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Glycylcycline, 2005
Im Wettlauf mit den Resistenzen
wächst das Antibiotika-Arsenal
zyklische Lipopeptide, 2005
Ketolide, 2001
Oxazolidinone, 2000
Makrolide, 1987
Carbapeneme, 1985
Fluorchinolone, 1983
Seit annährend 100 Jahren entwickeln
Pharmaunternehmen antibakterielle Medikamente – Antibiotika. Rund 80 verschiedene gibt es schon. Sie gehören zu mehr
als 15 verschiedenen, unterschiedlich
wirkenden Antibiotikaklassen wie etwa
den Penicillinen oder den Makroliden. Allein
seit 2000 wurden vier neue Klassen in die
medizinische Praxis eingeführt.
Damit künftig noch mehr bakterielle Krankheitserreger wirksam bekämpft werden
können – darunter auch resistente Bakterien,
gegen die mehrere ältere Mittel nichts mehr
ausrichten – werden von forschenden
Pharmaunternehmen ständig weitere Antibiotika und Antibiotikaklassen entwickelt.
Streptogramine, 1962
Glykopeptide, 1958
Cephalosporine, 1953
Erythromycin A, 1952
Amphenicole, 1949
Tetrazykline, 1948
Polymyxine, 1947
Aminoglykoside, 1944
Penicilline, 1943
Sulfonamide, 1936
Salvarsan, 1910
1900
1910
1920
1930
1940
1950
1960
1970
1980
1990
2000
2010
Sie helfen damit der Medizin, den Bakterien
immer einige Schritte voraus zu bleiben.
Die Jahreszahlen geben an, wann das erste Medikament der genannten Klasse in Deutschland
oder andernorts eingeführt wurde.
Quelle: VFA, Verband Forschender Arzneimittelhersteller 2006
Die Antibiotikaklassen und ihre Wirkungsweise
Glycylcycline
chemisch hergestellte Antibiotika, die Bakterien an
der Bildung von Eiweiß hindern und dadurch abtöten
Erythromycin A
Natur-Antibiotikum, das Bakterien an der Bildung
von Eiweiß hindert und sie dadurch abtötet
zyklische Lipopeptide
Natur-Antibiotika, die Bakterien abtöten, indem sie
diese an der Bildung von Eiweiß und Erbmolekülen
hindern
Amphenicole
chemisch erzeugte Antibiotika, natürlichen Antibiotika
nachgebildet; sie töten Bakterien, indem sie ihre
Eiweißbildung hemmen
Ketolide
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
auf zwei Arten an der Eiweißbildung hindern und
dadurch abtöten
Tetrazykline
Natur-Antibiotika – heute chemisch hergestellt –, die
Bakterien daran hindern, sich zu vermehren, indem
sie sie daran hindern, ihre Gene zu verwenden
Oxazolidinone
chemisch hergestellte Antibiotika, die die bakterielle
Vermehrung verhindern, indem sie die Eiweißbildung
unterbinden
Polymyxine
natürliche Antibiotika; sie töten Bakterien, indem sie
ihre Zellmembranen zerstören
Aminoglykoside
Makrolide
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
an der Bildung von Eiweiß hindern und dadurch
abtöten
Natur-Antibiotika und chemisch abgewandelte NaturAntibiotika, die Bakterien an der Eiweißbildung
hindern und dadurch abtöten
Penicilline
Carbapeneme
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
daran hindern, ihre Zellwand zu erweitern, was sie
zum Platzen bringt
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
daran hindern, ihre Zellwand zu erweitern, was sie
zum Platzen bringt
Sulfonamide
Fluorchinolone
chemisch hergestellte Antibiotika; sie verhindern,
dass sich Bakterien vermehren, indem sie sie daran
hindern, ihr Erbmaterial zu kopieren
chemisch hergestellte Antibiotika, die Bakterien daran
hindern, die für sie lebenswichtige Folsäure zu bilden
Salvarsan
chemisch hergestelltes, aus heutiger Sicht erstes
Antibiotikum; es tötet Siphylis-Bakterien ab
Streptogramine
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
an der Bildung von Eiweiß hindern
Glykopeptide
Natur-Antibiotika, die Bakterien abtöten, indem sie
Bakterien an der Erweiterung ihrer Zellwand hindern
Cephalosporine
chemisch veränderte Natur-Antibiotika, die Bakterien
daran hindern, ihre Zellwand zu vergrößern, was sie
zum Platzen bringt
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