SäugerVorhirns?
Derivation of Embryonic Germ Cells and Male Gametes from Embryonic Stem
Cells
Ausgangspunkt ist der frühe Embryo
einer gentechnisch veränderten Maus,
die GFP exprimiert. Aus dem Embryo
werden die ES aus der Inner cell mass
gewonnen, die das GFP exprimieren, in
Kultur werden aus ihnen embroid bodies
gezüchtet.
In den embroyd bodies können
Keimzellen entstehen über die durch
Meiose haploide Zellen entstehen. Mit
diesen kann wiederum eine Eizelle in
vitro fertilisiert werden, um einen
Embryo zu erzeugen, aus dem wieder
ES der Inner cell mass gewonnen
werden können.
Auf diese Art sollen aus bestehenden ES
Zellen quasi neue gezüchtet werden. Die
Forschung ist in UK, Israel und
Schweden unter Auflagen erlaubt. In Österreich ist das implizit verboten.
Eine einzelne, selbsterneuernde MaSC bildet eine Brustdrüse nach
Transplantation in Fettgewebe (in vivo)
Eine Zelle in Fettgewebe (ohne Fett keine Milchdrüse)
Aus einer Zelle entstehen die verzweigten Strukturen im Fettgewebe.
78
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Transdifferenzierung
•
•
•
Eine einzelne pigmentierte Epithelzelle der
embryonalen Retina des Huhns kann in Zellkultur zu
einem Monolayer an pigmentierten Zellen expandiert
werden.
Bei weiterer Kultur auf Hyaluronidase, Serum und
Phenyl-Schwefelharnstoff verlieren sie die
Pigmentierung und andere Retinalzell-Charakteristika.
Dedifferenzierung.
Bei anschließender Kultur auf Ascorbinsäure und in
hoher Dichte differenzieren sie zu Linsenzellen und
produzieren das linsenzellspezifische Protein
Crystallin.
Transdifferenzierung entspricht einer
Reprogrammierung einer bereits differenzierten Zelle,
damit sie nach der Prozedur völlig andere Aufgaben
übernehmen kann.
In diesem Versuch handelt es sich allerdings bei
beiden Zellen um Zellen die im Auge vorkommen.
Transdifferenzierung von mesenchymalen Knochenmarkszellen in Darmzellen
bei der Maus und Kolonisierung des Darms in vivo.
Colonization of adult organs by bone
marrow mesenchymal stem cells.
Intestines of (A) control mouse and (B)
a mouse inoculated with mesenchymal
stem cells. Green indicates the precense
of the β-galactosidase protein used to
mark the mesenchymal stem cells from
the one marrow. The arrow points to a
few such cells that have contributed to
the adult intestine. (Afer Jinag et al.
2002a; photograph courtesy of
C.M.Verfaillie).
79
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Induzierte pluripotente Stammzellen (iPS)
Reprogrammierung menschlicher Zellen zu embryoid bodies durch Zellextrakt
aus Xenopus-Eiern
• human 293T kidney cells (B-D)
• blood leukocytes (G,H)
• Oct-4 and GCAP are pluripotency markers in human and mouse.
• Nuclear Reprogramming of Human Somatic Cells by Xenopus Egg Extract Requires
• BRG1.
Hansis et al., Current Biology 14, 1475-1480, 2004.
Reprogrammierende Gene
•
•
•
•
Shinya Yamanaka of Kyoto University
(pioneer on mouse ES-cells): Oct4, Sox2,
Klf4, and c-Myc (Nature Biotechnology Nov.
2008).
James Thomson of the University of
Wisconsin School of Medicine and Public
Health in Madison: Oct4, Sox2, Nanog and
Lin28 (confirmation, Science 318, 1917 –
1920, 2007).
Small number of induced pluripotent stem
(iPS) cells.
c-Myc is a proto-oncogene. Can be
eliminated without loss of pluripotentiality
(later paper by Yam.).
Als Test, ob eine zuvor differenzierte Zelle
tatsächlich wieder Pluripotent ist, wird sie
z.B. bei Mäusen in eine Blastocyste
eingepflanzt und geprüft, ob eine Chimäre
entsteht. Nur wenn eine Chimäre entsteht,
war die Zelle tatsächlich pluripotent.
Weiters kann auch über Oct4 auf
Pluripotenz getestet werden.
80
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Überblick:
•
•
•
•
•
•
August 2006:
Erzeugung erster iPS aus adulten Maus-Fibroblasten durch Yamanaka S. et al. (zeigen
Fehler bei DNA-Methylierung; keine Bildung von Chimären).
Juni 2007:
2. Generation von iPS aus adulten Maus-Fibroblasten. (korrekte DNA-Methylierung;
Bildung von Chimären nach Injektion in einen sich entwickelnden Embryo)
Yamanaka S. et al.; Werninger M. et al.; Maherali N. et al.
November 2007:
Yamanaka et al. zeigen die Induktion von pluripotenten Stammzellen aus adulten
Zellen ohne Verwendung des "Krebs-gens” c-Myc, aber mit geringerer Effizienz.
November 2007:
Erste humane induzierte pluripotente Stammzellen erzeugt aus adulten
Fibroblastenzellen nach dem Prinzip des Mausmodells.
Thomson J. et al.; Yamanaka S. et al.
Februar 2008:
Aoi T. et al. reprogrammierten adulte Maus-Zellen aus Leber- und Magengewebe zu
iPS Zellen.
April 2008:
Hanna J. et al. reprogrammierten ausdifferenzierte B-Lymphozyten zu iPS Zellen.
Alle mit viralen Vektoren
Methode:
1. Biopsie
2. Transfektion mit bestimmten
Stammzellassoziierten
Transkriptionsfaktoren durch ein
Virusvektorsystem
3. Kultivierung der Zellen; Selektion
von iPS Zellen
4. Induktion der Differenzierung
5. z.B. Zell- oder Organtransplantation
Theoretische Anwendungen:
Bsp.: Hanna, J. et al.
Treatment of sickle cell anemia mouse
model with iPS cells generated from
autologous skin.
Science 318, 1920–1923 (2008).
81
V1.7.19
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Sonnbert
Transdifferenzierung
•
•
•
Virale Transfektion von drei Genen (Ngn3, Pdx1, Mafa) in exokrine Zellen
(Verdauungsenzyme) der Pankreas.
Direkte Umwandlung – ohne Dedifferenzierung – zu endokrinen,
Insulinproduzierenden Langerhans-Insel-Zellen.
Zhou et al., 2008.
Fakten und Fiktion:
•
•
•
•
iPS Zellen können relativ einfach, aber mit geringer Effizienz gewonnen werden.
iPS Zellen sind embryonalen Stammzellen in Bezug auf Morphologie, Genexpression
und Chromosomenprofil aus jetziger Sicht gleich.
Sowohl die viralen Vektorsysteme, die für den Gentransfer verwendet werden, als
auch die Gene selbst können Krebs verursachen → Suche nach alternativen
Transfersystemen.
Die Erzeugung von hoch-reinen iPS Kulturen (für Transplantationen) ist extrem
zeitaufwändig und kostspielig. (Zelllinie → Vermehrung → Differenzierung →
Vermehrung → Test auf Tumorbildung : gesamt ca. 2 Jahre).
Schlussfolgerung:
•
•
•
•
Diese Technik erlaubt die künstliche Herstellung von pluripotenten Stammzellen ohne
den Verbrauch von Embryonen:
→ Ende der ethischen Debatte?
iPS Zellen werden voraussichtlich sehr hilfreich sein in der Erforschung von
Krankheiten und in weiterer Folge in der Entwicklung neuer Medikamente
Eine therapeutische Anwendung dieser Technik auf den Menschen ist heute nicht
möglich:
- Transfersystem für Transkriptionsfaktoren (Virus besitzt Krebs-verursachende
Eigenschaften).
- Kosten
- "Differenzierungswege entschlüsseln"
Generation of Mouse Induced Pluripotent Stem Cells Without Viral Vectors.
Okita et al., 2008. Science 322, 949 – 953 (Yamanaka lab).
• Teratoma nach Transfer von iPS Zellen, die durch
Transformation von Maus-Fibroblasten mit Plasmid-DNA
erhalten wurden, in Mäuse.
• Geringere Effizienz (Transformation, Expression)
• Aber: keine Integration potential krebsauslösender VirusGenome.
• Chimäre Mäuse nach Transfer von solchen iPS-Zellen in
Blastozysten.
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Brauchen wir Stammzellen von Embryos?
•
Alternativen:
- Nabelschnurstammzellen (fötale Stammzellen, keine Abstossung bei AlloTransplantation)
Ihre Fähigkeiten liegen zwischen fötalen und adulten Stammzellen. Allogenese …
Unterschied zwischen zwei Individuen einer Art. Allo-Transplantation …
Transplantation von einem Menschen auf einen anderen.
- Multipotenz von adulten Stammzellen
o Natürlich
o Induziert
Zellen können ihr Entwicklungspotential erweitern, wenn sie gestresst werden.
o Transdifferenzierung von adulten Stammzellen.
- Dedifferenzierung adulter differenzierter Zellen zu ES-Zellen durch Zellextrakt von
Xenopus-Eizellen oder "reprogrammierende Gene".
- iPS-Zellen
•
ES- und EG-Zellen können genetisch manipuliert werden, adulte Stammzellen nicht.
Homologe Rekombination bei menschlichen embryonalen Stammzellen seit 2003
möglich.
Die Erzeugung gentechnisch veränderter Menschen ist damit möglich, aber weltweit
verboten. Darüber könnten theoretisch die genetischen Abstoßungsreaktionen von
ES-Zellen ausgeschalten werden.
Adulte hämatopoetische Stammzellen können nicht beliebig expandiert werden,
Oligodentrozytenvorläuferzellen schon, gewebsspezifisch, Problem bei Erbkrankheiten
(viele Zellen nötig).
Einfach noch unklar, welche Quelle die beste. Goldstandard sind humane embryonale
Stammzellen aus Embryonen. Zum Vergleich notwendig. Deshalb sollte solche
Forschung erlaubt sein.
•
•
Sicherheitsaspekte in vitro differenzierter Zellen
•
•
•
Krebsbildung durch Co-Transfer von Stammzellen (ektopische Position induziert
Krebs; wie EC-Zellen)
Sind bei einem Gewebetransfer noch nicht alle Zellen differenziert, sondern noch ein
paar Stammzellen dabei, könnten sich diese im Körper je nach Position an der sie sich
dann befinden wie Krebszellen verhalten und Gewebe bilden, die dort nicht
hingehören.
- Herstellung homogener Zellpopulationen, effiziente Abtrennung von Stammzellen
Infektionsgefahr durch Feeder-Zellen oder Serum
- Definiertes, serumfreies Medium mit rekombinanten Wachstumsfaktoren und
definierten extrazellulären Matrices.
Histokompatibilität (Verträglichkeit der transplantierten ES-Zellen)
- Genetische Manipulation durch homologe Rekombination der
Histokompatibilitätsgene
- Therapeutisches Klonen (somatischer Kerntransfer)
Mittels Klonen werden fremde Zellen durch Kerntransfer quasi in eigenes Gewebe
umgewandelt, dadurch kommt es theoretisch zu keinen Abstoßungsreaktionen
(naja, so einfach ist das aber auch nicht…).
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Neunter Foliensatz
Klonen und "Entwicklungsbiologische Totipotenz"
•
•
•
Pflanzen
Frosch
Säuger
- Reproduktives Klonen
- Therapeutisches Klonen
•
Pluripotenz: Fähigkeit einer Zelle, alle Zelltypen eines Embryos und erwachsenen
Organismus hervorzubringen. ICM- und ES-Zellen können kein Trophektoderm
hervorbringen.
Totipotenz: Fähigkeit einer Zelle, alle Zelltypen eines Organismus hervorzubringen,
inklusive Trophektoderm.
•
Toti-pluripotente Zellen bei Säugern:
•
•
•
Bis zum Vier- Achtzellstadium sind die Zellen des frühen
menschlichen Embryos totipotent, da sie nach Vereinzelung
in der Lage sind, selbst einen Embryo hervorzubringen
(Naturversuch). Stadium von Art zu Art verschieden.
Embryonale Stammzellen sind pluripotent, da nach Transfer
solcher Zellen in Blastozysten (Chimären) alle Zelltypen des
Embryo und des erwachsenen Organismus gefunden wurden.
ICM- und ES-Zellen können aber kein Trophektoderm
hervorbringen.
Alle (viele) kernhaltigen Zellen haben eine
entwicklungsbiologische Totipotenz, die experimentell
ausgelöst werden kann.
Totipotenz bei Pflanzen
•
Induktion von Kallusbildung durch Kokosnussmilch oder Auxin.
Kokosnussmilch wurde wegen der enthaltenen Wachsumsfaktoren benötigt, dadurch
wurde Zellteilung stimuliert, Bildung eines callus. Aus jeder Zelle dieses Callus kann
ein Embryo entstehen. Pflanzenzellen sind demnach totipotent!
• Embryobildung nach Entfernen des Auxins aus Medium.
Steward's experiment demonstrating the totipotency of carrot phloem cells.
Bei Vertebraten oder Arthropoden funktioniert das nicht, bei niederen Tieren z.B. Polypen
geht das schon.
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Klonen von Fröschen
Klonen von Rana pipens (Laubfrosch)
Da Zellen von höheren Tieren nicht von Haus aus totipotent sind, muss der Zellkern einer
beliebigen somatischen Zelle (z.B. aus einer Darmzelle) in eine unbefruchtete Eizelle
ohne Zellkern eingebracht werden.
Die Einstichstelle der Nadel über die der Kernaustausch vorgenommen wird, dient dabei
als Ersatz der Eintrittsstelle des Spermiums (d.h. auch, dass der Kernaustausch beim
Frosch über den animalen Pol erfolgen muss). Dadurch erhält man eine aktivierte Eizelle
mit der exakten genetischen Information eines bereits existierenden Individuums, aus
der sich ein Embryo bilden kann.
Klonen von Xenopus laevis
Wurde das genetische Material einer Eizelle des WT mit dem
Zellkern eines Albinofrosches ersetzt, wuchsen Albinofrösche
heran.
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Bei Xenopus ist Totipotenz eingeschränkt durch Zelltyp und Alter.
Klonen bei Xenopus konnte nur mittels zuvor kultivierter Hautzellen erreicht werden. In
Kultur waren die adulten Hautzellen dadurch in Bezug auf Teilung aktiviert.
Darmepithelzellen von Kaulquappen mussten nicht kultiviert werden, um einen Klon zu
erhalten.
Klonen mit anderen adulten Zellen der Frösche war nicht erfolgreich.
Die Totipotenz geht mit fortschreitender Entwicklung der Frösche verloren.
Percentage of successful nuclear transplants as
a function of the developmental age of the
donor nucleus. The abscissa represents the
developmental stage at which a donor nucleus
(from R. pipiens) was isolated and inserted into
an activated enucleated oocyte. The ordinate
shows the percentage of those transplants
capable of producing blastulae that could then
direct development to the swimming tadpole
stage (After Mc.Kinnel 1978).
Blastula-Zellen bei Xenopus können reprogrammiert werden, sind totipotent.
Blastula-Zellen der Maus konnten ursprünglich nicht reprogrammiert werden, geschweige
denn spätere Stadien.
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Illmensee & Hoppe 1981
•
•
•
Inner-Cell-Mass-Kerne von Mäusen transferiert in entkernte Zygote → lebendig
geborene Mäuse.
Funktionierte nur mit ICM, nicht mit Trophektoderm.
Nicht reproduzierbar. Illmensee wegen Fälschung der Ergebnisse seines Postens
enthoben.
Davor Solter
•
•
Entwicklung von Techniken zum Entkernen von Mäuse-Zygoten -> nuclear transfer
Experimente über die Nichtäquivalenz der Pronuclei.
Nichtäquivalenz der Pronuclei
Warum ist Klonen so ineffizient?
"Differential activity of maternal and paternal genomes, and the results presented here,
suggest that the cloning of mammals by simple nuclear transfer is biologically impossible!
Jim McGrath and Davor Solter, 1984
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Klonen beim Schaf: Dolly
Beweis:
• dass terminal differenzierte Zellen
von Säugetieren die komplette
Erbinformation der Art enthalten,
• dass somatische Zelle und Eizelle im
Gehalt an Erbinformation äquivalent
sind,
• und dass diese Information nicht
irreversibel verändert ist.
• Eigentliche Sensation, nicht die
Anwendung.
Es wurden zwei unterschiedliche
Schafrassen verwendet.
In der Eizelle der Rasse Scotish
blackface wurde die Eispindel entfernt.
Von Rasse Finn-Dorset wurden
differenzierte Milchdrüsenzellen in Kultur
vermehrt.
Anschließend wurde eine ganze
Euterzelle in die entkernte Eizelle
eingebracht. Unter Strom verschmolzen
die Membranen und der Zellkern wurde
in die Eizelle freigesetzt. Es entwickelte
sich ein Embryo, der in ein
scheinschwangeres Scotish Blackface
eingebracht; es entwickelte sich ein
Finn-Dorset.
Körperzellen stehen demnach dieselben
Informationen zur Verfügung wie
Keimzellen. Die Informationen
somatischer Zellen sind relativierbar, sie
haben entwicklungsbiologische
Totipotenz.
Die genetischen Informationen einer
somatischen Zelle werden im Zuge der
Entwicklung nicht irreversibel verändert.
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Herstellung gentechnisch veränderter Schafe für das "gene pharming"
Cloning of transgenic mammals to produce protein
pharmaceuticals. The structural gene for an important
human protein (such as α1-antitypsin: AAT) is linked
to the regulatory region (promotor) of a sheep milk
protein gene (such as that for casein or lactalbumin)
This recombinant gene is injected into the pronucleus
of a newly fertilized sheep egg, and the egg is
implanted into a foster mother. Newborn sheep are
screened for the precense of the human gene.
When the transgenic sheep mature, the human gene should be expressed in the
mammary gland and the protein secreted into the milk. From the milk one can then
isolate large amounts of the protein for pharmaceutical use.
Alpha-1-Antitrypsin ist ein Serinprotease-Inhibitor (Erbkrankheit).
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_a1antitrypsin.htm
Serumentzug als möglicher Auslöser der Totipotenz (Zellzyklusarrest)
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Warum ist Klonen so ineffizient?
•
•
•
•
Imprinting
Reprogramming
Telomere
Mitochondrien
Imprinting
•
•
•
•
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•
•
•
•
•
Nichtäquivalenz der Pronuclei
Bsp: Igf-2 / Igf2R
- Igf-2 nur von ♂ transkribiert
- Igf2R nur von ♀ transkribiert
Igf-2 bewirkt große Embryos
Igf2R neutralisiert diese Wirkung
geschieht schon während der Gametogenese; parentale Genome werden "formatiert",
d.h. somatischer Kern ist korrekt formatiert.
genomische Methylierung; Histonmodifikationen; Modifikationen anderer chromatinassoziierter Proteine.
gewährleistet passende Genaktivierung während der Entwicklung.
Analysis of embryonic-stem-cell-derived and primary cells reveals that 'weak' CpG
islands associated with a specific set of developmentally regulated genes undergo
aberrant hypermethylation during extended proliferation in vitro, in a pattern
reminiscent of that reported in some primary tumours.
Meissner et al., 2008. Nature 454, 766-770.
Transcript abundance, allele specificity of imprinted gene expression, and parental
allelespecific DNA methylation are altered in cloned mouse blastocysts.
Mann et al. 2003. BIOLOGY OF REPRODUCTION 69, 902–914.
Reprogramming
•
•
•
Zygote remodelliert paternales Genom nach Befruchtung vor Eintritt der beiden
replizierten Nuclei in gemeinsame Spindel.
Somatische Nuclei müssen schnell reprogrammiert werden.
Bei ES weniger Reprogrammierung nötig als bei somatischen Zellen.
•
•
•
•
Maus-Nuklei nach Transfer gesilenced
Normale Transkription im Zwei-Zell-Stadium
stochastisch -> ineffizient
falsches, inkomplettes Remodelling -> abnormale Entwicklung / ineffizient ->
wahrscheinlichste Erklärung
•
•
no reprogramming: immediate death
partial reprogramming: initial survival, abnormal phenotype, abnormal DNAmethylation, abnormal histone code, abnormal gene expression, abnormal placenta.
faithful reprogramming: normal animals
•
Telomere
•
•
•
•
Dolly wurde mit kürzeren Telomeren geboren als vergleichbare sexuell entstandene
Schafe.
Telomere gekürzt -> kürzere Lebensspanne? Dolly normales Alter.
Wakayama et al. 2000 -> bei Mäusen 6 Generationen Klonen möglich (CumulusZellen); kein Telomer-shortening, sogar länger (hohe Telomerase-Aktivität bei
Klonen), normales Alter der Mäuse.
Bei Stieren zwei Generationen seriellen Klonens, auch mit normalen Telomer-Längen.
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Mitochondrien
•
•
•
Mitochondrien normalerweise maternal vererbt
Nuclear Transfer -> paternale Mitochondrien können mit transferiert werden (Ralf
Steinborn, Matthias Müller, Vetmed Wien)
mitochondrielle Heteroplasmie
Klonierungseffizienz bei Mäusen
Stammen reprogrammierte Zellkerne tatsächlich von terminal differenzierten Zellen?
Oder von adulten Stammzellen in den Donor-Geweben?
Klonen von Mäusen aus differenzierten B-Lymphozyten
•
•
•
•
•
91
B-Lymphocyten mit
rearrangierten
Immunglobulin-Genen.
Diploide ES-Zellen in
tetraploide Blastozysten.
Hochedlinger (A) + Jaenisch
schufen lebende Mäuse, die
rearrangierte
Immunoglobulin-Gene in allen
Geweben hatten.
4% Effizienz.
Beweis, dass tatsächlich
terminal differenzierte Zellen
zu totipotenten Zellen
reprogrammiert wurden.
V1.7.19
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Sonnbert
Die Tetraploid-ES-Zell-Chimären-Technologie:
•
•
•
•
•
Zellfusion von zwei zweizelligen Morulas = tetraploide
Morula (Hybride).
Injektion von diploiden ES-Zellen in tetraploide
Blastozyste (chimäre Blastozyste).
Tetraploide Zellen produzieren nur Plazenta, nicht inner
cell mass.
von Leihmutter geborene Maus ist keine Chimäre.
auch zur Herstellung von Knock-out-Mäusen geeignet
(viel einfacher als Transfer in diploide Blastozysten).
The alternation of generations can be simulated in vitro
NtDCN1 over-expression in plant cells (microspores)
DCN1 is a totipotency gene in plants.
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Sonnbert
The human DCN1 homolog SCCRO is a proto-oncogene
•
•
Squamous cell carcinoma (SCC) of mucosal origin include tumors arising from the
head and neck, lung, esophagus, and cervix, and account for over one third of all
cancers and cancer-related deaths annually in the United States.
SCCRO overexpression led to an aggressive clinical course in primary SCC of the lung
(Sarcaria et al., 2006. Cancer Research 66, 9437-9444).
DCN1 genes in mammals
•
•
•
•
One DCN1 ortholog in mouse and human.
Knock-out mice for DCN1 have been created by Roberto Nitsch in Joseph Penninger‘s
lab at IMBA.
They are embryonic lethals. Thus human DCN1 is an essential gene.
Next steps:
- Conditional knock-outs (Cre-Lox). Inducible or cell-type specific expression of Crerecombinase.
- Is mammalian DCN1 involved in reprogramming in mammals?
Geklonte Katzen
CC
Rainbow
Reproduktives Klonen
"Little Nicky" und seine Besitzerin
Sind Klone wirklich identisch?
•
•
•
Mitochondriales Genom ist verschieden.
Somatische Mutationen (Weismann) machen Klone genetisch unterschiedlich.
Unterschiedliche Umwelt:
- Klonvorgang versus sexuelle Zeugung,
- wirklich faithful reprogramming? Epigenetische Unterschiede?
- im Uterus,
- nach Geburt.
Reproduktives Klonen des Menschen
Profil, Dezember 2007
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Sonnbert
Wir machen ein Mammut
Die Sequenz
•
•
•
•
•
•
DNA aus Haarfollikel. Kleine Fragmente, entstanden durch mehrfaches Auftauen und
Einfrieren der Mammute. Sequenziert nach 454-Methode. Publiziertes Genom hat 0.7fache Abdeckung.
Notwendig: 12-fache Abdeckung, um sicher zu sein, dass keine letalen Mutationen
eingefügt werden (weniger als 1 Fehler in 10,000 Basenpaaren). Dies ist ein
Minimum, da bei gleicher Fehlerrate in menschlichem Genom 300,000 Mutationen.
Besser: 35-fache Abdeckung, auch um Kontamination durch bakterielle, pilzliche oder
andere DNA ausschließen zu können.
Sequenzierung nicht genug: In wieviele Chromosomen ist Mammut-Genom
aufgeteilt? Karyotyp des Mammut unbekannt.
Y-Chromosom: viel repetitive DNA (Sequenziertes Genom ist von einem Weibchen).
Jurassic Park Dinos alle weiblich.
Lösung: künstliches Y-Chromosom. Bei Mensch schon möglich (human artificial
chromosome, HAC).
Problem der genetischen Variation. Zwei elterliche Chromosomen. Dominanz und
Rezessivität. Bei absoluter Identität (100%-ige Reinerbigkeit) viele homozygote
rezessive Mutationen, die meisten wahrscheinlich letal.
DNA-Sequenzierung nach der 454-Methode
(454 Life Sciences von Hoffmann-La Roche)
• Fragmentierte DNA mit zwei verschiedenen Adaptoren (einer mit Biotin) ligieren als
Primer für Amplifikation und Sequenzierungsreaktion.
• Bibliothek. Jedes Fragment über Biotin an ein "bead" mit Streptavidin gebunden.
• Beads in PicoTiterPlate verteilen.
• Pyro-Sequenzierung (fluoreszens-markierte Nukleotide nacheinander zugeben)
• Millionenfache Parallelsequenzierung.
• Genauer, schneller, billiger.
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Dr Teruhiko Wakayama, Kobe, Japan:
Klonen von toten Mäusen, die bei -20°C über 16 Jahre
eingefroren waren.
DNA Synthese
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•
Größtes synthetisiertes Genom derzeit Mycoplasma genitalium: 582,970 bp durch J.
Craig Venter Institute in Rockville, Maryland. Mammut: 4.7 Milliarden bp, 0,6%
Unterschied zu Elefant. Mensch: 3 Milliarden bp.
Elefant hat 56 Chromosomen, jedes im Schnitt 160 Millionen bp lang.
DNA kann bis zu Stücken von 8,000 bp mit relativ wenigen Fehlern im Reagenzglas
synthetisiert werden. Kosten: 1 $ pro bp.
Klonieren zuerst in E. coli, dann in Hefe als YACs.
Aber: 1 Elefantenchromosom ist wesentlich größer
als ganzes Hefe-Genom (12 Millionen bp).
Verpackung der DNA
•
•
•
Nackte DNA kann in einem Extrakt aus Xenopus-Eiern verpackt werden, die dann zu
Chromatin kondensiert und aus Membranfragmenten eine funktionelle Kernhülle um
sich herum organisieren. Solche künstlichen Kerne sind zu DNA-Replikation und ein
wenig Genexpression fähig.
Angewiesen auf Frosch-Eier, da Säuger-Eier im Vergleich sehr klein: wenig Extrakt.
Vielleicht nach Transfer eines solchen Kerns in Elefanten-Eizelle Austausch der
Chromatin-Proteine.
Problem, alle Chromosomen in einen einzigen künstlichen Kern zu bekommen.
Ei-Zellen für Kerntransfer
•
•
•
•
•
Von Elefant.
Weibliche Elefanten ovulieren mit einem 16-wöchigen Zyklus, und überspringen 5 bis
6 Jahre bei Schwangerschaft und Stillperiode.
Nur eine Oozyte bei Ovulation, sehr selten Zwillinge. Deshalb keine MehrlingsImplantation möglich.
Problem: Gewinnung der Oozyte. Urogenital-Trakt 1 m lang – so lang wie Penis.
Hymen bleibt intakt bei Kopulation. Kleines Loch in Hymen für Spermadurchtritt.
Lösung: Gewinnung von ovariellem Gewebe aus gerade verstorbenem Elefant,
Transfer in Labormaus mit unterdrücktem Immunsystem, dort Entwicklung reifer
Elefantenfollikel. Im Ratte-Maus-System schon gezeigt.
Kerntransfer
•
•
•
•
•
Falls genug Eizellen, andere Probleme:
Mitochondrien: Sind Mammut-Zellkerne mit Genen in Elefanten-Mitochondrien
kompatibel?
Lösung: Herstellung künstlicher Mitochondrien (Mammut-mDNA ist sequenziert) und
Eliminierung der Elefanten-Mitochondrien in Elefanten-Eizelle.
Kerntransfer in Eizelle und anschließende Entwicklung in Blastozysten im Reagenzglas
ist allgemein immer noch sehr ineffizient. Falsche epigenetische Signale in
künstlichem Mammut-Kern (DNA-Methylierung, Histonmodifikation). Optimierung der
Reprogrammierung durch mehr Forschung an iPS-Zellen.
Selbst wenn keine normale Blastozyste, Verwendung dieser Strukturen zur
Herstellung von ES-Zellkulturen mit anschließender Herstellung einer MammutElefant-Chimäre durch Transfer der Mammut-ES-Zellen in Elefant-Blastozyste. Eioder Samenzellen des Mammut aus solchen Mammut-Elefant-Chimären und mit
diesen In-vitro-Fertilisation.
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Sonnbert
Embryo-Transfer
•
•
•
•
•
•
Mit einem befruchteten Mammut-Ei– aus direktem Kerntransfer oder durch In-vitroFertilisation.
Noch nie hat jemand, analog Kühen, bei Elefanten einen Embryo-Transfer (sexueller
Embryo) gemacht.
Zuerst Ovulation und Scheinschwangerschaft einleiten, indem man händisch Spermafreies Ejakulat bis an Hymen heranbringt.
Seminales Plasma (SP) hat eine Wirkung auf das uterine Endometrium nach der
Paarung, indem es die Synthese von embryotrophischen Cytokinen und
inflammatorische Veränderungen aktiviert, die den Uterus für die Implantation des
Embryo konditionieren und eine Schwangerschaft ermöglichen.
Dann Embryo-Transfer: 2,5 m Distanz.
Letztes Problem: Passt Mammut-Embryo in Uterus von Elefanten-Leihmutter? Ja.
Mammut-Föten haben die gleiche Größe wie Föten des indischen Elefanten.
Geburt und danach
•
•
•
Ein einzelnes Mammut wäre ein Freak, keine neue Spezies.
Als nächstes Klonen eines Männchens, das eine leicht veränderte Genomsequenz
aufweist, um genetische Variation in den Nachkommen zu gewährleisten.
Wo sollen sie leben? Tundra geht aufgrund Klimaerwärmung zurück.
Erinnerung: Sicherheitsaspekte bei der Transplantation von in vitro
differenzierten Stammzellen
•
•
Histokompatibilität
- Adulte Stammzellen haben das Problem zwar nicht, sind aber nur begrenzt zur
Verfügung und können nur begrenzt expandiert werden.
- Embryonale Stammzellen aus Fruchtwasser lösen das Problem nur, wenn man sie
vor der Geburt einsammelt und speichert.
Therapeutisches Klonen (somatischer Kerntransfer von Zellen des Patienten in
Spender-Eizelle), um selbstkompatible Zellen im Krankheitsfall zur Transplantation zu
bekommen.
Therapeutisches Klonen
(Theorie! Ergebnisse von Hwang
Woo-Suk am Menschen
gefälscht)
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Zehnter Foliensatz
Strategien zur Isolierung von Entwicklungsgenen
Developmental genes
•
•
•
Development as a coordinated, spatial and temporal pattern of differential gene
activity, controlled by:
- an epigenetic pattern of signals (extracellular by induction, intracellular by polarity
and unequal cell division,
- Signal transduction in the cytoplasm and in the nucleus, as well as by
- Changes in genome organisation in the nucleus,
- maintaining genome integrity (totipotency).
Regulated genes: tissue-specific cell structures, extracellular matrix/cell wall,
metabolites, cell movement, cell division, cell connections, etc.
Regulierte Gene ermöglichen spezialisierte Zellen, die eigene Aufgaben im
Zellverband übernehmen.
Regulating (regulatory) genes: inducers, morphogens, polarity genes, signal
transduction, transcription factors).
Regulierende Gene sind für die Zellentwicklung selbst verantwortlich. An diesen
Genen ist der Entwicklungsbiologe interessiert (doh, you think so brain?).
Kontrollpunkte bei der Regulation der Genexpression bei Eukaryoten
Strategien zur Isolierung von Entwicklungsgenen
The biochemist's approach:
From protein sequence to gene sequence
Central dogma:
DNA
makes
RNA
Classical reversion:
purify
N-terminal
protein
sequencing
oligonucleotide
makes
protein
colony
hybridisation
Klassische Proteinreinigung ist vor allem bei Morphogenen sehr aufwendig, da die nur
sehr geringe Mengen exprimiert werden und damit zur Verfügung stehen.
Bei dieser Reinigung werden ~10-15 AS der N-terminalen Proteinsequenz ermittelt und
daraus die Nukleotidsequenz abgeleitet. Mittels Nukleotidsequenz werden Sonden erzeugt
und das zugehörige Gen aus einer cDNA- oder einer genomischen Datenbank ermittelt.
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Modern reversion:
2d-electrophoresis, HPLC
Sonnbert
mass spectrometry oligonucleotide
Demgegenüber sind bei Strukturaufklärung mit Trennung durch 2D Electrophorese bzw.
HPLC und AS-Sequenzermittlung mittels Massenspektrometrie nur geringe
Proteinmengen nötig. Über die vollständige AS Sequenz kann die Nukleotidsequenz des
zugehörigen Gens ermittelt werden.
The cell or developmental biologist's approaches:
Use your good experimental control of cell behaviour.
Subtractive hybridization:
•
•
•
•
•
Isolate poly(A)+RNA from the different cell types.
Produce cDNA from poly(A)+RNA.
Use cDNA from one cell type (the driver) in excess over the other (tester) and mix.
Denature, renature, remove re-annealed, doublestranded cDNA incl. hybrids
(hydroxylapatite chromatography, avidin-biotin- labeling, oligo-dT- latex beads),
make cDNA-library from non-homologous, cell type-specific cDNAs of the tester
cDNA.
Produce full-length cDNAs, sequence all cDNA clones.
Confirm cell type specificity by Reverse Northern and classical Northern.
Aus Pflanzen werden Mikrosporen
(haploid) aus den männlichen
Geschlechtsorganen isoliert. Diese
entwickeln sich normalerweise durch
asymmetrische Zellteilung zu Pollen.
Durch Stress wird die Microspore
reprogrammiert, es entsteht ein
Sporophyte statt des Gametophyten,
aus einer begrenzten Zelle wird wieder
eine totipotente Zelle.
Über diesen Vorgang könnte ermittelt
werden, welche Gene der
Reprogrammierung zur Totipotenz
dienen.
Aus den verschiedenen Zelltypen wird cDNA mittels Isolation von mRNA und reverser
Transkriptase gewonnen.
Die cDNA eines Zelltyps ("driver", uni-cellulare Microspore) ist im Überschuss vorhanden.
Sie wird mit der cDNA des zweiten, zu untersuchenden, Zelltyps ("tester", totipotente
Microspore) vermischt. Die cDNA der beiden Zelltypen wird denaturiert und re-naturiert.
Dadurch, dass "driver" im Überschuss vorliegt, werden alle cDNAs des "testers", die in
beiden Zelltypen vorkommen hybridisieren, die cDNAs die "driver" spezifisch sind werden
mit der eigenen ausreichend vorliegenden cDNA binden. Damit sollte vor allem die cDNA
die für "tester" spezifisch ist als Einzelstrang-DNA vorliegen bleiben.
Alle Doppelsträngig vorliegenden cDNAs werden entfernt, Einzelstrang-DNAs mittels PCR
amplifiziert. Mittels Nortern oder reverse Northern kann überprüft werden, dass die
amplifizierten cDNAs tatsächlich zellspezifisch sind.
98
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Suppression Subtractive Hybridization
Mittels cDNA Hybridisierung wird
ermittelt, welche Gene in totipotenter
Form aktiv sind, die vorher nicht aktiv
waren.
Tester 1 und 2 enthalten cDNA der
totipotenten Microspore.
Driver 1 und 2 enthalten cDNA der
uni-potenten Microspore.
Driver und Tester werden gemeinsam
de- und re-naturiert.
Driver liegt in Überschuss vor, damit in
Tester nur die cDNA als Einzelstrang
übrig bleibt, die für die totipotente Zelle
eindeutig ist.
Ergebnis der SSH
Eine kleine cDNA Bibliothek an Genen, die in tester cells exprimiert sind (embryogene
Mikrosporen)
• Klonieren der cDNAs aus SSH,
• Sequenzieren,
• Bestätigen der Spezifität der Expression (RTPCR, macroarray, microarray),
• Herstellen von ausgewählten full-length cDNAs.
Reverse Northern blot and Macro array RT-PCR (Dot blot)
mRNA wird mit der gesamten cDNA A
bzw B hybridisiert und geblottet.
Es kann eindeutig ein Gen ermittelt
werden, das in B, nicht aber in A
vorkommt.
Über die oben beschriebenen
Methoden konnten 75 noch nicht
bekannte, für die totipotente
Zelle einzigartige Gene ermittelt
werden.
Welche Gene sind jetzt
interessant? Was macht die
Konkurrenz? Es macht wenig
Sinn Genen nachzulaufen, die
bereits untersucht werden.
Dann prüfen, ob über allgemeine
Strukturelemente ein Hinweis auf
dessen Funktion und dadurch
dessen Bedeutung ermittelt
werden kann.
99
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
The candidate gene approach:
Similar structure/function implies similar (homologous) genes.
• PCR with conserved primers:
• Compare known sequences of candidate gene from different organisms, design oligo
primers targeted to conserved regions in the gene.
• Run PCR.
• Isolate full-length cDNA clone from suitable library using PCR fragment as a probe.
• Sequence cDNA clone.
Ein Vielzahl eukaryotischer Gene oder Teile derselben sind homolog (MAPK, cdc).
Verwendet man bekannte konservierte Sequenzen als Primer, können mittels PCR aus
einer cDNA Bibliothek die Gene ermittelt werden, die eine homologe Sequenz aufweisen.
Diese Gene können in weiterer Folge Sequenziert und untersucht werden (was echt?).
Die Signaltransduktion durch MapKinase ist eine Kaskade.
Durch jede Stufe der Kaskade wird mehr Produkt erzeugt.
Dadurch ist eine hohe Anfälligkeit für Mutationen gegeben.
The yeast MAP kinase gene family
Animal MAP kinases
ERK … MAPK
MEK … MAPKK
Raf … MAPKKK
100
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Wilson et al. (1993)
Plant Molecular
Biology 23:543-551.
Sterne bezeichnen identische AS
zwischen Mensch und Pilz.
Durch Primer aus Pilzsequenzen wurden
60-70% Homologe in humanen Genen
und pflanzlicher DNA gefunden. Auf
diese Weise wurden MapKinasen bei
Pflanzen ermittelt.
20 MAPKs in Arabidopsis
Plant MAP kinases: Ethylene signal transduction
Gasförmiges Ethylene dient bei Pflanzen
als Hormon.
Das pflanzliche Dockingprotein CTR1 ist
dem tierischen sehr ähnlich.
Anscheinend sind in allen Eukaryoten
die MAPK ähnlich.
Unterschiede finden sich aber bei den
Auswirkungen sowie den auslösenden
Signalen - EGF bei Menschen, Ethylen
bei Pflanzen.
101
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Differential screening:
•
•
•
•
•
•
Isolate poly(A)+RNA from the different cell types.
Produce cDNA from the poly(A)+RNA, make cDNA- libraries.
Use cDNAs as probes to screen cDNA- libraries.
Detect and pick cDNA-colonies which are detected only by one of the cDNAs used as
probe. Repeat for confirmation.
Sequence and characterize cDNA-clone.
Confirm cell-type specificity by Reverse Northern (DNA blot of isolated fragment using
reverse transcribed poly(A)+RNA of specific cell type as probe) and classical Northern
(RNA blot of specific cell type using isolated fragment as probe).
cDNA-library of target cell type
Differential screening:
Es werden die aktiven Gene zwei unterschiedlicher
Zelltypen eines Organismus miteinander verglichen.
Die Zelltypen A und B unterscheiden sich dabei z.B.
durch ihr Zellstadium – B befindet sich in einer
späteren Entwicklungsstufe als A – oder durch ihre
Spezialisierung – bei A handelt es sich um Organ-, bei
B um Epithelgewebe etc.
Aus diesen zwei Zelltypen wird über die PolyA
Schwänze die gesamte mRNA isoliert und mittels
reverser Transkriptase jeweils cDNA erzeugt.
Bei Zelltyp B wird zusätzlich eine cDNA Bibliothek
hergestellt (cDNA in E.coli Vektoren).
Die cDNA Bibliothek des Zelltyps B wird auf einer
Master plate (Kolonien auf Nähragar) gezüchtet, jede
Kolonie entspricht einem Teil der gesamten cDNA.
Es werden zwei Replikas der Master plate erzeugt und die Zellen zur Lyse gebracht.
Anschließend wird das Lysat der einen Replika plate mit markierter cDNA von A, die der
zweiten Replika plate mit markierter cDNA von B vermischt. Die markierte cDNA kann
mit passender mRNA der lysierten Zellen Hybridisieren. Nicht hybridisierte cDNA wird im
anschluss von den Plates gewaschen.
Da die Master plate Zelltyp B war, sollte sich die markierte cDNA von Zelltyp B bei allen
Kolonien der Replika plate finden, die markierte cDNA von Zelltyp A wird sich nur bei den
Kolonien finden, die auch tatsächlich Gene exprimieren, die sowohl in Zelltyp A als auch
in Zelltyp B vorkommen.
Kolonien, bei denen keine Hybridisierung mit cDNA des Zelltyps A erbringt, bei denen
aber Hybridisierung mit cDNA des Zelltyps B stattfindet, exprimieren somit Gene, die für
den Zelltyp B bestimmend sind. Die cDNA dieser Kolonien kann jetzt weiter auf B
spezifische Gene und deren Funktion untersucht werden.
Zur Kontrolle werden die ermittelten Kolonien mit rein B spezifischen Genen auf eigene
Platten übertragen und der Vorgang noch einmal mit cDNA von A und B wiederholt.
Hybridisierung darf nur mit cDNA von B aber nirgends mit cDNA von A erfolgen.
102
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Functional (heterologous) complementation of mutants:
Which organism is a good model system for a highly conserved function? Do mutants
exist in this organism for this function? Cell cycle, meiosis, signal transduction.
• Get mutant, get expression vector for this organism (conditional).
• Clone a cDNA-expression library of your organism of interest (from appropriate
organ, tissue, with full length cDNA clones).
• Transform this library into the mutant, screen for successful transformation, screen
for wild-type phenotype, isolate plasmid (with your heterologous gene) from the
complemented mutant.
• Sequence cDNA clone.
Ist ein Genprodukt hoch konserviert, kann das zugehörige Gen kann auch ermittelt
werden, indem man Teile der cDNA des zu untersuchenden Organismus in die Mutante
eines ganz anderen Organismus einbringt z.B. Pflanzengene in Hefe.
Mittels dieses Tests wird ermittelt, ob ein konserviertes Genprodukt in den
unterschiedlichen Organismen dieselbe Aufgabe erfüllt.
Dazu wird die Mutante eines Organismus sowie eine cDNA Bibliothek des zu
untersuchenden Organismus benötigt.
Die Mutante selbst darf dabei den mutanten Phenotyp nur unter einer bestimmten
Bedingung (Kondition) zeigen z.B. bei einer höheren Temperatur, wenn das zu
untersuchende Gen essentiell ist.
Die cDNA des interessanten Organismus wird mittels Vektoren in Kolonien der Mutante
eingebracht und ein Abdruck der Kolonien unter der Kondition gezüchtet, unter der sich
üblicherweise der mutante Phenotyp zeigt.
Ändert sich hier eine Kolonie auf Wildtyp, wird der eingebrachte Vektor von der Master
plate isoliert und weiter auf das Gen untersucht, das für die Wildtyp Funktion
verantwortlich ist.
Das ganze geht natürlich nur, wenn Komplementation überhaupt möglich ist d.h. die
Mutante nicht dominant ist.
103
V1.7.19
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Sonnbert
Fission yeast (Schizosaccharomyces pombe) conditional (temperature
sensitive) cell cycle mutant
Grows normally at 23°C,
Mutant phenotype at 32°C
Als Beispiel eine Mutante im Zellzyklus. Die
Mutantion muss konditionell sein, da sie lethal
ist und die Zellen unter normalen Umständen
nicht vermehrt werden könnten.
Die Mutation ist im Beispiel temperatursensitiv,
ab 32°C können sich die Zellen nicht mehr
teilen und zeigen den mutanten Phänotyp.
Die cDNA einer Pflanze wird mittels Hefe-E.coli
Shuttle Vektor in die mutante Hefe
eingebracht:
MetR: Methionin repressor, inducible
MetP: Promotor methionin synthesis gene
Cln2: Cyclin-2
LacP: promoter of lac-operon
ß-Gal: ß-Galactosidase
LacT: terminator of lac-operon
LacI: Inhibitor for lac-operon, derepression
Ura3: Uracil synthesis
Alfalfa cDNA in cloning site: Inducible expression library in E. coli.
Isolation of plasmid and transformation in yeast mutant (cln1::His6, cln2::del,
Cln3::leu2, ectopic cln2 not repressed).
Add glucose und uracil for growth of transformants.
Glu-, Ura-, Gal+ to select for successful transformation and for induction of Lac-Operon
(expression cassette).
Glu-, Ura-, Gal+, Met+ for cln2-repression. Select for growing yeast colonies.
Plasmid isolation, trafo into E.coli for cloning of plant gene able to complement cyclin-2mutant.
Meskiene et al. (1995) Plant Cell 7:1847.
AmpR dient der Vermehrung der Vektoren in E.Coli, Ura3 dient der Synthese von Urazil in
Hefe und wird damit für Prüfung auf Aufnahme des Plasmids in Hefezellen verwendet.
Die eingebrachten Pflanzengene werden unter Kontrolle des Promotors des LacZ Gens
eingebaut, über den Repressor LacI können diese Gene nur dann exprimiert werden,
wenn Galaktose vorhanden ist, das den Repressor inaktivert.
Das Gen für Cyclin2 wird üblichweise exprimiert, dadurch kann die Hefe normal wachsen.
Konditionell wird der Methioninrepressor aktiviert, der die Expression von Cyclin2
deaktiviert. Nur wenn ein eingebrachtes Pflanzengen die Mutation komplementieren
kann, kann die Zelle wachsen.
104
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Es werden Hefekulturen mit Vektoren
versehen und auf Glukose / UrazilMedium gezüchtet.
Abdrücke der Kulturen werden ohne
Glukose und Urazil auf
Galaktosemedium gezüchtet, es können
nur Hefezellen wachsen die den Vektor
aufgenommen haben, das eingebrachte
Pflanzengen wird sicher exprimiert.
Nach einiger Zeit wird Methionin
hinzugefügt, Cyclin2 vom Vektor wird nicht mehr exprimiert. Es können sich nur noch die
Zellen teilen, die das pflanzliche Genprodukt für Zellteilung besitzen. Damit wird die
Annahme bestätigt, dass die Funktion der Cycline in der Evolution konserviert ist.
Approaches to isolate developmental genes
Genomics:
•
•
Sequence whole genomes (shot-gun = bottom-up, map-based = top-down)
Identify genes (annotation):
- CpG-islands in promoters,
- consensus sequences for start and end of transcription and translation,
- ORFs,
- exon- intron-junctions, etc.
In der Genomforschung wird das gesamte Genom eines Organismus sequenziert. Als
Methoden werden shotgun-cloning und map-based verwendet.
• Shotgun-cloning: Die gesamte DNA wird zerschnitten und die Stücke in Contigs
eingebracht.
• Map-based: Chromosomen werden in YAC eingebracht.
In beiden Fällen werden die einzelnen Teile vermehrt, geschnitten und Überlappungen
gesucht. Durch die Überlappungen kann eine Karte erstellt werden.
Annotation … mittels Bioinformatik werden Gene (durch ORC, CpG islands, etc) auf einem
sequenzierten Genom ermittelt. Im Zuge dieser Annotation werden 50% unbekannte
Gene erkannt.
Unbekannte Gene:
• Gene die keine Ähnlichkeit mit irgendwas in anderen Organismen aufweisen.
• Gene mit Sequenzen die Ähnlichkeiten mit Sequenzen in anderen Organismen
aufweisen.
Diese Gene können weiter erforscht werden:
• biochemische Funktion: Aktivität des codierten Proteins. Gen in Vektor, exprimieren
lassen und Versuche durchführen: interagiert's mit DNA, RNA, mit verschiedenen
Substraten, Röntgenkristallographie & NMR oder Bioinformatik um die Struktur zu
ermitteln.
• biologische Funktion: Phänotyp der mit dem Gen assoziiert ist. Ein Gen ist mit einem
Merkmal assoziiert, die Umwelt hat bei der Ausprägung eines Merkmales natürlich
auch ein Wörtchen mitzureden (methaphorically speaking!). Die biologische Aktivität
betrachtet den Phänotyp weniger deterministisch als die biochemische Aktivität (hier
gilt ja das Dogma DNA – RNA – Protein und sonst nix).
105
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
http://www.doegenomes.org/
Arabidopsis:
http://www.arabidopsis.org/
Bioinformatics:
Classify identified genes according to available sequence information into:
• unknown genes
- no match at all
- match for domains
- match with sequenced gene of unknown function in other organism
• known genes
- expression and/or
- biochemical function (enzyme activity, DNA-binding, etc.) and/or
- biological function (associated phenotype)
• Homologs, orthologs, paralogs, alleles
Orthologe … Gene, die ähnliche Funktion und Sequenz in verschiedenen Organismen
aufweisen.
Paraloge … ähnliche Gene innerhalb eines Genoms.
• functional clusters
Man kann Gene nach bestehendem molekularem Wissen gruppieren. Ein Beispiel für
einen funktionellen Cluster sind z.B. die drei MAPK.
Comparative genomics: Yeast – C. elegans
Data mining in the developmental genetics warehouse
106
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Welche der verschiedenen cDNAs oder Gene soll man für eine funktionelle
Analyse auswählen?
•
•
•
•
Bekanntes oder unbekanntes Gen?
Was bedeutet "bekanntes" Gen im gegebenen Fall?
- In Bezug auf Expression
- In Bezug auf biologische Funktion
- In Bezug auf biochemische Funktion
- "Bekannt" in einem anderen Organismus
Ein "bekanntes" Gen ist weniger interessant, denn man weiß schon viel über es. Aber
viele Gene, für die die biochemische Funktion bekannt ist, haben unterschiedliche
biologische Funktionen in verschiedenen Organismen und sind vielleicht in
verschiedenen Geweben exprimiert.
Ein Gen, dessen biochemische Funktion unbekannt ist, ist vielleicht interessanter,
aber es braucht viel Arbeit, um die biochemische Funktion herauszufinden.
Elfter Foliensatz
Methoden, um Genen Phänotypen zuzuordnen (biologische Funktion eines
Gens)
•
•
Vorwärtsgenetik: vom Phänotyp zum Gen
Reverse Genetik: vom Gen zum Phänotyp
•
Reverse Genetik: Make transgenics.
- Molekulargenetische Analyse der Mutante (Kopienzahl, Vererbung, Expression)
- Phänotypische Analyse
- Verifikation der biochemische Funktion (wenn bekannt) und ihr Verlust in Mutante
- Expressionsanalyse des Wildtyp-Gens, u. a. mit Promoter-Reportergen-Konstrukts
in transgenem Organismus, RTPCR als Kontrolle
Funktionelle Analyse des NtDCN1-Gens aus SSH von embryogenen Mikrosporen
•
•
•
Genexpression
Biologische Funktion
- Loss of function (LOF) durch knock-down mit RNAInterferenz
- Gain of function (GOF) durch Überexpression (starker Promotor)
Biochemische Funktion
- E3 ligase für NEDD(/RUB
- Neddylierung/Rubylierung als Aktivierung von cullin Ring ligases (CRLs)
- Loss of E3 activity in RNAi plants
107
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Protein features of NtDCN1 (defective in cullin neddylation)
•
•
•
•
Stark exprimiert in embryogenen Mikrosporen,
Isoliert durch SSH,
ubiquitin-associated domain,
PONY domain.
DCN1-Expression
(transgene Pflanze mit Promoter-GUS-Fusion)
•
•
•
Blattadern, junge Blätter, Seitenknospen, Seitenwurzel, Samenanlagen, frühe
Embryos, Samen)
Schlussfolgerung: Orte mit Entwicklungsänderungen
Bestätigt durch in situ Hybridisierung und RT-PCR
NtDCN1 RNAi
108
Sonnbert
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Biologische Funktion von NtDCN1
109
Sonnbert
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
NtDCN1
•
•
Zusammenfassung:
- In RNAi-knock-down-Pflanzen: LOF (Blockierung der Pollenentwicklung und
Verlust der Totipotenz),
- In Überexpressionspflanzen: GOF (schnelleres Pollenschlauchwachstum und
Reprogrammierung ohne Stress):
Schlussfolgerung:
- NtDCN1 ist notwendig und (teilweise) hinreichend für Pollenentwicklung und
Reprogrammierung von Mikrosporen.
- Deshalb ist NtDCN1 ein regulatorisches Gen.
- Regulierte Gene zeigen oft LOF-Phänotyp (sind notwendig), aber keinen GOFPhänotyp (sind nicht hinreichend) für den assoziierten Phänotyp.
- Regulierende Gene zeigen LOF- und GOF-Phänotyp.
Methoden, um Genen Phänotypen zuzuordnen
•
•
•
•
•
•
•
•
Die "gene machine” (Arabidopsis und Drosophila):
Suchtesten (screening) einer existierenden Kollektion von Insertionsmutanten.
Die "gene machine” benötigt eine große Kollektion von Insertionsmutanten
(Transposons, andere Inserts oder "tags”), im Idealfall eine solche, bei der alle
Mutanten kartiert sind und mehr oder weniger gleichmäßig alle Chromosomen
abdecken.
Man unterteile die Kollektion (pool) in Unter-Kollektionen (sub-pools), und man
isoliere DNA und von allen Pflanzen der Sub-pools. DNA der Sub-pools in ein Gefäß.
Man stelle aus der DNA der Sub-pools Super-pools her.
Man verwende PCR primer des des "gene of interest” und Primer des tag.
Man suchteste die Superpools, die Subpools und dann individuelle Pflanzen im
identifizierten Sub-pool zur Identifikation der Mutante mit dem tag in "gene of
interest". Man stelle homozygote Mutante durch Selbstbefruchtung her.
Man analysiere den Phänotyp der homozygoten Mutante (visuell, zellulär,
biochemisch, molekular).
Gene machine
raise mutant plant
back cross to produce homocygote
analyze phenotype
110
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Die T-DNA-Insertionsmutante atmpk10 (SALK-Kollektion) ist eine Null-Mutante.
Flowering of mpk10 mutants
•
•
Mpk10-Mutante blüht normal im Kurztag, aber blüht später im Langtag.
In Mutanten, die AtMPK10 im mpk10-Mutanten-Hintergrund überexprimieren
(atmpk10/Pro35S::ATMPK10) ist die Blühzeit im Langtag wie im Wildtyp und sie
blühen früher als Wildtyp-Pflanzen.
Die AtMPK10-Expression stimmt überein mit Auxin-Maxima, gemessen durch
die Expression des Auxin-Reporter-Gens DR5.
ATMPK10 wird in der Spitze wachsender
Blätter, in Hydathoden wasser-exkretierende
Drüsen und Orte der Auxin- Produktion) und an
verschiedenen Stellen entlang der Blattadern
und im Blatt, wo neue Blattadern entstehen.
111
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Methoden, um Genen Phänotypen zuzuordnen
•
•
•
•
•
Knock-out-Mäuse:
Disruption des Gens durch homologe Rekombination in ES-Zellen (positive plus
negative Selektion).
Schaffung chimärer Mäuse durch Injektion transformierter ES-Zellen in Blastozysten.
Rückkreuzung, um heterozygote Mäuse und Geschwisterkreuzung, um homozygote
Knock-out Mäuse zu erhalten.
Analyse des Phänotyps der Knock-out-Mäuse (visuelle, zelluläre, biochemische,
molekulare).
Gene targeting durch homologe Rekombination
•
•
Zielgen (target gene) = Ziellokus (target locus)
targeting vector: zwei homologe Regionen, ein oder zwei (positive - negative)
Selektionsmarker
112
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Zwölfter Foliensatz
Approaches to isolate novel genes
The genetic approach: Making mutants
Arabidopsis thaliana as model plant
•
•
•
•
•
•
•
•
Small plant, requires not much space
Short generation period, 6 weeks
high fertility (up to 10.000 seeds per individual)
Self-pollinating, cleistogamous
Cross pollination manually, not simple
A lot of natural genetic variation, ecotypes
5 chromosomes in haploid set
Smallest genome of higher plants (115.106 bp, haploid), 10 x yeast (24. 106 bp), low
amount of repetitive DNA
•
dense genetic (linkage-) map with classical and molecular (RFLP-, RAPD-, SNPs, etc.)
markers to map genes
Physical map: genomic library, ordered with the help of molecular markers. YAC-,
BAC-libraries and Cosmid-sub libraries (Arabidopsis Genome Project).
Full genome sequence, in 2000
EST-library from many organ-specific EST- libraries
Gene transfer: Agrobakterium tumefaciens in vivo infiltration in inflorescences
(inflorescence dip), Insertion mutagenesis, complementation of mutants)
Transposon tagging: heterologous transposons (insertion mutagenessis)
Reverse genetics: Anti-sense transformation, RNAi-Transformation, "gene machine"
(PCR of pools of tagged lines, identification of mutant, in which gene is mutated).
Gene targeting (homologous recombination) not possible in plants.
•
•
•
•
•
•
113
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Making mutants: Which mutagen?
-
•
Radiation (deletions, inversions, translocations)
Strahlung (Röntgen-, UV-, radioaktive, Neutronenstrahlen) führen meist zu
Doppelstrangbrüchen und somit oft zu Translokationen und Deletionen. Mittels
Strahlung werden somit drastische Veränderungen im Genom vorgenommen.
- Chemical (point mutations)
o F.e. ethylmethane sulfonate (EMS)
o recessive loss-of-function mutants
o dominant gain-of-function mutants
Die Dosis kann so gesteuert werden, dass nur ein Gen verändert wird.
Punktmutationen resultieren in sehr unterschiedlichen Phänotypen (auch bei
Mutationen innerhalb eines Gens).
Für entwicklungsbiologische Fragen finden meist chemische Mutagene
Anwendung.
- genetic elements (gene disruptions)
Mittles Transposons können beispielsweise Gene disruptiert werden. Da die
Transposonsequenz bekannt ist, kann die umgebende Sequenz d.h. das Gen, in
das es sich eingebaut hat einfach ermittelt werden.
Which target?
- Gametes, embryo
Seed mutagenesis (embryo-lethal mutation)
Reife Samen werden mit Mutagen behandelt. Mit einer
Wahrscheinlichkeit von 1 in 1000-5000 kommt es
dabei zu einer heterozygoten Mutation in einem
Entwicklungsgen des Keimlings.
Wird die Pflanze mit eigenen Gameten befruchtet, es
kommt zu einer 1:2:1 Segregation in der M2
Generation, die homozygote Mutation wird lethal sein.
Um zu prüfen, ob sich die Mutation stabil in der
Keimbahn befindet, wird aus den Heterozygoten
erneut eine Kreuzung hergestellt, deren Nachkommen
ebenfalls eine 1:2:1 Segregation aufweisen müssen.
Pollen mutagenesis (embryo-lethal mutation)
Pollen werden mutagenisiert und zur
Bestäubung von Pflanzen verwendet, deren
Staubblätter im unreifen Stadium entfernt
wurden. Dadurch wird sichergestellt, dass die
Pflanzen nur mit mutagenisierten Pollen
bestäubt werden.
Jede der Nachkommen (F1 Generation) der
bestäubten Pflanzen entspricht einem
mutageniserten Pollenkorn.
Die F1 Pflanzen werden selbstbefruchtet, ein
rezessiv mutanter Keimling wird sich sich in der
F2 Generation erneut mit Segregation 1:2:1
zeigen.
114
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Making mutants: Genetic analyses:
•
•
•
lethal, sterile, dominant-recessive, conditional (f.e. temperature-sensitive).
Complementation groups (number of genes, efficiency of mutagenesis).
Double mutant analysis (additive effects, epistasis).
Doppelmutantenanalyse ist für die Untersuchung von additiven Effekten und Epistasis
von Mutanten nötig.
Complementation of mutants
Man hat zwei unterschiedliche Mutanten,
deren Mutation im homozygoten
Zustand lethal ist, d.h. bei
Selbstbefruchtung wird sich eine
Segregation von 1:3 ergeben.
Werden diese zwei unterschiedlichen
Mutanten miteinander gekreuzt, kann
ermittelt werden, ob die Mutationen in
unterschiedlichen Genen sind und sich
ergänzen können (Komplementation),
oder ob sie sich im selben Gen befinden
und homozygot weiterhin lethal sind.
Im Fall der Komplementation erhält man
bei einer Kreuzung von Mutante 1 mit
Mutante 2 100% Überlebende, da sich
in jedem Fall zumindest ein Satz funktioneller Gene findet.
Komplementieren sich die beiden Mutationen nicht, erhält man erneut eine 1:3
Segregation.
Complementation
Punnett squares
Additiver Effekt und Epistasis
Blütenmutanten bei Arabidopsis thaliana
Blüten bestehen aus:
· 4 Sepals (Kelchblätter)
· 4 Petals (Kronblätter / Blütenblätter)
· 6 Stamen (Staubblätter)
· 2 Carpels (Fruchtblätter)
Die Entwicklung der Blüten bei Arabidopsis
verläuft regelmäßig.
115
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Blütendiagramm
Arabidopsis: 2 Frucht-, 6 Staub-, 4
Blüten- und 4 Kelchblätter
Löwenmaul: 2 Frucht-, 4 Staub- (ein 5.
ist angelegt aber verkümmert), 5
Blüten- und 6 Kelchblätter
Die Muster der Blütendiagramme sind
artspezifisch eindeutig. Es muss
demnach einen molekularen
Mechanismus für die Bildung des
Musters geben.
Musterbildung durch Organ-Identitäts-Gene bei Pflanzen
•
•
•
•
•
•
Vier Blütenkreise mit Kelch-, Blüten, Staub- und Fruchtblättern.
Fixe, artspezifische Anzahl von Organen in jedem Kreis.
Wie wird deren Anordnung und Identität bestimmt?
Katastergene und Organidentitätsgene (homöotische Gene).
Drei Gene bestimmen Organidentität in vier Blütenkreisen: ABC-Modell
Kombinatorische Genregulation (Dimere), Transkriptionsfaktoren, MADS-Box-Gene.
•
Katastergene ... entscheiden, wie viele Organe in einem Blütenkreis vorhanden sind.
Bei Arthropoden entscheiden Katastergene über die Anzahl der Segmente, bei
Säugern über die Anzahl der Wirbel etc.
Organidentitätsgene ... entscheiden über das Organgewebe. Für die Identität sind
dabei immer zwei von insgesamt lediglich drei Genen verantwortlich (ABC Modell, es
bestimmen immer zwei gemeinsam die Eigenschaften).
•
Homöotische Blütenmutanten bei Arabidopsis thaliana
Meyerowitz studierte die
Blütenentwicklung bei
Arabidopsis, er fand drei
Mutantenklassen, bei denen die
Identität der Blüten in zwei
Kreisen verändert war, man
spricht von homöotischen
Mutanten.
Erste Blüte v.r. oben ... Mutation,
die Anzahl der Blätter ist gleich,
aber die Identität der Blattarten
ist gestört; sie bestehen nur aus
Geschlechtsorganen
("oversexed").
Erste Blüte v.r. unten ... es gibt
keine Staubblätter, Kelch- und
Blütenblätter wechseln sich ab
(agamous).
Zweite Blüte v. r. unten ... im ersten und zweiten Kreis nur Kelchblätter, im dritten und
vierten Kreis nur Geschlechtsblätter.
116
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Drei Mutanten führen zu ABC-Modell
•
•
Viele homöotische Mutanten.
Nur drei Loss-of-function-Mutanten, bei denen Phänotyp in jeweils 2 Blütenkreisen
verändert ist.
• Gain-of-function-Mutationen: Promotor von Gen C mit kodierender Region von Gen A:
A in allen vier Blütenkreisen exprimiert: Blüte, die nur aus Kelch- und Blütenblättern
besteht.
Dass Gene immer in zwei Blütenkreisen aktiv sind, konnte daraus abgeleitet werden,
dass bei Mutanten die Identität immer in zwei Blütenkreisen verändert war. Durch diese
Erkenntnisse wurde das ABC Stufenmodell aufgestellt.
Das ABC-Modell
ABC-Modell, abgeleitet aus Phänotyp der drei
Mutanten:
Drei Gene, jedes wirkt in 2 Blütenkreisen.
Additive Wirkung, Wirkung ist unabhängig von
Blütenkreis,
A und C antagonistisch
1 2 3 4 ... entspricht den jeweiligen Blütenkreisen.
Jedes der drei Gene ist im Wildtyp in zwei
Blütenkreisen aktiv.
•
Genprodukt A alleine bewirkt die Entwicklung von
Kelchblättern (Sepals).
• Genprodukt C alleine bewirkt die Entwicklung von
Fruchtblättern (Carpels).
• Genprodukt A mit Genprodukt B bewirken die Entwicklung von Blütenblättern
(Petals).
• Genprodukt B mit Genprodukt C bewirken die Entwicklung von Staubblättern
(Stamen).
Die Genprodukte A und C wirken antagonistisch, ist C inaktiviert, wirkt A auf alle vier
Blütenkreise und umgekehrt. Ist beispielsweise nur A aktiv, entstehen in allen vier
Blütenkreisen Kelchblätter.
Doppel- und Triple-Mutanten zur
Beweisführung des Modells (Voraussagen).
Ground state: Blatt Theorie der BlattMetamorphose von J.W. von Goethe.
ap2/ap3/ag ... Alle Organidentitätsgene sind inaktiv, Katastergene sind funktionell. Die
Blütenkreise werden gebildet, aber es entstehen ausschließlich Laubblätter (siehe
nächstes Bild d).
117
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Doppel- und Triple-Mutanten der abc-Mutanten
Die ABC-Gene wurden als T-DNA-getagte Mutanten isoliert.
Sie sind MADS-Box-Gene.
Eine bestimmte Region (MADS Box) der ABC Gene ist hoch konserviert und in allen drei
Genen sehr ähnlich.
Diese Sequenz ist hoch konserviert, als Protein DNA-bindungsfähig und findet sich in
Transkriptionsfaktoren bei Pflanzen, Hefe und Mensch.
MADS ... MCM1 Agames Deficiens SRF (Serum response factor ... Transkriptionsfaktor bei
Säugetieren)
Die K - Box ist eine Dimerisierungsdomäne, Transkriptionsfaktor binden DNA meist als
Dimer. ABC Gene sind dementsprechend Homo- und Heterodimere z.B. AA, BC, CC.
Die ABC-Gene werden in den erwarteten Geweben exprimiert.
Meristem identity
genes bestimmen,
ob sich normales
oder Blütengewebe
bildet. Sind diese
Gene
ausgeschalten,
bildet sich
überhaupt kein
Blütengewebe aus.
Epistasis … "steht über". Epistasis liegt vor, wenn ein
Genprodukt die phänotypische Ausprägung eines
anderen Genprodukts bewirken oder verhindern kann,
d.h. ist z.B. Genprodukt A inaktiviert, kann
Genprodukt B nicht wirken, weil es A zur Transkription
oder für die eigene Funktion benötigt. A ist epistatisch
zu B, B hypostatisch zu A.
Die aufgelisteten Gengruppen verhalten sich
epistatisch. Flowering-time genes sind epistatisch zu
Meristem identity genes, diese sind epistatisch zu
Katastergenen und diese wiederum epistatisch zu
Organidentitätsgenen.
Sind die Flowering-time genes mutiert, können alle
untergeordneten Gene nicht mehr wirken.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Die leafy-Mutante von Arabidopsis thaliana,
meristem identity gene
Die floricaula-Mutante von Antirrhinum majus,
meristem identity gene, Ortholog von leafy
Floricaula-Mutante von Löwenmäulchen: Es wird Infloreszenz gebildet, aber die
Blüten differenzieren nicht zu Blütengewebe, weil die Organidentitätsgene ohne
Meristem identity genes nicht aktiviert werden.
Die Superman-Mutante von Arabidopsis thaliana,
Katastergen
Die apetala-1-Mutante von Arabidopsis thaliana,
Organidentitätsgen, A-Funktion
Bei der ap3ag Doppelmutante
tritt ein additiver Effekt auf. Der
Phänotyp entspricht der Summe
der Phänotypen der
Einzelmutanten, ag und ap3
agieren demnach unabhängig
voneinander.
Dem Phänotyp nach ist ap3
epistatisch zu sup, die supap3
Mutante dem Phänotyp der ap3
Mutante entspricht, der Phänotyp
der sup Mutante sich aber vom
supag3 Phänotyp unterscheidet.
119
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Making mutants: Phenotypic analyses on gene effect:
1) Classes (stages)
Einordnung von Mutanten nach verschiedenen Entwicklungsstadien.
2) Pleiotropy of phenotype
Ein einziges Gen hat Auswirkung auf mehrere unterschiedliche phänotypische
Merkmale. z.B. Antennapedia Drosophila.
3) Allelic series (degrees of mutation effect)
Es finden sich mehrere unterschiedliche Allele eines Gens. Eine Mutation der
verschiedenen Allele resultiert in unterschiedlich ausgeprägten Phänotypen.
4) Cell biological analysis (reduction to cellular level)
Ermittlung auf zellulärer Ebene, in welchem Entwicklungsstadium sich eine bestimmte
Mutation auszuwirken beginnt d.h. wann ein Gen aktiv wird.
5) Cell-autonomous versus cell-nonautonomous effect
Zellautonom ... mutanter Phänotyp nur in Zellen in denen sich die Mutation
tatsächlich findet.
Nicht zellautonom … mutanter Phänotyp auch in Zellen, die nicht mutiert sind (z.B.
Mutation in Hormonen).
6) Time of gene action (shifts with conditional mutants)
Wann innerhalb der Entwicklung eines Organismus ein mutiertes Gen relevant wird
z.B. Geschlechtsorgane; Blütenblätter die sich in ihrer Entwicklung verändern und
erst in einem späteren Zeitpunkt einen mutanten Phänotyp zeigen.
1) Ordering mutants into classes: Bacillus subtilis
2) Pleiotropy of phenotype
Flower development in
Arabidopsis thaliana
Ein einziges bestimmt in
Drosophila, ob sich eine Antenne
oder ein Fuß ausbildet.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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3) Allelic series (degrees of mutation effect)
•
•
•
A gene can have several different states or forms
(multiple alleles). The alleles are said to constitute an
allelic series (degree of deviation from wild-type) and the
members of a series can show various degrees of
dominance to one another.
Weak fertile allelic mutant of a normally lethal or sterile
mutant.
Information about molecular structure of gene.
4) Reduction to cellular level in embryo pattern mutants
Seedling phenotypes
Embryo phenotypes
The three embro patterning mutants of Gerd
Jürgens
monopteros, fackel, gurke, plus gnom
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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5) Cell-autonomous versus cell-nonautonomous effect
Sector formation: cell-autonomous effect.
No sector but irregular and gradual distribution: non-autonomous:
Signal compound (hormone)
6) Zeitpunkt der Genwirkung (Umsetzen konditionaler Mutanten von
permissiver zu restriktiver Bedingung)
Fission yeast (Schizosaccharomyces pombe) conditional (temperature sensitive) cell cycle
mutant
Grows normally at 23°C,
Mutant phenotype at 32°C
Als Beispiel eine Mutante im Zellzyklus. Die
Mutantion muss konditionell sein, da sie lethal
ist und die Zellen unter normalen Umständen
nicht vermehrt werden könnten.
Die Mutation ist im Beispiel temperatursensitiv,
ab 32°C können sich die Zellen nicht mehr
teilen und zeigen den mutanten Phänotyp.
The genetic approach: Transposon tagging:
•
•
•
•
•
Gene fragment by rescue cloning or PCR.
cDNA and genomic clone from wild-type libraries.
Complementation of mutant with genomic clone.
Homology screen with Basic Local Alignment Search Tool (BLAST) using different
databases (SwissProt, GenBank, EMBL, ESTs).
Molecular analysis of phenotype.
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V1.7.19
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A) Mutagenesis with heterologous transposons
The Ac/Ds-system from maize in A. thaliana
Ac-line: A. thaliana-line with transposase of transposon under constitutive promotor.
Pflanzen der Ac-Line besitzen nur das Transposase-Gen, das ständig exprimiert wird.
Ds-line: A. thaliana-line with transposase-negative transposon.
Pflanzen der Ds-Line besitzen ein Transposon ohne Transposase.
Transposon
Das Transposon besteht aus zwei terminal repeat Sequenzen
(TR) und einem Transposase-Gen.
Bei Arabidopsis verwendet man zwei transgene Linien, eine
besitzt das Ac-Element stabil neben dem GUS-Gen, das als
Marker dient (beide Gene unter konstititiven Promoter), die
zweite Linie trägt das Ds Element mit Hygromycin Resistenz,
das Ds Element ist in die Streptomycin-Resistenz insiert, die
unter einem Viruspromoter steht (Ds inaktiviert Resistenz).
Werden die beiden Linien gekreuzt, können die Nachkommen
(F1) beide Transgene enthalten.
In der Generation F2 wird das Ds Element aus der
Streptomycinresistenz gesprungen sein, wenn die AsTransposase vorhanden ist. Ist die Pflanze weiterhin
Hygromycinresistent, bedeutet das, dass das Ds Element
noch vorhanden ist und sich an anderer Stelle eingebaut hat.
Werden diese F2 selbstbefruchtet, können Nachkommen
erhalten werden, die für die Ds Insertion homozygot sind.
Hat das Ds-Element ein Gen disruptiert, wird sich ein Phänotyp zeigen.
Um sicherzugehen, dass der Phänotyp auf Ds Disruption zurückgeht, kann die Line erneut
mit einer As-Linie gekreuzt werden, woraufhin der Phänotyp verschwinden sollte.
Analysis of transposon tagged Arabidopsis lines
GUS+ hygromycinR, streptomycinS
GUS- hygromycinR, streptomycinR
hygromycinR
+: wild-type phenotype
*: mutant phenotype
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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B) Insertionsmutagenese mit dem T-DNA-Tag von Agrobacterium
tumefaciens
Natural gene transfer in plants by Agrobacterium tumefaciens
Das Ti-Plasmid trägt Gene (Vir), die
einen Transfer einer speziellen Sequenz
(T-DNA) des Plasmids in Pflanzenzellen
ermöglichen. Diese T-DNA besitzt
flankierende Sequenzen (LB, RB), über
die es sich in das Chromosom der
Pflanze einbauen kann.
Ti-plasmid of A. tumefaciens
•
•
•
•
•
•
•
vir: Virulenz-Gene
T-DNA: transferierte DNA, linke und rechter border (virD1
cleavage sites)
nos: Nopalin-Synthase
tmr: tumor morphology root (Cytokinin-Biosynthese)
tms: tumor morphology shoot (Auxin-Biosynthese)
noc: nopalin catalysis
tra: Plasmid-Transfer in andere Agrobakterien
(Konjugation)
T-DNA-Vector
Transformation of A. thaliana by floral dip:
inflorescence in bacteria suspension. Bacteria
infect female germ line cells (embryo sac).
Für Insertionsmutagenese werden zwei
Vektoren benötigt.
Ti-Plasmid ohne T-DNA
E.coli Plasmid, das eine veränderte T-DNA
enthält. Zwischen die flankierenden Sequenzen
der T-DNA (LB, RB) wird ein Markergen z.B.
eine Resistenz eingebaut.
Beide Plasmide werden in Agrobacterium eingebracht. Agrobacterium infiziert
Pflanzenzellen mit der modifizierten T-DNA, die sich irgendwo ins Pflanzenchromosom
einbaut.
Die Zellen werden in Kultur mit Antibiotikum gezogen, es werden nur die Zellen
überleben, die die T-DNA stabil aufgenommen haben. Aus den überlebenden Zellen
müssen Pflanzen gezogen und Selbstbefruchtung vorgenommen werden, um einen
homozygoten Phänotyp zu erhalten, wenn sich die T-DNA in ein Gen eingebaut hat.
Da die Sequenz der T-DNA bekannt ist, kann jetzt die umgebende DNA und damit das
Gen ermittelt werden.
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Analysis of T-DNA insertion mutants
Marker gene: KanR
Do you get only parental genotypes (tight
linkage = insertion) or also recombinant ones
in which marker gene and mutant phenotype
are not linked?
Or:
Do you get KanR plants in F1 not producing
mutants in F2?
If yes: KanR and m not linked.
Es wäre denkbar, dass der Phänotyp durch eine
zufällige Mutation und nicht durch Insertion der
T-DNA hervorgerufen wurde. In diesem Fall
wäre es nicht zielführend, die Region um die TDNA zu ermitteln, da diese ja nichts mit der
eigentlichen Mutation zu tun hat, die Pflanze
aber trotzdem gegen das Antibiotikum resistent
ist.
Man muss also sichergehen, dass die T-DNA
tatsächlich im disruptierten Gen sitzt.
Sitzt demnach die T-DNA tatsächlich im disruptierten Gen, ist eine Trennung von
Resistenz und Phänotyp durch Rekombination im Zuge der geschlechtlichen Vermehrung
nicht denkbar.
Als Test werden daher für die Mutation heterozygote Pflanzen gekreuzt. Erhält man
resistente Pflanzen, die keine Mutation aufweisen, befand sich die T-DNA nicht im
fraglichen Gen, die Mutation wurde durch Rekombination von der T-DNA getrennt.
Rescue cloning of genes after T-DNA insertion mutagenesis.
Alternative: Inverse PCR (two primers derived from T-DNA)
or PCR with one primer from T-DNA and one anchored primer
(oligo-dT).
Also for transposons.
Wide-post trange effector … Plasmid das in unterschiedlichen
Organismen wirksam sein kann.
Zunächst wird eine Pflanze mit der T-DNA infiziert, über
Markergen und Test wird sichergestellt, dass sich die T-DNA
in ein Gen of interest eingebaut hat.
Zellen einer so mutiertern Pflanze werden entnommen, die
gesamte DNA isoliert und mit Sal1 versetzt.
In der T-DNA, die sich ins Pflanzenchromosom eingebaut hat,
findet sich nur eine Sal1 Schnittstelle an der sicher
geschnitten wird.
Irgendwo weiter stromauf- oder abwärts wird im Chromosom sicher eine weitere Sal1
Schnittstelle sein. Werden die beiden Schnittstellen ligiert, bildet sich ein zirkuläres DNA
Molekül, das einen Teil des die T-DNA umgebenden Gens enthält.
Dieses Molekül enthält einen Origin of Replication für E.coli mit AmpR. Wird also die DNA
isoliert und E.coli damit transformiert, werden die Kolonien überleben, die das Molekül
aufgenommen haben. Die DNA kann vermehrt und als Sonde verwendet werden, um das
zugehörige Gen aus der cDNA Bibliothek des zu untersuchenden Organismus zu
ermitteln.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Wird alternativ dazu reverse PCR verwendet, so enthält die T-DNA Sequenzen, an die
nach außen gerichtete Primer binden können (oder nimmt gleich Primer die der T-DNA
Sequenz entsprechen). Nach dem Schneiden durch Sal1 werden bei PCR die Teile des
Gens amplifiziert, die die T-DNA umgeben, das erhaltene Produkt kann wieder als Sonde
verwendet werden.
The genetic approach: Enhancer trapping
Transform organism with reporter gene with minimal promoter.
Das Reportergen mit Minimalpromotor (TATA) wird nur dann exprimiert, wenn es in der
Nähe eines anderen Promoters mit Enhancer inseriert wurde, der die Expression des
Reportergens ermöglicht.
The genetic approach: Activation tagging
Transform organism with promoter or enhancer construct.
Hier wird kein Reportergen eingebaut, sondern nur ein starker Promotor mit
Enhancersequenzen inseriert. Baut sich diese Sequenz passend vor einem Gen ein, wird
dieses überexprimiert und ruft dadurch eine Mutation hervor.
Enhancer trap - T-DNA vector for plant transformation
Die T-DNA, die auf die Pflanze übertragen wird,
enthält einen offenen Leserahmen für ßGlucoronidase. Glucoronsäure wird ähnlich dem
LacZ-System bei Bakterien durch Spaltung mit
Glucoronidase blau.
Die T-DNA hat nur einen Minimalpromotor (TATA Box und
CAG Box).
Findet sich Blaufärbung in Teilen der Pflanze, kann man
davon ausgehen, dass sich hier die T-DNA in den
Promotorbereich eines Gens inseriert hat, das auch
tatsächlich exprimiert wird.
The genetic approach: Suppressor screen
Mutate mutant and screen for wild-type.
Used to isolate interacting genes. Genetic alternative to other interaction screens such as
two-hybrid screens in yeast.
Eine Mutante wird erneut mutiert, um den Wild type zu erhalten. Wenn eine zweite
Mutation die erste aufhebt, hat man ein Gen gefunden, das mit dem ersten Gen
interagiert.
Dieser Vorgang wird durchgeführt, um zu ermitteln, welche Genprodukte miteinander
interagieren.
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Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
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Positional cloning:
Mit positional ist gemeint, dass die genaue Position des Gens auf den Chromosomen
ermittelt wird, um das Gen zu isolieren.
• The only information needed for cloning the gene affected by a mutation is its
position on the chromosome.
• Map the gene by crossing experiments using marker genes of known location
(molecular markers). Determine recombination frequency (centi-Morgan, cM).
• Use the molecular marker used for mapping to isolate from genomic library (YAC-,
BAC-vector) the respective clone by colony hybridization or, if physical map exists,
take corresponding clone.
• Subclone by mapping using additional molecular markers.
• Sequence subclone with tight linkage, identify ORFs.
• Test these genes by
- expression analysis (expected expression)
- Assoziierung des of Mutantenphänotys mit mutiertem Allel (isoliere und
sequenziere mutiertes Gen): In einer Familie müssen alle Mitglieder mit dem
Mutantenphänotyp das mutierte Gen haben, normale Mitglieder das Wildtypgen.
- Molecular complementation of mutant with wild-type gene (transformation of
mutant with genomic clone of wild -type gene).
Molekulare Marker
•
•
Jeder allelische Unterschied an einem Lokus, der irgendwie detektiert werden kann.
Zum Beispiel RFLP: Unterschied in den Restriktionsschnittstellen in den beiden Allelen
eines gegebenen Gens, der durch Southern blot nachgewiesen werden kann.
Restriction fragment length polymorphism (RFLP) analysis
Genomische Klone (Insertgröße in Mb)
und Marker, mit denen sie erkannt werden.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen:
Prüfungsfragen 09.05.2009
1. Unterschiede Kreationismus Intelligent Design Darwinismus. Alter der Erde + Zufall
2. Definition homöotischer Gene und genauer bei A.thaliana Blütenentwicklung. Wie
entdeckt.
3. Nichtäquivalenz der Pronuclei
4. Mammut: 2 Probleme und mögliche Lösung
5. Wie können Zellen verschieden werden, 2 mögliche Ansätze
6. Gene Machine erklären
7. Wie wird die anterior-posterior Achse beim Hühnerembryo festgelegt
8. Therapeutisches Klonen und Möglichkeit von iPS
Prüfungsfragen 28.03.2009
1. 8 Hürden beim Kolonen von Mammut.Nennen Sie 2 + mögliche Lösungsansäze.
2. Erklären der Begriffe: monopotent,multipotent,pluripotent,totiptent im Bezug auf
Stammzellen.
3. Phylotypisches Stadium bei Wirbeltieren, welchen Zusammenhang mit
Frühentwicklung.
4. Warum hatte Goethe Recht, dass Blütenblätter nur abgewandelte Laubblätter sind (
oder so was in der Art).
5. Welche 3 Probleme bei embryonalen Stammzellen für Therapie zu beachten.
6. French flag
7. Mosaikeier + Regulationseier
8. man hat Mutanten mit ähnlichem Phänotyp und möchte testen ob durch Mutation 1
oder 2 Gene betroffen sind, wie macht man das.
Prüfungsfragen 31.01.2009
1. Vergleich Kreationismus, Intelligent Design, Darwinismus inklusive Zufall und Alter
der Erde
2. Definition homöotischer Gene; Wie steuern 3 homöotische Gene die
Blütenentwicklung von Arabidopsis thaliana? Wie wurde das ABC-Konzept bei
Arabidopsis thaliana genetisch bewiesen?
3. Es gibt 8 Hürden beim Klonen vom Mammut. Nennen Sie zwei und erklären Sie wie
diese gelöst werden könnten.
4. Wie werden Zellen verschieden? Zwei grundsätzliche Konzepte.
5. Wie wird die anterior-posterior Achse beim Hühnerembryo festgelegt?
6. Was ist das Konzept der "gene machine"?
7. Wie funktioniert therapeutisches Klonen? Welche modernere Methode könnte eine
Alternative darstellen um den ethischen Bedenken von vornherein die Spitze zu
nehmen?
8. Was ist die Unaequivalenz der beiden Pronuclei beim Säugerembryo? [Anm.: Gen.
Imprinting!]
Prüfungsfragen 22.11.2008
1. Homöostase bei Tieren: Erklärung, Bezug zu Krebs, Unterschied zu Pflanzen?
2. 3 Methoden Pluripotentialität von embryonalen Stammzellen (Maus, Mensch) zu
beweisen? Unterschiede?
3. Unterschiede zwischen Xenopus-Blastula und Maus-Blastozyste
4. Nachweis der induktiven Wirkung von Nieuwkoop-Zentrum? Welches Protein ersetzt
dessen Wirkung? Wie hat man letzteres nachgewiesen?
5. Generationszyklus von Pflanzen?
6. 4 Hüllen des Hühnerembryos + Funktion?
7. Wie werden Zellen verschieden? 2 Ansätze
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen 19.09.2008
1. Nennen Sie jeweils die drei Definitionen von Totipotenz und Pluripotenz. Nennen Sie
die Unterschiede zwischen Toti- und Pluripotenz.
2. Wie wird der Wnt-Signalweg aktiviert und wie wird dadurch beta-Catenin reguliert.
Wie und welche Gene werden durch diesen Signalweg aktiviert.
3. Was geschieht bei der Metamorphose von Drosophila
4. Nennen Sie die Unterschiede von Kreationismus, Intelligent Design und Darwinsche
Evolutionstheorie im Hinblick auf Alter der Erde und den Zufall
5. Funktionelle Komplementation. Wozu macht man das, was sind die Beweggründe,
welche Aussagen kann man damit machen. Welche Komponenten muss der Vektor
enthalten, den man für die Komplementation verwendet.
6. Was war die eigentliche Sensation beim Dolly-Cloning?
Prüfungsfragen 15.03.2008
1. Unterschied zwischen Kreationismus, Intelligent Design und Darwinismus erklären.
Die Rolle der Zeitund des Zufalls (4 Punkte)
2. Die "germ-line-saga" erklären. Bedeutung heute und damals.(4 Punkte)
3. genomic imprinting - Wie hat Solter das genomische Imprinting bewiesen?
4. Methode, um herauszufinden wieviele Gene bei einer Mutation beteiligt sind. Von
welchen zwei Hypothesen geht man aus. (4 Punkte)
5. Monopotenz, Multipotenz, Pluripotenz und Totipotenz erklären. (2 Punkte)
6. Bestandteile eines gerade gelegten Hühnereies. (2 Punkte)
7. Querschnitt durch einen Xenopus Embryo nach Gastrulation und Neurulation. (2
Punkte)
8. Die drei Bedingungen die ein bekanntes Gen definieren. (2 Punkte)
Prüfungsfragen 08.01.2008
1. Welche grundsätzlichen Möglichkeiten gibt es, wie Zellen in der Entwicklung
verschiedene Wege einschlagen können? Je 1 Bsp.
2. Was ist therapeutisches Klonen, was reproduktives? Welche Probleme in der
Stammzellen-Medizin kann man mit therapeutischem Klonen lösen? Durch welche
Technik könnte therapeutisches Klonen überflüssig werden, warum?
3. Wie wurde die Wirkung des Nieuwkoop-Zentrums in Xenopus bewiesen? Welches
Protein ersetzt das N.-Z.? Wie wurde das nachgewiesen?
4. Wie identifiziert man bei A.thaliana embryo-lethale Mutationen? Wie kann man in
einer Mutantenkollektion die Mutanten nach Anzahl der mutierten Gene ordnen?
5. Wovon haengt die Spezifikation der Zellen der inner cell mass im fruehen
Mausembryo (Morula) ab?
6. Homöotische Mutanten haben einen pleiotropen Phänotyp. Was ist damit gemeint?
Welche Erwartungen hat man daher bezüglich des betreffenden Gens?
7. Was sind Hormone? Wie kann man sie bzgl. Wirkungsort und Transport
unterscheiden? Wie hängt ihre chemische Struktur mit der Lokalisation ihrer
Rezeptoren zusammen?
8. Wie wird beim Huhn die anterior-posterior-Achse festgelegt?
129
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen 03.06.2007
1. Wie nennen sich die vier Zellstrukturen, die bei Maus, Zebrafisch, Xenopus und dem
Huhn fuer die neuronale Induktion verantwortlich sind? Wie isnd sie
entwicklungsbiologisch definiert (Exp.)? 4P
2. Welche Teilprozesse laufen bei der Fruehentwicklung des Xenopus-Embryos nach der
Befruchtung und vor der ersten Furchungsteilung ab? 4P
3. Was ist die molekulare Wirkung von ß-catenin? In welchem Signaltransduktionsweg
liegt es? 4P
4. Was sind Stammzellen und was sin embryonale Stammzellen? Gemeinsamkeiten,
Unterschiede? 4P
5. Wozu verwendet man die Methode in-situ Hybridisierung in der Entwicklungsbiologie?
Beispiel 2P
6. Wie wird die anterior-posterior Achse beim Huehnerembryo festgelegt? 2P
7. Wovon haengt die Spezifikation der Zellen der inner cell mass im fruehen
Mausembryo (Morula) ab? 2P
8. Woher stammen die verschiedenen extraembryonalen Gewebe in der MausEmbryogenese? 2P
Prüfungsfragen 20.04.2007
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Driesch und Roux; Ihre Haltung und welche Experimente haben sie durchgeführt
Gastrulation bei der Maus
Was ist der Hensen-Knoten und wie agiert er
Generationswechsel beschreiben
6 Gründe warum C.elegans ein guter Modellorganismus ist
Totipotenz/Pluripotenz definieren; Welche Experimente wurden dazu gemacht
Was sagt die Fellfarbe bei transgenen Mäusen aus
Prüfungsfragen 02.03.2007
Gruppe B
1. Epigenese und Präformation? Entwicklungsbiologische Relevanz? - 4P
2. Krebs - Pflanze/Tier - 4P
3. Mesoderm-Induktion (Animaler Pol + Ventraler Vegetaler bzw. Dorsaler Vegetaler
Pol)? Versuche dazu? - 4P
4. Unterschied Determination, Spezifikation, Fate? Versuche dazu? - 4P
5. Zusammenhang Stammzellentherapie und therapeutisches Klonen - 2P
6. Vergleich Stammzellen/ES - 2P
7. Aufbau des menschlichen Embryos kurz nach der Implantation - 2P
8. Was ist Genomic Imprinting (nicht molekular sondern entwicklungsbiologisch)?
Relevanz für Embryonalentwicklung - 2P
Gruppe A:
1. kreationismus, intelligent design und evolutionstheorie: unterschiede, betrachtung
des alters der erde und einfluß des zufalls (4P)
2. gewebshomöostasie bei säugern (+ auswirkung bzgl. krebs) und pflanze (4P)
3. was ist ein morphogener gradient, wie entsteht er und wie wirkt er auf die zellen (so
irgendwie) (4P)
4. was ist die mid-blastula-transition, welche 3 dinge passieren (4P)
5. was ist transdifferenzierung (beispiel auge) (2P)
6. weiß ich nicht mehr - irgendwas mit dem xenopus-ei glaub ich (2P)
7. woraus besteht ein menschlicher embryo nach 40 tagen (2P)
8. mit welchen versuchen hat man erste und zweite signale der mesodermalen induktion
identifiziert oder so (2P)
130
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen 01.12.2006
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Gastrulation beim huhn erklären
morphogen, was ist das, eigenschaften und welche analogie.
wirbeltierentwicklung vergleichen und phylotypisches stadium.
politic stem cells, welche 2 methoden zur erzeugung.
maus, vorteile und nachteile als modellorganismus
warum pflanzen kein krebs, vergleich mit tieren.
Prüfungsfragen 20.10.2006
1. Was sind chimäre Mäuse? Auf welche zwei Arten kann man sie herstellen? Was hat
man in Bezug auf die Entwicklungspotenz von Zellen mit ihnen bewiesen? Wie
verwendet man chimäre Mäuse bei der Herstellung von transgenen Mäusen? - 4
Punkte.
2. Was ist Transdifferenzierung? Beispiel. - 2 Punkte.
3. Was ist reproduktives Klonen, was therapeutisches Klonen? Für welches Problem bei
Stammzelltherapien stellt das therapeutische Klonen eine technische Lösung dar? - 3
Punkte.
4. Wie hat man die induktive Rolle des Nieuwkoop-Zentrums bei der XenopusEmbryogenese nachgewiesen? Welches Protein ersetzt seine Wirkung? Wie hat man
dessen Wirkung nachgewiesen? - 3 Punkte.
Prüfungsfragen 29.09.2006
1. Welches Gen wurde beim Zebrafisch neu entdeckt, das bei der dorsalität mitwirkt und
mit welchem versuch beweist man seine notwendigkeit)? (squint-gen ist gemeint)
2. wie wird im xenopus-ei die dorso-ventrale achse festgelegt? Einzelne Schritte
beschreiben.
3. EC, EG und ES
4. in-situ-hybridisierung, wozu und wie
5. begriffe erklärn: determination, differenzierung, morphogenese
6. was passiert wenn man die animal cap cells zu ventralen oder zu dorsalen vegetalen
zellen gibt? was sagt das aus?
Prüfungsfragen 20.06.2006
1. Was sind chimäre Mäuse? Die 2 Arten, sie zu erzeugen. Was hat man durch chimäre
Mäuse über das entwicklungspotential von Zellen gelernt (oder so ähnlich)? Wie kann
man durch chimäre Mäuse transgene Mäuse erzeugen?
2. Was ist Transdifferenzierung und Bsp. dafür.
3. Unterschied therapeutisches und Reproduktives Klonen? Wie kann man durch
reproduktives Klonen das technische Problem bei Stammzellentherapie lösen? und
noch eine Frage zu Stammzelle - hab ich vergessen.
4. Was induziert das Nieuwkoop-Zentrum? Duch welche Experimente bewiesen? Welches
Protein hat dieselbe Wirkung? Durch welche Experimente bewiesen?
Prüfungsfragen 12.05.2006
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
saga of the germ line (1P)
was sind hormone? wie sie auf rezeptoren reagieren usw... (2P)
zusammenhang von stammzellentherapie + therapeutisches klonen (~1P)
unterschiede xenopus-blastula + maus-blastocyste(1P)
aufgaben den hensen-knoten (od. so) (2P)
was sagt die fellfarbe bei transgenen mäusen aus
woraus bilden sich die verschiedenen exraembryonalen gewebe der maus (od. so)
(~2P)
8. was zeichnet den zeprafisch als modellorganismus aus. + wie erhält man embryonale
mutationen (od so) (2P)
131
V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen 24.02.2006
1. Haplonten, Diplonten (ohne Generationswechsel) erklären. Welche Generationen gibt
es bei niederen und höreren Pflanzen. in welcher Reihenfolge finden Meiose und
Mitose statt? (so ähnlich!) 3P
2. Was stellt die Fellfarbe bei transgenen Mäusen für ein Kriterium dar, wofür
verwendet? 1P
3. wie funktioniert die Transdiffernzierung von zellen?
4. was bedeuten die Begriffe monopotent, multipotent, pluripotent und totipotent im
Bezu auf Stammzellen?
5. Welche zwei Modelle zur Festlegung der ersten Furchungsachse beim Mausembryo
gibt es?
6. Was bewirkt Beta-Catenin bei Festlegung der Körperachsen im Mausembryo?
7. was entsteht bei der Zusammensetzung von Zellen der animal-pole-cap mit ventralen
gegetativen Zellen und von animal-pole-cap mit dorsalen vegetativen Zellen?
Schlussfolgerungen!
Prüfungsfragen 31.01.2006
1. Wozu verwendet man die Methode der in-situ-Hybridiesierung in der
Entwicklungsbiologie + Beispiel? 1 Punkt
2. Was zeigt die specifikation map einer späten Xenopus-Blastula?
3. Welche Transplantationsversuche?
4. Wie sind die Ergebnisse zu interpretieren? 3 Punkte
5. Vergleichen sie die Frühentwicklung verschiedener Wierbeltiere.
6. Worauf beruhen die Unterschiede? Was ist dabei das phylotypische Stadium? 2
Punkte
7. Welche Funktionen haben cordin bzw. sog bei der dorsal-ventral-Achsenbildun von
Wierbeltieren und Wierbellosen? 2 Punkte
8. Auf welche zwei Arten kann man chimäre mäuse herstellen?
9. Wozu braucht man chimäre Mäuse? 2 Punkte
10. Was versteht man bei Gewebshomöostasie bei Säugern? Welche Konsequenz hat sie
bei der Entstehung von Krebs und wie verhält es sich mit der Gewebshomöostasie bei
Pflanzen? 2 Punkte
Prüfungsfragen 28.10.2005
1. Was ist das Nieuwkoop- Zentrum?
2. Was ist Situs inversus und welcher molekularbiologischer Mechanismus steckt
dahinter?
3. Was sind mesodermale Signale und Quellen dieser?
4. Was macht den Zebrafische zu einem idealen Modellorganismus und wie werden
Embryonalmutanten erzeugt?
Prüfungsfragen 20.05.2005
1. Was ist das Nieukoopzentrum und welche Funktion hat es?
2. Wie erfolgt die Achsenbildung beim Säugetier?
3. Welche Aussagen können allgemein von Fate maps ausgehend getroffen
werden?(irgendwie so) plus Vergleich von Fate maps - 3 aus 5/3 Ähnlichkeiten/1
Unterschied.
4. Mesoderminduktion. Die 4 Signale und Versuche die zu dem Thema durchgeführt
wurden
5. Wie werden die Achsen bei Säugetieren festgelegt?
6. 3 Indikationen für und 4 Indikationen gegen reproduktives Klonen beim Menschen.
7. Was ist der henson knoten und welche funktion hat er.
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
1. Was ist das Nieuwkoop-Zentrum. Wie wird es spezifiziert, was macht es?
2. Was ist der Hensen-Knoten und wie agiert er?
3. Was ist aus den fate-maps der Wirbeltiere ersichtlich? (3 von 5 Punkte aufzählen,
wobei zwei Gemeinsamkeiten und ein Unterschied)
4. Wie wird Mesoderm bei Krallenfrosch gebildet. Wieviele Signale? 2 Signale
beschreiben(nicht molekular, sodern entwicklungsbiologisch. Welche Versuche hat
man dazu gemacht?
5. Welche Achsen gibt es beim Embryo?
6. Reproduktives Klonen beim Menschen: 3 Indikationen, 4 Gegenindikationen
Prüfungsfragen 29.04.2005
1. Wie wurde der Zeitmechanismus bei der Mesoderminduktion bewiesen und wie
funktioniert er!
2. Begriffe und experimentelle Bestätigung von
3. Determination , Spezifikation , cell fate
4. Bei der Drosophilamutantenselektion -> Welche funktion hat rezessives Gen white
eyes!
5. Was ist saga of the germ line?
6. Unterschied Xenopus - Maus Blastula?
7. Erklärung Epibolie!
8. Das Nieuwkoop-Zentrum
Prüfungsfragen 18.03.2005
1. Was ist der Hensen-Knoten und wie agiert er? 2P
2. Was ist ein morpogener Gradient? Welche Eigenschaften zeichnen ihn aus? Welche
Analogie hat man verwendet, um diese Egenschften bildlich darzustellen? 2P
3. Wovon hängt die Spezifikation der Zellen der inner cell mass im frühen Mausembryo
(Morula) ab? 1P
4. Welche Achse wird durch den Spermaeintritt in die Mauseizelle festgelegt? 2P
5. Was ist die mid-blastua-transition beim Xenopusembryo? Welche drei Vorgänge
ereignen sich dabei? 2P
6. Wozu verwendet man die Methode der in-situ-Hybridisierung? 1P
7. Welche Aussagen über die Entwicklung der drei Keimschichten erlaubt die
specification map einer späten Xenopus-Blastula? 2P
Prüfungsfragen 04.03.2005
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Definition: Differenzierung, Determination, Morphologie
Wie verhindert der Seestern die Polyspermie?
Bedeutung der Zellwand bei Fucus-Embryonalentwicklung.
Was sind allophäne Mäuse? Was konnte mit ihnen bewiesen werden?
Zwei Methoden um Pflanzen zu klonen. - Bedeutung der Hormone.
Was ist ein embryoid body?
Bedeutung des Kerntransfers für Stammzellentherapie
Prüfungsfragen 19.11.2004
1. was häufiger eizelle als normaler zelle vorkommt (mrna, trna, ribosomen, histone) 4
bsp
2. was sind hormone, hormontranszopt, rezeptor, wirkung etc.
3. 5 haupthormone der pflanze, regelung,
4. kompaktion
5. 3 wege der eineiigen zwillingsenstehung
6. fortpflanzung mariner lebewesen 2 bsp
7. warum krebs so !selten! bei pflanzen vorkommt (also nicht nur wie er entsteht!)
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V1.7.19
Entwicklungsbiologie (Erwin Heberle-Bors) – WS 2005 mit Update WS 2008
Sonnbert
Prüfungsfragen 24.09.2004
1.
2.
3.
4.
Unterscheiden Sie die Begriffe Differenzierung, Dermination und Morphogenese! 2P
Wie hat man b. Fucus-Ei Rolle d. Zellwand für Embryonalentwicklung nachgewiesen?
Was ist der Zusammenhang von Stammzelltherapie und therapeutischem Klonen? 1P
Welche Prozesse (zwei Modellversuche) führen zum Klonen (Regeneration) von
Pflanzen? (Rolle der Hormone) 2P
5. Wie wird Polyspermie beim Seeigel verhindert? Beschreiben Sie die zwei
Mechanismen. 2P
6. Was sind allophäne Mäuse? Welche zentrale Frage der Entwicklung hat man mit ihnen
bewiesen? 2P
7. Was ist ein embryoid body? Wofür kann er biotechnologisch verwendet werden? 1P
Prüfungsfragen 18.06.2004
1. In welche 5 Klassen lassen sich die Haupthormone der Pflanzen einteilen, und welche
Funktionen haben sie?
2. Was sind Hormone und wie unterscheiden sie sich strukturell in hinsicht auf die Lage
ihres Rezeptors? Steroid- u. Peptidhormone)
3. Wie wird bei Meerestieren die Artspezifität bei der Befruchtung erhalten?
4. Welche 3 Möglichkeiten der Zwillingsentstehung gibt es beim Menschen?
5. Was ist Kompaktion?
6. Warum bekommen pflanzen im Unterschied zu Menschen so selten Krebs?
7. Welche Bestandteile kommen in Eizellen in größeren Mengen vor als in normalen
Zellen, 4 Beispiele
Prüfungsfragen 07.05.2004
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Kompetenz commited anhand fucus ei entwickling.
Acrosom was ist das und was ist ihre funktion
Haploind-diploind der
spermogenese; was Syncytische clones?. (1 Punkt)
Vergleich Seeigel und Säuger befruchtung bezüglich DNA Replikation und Mitose
2 Grundtechniken des Klonens mit Säugern und welche Methode erleihterte diese?
Prüfungsfragen 19.03.2004
1. Was beudeten die Begriffen monopotent, pluripotent und totipotent im Bezug auf
embryonale Stammzellen? 2P
2. Was sind allophäne Mäuse? Was war dadurch der entscheidende Fortschritt in der
Entwicklungsbiologie (bzw. Was sagt diese Experiment aus, so ähnlich wars
formuliert)? 3P
3. Was ist ein embryoid body? Wozu kann man ihn biotechnologisch nutzen? 1P
4. Nennen sie 4 Unterschiede zwischen Meiose und Mitose! 2?
5. Wie ist das Sprossmeristem aufgebaut? Was entsteht aus den Schichten? 1P
6. Drei Regulationsystem des Auxin auf das Cytokinin-Pool (also was bewirkt Auxin im
Cytokininpool, oder so ähnlich)? 2P
7. Wie wird das Ti-Plasmid für transgene Pflanzen genutzt? 1P
Prüfungsfragen 06.02.2004
1.
2.
3.
4.
5.
Wie hat Solter das genomische Imprinting bewiesen?
Was versteht man unter Kompaktierung in der Frühentwicklung von Säugern?
Wie ist die Translation von Genprodukten in unreifen und reifen Oocyten reguliert?
Was ist der Unterschied zwischen EC-, ES- und EG-Zellen beim Menschen?
Wie hat man durch mikrochirurgische Manipulation beim Fukus-Ei ermittelt, dass die
Zellwand einen entscheidenden Einfluss auf das Entwicklungsschicksal der frühen
Embryonalzellen hat?
6. Welche zwei Systeme chemischer Signale (!!!) gibt es?
7. Wie unterscheiden sich die Furchungsteilungen von Echinodermen und Säugern?
8. Wie entsteht eine Eileiterschwangerschaft?
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